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Hintergrund der Erfindung
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren für die reverse Transkription,
mit dem eine cDNA voller Länge
aus einer mRNA hergestellt werden kann. Zudem betrifft die vorliegende
Erfindung ein Verfahren zur Verbesserung der Wärmebeständigkeit von RNA.
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2. Stand der
Technik
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Es
ist bekannt, dass cDNAs aus mRNAs unter Verwendung einer reversen
Transkriptase (RNA-abhängige
DNA-Polymerase) in vitro erhalten werden können. Ein Projekt zur Aufklärung der
gesamten menschlichen Gensequenzen wird vorangetrieben, und bei
diesem Projekt werden mRNA-Stränge
hergestellt durch Verwendung von Genen als Matrizen, und durch Verwendung
der mRNA-Stränge als
Matrizen werden wiederum cDNA-Stränge voller Länge hergestellt.
Das heißt,
die Synthese der ersten cDNA-Ketten aus mRNA-Strängen wird als erster Schritt
bei der Herstellung von cDNA-Bibliotheken, bei der RT-PCR und dergleichen
herangezogen.
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Die
reverse Transkription wird genutzt, um – wie oben beschrieben – cDNA-Stränge voller
Länge aus den
mRNAs zu erhalten. Allerdings ist die herkömmliche reverse Transkription
nicht imstande, cDNAs voller Länge
aus mRNAs zu ergeben, da das herkömmliche Verfahren der reversen
Transkription die reverse Transkription nicht bis zu der ganz am
Ende gelegenen Cap-Site der mRNAs vervollständigen kann.
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Gemäß den Untersuchungen
des hier tätigen
Erfinders wurde gefunden, dass das Fehlschlagen der vollständigen reversen
Transkription wie folgt verursacht wird: Eine langkettige mRNA kann
nämlich
eine Sekundärstruktur
wie etwa die Sekundärstruktur
eines Proteins bilden, und die Elongation durch reverse Transkriptase
ist an der die Sekundärstruktur
bildenden Stelle sterisch gehindert. Aufgrund dessen wird die reverse Transkription
nicht bis zum Ende der mRNA vervollständigt.
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Das
heißt,
bei den gängigen
Techniken für
die reverse Transkription besteht eine technische Einschränkung insofern,
als die Reaktion wegen der stabilen Sekundärstruktur der mRNA vorzeitig
beendet wird, und somit ist die Wahrscheinlichkeit vollständiger Transkription über die
gesamte Transkriptionseinheit einschließlich des 5'-Endes äußerst gering. Diese technische
Einschränkung
beeinflusst die Qualität
von Bibliotheken. Das heißt,
bei den meisten klonierten cDNAs, die aus dem Poly-A am 3'-Ende unter Verwendung
eines Oligo-dT als Primer synthetisiert wurden, liegt nur das 3'-Ende vor, und sie
haben aufgrund der vorzeitigen Beendigung der Synthese nicht die
volle Länge.
Zur Behebung dieses Problems wurden etliche Versuche unternommen.
Zum Beispiel wurde vorgeschlagen, die mRNAs bei 70°C vorzubehandeln,
um vor der Synthese der ersten Ketten die Sekundärstruktur aufzufalten. Möglich ist
auch eine Behandlung der mRNAs mit Methylquecksilberhydroxid an
Stelle der Wärmebehandlung.
Zwar sind diese Techniken einigermaßen wirksam zur Steigerung
der Effizienz der Synthese der ersten Kette, sie sind jedoch noch
nicht ausreichend, um cDNAs voller Länge effizient zu erhalten.
Insbesondere zeigen sie besonders niedrigen Wirkungsgrad bei der
reversen Transkription langer mRNAs mit mehreren kbp oder mehr.
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Die
internationale Patentanmeldung WO 91/09944 offenbart ein Verfahren
zur Herstellung einer cDNA aus einer mRNA unter Verwendung einer
hitzeresistenten reversen Transkriptase (z.B. Tth-Polymerase), wobei
die reverse Transkription bei einer Temperatur durchgeführt wird,
bei der die mRNA keine Sekundär struktur in
Gegenwart von für
die Aktivierung der reversen Transkriptase notwendigen Metall-Ionen
und eines Chelatbildners für
die Metall-Ionen annimmt.
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Die
deutsche Patentanmeldung
DE 41
24 286 offenbart, dass RNA-Polymerasen durch Chaperon-Proteine
wie etwa DnaK-Proteine aus Escherichia coli vor Wärmeinaktivierung
geschützt
werden können.
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In "Advances in Biochemical
Engineering" (Bd.
12, 1. Januar 1979, New York US, S. 55–67 "Enzyme Stabilization") wird berichtet, dass verschiedene
Enzyme, zum Beispiel Glucoamylase, Ribonuclease, erhöhte Wärmebeständigkeit
in Lösungen
mehrwertiger Alkohole zeigen.
