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TECHNISCHER
BEREICH
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herzmuskelsteuerung und
insbesondere auf die Steuerung unter Verwendung nicht-erregender
elektrischer Signale.
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VERWANDTE
ANMELDUNGEN
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Die
vorliegende Anmeldung ist verwandt mit den folgenden US-Anmeldungen
und israelischen Anmeldungen, deren Offenbarungen hier durch Literaturhinweis
eingefügt
sind: vorläufige
US-Anmeldung 60/009.769 mit dem Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
11. Januar 1996, israelische Anmeldung 116.699 mit dem Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
8. Januar 1996, vorläufige
US-Anmeldung 60/011.117 mit dem Titel "Electrical Muscle Controller", eingereicht am
5. Februar 1996, israelische Anmeldung 119.261 mit dem Titel "Electrical Muscle
Controller", eingereicht
am 17. September 1996, vorläufige
US-Anmeldung 60/026.392 mit dem Titel "Electrical Muscle Controller", eingereicht am
16. Februar 1996, und US-Anmeldung Ifd. Nr. 08/595.365 mit dem Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
1. Februar 1996.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
Herz ist eine Muskelpumpe, deren mechanische Aktivierung durch elektrische
Stimulation gesteuert wird, die in einem rechten Atrium erzeugt und
an das gesamte Herz übergeben
wird. In einem normalen Herzen entsteht die elektrische Stimulation,
die das Herz ansteuert, als Aktionspotentiale in einer Gruppe von
Schrittmacherzellen, die in einem sinuatrialen Knoten (SA-Knoten)
in dem rechten Atrium liegen. Diese Aktionspotentiale verteilen
sich daraufhin rasch sowohl in das rechte Atrium als auch in das
linke Atrium. Wenn das Aktionspotential eine nicht aktivierte Muskelzelle
erreicht, depolarisiert die Zelle (wobei sie die Verteilung des
Aktionspotentials fortsetzt) und kontrahiert sie. Daraufhin treten
die Aktionspotentiale ins Leitungssystem des Herzens ein und verteilen
sich nach kurzer Verzögerung über den linken
und rechten Ventrikel des Herzens. Es ist klar, dass die Aktivierungssignale
durch aufeinander folgende Aktivierung verbundener Muskelfasern
im Herzen ausgebreitet werden. Jede Herzmuskelzelle erzeugt nach
einer kurzen Verzögerung
und in Reaktion auf das Aktivierungssignal, das sie erreicht, ein neues
Aktionspotential zur Stimulation der nächsten Zelle. Unter Verwendung
der elektrolytischen Eigenschaften der Körperfluide können reguläre elektrische
Ströme
im Herzen geleitet werden, wobei diese Leitung wegen des verhältnismäßig großen Widerstands
des Herzmuskels aber nicht zum Übertragen des
Aktivierungssignals verwendet werden kann.
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In
einer Muskelzelle eines Herzventrikels ist das Ruhepotential über seine
Zellmembran etwa –90 mV
(Millivolt) (wobei das Innere in Bezug auf das Äußere negativ geladen ist). 1A zeigt
ein transmembranöses
Aktionspotential einer Ventrikelherzmuskelzelle während des
Herzzyklus. Wenn ein Aktivierungssignal ein Ende der Zelle erreicht,
schreitet entlang der Zellmembran eine Depolarisationswelle rasch
fort, bis die gesamte Membran üblicherweise auf
etwa +20 mV (23) depolarisiert ist. Die vollständige Depolarisation
der Zellmembran geschieht in sehr kurzer Zeit, etwa wenigen Millisekunden.
Daraufhin depolarisiert die Zelle rasch (nicht so rasch wie die Depolarisation)
um etwa 10 mV. Nach der schnellen Depolarisation repolarisiert die
Zelle langsam über eine
Periode von etwa 200–300
ms (Millisekunden), die das Plateau (25) genannt wird,
um etwa 20 mV. Es ist während
des Plateaus, dass die Muskelkontraktion auftritt. Am Ende des Plateaus
repolarisiert (27) die Zelle rasch zurück auf ihr Ruhepotential (21). Verschiedene
Herzmuskelzellen haben verschiedene elektrische Eigenschaften, wobei
insbesondere Zellen in einem SA-Knoten kein wesentliches Plateau
haben und kein so niedriges Ruhepotential wie Ventrikelzellen erreichen.
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In
der folgenden Diskussion sollte erkannt werden, dass die genauen
Mechanismen, die die Aktionspotentiale und Ionenpumpen und -kanäle bestimmen,
nur teilweise bekannt sind. Es gibt viele Theorien und das Gebiet
ist ständig
im Fluss.
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Die
elektrische Aktivität
widerspiegelt die chemische Aktivität in einer Zelle. Vor der Depolarisation
(in Ruhe) ist die Konzentration der Natriumionen in der Zelle etwa
ein Zehntel der Konzentration in dem interstitiellen Fluid außerhalb
der Zelle. Kaliumionen sind etwa fünfunddreißig Mal mehr in der Zelle als
außerhalb
der Zelle konzentriert. Calciumionen sind mehr als zehntausend Mal
mehr außerhalb
der Zelle als innerhalb der Zelle konzentriert: Diese Konzentrationsdifferenzen
werden durch die selektive Permeabilität der Membran für verschiedene
Ionen und durch Ionenpumpen in der Membran der Zelle, die ununterbrochen
Natrium- und Calciumionen heraus- und Kaliumionen hineinpumpen,
aufrechterhalten. Ein Ergebnis der Konzentrationsdifferenzen zwischen
der Zelle und der Außenumgebung
ist ein großes
negatives Potential in der Zelle, wie oben angegeben etwa 90 mV.
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Wenn
ein Abschnitt der Zellmembran wie etwa durch ein Aktionspotential
depolarisiert wird, verläuft
die Depolarisationswelle entlang der Membran. Diese Welle veranlasst,
dass sich mehrere spannungsgesteuerte Natriumkanäle öffnen. Ein Zufluss von Natrium
durch diese Kanäle ändert rasch
das Potential der Membran von negativ auf positiv (23 in 1A).
Wenn die Spannung weniger negativ wird, beginnen sich diese Kanäle zu schließen und öffnen sich
erst, wenn die Zelle wieder depolarisiert wird. Es wird angemerkt,
dass die Natriumkanäle
auf einer negativen Spannung wenigstens mit einem bestimmten Wert
sein müssen,
um zum erneuten Öffnen
angesaugt zu werden. Somit können
diese Kanäle
nicht durch ein Aktivierungspotential geöffnet werden, bevor sich die
Zelle ausreichend repolarisiert hat. In den meisten Zellen schließen sich
die Natriumkanäle
normalerweise allmählicher,
als sie sich öffnen.
Nach der schnellen Depolarisation beginnt die Membran einen schnellen
Repolarisationsprozess. Obgleich das Schließen der Natriumkanäle ein wichtiger
Faktor zu sein scheint, ist der Mechanismus für die schnelle Repolarisation
nicht vollständig
verstanden. Nach einer kurzen Phase der raschen Repolarisation und
einer verhältnismäßig langen
Periode (200–300
ms) einer langsamen Repolarisationsdauer tritt die Plateauphase
(25 in 1A) auf. Es wird angenommen, dass
es während
des Plateaus unmöglich
ist, ein anderes Aktionspotential in der Zelle zu beginnen, da die
Natriumkanäle
inaktiviert sind.
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Für die lange
Dauer des Plateaus scheinen zum größten Teil zwei Mechanismen,
ein nach innen gerichteter Strom von Calciumionen und ein nach außen gerichteter
Strom von Kaliumionen, verantwortlich zu sein. Beide Ströme fließen mit
ihren Konzentrationsgradienten durch die Membran. Das Gesamtergebnis
ist, dass sich die zwei Stromtypen elektrisch voneinander subtrahieren.
Im Allgemeinen ist der Fluss des Kaliums und des Calciums um ein
Vielfaches schwächer
als der Fluss des Natriums, was der Grund dafür ist, dass das Plateau so
lange dauert. Gemäß einigen
Theorien können
sich die Kaliumkanäle
im Ergebnis des Aktionspotentials ebenfalls öffnen, wobei aber die Wahrscheinlichkeit,
dass sich ein Kaliumkanal öffnet,
von dem Potential abhängt.
Somit können
sich viele Kanäle
erst öffnen,
nachdem die Depolarisation der Zelle im Gang oder abgeschlossen
ist. Möglicherweise
werden wenigstens einige der Kaliumkanäle durch die Calciumionen aktiviert.
Außerdem
werden einige der Kaliumkanäle durch
die Repolarisation der Membran ausgelöst. Die Permeabilität der Membran
für Kalium
nimmt allmählich
zu, worauf ihr Abfall während
der raschen Depolarisation (23) folgt. Außerdem leiten
die Calciumkanäle
Natrium zurück
in die Zelle, was die Dauer des Plateaus zu verlängern hilft.
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Der
nach innen gerichtete Calciumstrom während des normalen Herzaktionspotentials
trägt zum
Aktionspotentialplateau bei und ist außerdem (direkt und/oder indirekt)
an den Kontraktionen in den Herzmuskelzellen beteiligt. In einem
als calciuminduzierte Calciumfreisetzung bezeichneten Prozess induziert
der nach innen gerichtete Strom des Calciums die Freisetzung von
Calciumionen, die in intrazellulären
Calciumspeichern (wahrscheinlich dem sarkoplasmatischen Retikulum)
gespeichert sind. Die Existenz und die Bedeutung einer physikalischen Verbindung
zwischen dem Retikulum und den Calciumkanälen im Herzmuskel sind unklar.
Allerdings kann die Reaktionskurve dieser Calciumspeicher glockenförmig sein,
so dass ein zu starker Zufluss von Calcium die Menge des verfügbaren Calciums
relativ zu der durch einen kleineren Zufluss verfügbar gemachten
Menge verringern kann.
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In
Einzelzellen und in Gruppen von Zellen benötigen die Zellen Zeit, damit
sie während
des Repolarisationsprozesses die teilweise und vollständige Erregbarkeit
wiedergewinnen. Während
die Zelle repolarisiert (25, 27 in 1A),
tritt sie in einen Zustand der Hyperpolarisation ein, währenddessen
die Zelle nicht erneut stimuliert werden kann, um ein neues Aktionspotential
zu aktivieren. Dieser Zustand wird die Refraktärperiode genannt. Die Refraktärperiode
ist in zwei Teile unterteilt. Während
einer absoluten Refraktärperiode
kann die Zelle unabhängig
vom Spannungspegel des Stimulus nicht durch einen äußeren Stimulus
erneut erregt werden. Während
einer relativen Refraktärperiode
ist ein viel größeres Stimulussignal
als üblich
erforderlich, um zu veranlassen, dass die Zelle ein neues Aktionspotential
aktiviert. Der Refraktärzustand
wird wahrscheinlich durch die Natriumkanäle verursacht, die ein Ansaugen
durch eine negative Spannung erfordern, so dass die Zellmembran
erst durch den Fluss der Natriumionen depolarisieren kann, wenn
sie ausreichend repolarisiert ist. Wenn die Zelle auf ihr Ruhepotential
(21) zurückgekehrt
ist, kann sie erneut depolarisiert werden.
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In
einer Spannungsklemmung genannten experimentellen Methodik wird
wenigstens über
einen Abschnitt einer Zellmembran ein elektrisches Potential aufrechterhalten,
um die Wirkungen der Spannung auf Ionenkanäle, auf Ionenpumpen und auf
die Reaktionsfähigkeit
der Zelle zu untersuchen.
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Es
ist bekannt, dass eine Zelle durch Anlegen eines positiven Potentials über die
Membran empfindlicher für
ein Depolarisationssignal gemacht werden kann. Einige Zellen im
Herzen wie etwa die Zellen im SA-Knoten (der natürliche Schrittmacher des Herzens)
haben ein Ruhepotential von etwa –55 mV. Im Ergebnis sind ihre spannungsgesteuerten Natriumkanäle dauerhaft
deaktiviert und ist die Depolarisationsphase (23) langsamer
als in Ventrikelzellen (wobei das Aktionspotential einer SA-Knotenzelle
im Allgemeinen von dem in 1A Gezeigten
verschieden ist). Allerdings besitzen die Zellen in dem SA-Knoten
einen eingebauten Leckstrom, der eine Selbstdepolarisation der Zelle
auf periodischer Grundlage veranlasst. Im Allgemeinen scheinen die spannungsgesteuerten
Natriumkanäle
blockiert zu sein, wenn das Potential einer Zelle wenige Millisekunden
unter etwa –60
mV bleibt. Das Anlegen eines negativen Potentials über ihre
Membran macht eine Zelle weniger empfindlich für eine Depolarisation und hyperpolarisiert
außerdem
die Zellmembran, was die Leitungsgeschwindigkeit zu verringern scheint.
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In
der modernen Kardiologie können
viele Parameter der Aktivierung des Herzens gesteuert werden. Zur
Steuerung der Leitungsgeschwindigkeit, der Erregbarkeit, der Kontraktionsfähigkeit
und der Dauer der Refraktärperioden
im Herzen können
Arzneimittel verwendet werden. Diese Arzneimittel können verwendet
werden, um Arrhythmien zu behandeln und Flimmern zu verhindern.
Eine besondere Art der Steuerung kann unter Verwendung eines Herzschrittmachers
erreicht werden. Ein Herzschrittmacher ist eine elektronische Vorrichtung,
die typisch implantiert wird, um das elektrische Erregungssystem
des Herzens zu ersetzen oder einen blockierten Abschnitt des Leitungssystems
zu umgehen. In einigen Typen der Herzschrittmacherimplantation müssen Abschnitte
des Leitungssystems des Herzens, z. B. ein atrioventrikulärer Knoten
(AV-Knoten), abgetragen werden, damit der Herzschrittmacher richtig arbeitet.
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Ein
anderer Typ einer elektronischen Herzvorrichtung ist ein Defibrillator.
Als ein Endergebnis vieler Erkrankungen kann das Herz empfindlicher
für Flimmern
werden, bei dem die Aktivierung des Herzens im Wesentlichen willkürlich erfolgt.
Ein Defibrillator fühlt
diese Willkürlichkeit
und setzt das Herz zurück,
indem er einen oder mehrere Hochspannungsimpulse an das Herz anlegt.
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Die
Wirksamkeit von Arzneimitteln ist allgemein begrenzt, da sie, üblicherweise
mit einer verhältnismäßig niedrigen
Genauigkeit, sowohl gesunde als auch kranke Segmente des Herzens
beeinflussen. Elektronische Herzschrittmacher sind ferner dadurch
begrenzt, dass sie invasiv sind, allgemein die Zerstörung von
Herzgewebe erfordern und üblicherweise
in ihren Wirkungen nicht optimal sind. Defibrillatoren haben im
Wesentlichen nur eine Beschränkung.
Der Akt der Defibrillation ist sehr schmerzhaft für den Patienten
und traumatisch für
das Herz.
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"Electrical Stimulation
of Cardiac Myoctes" von
Ravi Ranjan und Nitish V. Thakor in Annals of Biomedical Engineering,
Bd. 23, S. 812–821,
veröffentlicht
durch die Biomedical Engineering Society 1995, dessen Offenbarung
hier durch Literaturhinweis eingefügt ist, beschreibt mehrere
Experimente beim Anlegen elektrischer Felder an Herzmuskelzellen.
Diese Experimente wurden ausgeführt,
um Theorien zu prüfen,
die sich auf die elektrische Defibrillation beziehen, wobei jede
Zelle verschiedenen Stärken
und verschiedenen relativen Orientierungen elektrischer Felder ausgesetzt
wird. Ein Ergebnis dieser Experimente war die Feststellung, dass
die Repolarisationszeit verlängert
ist, falls während
der Repolarisation ein Defibrillationsstoß angelegt wird. Außerdem wurde
berichtet, dass die Zellen eine bevorzugte Polarisation besitzen.
Herzmuskelzellen neigen dazu, an einem Ende unregelmäßiger als
an dem anderen zu sein. In dem Artikel wird theoretisiert, dass
an diesen Unregelmäßigkeiten
lokale "sensitive
Stellen" für hohe elektrische
Felder erzeugt werden und dass diese "sensitiven Stellen" die Stellen der Anfangsdepolarisation
in der Zelle sind, da an diesen Stellen der Schwellenwert für die Depolarisation
zuerst erreicht wird. Diese Theorie erläutert außerdem ein weiteres Ergebnis,
d. h., dass die Zellen in ihrer Längsrichtung empfindlicher für elektrischen
Felder als in ihrer Querrichtung sind, da die Unregelmäßigkeiten
an den Zellenenden konzentriert sind. Außerdem kann die asymmetrische
Unregelmäßigkeit
der Zellen Ergebnisse erläutern,
die eine bevorzugte Polarität
des angelegten elektrischen Felds zeigten.
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Insofern,
als ein Depolarisationsereignis eine Kontraktion der Muskelfasern
erzeugt, ist die elektrische Aktivierung von Skelettmuskelzellen ähnlich der von
Herzzellen. Allerdings ist der Skelettmuskel in getrennte Muskelbündel unterteilt,
von denen jedes einzeln durch Nervenzellen, die Aktionspotentiale
erzeugen, enerviert wird. Somit ist die Wirkung eines Aktionspotentials
lokal, während
ein Aktionspotential in einem Herzmuskel, wo alle Muskelzellen elektrisch verbunden
sind, von einem einzelnen Ort der Aktionspotentialerzeugung an das
gesamte Herz übertragen
wird. Außerdem
sind die chemischen Aspekte der Aktivierung des Skelettmuskels etwas
verschieden von jenen des Herzmuskels.
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"Muscle Recruitment
with Infrafascicular Electrodes" von
Nicola Nannini und Kenneth Horch, IEEE Transactions on Biomedical
Engineering, Bd. 38, Nr. 8, S. 769–776, August 1991, dessen Offenbarung
hier durch Literaturhinweis eingefügt ist, beschreibt ein Verfahren
zum Ändern
der Kontraktionskraft von Skelettmuskeln durch "Rekrutieren" einer veränderlichen Anzahl von Muskelfasern.
Beim Rekrutieren ist die Kontraktionskraft eines Muskels durch die
Anzahl der Muskelfasern, die durch einen Stimulus aktiviert werden,
bestimmt.
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Allerdings
ist allgemein akzeptiert, dass Herzmuskelfasern wie ein Synzytium
arbeiten, so dass jede Zelle bei jedem Schlag kontrahiert. Somit sind
keine Herzmuskelfasern zur Rekrutierung verfügbar. Siehe z. B. "Excitation Contraction
Coupling and Cardiac Contractile Force" von Donald M. Bers, Kapitel 2, Seite
17, Kluwer Academic, 1991, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis
eingefügt
ist. Dieser Literaturhinweis legt außerdem dar, dass die Kontraktionskraft
in Herzmuskelzellen zum großen Teil
durch Änderungen
des Spitzencalciums geändert
wird.
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"Effect of Field Stimulation
on Cellular Repolarization in Rabbit Myocardium" von Stephen B. Knisley, William M.
Smith und Raymond E. Ideker, Circulation Research, Bd. 70, Nr. 4,
S. 707–715,
April 1992, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt die Wirkung eines elektrischen Felds auf Hasenherz-Myokard.
Insbesondere beschreibt dieser Artikel die Verlängerung eines Aktionspotentials
im Ergebnis eines Defibrillationsstoßes und die Arten, durch die
diese Wirkung dazu führen
kann, dass die Defibrillation versagt. Eine Hypothese ist, dass
die Defibrillation Herzzellen beeinflusst, indem sie bestimmte Zellen
erregt, die verhältnismäßig weniger
refraktär
als andere sind, wobei sie veranlasst, dass die erregten Zellen
ein neues Aktionspotential erzeugen, das die Depolarisationszeit effektiv
erhöht.
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"Optical Recording
in the Rabbit Heart Show That Defibrillation Strength Shocks Prolong
the Duration of Depolarization and the Refractory Period" von Stephen M. Dillon,
Circulation Research, Bd. 69, Nr. 3, S. 842–856, September 1991, dessen
Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist, erläutert die Wirkung verlängerter
Repolarization, wie sie durch die Erzeugung eines neuen Aktionspotentials veranlasst
wird, in etwas, von dem angenommen wurde, dass es Refraktärgewebe
ist, im Ergebnis des Defibrillationsstoßes. Dieser Artikel beweist
experimentell, dass ein solcher elektrischer Schlag das Herzmuskelgewebe
nicht beschädigt
und dass die Wirkung eines zweiten Aktionspotentials keine Folge der
Rekrutierung zuvor inaktivierter Muskelfasern ist. In diesem Artikel
wird die Hypothese aufgestellt, dass die Schläge Abschnitte der Zellmembran
hyperpolarisieren und somit die Natriumkanäle reaktivieren. In den in
diesem Artikel beschriebenen Experimenten wird die Aktivität der Calciumkanäle durch
die Anwendung von Methoxyverapamil blockiert.
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"Electrical Resistances
of Interstitial and Microvascular Space as Determinants of the Extracellular
Electrical field and Velocity of Propagation in Ventricular Myocardium" von Johannes Fleischhauer,
Lilly Lehmann und Andre G. Kleber, Circulation, Bd. 92, Nr. 3, S.
587–594,
1. August 1995, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt elektrische Leitungseigenschaften des Herzmuskels.
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"Inhomogeneity of
Cellular Activation Time and Vmax in Normal Myocardial Tissue Under
Electrical Field Stimulation" von
Akihiko Taniguchi, Junji Toyama, Itsuo Kodama, Takafumi Anno, Masaki Shirakawa
und Shiro Usui, American Journal of Phvsiology, Bd. 267 (Heart Circulation
Physiology, Bd. 36), S. H694-H705, 1994, dessen Offenbarung hier durch
Literaturhinweis eingefügt
ist, beschreibt verschiedene Wechselwirkungen zwischen elektrotonischen
Strömen
und Aktionspotentialaufstrichen.
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"Effect of Light on
Calcium Transport in Bull Sperm Cells" von R. Lubart, H. Friedmann, T. Levinshal,
R. Lavie und H. Breitbart, Journal of Photochemical Photobiology
B, Bd. 14, Nr. 4, S. 337–341,
12. September 1992, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis
eingefügt
ist, beschreibt eine Wirkung von Licht auf Spermazellen von Stieren,
bei der Laserlicht den Calciumtransport in diesen Zellen erhöht. Wie
es z. B. im US-Patent 5.464.436 beschrieben ist, dessen Offenbarung
hier durch Literaturhinweis eingefügt ist, ist außerdem bekannt,
dass schwaches Laserlicht den Calciumtransport in anderen Zelltypen beeinflusst.
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Die
Fähigkeit
elektromagnetischer Strahlung, den Calciumtransport in Herzmuskelzellen
zu beeinflussen, ist gut dokumentiert. Loginov, V.A., "Accumulation of Calcium
Ions in Myocardial Sarcoplasmic Reticulum of Restrained Rats Exposed
to the Pulsed Electromagnetic Field", in Aviakosm Ekolog Med, Bd. 26, Nr.
2, S. 49–51,
März-April
1992, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt ein Experiment, in dem Ratten einem 1-Hz-Feld zwischen
6 und 24 mTesla ausgesetzt wurden. Nach einem Monat wurde eine Verringerung von
33 Prozent der Geschwindigkeit der Calciumakkumulation beobachtet.
Nach einem zweiten Monat war die Akkumulationsgeschwindigkeit wahrscheinlich
wegen eines Anpassungsmechanismus wieder normal.
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Schwartz,
J.L., House, D.E., und Mealing, G.A., beschreiben in "Exposure of Frog
Hearts to CW or Amplitude-Modulated VHF Fields: Selective Efflux of
Calcium Ions at 16 Hz", Bioelectromagnetics,
Bd. 11, Nr. 4, S. 349–358,
1990, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
ein Experiment, in dem der Abfluss von Calciumionen in isolierten Froschherzen
durch Anlegen eines mit 16 Hz modulierten elektromagnetischen VHF-Felds
um zwischen 18 und 21 % erhöht
wurde.
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Lindstrom,
E., Lindstrom, P., Berglund, A., Lundgren, E., und Mild, K.H., beschreiben
in "Intracellular
Calcium Oscillations in a T-cell Line After Exposure to Extremely-Low-Frequency Magnetic Fields
with Variable Frequencies and Flux Densities", Bioelectromagnetics. Bd. 16, Nr. 1,
S. 41–47,
1995, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
ein Experiment, in dem Magnetfelder mit einer Frequenz zwischen
5 und 100 Hz (Spitze bei 50 Hz) und mit Stärken zwischen 0,04 und 0,15
mTesla den Calciumionentransport in T-Zellen beeinflussten.
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Loginov,
V.A., Gorbatenkova, N.V., und Klimovitskii, VIa., beschreiben in "Effects of an Impulse Electromagnetic
Field on Calcium Ion Accumulation in the Sarcoplasmatic Reticulum
of the Rat Myocardium",
Kosm Biol Aviakosm Med, Bd. 25, Nr. 5, S. 51–53, September-Oktober 1991,
dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
ein Experiment, in dem ein 100-minütiges Aussetzen eine00m 1-ms-Impuls
mit einer Frequenz von 10 Hz und einem Feld von 1-10 mTesla eine
70-%ige Hemmung der Calciumübertragung
durch das sarkoplasmatische Retikulum erzeugte. Es wird die Hypothese aufgestellt,
dass der Effekt mit der direkten Hemmung der Ca-ATPase zusammenhängt.
