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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein in Wasser zersetzbares (wasserauflösbares) faseriges Blatt, das leicht
durch Spülen
mit Wasser dispergiert wird. Insbesondere betrifft die Erfindung
ein in Wasser zersetzbares faseriges Blatt, das sich in Bezug auf
Zersetzbarkeit in Wasser, Festigkeit, Wärmebeständigkeit und Zersetzbarkeit
in kaltem Wasser hervorragend verhält.
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Faserige Blätter werden zur Reinigung der
menschlichen Haut, z. B. im Anusbereich, und zur Reinigung von Toilettenräumen verwendet.
Das faserige Blatt ist vorzugsweise in Wasser zersetzbar, so dass
es weggeworfen und in der Toilette weggespült werden kann. Wenn das Blatt
keine hervorragende Zersetzbarkeit in Wasser aufweist, ist eine
lange Zeitspanne erforderlich, um es in einem septischen Tank zu
dispergieren. Dabei besteht die Gefahr der Verstopfung von Ablaufleitungen
einer Toilette, wenn es weggeworfen und in der Toilette weggespült wird.
Jedoch muss im allgemeinen ein verpacktes faseriges Blatt, das mit
einer Reinigungsflüssigkeit
oder dergl. imprägniert
ist, eine ausreichende Festigkeit aufweisen, um im Zustand der Imprägnierung
mit einer Reinigungsflüssigkeit
den Wischvorgängen
standzuhalten. Gleichzeitig muss es seine Zersetzbarkeit in Wasser
für den
Fall behalten, dass es weggeworfen und in der Toilette weggespült wird.
Somit besteht ein Bedürfnis
nach einem in Wasser zersetzbaren faserigen Blatt, das eine gute
Zersetzbarkeit in Wasser und eine ausreichende Festigkeit aufweist.
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JP-A-H3-292924 beschreibt ein in
Wasser zersetzbares Reinigungsprodukt, das aus Fasern zusammengesetzt
ist, die Polyvinylalkohol enthalten und mit einer wässrigen
Borsäurelösung imprägniert sind.
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JP-A-H6-198778 beschreibt ein in
Wasser zersetzbares Hygienetuch, das aus einem Faservlies mit einem
Gehalt an Polyvinylalkohol unter Zusatz von Borionen und Bicarbonationen
zusammengesetzt ist. Gemäß diesen
Erfindungen werden faserige Blätter
hergestellt, indem man die einzelnen Fasern so miteinander verbindet,
dass Polyvinylalkohol durch Borsäure
vernetzt wird. Jedoch ist eine große Menge an Bindemittel, d. h.
Polyvinylalkohol, erforderlich, um faserige Blätter mit einer für die Verwendung
ausreichenden Festigkeit herzustellen.
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Ferner befinden sich verschiedene
Produkte, einschließlich
derartige in Wasser zersetzbare Produkte, häufig während des Transports und der Lagerung
in Kraftfahrzeugen oder Lagerhäusern,
wobei die Temperaturen in derartigen geschlossenen Räumen die
Temperaturen der Außenatmosphäre übersteigen.
Sofern sie in geschlossenen Räumen
aufbewahrt werden, verbleiben sie möglicherweise im Sommer bei
Temperaturen von 40°C
oder darüber.
Wenn in Wasser zersetzbare faserige Blätter, die vorher imprägniert worden
sind, als fertige Produkte verpackt und sodann zu Verkaufszwecken
versandt werden, kommt es zu einer erheblichen Beeinträchtigung
der Zersetzbarkeit in Wasser und der Festigkeit der faserigen Blätter, wenn
sie hohen Temperaturen ausgesetzt bleiben. Daher ist es notwendig,
dass ein in Wasser zersetzbares faseriges Blatt seine Zersetzbarkeit
in Wasser und seine Festigkeit auch unter Bedingungen einer hohen
Temperatur behält,
d. h. seine Wärmebeständigkeit
ist eine wichtige Eigenschaft. Es gibt jedoch keine Berichte über die
Wärmebeständigkeit
von in Wasser zersetzbaren Reinigungsprodukten und von in Wasser
zersetzbaren Faservliesen, die in früheren Druckschriften beschrieben
worden sind.
