DE69731484T2 - Lenkungsvorrichtung und verfahren für einen katheter und/oder führungsdraht - Google Patents

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Description

  • Diese Erfindung betrifft einen Seitenaustrittskatheter, durch den ein Führungsdraht und/oder ein anderer Katheter seitlich vom Katheter gelenkt sein kann.
  • Katheterführungsdrähte werden seit vielen Jahren zum Führen von Kathetern an gewünschte Zielorte im Gefäßsystem des menschlichen Körpers genutzt. Typischerweise sind Führungsdrähte von ungefähr 155 Zentimeter bis zu 195 Zentimeter lang und aus Edelstahl hergestellt, wobei eine Spiralfeder aus einer Platinlegierung an das distale Ende des Stahldrahts gelötet oder anderweitig daran angebracht ist. Die Benutzung von Platin für die Spiralfeder sieht Radiopazität für die Röntgensicht während des Dirigierens des Führungsdrahts im Körper vor, und die Spiralfeder reduziert die Wahrscheinlichkeit einer Punktion durch den Führungsdraht. Natürlich können andere weiche Spitzen für das Vorderende des Führungsdrahts verwendet sein, deren Zweck darin liegt, die Wahrscheinlichkeit einer Punktion der Anatomie zu reduzieren.
  • Das Dirigieren durch die Anatomie wird typischerweise durch Beobachten des Führungsdrahts im Körper unter Nutzung der Röntgenfluoroskopie ausgeführt. Der Führungsdraht wird (auf Wunsch zusammen mit dem Katheter) in ein Gefäß oder einen Gang eingeführt und dort hindurch bewegt, bis der Führungsdraht die gewünschte Gefäß- oder Gangverzweigung erreicht. Das proximale Ende des Führungsdrahts wird dann erwartungsvoll bis zu einem Punkt gedreht oder verdrillt, an dem eine gekrümmte Spitze des Führungsdrahts auf die gewünschte Verzweigung zum Vorrücken in die Verzweigung gerichtet ist. Der Führungsdraht mit dem darüber gefädelten Katheter wird dann weiterbewegt, bis die Spitze des Führungsdrahts den Zielort erreicht. Der Katheter wird dann dem Führungsdraht folgend zum Zielort bewegt. Sobald der Katheter an seinem Platz ist, kann der Führungsdraht abhängig von der durchgeführten Therapie zurückgezogen werden.
  • Wenn sich eine Gefäß- oder Gangverzweigung vom Hauptgefäß oder -gang in einem besonders spitzen Winkel erstreckt, wird es sehr schwer und in manchen Fällen unmöglich, die gekrümmte Spitze des Führungsdrahts einfach zu drehen, um das Vorrücken der Spitze in die Verzweigung zu ermöglichen. Es wäre natürlich wünschenswert, eine Vorrichtung zur leichten Versorgung der Bewegung von Führungsdrähten in winklige Verzweigungen eines Gefäßes oder Gangs oder in andere gewundene und verdrehende Gefäßsystemkanäle bereitzustellen.
  • US 5,059,177 offenbart einen mehrlumigen Katheter mit einem Ballon, der aufgeblasen werden kann, um zu bewirken, dass der Katheter zusammen mit dem Blutstrom vorgerückt wird. Sobald der Katheter an seinem Platz ist, kann er zum Positionieren von Führungsdrähten genutzt sein, die ihrerseits zum Positionieren anderer Katheter zur Valvuloplastie genutzt sein können.
  • KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Vorrichtung zum Lenken eines Führungsdrahts und/oder eines Katheters durch Gefäßsystemkanäle bereitzustellen.
  • Es ist außerdem eine Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung bereitzustellen, die es ermöglicht, einen Führungsdraht in Gefäße oder Gänge zu dirigieren, die in spitzem Winkel von Hauptgefäßen oder -gängen abzweigen.
  • Es ist ferner eine Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung bereitzustellen, bei der Führungsdrähte in einem Winkel von bis zu 135 Grad und darüber hinaus in Verzweigungsgefäße oder -gänge geführt werden können.
  • Es ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung bereitzustellen, die einfach in Gestaltung und Bau ist.
  • Es ist außerdem eine Aufgabe der Erfindung, eine derartige Vorrichtung bereitzustellen, die einen Seitenaustritt von einem Gefäß oder Gang; und Eintritt durch Einstechen in andere Gewebe oder Gänge ermöglicht.