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Es
wird angemerkt, dass einige Forscher behaupten, dass niederfrequente
Magnetfelder NICHT die oben berichteten Wirkungen haben. Zum Beispiel setzten
Coulton, L.A., und Barker, A.T., in "Magnetic Fields and Intracellular Calcium:
Effects on Lymphocytes Exposed to Conditions for Cyclotron Resonance", Phys. Med. Biol.,
Bd. 38, Nr. 3, S. 347–360, März 1993,
dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
Lymphozyten für
eine Dauer von 60 Minuten einer Strahlung von 16 und 50 Hz aus,
wobei sie keine Änderungen
der Calciumkonzentration erfassen.
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Pumir,
A., Plaza, F., und Krinsky, VI, beschreiben in "Control of Rotating Waves in Cardiac Muscle:
Analysis of the Effect of Electric Fields", Proc R Soc Lond B Biol Sci, Bd. 257,
Nr. 1349, S. 129–34, 22.
August 1994, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
dass ein Anlegen eines äußeren elektrischen
Felds an einen Herzmuskel die Leitungsgeschwindigkeit um einige
wenige Prozent beeinflusst.
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Dieser
Effekt ist eine Folge der Hyperpolarisation eines Endes der Muskelzellen
und einer Depolarisation des anderen Endes der Zelle. Insbesondere
begünstigt
ein äußeres angelegtes
elektrisches Feld die Ausbreitung parallel zu sich. In dem Artikel wird
vorgeschlagen, diese Wirkung auf die Leitungsgeschwindigkeit zu
verwenden, um Arrhythmien dadurch zu behandeln, dass rotierende
Wellen, die die Vorgänger
von Arrhythmien sind, gedrängt
werden, seitlich in nicht erregbares Gewebe zu driften und abzuklingen.
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"Control of Muscle
Contractile Force Through Indirect High-Frequency Stimulation" von M. Sblomonow,
E. Eldred, J. Lyman und J. Foster, American Journal of Physical
Medicine, Bd. 62, Nr. 2, S. 71–82,
April 1983, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt ein Verfahren zum Steuern der Skelettmuskelkontraktion
durch Ändern
verschiedener Parameter eines 500-Hz-Impulses der elektrischen Stimulation
auf den Muskel.
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"Biomedical Engineering
Handbook", Hrsg. Joseph
D. Bronzino, Kapitel 82.4, Seite 1288, IEEE press/CRC press 1995,
beschreibt die Verwendung zeitlich genau gesteuerter unterschwelliger
Stimuli, der gleichzeitigen Stimulation an mehreren Stellen und
der Stimulation mit erhöhten
Energien an der Stelle eines Tachykardieherds, um eine Tachykardie zu
verhindern. Allerdings erwies sich zu dem Zeitpunkt, zu dem das
Buch verfasst wurde, keines dieser Verfahren als praktisch. Außerdem ist
ein Zweiphasen-Defibrillationsschema
beschrieben und theoretisiert, dass Zweiphasen-Defibrillationsschemata wegen einer
größeren Spannungsänderung,
wenn sich die Phase ändert,
oder durch die Zweiphasensignalform, die eine Hyperpolarisation
des Gewebes und eine Reaktivierung der Natriumkanäle veranlasst,
wirksamer sind.
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"Subthreshold Conditioning
Stimuli Prolong Human Ventricular Refractoriness", Windle, J.R., Miles, W.M., Zipes,
D.P., und Prystowsky, E.N., American Journal of Cardiology, Bd.
57, Nr. 6, S. 381–386, Februar
1986, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt eine Untersuchung, in der vor einem vorzeitigen Stimulus
unterschwellige Stimuli angelegt wurden, die durch einen Mechanismus
der Erhöhung
der Refraktärperiode des
rechten Ventrikelherzgewebes wirksam verhinderten, dass der vorzeitige
Stimulus eine pro-arrhythmische Wirkung hat.
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"Ultrarapid Subthreshold
Stimulation for Termination of Atrioventricular Node Reentrant Tachycardia", Fromer, M., und
Shenasa, M., Journal of the American Collage of Cardiology, Bd.
20, Nr. 4, S. 879–883,
Oktober 1992, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt eine Untersuchung, in der Züge unterschwelliger Stimuli asynchron
an einen Bereich in der Nähe
einer Reentry-Schaltung
angelegt wurden und die Arrhythmie dadurch beendet wurde. Es wurde
beschrieben, dass unterschwellige Stimuli sowohl eine hemmende als auch
eine erleichternde Wirkung auf die Leitung haben. Außerdem wurde
beschrieben, dass unterschwellige Stimuli den Schwellenwert der
Erregbarkeit verringern und möglicherweise
sogar ein Aktionspotential veranlassen.
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"Inhibition of Premature
Ventricular Extrastimuli by Subthreshold Conditioning Stimuli", Skale, B., Kallok,
M.J., Prystowsky, E.N., Gill, R.M., und Zipes D.P., Journal of the
American Collage of Cardiology, Bd. 6, Nr. 1, S. 133–140, Juli
1985, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis eingefügt ist,
beschreibt eine Tieruntersuchung, in der ein Zug von Impulsen mit
einer Dauer von 1 ms, der 2 ms vor einem vorzeitigen Stimulus an
einen Ventrikel angelegt wurde, die Reaktion auf den vorzeitigen
Stimulus mit einem Hochfrequenzzug hemmte, wobei er die Reaktion
für eine
viel längere
Zeitdauer (152 ms) als ein Einzelimpuls (20 ms) verzögerte. Die
Verzögerung zwischen
der Stimulation des Ventrikels und dem Impulszug betrug 75 ms. Allerdings
hatten die unterschwelligen Stimuli diese Wirkung nur dann, wenn sie
der gleichen Stelle wie der vorzeitige Stimulus zugeführt wurden.
Es wird vorgeschlagen, unterschwellige Stimuli zu verwenden, um
Tachykardien zu verhindern oder zu beenden, wobei aber angemerkt wird,
dass dieser Vorschlag durch die räumliche Beschränkung der
Technik eingeschränkt
ist.
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"The Phase of Supernormal
Excitation in Relation to the Strength of Subthreshold Stimuli", Yokoyama, M., Japanese
Heart Journal, Bd. 17, Nr. 3, S. 35–325, Mai 1976, dessen Offenbarung
hier durch Literaturhinweis eingefügt ist, beschreibt die Wirkung der Änderung
der Amplitude von unterschwelligen Stimuli auf die überdurchschnittliche
Erregung. Wenn die Amplitude der Stimuli erhöht wurde, wurde die Länge der überdurchschnittlichen
Erregungsphase erhöht.
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DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung ist wie in den beigefügten
Ansprüchen
definiert. Es ist eine Aufgabe einiger Aspekte der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, um die elektrische und/oder
mechanische Aktivität
von Herzmuskelzellen in situ lokal zu steuern.
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Vorzugsweise
wird eine ununterbrochene Steuerung angewendet. Alternativ wird
eine diskrete Steuerung angewendet. Ferner kann die Steuerung vorzugsweise
zwischen Herzzyklen geändert
werden. Ein Beispiel der elektrischen Steuerung ist die Verkürzung der
Refraktärperiode
einer Muskelfaser durch Anlegen einer negativen Spannung an das Äußere der
Zelle. Außerdem
kann durch Aufrechterhalten einer ausreichenden positiven Spannung
zum Äußeren der
Zelle vollständig
verhindert werden, dass die Zelle reagiert, so dass ein Aktivierungssignal
die Zellmembran nicht ausreichend depolarisiert. Ein Beispiel der
mechanischen Steuerung enthält das
Erhöhen
oder Verringern der Kontraktionsstärke und der Dauer der Kontraktion.
Dies kann durch Verlängern
oder Verkürzen
des Plateaus und/oder der Dauer des Aktionspotentials durch Anlegen
nicht-erregender
Spannungspotentiale über
die Zelle erreicht werden. Die Zunahme der Kontraktionsstärke kann
eine Zunahme der durch die Muskelfasern erreichten Spitzenkontraktionskraft,
eine Zunahme einer Durchschnittskontraktionskraft durch Synchronisation
der Kontraktion der einzelnen Fasern oder die Änderung der Zeitgebung der
Spitzenstärke
enthalten.
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Es
ist klar, dass einige Aspekte der vorliegenden Erfindung sowohl
vom Herzschrittmacherbetrieb als auch vom Defibrillatorbetrieb verschieden sind.
Ein Herzschrittmacher übt
für viele
Zyklen erregende elektrische Felder aus, während ein Defibrillator sein
angelegtes elektrisches Feld wegen der unterbrechenden Wirkung des
Defibrillationsstroms auf die Herzkontraktion für viele Zyklen nicht wiederholt. Tatsächlich ist
die Hauptwirkung des Defibrillationsstroms das Zurücksetzen
der Synchronisation des Herzens dadurch, dass ein erheblicher Prozentsatz des
Herzgewebes in einen Refraktärzustand
gezwungen wird. Außerdem
sind die Defibrillationsströme
um mehrere Größenordnungen
größer als
Stimulationsströme.
Es ist ein besonderer Aspekt einiger Ausführungsformen der vorliegenden
Erfindung, dass die reguläre
Aktivierung des Herzens nicht unterbrochen wird, sondern eher die
Aktivierung des Herzens über
eine wesentliche Anzahl von Zyklen gesteuert wird, indem die Parameter
des Reaktionsvermögens
von Segmenten der Herzmuskelzellen geändert werden.
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In
einigen Aspekten der Erfindung, in denen das Herz außer der
Tatsache, dass es in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung gesteuert wird, künstlich stimuliert wird, ist
der Aktivierungszyklus des Herzens in Bezug auf die Stimulation
normal. Dies ist z. B. der Fall, wenn die Steuerung lokal angelegt
wird, so dass die Aktivierung des Rests des Herzens nicht beeinflusst
wird.
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In
einem Aspekt der Erfindung wird die Steuerung als eine Reaktion
auf ein ungewöhnliches
Herzereignis wie etwa das Einsetzen von Flimmern oder das Einsetzen
verschiedener Typen von Arrhythmien begonnen. Dagegen wird die Steuerung
in anderen Aspekten der vorliegenden Erfindung in Reaktion auf eine
gewünschte
Zunahme des Herzzeitvolumens oder andere gewünschte Langzeitwirkungen wie etwa
die Verringerung der Wahrscheinlichkeit von ventrikulärem Flimmern
(VF) oder die Erhöhung
der Koronardurchblutung begonnen.
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Ein
anderer Unterschied zwischen der Defibrillation, der Stimulation
und einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist, dass die Defibrillation und die
Stimulation als Techniken zum Beeinflussen des gesamten Herzens
(oder wenigstens einer gesamten Kammer) angewendet werden, während bestimmte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, z. B. (später beschriebene) Zäune, mit
dem Ziel der Beeinflussung nur der lokalen Aktivität auf einen
lokalen Abschnitt des Herzens (der so groß wie eine gesamte Kammer sein
kann) angewendet werden. Ein nochmals anderer Unterschied zwischen
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung und der Defibrillation betrifft die an
den Herzmuskel angelegte Energie. Bei der Defibrillation beträgt eine
typische elektrische Feldstärke
0,5 Joule (von der angenommen wird, dass sie stark genug ist, Refraktärgewebe
zu erregen, "Optical
Recordings...", oben
erwähnt),
während
die angelegte Feldstärke
in verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung zwischen 50 und 500 Mikrojoule beträgt, eine
Feldstärke,
von der angenommen wird, dass sie keine Aktionspotentiale in Refraktärgewebe
verursacht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe einiger Aspekte der vorliegenden Erfindung,
ein vollständiges
Steuersystem für
das Herz zu schaffen, das u. a. das Steuern der Stimulationsfrequenz,
der Refraktärperiode, der
Leitungsgeschwindigkeit und der mechanischen Kraft des Herzens enthält. Mit
Ausnahme der Herzfrequenz kann jeder dieser Parameter lokal gesteuert werden,
d. h., jeder Parameter wird nur in einem Segment des Herzmuskels
gesteuert. Es wird angemerkt, dass die Herzfrequenz insbesondere
bei Verwendung der Zäune,
die verschiedene Herzsegmente voneinander isolieren, auch lokal
gesteuert werden kann, was aber in den meisten Fällen nachteilig für die Pumpeffizienz
des Herzens ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die elektrische und/oder mechanische
Aktivität
eines Herzmuskelsegments durch Anlegen eines nicht-erregenden Felds
(einer nicht-erregenden Spannung) oder eines nicht-erregenden Stroms über das
Segment gesteuert. Ein nicht-erregendes Signal kann veranlassen,
dass sich ein vorhandenes Aktionspotential ändert, veranlasst aber kein
sich ausbreitendes Aktionspotential wie etwa jene, die durch Herzschrittmacher
erzeugt werden. Die Änderungen
des Aktionspotentials können eine
Verlängerung
der Dauer des Plateaus, eine Verlängerung der Refraktärperiode,
eine Verkürzung
der Repolarisation nach dem Plateau und andere Änderungen der Morphologie des
Aktionspotentials enthalten. Allerdings kann das nicht-erregende
Signal ein späteres
Aktionspotential beeinflussen, wobei es z. B. ein solches Potential
verzögern
oder sein Einsetzen beschleunigen kann. Ein anderer Typ eines nicht-erregenden
Signals ist eine Spannung, die keine neue Kontraktion der Herzmuskelzelle
verursacht, an die das nicht-erregende Signal angelegt wird. Die Erzeugung
des Aktivierungssignals kann entweder durch Anlegen einer Spannung
mit der falschen Polarität;
dadurch, dass die Spannung angelegt wird, wenn die Zelle und/oder
die umgebenden Zellen nicht empfindlich auf sie sind, oder dadurch,
dass die Amplitude der Spannung zu klein ist, um die Zelle in dem
Umfang zu depolarisieren, dass während
dieser Periode ein neues Aktionspotential erzeugt wird, verhindert
werden.
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Optional
wird diese Steuerung zusammen mit einem Herzschrittmacher ausgeübt, der
ein Erregungssignal an das Herz anlegt. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
ein Herzschrittmacher (oder ein Defibrillator) eine Steuereinheit,
die in Übereinstimmung
mit wenigstens einer Ausführungsform
der Erfindung arbeitet. Ein Herzschrittmacher und eine Steuereinheit
können
eine Batterie, einen Mikrocontroller, Sensoren und möglicherweise
Elektroden gemeinsam nutzen.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Arrhythmien und das Flimmern unter
Verwendung von Zäunen
behandelt. Zäune
sind Segmente des Herzmuskels, die unter Verwendung elektrischer
Felder vorübergehend
inaktiviert sind. In einem Beispiel wird die Atriumfibrillation
dadurch behandelt, dass das Aktivierungssignal von einem SA-Knoten
zu einem AV-Knoten kanalisiert wird, indem es eingezäunt wird.
In einem anderen Beispiel wird Flimmern dadurch gedämpft, dass
die Mehrzahl falscher Aktivierungssignale eingezäunt werden, so dass nur ein
Aktivierungsweg leitend ist. In einem nochmals anderen Beispiel
wird die Ventrikeltachykardie oder -fibrillation dadurch behandelt,
dass das Herz unter Verwendung elektrischer Felder in isolierte
Segmente aufgeteilt wird und die Zäune der Reihe nach mit einer
normalen Aktivierungsfolge des Herzens deaktiviert werden, so dass
höchstens
nur ein Segment des Herzens vorzeitig aktiviert wird.
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In
einer nochmals anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Muskelmasse des Herzens unter Verwendung elektrischer Felder umverteilt.
Im Allgemeinen aktiviert die Änderung
der Arbeitsbelastung eines Segments des Herzmuskels einen Anpassungsmechanismus,
der dazu neigt, die Muskelmasse des Segments mit der Zeit zu ändern. In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann die Änderung
der Arbeitslast dadurch erreicht werden, dass die Dauer des Plateaus
des Aktionspotentials des Segments unter Verwendung angelegter elektrischer
Felder erhöht
oder verringert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Arbeitslast
in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung indirekt dadurch geändert werden, dass die Aktivierungszeit des
Segments des Herzens und/oder seine Aktivierungsfolge geändert wird.
Ferner kann die Arbeitslast zusätzlich
oder alternativ dadurch geändert
werden, dass direkt die Kontraktionsfähigkeit eines Segments des
Herzens gesteuert wird.
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In
einer nochmals anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
der Betrieb der Herzpumpe durch Ändern
der Aktivierungsfolge des Herzens und/oder durch Ändern der
Dauer des Plateaus in Segmenten des Herzens und/oder durch Ändern der
Kontraktionsfähigkeit
dort optimiert.
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In
einer nochmals anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
durch Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds an ein Segment
des Herzens, vorzugsweise an den linken Ventrikel, das Herzzeitvolumen
geändert,
vorzugsweise erhöht.
Vorzugsweise wird der Umfang der Erhöhung des Herzzeitvolumens,
insbesondere der Abgabe des linken Ventrikels, durch Ändern der
Größe desjenigen
Segments des Herzens, an das ein solches Feld angelegt wird, gesteuert.
Alternativ oder zusätzlich
wird die Stärke
des elektrischen Felds geändert. Alternativ
oder zusätzlich
wird die Zeitgebung des Impulses geändert. Alternativ oder zusätzlich wird
die Dauer, die Form oder die Frequenz des Impulses geändert. Die
Zunahme der Abgabe kann eine Zunahme der Spitzendurchflussmenge,
des Flussvolumens, der Durchschnittsdurchflussmenge oder eine Änderung
des Flussprofils wie etwa eine Verschiebung der Entwicklung des
Spitzenflusses, die die Gesamtverfügbarkeit von Blut für die Körperorgane
verbessert, enthalten.
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In
einer nochmals anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
durch Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds an ein Segment
des Herzens, vorzugsweise an den linken Ventrikel, der entwickelte
Ventrikeldruck geändert,
vorzugsweise erhöht.
Vorzugsweise wird der Umfang der Erhöhung des Herzzeitvolumens dadurch
gesteuert, dass die Größe des Segments
des Herzens geändert
wird, an das dieses Feld angelegt wird. Alternativ oder zusätzlich wird
die Stärke
des elektrischen Felds geändert.
Alternativ oder zusätzlich
wird die Zeitgebung des Impulses geändert. Alternativ oder zusätzlich wird
die Dauer des Impulses geändert.
Alternativ oder zusätzlich
wird die Signalform des Impulses geändert. Alternativ oder zusätzlich wird
die Frequenz des Impulses geändert.
Die Zunahme des Drucks kann eine Zunahme des Spitzendrucks, des
Durchschnittsdrucks oder eine Änderung des
Druckprofils wie etwa eine Verschiebung bei der Entwicklung des
Spitzendrucks, die die Kontraktionsfähigkeit verbessert, enthalten.
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In Übereinstimmung
mit einer abermals anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
dadurch, dass wenigstens an ein Segment des Herzens nicht-erregende
elektrische Felder angelegt werden, die Nachlast des Herzens erhöht, wodurch der
Fluss in den Koronararterien verbessert wird.
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In Übereinstimmung
mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden verschiedene
Herzparameter über
inhärente
Herzrückkopplungsmechanismen
gesteuert. In einem Beispiel wird die Herzfrequenz durch Anlegen
einer nicht-erregenden Spannung an die Schrittmacherzellen des Herzens
in dem SA-Knoten des Herzens oder in dessen Nähe gesteuert. Vorzugsweise
wird die Herzfrequenz durch Anlegen des nicht-erregenden Felds erhöht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein einziges Feld an ein großes Segment des Herzens angelegt.
Vorzugsweise wird das Feld mit einer Zeitverzögerung nach dem Beginn der Systole
angelegt. Vorzugsweise wird das nicht-erregende Feld angehalten, bevor die
Hälfte
der Systole vorüber
ist, um die Wahrscheinlichkeiten des Flimmerns zu verringern.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden mehrere Segmente des Herzens, jedes mit einem
anderen nicht-erregenden elektrischen Feld, gesteuert. Vorzugsweise
wird jedes elektrische Feld mit der lokalen Aktivierung oder mit
anderen lokalen Parametern wie etwa mit dem Beginn der Kontraktion
synchronisiert. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung berücksichtigt
die Struktur des Herzens. Der Herzmuskel ist üblicherweise in Schichten angeordnet,
wobei jede Schicht eine (andere) Muskelfaserorientierung aufweist.
Vorzugsweise wird in dieser Ausführungsform der
Erfindung für
verschiedene Orientierungen der Muskelfasern eine andere Feldorientierung
und/oder -polarität
angelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung kann diese Technik, die die Muskelfaserorientierung
berücksichtigt,
auf lokale, eine Defibrillation bewirkende elektrische Felder angewendet
werden, wobei es der Zweck dieser Felder sein kann, die Repolarisation
eines bestimmten begrenzten Segments des Herzens zu verzögern und
dadurch einen Zaun zu erzeugen.
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Somit
wird in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren zum Ändern
der Kontraktionskraft wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
einer Testperson mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt
mit einer Aktivierung umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden
elektrischen Felds mit einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach
der Aktivierung an den Abschnitt, was veranlasst, dass die Kontraktionskraft
um wenigstens 5 % erhöht
wird.
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Vorzugsweise
wird die Kraft um einen höheren
Prozentsatz wie etwa um wenigstens 10 %, 30 % oder 50 % erhöht.
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Ferner
wird in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren zum Ändern
einer Kontraktionskraft wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
einer Testperson mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt
mit einer Aktivierung umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden
elektrischen Felds mit einer gegebenen Dauer an den Abschnitt mit
einer Verzögerung
von weniger als 70 ms nach der Aktivierung.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt, was veranlasst, dass der Druck in der Kammer um
wenigstens 2 % erhöht
wird.
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Vorzugsweise
wird der Druck um einen höheren
Betrag wie etwa um wenigstens 10 % oder 20 % erhöht.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt, wobei die Kammer ein Flussvolumen besitzt und
wobei das Flussvolumen um wenigstens 5 % erhöht wird.
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Vorzugsweise
wird das Flussvolumen um einen höheren
Betrag wie etwa um wenigstens 10 % oder 20 % erhöht.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt, wobei die Kammer eine Durchflussmenge besitzt,
so dass die Durchflussmenge um wenigstens 5 % erhöht wird.
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Vorzugsweise
wird die Durchflussmenge um einen höheren Betrag wie etwa um wenigstens
10 % oder 20 % erhöht.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds an
den Abschnitt mit einer Verzögerung
nach der Aktivierung, wobei das Feld eine gegebene Dauer von wenigstens
101 ms hat und nicht länger
als die Zykluslänge
dauert.
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Vorzugsweise
ist die Dauer länger
wie etwa wenigstens 120 ms oder 150 ms.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei der Abschnitt der Kammer eine Innenoberfläche und
eine Außenoberfläche aufweist
und wobei das Feld zwischen der Innenoberfläche und der Außenoberfläche angelegt
wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei der Abschnitt der Kammer eine Innenoberfläche und
eine Außenoberfläche aufweist
und wobei das Feld entlang der Außenoberfläche angewendet wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei der Abschnitt der Kammer eine Innenoberfläche, eine
Außenoberfläche und
einen intramuskulären
Abschnitt aufweist und wobei das Feld zwischen dem intramuskulären Abschnitt
und wenigstens einer der Oberflächen
angelegt wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei das Feld zwischen einer einzelnen Elektrode und
einem Gehäuse
einer implantierten Vorrichtung angelegt wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt unter Verwendung einer Elektrode, die in dem Herzen
schwebt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei das Feld unter Verwendung von wenigstens zwei
Elektroden angelegt wird und wobei die wenigstens zwei Elektroden
wenigstens 2 cm entfernt sind.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind die Elektroden wenigstens 4 oder 9 cm entfernt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei das Feld unter Verwendung von wenigstens zwei
Elektroden angelegt wird und wobei eine Elektrode der wenigstens
zwei Elektroden in einer Basis einer Kammer des Herzens ist und
wobei eine Elektrode in einer Spitze einer Kammer des Herzens ist.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei das Feld unter Verwendung von wenigstens drei
Elektroden angelegt wird und wobei das Anlegen eines nicht-erregenden
Felds Folgendes umfasst:
Elektrisieren eines ersten Paars der
wenigstens drei Elektroden; und
nachfolgendes Elektrisieren
eines zweiten Paars der wenigstens drei Elektroden.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt, wobei das Feld unter Verwendung von wenigstens
zwei außerhalb
der Testperson angeordneten Elektroden angelegt wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt,
wobei das elektrische Feld wenigstens in
dem Abschnitt der Herzkammer die elektrotonischen Ströme wenigstens
teilweise auslöscht.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt zwischen den zwei Positionen; und
Fühlen einer
Aktivierung an einer Stelle zwischen den zwei Positionen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt zwischen den zwei Positionen; und
Fühlen einer
Aktivierung an einer Stelle, die mit einer der zwei Positionen zusammenfällt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt zwischen zwei Positionen;
Fühlen einer
Aktivierung an einer Stelle; und
Schätzen der Aktivierung des Abschnitts
aus der gefühlten
Aktivierung.
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Vorzugsweise
umfasst das Fühlen
das Fühlen
eines Werts eines Parameters eines EKG und das Schätzen das
Schätzen
der Verzögerung
anhand eines Verzögerungswerts,
der dem Wert des Parameters zugeordnet ist.
