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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Entdeckung, daß die Verwendung
biologisch abbaubarer Polymerzusammensetzungen die Kommunikation
zwischen zwei Seiten nach einem chirurgischen Eingriff verhindern
oder reduzieren kann und dadurch die postoperativen Adhäsionen,
welche vielfach während
der Initialphase der postchirurgischen Wiederherstellung auftreten,
signifikant reduziert oder in einigen Fällen sogar verhindert werden
können.
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Hintergrund
der Erfindung
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Ein
großes
klinisches Problem bezüglich
der chirurgischen Wiederherstellung oder entzündlicher Erkrankungen ist die
Adhäsion,
welche während
der initialen Phase des Heilungsprozesses nach dem chirurgischen
Eingriff oder der Erkrankung auftritt. Adhäsion ist ein Zustand, welcher
die Ausbildung abnormaler Gewebsverbindungen umfaßt. Die
Ausbildung dieser Verbindungen kann Körperfunktionen beeinträchtigen,
Unfruchtbarkeit hervorrufen, den intestinalen Trakt oder andere
Bereiche des gastrointestinalen Traktes behindern (Darmverstopfung)
und zu einem allgemeinen Unwohlsein führen, wie beispielsweise Beckenschmerzen. Diese
Zustände
können
lebensgefährlich
sein. Die geläufigsten
Formen von Adhäsionsausbildung
nach chirurgischen Eingriffen resultieren von Traumata, wobei Adhäsionen auch
als Resultat anderer Prozesse oder Ereignisse wie beispielsweise
entzündlicher
Beckenerkrankungen, mechanischer Verletzungen, Strahlungsbehandlungen
oder die Anwesenheit von Fremdmaterialien hervorgerufen werden können.
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Unterschiedliche
Ansätze
zur Verhinderung postoperativer Adhäsionen wurden unternommen.
Beispielsweise die Verwendung von peritonealen Spülungen,
heparinisierten Lösungen,
Prokoagulanzien, die Modifikation chirurgischer Techniken, wie beispielsweise
die Verwendung von mikroskopischen oder laparoskopischen chirurgischen
Techniken, das Entfernen von Talk von den chirurgischen Handschuhen,
die Verwendung kleinerer Nähte
und der Einsatz physikalischer Barrieren (Filme, Gele oder Lösungen)
mit dem Ziel, die Apposition von serosalen Oberflächen zu
minimieren, wurden versucht. Unglücklicherweise wurde nur ein
sehr begrenzter Erfolg bei diesen Verfahren beobachtet. Barrierematerialien
in unterschiedlichen Formen wie Filme und viskoseintraperitoneale
Lösungen,
welche zur Limitierung der Gewebsapposition bestimmt waren, zeigten gleichfalls
nur einen geringen Erfolg. Die Besten dieser Barrierematerialien
waren Zellulosebarrieren, Polytetrafluorethylenmaterialien und Dextranlösungen.
Ebenfalls erwiesen sich eine Anzahl von Filmen auf Basis von Polymilchsäure, Polyglycolsäure und
Copolymeren dieser beiden als nicht erfolgreich. Tatsächlich erwiesen sich
die meisten Barrierematerialien als fehlerhaft, weil diese Materialien
unerwartete biologische Effekte induzieren können, wie beispielsweise Antikörperreaktionen.
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Das
US-Patent Nr. 5,410,016 von Hubbell et al. betrifft photopolymerisierbare
biologisch abbaubare Gele zur Verwendung als Adhäsionsbarrieren als Freisetzungskontrollsysteme
für Arzneien,
um einen zeitweiligen Schutz von Gewebsoberflächen bereitzustellen oder Gewebe
miteinander zu verbinden oder zu versiegeln. Hubbell et al. offenbaren
wasserlösliche
Makromonomere, welche photopolymerisierbare Gruppen an jedem Ende
aufweisen und welche vor einem Photopolymerisationsschritt in das
Gewebe oder auf das Gewebe aufgebracht werden. Nach Einbringung
werden die Makromonomere in situ photopolymerisiert um ein kreuzvernetztes
Polymer auf dem Gewebe zu erzeugen. Das Verfahren von Hubbell et
al. leidet unter dem Nachteil, daß es ein sehr mühsames System
ist, welches zusätzliche
Ausrüstung
und Erfahrungen benötigt
und somit die Kosten der Behandlungen erhöht. Zusätzlich leidet das Verfahren
an dem Nachteil, daß die
Patienten mit Energie bestrahlt werden müssen, um die Makromonomere
während
oder nach dem chirurgischen Eingriff zu polymerisieren, was potentiell
Sterilität
hervorrufen kann und zu Komplikationen oder einer Verlängerung
des chirurgischen Eingriffes führen
kann. Gemäß der Natur
der Systeme, die zur Polymerisation von Makromonomeren eingesetzt
werden, erzeugt das System nach Hubbell Polymere mit hoch kreuzvenetzter
Dichte, welche jedoch eine schwache Struktur aufweisen. Im Unterschied
zu den Polymeren nach Hubbell werden in der vorliegenden Erfindung
Polymere eingesetzt, welche vor der Verwendung im Patienten polymerisiert
werden (vorpolymerisiert).
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Idealerweise
sollten die physikalischen Barrieren zur Adhäsionsverhinderung vollständig absorbierbar und
unreaktiv sein. Zusätzlich
sollten sie mit einem Minimum an Naht oder Klammerung im Körper fixierbar sein.
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EP-A-0
295 055 offenbart biologisch abbaubare Polymermaterialien auf Basis
von Polyetherglykolen mit einem hohen Maß an Weichheit und Flexibilität, welche
zur Verwendung in chirurgischen Artikeln wie Nähgarnen, Binden, Nadeln, Prothesen
und dergleichen angepaßt
sind.
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Aufgaben der
Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Polymerbarrieren bereitzustellen,
welche zur wesentlichen Verhinderung von Geweb- zu Gewebadhäsionen und
Adhäsionen
zwischen Gewebe und Implantaten und Gegenständen eingesetzt werden können.
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Eine
zusätzliche
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Polymermaterialien
als Film, andere feste Strukturen wie Röhren, Zylinder, porige Strukturen
wie Schäume,
Dispersionen, viskose Lösungen,
flüssige
Polymere, Sprays oder Gele, welche einfach anwendbar sind und ein
gleichmäßiges Ergebnis
nach chirurgischen Eingriffen gewährleisten.
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Es
ist darüber
hinaus eine Aufgabe der Erfindung, polymere Materialien bereitzustellen,
welche zur wesentlichen Verhinderung von Adhäsionen eingesetzt werden können und
geeignet sind, bioaktive Reagenzien freizusetzen.
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Es
ist darüber
hinaus eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, biologisch
abbaubare Polymermaterialien bereitzustellen, welche in unterschiedlichen
Formulierungen hergestellt werden können und eine hinreichende
Festigkeit aufweisen, nicht reaktiv mit Patientengewebe sind und
biologisch abbaubar sind.
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Es
ist darüber
hinaus eine weitere Aufgabe der Erfindung, polymere Barrieren bereitzustellen,
welche in unterschiedlichen Formen wie beispielsweise Filmen, anderen
Strukturen wie Röhren
und Zylindern, Schäumen,
Gelen, Dispersionen, flüssigen
Polymeren, Sprays oder viskosen Lösungen eingesetzt werden können, um
flexibel aufbringbar und anwendbar zu sein.
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Diese
und andere Aufgaben der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden detaillierten Beschreibung der vorliegenden Erfindung.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Polymermaterialien,
welche im wesentlichen vollständig
und relativ schnell biologisch abbaubar sind, für die Herstellung von Medikamenten
zur Vermeidung oder Reduzierung von postchirurgischen Gewebsadhäsionen.
Es ist die Kombination der Charakteristika der Polymere der vorliegenden
Erfindung, welche zu hervorragenden Ergebnissen bei der wesentlichen
Reduzierung oder sogar Vermeidung von postoperativen Adhäsionen geführt hat.
Hierbei läßt sich
das Verfahren der vorliegenden Erfindung einfach und kosteneffektiv
ausführen,
ohne dass ein Bedarf an zusätzlicher
oder teurer Ausrüstung
besteht. Im Unterschied zum Stand der Technik wird die vorliegende
Erfindung unter sterilen Bedingungen eingesetzt, ohne zusätzlichen
Aufwand zur Aufrechterhaltung der Sterilität und sie vermeidet die Notwendigkeit,
den Patienten zu bestrahlen. Darüber
hinaus zeigen einige der in der vorliegenden Erfindung verwendeten
Polymere (beispielsweise Filme oder entsprechend vorgeformte Strukturen
der Polymere) eine hinreichende Festigkeit und Flexibilität, um an
eine zu schützende
Stelle angepaßt
zu werden und mittels Naht die Polymerstruktur an der Stelle des
chirurgischen Eingriffs zu fixieren.
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Darüber hinaus
wurde jetzt festgestellt, dass die Polymere gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche in der Lage sind, stabile Barrieren auszubilden, vorteilhaft
eingesetzt werden können,
um postchirurgische Adhäsionen
zu reduzieren oder sogar vollständig
zu verhindern. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung herstellte Polymerzusammensetzung, welche AB Diblöcke (bevorzugt
als Di-Diblöcke,
wie nachfolgend genauer beschrieben) oder ABA Triblöcke aufweisen,
welche kettenverlängert,
gekuppelt und/oder kreuzvernetzt sind, können in einen Bereich des Patientenkörpers eingebracht
oder an diesem fixiert werden, an welchem die Gefahr von Adhäsionsausbildungen
besteht. Die A Blöcke
weise aliphatische Estereinheiten auf, welche vorzugsweise aus Hydroxycarbonsäureeinheiten
oder deren zyklischen Dimeren und dergleichen abgeleitet sind, noch bevorzugter α-Hydroxycarbonsäureeinheiten.
Die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellte gebrauchsfertige Polymerzusammensetzung kann
an einer Stelle des Patientenkörpers
eingebracht werden, welcher Gegenstand einer chirurgischen Wiederherstellung
oder eines Eingriffs war. In der vorliegenden Erfindung stellt das
Polymermaterial eine Barriere bereit, um die Ausbildung von Adhäsionen zu
verhindern. Nach dieser Schutzperiode wird das Polymer abgebaut
und vom Patientenkörper
resorbiert und/oder vom Patientenkörper ausgeschieden. Entsprechend
werden Probleme in Verbindung mit Nichtabsorption oder Antikörperreaktionen signifikant
reduziert oder verhindert.
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Das
Polymer kann in unterschiedlichen Formen wie Filmen, anderen Strukturen
einschließlich
Röhren, Zylindern,
Schäumen,
Dispersionen, viskosen Lösungen,
flüssigen
Polymeren, Sprays oder Gelen angewendet werden. Die Form, die ein
Polymer an der Stelle des chirurgischen Eingriffes annimmt, ist
abhängig
von der Art des durchgeführten
chirurgischen Eingriffes oder von den Bedingungen, denen es ausgesetzt
ist und von der Stelle des chirurgischen Eingriffs. Darüber hinaus
kann die Notwendigkeit, das Polymer an eine bestimmte Stelle innerhalb
des Körpers
zu bringen, die Form, in welcher das Polymer bereitgestellt wird,
bestimmen. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellten Medikamente können dem Grunde nach nach jeder Art
von chirurgischem Eingriff zur Verhinderung von Gewebsadhäsionen eingesetzt
werden, welche in der initialen Phase der postchirurgischen Wiederherstellung
auftreten. Daher finden die Polymere gemäß der vorliegenden Erfindung
Anwendung in allen Bereichen, in denen Gewebe wiederhergestellt
oder entfernt wurde, um Adhäsionen
zu verhindern. Generell werden die Polymere eingesetzt, um Gewebs-
zu Gewebsadhäsionen und
Adhäsionen
zwischen Gewebe und Implantaten oder Gegenständen zu verhindern, welche
nach chirurgischen Eingriffen oder auch in anderen Situationen einschließlich bestimmten
Erkrankungsstadien auftreten.
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Die
vorliegenden Polymere basieren auf Polyester/Poly(oxyalkylen) ABA
Triblöcken
oder AB Diblöcken,
wobei A ein Polymer ist, welches vorzugsweise alphatische Estereinheiten
aufweist, welche vorzugsweise von Hydroxycarbonsäureeinheiten und deren zyklischen
Dimeren und dergleichen abgeleitet sind, bevorzugter von α-Hydroxycarbonsäureeinheiten
oder deren zyklischen Dimeren und dergleichen, wie beispielsweise
entsprechende Ester oder Lactone. Vorzugsweise weist der A Block α-Hydroxycarbonsäureeinheiten
auf, welche von aliphatischen α-Hydroxycarbonsäuren oder
vergleichbaren Säuren,
Estern oder ähnlichen
Verbindungen abgeleitet sind, wie beispielsweise Milchsäure, Lactid,
Glycolsäure,
Glycolid, β-Propiolacton, ε-Caprolacton, δ-Glutarolacton, δ-Valeronlacton, β-Butyrolacton,
Pivalolacton, α,α-Diethylpropiolacton,
Ethylencarbonat, Trimethylencarbonat, γ-Butyrolacton, p-Dioxanon, 1,4-Dioxepan-2-one,
3-Methyl-1,4-Dioxan-2,5-dion, 3,3-Dimethyl-1-4-dioxan-2,5-dion, zyklische Ester der α-Hydroxibuttersäure, α-Hydroxivaleriansäure, α-Hydroxiisovaleriansäure, α-Hydroxycapronsäure, α-Hydroxi-α-Ethylbuttersäure, α-Hydroxiisocapronsäure, α-Hydroxi-α-Methyl-Valeriansäure, α-Hydroxiheptanonsäure, α-Hydroxistearinsäure, α-Hydroxilignocerinsäure, Salicylsäure und
Mischungen dieser ist. Die Verwendung von α-Hydroxycarbonsäuren ist in der vorliegenden
Erfindung bevorzugt. Der in der vorliegenden Erfindung verwendete
A Block der Diblöcke
oder Triblöcke
weist bevorzugt eine Poly(α-hydroxy-carbonsäure) auf,
wie beispielsweise Poly(glycolsäure),
Poly(L-Milchsäure) und
Poly(D, L-Milchsäure),
da diese Polymere abgebaut werden und hierbei monomere Einheiten
erzeugen, welche vom Patientenkörper
verstoffwechselt werden. Der in der Erfindung eingesetzte B Block
in den Triblöcken
ist bevorzugt ein hydroxylterminierter, carbonsäureterminierter oder aminterminierter
Poly(oxyalkylen) Block (bevorzugt ein hydroxylterminierter) und
ist noch bevorzugter entweder ein Poly(ethylenoxid) Homopolymer
oder ein Poly(ethylenoxid) – Co-Poly(propylenoxid)
Block Copolymer.
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Die
Triblock oder Diblockcopolymere sind vorzugsweise an den Endstellen
mit Hydroxylgruppen versehen und sind kettenverlängert oder gekoppelt, wobei
die difunktionale Kettenverlängerer
wie Diisocyanate, Dicarboxylate, Diester oder Diacylhalidgruppen
zur Kupplung der Triblock- oder Diblockcopolymere zu höhermolekularen
Ketten verwendet. Im Fall der Diblockcopolymere werden diese mit
difunktionalen Kettenverlängerern
gekoppelt genau so wie die Triblockcopolymere mit den gleichen Kettenverlängerern
in ihrer Kette verlängert
werden. Alternativ können
die Triblocks an ihren Endstellen mit Gruppen wie Carbonsäureteilen
oder Estergruppen (welche direkt als Estergruppen, aktiviert als „aktive" Estergruppen oder
umgewandelt in aktive Acylgruppen wie Acylhalogenide) oder Isocyanatgruppen
versehen sein und dann mit difunktionalen Kettenverlängerern
wie Diolen, Diaminen, Hydroxylaminen oder Polyoxyethylen (Polyethylenglycol)
oder Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)blockcopolymerkettenverlängerern
(insbesondere im Fall der wasserlöslichen oder wasserdispergierbaren
Gele, Dispersionen oder viskosen Lösungen, neben anderen zur Reaktion
gebracht, um kettenverlängerte
Polymere vorzugsweise mit hohen Molekulargewichten zu erzeugen.
Es ist eine Tatsache, dass die Polymere gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche kettenverlängerte
primäre
mit relativ hohem Molekulargewicht oder Dimere, die einen Bereich
von Molekulargewichten abdecken, aufweisen, Polymereigenschaften
bereitstellen, welche vorteilhaft in Barrieren unterschiedlicher
Form eingesetzt werden können,
einschließlich
einer bevorzugten Struktur wie einem Film, einem Stab, einer Röhre, einer
Perle, einem Schaum oder in Form von Dispersionen, Sprays, Gelen,
flüssigen
Polymeren, viskosen Flüssigkeiten
und viskosen Lösungen
oder anderen gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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In
einem besonderen Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung haben
die bevorzugten Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
die folgenden Eigenschaften: Sie sind vorpolymerisiert, kettenverlängert, im
wesentlichen nicht kreuzvernetzt und biologisch abbaubar. In anderen
Fällen
können
die Polymere kreuzvernetzt sein. Bevorzugte Polymere sind darüber hinaus
nicht reaktiv, das heißt,
sie rufen keine ungewollten oder nachteiligen Gewebsreaktionen hervor.
