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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Gelzusammensetzung, die an eine
gewünschte
Stelle implantiert werden kann und die kontrollierte Freisetzung
eines nützlichen
Mittels zur Verfügung
stellen kann. Die vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren
zur kontrollierten Freisetzung eines nützlichen Mittels aus einer
Zusammensetzung.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Bioabbaubare
Polymere werden seit vielen Jahren in medizinischen Anwendungen
verwendet. Beispielhafte Vorrichtungen aus biologisch abbaubaren
Polymeren umfassen Nahtmaterial, chirurgische Klemmen, Klammern,
Implantate und Medikamentenabgabesysteme mit verzögerter Freisetzung.
Die Mehrzahl dieser biologisch abbaubaren Polymere basiert auf Glycolid,
Lactid, Caprolacton und deren Copolymeren.
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Die
biologisch abbaubaren Polymere können
thermoplastische Materialien sein, was bedeutet, dass sie erhitzt
und zu verschiedenen Formen, wie beispielsweise Fasern, Klemmen,
Klammern, Nadeln, Filmen usw. geformt werden können.
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Alternativ
können
es wärmehärtbare Materialien
sein, die durch Vernetzungsreaktionen gebildet werden, die zu Materialien
mit hoher Molmasse führen,
welche bei hohen Temperaturen nicht schmelzen oder fließfähige Flüssigkeiten
bilden.
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Obgleich
thermoplastische und wärmehärtbare,
biologisch abbaubare Polymere viele nützliche biomedizinische Anwendungen
besitzen, gibt es einige wesentliche Einschränkungen hinsichtlich ihrer
Verwendung in den Körpern
verschiedener Tiere, einschließlich
Menschen, Tieren, Vögeln,
Fischen und Reptilien. Da es sich bei diesen Polymeren allgemein
um Feststoffe handelt, mussten die polymeren Strukturen in allen
Fällen ihrer
Verwendung zunächst
außerhalb
des Körpers
gebildet werden, und anschließend
musste die feste Struktur in den Körper eingeführt werden. Beispielsweise
werden alle Nahtmaterialien, Klemmen und Klammern vor der Verwendung
aus thermoplastischen biologisch abbaubaren Polymeren gebildet.
Wenn sie in den Körper eingeführt werden,
behalten sie ihre ursprüngliche
Form bei. Während
dieses Merkmal für
einige Anwendungen entscheidend ist, ist es nicht bevorzugt, wenn
das Material geschmolzen werden oder fließen soll, um dort Lücken oder
Hohlräume
auszufüllen,
wo es am meisten benötigt
wird.
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Auch
Medikamentenabgabesysteme, die thermoplastische oder wärmehärtbare biologisch
abbaubare Polymere verwenden, werden oft außerhalb des Körpers geformt
oder müssen
dort geformt werden. In solchen Fällen wurde das Medikament in
das Polymer eingebracht, und das Gemisch wird zur Implantation zu
einer bestimmten Form, wie beispielsweise einem Zylinder, einer
Scheibe oder einer Faser geformt. Bei solchen Implantaten muss das
Medikamentenabgabesystem durch einen Einschnitt in den Körper eingeführt werden. Diese
Einschnitte sind manchmal größer als
medizinisch notwendig, und führen
gelegentlich dazu, dass der Patient ein solches Implantat oder Medikamentenabgabesystem
nur zögernd
akzeptiert. Dennoch werden sowohl biologisch abbaubare als auch
nicht-biologisch
abbaubare implantierbare Medikamentenabgabesysteme vielfach erfolgreich
verwendet.
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Eine
Reservoirvorrichtung mit einer ratenkontrollierenden Membran und
einer Mittelfreisetzung nullter Ordnung, die speziell für die Implantation
im Mund konstruiert ist, ist im US-Patent Nr. 5 085 866 beschrieben. Die
Vorrichtung wird aus einem Kern hergestellt, der mit einer Lösung aus
einem Polymer und einem Lösungsmittel
besprüht
wird, das aus einem schnell verdampfenden ersten Lö sungsmittel
mit niedrigem Siedepunkt und einem langsam verdampfenden zweiten
Lösungsmittel
mit hohem Siedepunkt besteht.
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Andere
beispielhafte osmotische Abgabesysteme umfassen diejenigen, die
in den US-Patenten Nrn. 3 797 492, 3 987 790, 4 008 719, 4 865 845,
5 057 318, 5 059 423, 5 112 614, 5 137 727, 5 151 093, 5 234 692,
5 234 693, 5 279 608 und 5 336 057 beschrieben sind. Pulsierende
Abgabevorrichtungen sind auch bekannt, die ein nützliches Mittel in pulsierender
Weise abgeben, wie in den US-Patenten Nrn. 5 209 746, 5 308 348
und 5 456 679 beschrieben.
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Ein
Weg, um den Einschnitt zu vermeiden, der notwendig ist, um Medikamentenabgabesysteme
zu implantieren, ist es, sie als kleine Partikel, Mikrokügelchen
oder Mikrokapseln zu injizieren. Beispielsweise beschreibt das US-Patent
Nr. 5 019 400 die Herstellung von Mikrokügelchen mit verzögerter Freisetzung
durch einen Gießvorgang
bei sehr niedriger Temperatur. Diese Materialien können ein
Medikament, das in den Körper
freigesetzt werden kann, enthalten oder auch nicht. Obgleich diese
Materialien mittels einer Spritze in den Körper injiziert werden können, genügen sie
nicht immer den Anforderungen für
ein biologisch abbaubares Implantat. Da sie von Natur aus teilchenförmig sind,
bilden sie keinen kontinuierlichen Film oder festes Implantat mit
der strukturellen Integrität,
wie sie für
bestimmte Prothesen erforderlich ist. Beim Einführen in bestimmte Körperhöhlen, wie
beispielsweise einen Mund, eine Periodontaltasche, das Auge oder
die Vagina, wo ein erheblicher Flüssigkeitsfluss vorliegt, werden
diese kleinen Partikel, Mikrokügelchen
oder Mikrokapseln wegen ihrer geringen Größe und ihrer diskontinuierlichen
Natur schlecht zurückgehalten.
Darüber
hinaus neigen die Teilchen zum Aggregieren, und ihr Verhalten ist
daher schwer vorhersagbar. Weiterhin lassen sich Mikrokügelchen
oder Mikrokapseln, die aus diesen Polymeren hergestellt werden und
Medikamente zur Freisetzung in den Körper enthalten, manchmal schwierig
im großen
Maßstab
herstellen, und ihre Lagerungs- und Injektionseigenschaften bereiten
Probleme. Eine andere wesentliche Einschränkung des Mikrokapsel- oder
Kleinpartikelsystems ist darüber
hinaus auch die fehlende Reversibilität ohne beträchtlichen chirurgischen Eingriff.
Das heißt,
wenn es nach dem Einführen
Komplikationen gibt, ist es erheblich schwieriger, sie aus dem Körper zu entfernen,
als bei festen Implantaten. Noch eine weitere Einschränkung bei
Mikropartikeln oder Mikroverkapselung ist die Schwierigkeit, Protein-
oder DNA-basierte Medikamente ohne Abbau durch denaturierende Lösungsmittel
oder Temperaturextreme während
der Verarbeitung einzukapseln.
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Als
Antwort auf die genannten Herausforderungen wurden im Stand der
Technik verschiedene Medikamentenabgabesysteme entwickelt. Beispielsweise
betreffen das US-Patent Nr. 4 938 763 und dessen US-Ausscheidungspatent
Nr. 5 278 201 ein biologisch abbaubares Polymer zur Verwendung beim
Bereitstellen von injizierbaren, in situ entstehenden, festen bioabbaubaren
Implantaten für
Tiere. In einer Ausführungsform
wird ein thermoplastisches System verwendet, bei dem ein unreaktives
Polymer in einem wasserlöslichen,
biokompatiblen Lösungsmittel
unter Bildung einer Flüssigkeit
aufgelöst
wird, die in das Tier eingebracht wird, wo sich das Lösungsmittel
auflöst,
um das feste Implantat zu bilden. Alternativ wird ein wärmehärtbares System
verwendet, bei dem wirksame Mengen eines flüssigen, Acrylester-terminierten,
biologisch abbaubaren Vorpolymers und eines Härtungsmittels gebildet werden,
und das Gemisch in das Tier eingebracht wird, wo das Vorpolymer
unter Bildung des festen Implantats aushärtet. Es wird gesagt, dass
die Systeme durch Zugabe eines wirksamen Gehalts eines biologisch
wirksamen Mittels zu der Flüssigkeit
vor der Injektion in das Tier ein injizierbares, festes, bioabbaubares
Abgabesystem bereitstellen.
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Das
US-Patent Nr. 5 599 552 beschreibt thermoplastische und wärmehärtbare Polymerzusammensetzungen,
die Lösungsmittel
verwenden, welche mit Wasser mischbar bis dispergierbar sind, wie
beispielsweise N-Methyl-2-pyrrolidon, was zu Polymerlösungen führt, die
in der Lage sind, aus dem umgebenden Gewebe schnell Wasser zu absorbieren.
Es wird beschrieben, dass die Polarität wirksam ist, um mindestens
10% Wasserlöslichkeit
zur Verfügung
zu stellen. Es wird beschrieben, dass die Polymermatrixsysteme einen
porösen Kern
bilden, der von einer porösen
Haut umgeben ist.
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Das
US-Patent Nr. 5 242 910 beschreibt eine Zusammensetzung mit verzögerter Freisetzung
zur Behandlung von Parodontose. Die Zusammensetzung umfasst Copolymere
aus Lactid und Glycolid, Triacetin (als Lösungsmittel/Weichmacher) und
ein Mittel zur Hilfe bei Mundhöhlenerkrankungen.
Die Zusammensetzung kann die Form eines Gels einnehmen und kann
mittels einer Spritze unter Verwendung einer Nadel oder eines Katheters
in einen Zahnfleischzwischenraum eingeführt werden. Als weitere, wahlweise
Komponenten kann die Zusammensetzung Tenside, Duftstoffe, viskositätskontrollierende
Mittel, Kom plexierungsmittel, Antioxidantien, andere Polymere, Harze,
Wachse/Öle
und Färbemittel
enthalten. Ein beispielhaftes viskositätskontrollierendes Mittel,
das in einem der Beispiele beschrieben wird, ist Polyethylenglycol
400.
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Das
US-Patent Nr. 5 620 700 beschreibt eine Polymer-Medikament-Matrix,
die wahlweise Weichmacher in einer Menge von bis zu etwa 30 Gew.-%
enthält,
zur lokalen Anwendung des Medikament im Zahnfleischzwischenraum.
Zu den aufgeführten
Weichmachern gehören
u.a. Triethylcitrat, Acetyltriethylcitrat, Tributylcitrat, Acetyltributylcitrat,
Diethylphthalat, Diethyltartrat, Ethyllactat, Triacetin und Diacetin.
Die Polymermatrix ist vor der Anwendung nicht fließfähig und
wird erhitzt, um fließfähig zu werden,
so dass sie in den Zahnfleischzwischenraum abgegeben werden kann,
wo sie sich verfestigt. Während
das Patent mögliche
systemische Anwendungen durch Abgabe über die Tränensäcke des Auges oder intravaginale
Abgabe erläutert,
werden die Fragen des Berstens des Medikaments oder Verfahren zur
Kontrolle des Berstens nicht angesprochen.
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Das
US-Patent Nr. 3 923 939 beschreibt ein Verfahren zur Verringerung
des anfänglichen
Berstens eines Wirkstoffs aus einer Vorrichtung, indem vor der Implantation
Wirkstoff von der Außenfläche der
Abgabevorrichtung und durch eine Schicht von mindestens 5% der gesamten
Körperdicke,
die sich von der Außenfläche der
Vorrichtung erstreckt, entfernt wird.
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Das
US-Patent Nr. 5 556 905 beschreibt abbaubare thermoplastische Zusammensetzungen,
die durch Weichmacher modifiziert sind, die aus verschiedenen partiellen
Estern der Zitronensäure
bestehen.
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WO
95/27481 A beschreibt eine flüssige
Abgabezusammensetzung für
die verzögerte
Abgabe eines Wirkstoffs, die eine flüssige Formulierung aus einem
biokompatiblen Polymer oder Vorpolymer in Kombination mit einer
Komponente zur kontrollierten Freisetzung enthält, die einen Wirkstoff enthält. Die
Zusammensetzung kann in flüssiger
Form in den Körper
eines Patienten eingebracht werden, und verfestigt sich dann oder härtet aus,
um ein Implantat zur kontrollierten Freisetzung zu bilden.
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Polymerzusammensetzungen
für injizierbare
Implantate aus dem Stand der Technik verwendeten Lösungsmittel/Weichmacher,
die in wässrigen
Körperflüssigkeiten
sehr gut oder relativ gut löslich
sind, um die schnelle Verfestigung des Polymers an der Implantatstelle
und die Diffusion des Medikaments aus dem Implantat zu fördern. Es
wurde jedoch nun festgestellt, dass ein ernstes Problem bei den
polymeren Implantaten aus dem Stand der Technik, die wasserlösliche Polymerlösungsmittel
verwenden, die schnelle Wanderung von Wasser in die Polymerzusammensetzung
ist, wenn das Implantat in den Körper
eingebracht und wässrigen Körperflüssigkeiten
ausgesetzt wird. Diese Eigenschaft führt oft zu unkontrollierter
Freisetzung des nützlichen Mittels,
die sich durch eine anfängliche,
schnelle Freisetzung des nützlichen
Mittels aus der Polymerzusammensetzung manifestiert, was einem "Bersten" des nützlichen
Mittels entspricht, das aus dem Implantat freigesetzt wird. Das
Bersten führt
oft dazu, dass ein erheblicher Teil des nützlichen Mittels, wenn nicht
alles, in sehr kurzer Zeit, z.B. Stunden oder 1–2 Tagen, freigesetzt wird.