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Vorzugsweise
ist die Stelle in einer anderen Kammer des Herzens als der Kammer,
an die das Feld angelegt wird.
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Vorzugsweise
ist die Stelle im Wesentlichen die erste aktivierte Stelle in der
Kammer des Abschnitts.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt; und
Anlegen eines zweiten nicht-erregenden
elektrischen Felds an einen zweiten Abschnitt der Kammer.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren gemäß Anspruch 36 geschaffen, bei
dem das zweite Feld in dem gleichen Herzzyklus wie das nicht-erregende
Feld angelegt wird.
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Vorzugsweise
weist jeder Abschnitt eine einzelne Aktivierung auf, mit der die
Anlegungen des Felds daran synchronisiert werden.
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Vorzugsweise
hat das zweite Feld eine andere Auswirkung auf das Herz als das
nicht-erregende Feld.
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Vorzugsweise
wird während
eines anderen Herzzyklus nur das zweite nicht-erregende Feld angelegt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Schätzen
der Aktivierung in dem Abschnitt; und
Anlegen eines nicht-erregenden
elektrischen Felds mit einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach
der geschätzten
Aktivierung an den Abschnitt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt; und
Wiederholen des Anlegens des nicht-erregenden Felds
während
mehrerer späterer
Herzschläge,
von denen wenigstens einige nicht aufeinander folgend sind.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren das allmähliche
Verringern der Häufigkeit,
mit der Schläge während des
wiederholten Anlegens ausgelassen werden.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds mit
einer gegebenen Dauer mit einer Verzögerung nach der Aktivierung
an den Abschnitt, wobei der Abschnitt einen Umfang hat; und
Ändern des
Umfangs des Abschnitts, an den das Feld angelegt wird, zwischen
den Schlägen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Bestrahlen des Abschnitts mit Licht, das mit der Aktivierung
synchronisiert ist; und
Wiederholen des Bestrahlens in wenigstens
100 Herzzyklen während
einer Periode von weniger als 1000 Herzzyklen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst;
Bestrahlen des Abschnitts mit Hochfrequenzstrahlung,
die mit der Aktivierung synchronisiert ist; und
Wiederholen
des Bestrahlens in wenigstens 100 Herzzyklen während einer Periode von weniger
als 10000 Herzzyklen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Ändern
der Verfügbarkeit
von Calciumionen in den Muskelfasern des Abschnitts während einer
Zeitperiode, die eine Zeit von weniger als 70 ms nach der Aktivierung
einschließt,
in Reaktion auf die Aktivierung.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Ändern
der Transportrate von Calciumionen in den Muskelfasern des Abschnitts
während
einer Zeitperiode kleiner als 70 ms nach der Aktivierung in Reaktion
auf die Aktivierung.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern einer Kontraktionskraft
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen einer Testperson
mit einem Herzen, das wenigstens einen Abschnitt mit einer Aktivierung
umfasst; und
Ändern
der Verfügbarkeit
von Katecholaminen in dem Abschnitt synchron mit der Aktivierung.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern des Aktivierungsprofils
wenigstens eines Abschnitts einer Herzkammer geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Abbilden des Aktivierungsprofils
des Abschnitts;
Bestimmen einer gewünschten Änderung in dem Aktivierungsprofil;
und
Ändern
der Leitungsgeschwindigkeit in einem nicht arrhythmischen Segment
des Abschnitts unter Verwendung eines nicht-erregenden elektrischen
Felds, um die gewünschte Änderung
zu erreichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die gewünschte Änderung
ein AV-Intervall, während
das Ändern
das Ändern
der Leitungsgeschwindigkeiten von Purkinje-Fasern zwischen einem
AV-Knoten und wenigstens einem der Ventrikel in dem Herzen umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Aktivierung eine durchschnittliche Aktivierung
des Abschnitts.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Aktivierung eine früheste Aktivierung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Aktivierung eine mechanische Aktivierung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Aktivierung eine elektrische Aktivierung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst der Abschnitt mehrere Unterabschnitte, die
jeweils eine eigene Aktivierung aufweisen, und umfasst das Anlegen eines
Felds das Anlegen eines Felds an jeden Unterabschnitt mit einer Verzögerung in
Bezug auf die einzelne Aktivierung des Unterabschnitts.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds das Ansteuern
eines elektrischen Stroms durch das Segment. Vorzugsweise ist der
Strom kleiner als 20 mA. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
ist der Strom kleiner als 8 mA, 5 mA, 3 mA. Vorzugsweise ist der
Strom wenigstens 0,5 mA. In einigen Ausführungsformen ist er wenigstens
1 oder 3 mA.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Feld für
eine Dauer zwischen 10 und 140 ms angelegt. In anderen bevorzugten
Ausführungsformen
wird es zwischen 20 und 100 ms oder zwischen 60 und 90 ms angelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Verzögerung
kleiner als 70 ms. In anderen bevorzugten Ausführungsformen ist sie kleiner
als 40, 20, 5 oder 1 ms. In einigen Ausführungsformen ist die Verzögerung im
Wesentlichen gleich null.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Verzögerung
wenigstens 1 ms. In anderen bevorzugten Ausführungsformen kann sie größer als
3, 7, 15 oder 30 ms sein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist das elektrische Feld eine exponentielle zeitliche
Einhüllende
auf. In anderen kann es eine rechteckige, dreieckige, ansteigende
oder zweiphasige zeitliche Einhüllende
aufweisen. Vorzugsweise umfasst das elektrische Feld ein elektrisches Wechselfeld,
das vorzugsweise eine sinusförmige, sägezahnförmige oder
rechteckschwingungsförmige zeitliche
Einhüllende
aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der Abschnitt der Kammer eine Innenoberfläche und
eine Außenoberfläche auf,
wobei das Feld entlang der Innenoberfläche angelegt wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der Abschnitt der Kammer eine normale Leitungsrichtung
auf, wobei das Feld entlang der normalen Leitungsrichtung angelegt
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist der Abschnitt der Kammer eine normale Leitungsrichtung
auf, wobei das Feld senkrecht zu der normalen Leitungsrichtung angelegt
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das Feld wenigstens zwischen zwei Elektroden
angelegt. Vorzugsweise sind die Elektroden wenigstens 2 cm entfernt.
In einigen bevorzugten Ausführungsformen
sind die Elektroden wenigstens 4 oder 9 cm entfernt.
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Die
Kammer kann der linke Ventrikel oder das linke Atrium oder der rechte
Ventrikel oder das rechte Atrium sein.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Stimulieren des Herzens. Vorzugsweise wird das Anlegen des elektrischen
Felds mit dem Stimulieren synchronisiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Verfahren das Berechnen der Verzögerung anhand des Stimulierens.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
das Verfahren das Fühlen
einer spezifischen Aktivierung an einer Stelle.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern des Aktivierungsprofils
wenigstens eines Abschnitts eines Herzens geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Abbilden des Aktivierungsprofils
des Abschnitts;
Bestimmen einer gewünschten Änderung in dem Aktivierungsprofil;
und
Blockieren der Aktivierung wenigstens eines Segments des
Abschnitts, um die gewünschte Änderung zu
erreichen, wobei das Segment nicht Teil einer Reentry-Schaltung oder eines
Arrhythmieherds in dem Herzen ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das blockierte Segment ein ischämisches
Segment.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern des Aktivierungsprofils
wenigstens eines Abschnitts eines Herzens geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Abbilden des Aktivierungsprofils
des Abschnitts;
Bestimmen einer gewünschten Änderung in dem Aktivierungsprofil;
und
Ändern
der Refraktärperiode
wenigstens eines Segments des Abschnitts, um die gewünschte Änderung zu
erreichen, wobei das Segment nicht Teil einer Reentry-Schaltung oder eines
Arrhythmieherds in dem Herzen ist.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern der Herzfrequenz eines
Herzens geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
einer Testperson mit einem Herzen mit einem aktiven natürlichen
Schrittmachergebiet; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds an das Gebiet.
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Vorzugsweise
verlängert
das elektrische Feld eine Dauer eines Aktionspotentials des Gebiets.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren das Verlängern
der Refraktärperiode
eines erheblichen Abschnitts des rechten Atriums.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Verringern einer Abgabe
einer Kammer eines Herzens geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
Bestimmen der frühesten
Aktivierung wenigstens eines Abschnitts der Kammer,
wobei der
Abschnitt nicht Teil eines abnormalen Leitungswegs in dem Herzen
ist; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds an
den Abschnitt.
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Vorzugsweise
wird das Feld vor Aktivierung des Abschnitts angelegt.
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Vorzugsweise
verringert das Feld das Reaktionsvermögen des Abschnitts auf ein
Aktivierungssignal.
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Vorzugsweise
verringert das Feld die Empfindlichkeit des Abschnitts für ein Aktivierungssignal.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Verringern einer Abgabe
einer Kammer eines Herzens geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
Bestimmen einer Aktivierung von und von Leitungswegen
zu wenigstens einem Abschnitt der Kammer; und
Reversibles Blockieren
der Leitungswege unter Verwendung eines lokal angelegten nicht-erregenden elektrischen
Felds.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Verringern einer Abgabe
einer Kammer eines Herzens geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
Bestimmen einer Aktivierung von und eines Leitungswegs
zu wenigstens einem Abschnitt der Kammer, wobei der Abschnitt nicht
Teil eines abnormalen Leitungswegs in dem Herzen ist; und
Reversibles
Verringern der Leitungsgeschwindigkeit in dem Leitungsweg unter
Verwendung eines lokal angelegten elektrischen Felds.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ausführen einer Herzoperation geschaffen,
wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Blockieren der elektrischen
Aktivität
zu wenigstens einem Abschnitt des Herzens unter Verwendung eines
nicht-erregenden elektrischen Felds; und
Ausführen eines
Eingriffs an dem Abschnitt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ausführen einer Herzoperation geschaffen,
wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Verringern der Empfindlichkeit
für ein
Aktivierungssignal wenigstens eines Abschnitts des Herzens unter Verwendung
eines nicht-erregenden elektrischen Felds; und
Ausführen eines
Eingriffs an dem Abschnitt.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern des Herzens
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
einer Testperson mit einem Herzen mit einem linken Ventrikel und
mit einem rechten Ventrikel;
wahlweises reversibles Erhöhen der
Kontraktionsfähigkeit
eines der Ventrikel relativ zum anderen Ventrikel.
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Vorzugsweise
umfasst das wahlweise reversible Erhöhen das Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds an wenigstens einen Abschnitt des einen Ventrikels.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern des Herzens
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
einer Testperson mit einem Herzen mit einem linken Ventrikel und
mit einem rechten Ventrikel;
wahlweises reversibles Verringern
der Kontraktionsfähigkeit
eines der Ventrikel relativ zum anderen Ventrikel.
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Vorzugsweise
umfasst das wahlweise reversible Verringern das Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds an wenigstens einem Abschnitt des einen Ventrikels.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Behandeln eines Segments
eines Herzens geschaffen, das wegen eines abnormal niedrigen Erregungsschwellenwerts
Arrhythmien induziert, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Identifizieren
des Segments; und
Anlegen eines elektrischen Desensibilisierungsfelds an
das Segment, so dass der Erregungsschwellenwert auf einen normalen
Bereich von Werten erhöht wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Ändern eines Aktivierungsprofils
wenigstens eines Abschnitts eines Herzens geschaffen, wobei das
Verfahren Folgendes umfasst:
Bestimmen einer gewünschten Änderung
in dem Aktivierungsprofil; und
Reversibles Blockieren der Leitung
der Aktivierungssignale über
mehrere verlängerte
Zaunabschnitte des Herzens, um die gewünschte Änderung zu erreichen.
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Vorzugsweise
erzeugt das Blockieren der Leitung in dem Abschnitt des Herzens
mehrere Segmente, die von einer äußeren Aktivierung
isoliert sind. Vorzugsweise enthält wenigstens
eines der isolierten Segmente einen Arrhythmieherd. Vorzugsweise
enthält
wenigstens eines der isolierten Segmente keinen Arrhythmieherd.
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Vorzugsweise
enthält
das Verfahren das einzelne Stimulieren jedes von wenigstens zwei
der mehreren isolierten Segmente.
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Vorzugsweise
begrenzt das Blockieren der Leitung, dass eine Aktivierungsfront
längs abnormaler
Wege läuft.
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Vorzugsweise
umfasst das reversible Blockieren das reversible Blockieren der
Leitung von Aktivierungssignalen, die mit einem Herzzyklus synchronisiert
sind, um abnormale Aktivierungssignale zu blockieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das reversible Blockieren das reversible Blockieren
der Leitung von Aktivierungssignalen, die mit einem Herzzyklus synchronisiert
sind, um normale Aktivierungssignale durchzulassen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Behandeln einer abnormalen
Aktivierung des Herzens geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes
umfasst:
Erfassen eines abnormalen Aktivierungszustands; und
Ändern der
Aktivierung des Herzens in Übereinstimmung
mit dem oben beschriebenen Verfahren, um die abnormale Aktivierungsbedingung
anzuhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die abnormale Bedingung Flimmern.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern des Herzens
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bestimmen
eines gewünschten
Bereichs von Werten für
wenigstens einen Parameter der Herzaktivität; und
Steuern wenigstens
einer lokalen Kontraktionskraft in dem Herzen, um den Parameter
innerhalb des gewünschten
Bereichs zu halten.
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Vorzugsweise
enthält
das Steuern das Steuern der Herzfrequenz.
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Vorzugsweise
enthält
das Steuern das Steuern einer lokalen Leitungsgeschwindigkeit.
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Vorzugsweise
reagiert der Parameter mit einer Zeitkonstanten von weniger als
10 Minuten auf die Steuerung. Alternativ reagiert er mit einer Zeitkonstanten
von mehr als einem Tag.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern des Herzens
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bestimmen
eines gewünschten
Bereichs von Werten für
wenigstens einen Parameter der Herzaktivität;
Steuern wenigstens
eines Abschnitts des Herzens unter Verwendung eines nicht-erregenden elektrischen
Felds mit wenigstens einer Eigenschaft, um den Parameter innerhalb
des gewünschten
Bereichs zu halten; und
Ändern
der wenigstens einen Eigenschaft in Reaktion auf eine Verringerung
einer Reaktion des Herzens auf das elektrische Feld.
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Vorzugsweise
ist die Eigenschaft eine Stärke des
elektrischen Felds. Alternativ umfasst sie eine Dauer des elektrischen
Felds, eine Frequenz des Felds oder eine Schwingungsform des Felds.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Behandeln eines Patienten
mit einem Herzen mit einem nicht verheilten Infarkt geschaffen, wobei
das Verfahren das Anwenden irgendeines der obigen Verfahren umfasst,
bis der Infarkt geheilt worden ist.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Behandeln eines Patienten
mit einem Herzen geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bereitstellen
eines Patienten, der einen nicht verheilten Infarkt in dem Herzen
besitzt; und
Anwenden eines der obigen Verfahren, bis das Herz stabilisiert
worden ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Anlegen eines nicht-erregenden Felds das Anlegen eines nicht-erregenden
Felds für
zwischen 3 und 5.000 Herzschlägen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer wenigstens
100-mal während
einer Periode von weniger als 50.000 Herzzyklen mit einem nicht-erregenden elektrischen
Feld elektrisiert.
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Vorzugsweise
werden sie während
einer Periode von weniger als 50.000 Herzzyklen wenigstens 1000-mal
elektrisiert. Sie können
ebenfalls während einer
Periode von weniger als 20.000 Herzzyklen wenigstens 1000-mal oder
während
einer Periode von weniger als 5.000 Herzzyklen wenigstens 1000-mal elektrisiert
werden.
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Vorzugsweise
wird das Feld in einer Sekunde weniger als 10-mal angelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung elektrisiert die Leistungsversorgung die Elektroden über die
Periode wenigstens 2000-mal. In bevorzugten Ausführungsformen elektrisiert die
Leistungsversorgung die Elektroden über die Periode wenigstens
4000-mal.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert,
wobei wenigstens
eine der Elektroden einen Bereich des Herzens größer als 2 cm2 bedecken
kann.
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Vorzugsweise
kann wenigstens eine der Elektroden einen Bereich des Herzens größer als
6 oder 9 cm2 bedecken.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
wenigstens eine Unipolarelektrode,
die ein elektrisches Feld an wenigstens einen Abschnitt des Herzens
anlegen kann; und
eine Leistungsversorgung, die die Elektroden
mit einem nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung ein Gehäuse,
das als eine zweite Elektrode elektrisiert wird.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegeben Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert,
wobei der
Abstand zwischen den Elektroden wenigstens 2 cm beträgt.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung beträgt
der Abstand wenigstens 4 oder 9 cm.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern des Herzens
geschaffen, die umfasst:
wenigstens drei Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert,
wobei die
Elektroden wenigstens in einer ersten Konfiguration, in der zwei
Elektroden elektrisiert werden, und in einer zweiten Konfiguration,
in der zwei Elektroden elektrisiert werden, die nicht beide mit
den Elektroden der ersten Konfiguration übereinstimmen, wahlweise elektrisierbar
sind.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können;
einen
Sensor, der eine lokale Aktivierung fühlt; und
eine Leistungsversorgung,
die die Elektroden in Reaktion auf die gefühlte lokale Aktivierung für eine gegebene
Dauer mit einem nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert.
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Vorzugsweise
fühlt der
Sensor eine mechanische Aktivierung des Abschnitts.
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Vorzugsweise
kann der Sensor die Aktivierung in wenigstens einer der Elektroden
fühlen.
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Vorzugsweise
kann der Sensor die Aktivierung im rechten Atrium fühlen.
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Vorzugsweise
kann der Sensor die Aktivierung zwischen den Elektroden fühlen.
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Vorzugsweise
fühlt der
Sensor eine früheste Aktivierung
in einer Kammer des Herzens, die den Abschnitt enthält, wobei
die Leistungsversorgung die Elektrisierung in Reaktion auf die früheste Aktivierung
zeitlich steuert.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
Elektroden, die ein elektrisches Feld über lang
gestreckte Segmente wenigstens eines Abschnitts des Herzens anlegen
können;
und
eine Leistungsversorgung, die die Elektroden mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert.
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Vorzugsweise
sind die Elektroden lang gestreckte Elektroden, die wenigstens einen
cm lang sind. In anderen Ausführungsformen
sind sie wenigstens 2 oder 4 cm lang. Vorzugsweise sind die Segmente
weniger als 0,3 cm breit. In einigen Ausführungsformen sind sie weniger
als 0,5, 1 oder 2 cm breit.
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Vorzugsweise
elektrisiert die Leistungsversorgung die Elektroden über eine
Periode von weniger als 5000 Herzzyklen wenigstens 1000-mal für eine gegebene
Dauer von wenigstens 20 ms.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung teilen die lang gestreckten Segmente das Herz in wenigstens
zwei elektrisch isolierte Segmente in dem Herzen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können;
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert; und
eine Schaltung
zum Bestimmen einer Aktivierung an einer Stelle in dem Abschnitt,
wobei die Leistungsversorgung die Elektroden in Reaktion auf die
bestimmte Aktivierung elektrisiert.
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Vorzugsweise
wird das elektrische Feld nach einer Aktivierung an einer der Elektroden
mit einer gegebenen Verzögerung,
vorzugsweise weniger als 70 ms, angelegt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird das elektrische Feld vor einer Aktivierung an
einer der Elektroden angelegt. In verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird das Feld mehr als 30, 50 oder 80 ms vor der Aktivierung
angelegt.
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Vorzugsweise
umfasst die Schaltung einen Aktivierungssensor, der die Aktivierung
fühlt.
Alternativ oder zusätzlich
wird die Aktivierung, vorzugsweise anhand einer Aktivierung in einer
Kammer des Herzens, die von einer Kammer, die den Abschnitt enthält, verschieden
ist, berechnet.
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Vorzugsweise
enthält
die Vorrichtung einen Speicher, der die zur Berechnung einer Verzögerungszeit
verwendeten Werte zusammen mit einem Wert wenigstens eines Parameters
eines gefühlten EKG
speichert. Vorzugsweise ist der Parameter eine Herzfrequenz.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können;
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert;
einen Sensor,
der einen Parameter der Herzaktivität misst; und
eine Steuereinheit,
die die Elektrisierung der Elektroden steuert, um den Parameter
innerhalb eines Bereichs von Werten zu halten.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung einen Speicher, der eine Karte der elektrischen
Aktivität
in dem Herzen speichert, wobei die Steuereinheit die Karte verwendet,
um eine gewünschte
Elektrisierung zu bestimmen.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung einen Speicher, der ein Modell der elektrischen
Aktivität
in dem Herzen speichert, wobei die Steuereinheit das Modell verwendet,
um eine gewünschte
Elektrisierung zu bestimmen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können;
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert; und
eine Steuereinheit,
die eine Reaktion des Herzens auf die Elektrisierung der Elektroden
misst.
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Vorzugsweise ändert die
Steuereinheit anhand der gemessenen Reaktion die Elektrisierung. Vorzugsweise
enthält
die Vorrichtung einen Speicher, der die gemessene Reaktion speichert.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können;
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert; und
einen
Herzschrittmacher, der das Herz stimuliert.
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Vorzugsweise
sind der Herzschrittmacher und der Rest der Vorrichtung in einem
gemeinsamen Gehäuse
enthalten.
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Vorzugsweise
nutzen der Herzschrittmacher und der Rest der Vorrichtung gemeinsame
Erregungselektroden. Vorzugsweise nutzen der Herzschrittmacher und
der Rest der Vorrichtung eine gemeinsame Leistungsversorgung.
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Vorzugsweise
ist das nicht-erregende Feld mit dem Herzschrittmacher synchronisiert.
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Vorzugsweise
werden die Elektroden unter Verwendung eines einzelnen Impulses,
der ein elektrisches Stimulationsfeld und ein nicht-erregendes elektrisches
Feld kombiniert, elektrisiert.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert,
wobei wenigstens
eine der Elektroden in einem Katheter angebracht ist.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zum Steuern eines Herzens
geschaffen, die umfasst:
mehrere Elektroden, die wenigstens über einen
Abschnitt des Herzens ein elektrisches Feld anlegen können; und
eine
Leistungsversorgung, die die Elektroden für eine gegebene Dauer mit einem
nicht-erregenden elektrischen Feld elektrisiert,
wobei die
Elektroden außen
an den Körper
angelegt werden können.
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Vorzugsweise
enthält
die Vorrichtung einen externen Herzschrittmacher.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung einen EKG-Sensor, mit dem die Elektrisierung
der Elektroden synchronisiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Dauer des Felds wenigstens 20 ms. In anderen
bevorzugten Ausführungsformen
ist die Dauer wenigstens 40, 80 oder 120.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Strom durch den Abschnitt zwischen den Elektroden
gezwungen.
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Vorzugsweise
enthält
die Vorrichtung wenigstens zwei weitere Elektroden, die durch die
Leistungsversorgung elektrisiert werden und über einen zweiten Abschnitt
des Herzens ein nicht-erregendes elektrisches Feld anlegen können. Vorzugsweise umfasst
die Vorrichtung eine Steuereinheit, die die Elektrisierung aller
Elektroden in der Vorrichtung koordiniert.
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Vorzugsweise
ist ein Spitzenstrom durch die Elektroden kleiner als 20 mA. In
einigen bevorzugten Ausführungsformen
ist er kleiner als 10, 5 oder 2 mA.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung können
die Elektroden in wesentlichem Kontakt mit dem Herzen sein.
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Vorzugsweise
besitzt das elektrische Feld eine Exponential-, Dreieck- oder Rechtecksignalform.
Das Feld kann unipolar oder bipolar sein. Das Feld kann eine konstante
Stärke
haben.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner eine Vorrichtung zur optischen Steuerung
eines Herzens geschaffen, die umfasst:
wenigstens eine implantierbare
Lichtquelle, die über eine
Periode von weniger als 5000 Zyklen für wenigstens 1000 Herzzyklen
Lichtimpulse erzeugt; und
wenigstens einen Lichtleiter zum
Liefern nicht beschädigender
Lichtintensitäten
von der Lichtquelle wenigstens an eine Stelle an dem Herzen.
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Vorzugsweise
umfasst die wenigstens eine Lichtquelle mehrere Lichtquellen, die
jeweils an einer anderen Stelle an dem Herzen befestigt sind.
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Vorzugsweise
ist der Wellenleiter eine Glasfaser.
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Vorzugsweise
umfasst die Lichtquelle eine monochromatische Lichtquelle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Vorrichtung einen Sensor, der eine Aktivierung
wenigstens eines Abschnitts des Herzens misst, wobei die Lichtquelle
synchron zu der gemessenen Aktivierung gepulstes Licht liefert.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Programmieren einer
programmierbaren Steuereinheit für
eine Testperson mit einem Herzen geschaffen, wobei das Verfahren
Folgendes umfasst:
Bestimmen von Impulsparametern, die geeignet sind,
das Herz unter Verwendung nicht-erregender elektrischer Felder zu
steuern; und
Programmieren der Steuereinheit mit den Impulsparametern.
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Vorzugsweise
umfasst das Bestimmen der Impulsparameter das Bestimmen einer Zeitgebung des
Impulses relativ zu einer Herzaktivität.