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Thakar
M. et al. ("Osmolyte
mediation of T7 DNA polymerase and plasmid DNA stability", Biochemistry, Bd.
33 Nr. 40, 11. Oktober 1994, S. 12255–12259) beschreiben, dass DNA-Polymerasen
vor Wärmedenaturierung
und -inaktivierung geschützt
werden können
durch Zusetzen von Osmolyten, so dass es möglich sein könnte, dass
so behandelte Polymerasen Aktivität bei hohen Temperaturen aufweisen
können.
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Das
Dokument Shimomaye und Salvato ("Use
of avian myeloblastosis virus reverse transcriptase at high temperature
for sequence analysis of highly structured RNA", Gene Analysis Techniques, Bd. 6, Nr.
2, (1989) S. 25–28)
beschreibt die Verwendung von reverser Transkriptase aus AMV zur
Analyse von RNA bei Temperaturen von 37, 42, 47, 50 und 55°C. Das Dokument
offenbart nicht, ob weitere und welche weiteren Substanzen in der
Reaktionsmischung verwendet werden, um die Aktivität des Enzyms
zu unterstützen
und aufrechtzuerhalten.
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US 5 407 800 betrifft ein
Verfahren zur reversen Transkription einer RNA-Matrize unter Verwendung des thermostabilen
und thermoaktiven Enzyms reverse Polymerase. Das jeweilige Enzym
wird in einem Glycerin enthaltenden Aufbewahrungspuffer bereitgestellt.
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WO
94/12657 betrifft ein PCR-Verfahren, bei dem thermostabile Enzyme,
aber kein wärmelabilen
Enzyme verwendet werden. Der Reaktionspuffer kann ebenfalls Glycerin
enthalten.
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EP 0 587 298 offenbart ein
Verfahren zur Nucleinsäuresequenz-Amplifikation,
das in Gegenwart von Glycerin bei 42°C durchgeführt wird. In dem Dokument wird
auch erwähnt,
dass die Amplifikation in Gegenwart von Zusätzen wie etwa Dimethylsulfoxid,
Dimethylformamid, Ethylenglycol oder Zink durchgeführt wird.
Für die Gründe des
Zusetzens irgendeines dieser Additive wird keine Erklärung gegeben.
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US 4 409 200 und
US 5 017 492 offenbaren
eine reverse Transkriptase und deren Verwendung bei Verfahren der
reversen Transkription. Die Reaktionen werden in Gegenwart von BSA
bei 37°C
durchgeführt.
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Das
Dokument "Amersham
international: "Catalogue
1994", (1993) Amersham
International, betrifft Enzyme, zum Beispiel AMV reverse Transkriptase,
die in Gegenwart von 50% Glycerin bereitgestellt und gelagert werden
können.
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Das
Dokument Smith und Duerksen (Biochem. and Biophys. Res. Comm. Bd.
67, Nr. 3, Seite 916–923 (1975))
offenbart, dass Glycerin über
2% oder 15% eine linear anwachsende Hemmung der Enzym-Aktivität mit steigender
Glycerin-Konzentration
für gereinigte
RNA-Polymerase II aufweist. Diese Beobachtung wurde bereits früher als
eine der Ursachen der so genannten "Sternaktivität" berichtet. Bei der Verwendung wird
daher die Konzentration an Glycerin in der Reaktion niedrig gehalten.
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WO
94/26934 offenbart ein Verfahren für eine reverse Transkriptionsreaktion
unter Verwendung der wärmelabilen
AMV reversen Transkriptase, wobei das Verfahren bei 50°C in Gegenwart
von 15%, 10% oder 5% Sorbit durchgeführt wird. Das Dokument beschreibt
auch, dass höhere
Sorbit-Konzentrationen die Enzyme schützen, so dass die Reaktion
bei 50°C
anstatt 42°C
durchgeführt
werden kann.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
eines Verfahrens, das die reverse Transkription einer mRNA über die
volle Länge
ermöglicht
und daher auch dann eine cDNA voller Länge ergeben kann, wenn eine
langkettige mRNA als Matrize verwendet wird.
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Der
hier tätige
Erfinder hat gefunden, dass die obige Aufgabe der vorliegenden Erfindung
gelöst
werden kann durch Ausführen
einer reversen Transkription bei einer Temperatur, bei der die mRNA
keine Sekundärstruktur
bildet. Zwar kann sich der Temperaturbereich, in dem mRNAs keine
Sekundärstruktur
bilden, je nach der Pufferzusammensetzung und dergleichen ändern, doch
ist es zum Beispiel ein Bereich von 45°C oder mehr, insbesondere 60°C oder mehr.
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In
einem solchen Temperaturbereich können die mRNAs in einem solchen
Zustand gehalten werden, dass sie keine Sekundärstruktur einnehmen, und die
Synthese der ersten Kette kann effizient durchgeführt werden.