Ein solcher Effekt ist besonders unter den Umständen inakzeptabel, wo verzögerte Freisetzung
gewünscht
ist, d.h. die Abgabe eines nützlichen
Mittels über einen
Zeitraum von einer Woche oder einem Monat oder mehr, oder wo ein
schmales therapeutisches Fenster vorliegt und die Freisetzung von überschüssigem nützlichem
Mittel zu nachteiligen Folgen für
den behandelten Patienten führen
kann, oder wo es erforderlich ist, im Körper des behandelten Patienten
das natürlich
vorkommende tägliche
Profil nützlicher
Mittel, wie beispielsweise Hormonen und ähnlichem, zu kopieren.
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In
einem Versuch, das Bersten zu kontrollieren und die Abgabe des nützlichen
Mittels zu modulieren und zu stabilisieren, wurden im Stand der
Technik Partikel des nützlichen
Mittels beschichtet, um die Freisetzung in eine wässrige Umgebung
zu verzögern
und die Freisetzung des nützlichen
Mittels über
einen Zeitraum zu verlängern.
Alternativ wurden verschiedene stabilisierende oder freisetzungsmodulierende
Mittel verwendet, wie beispielsweise Metallsalze, wie in den US-Patenten
5 656 297, 5 654 010, 4 985 404 und 4 853 218 beschrieben. Ungeachtet
einiger Erfolge waren diese Verfahren nicht vollständig zufriedenstellend
für die
große
Zahl von nützlichen
Mitteln, die wirksam durch Implantate abgegeben werden könnten, da
der Modulations- und Stabilisierungseffekt in vielen Fällen das
Ergebnis der Komplexbildung des Metallions mit dem nützlichen Mittel
ist. Wenn sich solche Komplexe nicht bilden, kann der Stabilisierungs/Modulationseffekt
nicht ausreichen, um unerwünschtes "Bersten" des nützlichen
Mittel bei dessen Einführen
in die Implantatstelle zu verhindern.
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Bei
herkömmlichen
lösungsmittelbasierten
Depotzusammensetzungen mit niedriger Viskosität, die aus einem Polymer bestehen,
das in einem Lösungsmittel
gelöst
ist, gibt es zusätzlich
noch oft das Problem, dass sich die Zusammenset zung nach der Injektion
langsam verfestigt, wenn Lösungsmittel
aus dem Depot diffundiert und Wasser in das Depot wandert. Da diese
Zusammensetzungen zu wenig viskos sind, um injiziert werden zu können, kann
ein großer
Prozentsatz des Medikaments schnell freigesetzt werden, wenn sich
das System durch Diffusion des Lösungsmittels
bildet, insbesondere wenn das nützliche
Mittel im Lösungsmittel löslich ist
und sich das Lösungsmittel
schnell in Körperflüssigkeiten
dispergiert. Zusammen mit dem Hartwerden des Depots aufgrund von
Wasseraufnahme trägt
die schnelle Lösungsmittelfreisetzung
zum "Berst"-Effekt bei. In dieser
Hinsicht ist es üblich,
dass herkömmliche
lösungsmittelbasierte
Zusammensetzungen ein Medikamentenbersten aufweisen, wobei 30–75% des
in der Zusammensetzung enthaltenen Medikaments innerhalb von einem
Tag nach der anfänglichen
Injektion freigesetzt werden.
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Die
schnelle Wasseraufnahme in das Polymerimplantat und die Lösungsmitteldispersion
in Körperflüssigkeiten,
die sich bei Vorrichtungen aus dem Stand der Technik zeigen, führen oft
zu schlecht strukturierten Implantaten, die in Größe und Form
inhomogen sind. Üblicherweise
nehmen die Oberflächenporen
eine fingerartige Porenstruktur an, die sich bis zu 1/3 Millimeter
oder mehr von der Implantatoberfläche in das Implantat erstreckt,
und solche fingerartigen Poren sind an der Oberfläche des
Implantats zur Einsatzumgebung hin offen. Die inneren Poren sind
eher kleiner und für
die Flüssigkeiten
in der Einsatzumgebung weniger zugänglich. Wenn also solche Vorrichtungen
implantiert werden, ermöglichen
die fingerartigen Poren eine sehr schnelle Aufnahme von wässrigen
Körperflüssigkeiten
in das Innere des Implantats, mit der Folge einer sofortigen und
schnellen Auflösung
von erheblichen Mengen des nützlichen
Mittels und ungehinderter Diffusion des nützlichen Mittels in die Einsatzumgebung,
was den oben geschilderten Bersteffekt hervorruft.
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Darüber hinaus
kann schnelle Wasseraufnahme zu einer vorzeitigen Polymerausfällung führen, so dass
ein erhärtetes
Implantat oder eines mit einer erhärteten Haut gebildet wird.
Die inneren Poren und ein Großteil
des Polymerinneren, das das nützliche
Mittel enthält,
werden vom Kontakt mit den Körperflüssigkeiten abgeschnitten,
und dies kann zu einer erheblichen Verringerung der Freisetzung
des nützlichen
Mittels über einen
nicht unerheblichen Zeitraum ("Verzögerungszeit") führen. Diese
Verzögerungszeit
ist unerwünscht, wenn
man dem Patienten, der behandelt wird, eine kontrollierte, verzögerte Freisetzung
des nützli chen
Mittel bieten will. Man beobachtet dann ein Bersten des nützlichen
Mittels, das in einem kurzen Zeitraum unmittelbar nach der Implantation
freigesetzt wird, eine Verzögerungszeit,
in der kein oder sehr wenig nützliches
Mittel freigesetzt wird, und anschließend eine fortdauernde Abgabe
des nützlichen
Mittels (vorausgesetzt, dass nach dem Bersten nützliches Mittel verbleibt),
bis der Vorrat an nützlichem
Mittel erschöpft
ist.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein implantierbares System zur systemischen
und lokalen Abgabe eines nützlichen
Mittels an einen Patienten zur Verfügung. Das System stellt eine
kontrollierte Freisetzung des nützlichen
Mittels an den behandelten Patienten zur Verfügung und begrenzt das anfängliche
Bersten des nützlichen
Mittels aus dem Implantatsystem. Zusätzlich stellt die Erfindung
ein Verfahren zur Herstellung von Implantatsystemen mit eingeschränktem anfänglichem
Bersten des nützlichen
Mittels zur Verfügung.
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Die
Erfindung kann verwendet werden, um ein nützliches Mittel lokal oder
systemisch an einen Patienten zu verabreichen, indem ein System
implantiert wird, das ein nützliches
Mittel umfasst, das im wesentlichen in einem viskosen Gel dispergiert
oder gelöst
ist, wobei das System innerhalb der ersten 24 Stunden nach Implantation
in den Patienten 20 Gew.-% des im viskosen Gel vorhandenen nützlichen
Mittels oder weniger freisetzt. Vorzugsweise werden 10 Gew.-% des
nützlichen
Mittels oder weniger innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Implantation
freigesetzt.
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Die
Erfindung kann auch verwendet werden, um ein nützliches Mittel systemisch
an einen Patienten zu verabreichen, indem ein System implantiert
wird, das ein nützliches
Mittel umfasst, das im wesentlichen in einem viskosen Gel dispergiert
oder gelöst
ist, wobei das System einen Berstindex von 8 oder weniger hat.
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Die
Erfindung kann auch verwendet werden, um ein nützliches Mittel systemisch
in kontrollierter Weise mit einer Freisetzung von annähernd nullter
Ordnung an einen Patienten zu verabreichen, indem eine Gelzusammensetzung
implantiert wird, die ein biokompatibles Polymer, ein biokompatibles
Lösungsmittel,
das eine Wasserlöslichkeit
von weniger als 7% hat und ein viskoses Gel mit dem Polymer bildet,
und ein nützliches
Mittel umfasst, worin die Beladung des nützli chen Mittels im Inneren
des Polymergels oberhalb derjenigen liegt, die erforderlich ist,
um das nützliche
Mittel in Wasser zu sättigen.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird eine implantierbare, biologisch abbaubare Zusammensetzung
für die
verzögerte
Abgabe eines nützlichen
Mittels an einen Patienten zur Verfügung gestellt, worin die Zusammensetzung
ein Polylactidpolymer; eine wirksame, weichmachende Menge eines
Lösungsmittels
zur Bildung eines viskosen Gels mit dem Polymer; und ein nützliches
Mittel, das im Gel gelöst
oder dispergiert ist, umfasst, worin das Lösungsmittel ein einzelnes Lösungsmittel
mit einer Mischbarkeit in Wasser von weniger als 7 Gew.-% oder ein
Lösungsmittelgemisch
umfasst, wobei mindestens ein Lösungsmittel
in dem Gemisch eine Mischbarkeit mit Wasser von weniger als 7 Gew.-%
hat, und worin das mindestens eine Lösungsmittel, das eine Mischbarkeit
mit Wasser von weniger als 7 Gew.-% hat, aus niederen Alkyl- und
Aralkylestern der Benzoesäure
ausgewählt
ist.
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Vorzugsweise
beträgt
die Mischbarkeit des Lösungsmittelgemisches
mit Wasser 20 Gew.-% oder weniger, und noch bevorzugter 10 Gew.-%
oder weniger. Das Lösungsmittel
ist aus der Gruppe ausgewählt,
die aus Verbindungen mit der folgenden Strukturformel besteht:
worin R
1 Phenyl
und R
2 Aralkyl oder niederes Alkyl ist.
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Die
Zusammensetzung kann wahlweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten
umfassen:
einen Emulgator;
einen Porenbildner;
einen
Löslichkeitsmodulator
für das
nützliche
Mittel; und
ein osmotisches Mittel.
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Das
Lösungsmittel
kann eine Mischbarkeit mit Wasser von 6 Gew.-% oder weniger, beispielsweise
5 Gew.-% oder weniger, haben.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird auch ein Verfahren zur Herstellung einer injizierbaren
Depotgelzusammensetzung bereitgestellt, umfassend:
- a) Vermischen eines Polylactidpolymers und eines Lösungsmittels
mit einer Mischbarkeit mit Wasser von 7 Gew.-% oder weniger, ausgewählt aus
niederen Alkyl- und Aralkylestern der Benzoesäure, um ein viskoses Gel zu
bilden;
- b) Dispergieren oder Auflösen
eines nützlichen
Mittels, wahlweise zusammen mit einem Löslichkeitsmodulator, in einem
Emulgator, um ein nützliches
Mittel zu bilden, das den Emulgator enthält; und
- c) Vermischen des nützlichen
Mittels, das den Emulgator enthält,
mit dem viskosen Gel, wobei das nützliche Mittel, das den Emulgator
enthält,
eine dispergierte Tröpfchenphase
im viskosen Gel bildet, und wahlweise
- d) Vermischen eines oder mehrerer Porenbildner und eines osmotischen
Mittels mit dem viskosen Gel, um eine injizierbare Gelzusammensetzung
bereitzustellen.
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Das
nützliche
Mittel kann aus der Gruppe ausgewählt werden, die aus cDNA, DNA,
Peptiden, Proteinen und Fragmenten und Derivaten davon besteht.
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Die
Zusammensetzung hat vorzugsweise einen Berstindex von weniger als
8.
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In
einem anderen Aspekt umfasst die Erfindung ein Kit zur Verabreichung
eines nützlichen
Mittels an einen Patienten, umfassend:
eine Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung und
einen Löslichkeitsmodulator für das nützliche
Mittel, verbunden mit dem nützlichen
Mittel, worin mindestens das nützliche
Mittel, das mit dem Löslichkeitsmodulator
verbunden ist, bis zu dem Zeitpunkt getrennt vom Lösungsmittel
gehalten wird, wo das nützliche
Mittel an einen Patienten verabreicht wird.
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Die
Zusammensetzung kann ein Poly(lactid-co-glycolid)-Copolymer umfassen.
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Die
Zusammensetzung kann ein viskoses Gel umfassen, in dem das nützliche
Mittel dispergiert oder gelöst
ist, worin das viskose Gel über
mindestens 24 Stunden nach der Implantation eine Glasübergangstemperatur
von weniger als 37°C
beibehält.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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Die
oben genannten und andere Gegenstände, Merkmale und Vorteile
der vorliegenden Erfindung werden leichter verstanden beim Lesen
der folgenden genauen Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen,
in denen:
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1 ein
Diagramm ist, das die Abgabekraft veranschaulicht, die erforderlich
ist, um emulgierte und nicht-emulgierte viskose Gelzusammensetzungen
durch eine 20 Gauge-Nadel in psig bei 2 cm3/min
abzugeben;
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2 ein
Diagramm ist, das die in vitro-Freisetzungsprofile von Lysozym aus
drei verschiedenen Zusammensetzungen in Tagen veranschaulicht;
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3 ein
Diagramm ist, das die Viskositätsprofile
von Emulsionen bei unterschiedlichen Schergeschwindigkeiten von
Wasser allein und von einem wässrigen
Ethanolgemisch und dem viskosen Gel ohne Emulgator zeigt;
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4A und 4B Diagramme
sind, die den Grad der Wasseraufnahme für verschiedene Polymer-Lösungsmittel-Gemische
veranschaulichen, von denen einige Teil dieser Erfindung sind, und
die zeigen, dass in dem Maße,
wie die Mischbarkeit des Lösungsmittels
mit Wasser abnimmt, die Menge an Wasser, die in das Implantat aufgenommen
wird, abnimmt; und
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5A und 5B Diagramme
von in vivo-Freisetzungsraten von nichtstabilisiertem und Zink-stabilisiertem
menschlichem Wachstumshormon aus Gelen sind, die aus PLGA und den
Lösungsmitteln
Triacetin bzw. Benzylbenzoat hergestellt wurden.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung zur Verabreichung
eines nützlichen
Mittels an einen Patienten durch Implantieren einen implantierbaren
Systems in den Patienten, das als viskoses Gel aus einem biokompatiblen
Polymer und einem biokompatiblen Lösungsmittel sowie einem nützlichen
Mittel gebildet ist, das im wesentlichen im Gel gelöst oder
dispergiert ist. Durch geeignete Auswahl des Lösungsmittels wird die Wanderung
von Wasser aus der wässrigen
Umgebung, die das Implantatsystem umgibt, eingeschränkt, und
das nützliche
Mittel wird über
einen verlängerten
Zeitraum an den Patienten freigesetzt, wodurch die Abgabe des nützlichen
Mittels mit kontrolliertem Bersten und verzögerter Freisetzung ermöglicht wird.