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Vorzugsweise
ist die Herzaktivität
eine lokale Aktivierung.
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Vorzugsweise
umfasst das Bestimmen einer Zeitgebung das Bestimmen einer Zeitgebung,
die kein Flimmern in dem Herzen induziert.
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Vorzugsweise
umfasst das Bestimmen einer Zeitgebung das Bestimmen einer Zeitgebung,
die keine Arrhythmie in dem Herzen induziert.
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Vorzugsweise
umfasst das Bestimmen einer Zeitgebung das Bestimmen der Zeitgebung
anhand einer Karte eines Aktivierungsprofils des Herzens.
-
Vorzugsweise
umfasst das Bestimmen einer Zeitgebung das Berechnen einer Verzögerungszeit relativ
zu einer gefühlten
Aktivierung.
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Vorzugsweise
umfasst das Steuern des Herzens das Ändern der Kontraktionsfähigkeit
des Herzens.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Bestimmen einer optimalen
Anordnung von wenigstens zwei einzelnen Elektroden zum Steuern eines
Herzens unter Verwendung nicht-erregender elektrischer Felder geschaffen,
wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Bestimmen eines Aktivierungsprofils
wenigstens eines Abschnitts des Herzens; und
Bestimmen einer
optimalen Anordnung der Elektroden in dem Abschnitt anhand des Aktivierungsprofils.
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Vorzugsweise
enthält
das Verfahren das Bestimmen eines optimalen Orts für einen
Aktivierungssensor relativ zu der Anordnung der Elektroden.
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Vorzugsweise
umfasst das Steuern das Ändern
der Kontraktionsfähigkeit.
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Vorzugsweise
umfasst das Steuern das Erzeugen lang gestreckter nicht leitender
Segmente in dem Herzen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Bestimmen eines Zeitgebungsparameters
für einen
nicht-erregenden, wiederholbar angelegten Impuls für ein Herz
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Anlegen
eines nicht-erregenden Impulses unter Verwendung einer ersten Verzögerung;
Bestimmen,
ob der Impuls ein abnormales Aktivierungsprofil in dem Herzen induziert;
und
Wiederholen des Anlegens eines nicht-erregenden Impulses
unter Verwendung einer zweiten Verzögerung, die kürzer als
die erste ist, falls der Impuls keine abnormale Aktivierung in dem
Herzen induziert hat.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Bestimmen eines Zeitgebungsparameters
für einen
nicht-erregenden, wiederholbar angelegten Impuls für ein Herz
geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Anlegen
eines nicht-erregenden Impulses unter Verwendung einer ersten Verzögerung;
Bestimmen,
ob der Impuls ein abnormales Aktivierungsprofil in dem Herzen induziert;
und
Wiederholen des Anlegens eines nicht-erregenden Impulses
unter Verwendung einer zweiten Verzögerung, die länger als
die erste ist, falls der Impuls keine abnormale Aktivierung in dem
Herzen induziert hat.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Programmieren einer
programmierbaren Steuereinheit für
ein Herz geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Steuern
des Herzens unter Verwendung mehrerer nicht-erregender Sequenzen
des elektrischen Felds;
Bestimmen einer Reaktion des Herzens
auf jede der Sequenzen; und
Programmieren der Steuereinheit
in Reaktion auf die Reaktion des Herzens auf die nicht-erregenden
Sequenzen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern eines epileptischen
Anfalls geschaffen, wobei das Verfahren ferner umfasst:
Erfassen
eines epileptischen Anfalls im Gehirngewebe; und
Anlegen eines
nicht-erregenden elektrischen Felds an das Gehirngewebe, um die
Leitung eines Signals in dem Gewebe zu schwächen.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern von Nervensignalen
in peripheren Nerven geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Auswählen eines
Nervs; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen Felds an
den Nerv zum Schwächen
der Leitung der Nervensignale in dem Nerv.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern eines Herzens
mit einer Kammer geschaffen, wobei das Verfahren Folgendes umfasst:
Anlegen
eines nicht-erregenden elektrischen Felds an einen ersten Abschnitt
einer Kammer, so dass eine Kontraktionskraft des ersten Abschnitts
verringert wird; und
Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds an einen zweiten Abschnitt einer Kammer, so dass eine Kontraktionskraft
des zweiten Abschnitts erhöht wird.
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Alternativ
oder zusätzlich
ist die Verzögerung wenigstens
0,5 oder 1 ms, optional 3 ms, optional 7 ms oder ebenfalls optional
30 ms.
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In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ferner ein Verfahren zum Steuern des Herzens
geschaffen, das das Bestimmen eines gewünschten Bereichs von Werten
für wenigstens
einen Parameter der Herzaktivität
und das Steuern wenigstens einer lokalen Kontraktionsfähigkeit
und einer lokalen Leitungsgeschwindigkeit in dem Herzen umfasst,
um den Parameter innerhalb des gewünschten Bereichs zu halten.
-
Vorzugsweise
reagiert der Parameter auf die Steuerung mit einer Zeitkonstanten
von weniger als 10 Minuten, während
der Parameter alternativ auf die Steuerung mit einer Zeitkonstanten
von zwischen 10 Minuten und 6 Stunden, alternativ mit einer Zeitkonstanten
von zwischen 6 Stunden und einem Tag, alternativ mit einer Zeitkonstanten
von zwischen einem Tag und einer Woche, alternativ mit einer Zeitkonstanten
von zwischen einer Woche und einem Monat und alternativ mit einer
Zeitkonstanten von mehr als einem Monat reagiert.
-
In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird außerdem
ein Verfahren zum Steuern des Herzens geschaffen, das das Bestimmen
eines gewünschten
Bereichs von Werten für
wenigstens einen Parameter der Herzaktivität, das Steuern wenigstens eines
Abschnitts des Herzens unter Verwendung eines nicht-erregenden elektrischen
Felds mit wenigstens einer Kenngröße, das Halten des Parameters
innerhalb des gewünschten
Bereichs und das Ändern
der wenigstens einen Kenngröße in Reaktion
auf eine Verringerung in einer Reaktion des Herzens auf das elektrische
Feld umfasst. Vorzugsweise ist die Kenngröße die Stärke des elektrischen Felds.
Alternativ oder zusätzlich
ist die Kenngröße eines
oder mehreres der Dauer des elektrischen Felds, seiner Zeitgebung,
seiner Signalform und seiner Frequenz.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung enthält
die Vorrichtung einen Sensor, der einen Parameter der Herzaktivität misst,
und eine Steuereinheit, die die Elektrisierung der Elektroden steuert,
um den Parameter innerhalb eines Bereichs von Werten zu halten.
Vorzugsweise enthält die
Vorrichtung einen Speicher, der eine Karte der elektrischen Aktivität in dem
Herzen speichert, wobei die Steuereinheit die Karte zur Bestimmung
einer gewünschten
Elektrisierung verwendet. Alternativ oder zusätzlich enthält die Vorrichtung einen Speicher,
der ein Modell der elektrischen Aktivität in dem Herzen speichert,
wobei die Steuereinheit das Modell zum Bestimmen einer gewünschten
Elektrisierung verwendet.
-
Außerdem wird
in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein Verfahren zum Steuern eines epileptischen Anfalls geschaffen,
wobei das Verfahren das Erfassen eines epileptischen Anfalls im
Gehirngewebe und das Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds an das Gehirngewebe zum Schwächen der Leitung eines Signals
in dem Gewebe umfasst.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
Die
vorliegende Erfindung wird deutlicher verständlich aus der detaillierten
Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen und aus der beigefügten Zeichnung,
in der:
-
1A ein
schematischer Graph eines typischen Herzmuskel-Aktionspotentials
ist;
-
1B ein
schematisches Modell einer Herzmuskelzelle in einem elektrischen
Feld ist;
-
2 ein
schematisches Diagramm eines Herzens mit Segmenten ist, die in Übereinstimmung mit
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung gesteuert werden;
-
3 ein
schematisches Diagramm eines Segments des rechten Atriumgewebes
mit mehreren Leitungswegen ist, das die Verwendung von Zäunen in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung veranschaulicht;
-
4A ein
schematisches Diagramm einer mit einem Segment des Herzmuskels verbundenen elektrischen
Steuereinheit in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist;
-
4B ein
schematisches Diagramm einer mit einem Segment des Herzmuskels verbundenen elektrischen
Steuereinheit in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist;
-
5 ein
schematisches Diagramm eines experimentellen Aufbaus ist, der für Tests
der Ausführbarkeit
einiger Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung verwendet wird;
-
6A–6C Graphen
sind, die die Ergebnisse verschiedener Experimente zeigen;
-
7A ein
Graph ist, der Ergebnisse von Experimenten an einem isolierten Segment
von Herzmuskelfasern zusammenfasst und die Wirkung einer Verzögerung beim
Anlegen eines Impulses in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung auf die Erhöhung
der Kontraktionskraft zusammenfasst;
-
7B ein
Graph ist, der Ergebnisse von Experimenten an einem isolierten Segment
von Herzmuskelfasern zusammenfasst und die Wirkung einer Dauer des
Impulses auf die Erhöhung
der Kontraktionskraft zeigt;
-
7C ein
Graph ist, der die Ergebnisse von Experimenten an einem isolierten
Segment von Herzmuskelfasern zusammenfasst und die Wirkung einer
Stromstärke
des Impulses auf die Zunahme der Kontraktionskraft zeigt;
-
8A ein
Graph ist, der die Wirkung eines Steuerstroms auf eine Herzfrequenz
in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung zeigt;
-
8B eine
Reihe von Graphen ist, die die Wiederholbarkeit der zunehmenden
Kontraktionsfähigkeit
in verschiedenen Herzmuskeltypen in Übereinstimmung mit einer bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung zeigt;
-
9–18B jeweils eine Reihe von Graphen sind, die experimentelle
Ergebnisse aus Experimenten zeigen, in denen ein isoliertes Hasenherz
in Übereinstimmung
mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gesteuert wurde; und
-
19-23 jeweils eine Reihe von Graphen
sind, die experimentelle Ergebnisse aus Experimenten zeigen, in
denen ein Hasenherz im lebenden Organismus in Übereinstimmung mit einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung gesteuert wurde.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
Ein
Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf das Steuern und/oder
Modulieren der Kontraktionsfähigkeit
eines Herzmuskelsegments und/oder der Dauer des Plateaus eines Aktionspotentials
des Herzmuskelsegments durch Anlegen eines elektrischen Felds oder
Stroms über
das Segment. Die Begriffe Spannung, elektrisches Feld und Strom
werden hier austauschbar zur Bezugnahme auf den Akt des Zuführens eines
nicht-erregenden Signals zum Steuern der Herzaktivität verwendet.
Das tatsächliche
Verfahren des Anlegens des Signals wird weiter unten detaillierter
beschrieben.
-
1B zeigt
ein schematisches Modell, das eine mögliche Erläuterung für die Beziehung zwischen einer
angelegten Spannung und einer resultierenden Dauer des Plateaus
veranschaulicht. Eine Zelle 20 mit einer Membran 26,
die von einem extrazellulären
Fluid 28 umgeben ist, befindet sich in einem elektrischen
Feld, das durch eine Elektrode 22 und durch eine Elektrode 24 erzeugt
wird. Die Zelle 20 besitzt ein inneres Potential von –40 mV über die Membran 26,
die Elektrode 22 besitzt ein Potential von 40 mV und die
Elektrode 24 ist (gegenüber
dem Rest des Körpers)
geerdet. Während
des Aktionspotentialplateaus treten Calciumionen über verschiedene
Membranproteine in die Zelle ein, während Kaliumionen sie über verschiedene
Membranproteine verlassen. In diesem Modell erhöht das durch die Spannung an
den Elektroden verursachte äußere elektrische
Feld das Potential des extrazellulären Fluids 28. Dies
verringert die Bewegung der Kaliumionen aus dem Innern der Zelle 20 nach
außen und/oder
zwingt die Calciumionen in die Zelle 20, indem entweder
das Membranpotential und somit die elektrochemische Antriebskraft
der Ionen von beiden Seiten der Membran geändert wird oder indem die Anzahl
Ionenkanäle,
die geöffnet
oder geschlossen werden, geändert
wird.
-
In
einem zusätzlichen
oder alternativen Modell veranlasst das durch die Elektroden 22 und 24 erzeugte
elektrische Feld einen Ionenfluss zwischen ihnen. Dieser Fluss wird
hauptsächlich
durch Chlor- und Kaliumionen befördert,
da dies die Ionen sind, für die
die Membran 26 durchlässig
ist, wobei aber Calciumionen ebenfalls beeinflusst werden können. In diesem
Modell werden Calciumionen durch den Strom in die Zelle 20 gezogen,
während
Kaliumionen entfernt werden. Alternativ oder zusätzlich werden anstelle der
Kaliumionen Natriumionen entfernt. Auf jeden Fall erhöhen die
zusätzlichen
Calciumionen in der Zelle die Kontraktionsfähigkeit der Zelle 20 und es
wird angenommen, dass sie die Dauer des Plateaus verlängern.
-
Ein
anderes zusätzliches
oder alternatives Modell ist, dass das elektrische Feld und/oder
der Ionenstrom das Öffnen
und Schließen
spannungsgesteuerter Kanäle
(Natrium, Kalium und Natrium-Calcium) beeinflussen. Ferner kann
das Feld den Betrieb von Ionenpumpen beeinflussen. Ein möglicher Mechanismus
für diese
Wirkung ist, dass das angelegte elektrische Feld lokale "sensitive Stellen" mit hohen elektrischen
Feldern in der Zellmembran erzeugt, wobei die sensitiven Stellen
das Öffnen
und Schließen
der Ionenkanäle
und/oder -pumpen beeinflussen können.
Da die Erzeugung der sensitiven Stellen allgemein asymmetrisch in
Bezug auf die Zelle ist und da die Kanäle selbst ein asymmetrisches Verhalten
in Bezug auf die angelegten Felder haben, können an einem Ende der Zelle
mehr Kanäle
als an dem anderen geöffnet
werden. Falls sich z. B. an dem negativen Ende der Zelle mehr Kanäle als an dem
positiven Ende der Zelle öffnen,
ist der Zufluss der Calciumionen größer als der Abfluss dieser
Ionen.
-
In Übereinstimmung
mit einem abermals anderen Modell erhöht das Steuern des elektrischen Felds
die Konzentration des Calciums in intrazellulären Speichern, wobei die erhöhte Konzentration
während
der Kontraktion eine erhöhte
und/oder schnellere Zufuhr von Calcium veranlassen kann, was die Kontraktionskraft
erhöht.
Alternativ oder zusätzlich kann
das elektrische Steuerfeld direkt die Rate beeinflussen, mit der
Calcium während
der Kontraktion der Zelle aus dem intrazellulären Speicher verfügbar gemacht
wird. Außerdem
ist es möglich,
dass das elektrische Steuerfeld die Wirksamkeit des Zuflusses von Calcium
direkt erhöht,
was eine Zunahme der Verfügbarkeit
des Calciums aus den intrazellulären
Speichern veranlasst. Es wird angemerkt, dass es in einigen physiologischen
Modellen der Myozytkontraktion eher die Rate des Calciumflusses
als die Gesamtmenge des Calciums ist, die die Kontraktionsfähigkeit
bestimmt.
-
Verschiedene
Typen von Ionenkanälen
und -pumpen haben verschiedene Betriebsgrößen. Diese Kenngrößen enthalten
Durchflussmengen, Öffnungs- und
Schließraten,
Auslösespannungspegel,
Ansaugen und Abhängigkeit
von anderen Ionen für
den Betrieb. Somit ist es möglich,
durch Anlegen einer besonderen Stärke des elektrischen Felds
einen besonderen Ionenkanaltyp zu wählen, wobei die Stärke ebenfalls
davon, ob die Kanäle
in diesem Moment geöffnet
oder geschlossen sind, d. h. von der Depolarisations/Repolarisations-Phase
der Zelle, abhängt. Da
die Aktivität
von erregbaren Geweben durch ihr transmembranöses Potential und durch die
Konzentration verschiedener Typen von Ionen innerhalb und außerhalb
der Zelle gut bestimmt ist, können
dadurch, dass die Ionenkanäle
auf diese Weise gesteuert werden, verschiedene Attribute der Zellaktivität gesteuert
werden.
-
Ein
anderes Modell ist, dass das Anlegen eines nicht-erregenden elektrischen
Felds in dem behandelten Abschnitt des Herzens die Freisetzung von
Katecholaminen (aus den Nervenenden) induziert. Eine andere Möglichkeit
ist, dass das angelegte Feld die Absorption vorhandener Katecholamine durch
die Zelle erleichtert.
-
Ein
anderes Modell, das "Rekrutierungs"-Modell, stellt die
Hypothese auf, dass der nicht-erregende
Impuls Herzmuskelfasern rekrutiert, die ansonsten durch das Aktivierungssignal
nicht stimuliert werden. Der nicht-erregende Impuls kann dadurch
arbeiten, dass er ihren Depolarisationsschwellenwert absenkt oder
ein Aktivierungssignal mit höherer
Stärke
als normal zuführt.
Allerdings ist allgemein akzeptiert, dass Herzmuskelfasern als ein
Synzytium arbeiten, so dass jede Zelle in jedem Schlag kontrahiert.
Siehe z. B. "Excitation
Contraction Coupling and Cardiac Contractile Force" von Donald M. Bers,
Kapitel 2, Seite 17, Kluwer Academic 1991.
-
Höchstwahrscheinlich
können
eines oder mehrere dieser Modelle verwendet werden, um die Aktivität der Zelle 20 während verschiedener
Teile des Aktivierungszyklus zu erläutern. Allerdings können mehrere
bedeutende Effekte einschließlich
der Erhöhung
der Kontraktionsfähigkeit,
der Änderung der
Selbstaktivierungsrate, der Umgruppierung der Repolarisation, der
Verlängerung
der Dauer des Plateaus, der Hyperpolarisation der Zellen, der Änderung
des Membranpotentials, der Änderung
der Leitungsgeschwindigkeit und der Inaktivierung der Zellen unter
Verwendung elektrischer Felder ausgeführt werden, ohne zu wissen,
welches Modell, falls überhaupt,
richtig ist.
-
Wie
klar ist, kann die Richtung des elektrischen Felds wichtig sein.
Zunächst
ist die Leitung in Herzzellen sehr anisotrop. Zweitens ist die Verteilung lokaler
Unregelmäßigkeiten
in der Zellmembran nicht gleich, sondern sind Irregularitäten eher
an den Enden der Zelle häufiger;
außerdem
ist üblicherweise ein
Zellenende unregelmäßiger als
das andere Zellenende. Diese Unregelmäßigkeiten können die Erzeugung lokaler
hoher elektrischer Felder bestimmen, die die Ionenkanäle beeinflussen
könnten.
Drittens sind einige Herzstrukturen wie etwa Papillarmuskeln besser
daran angepasst, ein Aktivierungssignal in einer Richtung als in
einer entgegengesetzten Richtung zu leiten. Viertens gibt es rhythmische
Depolarisationssignale, die in dem natürlichen Leitungssystem des
Herzens entstehen und die durch die Depolarisation und Repolarisation
des Herzmuskelgewebes selbst verursacht werden. Diese Signale können ein
von außen
angelegtes elektrisches Feld stören.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist es der Zweck eines besonderen elektrischen Felds,
einen Ionenstrom einzuführen,
der zu einem Ionenstrom, der durch das durch die rhythmische Depolarisation
des Herzens verursachte Spannungspotential induziert wird, entgegengesetzt
ist. Zum Beispiel ist die Dauer des Aktionspotentialplateaus in
Herzmuskelzellen weiter vom frühesten
Aktivierungsort typisch kürzer
als die Dauer in jenen Zellen in der Nähe des frühesten Aktivierungsorts. Diese
Verkürzung
kann sich aus verschiedenen lokalen Ionenströmen, die durch die Depolarisation
und Repolarisation des Herzens und/oder durch verschiedene kinetische
Verhaltensweisen des Ionenstroms an diesen Orten verursacht werden,
ergeben. Diese Ionenströme
können
durch Anlegen eines elektrischen Felds mit einer gleichen Amplitude
und entgegengesetzten Richtung zu dem durch die rhythmische Depolarisation
erzeugten Feld negiert werden.
-
2 zeigt
ein Herz 30, das unter Verwendung einer elektrischen Steuereinheit 32 gesteuert wird.
Ein Segment 38 des rechten Atriums ist ein gesteuertes
Segment. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
das Gehäuse
der Steuereinheit 32 eine Elektrode und eine Elektrode 36 eine zweite
Elektrode zum Anlegen eines elektrischen Felds an das Segment 38.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
anstelle des Gehäuses
der Steuereinheit 32 eine zweite Elektrode 34 verwendet.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
der Körper
der Steuereinheit 32 geerdet, so dass sowohl die Elektrode 34 als
auch die Elektrode 36 relativ zum Rest des Herzens positiv
oder negativ sein können.
In einer anderen Ausführungsform
ist die Elektrode 34 nicht direkt mit dem Herzen 30 verbunden,
sondern schwebt die Elektrode 34 eher innerhalb des Herzens.
In dieser Ausführungsform
ist die Elektrode 34 vorzugsweise die Stromaufnahmeelektrode.
Für Veranschaulichungszwecke
ist die Steuereinheit 32 mit einer Leistungsversorgung 31,
mit Zuleitungen 29A und 29B, die die Steuereinheit
mit den Elektroden verbinden, und mit einem Mikroprozessor 33,
der die Elektrisierung der Elektroden steuert, gezeigt.
-
In
einer ebenfalls in 2 gezeigten alternativen Ausführungsform
wird das elektrische Feld eher entlang der Herzwand als über sie
angelegt. Wie gezeigt ist, wird ein Segment 35 des linken
Ventrikels durch zwei Elektroden 37 gesteuert, die durch
eine Steuereinheit 39 betrieben werden. Die Elektroden 37 können an
der Oberfläche
des Herzens 30 angeordnet sein oder die Elektroden 37 können alternativ in
den Herzmuskel eingeführt
sein. Ferner können die
Elektroden alternativ in Blutgefäßen oder
in anderen Körpergeweben
außerhalb
des Herzens angeordnet sein, sofern das Elektrisieren der Elektroden wenigstens
für einen
Abschnitt des Herzens ein Feld oder einen Strom liefert. Es wird
angemerkt, dass es zwischen aufeinander folgenden Herzschlägen im Wesentlichen
keine Änderung
der Position des Herzens gibt, da die Steuerung mit dem Herzzyklus
synchronisiert ist, selbst wenn die Elektroden außerhalb des
Herzens sind, so dass im Wesentlichen in jedem Herzzyklus der gleiche
Abschnitt des Herzens beeinflusst wird, selbst wenn die Elektroden
nicht mechanisch mit dem Herzen gekoppelt sind.
-
In
einer anderen alternativen Ausführungsform
der Erfindung wird zur Steuerung des Segments 35 mehr als
ein Elektrodenpaar verwendet. In einer solchen Ausführungsform
kann jedes Elektrodenpaar anders in Bezug auf das Segment 35 angeordnet sein,
wobei z. B. ein Elektrodenpaar an dem Epikard angeordnet sein kann
und ein zweites Paar innerhalb des Myokard angeordnet sein kann.
-
Es
ist klar, dass ein zwischen den Elektroden induzierter Strom über eine
Zeitperiode eine elektrolytische Ablagerung an den Elektroden veranlassen kann
und/oder nachteilige physiologische Reaktionen in dem Gewebe veranlassen
kann. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, ist das elektrische Feld
in einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ein elektrisches Wechselfeld. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Richtung des Felds mit einer verhältnismäßig niedrigen Frequenz geschaltet, die
kleiner oder gleich der Herzzyklusrate ist. Vorzugsweise wird die
Phase während
einer besonderen Phase des Herzzyklus, z. B. während der Diastole, umgekehrt.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besitzt
das elektrische Feld eine Frequenz, die erheblich höher als
die Herzzyklusfrequenz ist.
-
Wenn
schnelle Natriumkanäle
inaktiviert sind, erfordern sie eine bestimmte Zeitdauer auf einem
negativen Potential, damit sie zur Aktivierung bereit werden. Dies
ist z. B. in "Ionic
Channels of Excitable Membranes",
Bertil Hille, Kapitel 2, S. 40–45, Sinaur
Associates, Inc., beschrieben, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis
eingefügt
ist. Da die meisten Natriumkanäle
beim Einsetzen der Depolarisation nicht sofort aktiviert werden,
kann das Anlegen einer Spannung mit einer ausreichend hohen Frequenz
die wenigen Kanäle öffnen, die
schnell auf Potentialländerungen
reagieren, während
die meisten der Kanäle
inaktiviert werden und die Inaktivierungsphase nicht verlassen.
Somit können
bestimmte Ionenkanäle
geschlossen gehalten werden, selbst wenn die Durchschnittsspannung
null ist, falls die Frequenz des Felds hoch genug ist, mit dem Ergebnis,
dass das stimulierte Gewebe nicht-erregend ist.
-
In Übereinstimmung
mit einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
zum Steuern des Herzens ein Wechselfeld einem Gleichfeld überlagert.
Zum Beispiel kann ein Wechselfeld mit einer Amplitude von 20 % derjenigen
des Gleichfelds und mit einer Frequenz von 1 kHz verwendet werden.