Die vorliegenden Polymere können
vorteilhafter Weise als Barrierematerialien zur Reduzierung oder
Verhinderung von Adhäsionen
eingesetzt werden. Die gemäß der vorliegenden
Erfindung in unterschiedlichen vorgeformten Strukturen wie Filmen
eingesetzten Polymere sind hinreichend flexibel, damit sich das
Polymer im wesentlichen der Oberfläche des zu behandelnden Gewebes anpassen
kann, wobei sie gleichzeitig eine hinreichende Festigkeit aufweisen,
um als feste und daher effektive Barriere zu fungieren, was ein
Annähen
des Materials an das Gewebe erlaubt. Polymere, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung in Form von Gelen, Dispersionen und viskosen Flüssigkeiten
eingesetzt werden, haben ebenfalls eine hinreichende strukturelle
Integrität,
um an einer Stelle im Körper
eingesetzt zu werden und Adhäsionen
zu vermeiden, wobei die Polymere gleichzeitig wasserlöslich und/oder
wasserdispergierbar sind, um eingesetzt werden zu können.
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In
der vorliegenden Erfindung ist PELA ein gattungsgemäßer Name,
um bestimmte bevorzugte Polymere zu bezeichnene, welche im Antiadhäsionsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, welche Poly(ethylenoxid) und Poly(milchsäure)blocks
aufweisen, welche mit Diisocyanat, bevorzugt Hexamethylendiisocyanat,
kettenverlängert
wurden. PELA-Polymere
sind grundsätzlich
unter Berücksichtigung ihrer
Zusammensetzung durch das vorteilhafte Molekulargewicht der Poly(ethylenoxid)Ketten
und durch ihr (EO/LA) Verhältnis
gekennzeichnet, wobei EO die Anzahl der Ethylenoxideinheiten und
LA die gesamte Anzahl der Lactoneinheiten (Estereinheiten) wiedergibt.
Die grundsätzliche
Definition des EO/LA-Verhältnisses ist
nachfolgend beschrieben.
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In
einem Antiadhäsionsaspekt
der vorliegenden Erfindung ist das ABA-Triblockcopolymer vorzugsweise eine
im wesentlichen nicht wasserlösliche
Einheit, welche Poly(hydroxycarbonsäure)blöcke und Poly(oxyalkylenblöcke), vorzugsweise
Poly(α-Hydroxycarbonsäure)blöcke und
Ethylenglycol, Diethylenglycol und Poly(ethylenoxid)ketten oder
Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid)blockcopolymere
aufweisen. Der A-Block der ABA-Triblöcke der vorliegenden Polymere
ist biologisch abbaubar und reicht von der Größe einer monumeren Einheit
(eine monumere Einheit im A-Block besteht aus Milchsäure, Glycolsäure oder
eine verwandte Hydroxycarbonsäure(ester)einheit,
insbesondere wenn Lactid und/oder Glycolid oder verwandte Reaktanten mit
mehr als einer Hydroxycarbonsäureeinheit
zur Herstellung von A-Blöcken
verwendet werden) bis zu ungefähr
400 oder mehr monomeren Einheiten, mit einem bevorzugten Bereich
von ungefähr
4 bis ungefähr
50 Einheiten, bevorzugter ungefähr
6 bis ungefähr
30 Einheiten, insbesondere bevorzugt ungefähr 8 bis ungefähr 16 monomeren
Einheiten, deren Länge
abhängig
ist von der Länge
oder dem Molekulargewicht der B-Blöcke in Verbindung mit den A-Blöcken in
den Triblöcken
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Es sei darauf hingewiesen, daß die Größe des A-Blocks gelegentlich
aus dem oben beschriebenen Rahmen in Abhängigkeit der generellen physikalischen
Charakteristik der geformten ABA-Triblöcke und der Größe der B-Blöcke herausfallen kann.
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Der
A-Block ist vorzugsweise hergeleitet aus einer α-Hydroxycarbonsäure wie
zuvor beschrieben, noch bevorzugter aus Einheiten der Glykolsäure, Milchsäure, (vorzugsweise
L oder D,L-Mischungen, um eine Bioabsorbierbarkeit zu fördern) oder
Mischungen daraus, in Form von Glykosid- oder Lactidreaktanten (wie nachfolgend
genauer beschrieben). In den letztendlich zur Reduzierung oder Verhinderung
von postoperativen Adhäsionen
eingesetzten Polymeren tendieren die A-Blöcke dazu, harte Bereiche in
der Matrix zu erzeugen und erzeugen grundsätzlich Stärke und strukturelle Integrität der Polymere.
Der A-Block ist wasserunlöslich und
ist von der Größe so gestaltet,
daß er
in Kombination mit den vorzugsweise wasserlöslicheren bzw. wasserdispergierbareren
B-Blöcken
vorzugsweise eine Phasentrennung zwischen den A- und B-Blöcken in
den ABA-Triblöcken der
letztlich zur Verhinderung oder Reduzierung der Adhäsion eingesetzten
Polymere erzeugt. Demgemäß fördert der
A-Block in den letztendlichen Polymeren die wesentlichen strukturellen
Charakteristika, was in Kombination mit den B-Blöcken in Polymeren resultiert,
die eine exzellenten Antiadhäsionscharakteristik
(von der ausgegangen wird, daß sie
von den B-Blöcken hervorgerufen
wird) in Kombination mit Stärke, struktureller
Integrität
und Bioabbaubarkeit hervorgerufen durch den A-Block aufweisen. Zusätzlich wird
in einigen Beispielen gemäß der vorliegenden
Erfindung davon ausgegangen, daß die
Länge des
A-Blocks wichtig ist, um ein Material zur Verfügung zu stellen, welches eine
phasentrennende Mikrostruktur besitzt.
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Der
B-Block weist Poly(ethylenoxid) oder Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)blockcopolymere und
andere PEO-reiche Ketten auf, die in den nachfolgend beschriebenen
Molekulargewichtsbereich (Mw) fallen. Der
B-Block kann vorzugsweise variieren in einem Bereich von 100 Da
(Daltoneinheiten) bis zu ungefähr 200
000 Da oder höher,
mit einem bevorzugteren Bereich von ungefähr 400 Da bis zu ungefähr 20 000
Da. Noch bevorzugter ist der B-Block ein Poly(ethylenoxid) im Bereich
von ungefähr
400 bis ungefähr
10 000 Da. Gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung ist es nun dem Fachmann möglich, die
Länge des
B-Blocks und den A-Block so zu variieren, daß Polymere mit hervorragenden
Antiadhäsionseigenschaften
in Abhängigkeit der
letztendlich gewünschten
Formulierung und der bereitgestellten Charakteristika herzustellen.
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Nach
dem Adhäsionsaspekt
der vorliegenden Erfindung sind die ABA-Triblöcke und AB-Diblöcke (einschließlich einiger
Multiblöcke)
gemäß der vorliegenden
Erfindung gemäß der Länge (Anzahl
der monomeren Wiederholungseinheiten) des B-Blocks (vorzugsweise
Poly(ethylenoxid)) beschrieben, die Wiederholungseinheiten sind
in diesem Fall Ethylenoxideinheiten, welche durch die gesamte Anzahl
der monomeren Einheiten in beiden A-Blöcken (bevorzugt eine α-Hydroxycarbonsäure wie
Milchsäure)
des ABA-Triblocks oder des A-Blocks des AB-Diblocks getrennt sind.
Dieses Verhältnis
wird als EO/LA Verhältnis
beschrieben. Polymere, die kettenverlängerte ABA-Triblöcke oder
AB-Diblöcke
aufweisen, gekuppelt oder kreuzvernetzt sind gemäß der vorliegenden Erfindung,
können
gleichfalls mit dem EO/LA Verhältnis
für Polymere
beschrieben werden, wobei das EO/LA Verhältnis in solchen Fällen einfach
das Verhältnis
von Oxyalkylenen zu monomeren Einheiten im ganzen Polymer repräsentiert.
Das EO/LA Verhältnis
des kompletten Polymers kann durch NMR-Analytik bestimmt werden.
Diese Polymere können
unter Berücksichtigung
ihrer Zusammensetzung auch durch das ungefähre Molekulargewicht der Poly(ethylenoxid)
(PEG) Kette oder Ketten oder durch die Gewichtsprozent der PEG-Kette
oder -Ketten im Triblock, Diblock oder ganzen Polymer gekennzeichnet
sein. Es sei darauf hingewiesen, daß in den Fällen, in denen Kettenverlängerer,
Kuppler oder Vernetzungsreagenzien eine Poly(ethylenoxid)kette beinhalten
das EO/LA Verhältnis
des Polymers von dem im ABA-Triblock, AB-Diblock oder Multiblock
variieren kann (der Gesamtanteil an EO kann größer werden durch den Beitrag
an EO des Kettenverlängerers
und daraus folgend wird das EO/LA Verhältnis des Polymers größer als
im ABA-Triblock, AB-Diblock oder Multiblock). Gelegentlich können die
Gewichtsprozente an PEG in solchen Polymeren deutlich unterschiedlich
sein zu denen im ABA-Triblock oder AB-Diblock.
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Nicht
beschränkend
kann das Konzept des EO/LA Verhältnisses
durch ein Poly(ethylenoxid)-Milchsäureblockcopolymer (PELA) 6
000/3,8 beschrieben werden, welches ein Hexamethylendiisocyanat
kettenverlängertes
ABA- Triblockcopolymer
mit PEG-Ketten mit einem ungefähren
Molekulargewicht von 6 000 und einem EO/LA Verhältnis von 3,8 ist. Ein Triblock
in diesem Polymer weist für
den B-Block ein PEG-Segment mit einem Molekulargewicht von 6 000
bestehend aus ungefähr
136 Ethylenoxideinheiten auf und zwei A-Blöcke, welche jeweils durchschnittlich
ungefähr
16 LA-Einheiten aufweisen. Alternativ kann das gleiche Polymer als
6 000/69,8 % beschrieben werden, wobei 6 000 das durchschnittliche
Molekulargewicht der PEG-Ketten ist und 69,8 % die Gewichtsprozent
an PEG im ABA-Triblock. Für
das PELA 6 000/3,8 Polymer ist das Molekulargewicht des Triblocks
ungefähr
8 592 (6 000 für
die PEG-Kette und 2 Poly(Milchsäure)A-Blöcke mit
jeweils einem ungefähren
Molekulargewicht von 1 296, was zusammen für die A-Blöcke 2 592 ergibt. Die Gewichtsprozente
des PEG-Blocks in diesem Triblock sind demgemäß 69,8 % (6 000/8 592).
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Alternativ
kann beispielsweise der zuvor beschriebene ABA-Triblock kettenverlängert mit
zum Beispiel dem folgenden Kettenverlängerer sein: HDI-PEG4000-HDI, welches
durch die Reaktion einer Poly(ethylenoxid)Kette mit einem Molekulargewicht
von 4 000 mit 2 mol Hexamethylendiisocyanat erhalten werden kann. Die
Wiederholungseinheit nach der Reaktion dieses Kettenverlängerers
mit dem im vorherigen Absatz beschriebenen ABA-Triblock ist [(LA)18-PEG6000-(LA)18-HDI-PEG4000HDI-].
Das Molekulargewicht des Triblocks ist 8592 (6 000 plus 2 × 18 × 72 = 2592)
und das des Makrodiisocyanatkettenverlängerers ist 2 × 168 (für die beiden
HDI-Moleküle)
+ 4000 für
die PEG-Kette. Das Molekulargewicht der Wiederholungseinheit ist demgemäß 8592 +
4336 = 12928. Die Gewichtsprozent an PEG in der Wiederholungseinheit
sind 77,4 % (6000 + 4000 = 10000; 10000/12928). In der Schreibweise
des EO/LA Verhältnisses
der Wiederholungseinheiten liegt ein gesamt PEG-Molekulargewicht
von 10000 vor, welches 10000/44 EO-Einheiten = 227,3 EO-Einheiten
beinhaltet. Diese Einheiten geteilt durch die 36 anwesenden LA-Einheiten
ergibt ein Verhältnis von
6,3. Da es unter Umständen
schwierig ist, das mittlere PEG-Molekulargewicht zu bestimmen, wird
für das oben
angegebene Beispiel ein mittleres Molekulargewicht von ungefähr 6000
angenommen, welches aus PEG 10000 in den Triblöcken und 2000 in den Kettenverlängerern
resultiert, oder welches einfach aus PEG-Ketten von 6000 in jedem
Triblock und Kettenverlängerer
resultiert. Das exemplarisch beschriebene Polymer ist ein PELA 6000/4000/77,4
% Polymer.
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Das
bevorzugte EO/LA Verhältnis
für die
Polymere in der Antiadhäsionsanwendung
gemäß der vorliegenden
Erfindung reicht von ungefähr
0,1 bis ungefähr
100 oder mehr, bevorzugt ungefähr
0,5 bis ungefähr 30,
noch bevorzugter von ungefähr
0,5 bis ungefähr
10, noch bevorzugter von ungefähr
1,0 bis ungefähr
5,0, noch bevorzugter von ungefähr
1,5 bis ungefähr
4,5, am bevorzugtesten von ungefähr
2,5 bis ungefähr
3,5 und am aller bevorzugtesten ungefähr 3,0. In einigen Fällen kann
das EO/LA Verhältnis
in Abhängigkeit
der letztendlichen Charakteristik der gewünschten Polymere außerhalb
dieses Verhältnisses
liegen. Die bevorzugten EO/LA Verhältnisse der individuellen Polymere
können
ebenfalls in Abhängigkeit
des B-Blocks und des Typs an eingesetztem Kettenverlängerer variieren.
In einigen Beispielen, in denen die Größe (das Molekulargewicht) des
B-Blocks in den Triblöcken
sich vergrößert, tendiert
das bevorzugte EO/LA Verhältnis
dazu, kleiner zu sein als in Triblöcken und Polymeren mit einem
kleineren B-Block.
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Das
Maßschneidern
der Eigenschaften der durch die vorliegenden Polymere hergestellten
Adhäsionsbarrieren
basiert auf der Kombination (A), den verbesserten Antiadhäsionseigenschaften,
welche theoretisch den PEG (B) Block-Segmenten zugeschrieben wird; (B) der
biologischen Abbaubarkeit der Polyester bevorzugt der Poly(hydroxycarbonsöuren) A
Blöcke;
und (C) den mechanischen Eigenschaften, welche sich teilweise von
den Phasen separierenden Mikrostrukturen der Polymermatrix ableiten.
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Der
Anteil an PEG (B-Block) ist abhängig
von der Effizienz des Polymers als Antiadhäsionsbarriere. Ein höherer Anteil
an PEG kann eine größere Antiadhäsionswirkung
jedoch mit schnellerem Polymerabbau erzeugen. Da es die Notwendigkeit
für solche
Barrieren gibt am Einsatzort die relevanten Gewebsteile für eine bestimmte
Zeitspanne zu trennen, gibt es ein optimales EO/LA Verhältnis, welches
ein Maximum an PEG-Anteil mit einer biologisch notwendigen Verweilzeit
kombiniert. In Übereinstimmung
mit diesen grundsätzlichen Überlegungen
lassen ermittelte Tierdaten darauf schließen, daß für Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung PEG-Ketten mit einem Molekulargewicht von 6000 und einem
EO/LA Verhältnis
von ungefähr
1,0 bis 3.0 bevorzugt ungefähr
1,5 optimale Eigenschaften als Antiadhäsionsbarriere zeigen.
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Auf
Grundlage der Lehre der vorliegenden Erfindung weiß der Fachmann,
die Länge
des A-Blocks zum B-Block zu variieren, um Polymere bereitzustellen,
welche eine hervorragende strukturelle Integrität zeigen, biologisch abbaubar
und aktiv sind und im wesendlichen postoperative Adhäsionen verhindern.
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Die
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung sind vorpolymerisiert,
kettenverlängert gekoppelt
und vorzugsweise von hohem Molekulargewicht. Die Polymere können nicht
kreuzvernetzt oder kreuzvernetzt sein. Um das Molekulargewicht der
erzeugten Polymere zu erhöhen,
sind die ABA-Triblöcke oder
AB-Diblock (welcher mit Hydroxyl, Amin oder Carbonsäuregruppen
an den Endstellen vesehen sein kann) kettenverlängert oder unter Verwendung
von difunktionalen Verbindungen wie Diisocyanaten, Dicarbonsäureverbindungen
oder Derivaten von Dicarbonsäureverbindungen
wie Diacylhalogeniden gekoppelt. Das Produkt, das durch die Reaktion
des Kettenverlängerers,
Kupplungsreagenzes oder Kreuzvernetzungsreagenzes mit dem ABA-Triblock
oder AB-Diblock gemäß der vorliegenden
Erfindung entsteht ist abhängig
von der chemischen Natur der nukleophilen (oder elektrophilen) Teile
des ABA-Triblocks oder AB-Diblocks (oder entsprechenden Multiblocks)
und den elektrophilen (oder nukleophilen) Teilen des Kettenverlängerers,
Kupplungsreagenzes oder Kreuzvernetzungsreagenzes. Die Reaktionen
können
in weiten Bereichen zur Erzeugung unterschiedlicher Einheiten wie
Urethangruppen, Estergruppen, Harnstoffgruppen und Amidgruppen neben
einer Vielzahl anderer variieren. So erzeugt zum Beispiel im Fall
eines ABA-Triblocks
oder eines hydroxylterminierten AB-Diblocks die Reaktion mit Diisocyanatkettenverlängerern
Produkte, die eine Urethangruppe beinhalten. Im Fall, daß Amingruppen
die ABA-Triblöcke
oder AB-Diblöcke
terminieren, führt
eine Reaktion mit Diisocyanatkettenverlängerern zu Produkten, die Harnstoffgruppen
beinhalten. In dem Fall, daß Carbonsäuregruppen
die ABA-Triblöcke
oder AB-Diblöcke (welche
zu den Anhydriden oder Acylhalogeniden konvertiert werden können) terminieren,
führt die
Reaktion mit aminterminierten Kettenverlängerern oder Kreuzvernetzungsreagenzien
zu Produkten, die Amidgruppen beinhalten. Alternativ führt die
Reaktion von carboxlatterminierten Triblöcken oder Diblöcken mit
Isocyanaten gleichfalls zu Produkten, die Amidgruppen beinhalten.