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Es
wurde festgestellt, dass in dem Fall, wo ein Lösungsmittel mit einer Wasserlöslichkeit
von weniger als 7 Gew.-% in Wasser im System vorhanden ist, geeignete
Berstkontrolle und verzögerte
Abgabe des nützlichen
Mittels erzielt werden, egal ob ein Löslichkeitsmodulator für das nützliche
Mittel im System vorhanden ist oder nicht. Die Implantate, die in
dieser Erfindung verwendbar sind, setzen üblicherweise in den ersten
24 Stunden nach der Implantation 20% oder weniger der Gesamtmenge
des nützlichen
Mittels, das aus dem Implantatsystem an den Patienten abgegeben
werden soll, vorzugsweise 15% oder weniger, und noch bevorzugter
10% oder weniger frei. Das gebildete viskose Gel ist vorzugsweise
biologisch erodierbar, so dass das Implantatsystem nicht chirurgisch
entnommen werden muss, nachdem das nützlich Mittel aus dem Implantat
entleert ist.
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Wasseraufnahme
und Bersten können
durch Verwendung von Polymer-Lösungsmittel-Zusammensetzungen
kontrolliert werden, in denen das Lösungsmittel praktisch nicht
mischbar ist mit Wasser, d.h. weniger als 7 Gew.-% löslich in
Wasser, um so die Wanderungsgeschwindigkeit des Wassers in das Polymerimplantat zu
kontrollieren und letztlich das Bersten des nützlichen Mittels und die verzögerte Freisetzung
des nützlichen Mittels
zu kontrollieren. Allgemein sind die Zusammensetzungen der Erfindung
gelartig und bilden sich mit einer im wesentlichen homogenen Porenstruktur
im gesamten Implantat bei der Implantation und während der Medikamentenabgabe,
selbst wenn es aushärtet.
Während
das Polymergelimplantat langsam aushärtet, wenn es einer wässrigen
Umgebung ausgesetzt ist, wird das ausgehärtete Implantat darüber hinaus
eine gummiartige (nicht-steife) Zusammensetzung mit einer Glasübergangstemperatur
unterhalb 37°C
beibehalten.
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Da
die Zusammensetzungen vor der Implantation oft hochviskos sind,
wenn die Zusammensetzung durch Injektion implantiert werden soll,
kann die Viskosität
wahlweise durch Emulgatoren modifiziert werden, um eine Gelzusammensetzung
mit einer Viskosität
zu erhalten, die niedrig genug ist, um den Durchgang der Gelzusammensetzung
durch eine Nadel zu ermöglichen.
Porenbildner und Löslichkeitsmodulatoren
für das nützliche
Mittel können
auch zum Implantatsystem zugegeben werden, um die gewünschten
Abgabeprofile aus den Implantatsystemen bereitzustellen, ebenso
wie typische pharmazeutische Träger
und andere Additive, die die nützlichen
Aspekte der vorliegenden Erfindung nicht verändern. Die Zugabe eines Löslichkeitsmodulators
zum Implantatsystem kann unter bestimmten Umständen die Verwendung eines Lösungsmittels
mit einer Löslichkeit
von 7% oder mehr im Implantatsystem bei minimalem Bersten und verzögerter Abgabe
möglich
machen. Gegenwärtig
ist es jedoch bevorzugt, dass das Implantatsystem mindestens ein
Lösungsmittel mit
einer Wasserlöslichkeit
von weniger als 7 Gew.-% verwendet, ganz gleich ob das Lösungsmittel
allein oder als Teil eines Lösungsmittelgemisches
vorliegt. Es wurde auch festgestellt, dass bei Verwendung von Lösungsmittelgemischen,
die ein Lösungsmittel
mit 7 Gew.-% Wasserlöslichkeit
oder weniger, sowie ein oder mehrere mischbare Lösungsmittel, wahlweise mit
höherer
Löslichkeit,
enthalten, Implantatsysteme erhalten werden, die eine begrenzte
Wasseraufnahme und minimales Bersten und verzögerte Abgabecharakteristiken
zeigen.
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Definitionen
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Der
Begriff "nützliches
Mittel" bedeutet
ein Mittel, das bei Verabreichung an einen Menschen oder ein Tier,
entweder allein oder in Kombination mit anderen pharmazeutischen
Trägern
oder inerten Bestandteilen, eine gewünschte nützliche, häufig pharmazeutische Wirkung
hervorruft.
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Der
Begriff "AUC" bedeutet die Fläche unter
der Kurve, die aus einem in vivo-Assay in einem Patienten durch
Auftragen der Blutplasmakonzentration des nützlichen Mittels im Patienten
gegen die Zeit erhalten wird, gemessen von der Zeit der Implantation
der Zusammensetzung bis zu einer Zeit "t" nach
der Implantation. Die Zeit t entspricht dem Abgabezeitraum des nützlichen
Mittels an den Patienten.
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Der
Begriff "Berstindex" bedeutet im Hinblick
auf eine bestimmte Zusammensetzung zur systemischen Abgabe eines
nützlichen
Mittels den Quotienten, der erhalten wird durch Teilen (i) des AUC,
berechnet für
die ersten vierundzwanzig Stunden nach Implantation der Zusammensetzung
in einen Patienten, geteilt durch die Zahl 24, durch (ii) den AUC,
berechnet für
den Abgabezeitraum des nützlichen
Mittels, geteilt durch die Zahl der Stunden während der Gesamtdauer des Abgabezeitraums.
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Der
Ausdruck "gelöst oder
dispergiert" soll
alle Möglichkeiten
umfassen, die das Vorliegen eines nützlichen Mittels in der Gelzusammensetzung
bewirken, und umfasst Auflösung,
Dispersion, Suspension und ähnliches.
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Der
Begriff "systemisch" bedeutet im Hinblick
auf die Abgabe oder Verabreichung eines nützlichen Mittels an einen Patienten,
dass das Mittel mit einem biologisch relevanten Gehaltl im Blutplasma
des Patienten nachweisbar ist.
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Der
Begriff "lokal" bedeutet im Hinblick
auf die Abgabe oder Verabreichung eines nützlichen Mittels an einen Patienten,
dass das Mittel an eine lokalisierte Stelle des Patienten abgegeben
wird, aber nicht mit einem biologisch relevanten Gehalt im Blutplasma
des Patienten nachweisbar ist.
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Der
Begriff "Gelträger" bedeutet die Zusammensetzung,
die durch Vermischen des Polymers und des Lösungsmittels in Abwesenheit
des nützlichen
Mittels gebildet wird.
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Der
Begriff "verlängerter
Zeitraum" bedeutet
einen Zeitraum, in dem die Freisetzung eines nützlichen Mittels aus dem Implantat
der Erfindung passiert, und der im allgemeinen etwa eine Woche oder
länger,
und vorzugsweise etwa 30 Tage oder länger beträgt.
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Der
Begriff "anfängliches
Bersten" bedeutet
im Hinblick auf eine bestimmte Zusammensetzung dieser Erfindung
den Quotienten, der erhalten wird durch Teilen (i) der Gewichtsmenge
des nützlichen
Mittels, das aus der Zusammensetzung in einem vorbestimmten Anfangszeitraum
nach der Implantation freigesetzt wird, durch (ii) die Gesamtmenge
des nützlichen
Mittels, die aus der implantierten Zusammensetzung freigesetzt werden
soll. Es ist klar, dass das anfängliche
Bersten von der Form und Oberfläche
des Implantats abhängen kann.
Demgemäß sollen
die Prozentgehalte und Berstindizes, die mit dem hier beschriebenen
anfänglichen Bersten
zusammenhängen,
auf Zusammensetzungen zutreffen, die in einer Form getestet wurden,
die aus der Abgabe der Zusammensetzung aus einer Standardspritze
resultiert.
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Der
Begriff "Löslichkeitsmodulator" bedeutet im Hinblick
auf das nützliche
Mittel ein Mittel, das die Löslichkeit
des nützlichen
Mittels bezogen auf das Polymerlösungsmittel
oder Wasser gegenüber
der Löslichkeit des
nützlichen
Mittels in Abwesenheit des Modulators verändert. Der Modulator kann die
Löslichkeit
des nützlichen
Mittels im Lösungsmittel
oder in Wasser verstärken
oder hemmen. In dem Fall, wo die nützlichen Mittel sehr leicht
wasserlöslich
sind, wird der Löslichkeitsmodulator
generell ein Mittel sein, das die Löslichkeit des nützlichen
Mittels in Wasser hemmt. Die Wirkungen von Löslichkeitsmodulatoren für das nützliche
Mittel können
aus Wechselwirkungen des Löslichkeitsmodulators
mit dem Lösungsmittel
oder mit dem nützlichen
Mittel selbst, beispielsweise durch Komplexbildung, oder mit beiden
resultieren. Für
hiesige Zwecke, wenn der Löslichkeitsmodulator
mit dem nützlichen
Mittel "assoziiert" ist, sollen alle
derartigen Wechselwirkungen oder Bildungen eingeschlossen sein,
wie sie auftreten können.
Löslichkeitsmodulatoren
können,
wie es zweckdienlich ist, mit dem nützlichen Mittel vor dessen
Kombination mit dem viskosen Gel vermischt werden oder vor der Zugabe
des nützlichen
Mittels zum viskosen Gel zugegeben werden.
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Der
Begriff "Patient" bedeutet im Hinblick
auf die Verabreichung einer Zusammensetzung der Erfindung ein Tier
oder einen Menschen.
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Da
alle Lösungsmittel
zumindest auf molekularer Ebene bis zu einem sehr begrenzten Ausmaß in Wasser
löslich
sind (d.h. mit Wasser mischbar), bedeutet der Begriff "unmischbar", wie hier verwendet,
dass 7 Gew.-% des Lösungsmittels
oder weniger in Wasser löslich
oder mit Wasser mischbar sind. Für
die Zwecke dieser Veröffentlichung
wird davon ausgegangen, dass die Löslichkeitswerte für ein Lösungsmittel
in Wasser bei 20°C
bestimmt wurden. Da allgemein bekannt ist, dass publizierte Löslichkeitswerte
nicht immer unter den gleichen Bedingungen bestimmt wurden, sind
die Löslichkeitsgrenzen,
die hier als Gewichtsprozent mischbar oder löslich in Wasser als Teil einer
Bereichs oder einer Obergrenze aufgeführt sind, nicht absolut. Wenn
beispielsweise die Obergrenze der Lösungsmittellöslichkeit
in Wasser hier als "7
Gew.-%" aufgeführt ist
und keine weiteren Einschränkungen
hinsichtlich des Lösungsmittels
genannt sind, wird das Lösungsmittel "Triacetin", für das eine
Wasserlöslichkeit
von 7,17 g in 100 ml Wasser publiziert wurde, dahingehend betrachtet,
dass es innerhalb der Grenze von 7% liegt. Eine Löslichkeitsgrenze
in Wasser von weniger als 7%, wie hier verwendet, umfasst nicht
das Lösungsmittel
Triacetin oder Lösungsmittel
mit Wasserlöslichkeiten,
die gleich oder größer als
die von Triacetin sind.
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Das
Polymer, das Lösungsmittel
und andere Mittel, die in der Erfindung verwendet werden, müssen biokompatibel
sein; d.h. sie dürfen
in der Einsatzumgebung keine Reizung oder Nekrose hervorrufen. Die
Einsatzumgebung ist eine flüssige
Umgebung und kann einen subkutanen oder intramuskulären Teil
oder einen Körperhohlraum
eines Menschen oder eines Tiers bedeuten.
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Polymere,
die in der Erfindung verwendet werden, sind Polylactide.
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Ein
Polylactid ist ein Milchsäure-basiertes
Polymer, das ausschließlich
auf Milchsäure
basiert sein kann, oder es kann ein Copolymer auf der Basis von
Milchsäure
und Glycolsäure
sein, welches kleine Mengen von anderen Comonomeren enthalten kann,
die die vorteilhaften Ergebnisse, die gemäß der vorliegenden Erfindung
erzielt werden, nicht wesentlich beeinträchtigen. Wie hier verwendet,
umfasst der Begriff "Milchsäure" die Isomere L-Milchsäure, D-Milchsäure, DL-Milchsäure und
Lactid, während
der Begriff "Glycolsäure" Glycolid umfasst.
Am bevorzugtesten sind Poly(lactid-co-glycolid)-Copolymere, die üblicherweise
als PLGA bezeichnet werden. Das Polymer kann ein Monomerverhältnis von
Milchsäure/Glycolsäure von
etwa 100:0 bis etwa 15:85 haben, vorzugsweise von etwa 60:40 bis
etwa 75:25, und ein besonders nützliches
Copolymer hat ein Monomerverhältnis
von Milchsäure/Glycolsäure von
etwa 50:50.
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Das
Milchsäure-basierte
Polymer hat ein Zahlenmittel der Molmasse von etwa 1000 bis etwa
120000, vorzugsweise etwa 5000 bis etwa 30000, bestimmt durch Gasphasenchromatographie.
Wie im oben genannten US-Patent Nr. 5 242 910 gezeigt, kann das
Polymer gemäß den Lehren
des US-Patents Nr. 4 443 340 hergestellt werden. Alternativ kann
das Milchsäure-basierte
Polymer direkt aus Milchsäure
oder einem Gemisch aus Milchsäure
und Glycolsäure
(mit oder ohne ein weiteres Comonomer) gemäß dem im US-Patent Nr. 5 310 865
beschriebenen Verfahren hergestellt werden.
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Geeignete
Milchsäure-basierte
Polymere sind kommerziell erhältlich.
Beispielsweise sind 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Copolymere
mit Molmassen von 5000, 10000, 30000 und 100000, vorzugsweise etwa
8000 bis 13000, und am bevorzugtesten etwa 10000, und einer großen Vielzahl
von Endgruppen, um die Empfindlichkeit gegenüber Hydrolyse und den nachfolgenden
Zerfall der Polymerkette zu verändern,
von Boehringer Ingelheim (Petersburg, VA) erhältlich.