Ein solches Wechsel/Gleich-Steuerfeld besitzt den Vorteil, dass
die Änderung
des angelegten Felds höher
ist, so dass irgendwelche Reaktionen (von Seiten der Muskelzelle)
auf Änderungen
in dem Feld ebenso wie irgendwelche Reaktionen auf die Stärke des
Felds erleichtert werden. Das Wechselfeld ist ein kombiniertes Wechsel/Gleich-Feld
oder kann in einem reinen Wechselfeld eine zeitliche Sägezahnform,
Sinusform oder andere Form wie etwa eine Exponential- oder Rechteckschwingungsimpulsform
haben.
-
In
einem Gleichfeld ist die zeitliche Form des Felds vorzugsweise die
eines Impulses mit konstanter Amplitude. Allerdings kann in einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung eine Dreieckimpulsform, eine Exponentialimpulsform,
eine rampenförmige (zunehmende
oder abnehmende) Impulsform und/oder eine zweiphasige Impulsform
verwendet werden.
-
Sowohl
ein Wechsel- als auch ein Gleichfeld kann unipolar oder bipolar
sein. Die Begriffe Wechsel- und Gleich-, wie sie hier zur Beschreibung
des elektrischen Felds verwendet werden, beziehen sich auf die Anzahl
der Zyklen in einem Impuls. Ein Gleichfeld besitzt höchstens
einen Zyklus, während ein
Wechselfeld viele Zyklen umfassen kann. In anderen bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung kann ein Impulszug angelegt werden, wobei jeder Zug
ein Wechsel- oder Gleichzug ist.
-
Es
können
verschiedene Typen von Ionenelektroden wie etwa Ag-AgCl-Elektroden,
Platinelektroden, Titanelektroden mit Beschichtungen wie etwa Nitriden
und Karbiden, beschichtete Tantalelektroden, Pyrokohlenstoffelektroden
oder Kohlenstoffelektroden verwendet werden. Diese Elektroden verringern
allgemein den Betrag der elektrochemischen Abscheidung. Die Elektroden
können
quadratisch, rechteckig oder von irgendeiner anderen geeigneten Form
sein und durch Schrauben der Elektrode in das Myokard oder durch
Klemmen oder durch andere Befestigungsverfahren befestigt werden.
-
Es
gibt zwei bevorzugte Verfahren, um ein elektrisches Feld an ein
Segment des Herzens zu liefern. In einem ersten Verfahren wird durch
das Segment des Herzens, das gesteuert werden soll, ein Strom getrieben.
Vorzugsweise ist der Strom ein konstanter Gleichstrom. Allerdings
kann auch ein Wechselstrom, wie er oben beschrieben wurde, verwendet werden.
In einem zweiten Verfahren wird ein elektrisches Feld über das
Herz angelegt (und relativ zu der Signalform auf einer konstanten
Stärke
gehalten). Allgemein ist das Anlegen eines elektrischen Felds leichter
und erfordert weniger Leistung als das Induzieren eines Stroms.
-
Die
Zeitgebung des Anlegens des elektrischen Felds (oder Stroms) relativ
zu der lokalen Aktivität
im Segment 38 und relativ zu dem gesamten Herzzyklus ist
wichtig. Im Allgemeinen kann das Anlegen des Felds mit der lokalen
Aktivierungszeit synchronisiert sein, falls ein lokaler Effekt wie
etwa das Erhöhen
der lokalen Kontraktionsfähigkeit
und/oder der Dauer des Plateaus erwünscht ist. Falls ein globaler
Effekt erwünscht
ist, kann das Anlegen des Felds mit dem Herzzyklus synchronisiert
sein. Zum Beispiel kann durch Hyperpolarisation der Zellen synchron
mit dem Herzzyklus ihr Erregbarkeitsfenster zeitlich abgestimmt
werden, so dass, wie später detailliert
beschrieben wird, bestimmte Arrhythmien verhindert werden. Außerdem kann
das Anlegen des Felds in Übereinstimmung
mit einem Modell dessen, wie das Herz aktiviert werden sollte, synchronisiert sein,
um das Aktivierungsprofil des Herzens zu ändern. Um z. B. die Abgabe
des Herzens zu erhöhen, können Leitungsgeschwindigkeiten
und/oder Leitungswege in der Weise gesteuert werden, dass das Herz
in einer Sequenz kontrahiert, die für optimaler als eine natürliche Sequenz
gehalten wird. Insbesondere kann durch Steuern der Leitungsgeschwindigkeit
in dem AV-Knoten und/oder in dem linken und in dem rechten Zweig
das AV-Intervall erhöht
oder verringert werden. Allerdings ist klar, dass die Differenz der
Aktivierungszeiten zwischen verschiedenen Teilen des Herzens, insbesondere
in der gleichen Kammer des Herzens, üblicherweise recht klein ist.
Zum Beispiel beträgt
die Ausbreitungszeit eines Aktivierungssignals im linken Ventrikel
etwa zwischen 15 und 50 ms. Falls die Steuerfunktion auch dann erreicht
werden kann, wenn die Zeitgebung des Anlegens des Steuerfelds lokal
um 5 oder 10 ms versetzt ist, kann die Steuerfunktion unter Verwendung
eines einzelnen Steuerelektrodenpaars erreicht werden.
-
Obgleich
es üblicherweise
am einfachsten ist, die lokale Aktivierung unter Verwendung einer
gemessenen elektrischen Aktivierungszeit zu bestimmen, ist klar,
dass die lokale Aktivierung eines Gewebesegments anhand von Änderungen
der mechanischen Aktivität, Änderungen
der Position, der Bewegungsgeschwindigkeit, der Beschleunigung und
sogar der transmembranösen
Potentiale bestimmt werden kann. Da die Verzögerung zwischen elektrischer Aktivierung
und mechanischer Aktivierung in erkranktem Gewebe ferner länger als
in gesundem Gewebe sein kann, ist die Zeitgebung des Anlegens des Felds
vorzugsweise relativ zur mechanischen Aktivierung des Muskels.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Zeitgebung des Felds relativ zu den tatsächlichen
transmembranösen
Potentialen in den Segmenten und nicht zu jenen, die aus dem Elektrogramm
und/oder aus der Mechanik geschätzt
werden können.
Somit kann der Beginn des Felds zeitlich auf das Einsetzen des Plateaus
abgestimmt werden, um die Kontraktionsfähigkeit zu erhöhen. Alternativ
kann das Anlegen des Felds auf spezifische transmembranöse Spannungspegel
zeitlich abgestimmt werden. Ferner können die Stärke und/oder andere Parameter
des Felds vorzugsweise in Reaktion auf die tatsächlichen transmembranösen Potentiale
und Ionenkonzentrationen bestimmt werden, die in Zellen des Segments
erreicht werden. Eine Möglichkeit
zur Bestimmung der tatsächlichen
Spannungspegel ist es, in die Zelle einen spannungsempfindlichen
Farbstoff zu injizieren und ihn unter Verwendung eines optischen
Sensors zu überwachen,
wie es etwa im Gebiet in experimentellen Einstellungen bekannt ist. Eine Möglichkeit
der Überwachung
sowohl intrazellulärer
als auch extrazellulärer
Ionenkonzentrationen ist die unter Verwendung konzentrationsempfindlicher
Farbstoffe.
-
Falls
ein elektrisches Feld angelegt wird, bevor das Aktivierungssignal
das Segment 38 erreicht, kann das elektrische Feld verwendet
werden, um die Empfindlichkeit des Segments 38 für das Aktivierungssignal
zu verringern. Ein Verfahren zum Erzeugen dieser Wirkung ist es,
ein großes
elektrisches Feld mit entgegengesetzter Richtung zu der des Aktivierungssignals
und synchronisiert zu ihm anzulegen. Dieses Feld verringert die
Amplitude des Aktivierungssignals, so dass es kein Herzgewebe erregen
kann. Ein anderes Verfahren ist es, ein starkes positives Potential
an das Segment 38 anzulegen, bevor es ein Aktivierungssignal
erreicht, so dass das Segment 38 hyperpolarisiert und nicht
empfindlich für das
Aktivierungssignal ist. Das Entfernen des elektrischen Felds kehrt
diese Wirkung nicht sofort um. Das Segment 38 bleibt für eine kurze
Zeitperiode unempfindlich, während
für eine
weitere Zeitperiode die Leitungsgeschwindigkeit im Segment 38 verringert
ist. In einigen Fällen
veranlasst das Entfernen des elektrischen Felds aber, dass ein Aktionspotential
auftritt. Dieses Aktionspotential kann zeitlich so abgestimmt werden,
dass es während
einer sicheren Periode in Bezug auf das Aktivierungsprofil des Herzens
auftritt, so dass dieses Signal nicht in andere Teile des Herzens
ausgebreitet wird, falls das Segment ein Aktivierungssignal erzeugt.
In einigen Fällen
kann das Anlegen des Felds eher das Reaktionsvermögen der
Zellen auf das elektrische Potential bewirken und in anderen die
Refraktärperiode
verlängern.
Es wird angemerkt, dass ein kurz nach der Aktivierung angelegtes elektrisches
Feld außer
dem Erhöhen
der Kontraktionskraft ebenfalls die Refraktärperiode verlängern kann.
-
Es
wird angemerkt, dass, da der Herzzyklus im Wesentlichen berichtet
wird, eine Verzögerung
vor der Aktivierungszeit und eine Verzögerung nach der Aktivierungszeit
beide unter Verwendung eines Systems verkörpert werden können, das
nach der Aktivierungszeit verzögert.
Zum Beispiel kann ein Feld, das 20 ms vor der Aktivierungszeit angelegt
werden sollte, (unter der Annahme, dass die Zykluslänge 700 ms
ist) stattdessen 680 ms danach angelegt werden.
-
Insbesondere
dort, wo die Leitungsgeschwindigkeit im Ergebnis einer Gewebeschädigung niedrig
ist, können
andere Anlegungen elektrischer Felder die Leitungsgeschwindigkeit
erhöhen.
Ein anderes Verfahren der Steuerung der Leitung ist es, ein elektrisches
Feld ähnlich
wie das zur Defibrillation verwendete anzulegen. Wenn diese Art
elektrisches Feld während
der Repolarisationsperiode der Zellen angelegt wird, verzögert es
die Repolarisation. Während
dieser verzögerten/verlängerten
Repolarisation sind die Zellen nicht-erregbar. Es ist klar, dass
das Herz selbst durch das elektrische Feld nicht defibrilliert wird,
falls dieses "Defibrillationsfeld" unter Verwendung
der hier beschriebenen Techniken (klein, lokal und mit einer lokalen
Aktivierungszeit synchronisiert) angelegt wird. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung ist ein lokal defibrillierter Abschnitt des Herzens
durch Zäune
vom Rest des Herzens isoliert.
-
3 beleuchtet
eine Verwendung der Verlängerung
der Refraktärperioden
von Herzgewebe. Das Segment 40 ist ein Abschnitt eines
rechten Atriums. Normalerweise breitet sich ein Aktivierungssignal
von einem SA-Knoten 42 zu einem AV-Knoten 44 aus.
Zwischen dem SA-Knoten 42 und dem AV-Knoten 44 kann
es mehrere mit 46A–46D gekennzeichnete
konkurrierende Wege geben, wobei aber in gesundem Gewebe nur ein
Signal den AV-Knoten 44 innerhalb seines Erregbarkeitsfensters
erreicht. In erkranktem Gewebe können
mehrere Signale, die auf verschiedenen Wegen gelaufen sind, obgleich
sie von dem gleichen Aktionspotential in dem SA-Knoten ausgingen,
den AV-Knoten 44 nacheinander erregen. Ferner kann in einem
Vorhofflimmern das gesamte rechte Atrium willkürliche Signale haben, die durch
es laufen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden
elektrische Felder an mehrere Gebiete angelegt, die als "Zäune" 48A und 48B wirken. Diese
Zäune sind
während
einer besonderen vorgegebenen kritischen Zeit, die von der Aktivierungszeit der
elektrischen Felder abhängt,
für Aktivierungssignale
nicht leitend. Somit ist das Aktivierungssignal zwischen dem SA-Knoten 42 und
dem AV-Knoten 44 eingezäunt.
Es ist bekannt, einen Eingriff mit einer ähnlichen Wirkung (die "Labyrinth"-Prozedur) auszuführen, wobei
aber in dem Eingriff viele Abschnitte des rechten Atriums abgetragen
werden müssen,
um dauerhaft isolierende Gebiete (Zäune) zu erzeugen. In der vorliegenden
Ausführungsform
der Erfindung können
wenigstens Abschnitte der Zäune 48A und 48B deaktiviert
werden, nachdem das Aktivierungssignal vorbei ist, so dass das Atrium
richtig kontrahieren kann.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Zaun unter Verwendung einer linearen Anordnung
von Bipolarelektroden angelegt. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein Zaun unter Verwendung zweier (leicht) voneinander
beabstandeter lang gestreckter Drahtelektroden entgegengesetzter
Polarität
angelegt. Vorzugsweise sind Abschnitte der Drahtelektroden isoliert,
wie etwa 0,5 cm lange Segmente, die isoliert sind, während 0,5
cm lange Segmente freiliegen.
-
Eine
nochmals andere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung bezieht sich auf die Behandlung des Kammerflimmerns
(VF). Im VF wird ein Ventrikel durch mehr als ein Aktivierungssignal
aktiviert, die den Ventrikel nicht auf richtige Weise aktivieren. Eher
wird jedes Segment des Ventrikels willkürlich asynchron zu den anderen
Segmenten des Ventrikels und asynchron zu dem Herzzyklus aktiviert.
Im Ergebnis wird keine Pumpaktion erreicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung werden in dem betroffenen Ventrikel mehrere elektrische
Zäune angelegt,
um das Flimmern zu dämpfen.
Im Allgemeinen kann durch Ändern
des Fensters, während
dessen Segmente des Ventrikels für
die Aktivierung empfindlich sind, ein Flimmern, das ein Aktivierungssignal
verursacht, blockiert werden, ohne dass die natürliche Kontraktion des Ventrikels
beeinflusst wird. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Zäune
verwendet, um die Aktivierungssignale entlang richtiger Wege, z.
B. entlang Längswegen,
zu kanalisieren. Somit können
sich die Aktivierungssignale nicht in Querrichtung bewegen, wobei
Queraktivierungssignale schnell und harmlos verschwinden. Gesunde
Aktivierungssignale von dem AV-Knoten werden durch die Zäune nicht
nachteilig beeinflusst. Alternativ oder zusätzlich werden synchron mit
dem Aktivierungssignal von dem AV-Knoten Zäune erzeugt, so dass Aktivierungssignale,
die ein Flimmern verursachen, blockiert werden. Ferner werden alternativ
durch Anlegen eines positiven Potentials an jene Segmente, die als
empfindlich für
das Flimmern angesehen werden, ganze Segmente des Ventrikels für die Aktivierungssignale
desensibilisiert.
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Die
Unterteilung des Herzens in isolierte Segmente unter Verwendung
von Zäunen
ist nützlich zur
Behandlung vieler Typen von Arrhythmien. Der Begriff isoliert wird
hier in der Bedeutung verwendet, dass die Leitung des Aktivierungssignals
durch Deaktivieren von Abschnitten des Herzleitungssystems blockiert
oder verlangsamt oder auf andere Weise stark verringert ist. Zum
Beispiel sind viele Typen ventrikulärer Tachykardien (VT) und vorzeitiger Schläge im Herzen
durch lokale Gewebesegmente verursacht, die ein Stimulationssignal
erzeugen. Diese Segmente können
von anderen Segmenten des Herzens isoliert werden, so dass nur ein
kleines, lokales Segment durch die unregelmäßige Stimulation beeinflusst
wird. Alternativ können
diese erkrankten Segmente unter Verwendung eines elektrischen Felds
desensibilisiert werden, so dass sie überhaupt keine falschen Aktivierungssignale
erzeugen.
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Vorzeitige
Schläge
werden üblicherweise durch
ein überempfindliches
Segment des Herzens verursacht. Durch Anlegen eines lokalen elektrischen Felds
an das Segment kann die Empfindlichkeit des Segments gesteuert und
auf ähnliche
Niveaus wie der Rest des Herzens gebracht werden, was die Hauptursache
vorzeitiger Schläge
löst. Diese
Technik ist ebenfalls auf unempfindliche Gewebe anwendbar, die durch
das Anlegen eines lokalen elektrischen Felds sensibilisiert werden,
so dass sie genauso empfindlich wie die umgebenden Gewebe werden.
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Es
ist klar, dass der genaue geometrische Ursprung einer Arrhythmie
nicht bekannt zu sein braucht, um sie unter Verwendung der oben
beschriebenen Verfahren zu behandeln. Eher können ganze Segmente des Herzens
synchron zu dem Herzzyklus desensibilisiert werden, so dass sie
nicht reagieren, bevor sie das wahre Aktivierungssignal erreicht.
Ferner kann das Herz in isolierte Segmente aufgeteilt oder eingezäunt werden,
ohne das elektrische System des Herzens abzubilden. Zum Beispiel können die
Elektroden in die Herzkranzgefäße eingeführt werden,
um Zäune
im Herzen zu erzeugen. Diese Zäune
können
die meisten, wenn nicht alle unregelmäßigen Aktivierungssignale in
dem Herzen blockieren und dennoch ermöglichen, dass sich "richtige" Aktivierungssignale
ausbreiten, indem die Erzeugung dieser Zäune mit dem "richtigen" Herzaktivierungsprofil
synchronisiert wird. Alternativ oder zusätzlich wird jedes isolierte
Segment mit einer einzelnen Elektrode synchronisiert. Alternativ
kann eine Anordnung von Elektroden implantiert werden, die das Herz
umgibt, so dass es möglich
ist, im Wesentlichen irgendeinen lokalen Abschnitt davon einzeln zu
steuern.
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In
einer zusätzlichen
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden Segmente des Herzens unter Verwendung
eines elektrischen Felds ununterbrochen gesteuert, so dass ihr Membranpotential
in Ruhe unter –60
mV liegt. Unterhalb dieses Niveaus können die spannungsgesteuerten
Natriumkanäle
nicht durch ein Aktivierungssignal geöffnet werden. Üblicherweise
ist es unmöglich,
alle Zellen in einem Gewebesegment auf diese Spannung zu klemmen,
so dass einige der Zellen in dem Gewebe typisch erregbar sind. Allerdings
ist bekannt, dass die Hyperpolarisation eine Verarmung von Kaliumionen
in den extrazellulären
Räumen
verursacht, die die einzelnen Herzmuskelzellen umgeben, was eine
allgemeine Verringerung der Erregbarkeit aller Zellen verursacht,
die die gleichen extrazellulären Räume gemeinsam
haben. Dies ist z. B. in "K+
Fluctuations in the Extracellular Spaces of Cardiac Muscle: Evidence
from the Voltage Clamp and Extracellular K+-Selective Microelectrodes ", Cohen, I., und
Kline, R., Circulation Research, Bd. 50, Nr. 1, S. 1–16, Januar
1982, beschrieben, dessen Offenbarung hier durch Literaturhinweis
eingefügt
ist. Somit wird die Reaktion der Segmente des Herzens auf ein Aktivierungssignal
verringert, besitzt sie eine längere Verzögerung und
wird die Ausbreitungsgeschwindigkeit in diesen Segmenten erheblich
verringert. Andere Ruhepotentiale können das Öffnen anderer spannungsgesteuerter
Kanäle
in der Zelle beeinflussen.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
Erfindung bezieht sich auf eine Herzoperation. In vielen Fällen ist
es erwünscht,
die Pumpaktion des Herzens für
wenige Sekunden oder Minuten anzuhalten, die für den Abschluss einer Naht
oder eines Schnitts oder zur Operation an einem Aneurysma erforderlich
sind. Die momentane Praxis ist nicht sehr flexibel. In einem Verfahren
wird das Herz mit einer Herz-Lungen-Maschine umgangen und das Herz selbst
für eine
lange Zeitperiode angehalten. Dieser Prozess ist nicht gesund für den Patienten
als Ganzes oder für
das Herz selbst, wobei häufig
ernste postoperative Komplikationen auftreten. In einem anderen
Verfahren wird das Herz abgekühlt,
um seinen Sauerstoffverbrauch zu verringern, und daraufhin für eine (nicht
verlängerbare)
Periode einiger Minuten angehalten. Teilweise ist die Periode nicht
verlängerbar,
da während
des Anhaltens des Herzens der gesamte Körper des Sauerstoffs beraubt
ist. In diesen Verfahren wird das Herz üblicherweise unter Verwendung
einer kardioplegen Lösung
angehalten. In einem dritten Verfahren wird in dem Herzen Flimmern induziert.
Allerdings ist bekannt, dass Flimmern wegen des stark erhöhten Sauerstoffbedarfs
während des
Flimmerns und der Blockierung des Blutflusses in den Herzkranzgefäßen durch
die Kontraktion des Herzmuskels Ischämie verursacht. Eine Ischämie kann
das Herz irreversibel schädigen.
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Unter
Verwendung der hier beschriebenen Verfahren, z. B. der Einzäunung, kann
eine Einstellung oder Verringerung der Pumpaktivität des Herzens
erreicht werden. Somit wird die Pumpaktion des Herzens in einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung unter Verwendung der hier beschriebenen Techniken
wiederholt und reversibel für
kurze Zeitperioden merklich verringert. Es ist klar, dass das Anhalten
des Herzens unter Verwendung einer elektrischen Steuerung wegen
der Einfachheit des Anlegens und der leichten Reversibilität flexibler
als momentan praktizierte Verfahren ist. Die elektrische Steuerung
ist besonders nützlich
in Verbindung mit einer endoskopischen Herzoperation und mit einer endoskopischen
Bypassoperation, wo es erwünscht ist,
die Bewegung kleiner Segmente des Herzens zu verringern.
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Eine
andere bevorzugte Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung bezieht sich auf die Behandlung ischämischer
Abschnitte des Herzens. Ischämische
Abschnitte, die unter Verwendung lokal implantierter Sensoren automatisch
aus ihren Verletzungsströmen oder
durch eine andere elektrophysiologische Charakterisierung identifiziert
werden können,
können
für das
Aktivierungssignal des Herzens desensibilisiert oder blockiert werden.
Somit brauchen die ischämischen
Zellen keine Arbeit auszuführen
und können
heilen.
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Die
vorläufige
US-Anmeldung 60/009.769 mit dem Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
11. Januar 1996 von Shlomo Ben-Haim und Maier Fenster, und ihre
entsprechende israelische Patentanmeldung Nr. 116.699 mit dem Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
8. Januar 1996 durch den Anmelder Biosense Ltd., deren Offenbarungen
hier durch Literaturhinweis eingefügt sind, beschreiben Verfahren
zur Herzmodellierung und Herzoptimierung. Bei der Herzmodellierung
wird durch Ändern
der Arbeitsbelastung der Segmente des Herzens oder durch Ändern der
Dauer des Plateaus der Aktionspotentiale in Segmenten des Herzens
die Verteilung der Muskelmasse im Herzen geändert. Diese Änderungen
können
durch Ändern
des Aktivierungsprofils des Herzens erreicht werden. Die Dauer des
Plateaus kann unter Verwendung von wie oben beschriebenen Verfahren
leicht gesteuert werden. Ferner kann durch Steuern der Leitungswege
im Herzen gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung das gesamte Aktivierungsprofil des Herzens beeinflusst
werden. Bei der wie in diesen Anmeldungen beschriebenen Herzoptimierung
wird das Aktivierungsprofil des Herzens geändert, so dass globale Parameter
des Herzzeitvolumens erhöht
werden. Alternativ werden lokale physiologische Werte wie etwa die
Belastung umverteilt, um hoch belastete Orte im Herzen zu entlasten.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann das Aktivierungsprofil unter Verwendung
wie oben beschriebener Verfahren nützlich geändert werden.
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Um
viele Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung am besten zu realisieren, ist es nützlich,
zuerst eine elektrische, geometrische oder mechanische Karte des
Herzens zu erzeugen. Die US-Patentanmeldung Nr. 08/595.365 mit dem
Titel "Cardiac Electromechanics", eingereicht am
1. Februar 1996 durch Shlomo Ben-Haim, sowie zwei in Israel am gleichen
Datum wie die vorliegende Anmeldung durch den Anmelder "Biosense" eingereichte PCT-Anmeldungen
mit dem Titel "Cardiac
Electromechanics" und "Mapping Catheter", deren Offenbarungen
hier durch Literaturhinweis eingefügt sind, beschreiben Karten
sowie Verfahren und Mittel zum Erzeugen solcher Karten. Eine besondere
Karte, die von Interesse ist, ist eine Lebensfähigkeitskarte, in der die Lebensfähigkeit
verschiedener Segmente des Herzgewebes abgebildet ist, um stillgelegtes und/oder
ischämisches
Gewebe zu identifizieren. Das US-Patent 5.391.199, US-Patentanmeldung
Nr. 08/293.859, eingereicht am 19. August 1994, mit de0m Titel "Means and Method
for Remote Object Position and Orientation Detection System" und die PCT-Patentanmeldung
US95/01103, jetzt am 29. Februar 1996 veröffentlicht als WO96/05768,
deren Offenbarungen hier durch Literaturhinweis eingefügt sind,
beschreiben Positionsfühlmittel,
die zur Anbringung an einem Katheter geeignet sind, was zur Erzeugung
dieser Karten besonders nützlich
ist. Diese Positionsfühlmittel
können
außerdem
zur richtigen Anordnung der Elektroden im Herzen nützlich sein, falls
die Elektroden unter Verwendung minimal invasiver Techniken wie
etwa jener unter Verwendung von Endoskopen, Thorakoskopen und Kathetern
implantiert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Karte des Herzens verwendet, um zu bestimmen,
welche Abschnitte des Herzens lebensfähig sind und somit gesteuert
werden können,
um das Herzzeitvolumen zu erhöhen.