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Die Wassertemperaturen liegen im
allgemeinen unter der Temperatur der Atmosphäre, variieren aber in Abhängigkeit
von der Jahreszeit. Wenn ein faseriges Blatt nach der Verwendung
weggeworfen und in einer Toilette weggespült wird, muss es sich in Wasser
bei einer Temperatur, die unter der atmosphärischen Temperatur liegt, d.
h. in kaltem Wasser, zersetzen. Jedoch wird bei einem faserigen
Blatt, bei dem Polyvinylalkohol als Bindemittel dient, die Zersetzbarkeit
in Wasser im allgemeinen in Reaktion auf eine Temperaturerhöhung des
Wassers verstärkt,
jedoch in Reaktion auf ein Absinken der Wassertemperatur verschlechtert.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein faseriges Blatt mit einer für die praktische Anwendung
guten Zersetzbarkeit in Wasser und ausreichenden Festigkeit bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein in Wasser zersetzbares, faseriges Blatt von
hervorragender Wärmebeständigkeit
bereitzustellen.
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Eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung ist es, ein in Wasser zersetzbares, faseriges Blatt bereitzustellen,
dessen hervorragende Zersetzbarkeit in Wasser auch in kaltem Wasser
gegeben ist.
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Die Erfinder haben festgestellt,
dass ein in Wasser zersetzbares faseriges Blatt unter Verwendung
eines modifizierten Polyvinylalkohols sich in Bezug auf die Zersetzbarkeit
in Wasser, die Festigkeit, die Wärmebeständigkeit
und die Zersetzbarkeit in kaltem Wasser hervorragend verhält.
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Erfindungsgemäß wird ein in Wasser zersetzbares
(wasserauflösbares)
faseriges Blatt mit in Wasser dispergierbaren Fasern bereitgestellt,
das mindestens ein aus der aus Sulfonsäure-modifiziertem Polyvinylalkohol
und Carbonsäure-modifiziertem
Polyvinylalkohol bestehenden Gruppe ausgewähltes Bindemittel und mindestens
ein aus der aus einem wasserlöslichen
organischen Salz, einem wasserlöslichen
anorganischen Salz und einer Borverbindung bestehenden Gruppe ausgewählte Zusammensetzung
enthält,
die dem Blatt einverleibt sind.
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In dem faserigen Blatt, das sich
dieser modifizierten Polyvinylalkohole bedient, lässt sich
eine ausreichende Festigkeit, die eine Beständigkeit bei der praktischen
Anwendung, z. B. bei einem Wischvorgang, gewährleistet, auch in nassem Zustand,
z. B. in einem Zustand, bei dem eine Imprägnierung mit einem reinigenden,
flüssigen
Arzneistoff vorliegt, aufrechterhalten. wenn dieses Blatt ferner
einer großen
Menge an Wasser ausgesetzt wird, kommt es zu einer Dispersion der
Fasern des faserigen Blattes in Wasser, so dass sich eine Zersetzbarkeit
in Wasser ergibt.
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Nachstehend werden Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung anhand von Beispielen und unter Bezugnahme
auf die beigefügte
Zeichnung beschrieben.
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1 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit 2,5 Mol-% Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit nach
24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C gemäß Beispiel
3.
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2 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit 3,0 Mol-% Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit nach
24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C gemäß Beispiel
3.
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3 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit 4,0 Mol-% Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit nach
24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C gemäß Beispiel
3.
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4 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit 2,0 Mol-% Carbonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit nach
24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C gemäß Beispiel
3.