Allerdings wurde auch gefunden, dass in einem solchen Temperaturbereich
wie vorstehend erwähnt (1)
die reverse Transkriptase je nach Art des Enzyms unvorteilhaft inaktiviert
werden kann, und (2) sich die Stabilität der mRNA in unvorteilhafter
Weise verschlechtern kann (mRNA wird fragmentiert), wenn Metall-Ionen,
die zur Aktivierung der reversen Transkriptase erforderlich sind,
etwa Magnesium-Ionen, und ein Puffermittel wie etwa Tris [Tris(hydroxymethyl)aminomethan]
gleichzeitig vorhanden sind.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher die Bereitstellung
eines Verfahrens, das die reverse Transkription einer mRNA über die
volle Länge
der mRNA auch dann ermöglicht,
wenn eine langkettige mRNA als Matrize verwendet wird, indem die
reverse Transkription der mRNA bei einer Temperatur durchgeführt wird,
bei der die mRNA keine Sekundärstruktur
bildet, und das au ßerdem
die Inaktivierung des Enzyms durch Wärme verhindern kann, d.h.,
es bei höherer
Temperatur aktiviert, auch wenn eine wärmelabile reverse Transkriptase
verwendet wird, und dadurch mit hoher Zuverlässigkeit eine cDNA mit voller
Länge ergeben kann.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung macht ein Verfahren zur Herstellung einer
cDNA aus einer mRNA unter Verwendung einer reversen Transkriptase
verfügbar,
wobei die reverse Transkription bei einer Temperatur durchgeführt wird,
bei der die mRNA keine Sekundärstruktur
einnimmt, wobei eine wärmelabile
reverse Transkriptase in Gegenwart wenigstens einer Substanz mit
Chaperon-Funktion verwendet wird, die ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Trehalose, Glucose und Maltose.
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Eine
der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer cDNA aus einer
mRNA unter Verwendung einer reversen Transkriptase, wobei:
- (1) die reverse Transkription bei einer Temperatur
durchgeführt
wird, bei der die mRNA keine Sekundärstruktur einnimmt,
- (2) die reverse Transkription unter Verwendung einer wärmelabilen
reversen Transkriptase in Gegenwart einer oder mehrerer Substanzen
durchgeführt
wird, die Chaperon-Funktion aufweisen, und
- (3) die reverse Transkription in Gegenwart von für die Aktivierung
der reversen Transkriptase notwendigen Metall-Ionen sowie eines
Chelatbildners für
die Metall-Ionen durchgeführt
wird.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung einer cDNA aus einer
mRNA unter Verwendung einer reversen Transkriptase, wobei:
- (1) die reverse Transkription bei einer Temperatur
durchgeführt
wird, bei der die mRNA keine Sekundärstruktur annimmt,
- (2) die reverse Transkription durchgeführt wird unter Verwendung einer
wärmelabilen
reversen Transkriptase in Gegenwart einer oder mehrerer Substanzen
mit Chaperon-Funktion sowie eines oder mehrerer Polyalkohole, und
- (3) die reverse Transkription in Gegenwart von für die Aktivierung
der reversen Transkriptase notwendigen Metall-Ionen sowie eines
Chelatbildners für
die Metall-Ionen durchgeführt
wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Photographie, die die in Beispiel 1 erhaltenen Ergebnisse der
Agarose-Gelelektrophorese zeigt.
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2 ist
eine Photographie, die die in Beispiel 2 erhaltenen Ergebnisse der
Agarose-Gelelektrophorese zeigt.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer cDNA aus einer mRNA unter Verwendung einer
reversen Transkriptase ist dadurch gekennzeichnet, dass die reverse
Transkription bei einer Temperatur durchgeführt wird, bei der die mRNA
keine Sekundärstruktur
einnimmt. Die "Temperatur,
bei der die mRNA keine Sekundärstruktur
einnimmt" steht
zum Beispiel für
eine Temperatur von 45°C
oder mehr und genauer für eine
Temperatur im Bereich von 45–90°C. Wird die
Temperatur höher,
so wird es leichter, die mRNA daran zu hindern, dass sie eine Sekundärstruktur
einnimmt, doch besteht die Neigung, dass die Aktivität der reversen Transkriptase
und die Stabilität
der mRNA sich verschlechtern. Daher liegt die Temperatur vorzugsweise
im Bereich von 50–75°C.
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Die
Kettenlänge
der für
das Verfahren der vorliegenden verwendeten mRNA unterliegt keinen
speziellen Einschränkungen.
Allerdings wird es als unnötig
erachtet, die vorliegende Erfindung für eine kurzkettige mRNA anzuwenden,
die keine Sekundärstruktur
einnimmt, wogegen es schwierig ist, eine reverse Transkription zu
erhalten, die eine cDNA voller Länge
bezüglich
einer mRNA von 4 kbp oder mehr, insbesondere 7 kbp oder mehr ergibt.