Bevorzugt werden die nukleophil endenden Triblöcke oder Diblöcke mit
Diisocyanatverbindungen kettenverlängert, um kettenverlängerte Polymere
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu produzieren, obwohl die chemischen Ansätze wie zuvor
beschrieben stark variieren. In Fällen von Strukturen wie Filmen
werden die Kettenverlängerer
eingesetzt, um größere Molekulargewichte
der Triblöcke
zu erhalten, welche die strukturelle Integrität fördern. Im Fall von Gelen, flüssigen Polymeren
und/oder viskosen Lösungen
liefern die Kettenverlängerer,
Kupplungsreagenzien oder Kreuzvernetzungsreagenzien nicht nur höhere Molekulargewichte,
Viskositätskontrolle
und strukturelle Integrität,
sondern gleichfalls eine Steigerung an Wasserlöslichkeit/Dispergierbarkeit einhergehend
mit der Löslichkeit
und/oder Dispergierbarkeit dieser Polymere in Wasser und das Bereitstellen dieser
Polymere an bestimmten Stellen im Körper des Patienten. Demzufolge
werden Kettenverlängerer
eingesetzt, um eine Zahl von Vorteilen zu erreichen, ohne den Ansatz,
die A-Blöcke
zu verkürzen,
was die vorteilhaften morphologischen und mechanischen Effekte behindern
könnte.
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Das
letztendlich eingesetzten Polymere zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung können
nicht wasserlöslich
sein oder in bestimmten Flüssigkeiten,
viskosen Lösungen
und/oder Gelanwendungen eine signifikante Menge Wasser aufnehmen.
Bestimmte Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung sind wasserlöslich,
insbesondere wenn diese Polymere ein hohes EO/LA Verhältnis aufweisen.
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Die
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung können zusätzlich zur
Kettenverlängerung
kreuzvernetzt oder gekuppelt sein. Kreuzvernetzungsreagenzien können ähnlich den
Kettenverlängerungs-
und Kupplungsreagenzien sein, die in der vorliegenden Erfindung
eingesetzt werden, mit der Ausnahme, daß Kreuzvernetzungsreagenzien
im Unterschied zu den Kettenverlängerern
und Kupplungsreagenzien, welche generell nur zwei reaktive funktionelle
Gruppen beinhalten, mindestens drei funktionelle Gruppen beinhalten.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
folgenden Begriffe werden in der folgenden Beschreibung zur Beschreibung
der Erfindung genutzt.
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Der
Begriff „Adhäsion" wird zur Beschreibung
von abnormalen Zusammenhaftungen zwischen Geweben oder Organen oder
zwischen Geweben und Implantaten (prothetische Bauteile) genutzt,
welche sich nach Entzündungsreizen,
gewöhnlich
chirurgischen Eingriffen, bilden und in den meisten Fällen erhebliche
Schmerzen und Unwohlsein hervorrufen. Wenn Adhäsionen normale Gewebsfunktionen
beeinflussen, ist dies eine ernsthafte Komplikation des chirurgischen
Eingriffs. Die Gewebsanhaftung tritt meistens zwischen zwei Gewebsoberflächen während der
initialen Phase des postoperativen Wiederherstellungsprozesses oder
als Teil des Heilungsprozesses auf. Adhäsionen sind fibrose Strukturen,
die Gewebe oder Organe miteinander verknüpfen, welche normalerweise
nicht verbunden sind. Bekannte postoperative Adhäsionen, auf die die vorliegende
Erfindung gerichtet ist, sind z. B. intraperitoneale oder intraabdominale
Adhäsionen
und Adhäsionen
in der Beckengegend. Der Begriff Adhäsion wird gleichfalls mit Bezug
auf alle anderen Arten von chirurgischen Eingriffen wie z. B. Muskelskelettchirurgie,
Abdominalchirurgie, gynäkologische
Chirurgie, Augen, orthopädische,
zentrales Nervensystem, kardiovaskuläre und intrauterale Wiederherstellungen
genutzt. Adhäsionen können infolge
von Abdominaleingriffen Behinderungen der Gedärme oder Darmverschlingungen
hervorrufen, Unfruchtbarkeit infolge von gynäkologischen Eingriffen als
Folge von Adhäsionsbildung
zwischen den Beckenstrukturen hervorrufen, eingeschränkte Beweglichkeit
der Extremitäten
(Sehnenadhäsion)
infolge von chirurgischen Eingriffen am Bewegungsapparat, kardiovaskuläre Komplikationen
einschließlich
der Beeinflussung der normalen Herzbewegung infolge von kardiologischen
Eingriffen hervorrufen, intrakranielle Blutungen fördern, Infektionen
und Zerebrospinalflüssigkeitsaustritte
infolge von chirurgischen Eingriffen hervorrugen, insbesondere bei
spinalchirurgischen Eingriffen, welche tiefe Rückenschmerzen, Beinschmerzen
und eine Zerstörung
des Schließmuskels
verursachen können.
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Der
Begriff „Polymer" wird zur Beschreibung
von Verbindungen gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt. Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung können
sich in einem Molekulargewichtsbereich (mittleres Molekulargewicht)
von ungefähr
1000 bis 3000 bis einige Millionen oder mehr liegen und, wie beschrieben, Oligomere
mit einem relativ kleinen Molekulargewicht einschließen.
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Die
Begriffe „Poly(ethylenglycol)", „Poly(oxyethlyen)" und „Poly(ethylenoxid)" werden austauschbar zur
Beschreibung unterschiedlicher Aspekte der vorliegenden Erfindung
genutzt. Diese Polymere variierenden Gewichts können sowohl im B-Block von
ABA-Triblöcken
und AB-Diblöcken
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, als auch in Kettenverlängerern,
Kupplungsreagenzien und Kreuzvernetzungsreagenzien, welche gleichfalls
in der vorliegenden Erfindung Verwendung finden. Die Begriffe „Poly(oxyalkylen)
beinhaltend" und „Poly(ethylenoxid)
beinhaltend" werden
zur Beschreibung bestimmter polymerer Ketten genutzt, welche mindestens
einen gewissen Anteil an Poly(oxyalkylen) oder Poly(ethylenoxid)
beinhalten. Die Begriffe „Poly(oxyalkylen)
reich" und „Poly(ethylenoxid)
reich" werden zur
Beschreibung von bestimmten polymeren Ketten genutzt, welche mindestens
50 Gew.-% (des Gesamtgewichts der beschriebenen Polymerkette) Poly(oxyalkylen)
oder Poly(ethylenoxid) beinhalten.
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Der
Begriff „nicht
wasserlöslich" oder „im wesentlichen
nicht wasserlöslich" wird genutzt, um
bestimmte bevorzugte ABA-Triblöcke
oder AB-Diblöcke
zu beschreiben, welche in unterschiedlichen Formen gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt werden. In der vorliegenden Erfindung können in
Formen wie viskosen Lösungen,
Gels, Pasten oder Emulsionen, in welchen die Polymere im wesentlichen
wasserlöslich
sind, die AB-Blöcke,
AB-Multiblöcke
oder ABA-Triblöcke wasserlöslich oder
nicht wasserlöslich
sein. Nicht wasserlösliche
Diblöcke
oder Triblöcke
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind in Wasser löslich
bis zu einer Grenze von nicht mehr als ungefähr 0,5 bis 0,6 g pro 100 ml
Wasser, bevorzugt weniger als ungefähr 0,2 g pro 100 ml Wasser.
Zur Bestimmung der Wasserlöslichkeit
werden die Diblöcke
oder Triblöcke
gemäß der vorliegenden
Erfindung in Wasser bei Raumtemperatur (das heißt bei einer Temperatur von
ungefähr
20 bis 23° C)
für einen
Zeitraum von 2 Stunden gelöst,
bewegt oder gemischt. Es sei darauf hingewiesen, daß in der
vorliegenden Erfindung kettenverlängerte Triblöcke, welche
zur Herstellung von Strukturen wie Filmen gemäß der vorliegenden Erfindung,
auch vorzugsweise im wesentlichen nicht wasserlöslich sind, das heißt, sie
besitzen eine Grenze der Wasserlöslichkeit
von nicht mehr als ungefähr
0,2 mg/ml. Diese Begrenzung der Wasserlöslichkeit spiegelt die Tatsache
wieder, daß in
bestimmten Beispielen gemäß der vorliegenden
Erfindung, die sich auf den Antiadhäsionsaspekt der vorliegenden
Erfindung beziehen, im wesentlichen wasserunlösliche Triblöcke oder Diblöcke, welche
vorzugsweise in der vorliegenden Erfindung genutzt werden, mindestens
ungefähr
25 bis 30 Gew.-% an A-Blöcken
enthalten.
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Ein
Anteil von 25 bis 30 Gew.-% der A-Blöcke in den AB-Diblöcken oder
ABA-Triblöcken führt dazu, daß die Triblöcke oder
Diblöcke
gemäß der vorliegenden
Erfindung im wesentlichen nicht wasserlöslich sind. Es sei darauf hingewiesen,
daß die
Wasserlöslichkeit
oder die Nichtwasserlöslichkeit
der Triblöcke
oder Diblöcke
vom Molekulargewicht des Materials abhängig ist. Diese Eigenschaft
ist vorteilhaft in den vorliegenden Polymerzusammensetzungen, weil
die Länge
und/oder die Größe des A-Blocks
die strukturelle Integrität
und biologische Abbaubarkeit des letztendlichen Polymers bestimmt
und darüber
hinaus, verursacht durch die relative Hydrophobie des Blocks, die
Wasserlöslichkeit
des AB-Diblocks oder ABA-Triblocks reduziert wird. Dem folgend besitzen
Polymerzusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung, welche ein ausgewogenes Verhältnis von A-Block oder Blöcken zum
B-Block aufweisen, eine langsame biologische Abbaurate und demzufolge
einen längeren
Interaktionszeitraum mit dem vor Adhäsionsbildung zu schützenden
Gewebe. In den Teilen der vorliegenden Erfindung, welche einen B-Block,
welcher (Poly)ethylenoxid beinhaltet, benutzt, wird dieses durch
das EO/LA-Verhältnis
für die
Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung wiedergespiegelt.
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Polymere,
die in viskosen Lösungen,
Dispersionen und/oder Gelen gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt werden sollen, sind bevorzugt wasserlöslich und/oder
wasserdispergierbar und können
viele gleiche oder ähnliche
AB-Blöcke
oder ABA-Triblöcke
wie sie in den Polymerstrukturen wie Filmen gemäß der vorliegenden Erfindung
genutzt werden nutzen. In bestimmten Anwendungen der Antiadhäsionsmethode
gemäß der vorliegenden
Erfindung, insbesondere bei der Herstellung von flüssigen Versionen,
welche im wesentlichen nicht wasserlöslich sind, und eine akzeptable
Viskosität
und Fließcharakteristik
zur vorteilhaften Anwendung aufweisen, sind die Polymere im wesentlichen
nicht wasserlöslich.
Dem folgend sind in Anwendungen wie Filmen, aber auch in bestimmten
Beispielen von Gelen, Dispersionen und viskosen Lösungsanwendungen,
unabhängig
von der Art und Weise, wie das Polymer eingesetzt wird, die ABA-Triblöcke oder
AB-Diblöcke,
welche bevorzugt eingesetzt werden, im wesentlichen nicht wasserlöslich. In
bestimmten alternativen Beispielen der Gele, Dispersionen und viskosen
Lösungen
der vorliegenden Erfindung, insbesondere da, wo die Polymere leicht
wasserdispergierbar sein sollen, kann Wasserlöslichkeit der AB-Diblöcke oder
der ABA-Triblöcke
eine vorteilhafte Eigenschaft sein, in welchen Fällen ein Anteil von AB-Blöcken von
weniger als ungefähr 1
bis 5 Gew.-% des AB-Blocks oder des ABA-Triblocks hilfreich in der
vorliegenden Erfindung sein kann.
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Der
Begriff „EO/LA-Verhältnis" wird zur Beschreibung
des relativen Gehaltes an Poly(ethylenoxid) oder Poly(ehtylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)
und Estereinheiten (dieser Begriff schließt monomere Einheiten ein,
welche im technischen Sinne keine Estereinheiten sind, im näheren Detail
nachfolgend beschrieben werden und vorzugsweise Hydroxycarbonsäureeinheiten,
noch bevorzugter α-Hydroxycarbonsäureeinheiten
und am bevorzugtesten Milchsäureeinheiten
sind), welche in AB-Diblock- oder ABA-Triblockcopolymeren genutzt werden
und den kettenverlängerten
oder gekoppelten Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt. Dieser Ausdruck bezieht sich auf die Länge (Anzahl
der monomeren Einheiten) des B- oder C-Blocks [bevorzugt Poly(ethylenoxid),
die monomeren Einheiten sind Ethylenoxideinheiten] dividiert durch
die Gesamtanzahl der Hydroxycarbonsäure(ester)einheiten in den
A-Blöcken
(bevorzugt Milchsäure)
der ABA-Triblöcke
oder im A-Block des hierin beschriebenen AB-Diblocks. Polymere,
die AB-Diblöcke
oder ABA-Triblöcke
aufweisen, welche einen signifikanten Anteil an (Poly)ethylenoxid
(in B- oder C-Blöcken
oder in anderen Komponenten der vorliegenden Verbindung), welche
kettenverlängert
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind, werden gleichfalls mit dem Term des EO/LA-Verhältnisses
beschrieben. Das EO/LA-Verhältnis
der im Antiadhäsionsaspekt
der vorliegenden Erfindung bevorzugten Polymere reicht allgemein
von ungefähr
0,1 bis ungefähr
100 oder mehr, vorzugsweise von 0,5 bis ungefähr 30 oder mehr, noch bevorzugter
von ungefähr
0,5 bis ungefähr 10,0,
noch bevorzugter von ungefähr
1,0 bis ungefähr
5,0, noch bevorzugter von ungefähr
1,5 bis ungefähr 4,5,
noch bevorzugter von ungefähr
2,5 bis ungefähr
3,5 und am bevorzugtesten ist er ungefähr 3,0. In einigen Fällen kann
das EO/LA-Verhältnis
in Abhängigkeit
von der gewünschten
letztendlichen Charakteristik der Polymere und der Anwendungen,
für die
die Polymere eingesetzt werden sollen, außerhalb dieses Bereiches liegen.
Im Fall von polymeren Filmen, die unter dem Antiadhäsionsaspekt
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden sollen, liegt das EO/LA-Verhältnis vorzugsweise
in einem Bereich von ungefähr
0,1 bis ungefähr
25 oder mehr, bevorzugter in einem Bereich von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
10, noch bevorzugter in einem Bereich von 1,0 bis ungefähr 5,0,
noch bevorzugter in einem Bereich von 1,5 bis ungefähr 4,5 und
noch bevorzugter in einem Bereich von 2,5 bis ungefähr 3,0,
mit einer besonderen Bevorzugung in diesem Bereich von 3,0. Im Fall
von viskosen Lösungen,
Dispersionen und/oder Gelen, die unter dem Antiadhäsionsaspekt
eingesetzt werden sollen, können
die Polymere ein EO/LA-Verhältnis
im Bereich bis 30 oder mehr aufweisen. Es sei darauf hingewiesen,
daß in
den Fällen,
in denen der eingesetzte B- oder C-Block hydrophobe Einheiten aufweist (z.
B. eine Propylenoxideinheit oder höhere Alkylenoxideinheiten),
diese Einheiten in den Nenner (LA) des EO/LA-Verhältnisses
eingehen.
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Der
Begriff „vorpolymerisiert" wird zur Beschreibung
von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, welche vor der Einbringung in eine Anwendung,
z. B. in einen zu behandelnden Patienten, komplett abreagiert haben.
vorpolymerisierte Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung stehen im Gegensatz zu Polymeren, welche in situ polymerisiert
werden können,
das heißt
an der Stelle der Anwendung im Patienten. Vorpolymerisierte Polymere
der vorliegenden Erfindung werden sowohl für die Herstellung vorgeformter Strukturen,
wie z. B. Verbindungen, die eine dreidimensionale Struktur haben
wie Filme, Zylinder, Bereiche, Stäbe, Blöcke, Röhren, Kügelchen, Schäume oder
Ringe usw. und verwandten Strukturen, als auch zur Herstellung von
nicht vorgeformten Verbindungen wie Sprays, Gels, flüssige Polymere,
Pasten, viskose Lösungen und
Dispersionen neben anderen genutzt.