Vorzugsweise wird das gesamte Aktivierungsprofil des Herzens berücksichtigt,
wenn bestimmt wird, an welche Abschnitte des Herzens ein Steuerfeld
angelegt werden sollte, um einen Parameter des Herzzeitvolumens
zu maximieren. Das Aktivierungsprofil kann außerdem die Zeitgebung des Anlegens
des Felds bestimmen. Um auf den Blutfluss zu verschiedenen Abschnitten
des Herzens zuzugreifen, kann eine Durchblutungskarte verwendet
werden. Es ist zu erwarten, dass das Erhöhen der Kontraktionsfähigkeit
eines Segments des Herzmuskels den Sauerstoffbedarf dieses Segments
ebenfalls erhöht.
Somit ist es erwünscht,
die Kontraktionsfähigkeit
nur jener Segmente zu erhöhen,
die einen ausreichenden Blutfluss haben. Möglicherweise werden die Sauerstoffanforderungen
anderer Segmente des Herzens durch richtiges Steuern der Aktivierungssequenz
des Herzens verringert.
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Alternativ
oder zusätzlich
zum Abbilden der Durchblutung und/oder der Lebensfähigkeit
des Herzens kann das Einsetzen der Steuerung des Herzens allmählich ausgeführt werden.
Somit hat die Herzblutzufuhr Zeit, sich an den erhöhten Bedarf
(falls überhaupt)
anzupassen und die Versorgungsmuster zu ändern. Außerdem ist die Zunahme des
Bedarfs nicht akut, so dass keine akuten Probleme (wie etwa ein
Herzinfarkt) im Ergebnis der Steuerung zu erwarten sind. In einer
Ausführungsform
wird die Steuerung zunächst
nur alle wenige Herzschläge
und später
jeden Herzschlag angelegt. Zusätzlich
oder alternativ wird die Dauer eines Steuerimpulses allmählich über eine
lange Zeitperiode wie etwa mehrere Wochen erhöht. Zusätzlich oder alternativ werden
für verschiedene
Herzschläge
verschiedene Segmente gesteuert, um den erhöhten Bedarf über einen
größeren Abschnitt
des Herzens zu verteilen.
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In
einer alternativen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Kontraktionsfähigkeit
des Herzens nur tagsüber
und nicht nachts gesteuert, da der Herzbedarf tagsüber typisch
größer als
nachts ist. Alternativ oder zusätzlich
wird die Steuereinheit für
kurze Zeit wie etwa 15 Minuten am Morgen verwendet, um dem Patienten
beim Aufstehen zu helfen. Alternativ oder zusätzlich wird ein elektrisches
Steuerfeld jeweils eine Anzahl von Schlägen (Tag und/oder Nacht) nur
einmal angelegt. Ferner alternativ wird das Herz für eine kurze
Zeitperiode nach einem akuten ischämischen Ereignis gesteuert,
bis sich das Herz von dem Schock erholt hat. Ein bevorzugtes Steuerverfahren,
das nach einem Herzinfarkt angewendet werden kann, bezieht sich auf
das Verhindern von Arrhythmien. Eine andere bevorzugte Steuerung
ist die Desensibilisierung von Infarktgewebe oder das Verringern
der Kontraktionsfähigkeit
dieses Gewebes oder das elektrische Isolieren dieses Gewebes, um
die Sauerstoffanforderungen zu verringern und seine Heilungschance
zu erhöhen.
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Ein
Nutzen vieler Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist, dass sie realisiert werden können, ohne
irgendwelche strukturellen oder anderen dauerhaften Änderungen
in dem Leitungssystem des Herzens vorzunehmen. Ferner können viele Ausführungsformen
in Verbindung mit einem vorhandenen Herzschrittmacher oder in Verbindung
mit einer Arzneimittelbehandlung, die die elektrische Leitung in
dem Herzen beeinflusst, verwendet werden. Außerdem können verschiedene Steuerschemata,
z. B. das Steuern der Herzfrequenz und das Erhöhen der Kontraktionsfähigkeit
im linken Ventrikel, gemeinsam gleichzeitig verwirklicht werden.
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Allerdings
ist klar, dass durch Ändern
des Aktivierungsprofils des Herzens einige Änderungen an der Struktur des
Herzens bewirkt werden können. Zum
Beispiel kann sich die wie oben beschriebene Herzmodellierung aus
Aktivierungsprofiländerungen über die
Zeit ergeben.
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4A ist
ein schematisches Diagramm einer elektrischen Steuereinheit 50 im
Betrieb in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung. Ein Muskelsegment 56, das durch die Steuereinheit 50 gesteuert
wird, wird vorzugsweise wenigstens durch eine erste Elektrode 52 und
vorzugsweise durch eine zweite Elektrode 54 elektrisiert.
Die Elektrode 54 kann elektrisch schweben. Um die lokale
Aktivierungszeit des Segments 56 als eine Eingabe in die
Steuereinheit wie etwa zur Zeitgebung des Elektrisierens der Elektroden
zu bestimmen, kann ein Sensor 58 verwendet werden. Andere
zusätzliche
oder alternative lokale und/oder globale Herzparameter können ebenfalls
zur Bestimmung der Elektrisierung der Elektroden verwendet werden. Zum
Beispiel kann die Elektrode bzw. können die Elektroden, wie im
Gebiet allgemein bekannt ist, zum Fühlen der lokalen elektrischen
Aktivität
verwendet werden. Alternativ befindet sich in der Nähe des SA-Knotens
ein Sensor 58 zur Bestimmung des Starts des Herzrhythmus.
Alternativ wird der Sensor 58 zum Fühlen der mechanischen Aktivität des Segments 56 oder
anderer Segmente des Herzens oder zum Fühlen des Herzzeitvolumens verwendet.
Das Herzzeitvolumen kann unter Verwendung eines Drucksensors oder
eines in die Aorta implantierten Durchflussmengenmessers bestimmt
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung fühlt der
Sensor 58 den elektrischen Zustand des Herzens, bestimmt
die Steuereinheit 50 einen Zustand des Flimmerns und elektrisieren
die Elektroden 52 und 54 dementsprechend.
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Der
Sensor 58 kann zur genauen Zeitgebung der Elektrisierung
der Elektroden 52 und 54 verwendet werden. Eine
Gefahr der falschen Elektrisierung der Elektroden ist, dass die
Elektrisierung ein Flimmern induzieren kann, falls die Elektroden
elektrisiert werden, bevor eine Aktivierungsfront das Segment 56 erreicht.
In einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung ist der Sensor 58 zwischen den Elektroden 52 und 54 angeordnet,
so dass eine durchschnittliche Aktivierungszeit des Gewebes an den zwei
Elektroden gefühlt
wird. Es ist klar, dass die genaue Zeitgebung der Elektrisierung
von der Ausbreitungsrichtung der Aktivierungsfront im Herzen abhängt. Somit
kann das Steuerfeld, falls die Gewebe an den Elektroden 52 und 54 im
Wesentlichen gleichzeitig aktiviert werden, zeitlich so abgestimmt
werden, dass es kurz danach angelegt wird. Falls das Gewebe an einer
Elektrode dagegen vor dem Gewebe an der anderen Elektrode aktiviert
wird, muss die Verzögerungszeit
beim Elektrisieren der Elektroden größer sein. Somit hängt die
optimale Verzögerungszeit
beim Elektrisieren einer Elektrode nach der lokalen Aktivierungszeit
u. a. von der Orientierung der Elektroden relativ zu der Aktivierungsfront
ab. Die Leitungsgeschwindigkeit der Aktivierungsfront wird auf wesentliche
Weise durch die Orientierung der Herzmuskelfasern beeinflusst. Somit
hat die Orientierung der Elektroden relativ zu der Muskelfaserrichtung
ebenfalls eine Wirkung auf die optimale Verzögerungszeit.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die lokale Aktivierungszeit (und die Elektrisierung
der Elektroden 52 und 54) anhand einer bekannten
Ausbreitungszeit des Aktivierungssignals geschätzt. Falls der Sensor 58 z.
B. im rechten Atrium angeordnet ist, kann zwischen dem Fühlen eines
Aktivierungssignals am Sensor 58 und der Ankunft des Aktivierungssignals
an den Elektroden 52 und 54 eine Verzögerung von
etwa 120 ms erwartet werden. Diese Verzögerungen können ebenfalls geschätzt werden.
Innerhalb einer einzelnen Kammer dauert es z. B. etwa 30–50 ms,
damit die Aktivierungsfront den gesamten linken Ventrikel bedeckt.
Ein Sensor 58 kann an einem Ort im linken Ventrikel angeordnet werden,
der relativ früh
von dem Aktivierungssignal erregt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Aktivierungsausbreitungszeiten zwischen
implantierten Sensoren und Elektroden wenigstens in einem Herzaktivierungsprofil
(wie etwa bei einer Ruheherzfrequenz) gemessen und zur Schätzung einer
gewünschten
Verzögerung
bei der Elektrisierung der Elektroden verwendet. Es ist klar, dass
sich die lokale Leitungsgeschwindigkeit in erkrankten Herzen mit der
Zeit wesentlich ändern
kann, so dass das Lernen der und die Anpassung an die Änderungen
der lokalen Aktivierung eine erwünschte
Eigenschaft der Steuereinheit 50 sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung wird ein besonderer Zustand der Arrhythmie (oder des
Aktivierungsprofils) anhand eines Parameters des EKG wie etwa der Morphologie
und/oder des Frequenzspektrums entweder eines externen oder eines
internen EKG bestimmt. Die Steuereinheit 50 bestimmt anhand
des bestimmten Zustands das Steuerprofil. Insbesondere können Zuständen wie
hier beschrieben Verzögerungszeiten
zugeordnet werden, so dass die genaue Verzögerungszeit für die Aktivierung
für jeden
Zustand der Arrhythmie in Echtzeit entschieden werden kann. Vorzugsweise
werden die Verzögerungszeiten im
Voraus berechnet und/oder während
eines Lernzustands der Steuereinheit 50 bestimmt, wobei
in dieser Phase eine optimale Verzögerungszeit für einen
besonderen Aktivierungszustand bestimmt und im Zusammenhang damit
gespeichert wird.
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Der
Sensor 58 kann an dem Epikard oder an dem Endokard angeordnet
werden oder wird in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in
das Myokard eingeführt.
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4B zeigt
eine alternative Ausführungsform
der Erfindung, in der ein Herzsegment 55 durch mehrere
mit einer Steuereinheit 57 verbundene Elektroden 59 gesteuert
wird. Die Verwendung vieler Elektroden ermöglicht eine größere Steuerung
sowohl der räumlichen
als auch der zeitlichen Eigenschaften des angelegten elektrischen
Felds. In einem Beispiel wird jede der Elektroden 59 zur
Bestimmung ihrer lokalen Aktivierung verwendet. Die Steuereinheit 57 elektrisiert
die Elektroden 59 gemäß der bestimmten
Aktivierung einzeln. Vorzugsweise werden die Elektroden paarweise
aktiviert, wobei zwischen einem Elektrodenpaar, dessen lokale Aktivierungszeit
bekannt ist, Strom fließt.
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9Verschiedene
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung erfordern typisch eine andere Anordnung
der Steuerelektroden. Zum Beispiel erfordern einige Ausführungsformen
eine großflächige Elektrode,
um ein elektrisches Feld an einen großen Abschnitt des Herzens anzulegen.
In diesem Fall kann eine Netzelektrode geeignet sein. Alternativ kann
eine große
ebene Elektrode am Äußeren des Herzens
angeordnet sein. Andere Ausführungsformen
erfordern lange Elektroden, um z. B. Zäune zu erzeugen. In diesem
Fall werden Drähte
vorzugsweise parallel zur Wand des Herzens in das Herz implantiert.
Optional können
die Elektroden in den Herzkranzgefäßen außerhalb des Herzens angeordnet werden.
In einigen Aspekten der Erfindung werden die Elektroden in der Weise
angeordnet, dass das zwischen den Elektroden erzeugte Feld parallel
zu der Richtung ist, in der sich die Aktivierungsfronten normalerweise
im Herzen ausbreiten, während
das Feld in anderen senkrecht zu diesen Wegen ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist ein Herzschrittmacher vorgesehen, der das Herzzeitvolumen
erhöht.
Ein Herzschrittmacheraktivierungsimpuls ist üblicherweise ein einzelner
Impuls mit einer gegebenen Dauer, etwa 2 ms in einem internen Herzschrittmacher
und etwa 40 ms in einem externen Herzschrittmacher. In Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung erzeugt ein Herzschrittmacher einen Doppelimpuls zum
Erregen des Herzens. Ein erster Abschnitt des Impulses kann ein
wie im Gebiet bekannter Stimulationsimpuls, z. B. für 2 ms ein
konstanter Strom von 2 mA (Milliampere), sein. Ein zweiter Abschnitt
des Impulses ist ein wie hier beschriebener Impuls, z. B. mehrere
zehn ms lang und mit einer kurzen Verzögerung nach dem ersten Abschnitt
des Herzschrittmacherimpulses. Alternativ kann ein sehr langer Stimulationsimpuls
verwendet werden. Dieser Herzschrittmachertyp verwendet vorzugsweise
zwei Unipolarelektroden, eine in der Spitze des Herzens und eine oben
im linken Ventrikel (oder im rechten Ventrikel, falls die Aktivität des rechten
Ventrikels erhöht
werden soll).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird eine Steuereinheit in einen Patienten implantiert,
in dem bereits ein Herzschrittmacher implantiert ist. Vorzugsweise
wird die Steuereinheit durch Verbinden der Zuleitungen von der Steuereinheit
zu dem Herzschrittmacher, durch Sensoren der Steuereinheit, die
die Elektrisierung der Herzschrittmacherelektroden fühlen, und/oder
durch Programmieren der Steuereinheit und/oder des Herzschrittmachers
mit dem Herzschrittmacher synchronisiert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung passt sich der Herzschrittmacher durch Ändern der
Herzaktivität
in Reaktion auf den physiologischen Zustand an den physiologischen
Zustand des Körpers,
in den er eingebaut ist, an. Der Herzschrittmacher kann den Zustand
des Körpers
unter Verwendung eines oder mehrerer einer Vielfalt von physiologischen
Sensoren, die im Gebiet bekannt sind, einschließlich pH-Sensoren, pO2-Sensoren, pCO2-Sensoren,
Blutflusssensoren, Beschleunigungssensoren, Atmungssensoren und
Drucksensoren den Zustand des Körpers
fühlen.
Zum Beispiel kann der Herzschrittmacher in Reaktion auf die Zunahme
des pCO2 den Fluss vom Herzen erhöhen. Da die
Steuerung üblicherweise
auf diskrete Weise über eine
Reihe von Herzzyklen angelegt wird, kann diese Steuerung eine Steuersequenz
genannt werden. Die Änderung
der Herzaktivität
kann allmählich
oder vorzugsweise in Übereinstimmung
mit einer vorgegebenen Steuersequenz angelegt werden.
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In
einem Aspekt der Erfindung werden wenigstens für eine der gemessenen physiologischen Variablen
Zielwerte eingestellt, wobei der Herzschrittmacher diese Variablen
und die Wirkung der durch den Herzschrittmacher angelegten Steuersequenz überwacht,
um eine zukünftige
Steuersequenz zu bestimmen. Wenn die Diskrepanz zwischen dem Zielwert
und dem Messwert niedrig genug ist, kann die Steuersequenz abgeschlossen
werden. Es ist klar, dass ein Vorteil einer Herzsteuereinrichtung
gegenüber
einem Herzschrittmacher ist, dass sie viele Aspekte des Aktivierungsprofils
des Herzens steuern kann. Im Ergebnis kann die Steuereinheit eine
richtige Abwägung
zwischen mehreren verschiedenen Aspekten des Aktivierungsprofils
des Herzens einschließlich
des Herzzeitvolumens, der Oxygenisation des Herzmuskels, der Kontraktionskraft
des Herzens und der Herzfrequenz bestimmen.
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Ein
anderer Aspekt der Erfindung bezieht sich auf das Ändern der
Beziehung zwischen der Kontraktion des linken Ventrikels und der
Kontraktion des rechten Ventrikels. In einem gesunden Herzen folgt
auf eine erhöhte
Kontraktionsfähigkeit
des linken Ventrikels im Ergebnis der erhöhten Abgabe des linken Ventrikels,
die eine Zunahme der Vorlast des rechten Ventrikels veranlasst,
eine erhöhte
Kontraktionsfähigkeit
des rechten Ventrikels. Auf ähnliche Weise
verringert eine Verringerung der Abgabe des linken Ventrikels die
Abgabe des rechten Ventrikels. In einigen Fällen wie etwa bei einem Lungenödem kann
es erwünscht
sein, den Fluss von einem Ventrikel ohne eine entsprechende Änderung
des Flusses von dem anderen Ventrikel zu ändern. Dies kann durch gleichzeitiges
Steuern beider Ventrikel erreicht werden, wobei eine Steuerung den
Fluss von einem Ventrikel erhöht,
während
die andere Steuerung den Fluss von dem anderen Ventrikel verringert.
Da das Gefäßsystem
ein geschlossenes System ist und der Fluss in dem Lungensystem langfristig
der gleiche wie in dem allgemeinen System ist, wird diese Änderung üblicherweise
nur für
kurze Zeitperioden verwirklicht. In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird diese Änderung
dadurch verwirklicht, dass das Herz jede bestimmte Zeitperiode für wenige Schläge gesteuert
wird.
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Ein
anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung bezieht sich auf das Ausführen eines
vollständigen
Pakets von Therapien unter Verwendung einer einzigen Vorrichtung.
Eine Steuereinheit in Übereinstimmung
mit einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung enthält
mehrere Therapien, die sie an das Herz anlegen kann, einschließlich z.
B. der Erhöhung
der Kontraktionsfähigkeit,
der Defibrillation, der Zaunbildung, der Herzfrequenzsteuerung und
der Stimulation. Die Steuereinheit fühlt (unter Verwendung physiologischer
Sensoren) den Zustand des Körpers
und entscheidet über
eine geeignete kurzfristige Therapie, z. B. über die Defibrillation zum Überwinden
eines Flimmerns, die Erhöhung
der Herzfrequenz zur Erhöhung
des Herzzeitvolumens oder das Anwenden von Zäunen zum Beschränken einer
plötzlichen
Arrhythmie. Zusätzlich
oder alternativ kann eine solche Steuereinheit die angelegte Steuersequenz
in Reaktion auf langfristige Therapieziele ändern. Falls z. B. eine Erhöhung der
Kontraktionsfähigkeit
verwendet wird, um die Muskelmasse in einem Abschnitt des Herzens
zu erhöhen,
kann die Steuersequenz angehalten werden, wenn eine geforderte Muskelmasse
erreicht ist. Dies ist ein Beispiel einer therapeutischen Behandlung,
die durch die Steuereinheit beeinflusst wird. In einem anderen Beispiel
kann z. B. wenige Wochen, nachdem die Vorrichtung implantiert und
programmiert worden ist, um das Herzzeitvolumen auf einen bestimmten
Zielwert zu erhöhen,
die Zielvariable geändert
werden. Eine solche Änderung
kann durch eine erwartete Zeitperiode angeordnet werden, über die
sich das Herz an die Steuereinheit anpasst. Eine solche Anpassung ist,
dass das Herz stärker
und/oder effizienter wird. Eine andere solche Anpassung kann sein,
dass das Herz seine Reaktion auf die Steuersequenz verringert, so
dass eine andere Steuersequenz erforderlich sein kann, um die gleichen
Ziele zu erreichen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die
Steuersequenz jede bestimmte Zeitperiode und/oder dann, wenn die
Reaktion des Herzens auf die Steuerfrequenz unter ein vorgegebenes
Niveau verringert ist, geändert.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung enthält
eine Steuervorrichtung wenigstens während einer ersten Phase, in
der die Steuereinheit die charakteristischen Aspekte eines besonderen Herzens/Patienten "erlernen" muss, einen menschlichen Betreiber
in der Schleife. In einer späteren
Phase kann der Betreiber die therapeutische Wirkung der Steuereinheit
auf periodischer Grundlage überwachen
und die Programmierung der Steuereinheit ändern, falls die therapeutische
Wirkung nicht die vom Betreiber gewünschte ist.
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In
einer zusätzlichen
Ausführungsform
der Erfindung wird die Steuereinheit nicht in den Körper implantiert.
Vorzugsweise wird die Steuersequenz unter Verwendung eines oder
mehrerer Katheter angelegt, die in das Gefäßsystem eingeführt werden. Alternativ
können
die Elektroden direkt durch die Brustwand zum Herzen eingeführt werden.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird von Elektroden außerhalb des Körpers ein
Steuerstrom (oder ein elektrisches Feld) angelegt. Ein inhärentes Problem
bei der externen Steuerung ist, dass der Steuerstrom normalerweise
einen großen
Abschnitt des Herzens elektrisiert. Somit ist es wichtig, das Anlegen
des Stroms zu verzögern,
bis das Herz refraktär
ist. Ein Verfahren, um dieses Ziel zu erreichen, ist das Fühlen des
EKG unter Verwendung äußerer Elektroden.
Vorzugsweise wird eine Elektrodenanordnung verwendet, so dass eine
lokale Aktivierungszeit in vorgegebenen Abschnitten des Herzens
bestimmt werden kann.
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Ein
anderes Verfahren zum externen Steuern kombiniert das Steuern mit
dem externen Stimulieren, wodurch die Aufgabe der richtigen Zeitgebung des
Steuerimpulses relativ zu dem Stimulationsimpuls vereinfacht wird.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Verzögerung
zwischen dem Stimulationsimpuls und dem Steuerimpuls anfangs lang,
wobei sie aber verringert wird, bis eine optimale Verzögerung bestimmt
ist, die eine gewünschte
Verbesserung in Bezug auf das Pumpen gibt und kein Flimmern verursacht.
-
Zusätzlich oder
alternativ enthält
der externe Herzschrittmacher einen Defibrillator, der einen Defibrillationsimpuls
anwendet, falls der Steuerimpuls Flimmern verursacht.
-
Es
ist klar, dass Herzschrittmacher und Steuereinheiten in Übereinstimmung
mit verschiedenen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung viele gemeinsame Eigenschaften besitzen.
Es wird erwartet, dass die Kombination der Funktionen einer Steuereinheit
und eines Herzschrittmachers in einer einzelnen Vorrichtung viele
nützliche
Anwendungen besitzt. Allerdings sind mehrere Bauunterschiede zwischen Herzschrittmachern,
Defibrillatoren und Steuereinheiten in Übereinstimmung mit vielen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung auffallend.
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Ein
Bauunterschied bezieht sich auf die Größe und auf die Form der Elektroden.
Herzschrittmacher verwenden üblicherweise
Bipolaraktivierungselektroden oder Unipolarelektroden, bei denen
das Herzschrittmachergehäuse
die andere Elektrode ist. Die Konstruktion der Elektroden ist so
optimiert, dass der Kontakt zwischen den Elektroden und dem Herzen
in einem kleinen Bereich verbessert ist, so dass der Leistungszug
in dem Herzschrittmacher so niedrig wie möglich ist. In einem Defibrillator
gibt es eine entgegengesetzte Betrachtung, d. h. die Notwendigkeit,
einen sehr großen
Leistungsbetrag an große
Bereiche des Herzens anzulegen, ohne eine Beschädigung an dem Herzen zu verursachen.
In der bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden kleine Ströme angelegt, wobei aber erwünscht ist,
dass der Strom auf gesteuerte Weise durch große Abschnitte des Herzgewebes
fließt.
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Ein
anderer Bauunterschied bezieht sich auf die Leistungsversorgung.
Leistungsversorgungen von Herzschrittmachern müssen üblicherweise einmal in der
Sekunde einen kurzen (2 ms) Impuls mit niedriger Leistung liefern.
Defibrillatoren müssen üblicherweise
in langen Intervallen (Tagen) einen kurzen (6–8 ms) Impuls oder eine Reihe
kurzer (6–8
ms) Impulse mit hoher Leistung liefern. Somit ziehen Herzschrittmacher
die Leistung üblicherweise
aus einem Kondensator mit einer kurzen Verzögerung, der direkt mit der
Batterie verbunden ist, während
Defibrillatoren üblicherweise
sowohl einen ersten als auch einen zweiten Kondensator aufladen,
so dass sie zwei aufeinander folgende Impulse mit hoher Leistung
liefern können.