Von diesem Gesichtspunkt ist das Verfahren der vorliegenden Erfindung
daher besonders brauchbar für
die reverse Transkription einer mRNA mit 4 kbp oder mehr, insbesondere
7 kbp oder mehr. Eine mRNA mit weniger als 4 kbp ist jedoch nicht
vom Anliegen der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung einer cDNA aus einer mRNA unter Verwendung einer
reversen Transkriptase ist dadurch gekennzeichnet, dass eine wärmelabile
reverse Transkriptase verwendet wird und die reverse Transkription
in Gegenwart einer Substanz durchgeführt wird, die Chaperon-Funktion aufweist.
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Bei
der vorliegenden Erfindung bedeutet wärmelabile reverse Transkriptase
eine reverse Transkriptase, die eine optimale Temperatur von 45°C oder niedriger
aufweist. Zu den Beispielen für
eine solche wärmelabile
reverse Transkriptase zählen
Superscript II, AMV reverse Transkriptase, MuLV reverse Transkriptase und
dergleichen, sind jedoch nicht auf diese beschränkt.
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Eine
normalerweise bei normaler Temperatur verwendete reverse Transkriptase
wie Superscript II zeigt geringere Aktivität bei einer Temperatur von
45°C oder
mehr im Vergleich zur Aktivität
bei der optimalen Temperatur und zeigt im Wesentlichen keine Aktivität bei einer
Temperatur, die über
eine bestimmte Höhe
hinausgeht. Wird des Weiteren eine solche reverse Transkriptase
eine bestimmte Zeit lang bei einer Temperatur von 50°C oder höher gehalten,
so zeigt sie keine Aktivität
mehr, auch wenn sie wieder auf Raumtemperatur zurückgebracht
wird.
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Ist
insbesondere die Kettenlänge
der mRNA groß,
so ist es wahrscheinlich, dass die reverse Transkription aufgrund
der Enzyminaktivierung durch Wärme
vorzeitig abbricht, ehe eine vollständige cDNA synthetisiert ist,
und daher wird eine Transkription über die volle Länge schwierig.
Gemäß vorliegender
Erfindung wird daher eine Substanz, die Chaperon-Funktion aufweist,
dem System der reversen Transkription zugesetzt, so dass die Aktivität der reversen
Transkriptase selbst bei erhöhter
Temperatur aufrechterhalten werden kann (es ist möglich, die
Verringerung der Aktivität
und die Inaktivierung durch Wärme
zu verhindern).
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Zu
den Chaperon-Funktion aufweisenden Substanzen gehören Saccharide,
nämlich
Trehalose, Glucose und Maltose oder Mischungen derselben. "Chaperon-Funktion" bedeutet eine Funktion
für die
Renaturierung von Proteinen, die durch Stress wie etwa Hitzeschock
denaturiert wurden, oder eine Funktion zur Verhinderung einer vollständigen Denaturierung
von Proteinen durch Wärme,
um die native Struktur aufrechtzuerhalten.
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Zu
den Beispielen für
Saccharide, die Chaperon-Funktion aufweisen, zählen Oligosaccharide und Monosaccharide
wie z.B. Trehalose, Maltose, Glucose, Sucrose, Lactose, Xylobiose,
Agarobiose, Cellobiose, Lävanbiose,
Chitobiose, 2-β-Glucuronosylglucuronsäure, Allose,
Altrose, Galactose, Gulose, Idose, Mannose, Talose, Sorbit, Lävulose,
Xylit und Arabit. Die Saccharide sind jedoch nicht auf diese beschränkt. Die
vorstehend erwähnten
Saccharide können
alleine oder in einer beliebigen Kombination derselben verwendet
werden. Von diesen zeigen Trehalose, Sorbit, Xylit, Lävulose und
Arabit starke Chaperon-Funktion und deutliche Wirkung bei der Aktivierung
von Enzymen bei höherer
Temperatur.
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Zu
den Chaperon-Funktion aufweisenden Substanzen gehören die
Polyalkohole. Auch Saccharide zählen
zu den Polyalkoholen, und weitere Beispiele für Polyalkohole umfassen Glycerin,
Ethylenglycol, Polyethylenglycol und dergleichen. Diese Polyalkohole
können
alleine oder in einer beliebigen Kombination derselben verwendet
werden.
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Zu
den Chaperon-Funktion aufweisenden Substanzen gehören auch
die Chaperon-Proteine. Zu den Beispielen für Chaperon-Proteine zählen Chaperon-Proteine von thermophilen
Bakterien und Hitzeschockproteine wie etwa HSP 90, HSP 70 und HSP
60. Diese Chaperon-Proteine können
alleine oder in einer beliebigen Kombination derselben verwendet
werden.
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Die
Chaperon-Funktion aufweisenden Substanzen zeigen je nach Art des
Enzyms unterschiedliche optimale Konzentrationen für die Stabilisierung
des Enzyms, und die optimale Konzentration kann unter diesen Substanzen
für das
gleiche Enzym verschieden sein. Daher kann die Konzentration einer
bestimmten Substanz, die einem speziellen Reaktionssystem zuzusetzen
ist, je nach Art der Substanz und des Enzyms, etwa reverse Transkriptase,
in geeigneter Weise festgelegt werden.