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Der
Begriff „kreuzvernetzt" oder „Kreuzvernetzer" wird zur Beschreibung
von Reagenzien genutzt, welche kovalent die ABA-Triblöcke oder
AB-Diblöcke
an andere Triblöcke
oder Diblöcke
oder andere Molekülteile der
vorliegenden Polymere binden können.
Wie hier verwendet, bezieht sich Kreuzvernetzer auf chemische Verbindungen,
welche mindestens drei (3) reaktive Molekülteile wie z. B. nukleophile
und/oder elektrophile Molekülteile,
oder Molekülteile
wie Doppelbindungen, die durch einen radikalisch initiierten Mechanismus
reagieren können,
aufweisen. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
haben Kreuzvernetzungsreagenzien gemäß der vorliegenden Erfindung
mindestens drei gleiche Molekülteile
wie z. B. nukleophile, elektrophile oder radikal initiierte Molekülteile,
um die Reaktion des Kreuzvernetzers mit Triblöcken und Diblöcken gemäß der vorliegenden
Erfindung zu ermöglichen.
In vielerlei Hinsicht sind die Kreuzvernetzungsreagenzien mit den
Kettenverlängerungsreagenzien
in der vorliegenden Verbindung verwandt, mit der Ausnahme, daß die Kettenverlängerungsreagenzien
nur zwei reaktive Molekülteile
aufweisen, während
die Kreuzvernetzungsreagenzien mindestens drei reaktive Molekülteile aufweisen.
Exemplarische Kreuzvernetzungsreagenzien, die in der vorliegenden
Erfindung genutzt werden können,
schließen
solche ein, die mindestens drei Isocyanatteilstücke, z. B. Isocyanoharnstoff
neben einer Vielzahl anderer, oder eine Mischung von reaktiven Molekülteilen
wie Carbonsäuren
und Hydroxylgruppen (ein Beispiel ist Zitronensäure oder Weinsäure neben
einer Vielzahl anderer) und Amingruppen aufweisen. Ein Fachmann
auf dem Gebiet der Erfindung ist in der Lage, die Art und Menge
eines Kreuzvernetzungsreagenz zu bestimmen, welches in der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden kann, um die therapeutische Methode
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erfüllen
und Polymere zum Einsatz im Patienten bereitzustellen.
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In
der vorliegenden Erfindung kann die Reaktion eines AB-Diblocks mit
einem Kreuzvernetzungsreagenz zur Bildung von Sternmolekülen oder
unter anderen Bedingungen zu anderen Strukturen wie z. B. Kammpolymeren,
aber nicht zu kreuzvernetzten Systemen per se führen. In den Fällen, in
denen der AB-Diblock allgemein nur einen reaktiven Teil pro Molekül aufweist
(mit Ausnahme von den Fällen,
in denen ein oder zwei Blöcke
Blockierungsgruppen beinhalten, welche entfernt werden können und
im Anschluß an
die ursprüngliche Bildung
des AB-Diblocks
weiterreagieren) führt
die Verwendung von Kreuzvernetzern zu vorbestimmten Strukturen wie
Stern- oder Kammmolekülen.
Der Einschluß oder
das Einbringen von weiteren Molekülteilen, mit denen ein Vernetzungsreagenz
reagieren kann in den Diblock führt
zu aufwendiger vernetzten Systemen ähnlich denen, die durch ABA-Triblöcke gemäß der vorliegenden
Erfindung produziert werden.
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Die
Begriffe „nicht
kreuzvernetzt", „im wesentlichen
nicht kreuzvernetzt", „kreuzvernetzt" oder „im wesentlichen
kreuzvernetzt" werden
zur Beschreibung von Polymeren gemäß der vorliegenden Erfindung
genutzt, welche im wesentlichen keine Kreuzvernetzungen oder in
anderen Beispielen im wesentlichen Kreuzvernetzungen zeigen oder
aufweisen. Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung werden vorteilhaft zur wesentlichen Verhinderung von postchirurgischen
Adhäsionen
oder zur Reduzierung dieser neben einer Vielzahl von anderen Anwendungen
eingesetzt. In bestimmten Beispielen verhindern die gezeigten Polymere
Adhäsionen.
Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung, die im wesentlichen nicht kreuzvernetzt sind, weisen
bevorzugt weniger als ungefähr
1,0 % Kreuzvernetzungen, noch bevorzugter weniger als ungefähr 0,5 Gew.-% Kreuzvernetzung,
noch bevorzugter weniger als ungefähr 0,1 Gew.-% Kreuzvernetzung
und am bevorzugtesten weniger als ungefähr 0,05 Gew.-% Kreuzvernetzung
auf und werden vorteilhaft in der vorliegenden Erfindung verwendet.
Wie hierin genutzt, bezieht sich 1,0 %, 0,5 %, 0,1 % usw. Kreuzvernetzung
auf den Anteil in Gew.-% eines Kreuzvernetzers, der in den Polymeren
gemäß der vorliegenden
Erfindung gefunden werden kann. In anderen Beispielen können Polymere
kreuzvernetzt sein, das heißt,
sie können
im wesendlichen mehr als 1,0 Gew.-% Kreuzvernetzungsreagenz aufweisen.
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Auch
wenn die polymeren Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
lieber kettenverlängert
oder gekuppelt sind als kreuzvernetzt, können sie Kreuzvernetzungen
in Ergänzung
zur Kettenverlängerung
oder Kupplung aufweisen. Es ist gleichfalls möglich, nicht kettenverlängerte,
kreuzvernetzte Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung zu produzieren, jedoch sind diese Polymere, wenn sie gemäß des Antiadhäsionsaspekts
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden sollen, bevorzugt mit
hydrophilen Kettenverlängerern
kreuzvernetzt, um ein vorteilhaftes EO/LA-Verhältnis zu erzeugen. In einigen
bevorzugten Beispielen können
die Polymere sowohl kettenverlängert
als auch kreuzvernetzt sein. In den vorliegenden Verbindungen führt die
Kettenverlängerung
zu der Art von struktureller Integrität und Gleichförmigkeit,
die der außergewöhnlichen
Eigenschaft der Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung als Antiadhäsionsbarrieren
in Verbindung gebracht wird. Auch wenn es keine theoretische Grundlage
dafür gibt,
wird davon ausgegangen, daß Kettenverlängerungen
alleine oder in Kombination mit Kreuzvernetzungen im Unterschied
zur alleinigen Kreuzvernetzung mit hydrophoben Kettenverlängerern
ohne Kettenverlängerung
einen Grad von Mobilität
und Flexibilität
der hydrophilen B-Blöcke
erlaubt, welcher mit der Antiadhäsionsaktivität übereinstimmt.
In dem Antiadhäsionsaspekt
der vorliegenden Erfindung erzeugen die Polymerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden Erfindung
eine Umgebung, in welcher die A-Blöcke (des ABA-Triblocks oder
des AB-Diblocks) hydrophobe, und oft partiell kristalline harte
Mikrophasen hoher struktureller Integrität bilden und die B- Blöcke hydrophile, flexible
Phasen, von welchen angenommen wird, daß sie für die gute Antiadhäsionsaktivität verantwortlich sind.
Die Ausbildung von Mikrostrukturen, von welchen angenommen wird,
daß sie
mit den polymeren Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
zusammenhängen
und insbesondere die Flexibilität
der PEG B-Blöcke,
wenn verwendet, erzeugen exzellente Barrieren zur Reduktion oder
Verhinderung von postchirurgischen Adhäsionen. Hydrophobes Kreuzvernetzen
der Triblöcke
gemäß der vorliegenden
Erfindung ohne Kettenverlängerung
(im Unterschied zur vorteilhaften Verwendung von hydrophilen Kreuzvernetzungen)
limitiert nicht nur die molekulare Beweglichkeit, wobei von besonderer
Wichtigkeit die Auswirkung auf die PEG-Segmente ist, sondern hindert oder,
in einigen Fällen
wird davon ausgegangen, verhindert die Segregation von Mikrophasen.
Von diesen beiden Phänomenen
wird angenommen, daß sie
in Zusammenhang mit der Herstellung von weniger erfolgreichen Antiadhäsionsbarrieren
stehen.
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Allgemein
führt Kreuzvernetzung,
insbesondere wenn die Kreuzvernetzungsdichte hoch ist, zu einer Vermeidung
oder zumindest zu einer wesendlichen Verringerung der Phasentrennung
und, in stärkeren
Maßen,
der Kristallisation. In der vorliegenden Erfindung hängt die
Limitierung der Phasentrennung und Kristallisation von der Kreuzvernetzungsdichte
ab, welche nicht nur eine Funktion der Anzahl der kreuzvernetzten
Trimere zu der der kettenverlängerten
ist, sondern auch vom molekularen Gewicht des Diblocks oder Triblocks und
dem molekularen Gewicht der unterschiedlichen Komponenten. Darüber hinaus
hängt der
Grad, in welchem die Kreuzvernetzung die Phasentrennung limitiert
(und auch die Kristallisation) vom molekularen Gewicht und der Flexibilität der Kreuzvernetzungsreagenzien
ab. Klarer gesprochen, je kürzer
das Kreuzvernetzungsreagenz, desto größer ist die Abnahme an molekularer
Mobilität
und demzufolge die Phasentrennung. Die Auswirkung, ob das Kreuzvernetzungsreagenz
hydrophob oder hydrophil ist, auf die Phasentrennung und die molekulare
oder segmentielle Beweglichkeit ist zweiteilig: a) Hydrierung führt zu einer
größeren Flexibilität des Kreuzvernetzungsreagenzes
und b) wenn das Kreuzvernetzungsreagenz kristallin ist, zerstört Hydrierung die
Kristallinität.
Man ist deshalb, aufgrund der Durchdringung der kurzen Kette, nicht
auf relativ geringe Molekulargewichte des Kreuzvernetzungsreagenzes
begrenzt, wenn das Polymer nicht in der Lage sein soll, zu kristallisieren.
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Wie
in der vorliegenden Erfindung eingesetzt, sind die in den vorliegenden
Polymeren eingesetzten AB-Diblöcke
und ABA-Triblöcke
kettenverlängert.
Die Kettenverlängerer
die genutzt werden, sind difunktionale Verbindungen, welche mit
den reaktiven Gruppen an den Endstellen der Triblöcke unter
Bildung von kettenverlängerten
Triblöcken
gemäß der vorliegenden
Erfindung reagieren. In der vorliegenden Erfindung kann der Gehalt
an Kettenverlängerern
in den Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung variieren. Daher kann das molare Verhältnis von Kettenverlängerer zu
ABA-Triblock in den vorliegenden Polymeren in einem Bereich von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
2,0 variieren (ungefähr
1:2 bis ungefähr
2:1, in Abhängigkeit
der Molzahl des difunktionalen Kettenverlängerers und der Molzahl des
ABA-Triblocks, bevorzugter ungefähr
0,8 bis ungefähr
1,2 und am bevorzugtesten ungefähr
1). Im Fall der Diblöcke
variiert das molare Verhältnis
von Kettenverlängerer zu
AB-Diblock von ungefäht
0,25 bis ungefähr
1,0, mit einem bevorzugteren Verhältnis von ungefähr 0,5 bis 1,0.
Bei der Verwendung mit Diblöcken
werden die Kettenverlängerer
genau als Kupplungsreagenzien beschrieben, da sie zwei Diblöcke kuppeln,
um einen Di-Diblock zu bilden.
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Es
sei darauf hingewiesen, daß bei
der Synthese der vorliegenden kettenverlängerten Polymere der Gehalt
an Kettenverlängerungsreagenz,
welches mit dem difunktionalen AB-Diblock oder ABA-Triblock zur
Bildung eines Polymers reagiert, allgemein leicht höher ist
als der Gehalt, den man in den letztendlich synthetisierten Polymeren
erwarten würde.
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Kettenverlängerer oder
Kupplungsreagenzien, die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt
werden, beinhalten bevorzugt nicht mehr als ungefähr 1 Gew.-%
an Kreuzvernetzungsverbindungen (wobei dieser Ausdruck eine Verbindung,
die mindestens drei funktionelle Gruppen, welche mit den endstelligen
Gruppen des Triblock reagieren können
und welche im allgemeinen bei Kettenverlängerungsproben als Nebenprodukte
der Synthese oder Produktion des Kettenverlängerers auftreten, aufweist
beschreibt), bevorzugter weniger als ungefähr 0,5 Gew.% einer trifunktionalen
Verbindung und noch bevorzugter weniger als 0,1 Gew.-%. In einigen Beispielen
ist der Einsatz von difunktionalen Kettenverlängerern bevorzugt, welche so
wenig wie praktisch möglich
an trifunktionalen (oder höher
funktionalen) Verbindungen aufweisen. Das Auftreten von Nebenreaktionen,
die zu Kreuzvernetzungen der Polymere führen können, ist gleichfalls sowohl
durch die Zusammensetzung als auch durch die experimentellen Parameter
der Synthese der Polymere der vorliegenden Erfindung vernachlässigbar.
Selbstverständlich
liegt in bestimmten Ausführungen
die separat Kreuzvernetzungsreagenzien einsetzten (sowohl allein,
als auch zusätzlich
zu Kettenverlängerern)
ein Anteil von Gewichtsprozenten an Kreuzvernetzungsreagenz außerhalb
der oben beschriebenen Gewichtsbereiche gleichfalls im Bereich der
Erfindung.
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In
den Fällen,
in denen die Polymere zur Herstellung von Strukturen wie Filmen
eingesetzt werden, sind die Kettenverlängerer bevorzugt wasserunlöslich. In
den Fällen,
in denen die Polymere in Systemen wie wasserlöslichen Gels, Dispersionen
oder viskosen Lösungen
eingesetzt werden, sind die Kettenverlängerungsreagenzien vorzugsweise
hoch wasserlöslich.
Bevorzugte wasserlösliche
Kettenverlängerer
sind z. B. Polyethylenglycol, Diisocyanate oder Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)
Copolymer Diisocyanate, wobei das Molekulargewicht der Polyethylenglycol
oder Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)
Copolymerkette von ungefähr
200 bis ungefähr
20000 oder mehr reicht, mit einem bevorzugten Molekulargewichtsbereich
von ungefähr
600 bis ungefähr
15000, noch bevorzugter von ungefähr 600 bis ungefähr 10000.
In den Fällen,
in denen das bevorzugte Beispiel ein nicht wasserlösliches
Polymer in flüssiger
Form ist, kann der Kettenverlängerer
gleichfalls im wesentlichen nicht wasserlöslich sein. Die Aufgabe des
Kettenverlängerers
in den Gelen und/oder viskosen Lösungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Wasserlöslichkeit/Dispergierbarkeit
der Polymere zu fördern
und die Viskosität
so zu beeinflussen, daß Polymere,
die leicht in Patientenkörper
eingesetzt werden können,
entstehen und darüber
hinaus ist es ihre Aufgabe, die Kinetik des Abbaus fein einzustellen,
die Verdünnung
und/oder Auflösung
des Polymers so zu beeinflussen, daß eine optimale Widerstandszeit erhalten
wird und die Eigenschaften des Polymers als Barriere zwischen Gewebsflächen zu
verbessern.
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In
bestimmten Ausführungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind die vorliegenden Polymere, bei Verwendung von Kettenverlängerern
anstatt von Kreuzvernetzungsreagenzien, im wesendlichen nicht kreuzvernetzt,
sondern vielmehr zusammenhängend
und haben den Vorteil einer hervorragenden strukturellen Integrität und Eigenschaften
wie Festigkeit und Flexibilität,
welche vorteilhaft zur Herstellung von effektiven Barrieren zur
Vermeidung von Adhäsionen
sind. Es wird ebenfalls davon ausgegangen, dass die vorliegenden
Polymere im wesendlichen die Bildung von Partikeln oder Zerfallsprodukten
vermeiden, welche in vielen aus dem Stand der Technik bekannten
Polymerzusammensetzungen auftreten.
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Als
eine vorteilhafte Eigenschaft der vorliegenden Erfindung können bestimmte
bevorzugte Polymere der vorliegenden Erfindung in der vorliegenden
Erfindung zur wesentlichen Reduzierung oder Verhinderung von Adhäsionen eingesetzt
werden. Wenn auch nicht durch die Theorie begrenzt, wird davon ausgegangen, daß die Polymere
gemäß der vorliegenden
Erfindung mit einem bevorzugten EO/LA-Verhältnis
größere Beweglichkeit
der Polyoxyalkylenblöcke
(und insbesondere der Polyethylenoxidblöcke) in den AB-Diblöcken und ABA-Triblöcken, eingesetzt
in der vorliegenden Erfindung, ermöglichen, eine Eigenschaft,
von der angenommen wird, daß sie
zumindest teilweise die bei den vorliegenden Polymeren beobachteten
günstigen
Ergebnisse bei der wesentlichen Reduzierung oder Verhinderung von
Adhäsionen
erklären.