  • Die obigen und andere Aufgaben der Erfindung sind in einer spezifischen, veranschaulichenden Ausführungsform einer Lenkungsvorrichtung für einen Katheter und/oder Führungsdraht verwirklicht, die einen Katheter mit einem proximalen Ende, einem distalen Ende und den Seitenwänden, die zumindest ein Lumen definieren, eine Öffnung in einem Seitenwand des Katheters in der Nähe des distalen Endes davon in Verbindung mit dem Lumen und ein Ablenkungselement, das am distalen Ende des Katheters zum Ablenken und aus der Öffnung Dirigieren angeordnet ist, beinhaltet, wobei das Vorderende des Führungsdrahts in das Lumen am proximalen Ende des Katheters eingeführt ist, um dadurch das Führen des Führungsdrahts seitlich vom Katheter zu ermöglichen.
  • Gemäß der Erfindung ist eine Lenkungsvorrichtung zum Dirigieren von zumindest einem von einem Führungsdraht oder einem zweiten Katheter zu einem gewünschten Ort, wie in Anspruch 1 beansprucht, und ein Herstellungsverfahren einer Lenkvorrichtung zum Dirigieren von zumindest einem von einem Führungsdraht und einem zweiten Katheter zu einem gewünschten Ort, wie in Anspruch 21 beansprucht, bereitgestellt.
  • Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet der Katheter ein zweites Lumen, das sich die Länge des Katheters entlang zum Aufnehmen eines zweiten Führungsdrahts zum Führen des Katheters zu einem Zielort in einem Gefäßsystemkanal erstreckt. Außerdem ist ein aufblasbarer Ballon am distalen Ende des zweiten Lumens zum Ausdehnen, wenn Kontrastmittel und/oder Salzlösung in das zweite Lumen gepresst wird, angeordnet, um die Öffnung im ersten Lumen gegen eine Seitenwand eines Gefäßsystem- oder Gangkanals zu pressen, in den der Katheter eingeführt ist. In dieser Position kann ein Führungsdraht in das erste Lumen eingeführt werden, um entweder die Seitenwand des Gefäßsystemkanals zu durchstechen oder in einen Verzweigungsgang zu wandern, der am Ort der ersten Lumenöffnung von dem Gefäßsystemkanal abzweigt.
  • KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • Die obigen und andere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus einer Betrachtung der folgenden Beschreibung ersichtlich, die in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen vorgelegt ist.
  • Es zeigen:
  • 1 eine zerlegte Seitenquerschnittansicht einer Lenkungsvorrichtung für einen Katheter und/oder Führungsdraht, die gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung hergestellt ist;
  • 2 eine zerlegte Seitenquerschnittansicht einer anderen Ausführungsform einer Lenkungsvorrichtung für einen Katheter und/oder Führungsdraht, die ebenfalls gemäß den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung hergestellt ist;
  • 3 eine zerlegte Seitenansicht des proximalen Endes eines Katheters mit Luer-Adaptern gemäß der vorliegenden Erfindung;
  • 4 eine zerlegte Seitenquerschnittansicht einer Lenkungsvorrichtung für einen Katheter und/oder Führungsdraht, die zur Seitenwandpunktion eines Körpergangs oder -kanals besonders geeignet ist;
  • 5 eine Endquerschnittansicht einer Nervenscheide; und
  • 6 eine zerlegte Seitenquerschnittansicht einer Lenkungsvorrichtung für einen Katheter und/oder Führungsdraht, die zur Behandlung von Aneurysmen besonders geeignet ist.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
  • Unter Bezugnahme auf 1 ist eine zerlegte Seitenquerschnittansicht des distalen Endes eines Katheters 4 gezeigt, der ein Lumen 8 aufweist, in den ein kleinerer Katheter 10 gefädelt ist, in dem sich ein Führungsdraht 12 befindet. Eine Öffnung 16 ist in einer Seitenwand 4a des Katheters 4 zur Verbindung mit dem Lumen 8 ausgebildet. Ein Stecker 20 ist im Ende des Katheters 4 angeordnet und beinhaltet eine fortschreitend ge krümmte Fläche 24, die an der Seitenwand des Katheters 4 gegenüber der Öffnung 16 ausgebildet ist, um den kleineren Katheter 10 sowie die Spitze des Führungsdrahts 12 seitlich aus der Öffnung 16 abzulenken und zu dirigieren. Der Stecker 20 ist günstigerweise ein strahlungsdurchlässiges und gleitfähiges Polymer zur leichten Röntgenvisualisierung und für einen leichten Eintritt und Austritt. (Ein strahlendurchlässiges Band wie auch ein für Magnetresonanzbildgebung (MRI) erkennbarer/es Stecker oder Band zur Beobachtung während Magnetresonanzbildgebungsverfahren könnte außerdem benutzt sein).