Eine Steuereinheit in Übereinstimmung
mit einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung muss einmal in der Sekunde einen langen
Impuls mit niedriger Leistung liefern. Vorzugsweise ist der Impuls
länger
als 20 ms, bevorzugter länger
als 40 ms und noch bevorzugter länger
als 70 ms. Vorzugsweise wird dieser Impuls unter Verwendung eines
langsam abfallenden Kondensators und/oder durch Zug der Leistung
direkt aus einer Batterie über
eine Konstantstrom-, eine Konstantspannungs- und/oder eine Signalformungsschaltung
erreicht. Vorzugsweise setzen die in einer Steuereinheit in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendeten Elektroden langsam ein
Steroid frei, um die Entzündung
an dem Elektrodenkontaktpunkt mit dem Herzen zu verringern.
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Ein
anderer Bauunterschied bezieht sich auf die Anordnung der Elektroden.
In einem Herzschrittmacher ist eine einzelne Elektrode in der Spitze
des Herzens (in einigen Herzschrittmachern eine Elektrode pro Kammer
oder gelegentlich mehr als eine) angeordnet. In einem Defibrillator
sind die Elektroden üblicherweise
in der Weise angeordnet, dass sich der größte Teil des Herzens (oder
in AF-Defibrillatoren des rechten Atriums) zwischen den Elektroden
befindet. In einer Steuereinheit in Übereinstimmung mit einigen
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die Elektroden über ein Herzgewebesegment angeordnet,
dessen Steuerung erwünscht
ist. Hinsichtlich des Fühlens
nutzen viele Herzschrittmacher das Fühlen in einer Kammer, um eine
richtige Verzögerung
zu bestimmen, bevor eine zweite Kammer elektrisiert wird. Zum Beispiel
wird in einem Herz, dessen AV-Knoten abgetragen ist, der linke Ventrikel
durch einen Herzschrittmacher, der eine Aktivierungsfront im rechten
Atrium fühlt
und daraufhin nach einer geeigneten Verzögerung den linken Ventrikel
stimuliert, mit dem rechten Atrium synchronisiert. Allerdings ist
es keine übliche
Praxis, die Aktivierungsfront in einer Kammer zu fühlen und
daraufhin nach einer Verzögerung
genau dieselbe Kammer zu stimulieren. Selbst dann, wenn das Fühlen und Stimulieren
einer solchen selben Kammer ausgeführt wird, wird das Fühlen und
Stimulieren im rechten Atrium und nicht im linken Ventrikel ausgeführt. Ferner ist
das Fühlen
an der Stimulationselektrode zum Bestimmen einer Verzögerungszeit
für die
Elektrisierung der Elektrode ebenso wie das Fühlen in der Mitte zwischen
zwei Stimulationselektroden ein einzigartiger Aspekt einiger Aspekte
der vorliegenden Erfindung. Ein anderer einzigartiger Aspekt einiger Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist das Stimulieren in einer Kammer (dem
rechten Atrium), das Fühlen
einer Wirkung des Stimulierens in einer anderen Kammer (dem linken
Ventrikel) und daraufhin das Stimulieren der anderen Kammer (des
linken Ventrikels). Die Verwendung mehrerer Elektrodenpaare, die
in einer Anordnung angeordnet sind, ist ein anderer einzigartiger
Aspekt bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
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Wegen
des weiten Bereichs möglicher
Signalformen für
eine Steuereinheit ist eine bevorzugte Steuereinheit programmierbar,
wobei die Impulsform aus einem Programmiergerät von außen heruntergeladen werden
kann. Telemetriesysteme für
die Ein- und Zweirichtungskommunikation zwischen einem implantierten
Herzschrittmacher und einem externen Programmiergerät sind im
Gebiet allgemein bekannt. Es wird angemerkt, dass verschiedene Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, wenn auch wahrscheinlich weniger effizient,
dadurch verwirklicht werden können,
dass eine Impulsform in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung in einen programmierbaren Herzschrittmacher
heruntergeladen wird. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält dieses
Programmiergerät
Software zum Analysieren der Leistungsfähigkeit und zum Beeinflussen
der Steuereinheit. Da die Analyse der Leistungsfähigkeit der Steuereinheit Informationen wie
etwa ein Ultraschallbild oder ein externes Körper-EKG enthalten kann, die
von der Steuereinheit nicht geliefert werden, kann diese Software
von einem getrennten Computer aus ausgeführt werden.
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Es
ist klar, dass eine Steuereinheit in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung vorzugsweise für
einen besonderen Patienten vor der Implantation darin personalisiert
wird. Alternativ oder zusätzlich
können
die Personalisierungen dadurch ausgeführt werden, dass die Vorrichtung
programmiert wird, nachdem sie implantiert worden ist. Vorzugsweise
wird das Herz des Patienten wie oben beschrieben abgebildet, um
die bevorzugte Anordnung der Steuerelektroden und/oder der Fühlelektroden und/oder
die richtigen Zeitgebungen zu bestimmen.
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In
einem Beispiel, in dem der linke Ventrikel gesteuert wird, ist es
nützlich,
den frühesten
aktivierten Bereich in dem linken Ventrikel zur Implantation der
Fühlelektrode
zu bestimmen. In einem anderen Beispiel wird das Herz abgebildet,
um lebensfähige Gewebeabschnitte
zu bestimmen, die zur Implantation der Elektroden geeignet sind
(so dass der Strom zwischen den zwei Elektroden fließt). In
einem anderen Beispiel wird das Aktivierungsprofil des Herzens so
bestimmt, dass es möglich
ist, die Ausbreitungszeiten zwischen verschiedenen Abschnitten des
Herzens und insbesondere zwischen der Stimulationsquelle (natürlich oder
künstlich)
und den Steuerelektroden zu schätzen.
In einem anderen Beispiel wird die Ausbreitung der Aktivierungsfront
in dem Herzen so bestimmt, dass die richtige Orientierung der Elektroden
in Bezug auf die Front erreicht werden kann und/oder dass die Fühlelektrode
bzw. die Fühlelektroden
in Bezug auf die Steuerelektroden richtig angeordnet werden können. Außerdem ist
es nützlich,
Arrhythmien im Herzen zu bestimmen, um eine Anti-Arrhythmiebehandlung
in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung zu planen.
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In
einem anderen Beispiel wird der Betrag der Zunahme der Kontraktionsfähigkeit
durch die Menge lebenden Gewebes zwischen den Steuerelektroden bestimmt.
Um ein Segment des Herzgewebes mit einem gewünschten Betrag an lebendem
Gewebe zu bestimmen, kann eine Lebensfähigkeitskarte verwendet werden.
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Die
Zeitgebung der Aktivierung des Herzmuskels relativ zum Rest des
Herzens ist ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung seines Beitrags
zum Herzzeitvolumen. Somit ist es nützlich, die relative Aktivierungszeit
des Segments des Herzens, das gesteuert werden soll, vor Implantation
der Elektroden zu bestimmen.
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5 zeigt
einen experimentellen Aufbau, der zum Test einiger Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung konstruiert und verwendet wurde. Ein
Papillarmuskel 60 aus einer Säugetierart (im ersten Satz
des Experiments aus einem Meerschweinchen) wurde zwischen einem
Halter 62 und einem Druckwandler 64 in der Weise
verbunden, dass eine isometrische Kontraktion erreicht werden konnte.
Der Muskel 60 wurde durch ein Elektrodenpaar 66 stimuliert,
das mit einer gepulsten Konstantstromquelle 70 verbunden
war. Ein Impulsgenerator 74 erzeugte Konstantstrom-Stimulationsimpulse
für die
Elektroden 66. Zum Anlegen eines elektrischen Felds an den
Muskel 60 wurde ein Elektrodenpaar 68 verwendet.
Ein Slave-Impulsgenerator 76, der seine Zeitgebung auf
den Impulsgenerator 74 stützt, elektrisierte die Elektroden 68 über eine
gepulste Konstantstromquelle 72. Die durch den Muskel ausgeübte Kraft wurde
durch den Wandler 64 gemessen, durch einen Verstärker 78 verstärkt und
auf einem Plotter 80 gezeichnet. Der Impulsgenerator 74 erzeugte
wahlweise kurze Aktivierungsimpulse, die 500, 750, 1000 und 1.500
ms (t1) getrennt waren, zur veränderlichen
Aktivierung des Muskels 60, d. h. mit 2, 1,33, 1 und 0,66 Hz. Der
Impulsgenerator 76 erzeugte einen Rechteckschwingungsimpuls,
der t2 Sekunden nach dem Aktivierungsimpuls begann, t3 Sekunden
lang war und einen ausgewählten
Strom (in mA) (in Bezug auf die Amplitude) größer als null hatte.
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Die 6A–6C sind
Graphen, die einige Ergebnisse der Experimente zeigen. Im Allgemeinen
sind die gezeigten Ergebnisse Graphen der Kraft der Muskelkontraktionen,
nachdem der Muskel 60 einen stationären Zustand gepulster Kontraktionen
erreicht hat. 6A ist ein Graph der Ergebnisse
unter den folgenden Bedingungen:
t1 (Schrittmacherimpuls) =
750 ms;
t2 (Verzögerung)
= 150 ms;
t3 (Impulsdauer) = 100 ms; und
Strom = 10 mA.
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Wie
zu sehen ist, wurde die durch den Muskel ausgeübte Kraft im Gegensatz dazu,
wenn die Elektroden 68 nicht aktiviert wurden, um einen
Faktor 2,5 erhöht,
wenn der Steuerimpuls (die Elektroden 68) verwendet wurde.
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6B ist
ein Graph der Kraft der Muskelkontraktionen unter den folgenden
Bedingungen:
t1 = 1000 ms;
t2 = 20 ms;
t3 = 300 ms;
und
Strom = 7,5 mA.
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Wie
zu sehen ist, ist die Amplitude der Kontraktionen außerordentlich
geschwächt.
Wenn die Polarität
des Steuersignals umgekehrt wurde, waren die Kontraktionen des Muskels 60 nach
wenigen Kontraktionen fast vollständig geschwächt.
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6C ist
ein Graph der Kraft der Muskelkontraktionen unter den folgenden
Bedingungen:
t1 = 1000 ms;
t2 = 20 ms;
t3 = 300 ms;
und
Strom = 1 mA.
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In
diesem Fall verblieben die Wirkungen der Erhöhung der Kontraktionskraft
des Muskels 60 für etwa
zwei Minuten, nachdem die Elektrisierung der Elektroden 68 angehalten
wurde. Somit hängt
die Kontraktion des Muskels 60 nicht nur von der momentanen
Stimulation und Steuerung, sondern auch von einer früheren Stimulation
und Steuerung ab.
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Unter
Verwendung eines ähnlichen
experimentellen Aufbaus wurden zusätzliche Experimente, einige
an Papillarmuskeln und einige an Herztrennwandmuskeln aus den Ventrikel-
und Atriumwänden, ausgeführt. In
diesen Experimenten war das Versuchstier üblicherweise ein Hase, während in
einem Fall eine Ratte verwendet wurde. Die meisten dieser Experimente
verwendeten eine Gleichstrom-Konstantstromquelle, die mit dem Muskel
in Kontakt war, wobei aber eine Konfiguration mit elektrischen Feldern
ebenfalls getestet wurde und ähnliche
Ergebnisse lieferte. In der Konfiguration mit elektrischen Feldern
wurden die Elektroden in einer Lösung
angeordnet, die das Muskelsegment umgab, und waren nicht in Kontakt
mit dem Muskelsegment. Der verwendete Strom betrug 2–10 mA.
In einigen wenigen Experimenten wurde keine Zunahme der Kontraktionskraft induziert,
wobei dies aber das Ergebnis von Problemen mit den Elektroden (Wechselwirkung
mit Ionenfluiden) und/oder mit der Stromquelle sein kann, insbesondere,
da in diesen Experimenten Ag-AgCl-Elektroden verwendet wurden, die
zum Polarisieren neigen. Allgemein wurden in jedem Experiment viele
Zyklen der Zunahmen der Kontraktionsfähigkeit und der Rückkehr zu
einer Grundlinie ausgeführt.
Außerdem
waren die Zunahmen der Kontraktionsfähigkeit in nachfolgenden Experimenten
wiederholbar. Diese Zunahmen wurden über einen Stimulationsbereich
von 0,5–3
Hz erhalten.
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Die 7A-7C fassen
die in diesen weiteren Experimenten erhaltenen Ergebnisse zusammen.
Es ist klar, dass die Zeitskalen des angelegten Impulses stark mit
der Stimulationsfrequenz und mit den Tierarten, an denen das Experiment
ausgeführt wurde,
verknüpft
sind. In diesen Experimenten war die Stimulationsfrequenz üblicherweise
etwa 1 Hz. Innerhalb des Bereichs von 0,5–3 Hz wurde die für eine Zunahme
der Kontraktionskraft erforderliche Impulsform durch die Stimulationsfrequenz
nicht wesentlich beeinflusst. Die Stärken der in den Experimenten
verwendeten Ströme
wurden durch die verwendeten Elektrodentypen und möglicherweise durch
die Tierarten beeinflusst, so dass für die gleiche Wirkung verschiedene
Stromstärken
erforderlich sein können,
falls andere Elektrodentypen verwendet werden. Es wurden zehn Experimente
an einem linken Papillarmuskel ausgeführt, von denen 8 eine Zunahme
der Kontraktionsfähigkeit
wegen eines angelegten nicht-erregenden Stroms zeigten. Vier Experimente
wurden an einem rechten Papillarmuskel ausgeführt, von denen drei eine Zunahme
der Kontraktionsfähigkeit
zeigten. Zwei Experimente wurden an einem linken Ventrikelmuskel
ausgeführt,
wobei beide eine Zunahme der Kontraktionsfähigkeit zeigten. Im Durchschnitt
wurde eine Zunahme der Kontraktionskraft betrug –75 % erhalten. Je nach der
genauen experimentellen Konfiguration lag der Bereich der Zunahmen
zwischen 43 % und 228 %.
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7A zeigt
die Wirkung einer Verzögerung beim
Einsetzen des angelegten Stroms auf die Zunahme der Kontraktionskraft.
Eine kleine Verzögerung
beeinflusst die Zunahme der Kontraktionskraft nicht wesentlich.
Es wird angemerkt, dass die Zunahme der Kontraktionsfähigkeit
verringert wird, während
die Dauer der Verzögerung
zunimmt. Es wird theoretisiert, dass ein solcher mit irgendeiner
Verzögerung
angelegter Impuls das Plateau und/oder die Refraktärperiode
beeinflusst. Allerdings ist die Zunahme der Kontraktionsfähigkeit
nur für
ein Zeitfenster möglich,
das beschränkter
als der gesamte Aktivierungszyklus einer Muskelfaser ist.
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Gelegentlich
beeinflusste die Änderung
der Polarität
des angelegten Stroms die Kontraktionsfähigkeit. Üblicherweise erzeugte eine
erste Polarität eine
stärkere
Zunahme der Kontraktionskraft, während
die andere Polarität
eine niedrigere Zunahme als die erste Polarität erzeugte. In einigen Experimenten
verringerte die Umkehr der Polarität während eines Experiments die
Kontraktionskraft für
kurze Dauer oder für
die gesamte Dauer des Impulses auf ein Niveau, das niedriger als
ohne irgendeinen angelegten Strom war. Eine mögliche Erklärung ist, dass der Papillarmuskel
eine bevorzugte Leitungsrichtung besitzt (die möglicherweise nicht so ausgeprägt wie im
Ventrikelgewebe ist). Eine andere Erklärung sind Artefakte, die sich
auf die Ionisierung der in den Experimenten verwendeten Elektrode
beziehen.
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7B zeigt
die Wirkung der Impulsdauer auf die Zunahme der Kontraktionskraft
eines Papillarmuskels. Ein sehr kurzer Impuls in der Größenordnung
von 1 ms beeinflusst die Kontraktionskraft nicht wesentlich. In
einem Impuls zwischen etwa 1 ms und 20 ms nimmt die Kontraktionsfähigkeit
mit der Dauer zu. In einem Impuls von über 20 ms ist die Zunahme der
Kontraktionskraft je nach Abhängigkeit
von der Impulsdauer verringert; und in einem Impuls mit einer Dauer
von über
100 ms gibt es keine sichtbare weitere Zunahme der Kontraktionskraft
eines isolierten Papillarmuskels.
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7C zeigt
die Wirkung der Stromstärke auf
die Zunahme der Kontraktionskraft. Es wird angemerkt, dass die Kontraktionskraft über etwa
8 mA tatsächlich
unter die Grundlinienbedingung (in der kein Strom angelegt wurde)
fällt.
Es ist möglich,
dass diese Wirkung mit der oben beschriebenen Theorie intrazellulärer Calciumspeicher
zusammenhängt
und dass zu viel Calcium in der Herzmuskelzelle die Verfügbarkeit
dieser Speicher und somit die Kontraktionsfähigkeit der Zelle verringert.
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Außer den
oben zusammengefassten Ergebnissen verdienen mehrere experimentelle
Ergebnisse besondere Beachtung.
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In
einem in 8A gezeigten Experiment wurde
ermöglicht,
dass ein Segment eines rechten Atriums von einem Hasen seine eigene
intrinsische Stimulation (~2–3
Hz) einstellt. Wie gezeigt ist, wurde konstant ein nicht-erregender
Strom, der ein konstanter Strom von 2 mA war, durch das Gewebe angesteuert.
Im Ergebnis nahm die Selbststimulationsfrequenz des Segments ebenso
wie die Kontraktionsfähigkeit
(nach einer ersten kurzen Verringerung der Kraft) zu.
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In
einem zweiten Experiment, einem Mehrschrittexperiment, wurde ein
rechter Hasenpapillarmuskel mit 1,5 Hz stimuliert. Der angelegte
Strom war in einem 70 ms langen Impuls und ohne Verzögerung nach
dem Herzschrittmacherimpuls konstant bei zwischen 2 und 4 mA (je
nach dem experimentellen Schritt). Die Kontraktionsfähigkeit
nahm um zwischen 45 % und 133 % (je nach dem Schritt) zu. Die erhöhte Kontraktionsfähigkeit
wurde so lange wie zwei Stunden mit 3 mA aufrechterhalten. Anhalten des
angelegten Felds verursachte eine schnelle Rückkehr zu der ursprünglichen
(ungesteuerten) Kontraktionskraft. Erneutes Anlegen des Felds wiederholte
die vorangehenden Ergebnisse.
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In
einem dritten Experiment erhöhte
die Erhöhung
der Impulsdauer eines 2-mA-Stroms über den Bereich von 10 bis
100 ms in einem linken Hasenpapillarmuskel die Kontraktionskraft;
wobei allerdings keine Wirkung auf die Dauer der Muskelzuckung beobachtet
wurde.
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8B ist
eine Reihe von Graphen, die eine Zunahme der Kontraktionsfähigkeit
in mehreren verschiedenen Herzmuskeltypen zeigen (wobei der horizontale
Balken das Anlegen eines elektrischen Steuerfelds angibt).
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An
einem Papillarmuskel wurden zwei weitere, in der obigen Diskussion
nicht enthaltene Experimente ausgeführt. In diesen Experimenten
wurde nach einem Standardstimulationsimpuls (2 mA, 2 ms) ohne Verzögerung ein
Dreieckimpuls mit einer Dauer von 120 ms und einer Spitze von 5
mA angelegt. Die Zunahme der Kontraktionsfähigkeit des Muskels war –1700 %,
von 10 mg auf 178 mg. Die Dauer der Kontraktion erhöhte sich
von 220 ms auf 260 ms.
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In
einer anderen Reihe von Experimenten wurde ein ganzes lebendes Herz
aus einem Hasen (1–2
kg Gewicht) entnommen und unter Verwendung der wie oben beschriebenen
Verfahren gesteuert. Die Vorrichtung, um das Herz am Leben zu erhalten, war
ein Isolated Heart, Größe 5, Typ
833, hergestellt von Hugo Sachs Elektronik, Gruenstrasse 1, D-79232,
March-Hugstetten, Deutschland. In diesen Experimenten war nur der
linke Ventrikel funktional. Die Lungenvenen waren mit einem Versorgungsschlauch
verbunden, in dem sich eine warme (~37 °C), isotonische, pH-neutrale
und oxidierte Lösung befand.
Die Lösung
wurde durch das Herz in die Aorta gepumpt. Dem Herzen selbst wurde
von der Aorta über
die Herzkranzarterien Sauerstoff zugeführt. Die Herzkranzvenen entleerten
sich in den rechten Ventrikel, aus dem die Lösung heraustropfte. Die heraustropfende
Lösung
(die Koronardurchblutung) kann dadurch, dass sie in einem Messbecher
gesammelt wird, gemessen werden. Sowohl die Vorlast als auch die
Nachlast des Gefäßsystems
können
simuliert und auf irgendeinen gewünschten Wert voreingestellt werden.
Außerdem
können
die Nachlast und die Vorlast unter Verwendung dieser Vorrichtung
gemessen werden.
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Das
Herz wurde mit einem EKG-Monitor, mit einem Herzschrittmacher und
mit einem programmierbaren Impulsgenerator verbunden. Die Elektroden
zum Anlegen des Felds hatten typisch eine Fläche von etwa 2 und 3 cm2. Der linke Ventrikeldruck (LVP) wurde unter
Verwendung einer in den Ventrikel eingeführten Messsonde gemessen. Der
Fluss durch die Aorta wurde unter Verwendung eines elektromagnetischen
Durchflussmessers gemessen. Verschiedene Parameter wie etwa pH,
pO2, pCO2 und die Temperatur
können
durch Anbringen zusätzlicher Messgeräte gemessen
werden. Alle Messgeräte können mit
einem Computer verbunden sein, der die Ergebnisse sammelt und vorzugsweise
analysiert.
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Ein
bemerkenswertestes experimentelles Ergebnis war die Zunahme des
Flusses von dem Herzen im Ergebnis der elektrischen Steuerung. Ein
anderes bemerkenswertes Ergebnis war eine Zunahme der Nachlast im
Ergebnis der Steuerung. Ein nochmals anderes bemerkenswertes Ergebnis
war eine Zunahme des entwickelten linken Ventrikeldrucks im Herzen,
wenn eine elektrische Steuerung angelegt wurde.
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Eine
Zusammenfassung von 26 Experimenten unter Verwendung eines isolierten
Herzens ist wie folgt, dass in 20 Experimenten eine Zunahme des Herzzeitvolumens
beobachtet wurde, während
in sechs Experimenten keine Zunahme des Herzzeitvolumens beobachtet
wurde. Mögliche
Gründe
für die Nichterhöhung des
Herzzeitvolumens umfassen eine biologische Schädigung an dem Herzen, während es aus
dem Tier entnommen wurde. In einigen Fällen ist diese Schädigung aus
dem verringerten Herzzeitvolumen in einem isolierten Herzen im Vergleich
zu einem zweiten, ansonsten ähnlichen,
Hasenherzen deutlich. Andere Gründe
enthalten die falsche Anordnung der Elektroden (über dem rechten Ventrikel anstatt über dem
linken Ventrikel), den Überzug
der Elektroden mit Proteinen und technische Probleme mit der Ausrüstung, die
das elektrische Steuerfeld liefert. In 11 Experimenten, in denen
der linke Ventrikel stimuliert wurde, betrug die durchschnittliche
Zunahme des Herzzeitvolumens 17 % bei einer Standardabweichung von
11 %. In acht Experimenten, in denen das rechte Atrium stimuliert
wurde, betrug die durchschnittliche Zunahme 9 ± 4 %. In neun Experimenten,
in denen das Herz nicht stimuliert wurde und ein Steuerfeld angelegt
wurde, betrug die Zunahme anhand eines Fühlens der lokalen Aktivierungszeiten 7 ± 2 %.
Es wird angemerkt, dass die Anzahl der Experimente über 26 betrug,
da in einigen Experimenten zwei verschiedene Stimulationsparadigmen
versucht wurden.
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9 ist
eine Reihe von Graphen, die die Ergebnisse eines Experiments zeigen,
in dem ein 10-mA-Konstantstromimpuls mit einer Dauer von 20 ms angelegt
wurde, der 5 ms nach der Stimulation des Herzens verzögert war.
Zum Anlegen des Impulses wurden zwei Drahtelektroden verwendet,
wobei eine Elektrode in der Spitze des Herzens, über dem linken Ventrikel liegend,
angeordnet war, während eine
Elektrode in der Basis des linken Ventrikels angeordnet war. Die
Stimulation wurde unter Verwendung einer Bipolarelektrode ausgeführt, die
ebenfalls in der Nähe
der Spitze des Herzens am linken Ventrikel angeordnet war. Die Stimulationsfrequenz
war etwa 10 % höher
als die normale Stimulation. Der Stimulationsimpuls war 2 ms lang,
hatte eine Amplitude von 2 mA und wurde mit einer Frequenz von ~3,5
Hz angelegt. Das Anlegen des Konstantstromimpulses ist in der Figur
(und in den folgenden Figuren) durch einen Balken (gefüllt oder
ungefüllt)
angegeben.
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In
diesem Experiment wurden eine Zunahme der Nachlast (des tatsächlichen
Drucks, der sich in der Aorta entwickelt) von etwa 5 % und eine
Zunahme des LVP (des linken Ventrikeldrucks) von 3 % beobachtet.
Die Zunahme des LVP gab es nur in dem Endsystolendruck, nicht in
dem Enddiastolendruck. In 9 ist
eine Zunahme des Flusses von etwa 11 % deutlich gezeigt. Die Zunahme
des Flusses ist sehr wichtig, da eines der Hauptprobleme bei Patienten mit
dekompensierter Herzinsuffizienz ein niedriger Herzfluss ist.