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Das
biokompatible Polymer liegt in der Gelzusammensetzung in einer Menge
von etwa 5 bis etwa 80 Gew.-%, vorzugsweise etwa 30 bis etwa 70
Gew.-% und häufig
40 bis 60 Gew.-% des viskosen Gels vor, wobei das viskose Gel die
kombinierten Mengen des biokompatiblen Polymers und des Lösungsmittels
umfasst. Das Lösungsmittel
wird in den nachstehend beschriebenen Mengen zum Polymer zugegeben,
um implantierbare oder injizierbare viskose Gele bereitzustellen.
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Das
Lösungsmittel
muss biokompatibel sein; es sollte ein viskoses Gel mit dem Polymer
bilden und die Wasseraufnahme in das Implantat einschränken. Das
Lösungsmittel
kann ein einzelnes Lösungsmittel
oder ein Gemisch aus Lösungsmitteln
sein, die die oben genannten Eigenschaften aufweisen. Wenn nicht
anders angegeben, bedeutet der Begriff "Lösungsmittel" ein einzelnes Lösungsmittel
oder ein Lösungsmittelgemisch. Geeignete
Lösungsmittel
werden die Wasseraufnahme durch das Implantat wesentlich einschränken, und
sie können
als unmischbar mit Wasser charakterisiert werden, d.h. sie haben
eine Wasserlöslichkeit
von weniger als 7 Gew.-%. Vorzugsweise sind die Lösungsmittel
zu fünf
Gewichtsprozent oder weniger löslich
in Wasser; noch bevorzugter drei Gewichtsprozent oder weniger löslich in
Wasser; und sogar noch bevorzugter ein Gewichtsprozent oder weniger
löslich
in Wasser. Am bevorzugtesten ist die Löslichkeit des Lösungsmittels
in Wasser gleich oder kleiner als 0,5 Gewichtsprozent.
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Die
Wassermischbarkeit kann folgendermaßen experimentell bestimmt
werden: Wasser (1–5
g) wird bei einer kontrollierten Temperatur, etwa 20°C, in einen
tarierten, durchsichtigen Behälter
gegeben und gewogen, und ein Versuchslösungsmittel wird tropfenweise
zugegeben. Die Lösung
wird umgeschüttelt,
um die Phasentrennung zu beobachten. Wenn der Sättigungspunkt erreicht zu sein
scheint, was durch Beobachtung der Phasentrennung bestimmt wird,
wird die Lösung über Nacht
stehen gelassen und am folgenden Tag erneut geprüft. Wenn die Lösung immer
noch gesättigt
ist, was durch Beobachtung der Phasentrennung bestimmt wird, wird
der Prozentgehalt (Gew./Gew.) des zugegebenen Lösungsmittels bestimmt. Andernfalls
wird mehr Lösungsmittel
zugegeben und das Verfahren wiederholt. Die Löslichkeit oder Mischbarkeit
wird durch Teilen des Gesamtgewichts des zugegebenen Lösungsmittels
durch das Endgewicht des Lösungsmittel/Wasser-Gemisches
bestimmt. Wenn Lösungsmittelgemische
verwendet werden, wie beispielsweise 20% Triacetin und 80% Benzylbenzoat,
werden sie vor der Zugabe zum Wasser gemischt.
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Wie
oben beschrieben, sind Lösungsmittel,
die in dieser Erfindung verwendbar sind, generell zu weniger als
7% wasserlöslich,
und sie werden ausgewählt
aus den niederen Alkyl- und Aralkylestern der Benzoesäure.
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Somit
sind die Lösungsmittel
diejenigen, die Löslichkeiten
im oben genannten Bereich haben und ausgewählt sind aus (i) Verbindungen
mit den folgenden Strukturformeln:
worin R
1 Phenyl
und R
2 niederes Alkyl oder Aralkyl ist.
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Für die hiesigen
Zwecke bedeutet niederes Alkyl gerade oder verzweigte Kohlenwasserstoffketten
mit 1–6
Kohlenstoffatomen, wahlweise substituiert mit nicht-störenden Substituenten,
und Aralkyl bedeutet (niederes Alkyl)phenyl, z.B. Benzyl, Phenethyl,
1-Phenylpropyl, 2-Phenylpropyl und ähnliche, worin die Alkyleinheit 1–6 Kohlenstoffatome
enthält.
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Viele
der in der Erfindung verwendbaren Lösungsmittel sind kommerziell
erhältlich
(Aldrich Chemicals, Sigma Chemicals) oder können durch konventionelle Veresterung
von Benzoesäure
unter Verwendung von Säurehalogeniden
und wahlweise Veresterungskatalysatoren erhalten werden, wie im
US-Patent Nr. 5 556 905 beschrieben.
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Benzoesäurederivate
aus dem Stand der Technik, aus denen Lösungsmittel mit der erforderlichen Löslichkeit
ausgewählt
werden können,
umfassen: 1,4-Cyclohexandimethanoldibenzoat,
Diethylenglycoldibenzoat, Dipropylenglycoldibenzoat, Polypropylenglycoldibenzoat,
Propylenglycoldibenzoat, Diethylenglycolbenzoat- und Dipropylenglycolbenzoat-Mischung,
Polyethylenglycol(200)-dibenzoat, Isodecylbenzoat, Neopentylglycoldibenzoat,
Glyceryltribenzoat, Pentaerythrittetrabenzoat, Cumylphenylbenzoat
und Trimethylpentandioldibenzoat.
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Die
bevorzugtesten Lösungsmittel
umfassen Methylbenzoat, Ethylbenzoat, n-Propylbenzoat, Isopropylbenzoat,
Butylbenzoat, Isobutylbenzoat, sec-Butylbenzoat, tert-Butylbenzoat,
Isoamylbenzoat und Benzylbenzoat, wobei Benzylbenzoat am bevorzugtesten
ist. Bevorzugte Lösungsmittelgemische
sind solche, in denen Benzylbenzoat das primäre Lösungsmittel ist, sowie Gemische,
die aus Benzylbenzoat und entweder Triacetin, Tributylcitrat, Triethylcitrat
oder N-Methyl-2-pyrrolidon gebildet werden. Bevorzugte Gemische
sind diejenigen, in denen Benzylbenzoat in einer Menge von 50 Gew.-%
oder mehr vorliegt, noch bevorzugter 60 Gew.-% oder mehr, und am
bevorzugtesten 80 Gew.-% oder mehr der Gesamtmenge des vorhandenen
Lösungsmittels.
Besonders bevorzugte Gemische sind diejenigen aus 80/20 Gew.-% Benzylbenzoat/Triacetin und
Benzylbenzoat/N-Methyl-2-pyrrolidon.
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Es
wurde überraschenderweise
festgestellt, dass die oben beschriebenen Lösungsmittel, die eine Mischbarkeit
mit Wasser von weniger als 7 Gew.-% haben, mit einem oder mehreren
zusätzlichen
mischbaren Lösungsmitteln
("Komponentenlösungsmitteln") vermischt werden
können.
Komponentenlösungsmittel,
die mit dem primären
Lösungsmittel
kompatibel und mischbar sind, können
eine höhere
Mischbarkeit mit Wasser haben, und die erhaltenen Gemische können immer
noch eine signifikante Einschränkung
der Wasseraufnahme in das Implantat zeigen. Solche Gemische werden
als "Komponentenlösungsmittelgemische" be zeichnet. Verwendbare
Komponentenlösungsmittelgemische
können
Löslichkeiten
in Wasser aufweisen, die höher
sind als die der primären
Lösungsmittel
selbst, üblicherweise
zwischen 0,1 Gewichtsprozent und bis zu und einschließlich 50
Gewichtsprozent, vorzugsweise bis zu und einschließlich 30
Gewichtsprozent, und am bevorzugtesten bis zu und einschließlich 10
Gewichtsprozent, ohne die Einschränkung der Wasseraufnahme, die von
den Implantaten der Erfindung gezeigt wird, nachteilig zu beeinflussen.
Besonders bevorzugt sind Komponentenlösungsmittelgemische mit einer
Wasserlöslichkeit
von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 7 Gew.-%.
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Komponentenlösungsmittel,
die in Komponentenlösungsmittelgemischen
verwendbar sind, sind diejenigen, die mit dem primären Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
mischbar sind, und umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf
Triacetin, Diacetin, Tributyrin, Triethylcitrat, Tributylcitrat,
Acetyltriethylcitrat, Acetyltributylcitrat, Triethylglyceride, Triethylphosphat,
Diethylphthalat, Diethyltartrat, Mineralöl, Polybuten, Silikonflüssigkeit,
Glycerin, Ethylenglycol, Polyethylenglycol, Octanol, Ethyllactat,
Propylenglycol, Propylencarbonat, Ethylencarbonat, Butyrolacton,
Ethylenoxid, Propylenoxid, N-Methyl-2-pyrrolidon, 2-Pyrrolidon,
Glycerinformal, Methylacetat, Ethylacetat, Methylethylketon, Dimethylformamid,
Dimethylsulfoxid, Tetrahydrofuran, Caprolactam, Decylmethylsulfoxid, Ölsäure und
1-Dodecylazacycloheptan-2-on und deren Gemische.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
wird das primäre
Lösungsmittel
ausgewählt
aus niederen Alkyl- und Aralkylestern der Benzoesäure, und
das Polymer ist ein Milchsäure-basiertes
Polymer, am bevorzugtesten PLGA, mit einem Zahlenmittel der Molmasse
zwischen etwa 8000 und etwa 13000, und vorzugsweise etwa 10000.
Gegenwärtig
sind die bevorzugtesten Lösungsmittel
Benzylbenzoat und die niederen Alkylester der Benzoesäure. Wie
hier beschrieben, können
die Benzoesäureester
allein oder in einem Gemisch mit anderen mischbaren Lösungsmitteln,
wie beispielsweise Triacetin, verwendet werden. Implantate werden
hergestellt als viskose Gele, in denen das nützliche Mittel im wesentlichen überall gelöst oder
dispergiert ist, und solche Zusammensetzungen sind sowohl für die systemische
als auch die lokale Verabreichung nützlich, egal ob anfängliches
Bersten ein wichtiger Gesichtspunkt ist oder nicht. Darüber hinaus
bietet die Verwendung von Estern der Benzoesäure eine erhöhte Kontrolle
des Wassereindringens, was zu einer erhöhten Stabilität des nützlichen
Mittels führt.
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Die
geringe Wasseraufnahme, d.h. begrenztes Wassereindringen in die
Gelzusammensetzung nach der Implantation, ermöglicht es dem Ausführenden
der Erfindung, durch Kontrolle der Bioerosionseigenschaften des
Polymers den Austritt von nützlichem
Mittel durch Diffusion einzuschränken
und die Kontrolle des Abgabeprofils des nützlichen Mittels zu verbessern.
Die bevorzugten Zusammensetzungen machen es möglich, dass das nützliche
Mittel mit Gehalten in das Innere des Polymers eingebracht werden
kann, die über
denen liegen, die erforderlich sind, um das nützliche Mittel in Wasser zu
sättigen,
wodurch eine Freisetzung nullter Ordnung des nützlichen Mittels erleichtert
wird. Darüber
hinaus können
die bevorzugten Zusammensetzungen viskose Gele bereitstellen, die
eine Glasübergangstemperatur
unterhalb von 37°C
haben, so dass das Gel über
einen Zeitraum von 24 Stunden oder mehr nach der Implantation weich
bleibt.
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Das
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
ist in der Lage, das Polymer aufzulösen und ein viskoses Gel zu
bilden, das Partikel des nützlichen
Mittels vor der Freisetzung gelöst
oder dispergiert und von der Einsatzumgebung isoliert halten kann.
Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung stellen Implantate
mit einem niedrigen Berstindex zur Verfügung. Die Wasseraufnahme wird
durch Verwendung eines Lösungsmittels
oder Lösungsmittelgemisches
kontrolliert, das das Polymer löslich
oder weich macht, aber die Aufnahme von Wasser in das Implantat
wesentlich einschränkt.
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Die
Bedeutung des Einschränkens
der Wasseraufnahme ist mit Bezug auf die 4A–4B ersichtlich,
die die Gesamtwasseraufnahme für
verschiedene Zusammensetzungen als Funktion der Zeit zeigen, sowie
aus Tabelle 1, die typische Formulierungen zeigt, für die Berstindizes
bestimmt wurden.
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Die
Wasseraufnahme wurde für
verschiedene Polymerträger,
d.h. 50% Polymer-50% Lösungsmittel-Zusammensetzungen,
in Abwesenheit eines nützlichen
Mittels bestimmt. Wie in
4A gezeigt,
ist die Wasseraufnahme eines Gelträgers, der mit dem besser wassermischbaren
Lösungsmittel
N-Methyl-2-pyrrolidon (NMP) hergestellt wurde, höher als bei irgendeiner anderen
Lösungsmittel-Polymer-Kombination,
und zwar etwa um den Faktor vier oder mehr. Bei der Kombination
von 80 Gew.-% Benzylbenzoat und 20 Gew.-% NMP im Lösungsmittelteil
des Trägers
beträgt
die Wasseraufnahme weniger als ein Drittel derjenigen von NMP allein.
Implantate mit Benzylbenzoat nehmen am wenigsten Wasser auf, sowohl
im Vergleich mit anderen Lösungsmitteln
allein oder als Gemische mit Benzylben zoat. Weiterhin ist ersichtlich,
dass das 80/20-Gemisch von Benzylbenzoat und Triacetin weniger als
10% Wasser bezogen auf das Gewicht aufnimmt, und weniger Wasseraufnahme
als Triacetin allein zeigt.
4B liefert
einen Vergleich verschiedener Lösungsmittel
allein und verdeutlich erneut die Vorzüge der Benzoesäureester,
insbesondere von Benzylbenzoat. Ein relativer Vergleich der Wasseraufnahme
für verschiedene
Lösungsmittel
und der Berstindizes, die in der erwähnten Tabelle 1 aufgeführt sind,
zeigt eine Korrelation zwischen niedrigen Wasseraufnahmewerten und
niedrigen Berstindizes. Wie durch den hier beschriebenen Wasseraufnahme-Assay
getestet wurde, können
Gelzusammensetzungen dieser Erfindung 25% oder weniger ihres Gesamtgewichts
an Wasser in den ersten 7 Tagen, 30% in den ersten 14 Tagen und
40% in den ersten 21 Tagen aufnehmen. Tabelle
1
- 1 Alle Depotgele enthielten 10% hGH.