  • Auf die beschriebene Art und Weise kann ein Führungsdraht abgelenkt und seitlich von einem Katheter zu einem Verzweigungsgefäß oder -gang dirigiert sein. Dies wird erreicht, indem zunächst der Katheter durch einen Gefäßsystemkanal gefädelt wird, bis die Öffnung 16 einem Verzweigungsgefäß oder -gang benachbart angeordnet ist, in das bzw. den der Führungsdraht 12 (und der kleinere Katheter 10) dirigiert werden soll. Dann werden der Führungsdraht 12 und der kleinere Katheter 10 durch den Katheter 4 gefädelt, bis die vordere Spitze des Führungsdrahts 12 aus der Öffnung 16 austritt und in das Verzweigungsgefäß oder den Verzweigungsgang eintritt. Der Führungsdraht 12 könnte dann zusammen mit dem kleineren Katheter 10 zu dem gewünschten Zielort weiter bewegt werden.
  • Alternativ könnte der Katheter 4 und der Führungsdraht 12 ohne den Katheter 10 genutzt sein, um den Führungsdraht in das Verzweigungsgefäß oder den Verzweigungsgang zu dirigieren. Dann könnte der Katheder 4 entfernt und der Katheter 10 über den Führungsdraht 12 zu dem gewünschten Zielort in dem Verzweigungsgefäß oder -gang gefädelt werden.
  • Für die Konfiguration, die in 1 gezeigt ist, könnte das Lumen 8 günstigerweise einen Durchmesser von ungefähr 0,20 mm (0,008 Inch) (z. B., wenn nur der Führungsdraht darin eingeführt sein soll) bis 1,98 mm (0,078 Inch) (z. B., wenn Katheter und Führungsdraht darin eingeführt sein sollen) aufweisen, wobei zwei bevorzugte Durchmesser 0,51 mm (0,020 Inch) bzw. 1,07 mm (0,042 Inch) betragen. Der Außendurchmesser des Kathe ters 10 könnte vorzugsweise von ungefähr 0,30 mm (0,012 Inch) bis 1,88 mm (0,074 Inch) betragen, wobei ein bevorzugter Durchmesser 0,97 mm (0,038 Inch) beträgt, wobei das Lumen des Katheters 10 von ungefähr 0,20 mm (0,008 Inch) bis 1,65 mm (0,065 Inch) im Durchmesser mißt, wobei ein bevorzugter Durchmesser 0,51 mm (0,020 Inch) beträgt.
  • 2 zeigt eine zerlegte Seitenquerschnittansicht eines zweilumigen Katheters 30, der gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellt ist. Der Katheter 30 ist teilweise in einen Körpergang 34 mit einem Verzweigungsgang 38 eingeführt gezeigt.
  • Der Katheter 30 beinhaltet zwei Lumen 42 und 46, wobei sich das Lumen 46 über eine weitere Strecke nach hinten erstreckt als das Lumen 42 und eine Drehmomentspannvorrichtung 50 (und ein Luer-Adapter) darum angeordnet ist. Am distalen Ende des Lumens 42 ist eine Ablenkungsendwand 54 ausgebildet, die ähnlich wie der Stecker 20 von 1 geformt ist, zum Ablenken und Dirigieren eines Führungsdrahts 58, der in das Lumen 42 eingeführt ist, aus einer Seitenöffnung 62 des Katheters 30. Ein Längsschlitz (nicht gezeigt) in der Wand des Lumens 42 könnte zum Ermöglichen eines „Austauschens" des Führungsdrahts 58 vorgesehen sein.
  • Ein Ballon 70 ist zum Verbinden mit dem Lumen 46 durch eine Öffnung 66 an das distale Ende des Katheters 30 gekuppelt.