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10 ist eine Reihe von Graphen, die die Ergebnisse
eines Experiments zeigen, in dem ein 5-mA-Konstantstromimpuls mit
einer Dauer von 80 ms angelegt wurde, der 2 ms nach der Stimulation des
Herzens verzögert
war. Abgesehen davon, dass zum Anlegen des Konstantstromimpulses
Kohlenstoffelektroden verwendet wurden, waren die Verdrahtung und
die Stimulation in diesem Experiment ähnlich denen in dem anhand
von 9 beschriebenen Experiment.
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In
diesem Experiment kann aus dem Graphen eine erkennbare Zunahme der
Nachlast bestimmt werden. Außerdem
kann eine Zunahme des LVP (des linken Ventrikeldrucks) von etwa
6 % beobachtet werden. Es wird angemerkt, dass die Zunahme der Nachlast sowohl
für den
diastolischen Druck als auch für
den systolischen Druck beobachtet wird, während die Druckzunahme innerhalb
des linken Ventrikels hauptsächlich
die Systole betrifft. Tatsächlich
gibt es eine geringfügige
Verringerung des diastolischen Drucks, die eine Zunahme der Kontraktionsfähigkeit
und/oder eine Verbesserung der diastolischen Wandbewegung angeben
kann. In 10 ist deutlich eine Zunahme
des Flusses von mehreren einhundert Prozent gezeigt. Es wird angemerkt,
dass zu erwarten ist, dass ein gesundes Herz einen Fluss von etwa
100 ml/min hat. Der niedrige Anfangsfluss (12 ml/min) ist wahrscheinlich
ein Ergebnis einer Schädigung
an dem Herzen wie etwa einer Ischämie.
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11 ist eine Reihe von Graphen, die die Ergebnisse
eines Experiments zeigen, in dem ein 5-mA-Konstantstromimpuls mit
einer Dauer von 20 ms verwendet wurde, der 2 ms nach der lokalen
Aktivierungszeit in dem Ventrikel verzögert war. Die Stimulation und
Verdrahtung in diesem Experiment waren ähnlich dem anhand von 9 beschriebenen Experiment.
Auf halber Strecke zwischen den zwei Steuerelektroden war an dem
linken Ventrikel eine Fühlelektrode
angeordnet, an der die Verzögerung relativ
zu der lokalen Aktivierungszeit gemessen wurde. Die Fühlelektrode
umfasste zwei "J"-förmige
Iridium-Platin-Elektroden nebeneinander. Unter Verwendung einer
zusätzlichen
Ag-AgCl-Elektrode in der Spitze des Herzens wurde ein Stimulationsimpuls
angelegt. In diesem Experiment wird die Fühlelektrode 200 ms nach Fühlen der
lokalen Aktivierung abgeschaltet, so dass der Steuerimpuls nicht
fehlerhaft durch die Fühlelektrode
als eine lokale Aktivierung erfasst wird.
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In
diesem Experiment wurden eine Zunahme der Nachlast und eine Zunahme
des LVP beobachtet. Die Zunahme des LVP war nur in dem Endsystolendruck,
nicht in dem Enddiastolendruck sichtbar. In 11 ist
deutlich eine Zunahme des Flusses von etwa 23 % gezeigt.
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12 ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, das eine erhebliche
Zunahme des Aortaflusses und des Aortadrucks zeigt. Die Impulsparameter
waren 5 mA, 70 ms Dauer und eine Verzögerung von 5 ms. Die Stimulation
und die Verdrahtung waren wie in dem Experiment aus 9.
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13 ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von der Wiederholung des Experiments aus 12 zeigen, wobei sie zeigen, dass die Zunahme
des Aortaflusses durch die Elektrisierung der Elektroden gesteuert
wird. Somit kehrt der Fluss auf einen Grundlinienwert zurück, wenn
die Elektrisierung angehalten wird; wenn die Elektrisierung neu
gestartet wird, nimmt der Fluss wieder zu, und wenn die Elektrisierung
wieder angehalten wird, kehrt der Fluss auf den Grundlinienwert
zurück.
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14 ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, in dem eher, als
dass wie in dem zuvor beschriebenen Experiment der linke Ventrikel
mit 3,5 Hz stimuliert wurde, das rechte Atrium mit 3 Hz stimuliert
wurde. Abgesehen davon, dass die Stimulationselektroden im rechten
Atrium sind und das Aktionspotential unter Verwendung der Leitungswege
des Herzens vom rechten Atrium in den linken Ventrikel geleitet
wird, sind die Stimulation und die Verdrahtung ähnlich jenen in dem Experiment
aus 11. Die Impulsparameter sind
5 mA für
20 ms ohne Verzögerung
nach dem Fühlen
eines lokalen Aktionspotentials. Nachdem die Fühlelektrode das lokale Aktionspotential
gefühlt
hat, wird sie für
100 ms abgeschaltet, um die Möglichkeit
zu verringern, dass der Steuerimpuls als ein lokales Aktivierungspotential
identifiziert wird. In diesem Experiment wurde eine Zunahme des
Flusses von 9 % beobachtet.
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15 ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, das abgesehen davon,
dass anstelle der Verwendung zweier Steuerelektroden vier Steuerelektroden
verwendet wurden, ähnlich
dem Experiment aus 14 ist. Die Steuerelektroden
wurden in einem Quadrat mit der Fühlelektrode in der Mitte des Quadrats
angeordnet. Ein Steuerelektrodenpaar umfasste eine Elektrode in
der Spitze des linken Ventrikels und eine Elektrode in der Basis.
Die anderen zwei Elektroden befanden sich auf halber Strecke zwischen
der Basis und der Spitze des linken Ventrikels und in der Nähe des rechten
Ventrikels (beiderseits des linken Ventrikels). Der angelegte Impuls
war 10 mA für
20 ms mit einer Verzögerung
von 2 ms. Beide Elektrodenpaare wurden gleichzeitig elektrisiert.
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In
diesem Experiment wurden eine Zunahme der Nachlast und eine Zunahme
des Endsystolen-LVP beobachtet. Außerdem wurde eine Verringerung
des Enddiastolen-LVP
beobachtet. Außerdem ist
in 15 eine Zunahme des Flusses von etwa 7 gezeigt.
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16 ist eine Reihe von Graphen, die die experimentellen
Ergebnisse eines anderen Experiments zeigen, das abgesehen davon,
dass keine Fühlelektrode
verwendet wurde, ähnlich
dem Experiment aus 14 war. Eher wurde eine Aktivierungssignal- Ausbreitungszeit
zur Berechnung der gewünschten
Verzögerung
zwischen der Stimulation des rechten Atriums und dem Steuern des
linken Atriums geschätzt.
Die Aktivierungsausbreitungszeit wurde durch Messen der Zeit zwischen
dem Stimulationssignal und der Kontraktion des linken Ventrikels geschätzt. Die
Verzögerungszeit
ist 5 ms mehr als die berechnete durchschnittliche Ausbreitungszeit
und war etwa 140 ms. In diesem Experiment wurden eine Zunahme der
Nachlast und eine Zunahme des LVP beobachtet. Außerdem ist in 16 eine Zunahme des Flusses von etwa 14 % gezeigt.
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17 ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, das abgesehen davon,
dass keine Stimulationselektroden verwendet wurden, ähnlich dem Experiment
aus 14 war. Eher wurde zugelassen, dass
das isolierte Herz in seinem eigenen Rhythmus stimuliert. Die Impulsparameter
waren ein 20 ms langer Impuls von 10 mA, der mit einer Verzögerung von 2
ms, nachdem die Fühlelektrode
ein lokales Aktivierungspotential gefühlt hat, an beide Elektrodenpaare gleichzeitig
angelegt wurde.
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In
diesem Experiment wurden eine Zunahme der Nachlast und eine Zunahme
des LVP beobachtet. Außerdem
ist in 17 eine Zunahme des Flusses von
etwa 7 % gezeigt. Es wird angemerkt, dass die Grundlinienabgabe
des Herzens etwa 110 ml/min betrug, was eine Abgabe eines gesunden
Herzens angibt.
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18A ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, in dem das Herz
ischämisch
gemacht wurde. Abgesehen davon, dass nur ein Steuerelektrodenpaar,
eine Elektrode an der Spitze und eine an der Basis des linken Ventrikels,
verwendet wurde, war die Verdrahtung ähnlich der aus 17. Die Ischämie
wurde so ausgelegt, dass sie durch Anhalten des Flusses von sauerstoffreicher
Lösung
zu den Herzkranzarterien für
etwa zehn Minuten einen Herzinfarkt simulierte. Nachdem der Fluss
sauerstoffhaltiger Lösung
neu gestartet wurde, wurde eine Verringerung des Herzzeitvolumens
von 100 ml/min auf 38 ml/min beobachtet. Außerdem wurden im Ergebnis des
ischämischen
Ereignisses verschiedene Arrhythmien bei der Aktivierung des Herzens
beobachtet. Die Steuerung des Herzens unter Verwendung eines 20-ms-Impulses
von 5 mA, der 2 ms nach der Stimulation verzögert war, erhöhte den
Fluss um 16 %. Zwischen 100 und 200 ms nach dem Fühlen einer
lokalen Aktivierung wurde das Fühlen
blockiert. Es wird angemerkt, dass die Steuersequenz arbeitete,
obgleich das Herz arrhythmisch war.
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Ein
interessantes Ergebnis der Experimente an isolierten Herzen bezieht
sich auf Impulsformen, die kein Flimmern im Herzen induzieren. Es
wurde bestimmt, dass der Impuls nicht länger als die halbe Dauer der
Druckschwingung des linken Ventrikels dauern sollte (in diesem experimentellen
Aufbau wurde die Druckwelle und nicht die elektrische Aktivität gemessen).
Außerdem
scheint eine kleine Verzögerung
(~5 ms) zwischen der Stimulation und dem Impuls ebenfalls vor Flimmern
zu schützen,
wenn der linke Ventrikel stimuliert wird.
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18B ist eine Reihe von Graphen, die experimentelle
Ergebnisse von einem anderen Experiment zeigen, in dem die Abgabe
des Herzens verringert war. Das Herz wurde unter Verwendung eines ähnlichen
Stimulationsschemas wie dem des Experiments aus 14 im rechten Atrium stimuliert. An den linken
Ventrikel wurde unter Verwendung von Kohlenstoffelektroden ein Steuerstrom
angelegt. Der Steuerstrom war ein 20-ms-Impuls mit einer Amplitude von 5 mA,
der mit einer Verzögerung
von 30 ms nach der Stimulation in dem rechten Atrium angelegt wurde.
Im Ergebnis dieses Impulses waren der Fluss, der LVP und der Aortadruck
alle merklich verringert.
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Unter
mehreren Umständen,
von denen eine die Erkrankung "Hyperthropische
Myokardiopathie (HOCM)" ist,
ist die Verringerung des Herzzeitvolumens erwünscht. Dieses Steuerschema
verringert die Abgabe des linken Ventrikels und den Widerstand,
gegen den der linke Ventrikel arbeitet, was für die obige Krankheit beides
erwünscht
ist. Es wird die Hypothese aufgestellt, dass der frühe Steuerimpuls (er
wird angelegt, bevor die Aktivierungsfront von dem rechten Atrium
den linken Ventrikel erreicht) dadurch arbeitet, dass er die Refraktärperioden
einiger Zellen im linken Ventrikel verlängert und dadurch die Anzahl
der Zellen, die an der Systole teilnehmen, und das Herzzeitvolumen
verringert. Vermutlich werden verschiedene Zellen jedes Herzzyklus
beeinflusst. Alternativ kann es sein, dass die genaue Verzögerung bestimmt,
welche Zellen beeinflusst werden. Es ist bekannt, das AV-Intervall
zu verkürzen,
um die Bedingungen von Patienten mit HOCM zu verbessern. Allerdings
wird im Gebiet der gesamte Ventrikel, wenn auch früher, stimuliert.
In der eben beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung veranlasst das früh
angelegte elektrische Feld keine frühe Kontraktion des Ventrikels
und verkürzt
es nicht effektiv das AV-Intervall, wie es im Gebiet der Fall ist.
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Die 19 und 20 zeigen
die Ergebnisse von Experimenten, die an lebenden Tieren an einem
Herzen im lebenden Organismus ausgeführt wurden. In dem Experiment,
dessen Ergebnisse in 19 gezeigt sind, wurde ein
lebender 2,5-kg-Hase unter Verwendung eines venösen Zugangs in seinem Beckengebiet
betäubt,
wobei sein Brustkorb geöffnet wurde,
um das Herz frei zu legen. Um einen direkten Kontakt zwischen dem
Herzen und den Elektroden zu liefern, wurde der Herzbeutel des Herzens
entfernt. Das Herz wurde unter Verwendung eines Titanelektrodenpaars über den
linken Ventrikel stimuliert, während
der Steuerstrom unter Verwendung eines Kohlenstoffelektrodenpaars
angelegt wurde. Wie in früheren
Experimenten wurde die Stimulation in der Spitze des linken Ventrikels
angelegt, während
eine Steuerelektrode in der Basis und eine in der Spitze des linken
Ventrikels angelegt wurden. Der Hase wurde künstlich beatmet und über den
venösen
Zugang wurden Flüssigkeiten
zugeführt.
In die linke Oberschenkelschlagader wurde ein Blutdruckkatheter
eingeführt,
um den arteriellen Blutdruck zu messen. Die rechte Halsschlagader
wurde freigelegt und daran ein magnetischer Durchflussmesser angeordnet,
um den Fluss in der Halsschlagader zu messen. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurde
eher der Fluss in einer Halsschlagader als der Fluss in der Aorta
gemessen. Allerdings wird angemerkt, dass die Halsschlagadern einen
Rückkopplungsmechanismus
besitzen, über
den sie durch Kontraktion der Arterie eine konstante Blutzufuhr
zum Gehirn aufrechtzuerhalten versuchen, falls der Fluss zu hoch
ist.
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Das
Steuersignal war ein 40-ms-Impuls mit einer Amplitude von 4 mA,
der 5 ms nach dem Stimulationssignal angelegt wurde. Das Stimulationssignal war
ein 2-ms/2-mA-Impuls
mit 5 Hz. Während
des Anlegens des Steuersignals wurde eine Zunahme des Flusses in
der rechten Halsschlagader von zwischen 54 und 72 % beobachtet.
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Das
Experiment, dessen Ergebnisse in 20 gezeigt
sind, hatte abgesehen davon, dass der Fluss unter Verwendung eines
Ultraschall-Durchflussmessers gemessen wurde, eine ähnliche
Konstruktion wie das Experiment aus 19.
Der Steuerstrom war ein 20-ms-Impuls mit einer Amplitude von 2 mA,
der 5 ms von dem Stimulationssignal (das das gleiche wie in dem
Experiment aus 19 war) verzögert war.
In diesem Experiment wurde sowohl eine Zunahme des Flusses als auch
eine Zunahme des Blutdrucks beobachtet.
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21 zeigt die Ergebnisse eines Experiments in einem
Herzen im lebenden Organismus, in dem das Herz nicht stimuliert
wurde. Dahingehend, dass der Blutdruck in der rechten Oberschenkelschlagader
gemessen wurde und dass der Fluss unter Verwendung eines Ultraschall-Durchflussmessers durch
die rechte Halsschlagader gemessen wurde, war es ähnlich den
Experimenten der 19 und 20.
Der Steuerimpuls wurde unter Verwendung von Titannitridelektroden
in der Spitze und in der Basis des linken Ventrikels angelegt. In
der Spitze des linken Ventrikels wurde eine Iridium-Platin-Bipolarelektrode
angeordnet, um die Ankunft der Aktivierungsfront von dem SA-Knoten
des Herzens zu fühlen.
Der Steuerstrom war ein 20-ms-Impuls mit einer Amplitude von 2 mA,
der 30 ms nach Fühlen
der Aktivierungsfront angelegt wurde. In diesem Element wurden sowohl
Zunahmen des Blutflusses als auch des Blutdrucks beobachtet.
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Die 22 und 23 zeigen
die Ergebnisse zweier Experimente, die ähnlich dem Experiment aus 21 sind, in denen der Flussparameter an der aufsteigenden
Aorta gemessen wurde. Das Herz eines 1,1-kg-Hasen wurde freigelegt
und unter Verwendung einer Nadel eine Fühlelektrode (bipolar) in die
Spitze des Herzens eingeführt.
Es wurden zwei Kohlenstoffelektroden verwendet, um in der Spitze und
in der Basis des linken Ventrikels einen Steuerimpuls an das Herz
anzulegen. Das Herz wurde nicht stimuliert und seine intrinsische
Stimulation war etwa 5 Hz. Der Steuerimpuls hatte eine Amplitude
von 5 mA und eine Dauer von 40 ms. Zwischen dem Fühlen einer
Aktivierungsfront in den Fühlelektroden
und dem Anlegen des Impulses gab es keine Verzögerung.
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22 zeigt eine Zunahme des Aortaflusses von etwa
11 %. 23, die die Ergebnisse einer
Wiederholung des gleichen Experiments an dem gleichen Tier zu einem
späteren
Zeitpunkt zeigt, zeigt eine Zunahme von etwa 8 %.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung hauptsächlich
in Bezug auf das Herz beschrieben wurde, ist klar, dass bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung auf andere Typen erregbaren Gewebes angewendet
werden können.
In einem Beispiel können
ein Skelettmuskel und ein glatter Muskel wie oben beschrieben gesteuert
werden. Allerdings ist klar, dass die meisten Muskeln andere Ionenkanäle und andere
Ruhepotentiale als der Herzmuskel haben, so dass die allgemeinen
Prinzipien an die individuelle Physiologie angepasst werden müssen. Außerdem können die
Wirkungen in einem Skelettmuskel eine Folge der Rekrutierung von
Muskelfasern sein. Ferner kann die vorliegende Erfindung auf Nervengewebe
angewendet werden. Zum Beispiel können durch Dämpfen der
Erregbarkeit von Nervengewebe wie oben beschrieben epileptische Anfälle und
Tetanisierungen gesteuert werden. Alternativ kann die elektrische
Steuerung in Verbindung mit der elektrischen Stimulation denervierter
oder verkümmerter
Muskeln verwendet werden, um die Genauigkeit der Stimulation zu
erhöhen.
Zusätzlich oder alternativ
kann die elektrische Steuerung verwendet werden, um die Leitung
von Stimuli entlang Nervenwegen zu blockieren oder zu verbessern,
um z. B den Schmerz zu steuern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden epileptische Anfälle gesteuert, indem Golgi-Zellen
unterdrückt
werden, so dass die Erregbarkeit des zugeordneten Nervengewebes
verringert wird, wodurch die Menge verfügbaren Calciums verringert
wird.
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Die
obige Beschreibung der bevorzugten Erfindung konzentriert sich auf
die elektrische Steuerung von Herzgewebe. Da sich ein Aspekt der
Steuerung auf den Calciumionentransport in dem Herzgewebe beziehen
kann, ist aber eine nicht elektrische Steuerung ebenfalls möglich. Ein
Hauptvorteil der nicht elektrischen Steuerung ist, dass, obgleich
die falsche Synchronisation der Steuerung zu dem Herzzyklus das
Herzzeitvolumen verringern kann, wenig oder keine Gefahr des Flimmerns
besteht. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird Licht verwendet, um den Calciumtransport in Abschnitten
des Herzens zu steuern. Um den Calciumtransport direkt zu beeinflussen,
kann Laserlicht verwendet werden. Alternativ kann ein durch Licht
aktivierter Chelator, der wenigstens in einige Zellen im Herzen
eingeführt
wird, durch normales Licht aktiviert werden, um die Verfügbarkeit
des Calciums in den beleuchteten Zellen zu ändern (zu erhöhen oder
zu verringern). Eine Steuereinheit in Übereinstimmung mit dieser Ausführungsform
der Erfindung enthält
wenigstens eine Lichtquelle und einen Lichtleiter, vorzugsweise
eine Glasfaser, der/die das Licht zu den gewünschten Abschnitten des Herzens befördert. Vorzugsweise
ist die Glasfaser eine Silikonkautschukglasfaser, die bruchbeständig ist.
Alternativ umfasst die Steuereinheit mehrere lichtemittierende Elemente
wie etwa Laserdioden, die direkt an dem gesteuerten Gewebe angeordnet
sind. Ferner wird das Licht alternativ durch einen Katheter geliefert,
der in das Herz eingeführt
wird und entweder in dem Herzen schwebt oder an der Herzwand befestigt ist.
Vorzugsweise enthält
die Steuereinheit einen EKG-Sensor,
um wie oben beschrieben lokale und/oder globale Aktivierungszeiten
zu fühlen.
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Eine
Beschränkung
von Licht gegenüber elektrischem
Strom ist, dass das Licht, wenn die Körpergewebe nicht durchsichtig
für die
besondere verwendete Wellenlänge
sind, nur eine sehr lokalisierte Wirkung haben kann, während eine
globale Wirkung viele Lichtquellen erfordert, was invasiv ist. Ein
Typ einer weniger invasiven Lichtquelle, die nützlich sein kann, ist eine
Glasfaser mit einem teilweise freiliegenden Mantel. Das Licht sickert
in den freiliegenden Abschnitten aus der Faser durch, so dass eine
einzelne Faser mehrere Orte beleuchten kann.
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In
einer alternativen Ausführungsform
der Erfindung wird elektromagnetische Strahlung mit niedrigen Frequenzen
und/oder Hochfrequenzen verwendet, um den Calciumtransport in dem
Herzgewebe zu beeinflussen. Um die elektromagnetische Strahlung
zu liefern, können
mehrere Verfahren verwendet werden. In einem Verfahren wird das
gesamte Herz, vorzugsweise synchron zum gefühlten EKG des Herzens, bestrahlt.
In einem anderen Verfahren wird eine phasengesteuerte Anordnung
verwendet, um bei der Bestrahlung des Herzens zu helfen. Wie oben
angemerkt wurde, wiederholt das nicht arrhythmische Herz in jedem
Zyklus im Wesentlichen seine Position, so dass es kein Problem der
Ausrichtung zwischen einer äußeren Quelle
und einem Abschnitt des Herzens gibt. In einem nochmals anderen
Verfahren enthält
eine implantierte Vorrichtung mehrere Antennen, die jeweils benachbart
zu einem zu steuernden Gewebeabschnitt angeordnet sind. Die Antennen
können
durch eine zentrale Quelle mit Leistung versorgt werden. Alternativ
konzentrieren die Antennen extern angelegte Strahlung. Weiter alternativ
sind die Antennen Spulen, die lokalisierte magnetische Wechselfelder
erzeugen. Es wird angemerkt, dass elektromagnetische Strahlung zur
Verringerung der Calciumverfügbarkeit
geeignet zu sein scheint, was sie geeignet macht, die Sauerstoffanforderungen
eines Infarktgewebes nach einem Herzinfarkt zu verringern. In Ausführungsformen,
die wie bei Licht und elektrischem Strom elektromagnetische Strahlung
verwenden, kann es eine Langzeitverringerung der Wirksamkeit der
Steuereinheit wegen eines Anpassungsmechanismus des Herzens geben. Somit
wird die Steuereinheit in einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung nicht
ununterbrochen verwendet, wobei bevorzugte Ruheperioden zwischen
den Verwendungen je nach der Anpassung des Herzens Minuten, Stunden,
Tage oder Wochen betragen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden zwei oder mehr Steuermodalitäten gleichzeitig
angewendet, wobei z. B. sowohl Lichtstrahlung als auch elektrische
Felder angewendet werden. Alternativ können diese Modalitäten abwechselnd
angewendet werden, um Anpassungsmechanismen zu bewältigen.
Vorzugsweise wird jede Modalität
angewendet, bis die Anpassung einsetzt, wobei die Modalität an diesem
Punkt umgeschaltet wird.
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Obgleich
die vorliegende Erfindung unter Verwendung einer begrenzten Anzahl
bevorzugter Ausführungsformen
beschrieben worden ist, ist klar, dass es im Anwendungsbereich der
Erfindung liegt, verschiedene Ausführungsformen zu kombinieren,
z. B. die Kontraktionsfähigkeit
des linken Ventrikels zu erhöhen
und gleichzeitig die Herzfrequenz in dem rechten Atrium zu steuern.
Außerdem
liegt es im Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung, Beschränkungen
aus verschiedenen Ausführungsformen,
z. B. Beschränkungen
der Impulsdauer und der Impulsverzögerung relativ zu einer Aktivierung
oder Beschränkungen
des Elektrodentyps und der Elektrodengröße, zu kombinieren. Obgleich
nicht alle der hier beschriebenen Verfahren so verstanden werden sollen,
dass sie unter Verwendung dedizierter oder programmierter Steuereinheiten
ausgeführt
werden, enthält
der Anwendungsbereich der Erfindung ferner Steuereinheiten, die
diese Verfahren ausführen.
In einigen Fällen
wurden der Klarheit halber Beschränkungen der bevorzugten Ausführungsformen
unter Verwendung einer Aufbau- oder Funktionssprache beschrieben,
wobei der Anwendungsbereich der Erfindung aber die Anwendung dieser
Beschränkungen sowohl
auf Vorrichtungen als auch auf Verfahren einschließt.
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Für den Fachmann
ist klar, dass die vorliegende Erfindung nicht auf das zuvor besonders
Beschriebene beschränkt
ist. Vielmehr ist die vorliegende Erfindung nur durch die folgenden
Ansprüche
beschränkt.