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Zur
Verstärkung
der Wirkung der Chaperon-Funktion aufweisenden Substanzen, etwa
Saccharide, Aminosäuren
oder Chaperon-Proteine, können
eine oder mehrere Arten von Polyalkoholen zusätzlich zu der einen oder den
mehreren Arten der obigen Substanzen verwendet werden. Zu den Beispielen
für den
Polyalkohol gehören
Glycerin, Ethylenglycol, Polyethylenglycol und dergleichen.
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Enzyme
können
möglicherweise
Metall-Ionen für
ihre Aktivierung benötigen.
Bei Superscript II, welches eine reverse Transkriptase ist, sind
zum Beispiel Magnesium-Ionen für
dessen Aktivierung erforderlich. In einem Magnesium-Ionen enthaltenden
Puffer wie z.B. Tris-Puffer kann jedoch eine Fragmentierung der mRNAs
unter den vorstehend erwähnten
Temperaturbedingungen ablaufen, und es ist daher schwierig, cDNAs
voller Länge
zu erhalten. In ähnlicher
Weise benötigt
Tth-Polymerase Mangan-Ionen als Metall-Ionen für ihre Aktivierung. Auch in
einem Mangan-Ionen enthaltenden Puffer wie z.B. Tris-Puffer kann
jedoch eine Fragmentierung der mRNA unter den vorstehend erwähnten Temperaturbedingungen
aktiv ablaufen, und es ist daher schwierig, cDNAs voller Länge zu erhalten.
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Zur
Lösung
dieses Problems kann in einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens der
vorliegenden Erfindung ein Chelatbildner für Metall-Ionen dem System zugesetzt
werden, so dass die Aktivität
der reversen Transkriptase beibehalten werden sollte und die Fragmentierung
der mRNAs verhindert werden kann. Sind jedoch alle der für die Aktivierung
der reversen Transkriptase erforderlichen Metall-Ionen chelatisiert,
so verliert die reverse Transkriptase ihre Aktivität. In geeigneter
Weise wird daher ein Chelatbildner mit vergleichsweise schwacher
chelatbildender Wirkung eingesetzt.
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Zu
den Beispielen für
solche Chelatbildner mit vergleichsweise schwacher chelatbildender
Wirkung gehören
die Desoxynucleotidtriphosphate (dNTPs). Der Chelatbildner mit vergleichsweise
schwacher chelatbildender Wirkung wird geeigneterweise in einer
etwa äquimolaren
Menge bezüglich
des Metall-Ions eingesetzt. Wird beispielsweise ein Desoxynucleotidtriphosphat
als Chelatbildner verwendet, so wird geeigneterweise eine zum Metall-Ion
etwa äquimolare
Menge Desoxynucleotidtriphosphat eingesetzt. Demgemäß kann unter
Berücksichtigung
der chelatbildenden Wirkung gegenüber dem betreffenden Metall-Ion
die Menge des Chelatbildners in geeigneter Weise festgelegt werden,
so dass die Aktivität
der reversen Transkriptase aufrechterhalten und die Fragmentierung
der mRNAs verhindert werden kann. Die Desoxynucleotidtriphosphate dATP,
dGTP, dCTP und dTTP können
alleine oder in einer beliebigen Kombination derselben verwendet
werden. Alle vier Arten von dNTPs, d.h., dATP, dGTP, dCTP und dTTP,
können
zusammen verwendet werden. Da diese auch als Substrate der reversen
Transkription dienen können,
werden sie normalerweise alle zusammen eingesetzt.
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Eine
bevorzugte, jedoch nicht einschränkende
Ausführungsform
des Verfahrens zur Herstellung einer cDNA aus einer mRNA unter Verwendung
der reversen Transkriptase gemäß vorliegender
Erfindung ist ein Verfahren, das dadurch gekennzeichnet ist, dass:
- (1) die reverse Transkription bei einer Temperatur
durchgeführt
wird, bei der die mRNA keine Sekundärstruktur einnimmt, zum Beispiel
bei einer Temperatur von 45 bis 90°C, besonders bevorzugt bei einer
Temperatur um 60°C;
- (2) die reverse Transkription in Gegenwart einer oder mehrerer
Substanzen durchgeführt
wird, die Chaperon-Funktion aufweisen und ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus Trehalose, Glucose und Maltose, und
- (3) die reverse Transkription in Gegenwart von für die Aktivierung
der reversen Transkriptase notwendigen Metall-Ionen sowie eines
Chelatbildners für
die Metall-Ionen durchgeführt
wird.
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Das
Verfahren wird zum Beispiel unter Verwendung von Superscript II
als reverse Transkriptase in einem Tris-Puffer durchgeführt, der
Desoxynucleotidtriphosphate als Chelatbildner und Magnesium-Ionen
enthält.