  • Der Ballon 70 befindet sich an der der Öffnung 62 gegenüberliegenden Seite des Katheters 30, so dass er, wenn er aufgeblasen ist, dazu neigt, die Öffnung 62 in Richtung auf die gegenüberliegende Wand des Gangs 34 und in diesem Fall in Richtung auf den Verzweigungsgang 38 zu pressen. Auf diese Weise wird, wenn der Katheter 30 an den gewünschten Zielort in dem Gang 34, benachbart dem Verzweigungsgang 38, gefädelt ist, der Ballon 70 durch das Lumen 46 aufgeblasen, um das Ablenken oder Biegen des distalen Endes des Katheters 30 in Richtung auf den Verzweigungsgang 38 zu bewirken. (Falls eine größere Biegung oder Ablenkung des Katheters 30 erwünscht ist, könnten der Ballon 70 und das Lumen 46 weiter nach vorne von der Lumenöffnung 62 bewegt oder ausgefahren werden, so dass eine größere Schwenkung und somit Ablen kung des distalen Endes des Lumens 42 erreicht ist. Außerdem erhöht eine Verjüngung des Ballons 70, die vorne von der Öffnung 62 größer ist, den Ablenkungswinkel).
  • Diese Biegung zusammen mit einer vorgeformten Krümmung 42a, die am distalen Ende des Katheters 30 ausgebildet ist, und die Ablenkungsendwand 54 dienen alle zum Positionieren der Öffnung 62 gegen die Öffnung zum Verzweigungsgang 38, so dass, wenn der Führungsdraht 58 in das Lumen 42 eingeführt ist, das Vorderende des Führungsdrahts aus der Öffnung 62 austritt und sich in den Verzweigungsgang 38 bewegt. Das Aufblasen des Ballons 70 kann dazu geeignet sein, den Blutstrom und Medikation oder Mittel (Partikel usw.), die absichtlich oder versehentlich in den Blutstrom injiziert wurden, zu sperren, oder es kann dazu geeignet sein, ausdrücklich nicht zu sperren.
  • Der Ballon 70 könnte günstigerweise aus einem Kunststoffmaterial wie Latex hergestellt sein, oder er könnte, wenn größere Festigkeit erwünscht ist, aus Polyethylen oder ähnlichem Kunststoffmaterial hergestellt sein.
  • Ein drittes Lumen könnte im Katheter 30 ausgebildet sein und zum anfänglichen Fädeln des Katheters zum gewünschten Ort benachbart dem Verzweigungsgang 38 durch Fädeln dieses Lumens über einen Führungsdraht (nicht gezeigt), der vorher in den Hauptgang 34 eingeführt wurde, genutzt sein. Wenn das Hauptgefäß oder der Hauptgang 34 jedoch groß oder anderweitig leicht zugänglich ist, könnte der Katheter mit dem Führungsdraht 58, der teilweise in das Lumen 46 eingefädelt ist, und/oder einem Führungsdraht, der teilweise in das Lumen 46 eingefädelt ist, eine genügende Steifheit vorsehen, um eine Einführung und eine Führung zum gewünschten Zielort zu ermöglichen. Außerdem könnte ein Führungsdraht (nicht gezeigt), der teilweise in das Lumen 46 eingeführt ist, auch genügen.
  • Günstigerweise beträgt der Durchmesser des Lumens 42 von ungefähr 0,20 mm bis 1,78 mm (0,12 Inch bis 0,040 Inch) und der Durchmesser des Lumens 46 von ungefähr 0,30 mm bis 1,02 mm (0,012 Inch bis 0,040 Inch). Wie in der Ausführungsform von 1 könnte ein Katheter zu sammen mit dem Führungsdraht 58 genutzt, d. h. darübergefädelt, sein.
  • 3 zeigt das proximale Ende eines zweilumigen Katheters 80, bei dem eines der Lumen 84 seitlich zum anderen Lumen 88 ausgestellt ist, um einen bequemeren Zugang zum Lumen 84 zu ermöglichen. Auf den proximalen Enden der jeweiligen Lumen sind Luer-Adapter 92 bzw. 96 zum Anbringen von Medikationszufuhrgeräten und dergleichen angeordnet.
  • 4 zeigt eine zerlegte Seitenquerschnittansicht eines anderen zweilumigen Katheters 100, der in eine Vene 104 eingeführt ist, welche durch eine Nervenscheide 106 (in 5 in Querschnittansicht gezeigt) gestützt ist. Die Aufgabe des Gebrauchs des Katheters 100 ist, eine Punktion einer Wand der Vene 104 zu ermöglichen, um eine Einführung von Narkose oder anderer Medikation in die Nervenscheide 106 zu ermöglichen, ohne Arterien oder Nerven zu durchstehen oder zu beschädigen, die ebenfalls in der Nervenscheide enthalten sind.