Kettenverlängerte
Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung sind besser geeignet, eine Phasentrennung der in den Triblöcken enthaltenen
deutlichen A- und B-Blöcke
zu fördern,
eine Eigenschaft, die mit der hervorragenden Eignung der Polymere
dieser Erfindung als Antiadhäsionsbarrieren
in Verbindung gebracht wird. Es wird bevorzugt, daß die Polymere
gemäß der vorliegenden
Erfindung kettenverlängert
und im wesentlichen nicht kreuzvernetzt oder kettenverlängert und
kreuzvernetzt sein sollten, wobei sowohl ein günstiges EO/LA-Verhältnis als
auch der Erhalt der Flexibilität
und der segmentiellen Mobilität
so gut wie möglich
beachtet werden sollte. Einfach kreuzvernetzte Polymere (ohne Kettenverlängerung)
sind in der vorliegenden Erfindung hilfreich, vorausgesetzt, daß das Kreuzvernetzungsreagenz
im wesendlichen in seiner Zusammensetzung hydrophil ist und den
Erhalt des benötigten
Grads an Flexibilität
und segmentieller Mobilität
erlaubt.
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Der
Begriff „integral" wird zur Beschreibung
von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, welche im wesentlichen nicht permeabel für Mesenchymalzellen,
Blutplättchen,
Blutzellen und andere Zellen, die am Adhäsionsprozeß beteiligt sind, sind und
ein Passieren der Polymerbarriere und das Initiieren des Adhäsionsprozesses
verhindern. Integralpolymere zeigen gleichfalls günstige physikalische
Charakteristika und mechanische Eigenschaften bezüglich der
wesentlichen Reduzierung oder Beseitigung von Adhäsionen.
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Der
Begriff „gekoppelt" oder „kettenverlängert" wird zur Beschreibung
von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, in welchen der Basisdiblock oder -triblock mit
einem difunktionalen Kettenverlängerer
reagiert hat, um das Molekulargewicht der vorliegenden Polymere
zu erhöhen.
In bestimmten bevorzugten Beispielen, insbesondere bei der Bildung
von Filmen, können
die vorliegenden Polymere im wesentlichen nicht kreuzvernetzt sein
und statt dessen kettenverlängert
sein, um Polymerketten mit deutlich höheren Molekulargewichten zu
erhalten, um die Stabilität
und Integrität
der letztendlichen Polymerfilmzusammensetzung zu erhöhen und
die biologische Abbaurate zu beeinflussen. Es wird festgestellt,
daß die
Kettenverlängerung der
Polymere eine angemessene Festigkeit und Integrität der letztendlichen
Filme und anderen Strukturen ermöglicht
und noch einen Grad von Beweglichkeit der einzelnen Polyoxyalkylen
B-Blöcke
in den ABA-Triblöcken
oder AB-Diblöcken
erlaubt, um den adhäsionsunterbindenden
Charakter der Filme zu maximieren. Im Unterschied dazu führen hydrophob
kreuzvernetzte und nicht kettenverlängerte Polymere zu rigideren
Strukturen, die die Beweglichkeit der einzelnen Polymerblöcke begrenzen.
-
Bevorzugte
Kettenverlängerer
oder Kupplungsreagenzien zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung sind
Diisocyanate der folgenden Formel:
worin R' eine C
2 bis
C
12, bevorzugt eine C
2 bis
C
8 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl- oder Cycloalkyl
beinhaltende Gruppe, eine Aryl- oder Aryl beinhaltende Gruppe, 4,4'-Diphenylmethan,
Toluol, Naphtalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyldiphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen oder p-Phenylen sein kann. Äquivalente
von Diisocyanaten können
gleichfalls als Kettenverlängerer
in der vorliegenden Erfindung genutzt werden. Zusätzlich können Kettenverlängerer Makrodiisocyanate
aufweisen wie Isocyanat terminierte Poly(oxyalkylene) einschließlich Isocyanat
terminierte Polymere, die neben anderen Poly(ethylenoxid) und Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)
aufweisen.
-
Zusätzlich bevorzugte
Kettenverlängerer
zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung sind z. B. solche gemäß der Formel:
-
Die
Begriffe „Festigkeit", „mechanische
Festigkeit" oder „hinreichende
Nahthaltefähigkeit" beschreiben günstige mechanische
und/oder physikalische Charakteristika der vorliegenden Polymere
und spiegeln die Tatsache wider, daß die bevorzugten Polymere
für den
Einsatz in der vorliegenden Erfindung (im allgemeinen als Filme)
eine mechanische Festigkeit aufweisen, welche ausreichend ist, um
eine Naht als Anker für
das Polymer an die Gewebeseite ohne ein wahrnehmbares Zerren oder
Reißen
des Films zu nutzen. Diese bevorzugten Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung haben eine Bruchfestigkeit mit einem bevorzugten Bereich
von ungefähr
5 bis 35 MPa und eine Dehnfähigkeit
bis zum Bruchwert allgemein in dem Bereich von ungefähr 400 bis
2000 %.
-
Der
Begriff „flexibel" wird zur physikalischen
Beschreibung der Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, um die Tatsache wiederzugeben, daß die vorliegenden
Polymere grundsätzlich
nicht starr und nicht brüchig
sind und allgemein ein elastomeres Verhalten zeigen und sich der
zu behandelnden Gewebsoberfläche
anpassen können.
Das heißt,
daß die
vorliegenden Polymere eine hinreichende Flexibilität und Biegsamkeit
aufweisen, um sich im wesentlichen den Konturen der zu behandelnden
Gewebsoberflächen
anzupassen. Die Polymerzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
haben ein Young's
Modulus in einem bevorzugten Bereich von ungefähr 50 bis 150 MPa.
-
Der
Begriff „homogen" wird zur Beschreibung
von bevorzugten Polymeren gemäß der vorliegenden Erfindung
genutzt. Der Begriff homogen bezieht sich auf die Population der
Diblöcke
und Triblöcke
in den letztendlichen Polymerzusammensetzungen, welche allgemein
die gleiche Größe besitzen
und bevorzugt eine Polydispersität
zwischen ungefähr
1,0 und 2,0, bevorzugter zwischen ungefähr 1,1 und ungefähr 1,5 und
noch bevorzugter zwischen ungefähr
1,1 und 1,2 besitzen. Homogene Triblöcke und Diblöcke werden
mit reproduzierbaren mechanischen und physikalischen Charakteristika
und günstiger
biologischer Abbaubarkeit in Verbindung gebracht.
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Der
Begriff „Struktur" wird zur Beschreibung
von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, deren Größe und Abmessung
außerhalb
des Körpers
sich nicht signifikant durch die Einbringung in den Körper eines
zu behandelnden Patienten ändert.
Der Begriff Struktur schließt
nicht nur flache Strukturen (das heißt Filme) im traditionellen
Sinne ein, sondern auch Zylinder, Röhren und andere dreidimensionale
Strukturen, die durch die Anatomie des Patienten, in welchen die
Struktur eingebracht wird, im wesendlichen nicht verändert werden.
-
Der
Begriff „Gele" wird zur Beschreibung
von Dispersionen oder Suspensionen von Polymeren genutzt, welche
durch Verdünnung,
Suspendieren oder Dispergieren von Polymeren in wässrigen
Lösungen
zur Bereitstellung im Patientenkörper
mit der Absicht, Adhäsionen
zu vermeiden hergestellt werden. Gele der vorliegenden Erfindung
beinhalten typischerweise Polymere in einer sterilen wässrigen
Lösung
(solche Lösungen beinhalten
Salzlösungen,
steriles Wasser oder eine Wasser/Ethanolmischung) mit einem Viskositätsbereich von
ungefähr
100 bis ungefähr
150000 oder mehr, bevorzugt ungefähr 500 Centipoise Einheiten
bis ungefähr 50000
Centipoise Einheiten oder mehr. Bevorzugter werden diese Gele in
sterilen, isotonischen Salzlösungen mit
einem Viskositätsbereich
in Abhängigkeit
von der Anwendung von ungefähr
2000 Centipoise Einheiten bis ungefähr 30000 Centipoise Einheiten
bereitgestellt. In bestimmten Bereichen gemäß der vorliegenden Erfindung
können
auch flüssige
Polymerzusammensetzungen eingesetzt werden, die nicht wasserlösliche Polymere
aufweisen.
-
Gele
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
in einer Anzahl von Anwendungen zur Reduzierung oder Verhinderung
von Adhäsionen
eingesetzt werden, werden jedoch bevorzugt zur Reduzierung oder
Verhinderung von Adhäsionen
infolge allgemeiner chirurgischer Prozeduren oder verwandten minimalinversiven chirurgischen
Eingriffen eingesetzt. Gele können
mit wasserlöslichen
oder hydrophilen Kettenverlängerern
kettenverlängerte
nicht wasserlösliche
ABA-Triblöcke
verwenden, um die gesamte Polymerzusammensetzung wasserdispergierbar
oder wasserlöslich
zu gestalten. Bestimmte Phasen in den Gel-Polymer-Zusammensetzungen
sind vorteilhafter Weise nicht wasserlöslich, um die strukturelle
Integrität
zu fördern
und die Gesamtrate der biologischen Abbaubarkeit der Gel-Zusammensetzungen
im Körper
zu reduzieren.
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Der
Begriff „viskose
Lösung
oder Suspension" wird
zur Beschreibung von frei fließenden
Lösungen oder
Suspensionen von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt, wobei die Lösungen
eine Viskosität
größer ungefähr 1 Centipoise
Einheit und geringer als ungefähr
60000 oder mehr Centipoise Einheiten, bevorzugter ungefähr 1000
Centipoise Einheiten bis ungefähr
40000 Centipoise Einheiten oder mehr, noch bevorzugter ungefähr 2000
Centipoise Einheiten bis ungefähr
20000 Centipoise Einheiten besitzen. Viskose Lösungen oder Suspensionen von
Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung, die Viskositäten
am oberen Ende des Viskositätsbereichs
besitzen, sind vielleicht nicht von Gelen, die eine Viskosität am unteren
Ende des Viskositätsbereiches
besitzen unterscheidbar. Die vorliegende Erfindung schließt gleichfalls
flüssige
Polymerzusammensetzungen mit einer geeigneten Viskosität und Fließcharakteristik
und deren Verwendung zur Reduzierung und/oder Verhinderung von Adhäsionen ein.
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In
der vorliegenden Erfindung ist der AB-Diblock oder ABA-Triblock
eine Einheit, welche allgemein eine Ester-Einheit aufweist, welche
von unterschiedlichen zuvor beschriebenen Monomeren abgeleitet ist
und bevorzugt Poly(hydroxycarbonsäure) Polymere im A-Block und
Poly(oxyalkylen) Polymere im B-Block aufweist. Der A-Block ist auf jeden
Fall im wesentlichen biologisch abbaubar und reicht in seiner Größe von 1
monomeren Einheit bis zu ungefähr
400 oder mehr monomeren Einheiten, mit einer bevorzugten Größe im Bereich
von ungefähr
4 bis ungefähr
50 Einheiten, noch bevorzugter von ungefähr 6 bis ungefähr 30 Einheiten und
am bevorzugtesten von ungefähr
8 bis 16 Einheiten. Der A-Block ist bevorzugt abgeleitet von einer α-Hydroxycarbonsäure oder
einem verwandten Ester oder Lacton, welches monomere Einheiten einer α-Hydroxycarbonsäure in der
Polymerkette erzeugt, wie es im genaueren Detail nachfolgend beschrieben
ist. Bevorzugter wird der A-Block von Glycolsäureeinheiten, Milchsäureeinheiten
oder Mischungen davon in der Form von Glycosiden oder Milchsäureracematen
(dimere α-Hydroxycarbonsäuren wie
sie ausführlicher
nachfolgend beschrieben werden) hergeleitet. Der B-Block weist vorzugsweise
Poly(ethylenoxid) oder Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid) Block
Copolymere auf. In bestimmten Bereichen der vorliegenden Erfindung,
z. B. in denen, in denen die Polymere hinreichende Gewichtsprozente
an Poly(ethylenoxid) Einheiten in den Kettenverlängerern und/oder Kreuzvernetzungsreagenzien
aufweisen, um dem gesamten Polymer ein vorteilhaftes EO/LA-Verhältnis zu
geben, können
der B- oder C-Block
hydrophob oder hydrophil sein und neben einer Anzahl von verwandten
Verbindungen z. B. von Diolen, Diaminen oder Dicarbonsäuren hergeleitet
sein.
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Beispiele
für Diol-,
Diamin- und Dicarbonsäureverbindungen
die in der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden sind z. B. OH-terminierte
Diolmoleküle
wie Ethylenglycol, Butandiol (allgemein ein C2 bis
C12 unsubstituiertes oder substituiertes,
gesättigtes
oder ungesättigtes,
vorzugsweise gesättigtes
lineares Diol), OH-terminierte Polycaprolactonketten mit einem Molekulargewichtsbereicht
von einigen Hundert bis zu einigen Tausend oder mehr (4000 +), Poly(propylenglycol)
gleichfalls mit einem Molekulargewichtsbereich von einigen Hundert
bis einigen Tausend oder mehr (4000 +), OH-terminierte Polyester
oder Oligoester wie OH-terminierte Poly(ethylensuccinate) oder Poly(hexamethylenadipate)
oder polyfunktionale Diole wie Weinsäure (welche 2 mit Isocyanaten
reaktive OH-Gruppen und 2 Carbonsäuregruppen aufweist, welche,
in carboxylierter Form, die Gesamthydrophiliät der Zusammensetzung erhöht und dazu
dienen kann, ein Material mit einer pH-abhängigen Wasserlöslichkeit
zu liefern). Weitere Beispiele für
solche Verbindungen sind Amin beinhaltende Verbindungen (vorzugweise
ein C2 bis C12 Diamin)
wie Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Aminosäuren wie Lysine (worin 2 Amingruppen
reagieren und eine nicht reaktive Carboxylgruppe verbleibt) und
Oligopeptide (dieser Begriff schließt Verbindungen, die eine bis
100 Peptideinheiten aufweisen ein) mit zwei reaktiven Aminogruppen,
und eine Vielzahl anderer. Beispiele für difunktionale Carbonsäure aufweisende
Verbindungen sind neben einer Vielzahl anderer z. B. jede C2 bis C24, bevorzugt
C2 bis C12 ungesättigte oder
gesättigte
Dicarbonsäure
einschließlich
Bernsteinsäure,
Sebacinsäure,
Adipinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, COOH-terminierte
Polycaprolactone, COOH-terminierte Polyester oder Oligoester wie
COOH-terminierte Poly(ethylensuccinate) oder Poly(hexamethylenadipate).
Weitere Beispiele für
solche Verbindungen sind neben anderen z. B. C=C beinhaltende Gruppen
wie Fumarsäure
(trans), Maleinsäure
(cis), die über
ihre COOH-Gruppe mit Diisocyanaten reagieren können und nicht abreagierte
Doppelbindungen hinterlassen, die für weitere Derivatisierungen über unterschiedliche
Mechanismen zur Verfügung
stehen. Tatsächlich
ist eine große
Anzahl von Molekülen
einschließlich
Polyaminosäuren,
Sacchariden usw. in der Lage, den Polymerisationsschritt zu starten.
Ein Beispiel kann ein Polymer sein, in welchem ein Milchsäuredimer
(LD) nicht durch eine PEG-Kette, sondern durch Butandiol gestartet
wird. Ein Pentamer kann durch HDI gebildet und z. B. durch PEG 6000
kettenverlängert
werden. Alternativ kann man ein HDI-PEG6000-HDI Makrodiisocyanat
generieren und dieses Molekül
mit z. B. einem (LA)-BD-(LA) 4 Triblock zur Reaktion bringen, um
ein -(HDI)-(LA)-BD-(LA)4-HDI-PEG6000-Material
herzustellen. Eine große
Anzahl alternativer Beispiele sind mit der vorliegenden Erfindung
eingeschlossen.
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Wenn
solche Verbindungen zur Herstellung von AB-Diblöcken genutzt werden, sind die
difunktionalen Diol-, Diamin oder Dicarbonsäureverbindungen mit unreaktiven
oder blockierenden Gruppen an einem Ende der Verbindung terminiert
oder alternativ sind die Verbindungen einfach an den Endstellen
der Moleküle
mit unreaktiven Gruppen wie Alkyl, Cycloalkyl, Aryl, Aralkyl oder
verwandten Gruppen einschließlich
einer substituierten Alkyl, Cycloalkyl, Aryl oder Aralkyl Gruppe versehen.
In den Fällen,
in denen Blockierungsgruppen benutzt werden, können die Blockierungsgruppen
entblockt werden und einen AB-Diblock produzieren, der eine reaktive
Gruppe an den Endstellen des A-Blocks und den Endstellen des B-Blocks aufweist.
Alternativ und bevorzugt hat der resultierende AB-Diblock, wenn
der B-Block einfach an den Endstellen mit einer unreaktiven, inerten
Gruppe versehen ist, eine funktionale Gruppe am Ende des A-Blocks,
die kettenverlängert,
gekoppelt oder kreuzvernetzt ist zu Multiblöcken gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Der
B-Block kann in der Größe von ungefähr 100 Da
(Daltoneinheiten) bis zu ungefähr
200000 Da oder höher,
mit einem bevorzugten Bereich von ungefähr 1000 Da bis ungefähr 20000
Da variieren. Am bevorzugtesten ist der B-Block ein Poly(ethylenoxid)
mit einem Größenbereich
von ungefähr
3000 bis ungefähr 10000
Da. Unerwarteter Weise wurde festgestellt, daß der Poly(ethylenoxid) B-Block
die größte Verhinderung oder
Reduzierung von Adhäsionen
in der vorliegenden Erfindung liefert.
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Der
AB-Diblock oder ABA-Triblock ist vorzugsweise an den Endstellen
mit nukleophilen Molekülteilen wie
Hydroxyl oder Amingruppen versehen. Alternativ können diese Diblöcke und
Triblöcke
gleichfalls an den Endstellen mit Carboxalgruppen versehen sein.