- 2 Bei allen Depotgelen wurde hGH in (50/50)-Lösungsmittel/Polymer-Gemische
eingebracht.
- 3 L = lyophilisiert, ST = sprühgetrocknet
-
Zusätzlich zur
Kontrolle der Wasseraufnahme und des damit verbundenen anfänglichen
Berstens durch die Wahl des Lösungsmittels
können
auch Mittel, die die Wasserlöslichkeit
des nützlichen
Mittels modulieren, zusammen mit den bevorzugten Lösungsmitteln
verwendet werden, um das Bersten des nützlichen Mittels aus dem Implantat
zu kontrollieren. Berstindizes und Prozentgehalte an nützlichem
Mittel, das in den ersten vierundzwanzig Stunden nach der Implantation
freigesetzt wird, können
durch Verwendung von Löslichkeitsmodulatoren
zusammen mit dem nützlichen
Mittel um ein Drittel bis zwei Drittel oder mehr reduziert werden.
Solche Modulatoren sind üblicherweise
Beschichtungen, Substanzen, die mit dem nützlichen Mittel Komplexe bilden,
auf andere Weise damit assoziieren oder es stabilisieren, wie beispielsweise
Metallionen, andere Stabilisatoren, Wachse, Fette, Öle, unpolare
Emulsionen und ähnliches.
Die Verwendung solcher Löslichkeitsmodulatoren
kann die Verwendung von besser wasserlöslichen Lösungsmitteln oder Gemischen
ermöglichen und
Berstindizes von 8 oder weniger bei systemischen Anwendungen ermöglichen,
oder bei lokalen Anwendungen die Freisetzung von nicht mehr als
20% des verabreichten nützlichen
Mittels in den ersten 24 Stunden nach der Implantation. Vorzugsweise
beträgt
diese Freisetzung nicht mehr als 15%, und noch bevorzugter nicht
mehr als 10%.
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Die
eingeschränkte
Wasseraufnahme durch die Zusammensetzungen dieser Erfindung kann
oft die Möglichkeit
eröffnen,
Zusammensetzungen ohne Löslichkeitsmodulatoren
herzustellen, wenn in anderen Zusammensetzungen solche Modulatoren
erforderlich wären.
Mit Bezug auf Tabelle 1 werden beispielsweise geeignete Berstindizes
bei einer Zusammensetzung aus PLGA, Benzylbenzoat und menschlichem
Wachstumshormon ohne das Vorhandensein von Zinkionen erzielt. Vergleichbare
Ergebnisse können
mit anderen nützlichen
Mitteln, wie beispielsweise den Interferonen, einschließlich Interferon
Alpha-2a, Interferon Alpha-2b
und Konsensinterferon, erhalten werden.
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In
Fällen,
wo die Wahl des Lösungsmittels
und Polymers zu Zusammensetzungen führt, die die Wasseraufnahme
selbst stark einschränken,
kann es wünschenswert
sein, osmotische Mittel oder andere Mittel oder wasseranziehende
Mittel zuzusetzen, die die Wasseraufnahme auf gewünschte Werte
erhöhen.
Solche Mittel können
beispielsweise Zucker und ähnliche
sein, die aus dem Stand der Technik gut bekannt sind.
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Normalerweise
hat eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung die Form eines
im wesentlichen homogenen, schwammartigen Gels, wobei die Poren
im Inneren des Implantats im wesentlichen den Poren auf der Oberfläche des
Implantats gleichen. Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
behalten ihre gelartige Konsistenz über einen längeren Zeitraum als Vorrichtungen
aus dem Stand der Technik bei und ermöglichen die Abgabe des nützlichen
Mittels über
einen verlängerten
Zeitraum. Dies ist möglich,
da die Implantate der vorliegenden Erfindung normalerweise eine
Glasübergangstemperatur
Tg haben, die niedriger ist als die Körpertemperatur
des Patienten, z.B. 37°C
bei Menschen. Aufgrund der Unmischbarkeit der in dieser Erfindung
verwndbaren Lösungsmittel
mit Wasser ist die Wasseraufnahme durch das Implantat eingeschränkt, und
die Poren, die sich bilden, gleichen eher einer Struktur mit geschlossenen
Zellen ohne eine bedeutende Anzahl von größeren Poren oder Poren, die
sich von der Oberfläche
in das Innere des Implantats erstrecken und an der Oberfläche des
Implantats offen sind. Darüber
hinaus bieten die Oberflächenporen
dem Wasser aus Körperflüssigkeiten
nur wenig Möglichkeiten,
sofort nach der Implantation in das Implantat einzudringen, wodurch
der Bersteffekt kontrolliert wird. Da die Zusammensetzungen vor
der Implantation oft hochviskos sind, wenn die Zusammensetzung für die Implantation
durch Injektion vorgesehen ist, kann die Viskosität wahlweise durch
Verwendung von viskositätserniedrigenden,
mischbaren Lösungsmitteln
oder durch Verwendung von Emulgatoren oder durch Erhitzen modifiziert
werden, um eine Gelzusammensetzung zu erhalten, die eine Viskosität oder einen
Scherwiderstand hat, die niedrig genug sind, um den Durchgang der
Gelzusammensetzung durch eine Nadel zu ermöglichen.
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Die
Grenze der gewünschten
oder erforderlichen Menge an nützlichem
Mittel, das in den ersten 24 Stunden freigesetzt wird, ist abhängig von
Umständen
wie beispielsweise dem Abgabezeitraum, dem therapeutischen Fenster
für das
nützliche
Mittel, möglichen
nachteiligen Folgen von Überdosierung,
den Kosten des nützlichen
Mittels und der Art der gewünschten
Wirkung, z.B. systemisch oder lokal. Vorzugsweise werden 20% des
nützlichen
Mittels oder weniger in den ersten 24 Stunden nach der Implantation
freigesetzt, wobei der Prozentsatz auf der Gesamtmenge des nützlichen
Mittels basiert, das während
der Dauer des Abgabezeitraums abgegeben werden soll. Normalerweise
können
höhere
Prozentsätze
der Freisetzung in den ersten 24 Stunden toleriert werden, wenn
die Dauer des Abgabezeitraums relativ kurz ist, z.B. weniger als
7–14 Tage, oder
wenn das nützliche
Mittel ein weites therapeutisches Fenster bei geringer Wahrscheinlichkeit
von Nebenwirkungen hat, oder wenn das nützliche Mittel lokal wirkt.
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In
Abhängigkeit
vom ausgewählten
speziellen Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch,
dem Polymer und nützlichen
Mittel, und wahlweise den Löslichkeitsmodulatoren
für das
nützliche
Mittel, können
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung, die für die systemische
Abgabe vorgesehen sind, eine Gelzusammensetzung mit einem Berstindex
von 8 oder weniger, vorzugsweise 5 oder weniger, noch bevorzugter
4 oder weniger, und am bevorzugtesten 2 oder weniger zur Verfügung stellen.
Besonders vorteilhaft sind Zusammensetzungen aus PGLA mit Lösungsmitteln,
die eine Wassermischbarkeit von weniger als 7 Gew.-% haben, wahlweise
kombiniert mit den anderen Lösungsmitteln,
die Implantate zur systemischen Abgabe zur Verfügung stellen, die einen Berstindex
von 10 oder weniger, vorzugsweise 7 oder weniger, noch bevorzugter
6 oder weniger und am bevorzugtesten 3 oder weniger haben. Wie hier
erläutert,
kann die Verwendung von Lösungsmittelgemischen
besonders vorteilhaft sein, um eine ausreichende Erweichung des
Polymers zu ermöglichen und
gleichzeitig die gewünschten
Berstindizes und angestrebten Freisetzungsprozente der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
zu erreichen.
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Zusammensetzungen,
die für
die lokale Freisetzung des nützlichen
Mittels vorgesehen sind, werden genauso wie diejenigen für die systemische
Verwendung hergestellt. Da jedoch die lokale Abgabe eines nützlichen
Mittels an einen Patienten nicht zu nachweisbaren Plasmagehalten
des nützlichen
Mittels führt,
müssen solche
Systeme durch einen Prozentsatz des nützlichen Mittels, das in einem
vorbestimmten Anfangszeitraum freigesetzt wird, anstelle eines Berstindex,
wie hier beschrieben, gekennzeichnet sein. Normalerweise umfasst dieser
Zeitraum die ersten 24 Stunden nach der Implantation, und der Prozentsatz
ist gleich der Gewichtsmenge des nützlichen Mittels, das in dem
Zeitraum freigesetzt wird (z.B. 24 Stunden), geteilt durch die Gewichtsmenge
des nützlichen
Mittels, das während
der Dauer des Abgabezeitraums abgegeben werden soll; multipliziert
mit der Zahl 100. Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung haben
bei den meisten Anwendungen ein anfängliches Bersten von 20% oder
weniger, vorzugsweise 15% oder weniger, und am bevorzugtesten 10%
oder weniger. Besonders bevorzugt sind Implantatsysteme mit einem
anfänglichen
Bersten von 5% oder weniger.
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In
vielen Fällen
ist es wünschenswert,
das anfängliche
Bersten des nützlichen
Mittels bei der lokalen Verabreichung zu verringern, um nachteiligen
Wirkungen vorzubeugen. Beispielsweise sind Implantate der Erfindung,
die chemotherapeutische Mittel enthalten, zur direkten Injektion
in Tumore geeignet. Viele chemotherapeutische Mittel zeigen jedoch
toxische Nebenwirkungen, wenn sie systemisch verabreicht werden.
Folglich ist die lokale Verabreichung in den Tumor die Methode der
Wahl. Es ist jedoch erforderlich, die Verabreichung des chemotherapeutischen
Mittels mit einem großen
Bersten zu vermeiden, da ein solches Mittel möglicherweise in die vaskulären oder
lymphatischen Systeme eindringt, wo es Nebenwirkungen zeigen kann.
Somit sind in diesen Fällen
die hier beschriebenen implantierbaren Systeme der vorliegenden
Erfindung mit eingeschränktem
Bersten vorteilhaft.
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Das
Lösungsmittel
oder Lösungsmittelgemisch
liegt normalerweise in einer Menge von etwa 95 bis etwa 20 Gew.-%
vor, vorzugsweise in einer Menge von etwa 70 bis 30 Gew.-% und häufig 60–40 Gew.-%
des viskosen Gels, d.h. den vereinigten Mengen des Polymers und
des Lösungsmittels.
Das durch Vermischen des Polymers und des Lösungsmittels gebildete viskose
Gel hat normalerweise eine Viskosität von etwa 1000 bis etwa 200000
Poise, vorzugsweise etwa 5000 bis etwa 50000 Poise, gemessen bei
einer Schergeschwindigkeit von 1,0 s–1 und
25°C mit
einem Haake-Rheometer etwa 1–2
Tage nach vollständigem
Vermischen. Das Vermischen des Polymers mit dem Lösungsmittel
kann mit herkömmlichen
Vorrichtungen mit geringer Scherkraft, wie beispielsweise einem
Ross-Doppelplanetenmischer, über
etwa 10 Minuten bis etwa 1 Stunde erzielt werden, wobei kürzere oder
längere
Zeiten vom Fachmann auf dem Gebiet in Abhängigkeit von den besonderen physikalischen
Eigenschaften der herzustellenden Zusammensetzung ausgewählt werden.
Da es oft wünschenswert
ist, das Implantat als injizierbare Zusammensetzung zu verabreichen,
ist es ein ebenso wichtiger Gesichtspunkt bei der Herstellung von
Implantaten, die viskose Gele sind, dass die Polymer/Lösungsmittel/nützliches
Mittel-Zusammensetzung eine ausreichend niedrige Viskosität hat, dass
man sie durch eine Nadel mit kleinem Durchmesser, z.B. eine 18–20 Gauge-Nadel,
pressen kann. Wie hier beschrieben, kann die Einstellung der Viskosität des Gels
zur Injektion, falls erforderlich, mit Hilfe von Emul gatoren erreicht
werden. Dennoch sollten diese Zusammensetzungen eine angemessene
Dimensionsstabilität
haben, damit sie lokalisiert bleiben und falls erforderlich entfernt
werden können.
Die speziellen Gelzusammensetzungen oder gelartigen Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindungen genügen
diesen Erfordernissen.
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Wenn
die Polymerzusammensetzung als injizierbares Gel verabreicht werden
soll, muss der Grad der Polymerauflösung mit der resultierenden
Gelviskosität,
damit das viskose Gel mit einer angemessenen Kraft aus einer Nadel
abgegeben werden kann, sowie mit dem möglichen Bersteffekt ausbalanciert
sein. Hochviskose Gele machen es möglich, dass das nützliche
Mittel abgegeben werden kann, ohne einen wesentlichen Bersteffekt
zu zeigen, aber sie machen es schwierig, das Gel durch eine Nadel
abzugeben. In solchen Fällen kann
der Zusammensetzung wahlweise ein Emulgator zugesetzt werden. Da
die Viskosität
generell abnimmt, wenn die Temperatur der Zusammensetzung ansteigt,
kann es bei bestimmten Anwendungen auch vorteilhaft sein, die Viskosität des Gels
durch Erwärmen
zu erniedrigen, um eine leichter injizierbare Zusammensetzung bereitzustellen.
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Wie
in 1 gezeigt, erforderte beispielsweise ein Gel,
das aus 40 Gew.-% eines 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Polymers und 60 Gew.-%
Triacetin hergestellt war, etwa 40 psig, um das Gel mit 2 cm3/min durch eine Standard-20 Gauge-Nadel abzugeben,
während
ein Gel, das aus dem gleichen Polymer mit 60 Gew.-% N-Methyl-2-pyrrolidon
hergestellt war, nur etwa 8 psig erforderte. 1 zeigt
auch, dass die erforderliche Abgabekraft nur etwa 2 psig ist, wenn
der Emulgator (in diesem Fall 33 Gew.-% einer 10%-igen Ethanollösung) zu
dem viskosen Gel gemäß der Erfindung
zugegeben wird. Die scherverdünnenden
Eigenschaften der Depotgelzusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
machen es möglich,
dass sie leicht unter Verwendung von Standard-Gauge-Nadeln in ein
Tier, einschließlich
Menschen, injiziert werden können,
ohne einen übermäßig hohen
Abgabedruck zu erfordern.