  • Der Katheter 100 beinhaltet zwei Lumen 108 und 112, wobei das Lumen 108 am distalen Ende (unter Nutzung einer Ablenkungsendwand 114) gekrümmt ist, um durch eine Seitenöffnung 116 auszutreten, die im Katheter 100 ausgebildet ist. Über das distale Ende und Öffnung 120 des Lumens 112 ist ein Ballon 124 gekuppelt, der ähnlich wie bei der Anordnung von 2 die Öffnung 116 gegen eine Seitenwand der Vene 104 presst, wenn er aufgeblasen ist. Das Aufblasen des Ballons 124 dient außerdem zum Sperren der Vene 104, und dies unterstützt beim Verlangsamen der Rückführung von versehentlich injizierter Medikation zum Herzen. Das Variieren der Position des Ballons 124 im Verhältnis zur Öffnung 116 dient dem Variieren der Ablenkbarkeit des distalen Endes des Katheters 100, wie im Vorstehenden besprochen.
  • Der Katheter 100 wird in die Vene 104 bis zum gewünschten Zielort eingeführt, und danach wird, wenn der Ballon 124 aufgeblasen ist, um die Öffnung 116 gegen die Seitenwand der Vene zu pressen, ein Perforationsführungsdraht 128 in das Lumen 108 und aus der Öffnung 116 geführt, um die Seitenwand der Vene 104 zu punktieren. Eine Medikation, wie Narkose, wird dann durch das Lumen 108 zugeführt, so dass sie durch die Perforation in der Seitenwand der Vene 104 beispielsweise in die Nervenscheide fließt. Alternativ könnte der Führungsdraht 128 eine seitlich biegsame „Nadel" oder Kanüle sein, und die Medikation könnte durch diese zugeführt sein.
  • Bei der Konfiguration von 4 kann ein drittes Lumen (mit gestrichelter Linie 132 gezeigt) vorgesehen sein, um die Einführung von Medikation in die Vene 104 distal zum Sperrballon 124 zu ermöglichen, um so Zugang zum Systemblut vorzusehen.
  • Der Durchmesser des Lumens 108 könnte günstigerweise von ungefähr 0,20 mm bis 1,07 mm (0,008 Inch bis 0,042 Inch) betragen, der Durchmesser des Lumens 112 könnte günstigerweise von ungefähr 0,20 mm bis 0,46 mm (0,008 Inch bis 0,018 Inch) betragen, und der Durchmesser des Lumens 132 könnte günstigerweise von ungefähr 0,25 mm bis 2,03 mm (0,010 Inch bis 0,080 Inch) betragen.
  • 6 zeigt einen anderen Gebrauch eines Seitenaustrittkatheters in einer Situation, in der sich an der Kreuzungsstelle von drei Gefäßen 154, 156 und 158 ein Aneurysma 150 gebildet hat. Ein Seitenaustrittskatheter 160 wird, wie im vorstehenden beschrieben, in das Gefäß 156 eingeführt, bis die Spitze und die Austrittsöffnung an der Kreuzungsstelle der Gefäße angeordnet ist, wobei die Öffnung im allgemeinen dem Aneurysma 150 zugekehrt ist und das distale Ende des Katheters 160 sicher im Gefäß 158 (oder im Gefäß 154, wenn der Katheter in der entgegengesetzten Richtung gekrümmt ist) ruht. Ein Draht 164 mit einer Spirale 164a könnte dann in das Lumen des Katheters eingeführt und aufwärts aus der Seitenaustrittsöffnung und in das Aneurysma 150 gefädelt werden. Dies ermöglicht einen Zugang zu dem Aneurysma ohne die Gefahr einer Punktion durch die Katheterspitze. Der Seitenaustritt kann nun zum Einsetzen von Spiralen oder anderen Geräten oder Mitteln in die Aneurysmen genutzt sein.