Mit den bevorzugten nukleophilen Gruppen an den Endstellen kann
der AB-Diblock oder ABA-Triblock leicht unter Verwendung difunktionaler
elektrophiler Verbindungen wie Diisocyanat oder Dicarbonsäureverbindungen
(oder Derivate von Dicarbonsäuren
wie Ester oder Diacylhalogenide) gekuppelt oder kettenverlängert werden.
Bevorzugter sind die Diblöcke
und Triblöcke
an den Endstellen mit Hydroxylgruppen versehen und werden mit Diisocyanatverbindungen
gekuppelt oder kettenverlängert, um
bevorzugte Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung zu produzieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung von definierten
Polymeren bei der Herstellung eines Medikaments zur wesentlichen
Reduzierung oder Vermeidung von Gewebsadhäsionen in Patienten, aufweisend
das Inkontaktbringen des verletzten Gewebes im Patienten mit einer
Polymerzusammensetzung in einer Struktur wie einem Film, Gel, Dispersion,
flüssigen
Polymer, Spray oder viskoser Lösungsform,
welche ein Multiblockpolymer gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist. Strukturen wie Filme, die Polymere gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweisen, sind vorzugsweise durch ihre günstige Flexibilität, mechanische
Festigkeit und Nahthaltefähigkeit
charakterisiert und dadurch, daß sie
im wesentlichen nicht wasserlöslich,
kettenverlängert,
stabil und biologisch abbaubar sind. Andere Strukturen, die in der
vorliegenden Erfindung genutzt werden, aber auch Gele, viskose Lösungen und
Emulsionen können
in einigen Bereichen bevorzugt wasserlöslich sein. In allen Bereichen
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
bestimmte Beispiele im wesentlichen nicht wasserlöslich oder
wasserlöslich
sein, jeweils in Abhängigkeit
von einer Anzahl von Faktoren, die durch die Behandlung und/oder
die Bereitstellung der vorliegenden Verbindungen am Einsatzort beeinflußt werden.
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Bevorzugter
Weise ist das Molekulargewicht der Triblöcke, Diblöcke und Polymere, die in der
vorliegenden Erfindung genutzt werden, relativ homogen, was zu vorteilhaften
Charakteristika in Filmen und verwandten Strukturen, Gelen, Dispersionen,
Sprays, flüssigen
Polymeren und Lösungen/Emulsionen
führt.
-
Bevorzugte
Polymere, welche in der vorliegenden Erfindung als Film oder andere
vorgeformte Strukturen eingesetzt werden und ABA Triblöcke im Unterschied
zu AB Diblöcken
verwenden sind Poly(α-hydroxycarbonsäure)/Poly(oxyalkylen)polymere
mit der chemischen Struktur:
worin a, b und m positive
ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe mit der
Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
eine Propylengruppe ist, wenn R' kein
Poly(ethylenoxid) aufweist, R' ist
eine C
2 bis C
12,
bevorzugt eine C
2 bis C
8 Alkylengruppe,
eine Cycloalkyl- oder eine Cycloalkyl aufweisende Gruppe, eine Aryl-
oder eine Aryl aufweisende Gruppe, 4,4'-Diphenylmethan,
Toluol, Naphthalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyl-diphenymethan,
4,4'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl, 2,2,4-Trimethylhexamethylen,
T-phenylen oder eine Poly(ethylenoxid) aufweisende oder Poly(ethylenoxid)
reiche Kette und R
1 ist H oder CH
3. In bevorzugten Ausführungen sind die Zahlen a und
b gleich. In diesen bevorzugten Poylmeren werden Triblöcke bevorzugt
vor Diblöcken
verwendet.
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Zusätzlich bevorzugte
Polymere zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung als Filme
oder andere vorgeformte Strukturen, welche ABA Triblöcke im Unterschied
zu AB Diblöcken
verwenden, umfassen solche der folgenden Struktur:
worin x, y und m positive
ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe ist,
mit der Bedingung, dass R nicht ausschließlich eine Propylengruppe ist,
wenn R'' kein Poly(ethylenoxid)
aufweist, R
1 ein Wasserstoff oder eine Methylgruppe
ist, R'' eine Co bis C
12, bevorzugt eine C
2 bis
C
8 Alkylengruppe oder eine Hydroxyl oder
Carbonsäure
substituierte Alkylengruppe, ein Alken, ein Cycloalkyl, eine Hydroyl
oder Carbonsäure
aufweisende Cycloalkyl- oder
Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl oder Aryl enthaltende Gruppe
oder eine Poly(ethylenoxid) aufweisende Polyoxyalkylenkette, eine
Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid)-
oder andere Poly(ethylenoxid) reiche Kette ist. Bevorzugt ist R'' eine C
2 bis
C
4 Alkylengruppe, R eine Ethylengruppe und R
1 ein CH
3. Die Zahlen
x und y sind vorzugsweise gleich.
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Das
Teilstück
O=C-R''-C=O kann von einer
Anzahl von Di- und Tricarbonsäuren
wie z. B. Citronensäure, Äpfelsäure und
Weinsäure
neben einer Anzahl anderer wie z. B. Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, 2,3-Dimethylbernsteinsäure, Glutarsäure, 3,3-Dimethylglutarsäure, 3-Methyladipinsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, 1,9-Nonandicarbonsäure, 1,10-Decandicarbonsäure, 1,11-Undecandicarbonsäure, 1,12-Dodecandicarbonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Diglycolsäure, Hydromuconsäure, und
andere einschließlich Äquivalente
dieser Säuren
hergeleitet werden. Diese Di- und Tricarbonsäuren können zur Kettenverlängerung
oder Kupplung der AB-Diblöcke
oder ABA-Triblöcke
unter kontrollierten Bedingungen genutzt werden, so daß Kreuzvernetzungen
im wesendlichen verhindert werden. Alternativ führt die Verwendung von Tricarbonsäuren im
wesendlichen zu Kreuzvernetzungen in bestimmten Teilbereichen der
vorliegenden Erfindung. In den Fällen,
in denen die Dicarbonsäuren
zusätzliche
Carbonsäuregruppen
und/oder andere polare Gruppen wie z. B. Hydroxylgruppen, wie im
Fall der Zitronensäure
oder Maleinsäure
neben anderen, aufweisen, führt
dies zu einer Verbesserung der Wasserlöslichkeit der letztendlichen Polymerzusammensetzung.
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Andere
Ausführungsbeispiele
von Polymerzusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung haben die nachfolgende allgemeine Struktur:
worin
j, k und m positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder
Propylengruppe ist mit der Ausnahme, dass R nicht ausschließlich eine
Propylengruppe ist, wenn R' und
R''' kein Poly(ethylenoxid) aufweisen, R' eine C
2 bis
C
12, bevorzugt eine C
2 bis
C
8 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl oder Cycloalkyl
aufweisende Gruppe, eine Aryl oder Aryl aufweisende Gruppe, 4,4'-Diphenylmethan, Toluol, Naphthalin,
4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyl-diphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen, P-phenylen oder eine Poly(ethylenoxid)
enthaltende oder Poly(ethylenoxid) reiche Kette ist, R''' eine
Polyoxyalkylenkette bestehend aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid) oder
anderen Poly(ethylenoxid) reichen Ketten ist oder ein Diol, Diamin
oder eine Dicarbonsäure
(ein OH, NH
2, oder COOH terminiertes Molekül, welches
mit Isocyanat reagieren kann, in bestimmten Ausführungsbeispielen wenigstens
ein C=C enthaltendes Molekül
aufweist) oder ein ABA Triblock ist, in welchem A eine Polyestereinheit
ist und B ein Diol, Diamin, Dicarbonsäure oder eine Poly(oxyalkylen)
enthaltende oder Poly(oxyalkylen) reiche Kette ist und R
1 ein H oder CH
3 ist.
Beispiele für
solche Verbindungen sind OH-terminierte Diolmoleküle wie Ethylenglykol,
Buthandiol, OH-terminierte Polycaprolactonketten mit einem Molekulargewicht
von einigen Hundert bis zu einigen Tausend oder mehr (4000 +), Poly(propylenglykol)
ebenfalls in einem Molekulargewichtsbereich von einigen Hundert
bis einigen Tausend oder mehr (4000 +), OH-terminierte Ester oder
Oligoester wie beispielsweise OH-terminierte Poly(ethylensuccinate)
oder Poly(hexymethylenadipate) oder polyfunktionale Diole wie Citronensäure oder
Weinsäure
(die meisten enthalten 2 OH-Gruppen, welche mit Isocyanaten reagieren
können
und 2 Carbonsäuregruppen,
welche in carboxylierter Form zur Verbesserung der allgemeinen Hydrophilie
der Zusammensetzung dienen und so zur Bereitstellung eines Materials
mit einer pH-abhängigen
Wasserlöslichkeit
dienen). Zusätzliche
Beispiele solcher Verbindungen sind Amin aufweisende Verbindungen
(bevorzugt Diamine) wie Ethylendiamin, Hexamethylendiamin, Aminosäuren wie
Lysin (wobei zwei Amingruppen unter Zurücklassung einer nicht reagierten
Carbonsäuregruppe
miteinander reagieren) und Oligopeptide mit zwei reaktiven Aminogruppen.
Beispiele für
difunktionale Carbonsäuren
enthaltende Verbindungen sind neben anderen Oxalsäure, Succinsäure, Maleinsäure, Adipinsäure, Sebacinsäure, Fumarsäure, Äpfelsäure, COOH-terminierte
Polycaprolactone, COOH-terminierte Polyester oder Oligoester wie
COOH-terminierte
Poly(ethylensuccinate) oder Poly(hexamethylenadipate). Weitere Beispiele
solcher Verbindungen sind C=C enthaltende Gruppen wie Fumarsäure (trans)
und Maleinsäure
(cis), welche mit Diisocyanaten über
ihre COOH-Gruppen reagieren können,
wobei nicht abreagierte Doppelbindungen zurückbleiben, welche für weitere
Reaktionen unter unterschiedlichen Mechanismen zur Verfügung stehen.
Bevorzugter ist R' eine Hexamethylengruppe
(C
6 Alkylengruppe), R ist eine Ethylengruppe,
R''' ist ein Poly(ethylenoxid) und R
1 ist CH
3. Die Zahlen
j und k sind vorzugsweise gleich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Zusammensetzungen zur Verwendung
bei der Verminderung oder Verhinderung von Adhäsionen bei einem Patienten,
welche Polymere mit der folgenden chemischen Struktur aufweisen:
wobei m und a positive ganze
Zahlen sind, R eine Ethylengruppe und/oder eine Propylengruppe ist,
mit der Voraussetzung, dass R nicht ausschließlich eine Propylengruppe ist,
R
1 ein H oder CH
3 ist
und M eine nicht-reaktive Gruppe ist, vorzugsweise eine Gruppe ausgewählt aus
einer C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
einer Arylgruppe, einer Aralkylgruppe oder einer substiutierten
C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
Arylgruppe, Aralkylgruppe oder einer Schutzgruppe. Bevorzugt ist
R
1 ein CH
3.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus Zusammensetzungen
zur Verminderung oder Verhinderung von Adhäsionen bei Patienten, welche
Polymere der nachfolgenden chemischen Struktur aufweisen:
worin
m und x positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
ist, mit der Ausnahme, dass R nicht ausschließlich eine Propylengruppe ist,
wenn R'' kein Poly(ethylenoxid)
aufweist, M eine nicht reaktive Gruppe ist, R'' eine
Co bis C
12 Alkylengruppe oder eine Hydroxyl
oder Carbonsäure
substituierte Alkylgruppe, eine Cycloalkyl, eine Hydroxyl-enthaltende
Cycloalkyl oder eine Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl oder
Aryl enthaltende Gruppe oder eine eine Polyoxyalkylenkette enthaltende
Gruppe bestehend aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid)
oder eine Poly(ethylenoxid) reichte Kette ist, R
1 ein
H oder ein CH
3 ist und M eine nicht reaktive
Gruppe ist. Bevorzugt ist die nicht reaktive Gruppe eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine substiuierte C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine Schutzgruppe und noch
bevorzugter ist M Methyl oder Ethyl.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft darüber hinaus eine Zusammensetzung
zur Reduzierung oder Verhinderung von Adhäsionen in einem Patienten,
welche Polymere mit der folgenden chemischen Struktur enthalten:
worin
m und a positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
mit der Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
eine Propylengruppe ist, wenn R' kein
Poly(ethylenoxid) enthält,
M eine nicht reaktive Gruppe ist, R' ist eine C
2 bis
C
12 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl oder
Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl- oder eine Aryl aufweisende
Gruppe, 4,4'-Diphenylmethan, Toluol,
Naphthalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyl-diphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl, 2,2,4-Trimethylhexamethylen
oder P-phenylen oder eine Poly(ethylenoxid) aufweisende oder Poly(ethylenoxid)
reiche Kette ist und R
1 ist H oder CH
3. Bevorzugt ist die nicht reaktive Gruppe
eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe, eine
Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine substituierte C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine Schutzgruppe und noch
bevorzugter ist M Ethyl oder Methyl.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Zusammensetzung
zur Herstellung eines Medikaments zur Verringerung oder Verhinderung
von Adhäsionen
bei einem Patienten, welche ein Polymer der nachfolgenden chemischen
Struktur aufweist:
worin
m und k positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
mit der Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
eine Propylengruppe ist, wenn R' und
R''' kein Poly(ethylenoxid) aufweisen, R' eine C
2 bis
C
12 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl oder
Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl oder Aryl enthaltende Gruppe,
4,4'-Diphenylmethan,
Toluol, Naphthalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl,
3,3'-Dimethyldiphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen, P-phenylen
oder eine Poly(ethylenoxid) aufweisende oder Poly(ethylenoxid) reiche
Kette ist, R''' ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend
aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid),
einer Poly(ethylenoxid) reichen Kette, einem Diol, einem Diamin,
einer Dicarbonsäure
und einem ABA Triblock, wobei das Diol vorzugsweise ausgewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Ethylenglycol, Butandiol, einem OH-terminierten
Polycaprolacton, Poly(propylenglycol), einem OH-terminierten Polyester
oder Oligoester, Weinsäure,
das Diamin vorzugsweise ausgewählt
ist aus einer Gruppe bestehend aus Ethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Aminosäure
und Oligopeptiden und die Dicarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Succinsäure, Sebacinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, COOH-terminierten
Polycaprolactonen und COOH-terminierten Polyestern oder Oligoestern,
wobei A eine Polyestereinheit ist und B ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid),
einer Poly(ethylenoxid) reichen Kette, einem Diol, einem Diamin
und einer Dicarbonsäure,
R
1 ein H oder ein CH
3 ist
und M eine nicht reaktive Gruppe ist. Vorzugsweise ist die nicht
reaktive Gruppe eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine substituierte C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine Schutzgruppe und M
ist Methyl oder Ethyl.
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Zusammensetzung
zur Herstellung eines Medikaments zur Verringerung oder Vermeidung
von Adhäsionen
bei Patienten, welche ein Polymer der nachfolgenden chemischen Struktur
aufweist:
worin
m und k positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
mit der Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
Propylen ist, wenn R' kein
Poly(ethylenoxid) enthält,
R' eine C
2 bis C
12 Alkylengruppe,
eine Cycloalkyl- oder eine Cycloalkyl aufweisende Gruppe, eine Aryl-
oder eine Aryl aufweisende Gruppe, 4, 4'-Diphenylmethan, Toluol, Naphthalin,
4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyldiphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen,
P-phenylen oder eine Poly(ethylenoxid) aufweisende oder Poly(ethylenoxid)
reiche Kette ist und K jede Gruppe sein kann, welche sich aus einer
Verbindung ableitet, die unfähig
ist, eine Ringöffnungspolymerisation
des Ausgangslactons zu initiieren. Bevorzugt ist K eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine substituierte C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine C=C enthaltende Gruppe.
Bevorzugt ist K Methyl oder Ethyl.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Verwendung einer Zusammensetzung
zur Herstellung eines Medikaments zur Verringerung oder Vermeidung
von Adhäsionen
bei Patienten, welche ein Polymer der nachfolgenden chemischen Struktur
aufweist:
worin
m und x positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
mit der Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
eine Propylengruppe ist, wenn R'' und R''' kein
Poly(ethylenoxid) aufweisen, R
1 ein Wasserstoff
oder eine Methylgruppe ist, R'' eine C
0 bis
C
12 Alkylengruppe oder eine Hydroxyl oder
Carbonsäure
substituierte Alkylgruppe, eine Cycloalkyl, eine Hydroxyl-enthaltende
Cycloalkyl oder Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl oder Aryl
enthaltende Gruppe oder eine eine Polyoxyalkylenkette enthaltende
Gruppe bestehend aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)co-poly(propylenoxid)
oder eine Poly(ethylenoxid) reiche Kette ist, R''' ausgewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid),
eine Poly(ethylenoxid) reiche Kette, einem Diol, einem Diamin, einer
Dicarbonsäure
und einem ABA Triblock, wobei das Diol vorzugsweise ausgewählt ist
aus einer Gruppe bestehend aus Ethylenglycol, Butandiol, OH-terminierten
Polycaprolactonen, Poly(propylenglycol), OH-terminierten Polyestern
oder Oligoestern und Weinsäure,
das Diamin vorzugsweise ausgewählt
ist aus einer Gruppe bestehend aus Ethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Aminosäuren
und Oligopeptiden und die Dicarbonsäure vorzugsweise ausgewählt ist aus
einer Gruppe bestehend aus Succinsäure. Sebacinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Oxalsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, COOH-terminierten
Polycaprolactonen und COOH-terminierten Polyestern oder Oligoestern, wobei
A eine Polyestereinheit ist und B ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus Poly(ethylenoxid), Poly(ethylenoxid)-co-poly(propylenoxid),
einer Poly(ethylenoxid) reichen Kette einem Diol, einem Diamin und
einer Dicarbonsäure,
R
1 ein H oder ein CH
3 ist
und M eine nicht reaktive Gruppe ist. Vorzugsweise ist die nicht reaktive
Gruppe eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arygruppe, eine Aralkylgruppe oder eine substituierte C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder eine Schutzgruppe und M
ist Methyl oder Ethyl.