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Wenn
der Emulgator unter Verwendung herkömmlicher statischer oder mechanischer
Mischvorrichtungen, wie beispielsweise einem Mischdüsenmischer,
mit dem viskosen Gel aus dem Polymer und dem Lösungsmittel vermischt wird,
bildet der Emulgator eine separate Phase aus dispergierten Tröpfchen mikroskopischer
Größe, die üblicherweise
einen mittleren Durchmesser von weniger als etwa 100 Mikrometer
haben. Die zusammenhängende
Phase wird vom Polymer und dem Lösungsmittel
gebildet. Die Partikel des nützlichen
Mittels können
entweder in der zusammenhängenden
Phase oder in der Tröpfchenphase
gelöst
oder dispergiert sein. In der erhaltenen thixotropen Zusammensetzung
verlängern
sich die Tröpfchen
des Emulgators in der Scherrichtung und verringern wesentlich die
Viskosität
des aus dem Polymer und dem Lösungsmittel gebildeten
viskosen Gels. Beispielsweise kann man mit einem viskosen Gel mit
einer Viskosität
von etwa 5000 bis etwa 50000 Poise, gemessen bei 1,0 s–1 bei
25°C, eine
Verringerung der Viskosität
auf weniger als 100 Poise, bestimmt mit einem Haake-Rheometer, erhalten,
wenn mit einer 10%-igen Ethanol/Wasser-Lösung bei 25°C emulgiert wird.
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Bei
Verwendung liegt der Emulgator normalerweise in einer Menge im Bereich
von etwa 5 bis 80 Gew.-% vor, vorzugsweise etwa 20 bis etwa 60 Gew.-%,
und häufig
30 bis 50 Gew.-%, bezogen auf die Menge der injizierbaren Depotgelzusammensetzung,
d.h. die kombinierten Mengen von Polymer, Lösungsmittel, Emulgator und
nützlichem
Mittel. Emulgatoren umfassen beispielsweise Lösungsmittel, die mit dem Polymerlösungsmittel
oder -lösungsmittelgemisch
nicht vollständig
mischbar sind. Beispielhafte Emulgatoren sind Wasser, Alkohole,
Polyole, Ester, Carbonsäuren,
Ketone, Aldehyde und Gemische davon. Besonders bevorzugt sind Wasser,
Ethanol und Isopropylalkohol und Lösungen und Gemische davon.
Die Art des Emulgators beeinflusst die Größe der dispergierten Tröpfchen.
Ethanol liefert beispielsweise Tröpfchen mit einem mittleren Durchmesser,
der in der Größenordnung
von zehnmal größer sein
kann als die Tröpfchen,
die mit einer isotonischen Kochsalzlösung mit 0,9 Gew.-% Natriumchlorid
bei 21°C
erhalten werden.
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3 zeigt
die Viskositäten
bei verschiedenen Schergeschwindigkeiten unter Verwendung von Wasser
allein und einem wässrigen
Gemisch mit 10 Vol.-% Ethanol bei einem Gewichtsverhältnis von
2:1 (Gel:Emulgator) und unter Verwendung eines viskosen Gels aus
50 Gew.-% eines 50:50-Milchsäure-Glycolsäure-Copolymers und 50
Gew.-% Triacetin im Vergleich zu den Viskositäten des viskosen Gels ohne
Emulgator.
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Es
ist klar, dass der Emulgator nicht einfach ein Verdünnungsmittel
darstellt, der die Viskosität
durch einfaches Verringern der Konzentration der Komponenten der
Zusammensetzung erniedrigt. Die Verwendung herkömmlicher Verdünnungsmittel
kann die Viskosität
erniedrigen, aber kann auch den oben er wähnten Bersteffekt hervorrufen,
wenn die verdünnte
Zusammensetzung injiziert wird. Im Gegensatz dazu kann die injizierbare
Depotzusammensetzung der vorliegenden Erfindung durch Auswahl des
Lösungsmittels
und des Emulgators so formuliert werden, dass der Bersteffekt vermieden
wird, so dass der Emulgator, wenn sie einmal am Ort injiziert wurde,
wenig Einfluss auf die Freisetzungseigenschaften des ursprünglichen
Systems hat.
-
Da
die Implantatsysteme der vorliegenden Erfindung vorzugsweise als
viskose Gele hergestellt werden, ist die Verabreichungsweise des
Implantats nicht auf die Injektion beschränkt, obgleich diese Abgabeart oft
bevorzugt ist. Dort, wo das Gel als ein Produkt verabreicht wird,
das am Ort verbleibt, kann es so geformt werden, dass es nach Beendigung
der Operation in einen Körperhohlraum
passt, oder es kann durch Aufstreichen oder Palettieren als fließfähiges Gel
auf restliches Gewebe oder Knochen aufgebracht werden. Solche Anwendungen
ermöglichen
die Beladung von nützlichem
Mittel im Gel oberhalb der Konzentrationen, die normalerweise bei
injizierbaren Zusammensetzungen vorliegen.
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Das
nützliche
Mittel kann irgendeine physiologisch oder pharmakologisch wirksame
Substanz oder Substanzen sein, wahlweise in Kombination mit pharmazeutisch
geeigneten Trägern
und zusätzlichen
Bestandteilen, wie beispielsweise Antioxidantien, Stabilisatoren,
Permeationsverstärkern
usw., die die vorteilhaften Ergebnisse, die durch die vorliegenden
Erfindung erzielt werden können,
nicht wesentlich nachteilig beeinflussen. Das nützliche Mittel kann irgendeines
der Mittel sein, von denen bekannt ist, das sie an den Körper eines
Menschen oder eines Tiers abgegeben werden können, und die vorzugsweise
in Wasser löslich
sind, statt im polymerlösenden
Lösungsmittel.
Die Medikamente umfassen Arzneimittel, Medikamente, Vitamine, Nährstoffe
oder ähnliches.
Die Arten von Mitteln, die dieser Beschreibung entsprechen, umfassen
Verbindungen mit niedriger Molmasse, Proteine, Peptide, genetisches
Material, Nährstoffe,
Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel,
geschlechtssterilisierende Substanzen, Fertilitätsinhibitoren und Fertilitätspromotoren.
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Arzneimittel,
die durch die vorliegende Erfindung abgegeben werden können, umfassen
Medikamente, die auf die peripheren Nerven, die adrenergen Rezeptoren,
die cholinergen Rezeptoren, die Skelettmuskeln, das Herz-Kreislaufsystem,
die glatten Muskeln, das Blutkreislaufsystem, synoptische Stellen,
Neuroeffektor-Verbindungsstellen, Endokrin- und Hormonsysteme, das
Immunsystem, das Fortpflanzungssystem, das Skelett, autakoide Systeme,
die Verdauungs- und Ausscheidungssysteme, das Histaminsystem und
das zentrale Nervensystem wirken. Geeignete Mittel können beispielsweise
aus Proteinen, Enzymen, Hormonen, Polynucleotiden, Nucleoproteinen,
Polysacchariden, Glykoproteinen, Lipoproteinen, Polypeptiden, Steroiden, Analgetika,
Lokalanästhetika,
Antibiotika, entzündungshemmenden
Corticosteroiden, Augenmedikamenten und synthetischen Analoga dieser
Spezies ausgewählt
werden.
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Beispiele
für Medikamente,
die durch die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung abgegeben
werden können,
umfassen, sind aber nicht eingeschränkt auf Prochlorperzinedisylat,
Eisen(II)sulfat, Aminocapronsäure,
Mecamylaminhydrochlorid, Procainamidhydrochlorid, Amphetaminsulfat,
Methamphetaminhydrochlorid, Benzamphetaminhydrochlorid, Isoproterenolsulfat,
Phenmetrazinhydrochlorid, Bethanecholchlorid, Methacholinchlorid,
Pilocarpinhydrochlorid, Atropinsulfat, Scopolaminbromid, Isopropamidiodid,
Tridihexetylchlorid, Phenforminhydrochlorid, Methylphenidathydrochlorid,
Theophyllincholinat, Cephalexinhydrochlorid, Diphenidol, Meclizinhydrochlorid,
Prochlorperazinmaleat, Phenoxybenzamin, Thiethylperzinmaleat, Anisindon,
Diphenadion, Erythrityltetranitrat, Digoxin, Isoflurophat, Acetazolamid,
Methazolamid, Bendroflumethiazid, Chloropropamid, Tolazamid, Chlormadinonacetat,
Phenaglycodol, Allopurinol, Aluminiumaspirin, Methotrexat, Acetylsulfisoxazol,
Erythromycin, Hydrocortison, Hydrocorticosteronacetat, Cortisonacetat,
Dexamethason und dessen Derivate, wie beispielsweise Betamethason,
Triamcinolon, Methyltestosteron, 17-S-Östradiol, Ethinylöstradiol,
Ethinylöstradiol-3-methylether,
Prednisolon, 17α-Hydroxyprogesteronacetat,
19-Norprogesteron, Norgestrel, Norethindron, Norethisteron, Norethiederon,
Progesteron, Norgesteron, Norethynodrel, Aspirin, Indomethacin,
Naproxen, Fenoprofen, Sulindac, Indoprofen, Nitroglycerin, Isosorbiddinitrat,
Propranolol, Timolol, Atenolol, Alprenolol, Cimetidin, Clonidin,
Imipramin, Levodopa, Chlorpromazin, Methyldopa, Dihydroxyphenylalanin,
Theophyllin, Calciumgluconat, Ketoprofen, Ibuprofen, Cephalexin,
Erythromycin, Haloperidol, Zomepirac, Eisen(II)lactat, Vincamin,
Diazepam, Phenoxybenzamin, Diltiazem, Milrinon, Mandol, Quanbenz, Hydrochlorothiazid,
Ranitidin, Flurbiprofen, Fenufen, Fluprofen, Tolmetin, Alclofenac,
Mefenamic, Flufenamic, Difuinal, Nimodipin, Nitrendipin, Nisoldipin,
Nicardipin, Felodipin, Lidoflazin, Tiapamil, Gallopamil, Amlodipin, Mioflazin,
Lisinopril, Enalapril, Enalaprilat, Captopril, Ramipril, Famotidin,
Nizatidin, Sucralfat, Etintidin, Tetratolol, Minoxidil, Chlordiazepoxid,
Diazepam, Amitriptylin und Imipramin. Weitere Beispiele sind Proteine
und Peptide, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf knochenmorphogene Proteine, Insulin, Colchicin, Glucagon, thyroidstimulierendes
Hormon, Nebenschilddrüsen-
und Hypophysenhormone, Calcitonin, Renin, Prolactin, Corticotrophin,
thyreotropes Hormon, follikelstimulierendes Hormon, Choriongonadotropin,
Gonadotropin-releasing-Hormon, Rinder-Somatotropin, Schweine-Somatotropin,
Oxytocin, Vasopressin, GRF, Somatostatin, Lypressin, Pankreozymin,
luteinisierendes Hormon, LHRH, LHRH-Agonisten und -Antagonisten,
Leuprolid, Interferone, wie beispielsweise Interferon Alpha-2a,
Interferon Alpha-2b und Konsensinterferon, Interleukine, Wachstumshormon,
wie beispielsweise menschliches Wachstumshormone und dessen Derivate,
wie beispielsweise Methionin-menschliches Wachstumshormon und Desphenylalanin-menschliches Wachstumshormon,
Rinderwachstumshormon und Schweinewachstumshormon, Fruchtbarkeitsinhibitoren,
wie beispielsweise die Prostaglandine, Fruchtbarkeitspromotoren,
Wachstumsfaktoren, wie beispielsweise insulinähnlichen Wachstumsfaktor, Koagulationsfaktoren,
menschlichen Pankreashormon-releasing-Faktor, Analoga und Derivate
dieser Verbindungen, und pharmazeutisch geeignete Salze dieser Verbindungen
oder deren Analoga oder Derivate.
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Die
vorliegende Erfindung ist auch anwendbar bei chemotherapeutischen
Mitteln zur lokalen Verabreichung solcher Mittel, um systemische
Nebenwirkungen zu vermeiden oder zu minimieren. Gele der vorliegenden
Erfindung, die chemotherapeutische Mittel enthalten, können zur
verzögerten
Freisetzung des chemotherapeutischen Mittels mit der Zeit auch direkt
in das Tumorgewebe injiziert werden. In einigen Fällen, insbesondere
nach operativer Entfernung des Tumors, kann das Gel direkt in den
entstandenen Hohlraum implantiert werden oder kann als Beschichtung
auf das zurückbleibende
Gewebe aufgetragen werden. In Fällen,
wo das Gel nach der Operation implantiert wird, können Gele
mit höheren
Viskositäten
verwendet werden, da sie keine Nadel mit kleinem Durchmesser passieren
müssen.
Typische chemotherapeutische Mittel, die in Übereinstimmung mit der Praxis
der vorliegenden Erfindung abgegeben werden können, umfassen beispielsweise
Carboplatin, Cisplatin, Paclitaxel, BCNU, Vincristin, Camptothecin,
Etopsid, Cytokine, Ribozyme, Interferone, Oligonucleotide und Oligonucleotidsequenzen,
die Translation oder Transkription von Tumorgenen inhibieren, funktionelle
Derivate davon und allgemein bekannte chemotherapeutische Mittel,
wie diejenigen, die im US-Patent Nr. 5 651 986 beschrieben sind.
Die vorliegende Anwendung ist besonders nützlich bei der verzögerten Abgabe
von wasserlöslichen
chemotherapeutischen Mitteln, wie beispielsweise Cisplatin und Carboplatin
und den wasserlöslichen
Derivaten von Paclitaxel. Die Eigenschaften der Erfindung, die den
Bersteffekt minimieren, sind besonders vorteilhaft bei der Verabreichung
von wasserlöslichen
nützlichen
Mitteln aller Arten, besonders aber den Verbindungen, die klinisch
nützlich
und wirksam sind, aber nachteilige Nebenwirkungen haben können.