  • In 6 könnte der Katheter 160 mit einem Sperrballon, wie im vorstehenden besprochen, versehen sein, so dass er, wenn er aufgeblasen ist, das Gefäß 158 oder das Gefäß 154 während der Behandlung des Aneurysma sperrt. Außerdem könnten zwei Ballonkatheter verwendet sein, so dass beide Gefäße 154 und 158 gesperrt sein könnten, während der Behandlungsvorgang fortschreitet. Ein zusätzliches Lumen könnte im Katheter 160 vorgesehen sein, um dadurch eine Blutzufuhr über die Sperre hinaus vom Gefäß 156 zum Gefäß 158 und/oder Gefäß 154 zu ermöglichen.
  • Auf die beschriebene Art und Weise könnten Seitenaustrittskatheter zum Dirigieren von Führungsdrähten seitlich in Seitenverzweigungsgänge oder -kanäle vorgesehen sein, um eine Perforation einer Seitenwand eines Gangs oder Kanals, in den der Katheter eingeführt ist, vorzusehen, oder um einen sicheren Zugang in die Anatomie wie Aneurysmen vorzusehen.
  • Zum Reduzieren des Widerstands gegen die Bewegung der oben besprochenen Katheter in einem Gefäßsystemkanal könnte die Oberfläche der Katheter mit einer gleitfähigen Beschichtung wie einem Öl auf Silikonbasis und/oder Polymer oder hydrophilen Polymeren beschichtet sein. Gleitfähige Beschichtungen könnten auch an den Lumen der Katheter angebracht sein, um den Widerstand gegen die Bewegung von Führungsdrähten oder anderen Kathetern darin zu reduzieren.
  • Es versteht sich, dass die oben beschriebenen Anordnungen die Anwendung der Grundsätze der vorliegenden Erfindung nur veranschaulichen. Es könnten vom Fachmann zahlreiche Modifikationen und Alternativanordnungen entwickelt werden, ohne vom Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung wie durch die beiliegenden Ansprüche definiert abzuweichen.

Claims (22)

  1. Lenkungsvorrichtung zum Dirigieren von zumindest einem von einem Führungsdraht (12, 58) und einem zweiten Katheter (10) zu einem gewünschten Ort, die Vorrichtung umfassend: einen ersten Katheter (4, 30, 160) mit einem proximalen Ende, einem distalen Ende und zumindest einer Seitenwand (4a), die zumindest ein erstes Lumen (8, 42, 108) definieren; eine Öffnung (16, 62, 116) in der Seitenwand (4a) zu dem Lumen (8, 42, 108) in der Nähe des distalen Endes; wobei die Vorrichtung gekennzeichnet ist durch ein Mittel (20, 24, 42a), das im ersten Katheter (4, 30, 160) am distalen Ende davon zum Ablenken und Dirigieren des vorderen Endes des Führungsdrahts (12, 58) oder des zweiten Katheters (10) aus der Öffnung (16, 62, 116) seitlich vom ersten Katheter (4, 30, 160) angeordnet ist; und einen Ballon (70, 124), der am distalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) angeordnet ist, wobei der Ballon (70, 124) angeordnet ist, um zu bewirken, dass sich das distale Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) in Richtung auf den gewünschten Ort biegt.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, ferner dadurch gekennzeichnet, dass das distale Ende des ersten Katheters (4, 30, 106) zur Krümmung in die Richtung formbar ist, in die die Öffnung (16, 62, 116) gerichtet ist.
  3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung den Führungsdraht (12, 58) zur Einführung in das erste Lumen (8, 42, 108) am proximalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) und zum Austreten aus der Öffnung (16, 62, 116) davon beinhaltet, wobei der Führungsdraht (12, 58) ein distales Ende aufweist, das seitlich gekrümmt ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der erste Katheter (4, 30, 160) ein zweites Lumen (46, 112) beinhaltet, das sich die Länge des ersten Katheters (4, 30, 160) entlang zum Ausdehnen des Ballons (70, 124) erstreckt, wenn Flüssigkeit in das zweite Lumen (46, 112) gepresst ist, um die Öffnung (16, 62, 116) abzulenken und sie gegen eine Seitenwand eines Gefäßsystem- oder Gangkanals (34, 104) zu pressen, in die der erste Katheter (4, 30, 160) eingeführt wird.