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Wie
vorstehend erwähnt,
können
Enzyme möglicherweise
Metall-Ionen für
ihre Aktivierung benötigen, und
in einem Magnesium-Ionen enthaltenden Tris-Puffer kann eine Fragmentierung
der mRNAs bei erhöhter Temperatur
ablaufen. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung wird zur Verbesserung der Wärmebeständigkeit ein Chelatbildner
für die
Metall-Ionen einer RNAs enthaltenden Lösung zugesetzt.
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Ein
Chelatbildner für
Metall-Ionen wird der Lösung
zugesetzt, so dass die Fragmentierung von mRNAs verhindert werden
kann, und falls reverse Transkriptase daneben vorliegt, sollte auch
die Aktivität
der reversen Transkriptase aufrechterhalten werden. Sind jedoch
alle der für
die Aktivierung der reversen Transkriptase erforderlichen Metall-Ionen
chelatisiert, so kann die reverse Transkriptase ihre Aktivität verlieren.
Geeigneterweise wird daher ein Chelatbildner mit vergleichsweise
schwacher chelatbildender Wirkung eingesetzt.
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Zu
den Beispielen für
solche Chelatbildner mit vergleichsweise schwacher chelatbildender
Wirkung gehören
die Desoxynucleotidtriphosphate (dNTPs). Der Chelatbildner mit vergleichsweise
schwacher chelatbildender Wirkung wird geeigneterweise in einer
etwa äquimolaren
Menge bezüglich
des Metall-Ions eingesetzt. Wird beispielsweise ein Desoxynucleotidtriphosphat
als Chelatbildner verwendet, so wird geeigneterweise eine zum Metall-Ion
etwa äquimolare
Menge Desoxynucleotidtriphosphat eingesetzt.
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Demgemäß kann unter
Berücksichtigung
der chelatbildenden Wirkung gegenüber dem betreffenden Metall-Ion
die Menge des Chelatbildners in geeigneter Weise festgelegt werden,
so dass die Aktivität
der reversen Transkriptase aufrechterhalten und die Fragmentierung
der mRNAs verhindert werden kann. Die Desoxynucleotidtriphosphate
dATP, dGTP, dCTP und dTTP können
alleine oder in einer beliebigen Kombination derselben verwendet
werden. Alle vier Arten von dNTPs, d.h., dATP, dGTP, dCTP und dTTP,
können
zusammen verwendet werden. Da diese auch als Substrate der reversen
Transkription dienen können,
werden sie normalerweise alle zusammen eingesetzt.
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Die
RNAs enthaltende Lösung
kann zudem einen oder mehrere Polyalkohole wie etwa Glycerin enthalten.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Wärmebeständigkeit von RNAs verbessert,
auch wenn die eine RNA enthaltende Lösung des Weiteren Metall-Ionen
wie etwa Magnesium-Ionen oder Mangan-Ionen und/oder Tris(hydroxymethyl)aminomethan
enthält.
Zudem kann die obige Verbesserung zum Beispiel bei einer Temperatur
von 40–100°C, vorzugsweise
45–90°C erhalten
werden.
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Beispiele
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Die
vorliegende Erfindung soll nun anhand der folgenden Beispiele ausführlich erklärt werden.
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Beispiel 1
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Stabilität von mRNA
in Metall-Ionen enthaltendem Puffer, der wahlweise dNTP enthält
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Zur
Untersuchung der Stabilität
von RNAs in einem mehrere Zusätze
enthaltenden Puffer (50 mM Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl
2)
wurden Gesamtleber-RNAs in verschiedenen Pufferlösungen mit den nachstehend
aufgeführten
Zusammensetzungen inkubiert. Tabelle
1
- 1–6:
- Bezugsbeispiele
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Um
die Fragmentierung der RNAs nach dem Inkubieren sichtbar zu machen,
wurde mit den Proben eine Agarose-Gelelektrophorese durchgeführt, wie
beschrieben von Sambrook (Molecular Cloning, Zweite Auflage S. 7.43–7.45).
Das Gel wurde mit Ethidiumbromid angefärbt, und der Grad der RNA-Fragmentierung wurde
durch Vergleichen der relativen Bandenintensitäten der rRNA bewertet. Die
Ergebnisse der Agarose-Gelelektrophorese sind in 1 gezeigt
(Bahnen 1 bis 7).
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Wie
in Bahn 1 gezeigt, waren die RNAs durch Glycerin in Gegenwart von
Magnesium-Ionen (freies Mg2+) hoher Konzentration,
d.h., bei Inkubieren in 50 mM Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl2,
15% (V/V) Glycerin, nicht ausreichend vor Fragmentierung geschützt. Tatsächlich war
der Fragmentierungsgrad ähnlich
dem, der in 50 mM Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl2 in
Abwesenheit von Glycerin erhalten wurde (Bahn 2).