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Zu
einem oben nicht genannten Ausmaß können auch die im vorher erwähnten US-Patent
Nr. 5 242 910 beschriebenen nützlichen
Mittel verwendet werden. Ein besonderer Vorteil der vorliegenden
Erfindung ist es, dass Materialien, wie beispielsweise Proteine,
beispielhaft gezeigt durch das Enzym Lysozym, und cDNA und DNA,
inkorporiert in virale und nicht-virale Vektoren, die nur schwierig
mikroverkapselt oder zu Mikrokügelchen
verarbeitet werden können,
ohne das Ausmaß an
Zersetzung durch Einwirkung hoher Temperaturen und denaturierender
Lösungsmittel,
wie es bei anderen Verarbeitungsverfahren oft der Fall ist, in die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung eingebracht werden
können.
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Das
nützliche
Mittel wird vorzugsweise in das aus dem Polymer und dem Lösungsmittel
gebildete viskose Gel in Form von Partikeln eingebracht, die normalerweise
eine mittlere Partikelgröße von etwa
0,1 bis etwa 100 μm,
vorzugsweise etwa 1 bis etwa 25 μm,
und häufig
2 bis 10 μm
haben. Partikel mit einer mittleren Partikelgröße von etwa 5 μm wurden
beispielsweise hergestellt durch Sprühtrocknen oder Gefriertrocknen
eines wässrigen
Gemisches aus 50% Saccharose und 50% Hühnerlysozym (auf Trockengewichtbasis)
und Gemischen von 10–20%
hGH und 15–30
mM Zinkacetat. Solche Partikel wurden in bestimmten Beispielen verwendet,
die in den Figuren veranschaulicht sind. Herkömmliche Lyophilisierungsverfahren
können
auch verwendet werden, um durch geeignete Gefrier- und Trocknungszyklen
Partikel von nützlichen
Mitteln in verschiedenen Größen herzustellen.
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Zur
Herstellung einer Suspension oder Dispersion von Partikeln des nützlichen
Mittels in dem aus dem Polymer und dem Lösungsmittel gebildeten viskosen
Gel können
irgendwelche herkömmlichen
Vorrichtungen mit niedriger Scherkraft, wie beispielsweise ein Ross-Doppelplanetenmischer,
bei Umgebungsbedingungen verwendet werden. Auf diese Weise kann
praktisch ohne Zersetzung des nützlichen
Mittels eine wirksame Verteilung des nützlichen Mittels erreicht werden.
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Das
nützliche
Mittel ist normalerweise in der Zusammensetzung in einer Menge von
etwa 1 bis etwa 50 Gew.-% gelöst
oder dispergiert, vorzugsweise etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, und häufig 10
bis 20 Gew.-% der vereinigten Mengen des Polymers, Lösungsmittels
und nützlichen
Mittels. In Abhängigkeit
von der Menge des nützlichen
Mittels in der Zusammensetzung kann man verschiedene Freisetzungsprofile
und Berstindizes erzielen. Noch genauer kann man für ein gegebenes
Polymer und Lösungsmittel
durch Einstellen der Mengen dieser Komponenten und der Menge des
nützlichen
Mittels ein Freisetzungsprofil erhalten, das mehr von der Zersetzung
des Polymers als von der Diffusion des nützlichen Mittels abhängt oder
umgekehrt. In dieser Hinsicht erhält man bei niedrigen Beladungsraten
des nützlichen
Mittels meist ein Freisetzungsprofil, das die Zersetzung des Polymers
reflektiert, wobei die Freisetzungsrate mit der Zeit zunimmt. Bei
höheren
Beladungsraten erhält
man meist ein Freisetzungsprofil, das durch Diffusion des nützlichen
Mittels hervorgerufen wird, wobei die Freisetzungsrate mit der Zeit
abnimmt. Bei mittleren Beladungsraten erhält man kombinierte Freisetzungsprofile,
so dass, falls gewünscht,
eine praktisch konstante Freisetzungsrate erreicht werden kann.
Um das Bersten zu minimieren, ist eine Beladung des nützlichen
Mittels in der Größenordnung
von 30 Gew.-% oder weniger der gesamten Gelzusammensetzung, d.h.
Polymer, Lösungsmittel
und nützliches
Mittel, bevorzugt, und eine Beladung von 20% oder weniger ist noch
bevorzugter.
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Freisetzungsraten
und Beladung des nützlichen
Mittels werden eingestellt, um die therapeutisch wirksame Abgabe
des nützlichen
Mittels über
den beabsichtigten verzögerten
Abgabezeitraum bereitzustellen. Vorzugsweise liegt das nützliche
Mittel im Polymergel bei Konzentrationen oberhalb der Sättigungskonzentration
des nützlichen
Mittels in Wasser vor, um ein Medikamentenreservoir bereitzustellen,
aus dem das nützliche
Mittel abgegeben wird. Während
die Freisetzungsrate des nützlichen
Mittels von bestimmten Umständen, wie
beispielsweise dem zu verabreichenden nützlichen Mittel, abhängt, können Freisetzungsraten
in der Größenordnung
von etwa 0,1 bis etwa 100 Mikrogramm/Tag und vorzugsweise etwa 1
bis etwa 10 Mikrogramm pro Tag für
Zeiträume
von etwa 7 bis etwa 90 Tagen erhalten werden. Größere Mengen können abgegeben werden,
wenn die Abgabe über
kürzere
Zeiträume
stattfinden soll. Normalerweise ist eine höhere Frei setzungsrate möglich, wenn
ein stärkeres
Bersten toleriert werden kann. In Fällen, wo die Gelzusammensetzung auf
chirurgischem Weg implantiert wird oder wo sie als "Verbleib"-Depot verwendet
wird, wenn eine Operation durchgeführt wird, um einen Krankheitszustand
oder ein anderes Leiden zu behandeln, ist es möglich, höhere Dosen bereitzustellen,
als sie normalerweise beim Injizieren des Implantats verabreicht
würden.
Weiterhin kann die Dosis des nützlichen
Mittels durch Einstellen des Volumens des implantierten Gels oder
des injizierten injizierbaren Gels kontrolliert werden. Wie aus 2 im
Hinblick auf Lysozym ersichtlich ist, kann man bei höher viskosen
Systemen einen Bersteffekt vermeiden und in der Größenordnung
von 1 Gew.-% des nützlichen Mittels
in der Zusammensetzung während
des ersten Tages abgeben.
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Die 5A und 5B veranschaulichen
typische Freisetzungsprofile von menschlichem Wachstumshormon ("hGH"), erhalten in Ratten,
aus bevorzugten Zusammensetzungen dieser Erfindung. Die Vorteile von
Benzylbenzoat werden in diesem Vergleich deutlich. Das hGH-Benzylbenzoat-Implantat
zeigt ein geringeres Bersten und eine verzögerte Freisetzung von hGH mit
nahezu nullter Ordnung über
den Freisetzungszeitraum, sowohl in dem Fall, wo das hGH nicht stabilisiert
ist (5A), als auch in dem Fall, in dem hGH mit Zinkionen
stabilisiert ist (5B).
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Andere
Komponenten können
in der Gelzusammensetzung bis zu einem gewünschten Ausmaß, oder um
der Zusammensetzung nützliche
Eigenschaften zu verleihen, vorhanden sein, wie beispielsweise Polyethylenglycol,
hygroskopische Mittel, Stabilisatoren, Porenbildner und andere.
Wenn die Zusammensetzung ein Peptid oder ein Protein enthält, das
in einer wässrigen
Umgebung löslich
oder instabil ist, kann es sehr wünschenswert sein, einen Löslichkeitsmodulator
mit aufzunehmen, der in der Zusammensetzung beispielsweise als Stabilisator
wirkt. Verschiedene Moduliermittel sind in den US-Patenten Nrn.
5 654 010 und 5 656 297 beschrieben.
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Im
Falle von beispielsweise hGH ist es bevorzugt, eine Menge eines
Salzes eines zweiwertigen Metalls, vorzugsweise Zink, mit aufzunehmen.
Beispiele für
solche Modulatoren und Stabilisatoren, die mit dem nützlichen
Mittel Komplexe bilden oder damit assoziieren können, um den Stabilisations-
oder modulierten Freisetzungseffekt zu bewirken, umfassen Metallkationen,
vorzugsweise zweiwertige, die in der Zusammensetzung als Magnesiumcarbonat,
Zinkcarbonat, Calci umcarbonat, Magnesiumacetat, Magnesiumsulfat,
Zinkacetat, Zinksulfat, Zinkchlorid, Magnesiumchlorid; Magnesiumoxid,
Magnesiumhydroxid, anderen Antazida und ähnliches vorliegen. Die verwendete
Menge solcher Mittel hängt
ab von der Natur des gebildeten Komplexes, falls vorhanden, oder
von der Natur der Assoziation zwischen dem nützlichen Mittel und dem Mittel.
Normalerweise können
Molverhältnisse
von Löslichkeitsmodulator
oder Stabilisator zu nützlichem
Mittel von etwa 100:1 bis 1:1, und vorzugsweise 10:1 bis 1:1 verwendet
werden.
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Porenbildner
umfassen biokompatible Materialien, die sich im Kontakt mit Körperflüssigkeiten
auflösen,
dispergieren oder zersetzen und dadurch Poren oder Kanäle in der
Polymermatrix bilden. Normalerweise können organische oder anorganische,
wasserlösliche
Materialien vorteilhaft als Porenbildner verwendet werden, wie beispielsweise
Zucker (z.B. Saccharose, Dextrose), wasserlösliche Salze (z.B. Natriumchlorid,
Natriumphosphat, Kaliumchlorid und Natriumcarbonat), wasserlösliche Lösungsmittel,
wie beispielsweise N-Methyl-2-pyrrolidon und Polyethylenglycol,
und wasserlösliche
Polymere (z.B. Carboxymethylcellulose, Hydroxypropylcellulose und ähnliche).
Solche Materialien können
in Mengen von etwa 0.1 Gew.-% bis etwa 100 Gew.-% des Polymers vorliegen,
betragen aber normalerweise weniger als 50% und noch üblicher
weniger als 10–20%
des Gewichts des Polymers.
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Zusammensetzungen
dieser Erfindung ohne nützliches
Mittel sind nützlich
für die
Wundheilung, Knochenwiederherstellung und andere strukturelle Hilfszwecke.
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Um
die verschiedenen Aspekte der vorliegenden Erfindung besser zu verstehen,
wurden die in den vorher beschriebenen Figuren gezeigten Ergebnisse
gemäß den nachfolgenden
Beispielen erhalten.
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Vergleichsbeispiel 1
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Lysozympartikel
wurden durch Sprühtrocknen
von 50% Saccharose und 50% Hühnerlysozm
(auf Trockengewichtbasis) erhalten.
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Ein
viskoses Gelmaterial wurde hergestellt durch Erwärmen von 60 Gew.-% Triacetin
mit 40 Gew.-% eines 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Copolymers
auf 37°C über Nacht.
Man ließ das
viskose Gel auf Raumtemperatur abkühlen. Die Lysozympartikel wurden
in einem Verhältnis
von 20:80 Lysozympartikel:Gel (Gewichtsverhältnis) zum viskosen Gel zugegeben.
Die Kombination wurde 5 Minuten lang vermischt. Direkt vor der Verwendung
wurde eine Lösung
aus 10% Ethanol und 90% isotonischer Kochsalzlösung als Emulgator zugegeben.
Der Emulgator umfasste 1/3 der gesamten injizierbaren Depotgelzusammensetzung.
Die hergestellten Zusammensetzungen waren für die Injektion geeignet.
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2 zeigt
die in vitro-Freisetzungsraten, die mit den anhand von 1 beschriebenen
Zusammensetzungen erhalten wurden. Das aus 40 Gew.-% eines 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Polymers
und 60 Gew.-% Triacetin hergestellte Gel ist dick und somit schwer
zu injizieren, aber zeigt wenig Bersten (weniger als 2% des nützlichen
Mittels werden in den ersten acht Tagen abgegeben). Das aus 40 Gew.-%
eines 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Polymers
und 60 Gew.-% N-Methyl-2-pyrrolidon
hergestellte Gel ist dünn
und injizierbar, aber zeigt ein starkes Bersten (mehr als 70% des
nützlichen
Mittels werden in den ersten acht Tagen abgegeben). Das aus 27 Gew.-%
eines 50:50-Milchsäure:Glycolsäure-Polymers,
40 Gew.-% Triacetin und 33 Gew.-% einer Lösung aus 10% Ethanol und 90%
isotonischer Kochsalzlösung
hergestellt Gel ist dünn
und injizierbar und zeigt geringes Bersten (weniger als 10% des
nützlichen
Mittels werden in den ersten acht Tagen abgegeben). In jedem Fall
ist Lysozym das nützliche
Mittel und macht 20 Gew.-% der Gesamtformulierung aus nützlichem
Mittel, Polymer und Lösungsmittel
aus.
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Beispiel 2 – Herstellung
von hGH-Partikeln
-
Partikel
von menschlichem Wachstumshormon (hGH) (die wahlweise Zinkacetat
enthielten) wurden folgendermaßen
hergestellt:
hGH-Lösung
(5 mg/ml) in Wasser (BresGen Corporation, Adelaide, Australien)
wurde unter Verwendung einer Concentration/Dialysis Selector Diafiltrationsapparatur
auf 10 mg/ml konzentriert. Die diafiltrierte hGH-Lösung wurde
dann mit dem 5-fachen Volumen Tris- oder Phosphatpufferlösung (pH
7,6) gewaschen. hGH-Partikel wurden dann durch Sprühtrocknen
oder Lyophilisieren mittels herkömmlicher
Techniken hergestellt. Phosphatpufferlösungen (5 oder 50 mM) mit hGH
(5 mg/mL) und verschiedenen Gehalten an Zinkacetat (0 bis 30 mM) wurden
unter Verwendung eines Yamato Mini Spraydryer sprühgetrocknet,
bei dem folgende Parameter eingestellt waren:
hgH-Partikel
mit einer Größe im Bereich
von 2–100
Mikrometer wurden erhalten. Lyophilisierte Partikel wurden aus Tris-Pufferlösungen (5
oder 50 mM; pH 7,6) mit hGH (5 mg/mL) und verschiedenen gehalten
an Zinkacetat (0 bis 30 mM) unter Verwendung eines Durastop μp Lyophilizer
nach folgenden Gefrier- und Trockenzyklen erhalten:
hGH-Partikel
mit einemGrößenbereich
von 2–100
Mikrometer wurden erhalten.