-
Weitere
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung betreffen eine Zusammensetzung zur Verringerung
oder Vermeidung von Adhäsionen
bei Patienten, welche ein Polymer der nachfolgenden chemischen Struktur
aufweist:
worin
m und a positive ganze Zahlen sind, R eine Ethylen- und/oder Propylengruppe
mit der Einschränkung ist,
dass R nicht ausschließlich
eine Propylengruppe ist, wenn R' kein
Poly(ethylenoxid) aufweist, M eine nicht reaktive Gruppe ist, R' eine C
2 bis
C
12 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl oder
Cycloalkyl enthaltende Gruppe, eine Aryl oder Aryl enthaltende Gruppe,
4,4'-Diphenylmethan, Toluol,
Naphthalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyl-diphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen, P-phenylen oder eine Poly(ethylenoxid)
aufweisende oder Poly(ethylenoxid) reiche Kette ist, M eine nicht
reaktive Gruppe ist, R
1 ist H oder CH
3 ist. Bevorzugt ist die nicht reaktive Gruppe
eine C
1 bis C
12 Alkylgruppe,
eine Arylgruppe, eine Aralkylgruppe oder Schutzgruppe und M ist
Methyl oder Ethyl.
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In
unterschiedlichen Materialien gemäß der vorliegenden Erfindung,
welche in vorgeformten oder nicht vorgeformten Materialien wie,
neben anderen, Filmen, viskosen Lösungen, Suspensionen und Gelen
enthalten sind, können
die Polymere ABA Triblöcke
oder AB Diblöcke,
wie sie hierin beschrieben sind, aufweisen, welche kettenverlängert, gekuppelt
oder kreuzvernetzt sein können,
wobei wasserlösliche
oder wasserdispergierbare Kettenverlängerungsreagenzien über Kreuzvernetzungsreagenzien
eingesetzt werden. In vielen bevorzugten Ausführungsbeispielen ist der B
Block eines ABA Triblocks oder AB Diblocks hydrophil und besitzt
eine hohe Kompatibilität
mit Wasser, was bestimmten Polymerfilmen gemäß der vorliegenden Erfindung
ermöglicht, eine
große
Menge von Wasser aufzunehmen oder in Wasser gelöst zu werden, wobei es der
in den unterschiedlichen Polymeren gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendete hydrophile Kettenverlängerer
oder Kuppler ist, welcher die hydrophoben oder hydrophilen B Blöcke nutzt,
weiche die Bereitstellung dieser Polymerzusammensetzungen in wässrigen
Lösungen
ermöglicht.
Ebenfalls können
in der vorliegenden Erfindung die ABA Triblöcke und AB Diblöcke bevorzugt
nicht wasserlöslich
sein (insbesondere beispielsweise im Fall von Filmen oder anderen
Gesichtspunkten der Erfindung), obwohl unter einigen Aspekten der
vorliegenden Erfindung, einschließlich Filmen oder anderen vorgeformten
Strukturen und in viskosen Lösungen,
Gelen, Dispersionen oder Sprays die Verwendung von ABA Triblöcken oder
AB Diblöcken
vorteilhaft ist, welche im wesentlichen wasserlöslich sind. Ein Fachmann auf
dem Gebiet der Erfindung weiß wie
Polymere gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung so zu modifizieren, dass die Formulierungen
dem Behandlungszusammenhang maximal angepasst werden.
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In
der vorliegenden Erfindung finden die folgenden Kettenverlängerer oder
Kupplungsreagenzien Verwendung bei der Herstellung von vorpolymerisierten,
nicht vorgeformten Polymeren wie Gelen und viskosen Lösungen,
welche die gewünschten
Eigenschaften hinsichtlich der Reduzierung oder Vermeidung von postoperativen
Adhäsionen
aufweisen:
worin R' eine C
2 bis
C
12, bevorzugt eine C
2 bis
C
8 Alkylengruppe, eine Cycloalkyl- oder Cycloalkyl
beinhaltende Gruppe, eine Aryl- oder Aryl beinhaltende Gruppe, 4,4'-Diphenylmethan,
Toluol, Naphtalin, 4,4'-Dicyclohexylmethan,
Cyclohexyl, 3,3'-Dimethylphenyl, 3,3'-Dimethyldiphenylmethan,
4,6'-Xylylen, 3,5,5-Trimethylcyclohexyl,
2,2,4-Trimethylhexamethylen oder p-Phenylen sein kann. Äquivalente
von Diisocyanaten können
gleichfalls als Kettenverlängerer
in der vorliegenden Erfindung genutzt werden. Zusätzlich können Kettenverlängerer Makrodiisocyanate
aufweisen wie Isocyanat terminierte Poly(oxyalkylene) einschließlich Isocyanat
terminierte Polymere, die neben anderen Poly(ethylenoxid) und Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid)
aufweisen.
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Zusätzlich bevorzugte
Kettenverlängerer
zum Einsatz in der vorliegenden Erfindung sind z. B. solche gemäß der Formel:
worin R'' eine
C
2 bis C
12, bevorzugt
C
2 bis C
8 Alkylengruppe
oder eine Hydroxyl oder Carbonsäure
substituierte Alkylengruppe, ein Alken, eine Cycloalkyl, Hydroxyl
oder Carbonsäure
aufweisende Cycloalkyl oder Cycloalkyl beinhaltende Gruppe, ein
Aryl oder eine Aryl beinhaltende Gruppe oder eine Poly(ethylenoxid),
Poly(ethylenoxid)-co-Poly(propylenoxid) oder andere Poly(ethylenoxid)
reiche Ketten aufweisende Polyoxyalkylenkette ist und L eine Hydroxylgruppe,
ein Halogenid wie Cl, I oder Br oder eine Estergruppe sein kann,
welche aus einer Hydroxylgruppe wie Alkyl, Phenyl, Benzyl oder substituerte
Alkyl, Phenyl oder Benzyl-Gruppen einschließlich aktivierter Estergruppen
wie einer Tosylgruppe, Mesylgruppe oder verwandten aktivierten Gruppen
hergestellt werden kann, ist. Es wird festgestellt, dass die Disäuren gemäß dieses
Gesichtspunktes der vorliegenden Erfindung auch als B-Blöcke in bestimmten
ABA-Triblöcken
und AB-Diblöcken gemäß der vorliegenden
Erfindung Verwendung finden können.
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Es
wird darauf hingewiesen, daß bei
der Auswahl der ABA-Triblöcke
oder AB-Diblöcke zur
Formulierung von viskosen Lösungen
und Gelen gemäß der vorliegenden
Erfindung darauf geachtet werden muß, eine gute Balance zwischen
Festigkeit/strukturelle Integrität
und biologischer Abbaubarkeit durch den A-Block, Hydrophilizität/Antiadhäsionsaktivität vom B-Block
und weitere Hydrophilizität
in Form von Wasserlöslichkeit/Wasserdispergierbarkeit
durch die Kettenverlängerer,
Kupplungsreagenzien und/oder Kreuzvernetzungsreagenzien zu erhalten,
wenn diese Reagenzien benutzt werden. Dem nicht widersprechend können in
bestimmten zuvor diskutierten Beispielen der vorliegenden Erfindung
nicht wasserlösliche
Triblöcke
und Diblöcke,
wie sie in Filmanwendungen gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, auch vorteilhaft in viskosen Lösungen/Gelanwendungen
eingesetzt werden.
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Die
zuvor beschriebenen chemischen Formeln ermöglichen eine Einsicht in die
kettenverlängerten und
kreuzvernetzten Polymere, die in der vorliegenden Erfindung zum
Einsatz gelangen. Im Fall von Polymeren, die bevorzugt in nicht
vorgeformten Polymeren wie Gelen, Dispersionen, Sprays und/oder
viskosen Lösungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingesetzt werden, ist die eigentliche Polymerzusammensetzung bevorzugt
wasserlöslich/dispergierbar
und die Polymere sind bevorzugt unter Verwendung von hydrophilen Kettenverlängerern
oder Kreuzvernetzungsreagenzien wie z. B. Diisocyanat terminierten
Poly(alkylenglycol) Ketten, die eine zentrale Polyalkylenglycolkette
wie Poly(ethylenoxid) aufweisen und an den Endstellen mit zwei Diisocanatverbindungen
versehen sind, kettenverlängert
oder kreuzvernetzt. Bei Beispielen, die Poly(ethylenglycol) Ketten
mit einem Molekulargewichtsbereich zwischen 200 und 20000 verwenden
ist Hexamethylendiisocyanat oder verwandte zuvor beschriebene Diisocyanate
das Isocyanat. Beim Einsatz von nicht wasserlöslichen oder wasserlöslichen
ABA-Triblöcken
oder AB-Diblöcken
und dem bevorzugten Einsatz von wasserlöslichen/dispergierbaren Kettenverlängern und/oder
Kreuzvernetzungsreagenzien liefern in viskosen Lösungen und Gelanwendungen eingesetzte
Polymerzusammensetzungen günstige
Festigkeit und strukturelle Integrität, biologische Abbaubarkeit
(deren Rate durch die Länge
und die Hydrophobizität
des A-Blocks und der Gesamthydrophilizität des Polymers beeinflußt ist),
Flexibilität
und Antiadhäsionsaktivität durch
die PEG-Segmente in den Polymeren und Wasserlöslichkeit/Dispergierbarkeit
durch die gewählten
Kettenverlängerer.
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Ergänzend dazu,
daß die
vorliegenden Polymere hilfreich bei der wesentlichen Reduzierung
oder Verhinderung von Adhäsionen
sind, können
sie auch zur Bereitstellung von bioaktiven Verbindungen am Einsatzort
im Patientenkörper
sein. Dieser Bereich der vorliegenden Erfindung ist zweitrangig
im Vergleich zu der Antiadhäsionscharakteristik
der erfindungsgemäßen Polymere.
Es ist teilweise vorteilhaft, daß die vorliegenden Polymere
zur Bereitstellung von bioaktiven Reagenzien genutzt werden können, die
zur Beschleunigung der Abheilung von Wunden durch chirurgische Eingriffe,
Krankheitsstadien oder andere Bedingungen, die mit dem zu behandelnden
Gewebe zu tun haben, dienen.
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Exemplarische
bioaktive Reagenzien, die durch die Methode gemäß der vorliegenden Erfindung
eingebracht werden können,
sind z. B. Anticoagulanzien wie z. B. Heparin und Chondroitinsulfat,
Fibrinolytiker wie tPA, Plasmin, Streptokinase, Urokinase und Elastase,
steroidale und nicht steroidale entzündungshemmende Agenzien wie
Hydrokortisone, Dexamethasone, Prednisolone, Methylprednisolone,
Promethazine, Aspirin, Ibuprofen, Indomethazin, Ketoralac, Meclofenamate,
Tolmetin, Calciumkanalblockierer wie Diltiazen, Nifedipine, Verapamil,
Antioxidantien wie Ascorbinsäure,
Carotinoide und α-Tocopherol,
Allopurinol, Trimetazidine, Antibiotika, insbesondere Noxythiolin
und andere Antibiotika zur Infektverhinderung, prokinetische Reagenzien
zur Verbesserung der Darmtätigkeit,
Reagenzien zur Verhinderung von Kollagenvernetzungen wie cis-Hydroxyproline
und D-Penicillamine, und Reagenzien zur Verhinderung von Mastzellendegranulation
wie Dinatriumchromoglycat.
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Neben
den oben genannten Reagenzien, die allgemein günstige pharmakologische Eigenschaften
bezüglich
der Förderung
der Wundheilung, Reduzierung von Infekten oder andererseits Reduzierung
der Wahrscheinlichkeit der Adhäsionsbildung
zeigen, können
auch andere bioaktive Reagenzien wie z. B. neben einer Vielzahl
anderer Aminosäuren,
Peptide, Proteine einschließlich
Enzyme, Kohlehydrate, Antibiotika (zur Behandlung spezifischer mikrobieller
Infektionen), Antikrebsreagenzien, Neurotransmitter, Hormone, immunologische
Reagenzien einschließlich
Antikörper,
Nukleinsäuren
einschließlich
Desensibilisierungsreagenzien, Fruchtbarkeitsdrogen, psychoaktive
Drogen und Lokalanästhetika
durch die erfindungsgemäßen Polymere eingebracht
werden.
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Die
Einbringung solcher Reagenzien hängt
von der pharmakologischen Aktivität der Reagenzien, dem Einbringungsort
im Körper
und den physikochemischen Charakteristika der einzubringenden Reagenzien, dem
therapeutischen Nutzen der Reagenzien und einer Anzahl anderer Faktoren
ab. Ein Fachmann auf dem Gebiet wird die physikochemischen Charakteristika
der vorliegenden Polymere und die Hydrophobizität/Hydrophilizität der einzubringenden
Reagenzien einfach einstellen können,
um einen gewünschten
Effekt zu erzeugen. Unter diesem Aspekt der Erfindung werden die
bioaktiven Reagenzien in solchen Konzentrationen und Mengen eingestellt,
die ein gewünschtes
Resultat effektiv hervorrufen. Es wird darauf hingewiesen, daß die Chemie
der Polymerzusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung modifiziert werden kann, um eine Anpassung an einen breiten
Bereich an hydrophilen und hydrophoben bioaktiven Reagenzien, die
in den Patienten eingebracht werden sollen, zu ermöglichen.
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Synthese von
Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung
-
Grundsätzlich erfolgt
die Synthese der vorliegenden Polymere durch eine erste Synthese
eines ABA-Triblocks oder eines AB-Diblocks. In dieser allgemeinen
Reaktion wird eine zuvor vorbereiteter Poly(oxyalkylen) B-Block
(welcher aus einem Ausgangs-Diol und einem Überschuss eines geeigneten
Epoxides in Abhängigkeit
der gewünschten
Länge des
Blocks gewonnen oder synthetisiert werden kann) mit Hydroxycarbonsäure oder
ihrem zyklischen Dimer umgesetzt, um einen niedermolekularen ABA-Triblock
oder AB-Diblock zu gewinnen. Grundsätzlich reagiert der Poly(oxyalkylen)-Block,
welcher allgemein an den Endstellen mit einer Hydroxylgruppe versehen
ist oder im Fall eines AB-Diblocks an einem Ende mit einer Hydroxylgruppe
und am anderen Ende mit einer nicht reaktiven Gruppe versehen ist,
mit der Hydroxycarbonsäure
oder ihrem zyklischen Dimer zu einem ABA-Triblock oder einem AB-Diblock
mit einer Hydroxylgruppe oder einer anderen Gruppe oder Gruppen
an der Endstellen.
-
Nachdem
der ABA-Triblock oder der AB-Diblock gebildet wurde, wird die Hydroxylgruppe
an den Enden des Moleküls
mit einem difunktionalen Kettenverlängerer oder Kuppler zum Beispiel
einem Diisocyanat zur Reaktion gebracht. Diese Reaktion erzeugt
kettenverlängerte
Polymere (z. B. einen Diblock oder ein Stern- oder Kammpolymer),
welches sich einfach zur Herstellung von Filmen und unterschiedlichen
verwandten Strukturen, Gelen, Dispersionen, Suspensionen, Pasten
und viskosen Lösungen
der vorliegenden Erfindung einsetzen lässt. Im Fall von bestimmten
Polymeren sind diese von hinreichend kleinem Molekulargewicht, so dass
sie in flüssiger
Form ohne die Notwendigkeit des Zusatzes weiterer Lösungsmittel
vorliegen.
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Grundsätzlich wird
während
dieser ersten Stufe der Reaktion, in welcher der niedrig molekulargewichtige
ABA-Triblöcke
oder AB-Diblock geformt werden, das Gesamtmolekulargewicht und die
Länge der
unterschiedlichen Segmente durch das Molekulargewicht des zur Initiierung
der Reaktion gewählten
Poly(oxyalkylen)-Block
und der Anzahl an Mol Hydroxycarbonsäure, deren zyklischen Dimer
oder verwandten Verbindungen die mit dem Poly(oxyalkylen)-Block
reagieren und dem Katalysator und den unterschiedlichen Reaktionsbedingungen
wie Temperatur und Reaktionszeit bestimmt. Hiernach ist der ABA-Triblock
oder der AB-Diblock kettenverlängert,
gekuppelt und/oder kreuzvernetzt und bildet ABA-Triblöcke oder
AB-Diblöcke
aufweisende Polymere.