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Wie
in Bahn 3 gezeigt, wurde die Fragmentierung der RNA durch Behandlung
mit 50 mM Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl2, 2 mM
dNTP noch nicht verhindert.
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Andererseits
wurde die Fragmentierung von RNA unter den Bedingungen von 50 mM
Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl2, 3 mM dNTP (gleiche
molare Konzentrationen von Mg2+ und NTP)
teilweise verhindert, wie in Bahn 4 gezeigt.
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Weiterhin
waren, wie in Bahn 5 gezeigt, die RNAs in 50 mM Tris, pH 8,3, 3
mM MgCl2, 4 mM dNTP, d.h., unter der Bedingung,
dass die Konzentration von NTP um 1 mM höher war als die von Mg2+, sehr stabil. Allerdings wurde auch gefunden,
dass sich die Aktivität
der reversen Transkriptase unter dieser Bedingungen verringert.
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So
wurden 15% Glycerin zu 50 mM Tris, pH 8,3, 3 mM MgCl2,
3 mM dNTP (gleiche molare Konzentrationen von NTP und Mg2+) gegeben, und unter diesen Bedingungen
erlitten die RNAs keine Fragmentierung, wie in Bahn 6 gezeigt. Auch
wurde in einem getrennten Experiment gefunden, dass die Aktivität der reversen Transkriptase
unter dieser Bedingungen vollständig
aufrechterhalten wurde.
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Unter
den Bedingungen von Bahn 6 war die Stabilität der RNAs nahezu gleich der
in Bahn 7 erhaltenen, d.h., in sterilisiertem Wasser.
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Beispiel 2
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Verbesserung des Wirkungsgrads
der reversen Transkription, indem die reverse Transkriptase hitzeresistent gemacht
wird
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Zur
Untersuchung der Aktivität
der reversen Transkription unter den neuartigen Bedingungen von Bahn
6 wurden cDNAs unter Verwendung von RNAs als Matrizen synthetisiert.
Die RNAs wurden – wie
nachstehend erwähnt – mittels
T7-RNA-Polymerase
in vitro transkribiert. Die RNAs wurden hergestellt, indem pBluescript
II SK, das mit dem Restriktionsenzym NotI in eine lineare Form gespalten
wurde, mit T7-RNA-Polymerase in vitro transkribiert wurde. Diese
Reaktion wurde vom T7-Promotor aus initiiert, der in den Anweisungen
zu pBluescript II SK beschrieben ist.
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Die
resultierenden Produkte wurden ausgewertet. Durch Verwendung von
RNAs als Matrize, die in vitro transkribiert wurden, und Auswerten
der Produkte durch Elektrophorese lassen sich die Wirkungsgrade
der reversen Transkription der Proben untereinander vergleichen,
und dadurch kann der unspezifische Abbruch der Transkription bewertet
werden, der zu vorzeitigem Abbruch der reversen Transkription und/oder
zu einer Verringerung des Reaktionswirkungsgrads führt.
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Als
Kontrolle wurden die folgenden Standardpufferbedingungen verwendet:
50 mM Tris-HCl, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
10 mM Dithiothreitol, jeweils 0,75 mM der dNTPs (dATP, dGTP, dCTP
und dTTP).
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Unter
den obigen Standardpufferbedingungen wurden 1 μg Matrizen-RNA, 400 ng Primer
(20mer SK-Primer, CGCTCTAGAACTAGTGGATC) und 200 Ein heften Superscript
II präpariert,
und das Endvolumen wurde auf 20 μl
eingestellt. 0,2 μl
[α-32P]dGTP wurden zur Markierung der Produkte
der reversen Transkription verwendet. Die RNA und die Primer wurden
bei 65°C
inkubiert, ehe die übrigen
Substrate zugesetzt wurden. Dann wurde die Reaktion 1 Stunde lang
bei 42°C
durchgeführt.
Mit den Reaktionsprodukten wurde eine denaturierende Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt,
und die elektrophoretischen Muster wurden mittels Autoradiographie
untersucht, um die Gewinnung von cDNAs voller Länge und die Raten der aus unvollständiger Elongation
erhaltenen kurzen Produkte zu bewerten. Die Ergebnisse sind in Bahn
1 von 2 gezeigt.
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Die
reverse Transkriptase Superscript II wurde bei einer Temperatur
von 50°C
unter den obigen Standardpufferbedingungen inaktiviert.
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Die
folgenden Pufferbedingungen wurden für die reverse Transkription
angewandt, um zu verifizieren, dass die Zugabe von Oligosaccharid
die Enzymreaktion stabilisiert: 50 mM Tris-HCl, pH 8,3, 75 mM KCl,
3 mM MgCl2, 10 mM Dithiothreitol, jeweils
0,75 mM der dNTPs (dATP, dGTP, dCTP, dTTP), 20% (Gew./Vol.) Trehalose
und 20% (Vol./Vol.) Glycerin.