  5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der erste Katheder (4, 30, 160) ein drittes Lumen (132) beinhaltet, das sich vom proximalen Ende des ersten Katheders (4, 30, 160) zum distalen Ende davon über den Standort des Ballons (70, 124) hinaus erstreckt.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der erste Katheder (4, 30, 160) einen zweiten Führungsdraht beinhaltet, der dazu konfiguriert ist, sich durch das dritte Lumen (132) zum Führen des ersten Katheters (4, 30, 160) zu einem Zielort in einem Gefäßsystemkanal zu erstrecken.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das dritte Lumen (132) am proximalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) eine Zugangsöffnung beinhaltet, wobei das erste Lumen (8, 42, 108) am proximalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) eine Zugangsöffnung beinhaltet, die näher am distalen Ende als die Zugangsöffnung des dritten Lumens (132) ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, ferner gekennzeichnet durch eine Drehmomentspannvorrichtung (50), die um das dritte Lumen (132) angeordnet ist.
  9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei das erste Lumen (8, 42, 108) einen Durchmesser von zumindest 0,20 mm (0,008 Inch) aufweist.
  10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, wobei das erste Lumen (8, 42, 108) einen Durchmesser von nicht über 1,98 mm (0,078 Inch) aufweist.
  11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 10, wobei das dritte Lumen (132) einen Durchmesser von zumindest 0,305 mm (0,012 Inch) aufweist.
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, wobei das dritte Lumen (132) einen Durchmesser von nicht über 1,02 mm (0,040 Inch) aufweist.
  13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch eine Drehmomentspannvorrichtung (50), die um das erste Lumen (8, 42, 108) angeordnet ist.
  14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Zugangsöffnung des ersten Lumens (8, 42, 108) einen Luer-Adapter beinhaltet.
  15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch ein strahlendurchlässiges Element, das am distalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) angeordnet ist.
  16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch ein Element, das am distalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) angeordnet und aus einem Material hergestellt ist, das durch MRI erkennbar ist.
  17. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch eine gleitfähige Beschichtung, die auf die Außenseite des ersten Katheters (4, 30, 160) aufgebracht ist.
  18. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner gekennzeichnet durch eine gleitfähige Beschichtung, die auf die Wände des ersten Lumens (8, 42, 108) aufgebracht ist.
  19. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass der Ballon (70, 124) so angeordnet ist, dass ein größerer Abschnitt des Ballons (70, 124) distal von der Öffnung (16, 62, 116) angeordnet ist, um dadurch das Biegen des distalen Endes des ersten Katheters (4, 30, 160) in Richtung auf den gewünschten Ort zu bewirken, wenn der Ballon (70, 124) aufgeblasen ist.
  20. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung den zweiten Katheter (10) zur Einführung in das erste Lumen (8, 42, 108) am proximalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) und zum Austreten aus der Öffnung (16, 62, 116) davon beinhaltet.
  21. Herstellungsverfahren einer Lenkvorrichtung zum Dirigieren von zumindest einem von einem Führungsdraht (12, 58) und einem zweiten Katheter (10) zu einem gewünschten Ort, wobei das Verfahren in beliebiger Reihenfolge folgende Schritte umfasst: Vorsehen eines ersten Katheters (4, 30, 160) mit einem proximalen Ende, einem distalen Ende und zumindest einer Seitenwand (4a), die zumindest ein erstes Lumen (8, 42, 108) definieren; Ausbilden einer Öffnung (16, 62, 116) in der Seitenwand (4a) zum Lumen (8, 42, 108) in der Nähe des distalen Endes; Vorsehen eines Mittels (20, 24, 42a), das im ersten Katheter (4, 30, 160) am distalen Ende davon zum Ablenken und Dirigieren des vorderen Endes des Führungsdrahts (12, 58) oder des zweiten Katheters (10) aus der Öffnung (16, 62, 116) seitlich vom ersten Katheter (4, 30, 160) angeordnet ist; und Vorsehen eines Ballons (70, 124), der am distalen Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) angeordnet ist, um zu bewirken, dass sich das distale Ende des ersten Katheters (4, 30, 160) in Richtung auf den gewünschten Ort biegt.
  22. Verfahren nach Anspruch 21, ferner dadurch gekennzeichnet, daß der erste Katheter (4, 30, 160) ein zweites Lumen (46, 112) beinhaltet, das sich die Länge des ersten Katheters (4, 30, 160) entlang zum Ausdehnen des Ballons (70, 124) erstreckt, wenn Flüssigkeit in das zweite Lumen (46, 112) gepresst ist, um die Öffnung (16, 62, 116) abzulenken und sie gegen eine Seitenwand eines Gefäßsystem- oder Gangkanals (34, 104) zu pressen, in die der erste Katheter (4, 30, 160) eingeführt wird.
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