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Eine
besonders bevorzugte Synthese gemäß der vorliegenden Erfindung
basiert auf der Verwendung von zyklischen Estern oder Lactonen der
Milchsäure
und der Glycolsäure.
Die Verwendung von Lactiden oder Glycosiden als Reaktanten fördert die
Produktion von ABA-Triblöcken
oder AB-Diblöcken
mit einer relativ engen Molekulargewichtsverteilung und einer niedrigen
Polydispersität.
-
In
dieser bevorzugten Methode werden zuerst Lactide oder Glycoside
(die zyklischen Dimere der Milchsäure oder der Glycolsäure) lieber
als Milchsäure
oder Glycolsäure
eingesetzt, um einen ABA-Triblock oder AB-Diblock aus dem Poly(oxyalkylen)
Startblock zu synthetisieren. Nachdem der Triblock oder Diblock erhalten
wurde, wird der an den Endstellen mit Hydroxylgruppen versehene
Triblock oder Diblock mit einem Diisocyanat, vorzugsweise Hexamethylendiisocyanat
zur Reaktion gebracht.
-
Die
Synthese des ABA-Triblocks oder AB-Diblocks wird vorzugsweise durch
einen Ringöffnungsmechanismus
vorgenommen, wobei die Ringöffnung
des Lactids oder Glycosids durch die Hydroxylendgruppe des Diols,
der Diamin oder Dicarboxyl (bevorzugt PEG) Kette unter dem Einfluß eines
Katalysators wie Zinnoktat initiiert wird. Bei einem ABA Typ Triblock
oder AB Typ Diblock, der an diesem Punkt hergestellt wird, ist das
Molekulargewicht eine Funktion sowohl vom Molekulargewicht des zentralen
B-Blocks, vorzugsweise einer PEG-Kette, als auch der Länge des
Polyester, vorzugsweise PLA, Lateralblocks. Typischerweise reicht
das Molekulargewicht eines Triblocks von ungefähr 4000 bis ungefähr 30000
(es kann jedoch auch nur 1000 oder weniger und mehr als 250000 oder
mehr betragen). Im Fall des Diblocks reicht das Molekulargewicht über einen
Bereich von nur wenigen Hundert bis zu 50000 oder mehr. Nach der
Synthese des ABA-Triblocks
oder AB-Diblocks wird das letztendliche Polymer vorzugsweise durch
Kettenverlängerung
der hydroxylterminierten Triblöcke
mit difunktionalen Reaktanten wie Isocyanaten, am bevorzugtesten
Hexamethyldiisocyanat, erhalten.
-
Die
chemischen und physikalischen Eigenschaften der unterschiedlichen
Polymere variieren als Funktion der unterschiedlichen Parameter,
wobei das Molekulargewicht des PEG und PLA Segments entlang des Rückgrates
von besonderer Wichtigkeit ist.
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Die
bevorzugte Methode hat einige vorteilhafte Charakteristika einschließlich:
- 1. eine schnelle, nahezu quantitative Reaktion,
die nach 1 bis 3 Stunden beendet ist;
- 2. Die Reaktion findet unter moderaten Reaktionsbedingungen
(140° C)
statt, was die Nebenreaktionen minimiert;
- 3. Der resultierende Triblock oder Diblock weist eine extrem
enge Polydispersität
(P = 1,3 bis 1,4 oder besser) auf; und
- 4. Der Triblock oder Diblock beinhaltet wenig oder kein Homopolymer.
-
Herstellung von Adhäsionsbarrierenstrukturen
-
Barrierenstrukturen
(wobei dieser Begriff sowohl Filme als auch Zylinder und verwandte
dreidimensionale Strukturen einschließt) zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung werden durch die Herstellung von Polymeren gemäß der vorliegenden
Erfindung und dem anschließenden
Lösen des
Polymers in einem Lösungsmittel
wie Chloroform, Methylenchlorid und verwandten organischen Lösungsmitteln
hergestellt. Filme z. B. werden bevorzugt dadurch hergestellt, daß die Polymer
aufweisende Lösung
in eine Gußform
oder eine verwandte Aufnahme gegeben wird und anschließend das
Lösungsmittel
abdampfen kann. Der resultierende Film ist homogen und von einheitlicher
Dicke und Dichte. Der Film kann wie hergestellt oder für die Anwendung
an einer gewünschten
Stelle im Patienten in Teile geschnitten werden. In Ergänzung zu
der zuvor beschriebenen Lösungsgußmethode
können
kontinuierliche Lösungsgußverfahren,
thermale Gußmethoden
oder verwandte Methoden, die im Stand der Technik bekannt sind,
zur Herstellung von Filmen und anderen Strukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung genutzt werden. Um andere dreidimensionale Strukturen
der Polymere wie z. B. Zylinder oder verwandte Formen herzustellen,
können
unterschiedliche Abdruck- oder Gießtechniken ausgehend vom festen
Polymer verwendet werden. Methoden zur Herstellung solcher Strukturen,
die solche Techniken nutzen, sind im Stand der Technik bekannt.
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Herstellung von Gelen,
viskosen Lösungen
und Dispersionen
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Um
Gele, viskose Lösungen,
Pasten und Dispersionen gemäß der vorliegenden
Erfindung herzustellen, wird das Polymer in Pulver, Flocken oder
anderen verwandten Formen in wässrigen
Lösungen,
vorzugsweise sterile isotonische Salzlösungen im allgemeinen bei Raumtemperatur
in Lösung
gebracht oder suspensiert und dann in der Lösung gemischt, um das letztendliche
Gel, die viskose Lösung
oder Dispersion herzustellen. Die Viskosität des Systems läßt sich
leicht durch Zusatz weiteren Polymers oder wässriger Lösung einstellen. Die Gele,
viskosen Lösungen,
Pasten und Dispersionen werden unter sterilen Bedingungen hergestellt,
wenn sie für
medizinische Anwendungen eingesetzt werden sollen.
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Wenn
auch nicht durch die Theorie bestätigt, wird angenommen, daß die kettenverlängerten
Polymere der vorliegenden Erfindung integrale Schichten in Filmen,
Gelen oder viskosen Lösungen
formen, wenn diese auf Geweben bei chirurgischen Anwendungen aufgebracht
werden. Das resultierende integrale Polymer bietet eine exzellente
Barriere, die die Bildung von postoperativen Adhäsionen wesentlich reduziert.
-
Beispiele
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Beispiel 1
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Auswirkung
von Polymerfilmen auf die Adhäsion
-
Die
Zielsetzung dieses Experimentes war es, die Effizienz von EO/LA
Filmen (Verhältnisse
2,5, 3,3 und 4,0) gegenüber
der Ausbildung von Adhäsionen
im Kaninchenmodell bei der Adhäsionsbildung
zwischen Seitenwand und Darm zu untersuchen.
-
Materialien und Verfahren
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Tiere
-
20
weibliche Neuseeland-Karnickel, 2,4 bis 2,7 kg, wurden ausgewählt und
vor der Verwendung zwei Tage unter Quarantäne gesetzt. Die Hasen wurden
unter einem 12:12 Licht: Dunkelheitzyklus gehalten, mit einem Futter
und Wasserzugriff.
-
Synthese der
Materialien
-
Die
Synthese der Polymere kann wie folgt zusammengefaßt werden:
-
1. Der ABA Triblock wurde
wie folgt synthetisiert:
-
Polyethylenglycol
(MW = 6000) wurde im Vakuum über
Nacht bei 80° getrocknet.
Danach wurde das PEG auf Raumtemperatur abgekühlt und das Vakuum durch Fluten
mit trockenem Stickstoff durch das System unterbrochen und anschließend Milchsäure in einer
entsprechenden Menge zugesetzt (abhängig von der Menge des gewünschten
A Blocks). Die Mischung aus PEG und Milchsäure wurde in in Ölbad bei
140° C für zwei bis
drei Minuten gebracht, (was im allgemeinen zur Homogenisierung des
Systems notwendig war), Zinnoktoat wurde zugesetzt (das Katalysator/Milchsäure Mol
Verhältnis
betrug 1/400). Die Mischung wurde anschließend mit Stickstoff für fünf Minuten
gespült,
wonach der Stickstoff entfernt wurde und das PEG und Milchsäure enthaltende
Gefäß verschlossen
und für
zwei Stunden bei 140° C
im Ölbad
gerührt
wurde. Am Ende einer Zweistundenperiode wurde die Mischung dem Ölbad entnommen,
abgekühlt,
in Chloroform gelöst
und in Äther
ausgefällt.
Das Präzipitat
wurde gesammelt und über
Nacht im Vakuum bei 50° getrocknet.
Es wurde danach in Choroform gelöst
und das Chloroform entfernt, um einen Film von ungefähr 10 mil
Dicke auszubilden.
-
2. Das Polymer wurde wie
folgt synthetisiert:
-
Die
Synthese des Polymers wurde durch Kettenverlängerung der ABA Triblöcke mittels
Umsetzung ihrer hydroxylterminierten Gruppen mit Diisocyanaten,
typischerweise Hexamethylendiisocyanat (HDI) vervollständigt. Der
erhaltene Triblock wurde bei 80° C
im Vakuum für
zwei Stunden getrocknet. Nach dieser Zweistundenperiode wurde das
Vakuum durch Fluten mit Stickstoff im selben System unterbrochen
und eine minimale Menge an trockenem Dioxan wurde zur Lösung des
Triblocks zugesetzt. Die benötigte
Menge an Katalysator wurde in Dioxan (ungefähr 5 ml) gelöst und dem
Triblock zugesetzt. 15 ml trockenen Dioxans wurden in einen Scheidetrichter
gegeben und die benötigte
Menge HDI zugesetzt (das molare HDI: Katalysatorverhältnis betrug
5:1 und das HDI ist in 7 % molaren Überschuß mit Bezug auf den Triblock
zugesetzt worden – das typische
molare Triblock-HDI-Katalysatorverhältnis ist daher 1,0:1,07:0,2.).
Nachdem der Triblock vollständig gelöst war,
wurde die HDI-Lösung
tropfenweise (über
einen Zeitraum vom 30 Minuten) der Triblock-Lösung zugesetzt. Es wurde ein
Rückflußkühler auf
den Reaktionskolben aufgesetzt, um einen Verlust an Dioxan zu verhindern
und die Reaktion wurde für
2,5 Stunden fortgesetzt. Nach 2,5 Stunden wurde die Reaktion dem Ölbad entnommen,
abgekühlt
und die Polymerlösung
in Äther
ausgefällt.
Das ausgefällte
Polymer wurde gesammelt und über
Nacht bei 50° getrocknet.
Das Material wurde anschließend
in Chloroform gelöst
und das Chloroform verdampft (Raumtemperatur über Nacht gefolgt von 5 Stunden
unter Vakuum bei 40° C),
um einen Film von ungefähr
10 mil Dicke auszubilden. Die letztendlich in diesem Experiment
eingesetzten Polymere hatten ein EO/LA Verhältnis von 2,5, 3,3 und 4,0.
-
Materialien:
Die oben erhaltenen Filme wurden in den folgenden Experimenten verwendet.
Die verwendeten Nähfaden
waren die folgenden: 6-0 Prolene (Ethicon, Raritan, NJ) wurde zur
Befestigung des Films am Einsatzort benutzt und 3-0 beschichtetes
Dexon II Nahtgarn (Davis and Geck, Manati, PR) wurde zum Verschluß des Peritoneums
und der Haut eingesetzt.
-
Seitenwandmodell:
Die Hasen wurden mit einer Mischung aus 55 mg/kg Ketaminhydrochlorid
und 5 mg/kg Rompun intramuskulär
anästhesiert.
Nach einer Vorbereitung zum sterilen chirurgischen Eingriff wurde eine
Mittellinienlaparotomie durchgeführt.
Der Blinddarm und Darm wurden entnommen und Fingerdruck wurde ausgeübt, um subserosale
Blutungen auf allen Oberflächen
hervorzurufen. Der verletzte Darm wurde dann leicht mit einer 4'' 4 × 4
lagigen sterilen Gaze angerauht bis punktuale Blutungen zu beobachten
waren. Der Blinddarm und der Darm wurden anschließend in
ihre normale anatomische Form zurückgeführt. Eine 3 × 3 cm2 große
Fläche
des Peritoneums und des Transversus Abdominusmuskels wurden an der
rechten lateralen abdominalen Wand entfernt. Der hergestellte Film
(siehe unten) wurde mittels 6-0 Prolene an sechs Seiten an dieser
Stelle angenäht
(an jeder Ecke und in der Mitte von zwei Seiten des Films). Nach
31 bis 32 Tagen wurden die Karnickel getötet und die prozentuale Fläche der
Seitenwandverletzungen, die Adhäsionen
aufwiesen wurde bestimmt. Zusätzlich
wurde die Zähigkeit
der Adhäsionen
nach dem folgenden System ermittelt:
- 0
- = keine Adhäsionen
- 1
- = milde, leicht ablösbare Adhäsionen
- 2
- = moderate Adhäsionen,
nicht ablösbar,
zerreißen
keine Organe
- 3
- = dichte Adhäsionen,
nicht ablösbar,
zerreißen
Organe beim Entfernen
-
Eine
Reduzierung sowohl der Fläche
als auch der Zähigkeit
der Adhäsionen
wurde als vorteilhaft eingeschätzt.
-
Herstellung
des Films: Der Film wurde bei Raumtemperatur in einem Exekator bis
zum Tag des chirurgischen Eingriffs gelagert. Am Tag des chirurgischen
Eingriffs wurde der Film in 3 cm × 3 cm unter sterilen Konditionen
zerschnitten. 10 bis 12 Minuten vor dem Platzieren wurde der Film
in steriles doppelt destilliertes Wasser zur Hydration eingebracht.
Während
der Hydration änderte
sich der Film von matt zu klar und nahm an Größe proportional zum EO/LA Verhältnis zu
(je größer das
Verhältnis
desto größer die
Zunahme). Anschließend
wurde der Film mit einer Phosphatpuffersalzlösung (pH 7,4) gespült, um die
Isotonie der Oberfläche
herzustellen. Kurz vor dem Platzieren wurde der Film auf sterile
Gaze gelegt, um überflüssige Feuchtigkeit zu
entfernen.
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Ergebnis:
Während
des frühen
postoperativen Intervalls starben zwei Karnickel. Übereinstimmend
erhielten beide den Film mit dem 3,3 Verhältnis. Eine postmortale Untersuchung
zeigte keine Ungewöhnlichkeiten
und der Tod wurde chirurgischen Problemen zugeschrieben. Es wurden
keine intraperitonealen Entzündungen
beobachtet.
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Ein
Hase der Gruppe, welche einen Film mit dem Verhältnis 2,5 erhalten hatte, wurde
nach 13 Tagen getötet.
Im Operationsfeld war Material anwesend (Identität unbekannt). Ein Hase der
Gruppe, welche einen Film mit dem Verhältnis 4,0 erhalten hatte, starb
24 Tage nach dem chirurgischen Eingriff. Es wurde in der Nekropsie
kein Grund für
diesen Tod gefunden.
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Einen
Monat nach dem chirurgischen Eingriff wurden die verbleibenden Karnickel
getötet
und der Grad der Adhäsionsbildung
bestimmt (Tabelle 1). Während
des chirurgischen Eingriffs waren fünf Karnickel Kontrollproben.
Wie auch immer wurden bei der Nekropsie sechs Karnickeln Kontrollnummern
gegeben und zwei Karnickel hatten die gleiche Nummer (1-2 am Tag
des chirurgischen Eingriffs). Eine Nummer aus der Gruppe, die einen
Film mit dem Verhältnis
4,0 hatte, wurde vermißt
(2-1 des Tags des chirurgischen Eingriffs). Von den Karnickeln,
die als Kontrollproben bestätigt
wurden (4 von 6) hatten drei Adhäsionen
(einer mit 80 % und zwei mit 100 % der Flächen der Seitenwandverletzungen
mit Adhäsionen).
In all diesen Karnickeln war die Zähigkeit der Adhäsion 3+.
Alle Karnickel, bei welchen Filme während des chirurgischen Eingriffs
platziert wurden, zeigten keine Adhäsionen bei der Nekropsie. Von
den zwei Karnickeln mit der gleichen Nummer hatte einer 100 % der
Seitenwandverletzungsfläche
bedeckt mit 3+ Adhäsionen
und der andere hatte keine Adhäsionen
an der Verletzungsseite.
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Die
Filme, welche aus unterschiedlichen EO/LA Verhältnissen hergestellt wurden,
zeigten eine hohe Effektivität
bei der Reduktion der Adhäsionsbildung.
In den Kontrollkarnickeln, welche die chirurgischen Eingriffe und
die Nähte
in den gleichen Mustern wie die behandelten Karnickel hatten, hatte
der überwiegende
Teil (60 %, 75 % oder 80 % abhängig
vom Einschluß der
fehlmarkierten Karnickel) die Ausbildung von starken kohesiven Adhäsionen an
der Stelle der Seitenwandverletzung. Bei den Karnickeln, welche
bestätigterweise
Filme erhielten, zeigten alle Karnickel keine Adhäsionen an
den Stellen der Adhäsionsbildung.
Nach zwei Wochen und danach erschien die verletzte Stelle vollkommen
abgeheilt. Tabelle
1. Bereiche der Adhäsionsbildung
an den Stellen von Seitenwandverletzungen
- * Eins von 5 Tieren hatte keine Adhäsionen.