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1 μg Matrizen-RNA,
400 ng Primer (20mer SK-Primer) und 200 Einheiten Superscript II
wurden in 24 μl
wässriger
Lösung
unter den obigen Pufferbedingungen umgesetzt. 0,2 μl [α-32P]dGTP wurden zur Markierung der Produkte
der reversen Transkription verwendet. Unter diesen Bedingungen zeigte
die reverse Transkriptase Superscript II höhere Aktivität als die
Kontrollreaktion bei normaler Temperatur (42°C). Die Primer und die Matrizen-RNAs
wurden 2 Minuten lang einem Annealing bei 37°C unterzogen, und die Enzymaktivität wurde
bei 60°C
gemessen.
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Mit
den Reaktionsprodukten wurde eine denaturierende Agarose-Gelelektrophorese
durchgeführt
wie vorstehend beschrieben, und die elektrophoretischen Muster wurden
mittels Autoradiographie untersucht, um die Gewinnung von cDNAs
voller Länge
und die Raten der aus unvollständiger
Elongation erhaltenen kurzen Produkte zu bewerten. Die Ergebnisse
sind in 2 gezeigt.
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Wie
in Bahn 1 gezeigt, waren Produkte, die aus dem vorzeitigen Abbruch
der reversen Transkription an spezifischen Stellen oder aus unspezifischem
Abbruch der reversen Transkription resultierten, unter den Standardpufferbedingungen
bei 42°C
zu erkennen.
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Wie
in Bahn 2 gezeigt, wurden bei 42°C
wie in Bahn 1 solche Produkte, die aus einem vorzeitigen Abbruch
wie vorstehend erwähnt
resultierten, auch dann beobachtet, wenn 20% Trehalose und 20% Glycerin
zugesetzt wurden.
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Wie
in Bahn 3 gezeigt, war bei Anhebung der Temperatur auf 60°C die Menge
der Produkte, die aus vorzeitig abgebrochener Synthese erhalten
wurden, sehr gering, und es wurden Produkte voller Länge synthetisiert.
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Wie
in Bahn 5 gezeigt, wurde bei Zugabe von 0,125 μg/μl BSA unter den Bedingungen
von Bahn 3 die Enzymaktivität
weiter stabilisiert. BSA alleine ohne 20% Trehalose und 20% Glycerin
war jedoch nicht imstande, das Enzym hinreichend hitzeresistent
zu machen.
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Wie
in Bahn 4 gezeigt, wurde bei Zugabe von 0,05% Triton X100 unter
den Bedingungen von Bahn 3 die Menge an Produkten aus unvollständiger reverser
Transkription weiter verringert. Allerdings war die Gesamtaktivität der reversen
Transkriptase leicht verringert.
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Wurde
die Reaktion unter den gleichen Bedingungen wie bei Bahn 3 durchgeführt, mit
der Ausnahme, dass Glucose oder Maltose an Stelle von Trehalose
verwendet wurde, so zeigte das elektrophoretische Muster wiederum,
dass die Menge der Produkte, die aus vorzeitig abgebrochener Synthese
erhalten wurden, sehr klein wurde und Produkte voller Länge synthetisiert
wurden.
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Synthese von
cDNA aus Matrizen-mRNA
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Aus
den Befunden der obigen Beispiele 1 und 2 wurde klar, dass cDNAs
ausgehend von mRNAs unter Anwendung der Pufferbedingungen 50 mM
Tris-HCl, pH 8,3, 75 mM KCl, 3 mM MgCl2,
10 mM Dithiothreitol, jeweils 0,75 mM der dNTPs, 20% (Gew./Vol.)
Trehalose und 20% (Vol./Vol.) Glycerin mit hohem Wirkungsgrad synthetisiert
werden können.
Die Reaktionsbedingungen waren wie folgt: 1 μg Matrizen-RNA, 400 ng Oligo-dT(12–18)-Primer
und 200 Einheiten Superscript II wurden in einem Volumen von 24 μl in Gegenwart
von [α-32P]dGTP umgesetzt, der Primer und die Matrizen-RNAs
wurden 2 Minuten lang bei 37°C
einem Annealing unterzogen, und die Enzymaktivität wurde bei 60°C gemessen.
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Die
erhaltenen ersten Ketten des cDNA-Strangs werden bei der Lang-RT-PCR
oder beim Aufbau von Bibliotheken mit cDNAs voller Länge verwendet.
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Beispiel 3
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Die
Reaktion wurde unter den gleichen Bedingungen wie bei Bahn 3 von
Beispiel 2 durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass Arabit, Sorbit, Lävulose, Xylit oder Betain an
Stelle von Trehalose verwendet wurden. Das elektrophoretische Muster
zeigte wiederum, dass die Menge der Produkte, die aus vorzeitig
abgebrochener Synthese erhalten wurden, sehr klein wurde und Produkte
voller Länge
synthetisiert wurden wie in Bahn 3 von Beispiel 1.