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Herstellung von Zink-komplexiertem
hGH in Lösung
-
Zinkacetatlösungen wurden
mit Tris-Puffer und Phosphatpuffer hergestellt. Gewünschte Molvolumina an
Trizmahydrochlorid und Trizmabase wurden getrennt hergestellt (5
oder 50 mM). Der pH-Wert der Trizmabaselösung wurde gemessen, und die
entsprechende Trizmahydrochloridlösung wurde zugegeben, um den pH-Wert der Trizmabaselösung einzustellen,
was zu einem End-pH-Wert von 7,6 führte. Gewünschte Molvolumina an Natriumdihydrogenphosphat
und Dinatriumhydrogenphosphat wurden getrennt hergestellt (5 oder 50
mM). Natriumazid (0,2% Gew./Gew.) wurde zu jeder Phosphatlösung zugegeben.
Der pH-Wert der Hydrogenphosphatlösung wurde gemessen, und die
entsprechende Dihydrogenphosphatlösung wurde zugegeben, um den
pH-Wert der Hydrogenphosphatlösung
einzustellen, was zu einem End-pH-Wert von 7,6 führte. Das gewünschte Molvolumen
an Zinkacetat wurde zu der Pufferlösung zugegeben. Tris- oder
Phosphatpuffer mit Zinkacetat wurde zu der diafiltrierten hGH-Lösung zugegeben, um
das endgültige
gewünschte
Zinkacetat-Molvolumen zu erhalten (zwischen 5 und 30 mM). Die End-hGH-Konzentration
betrug 5 mg/mL.
-
Gelträger-Herstellung
-
Ein
Glasbehälter
wurde auf einer Mettler PJ3000-Topladerwaage tariert. Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50
RESOMER® RG502
(PLGA-502) wurde in den Glasbehälter
eingewogen. Der Glasbehälter
mit dem PLGA-502 wurde tariert, und das entsprechende Lösungsmittel
wurde zugegeben. Mengen in Prozentgehalten für verschiedene Polymer/Lösungsmittel-Kombinationen
sind nachstehend in Tabelle 2 aufgeführt. Das Polymer/Lösungsmittel-Gemisch
wurde mit einem Spatel aus rostfreiem Stahl mit quadratischer Spitze
manuell gerührt,
was zu einer klebrigen, bernsteinfarbenen, pastenartigen Substanz
mit weißen
Polymerpartikeln führte. Der
Behälter
mit dem Polymer/Lösungsmittel-Gemisch
wurde verschlossen und in einen temperaturkontrollierten Inkubator
gestellt, der auf 39°C
eingestellt war. Das Polymer/Lösungsmittel-Gemisch
wurde aus dem Inkubator herausgenommen, wenn es als klares, bernsteinfarbenes,
homogenes Gel erschien. Inkubationszeitintervalle reichten von 1
bis 4 Tagen, je nach Lösungsmittel-
und Polymertyp und Lösungsmittel-
und Polymerverhältnissen.
Weitere Depotgelträger
wurden mit den folgenden Polymeren hergestellt: Poly(D,L-lactid-co-glycolid)
50:50 RESOMER® L104,
PLGA-L104, Code-Nr. 33007, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG206,
PLGA-206, Code-Nr. 8815, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG502,
PLGA-502, Code-Nr. 0000366, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG502H,
PLGA-502H, Code-Nr. 260187, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG503,
PLGA-503, Code-Nr. 0080765, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG506,
PLGA-506, Code-Nr. 95051, Poly(D,L-lactid-co-glycolid) 50:50 RESOMER® RG755,
PLGA-755, Code-Nr.
95037 (Boehringer Ingelheim Chemicals, Inc., Petersburg, VA), und den
folgenden Lösungsmitteln
oder Gemischen: Glyceryltriacetat (Eastman Chemical Co., Kingsport,
TN), Benzylbenzoat ("BB"), Ethylbenzoat ("EB"), Methylbenzoat
("MB"), Triacetin ("TA") und Triethylcitrat
("TC") (Aldrich Chemical
Co., St Louis, MO). Wenn Lösungsmittelkombinationen
verwendet wurden, beispielsweise 20% Triacetin und 80% Benzylbenzoat,
wurde das Lösungsmittelgemisch
direkt zum vorher gewogenen trockenen Polymer zugegeben. Typische
Polymermolmassen lagen im Bereich von 14400–39700 (Mw) [6400–12200 (Mw)]. Repräsentative
Gelträger
sind in der nachstehenden Tabelle 2 beschrieben.
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Medikamentbeladung
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Sprühgetrocknete
oder lyophilisierte hGH-Partikel (10–20% Gew./Gew.), wie oben hergestellt
mit und ohne Zinkacetat, wurden zu einem angegebenen klaren, bernsteinfarbenen
Depotgelträger
zugegeben und manuell gemischt, bis das trockene Pulver vollständig benetzt
war. Anschließend
wurde das milchige, hellgelbe Partikel/Gel-Gemisch durch herkömmliches
Vermischen mit einem mechanischen Caframo-Rührer mit einem daran befestigten
Metallspate) mit quadratischer Spitze gründlich gemischt. Die erhaltenen
Formulierungen sind in den nachstehenden Tabellen 3 und 4 veranschaulicht. "L" bezeichnet lyophilisierte hGH-Partikel, und "ST" bezeichnet sprühgetrocknete
hGH-Partikel. Die endgültigen
homogenen Gelformulierungen wurden zur Lagerung oder Abgabe in 3-,
10- oder 30 cm3-Einwegspritzen überführt.
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Tabelle
4. In Vivo hGH (Zinkgehalt betrug in allen Fällen 15 mM)
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Beispiel 3 – Lysozym-In
Vitro-Untersuchungen
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Hühnereiweiß-Lysozym
(Sigma Chemical Co., St Louis, MO) – in vitro-Freisetzungsuntersuchungen wurden
durchgeführt,
um verschiedene Trägerformulierungen
mit dem leicht wasserlöslichen
Lösungsmittel NMP
und den weniger löslichen
Lösungsmitteln
Triacetin und Benzylbenzoat, die in der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, zu testen. Eine Depotgelformulierung wurde aus einer 3 cm3-Einwegspritze abgegeben und auf die Plattform
eines DelrinTM-Prüfbechers oder auf einem 250 μ mesh – 6,45 cm2 – Polypropylensieb ausgewogen.
Anschließend
wurden der Prüfbecher
oder das Sieb mit der Depotgelformulierung in ein Plastikröhrchen mit
10 mL Rezeptorpuffer eingetaucht. Ein Schnappdeckel wurde auf das
Röhrchen
gesetzt, um Verdampfung zu verhindern. Das Röhrchen mit der Depotgelformulierung
wurde in ein Haake-Schüttelwasserbad
eingetaucht, das auf 37°C
eingestellt war. An jedem Zeitpunkt wurden die DelrinTM-Prüfbecherplattformen oder
Polypropylensiebplattformen mit Pinzetten in neue Plastikröhrchen mit
10 mL Rezeptorpuffer überführt. Einweg-Transferpipetten
wurden verwendet, um die Rezeptorproben in HPLC-Röhrchen zu überführen. Der Rezeptorpuffer
war phosphatgepufferte Kochsalzlösung,
PBS, die auf pH 7 eingestellt war und Natriumazid (0,2%) enthielt.
In den meisten Fällen
enthielten die Puffer Tween-80 (0,1%). Probenahmeintervalle waren
normalerweise 2, 4, 8 Stunden, 1, 2, 3, 4, 7, 10 Tage und 2, 3,
4, 5, 6, 7, 8 Wochen. Alle Rezeptorproben wurden mittels Gradientenelutions-Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(RP-HPLC) mit einem gekühlten (4°C) Autosampler
auf die Lysozymkonzentration analysiert. Die Ergebnisse zeigten,
dass die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung mit Benzylbenzoat
und Benzylbenzoat-Lösungsmittelgemischen wesentlich
geringeres Bersten von Lysozym zeigten als Gelzusammensetzungen
mit NMP.
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Beispiel 4 – In Vitro-Wassergehaltsuntersuchungen
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Es
wurde das gleiche Verfahren wie in Beispiel 3 für die in vitro-Medikamentenfreisetzung
unter Verwendung der DelrinTM-Prüfbecherplattform
angewendet, außer
dass die gesamte Prüfbecherplattform
herausgenommen wurde, trockengetupft und nach bestimmten Zeitintervallen
in ein trockenes Plastikröhrchen
gegeben wurde. Die Rezeptorlösung
war steriles Wasser und wurde zu jedem Zeitintervall bei den restlichen
Proben erneuert. Anfangs- und Endgewichte des Depotgelträgers wurden
gemessen, um die Gewichtsänderung zu
beobachten. Der Wassergehalt der Depotgelträger wurde mit einer Karl Fischer
Apparatur, Mitsubishi Moisture Meter CA-06 mit Vaporizer VA-06,
bestimmt. Die Ergebnisse sind in den 4A–4B für ausgewählte Gele
aufgeführt.
Diese Ergebnisse zeigen, dass die Gelzusammensetzungen dieser Erfindung
wesentlich weniger Wasser aufnehmen, als Gelzusammensetzungen mit
NMP allein.
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Beispiel 5 – hGH-In
Vivo-Untersuchungen
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In
vivo-Untersuchungen wurden nach einem freien Protokoll durchgeführt, um
die Serumgehalte von hGH bei systemischer Verabreichung von hGH
durch die Implantatsysteme dieser Erfindung zu bestimmen. Depotgel-hGH-Zusammensetzungen,
entweder sprühgetrocknet
(ST) oder lyophilisiert (L), wurden in kundenspezifische 0,5 cm3-Einwegspritzen geladen. 16 Gauge-Einwegnadeln
wurden an den Spritzen befestigt und in einem Zirkulatorbad auf
37°C erwärmt. Depotgel-hGH-Formulierungen
wurden in Ratten injiziert, und zu bestimmten Zeitintervallen wurde
Blut entnommen. Alle Serumproben wurden vor der Analyse bei 4°C gelagert. Die
Proben wurden mittels Radioimmunassay (RIA) auf den Gehalt an intaktem
hGH analysiert. Typische Ergebnisse für Triacetin und Benzylbenzoat
sind in den 5A und 5B veranschaulicht
und zeigen die überragende
Kontrolle des Berstens durch die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung.
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Beispiel 6
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Implantatsysteme
dieser Erfindung werden gemäß Beispiel
2 mit äquivalenten
Mengen Interferon Alpha-2a, und -2b, Konsensinterferon, Methionin-menschlichem Wachstumshormon,
Desphenylalanin-menschlichem Wachstumshormon, Carboplatin und Insulin-ähnlichem
Wachstumsfaktor hergestellt. Die Menge des viskosen Gels mit dem
Medikament, die gemäß Beispiel
5 an Ratten verabreicht wird, wird so eingestellt, dass die relative
biologische Aktivität
der jeweiligen Reagentien berücksichtigt
wird. Die Implantatsysteme werden in Ratten implantiert, um systemische
Gehalte an Wirkstoff bereitzustellen.
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Beispiel 7
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Implantatsysteme
mit Carboplatin werden gemäß Beispiel
6 hergestellt und direkt in feste Tumore von tumortragenden Ratten
injiziert. Die Implantatsysteme sind für die lokale Abgabe von Carboplatin
in Tumore geeignet.
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Beispiel 8
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100
Mg implantierbare Depots mit 0,5, 1,5 und 3 mg Interferon Alpha-2b,
stabilisiert mit 0,5, 1 bzw. 2 mg Saccharose, wobei der Rest aus
50 mg Benzylbenzoat und 45–49
mg PLGA 502 (Zahlenmittel der Molmasse etwa 10000) bestand, wurden
gemäß Beispiel
2 (ohne Zugabe von Zink) hergestellt. Die Implantate zeigen eingeschränktes Bersten
und sind für
die Implantation geeignet. Die Implantatsysteme werden in Ratten implantiert,
um systemische Gehalte von Interferon Alpha-2b bereitzustellen.
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Gemäß verschiedenen
Aspekten der vorliegenden Erfindung können einer oder mehrere bedeutende Vorteile
erreicht werden. Insbesondere werden implantierbare oder injizierbare
viskose Gele mit einem nützlichen
Mittel zur systemischen und lokalen Verabreichung erhalten, die
beim Implantieren einen geringen oder minimalen Bersteffekt zeigen.
Darüber
hinaus kann man unter Verwendung einfacher Verarbeitungsschritte eine
Gelzusammensetzung erhalten, die chirurgisch in ein Tier implantiert
oder ohne Operation durch Standardnadeln mit geringer Abgabekraft
an eine Stelle in einem Tier injiziert werden können. Einmal am Ort, vermeidet
die Zusammensetzung praktisch einen Bersteffekt und liefert das
gewünschte
Freisetzungsprofil des nützlichen
Mittels. Wenn das nützliche
Mittel einmal vollständig
verabreicht ist, besteht darüber
hinaus keine Notwendigkeit zum Entfernen der Zusammensetzung, da
sie vollständig
biologisch abbaubar ist. Als weiteren Vorteil vermeidet die Erfindung
die Verwendung von Mikropartikel- oder
Mikroverkapselungstechniken, die bestimmte nützliche Mittel wie Peptid- oder Nucleinsäure-basierte
Medikamente zersetzen können,
und deren Mikropartikel oder Mikrokapseln schwer aus der Einsatzumgebung
zu entfernen sind. Da das viskose Gel ohne Wasser, Temperaturextreme
oder andere Lösungsmittel
hergestellt werden kann, bleiben die suspendierten Partikel trocken
und in ihrer ursprünglichen
Konfiguration, was zu ihrer Stabilität beiträgt. Da weiterhin eine Masse
gebildet wird, kann die injizierbare Depotgelzusammensetzung, falls
erforderlich, aus der Umgebung zurückgewonnen werden.