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Im erfindungsgemäßen faserigen Blatt werden
Fasern mit einer guten Dispergierbarkeit in Wasser verwendet. Der
hier verwendete Ausdruck "Dispergierbarkeit
in Wasser" hat die
gleiche Bedeutung wie die Zersetzbarkeit in Wasser, d. h. einer
Beschaffenheit, bei der bei Kontakt mit einer großen Menge
an Wasser eine Zerteilung in winzige Teilchen stattfindet.
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Als Fasern können im erfindungsgemäßen, im
Wasser zersetzbarem, faserigen Blatt natürliche Fasern und/oder chemische
Fasern verwendet werden. Zu Beispielen für natürliche Fasern gehören Holzzellstoff.
Zu Beispielen für
chemische Fasern gehören
Rayon als regenerierte Fasern und Polypropylen als synthetische Fasern.
Unter Verwendung dieser Fasern als Hauptkomponente können die
Fasern zusätzlich
weitere Fasern, z. B. Baumwollfasern, Rayon-Fasern, Kunststofffasern,
z. B. aus Polypropylen, Polyvinylalkohol, Polyester und Polyacrylnitril,
synthetischen Zellstoff aus Polyethylen und dergl. sowie anorganische
Fasern, wie Glaswolle, enthalten.
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Das Flächengewicht der im erfindungsgemäßen faserigen
Blatt verwendeten Fasern beträgt
vorzugsweise 20 bis 100 g/m2. Liegt das
Flächengewicht
unter der Untergrenze, so lässt
sich die für
einen Wischvorgang erforderliche Festigkeit nicht erzielen. Liegt
das Flächengewicht
unter der Untergrenze wird das faserige Blatt dann, wenn ein modifizierter
Polyvinylalkohol schichtförmig
auf eine Oberfläche
einer das faserige Blatt bildenden Faserbahn aufgebracht wird, steif
und es ergibt sich eine verminderte Weichheit. Wenn andererseits das
Flächengewicht über der
Obergrenze liegt, so geht die erwünschte Flexibilität des faserigen
Blattes verloren. Ferner ist dann, wenn das Flächengewicht über der
Obergrenze liegt, eine große
Menge des modifizierten Polyvinylalkohols erforderlich, was unwirtschaftlich
ist. Wenn das erfindungsgemäße faserige
Blatt für
einen Wischvorgang verwendet wird, beträgt das Flächengewicht der Fasern insbesondere
30 bis 70 g/m2, und zwar im Hinblick auf die Festigkeit und die
Weichheit.
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Das erfindungsgemäße faserige Blatt kann nach
beliebigen Trocken- und
Nasslegeverfahren, die gemäß dem Stand
der Technik üblich
sind, durchgeführt
werden. Wenn beispielsweise das faserige Blatt durch ein Nasslegeverfahren
hergestellt wird, wird die gebildete Faserbahn getrocknet. Anschließend wird
ein modifizierter Polyvinylalkohol als Bindemittel durch ein Siebdruckverfahren
oder dergl. schichtförmig
aufgetragen. Alternativ kann das Bindemittel zum Zeitpunkt der Bildung
der Faserbahn zugemischt werden. Bei der Faserbahn handelt es sich
um eine blattförmige
Ansammlung von Fasern, wobei die Faserrichtungen in gewissem Umfang
geordnet sind. In dem auf diese Weise gebildeten faserigen Blatt
ist die Bindung unter den Fasern durch den modifizierten Polyvinylalkohol
verstärkt.
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Beim erfindungsgemäßen modifizierten
Polyvinylalkohol handelt es sich um ein Polymeres der Vinylalkohol-Reihe,
das eine bestimmte Menge an Sulfonsäuregruppen oder Carbonsäuregruppen
enthält.
Das erstgenannte Produkt wird als mit Sulfonsäure modifizierter Polyvinylalkohol
und das letztgenannte Produkt als mit Carbonsäure modifizierter Polyvinylalkohol
bezeichnet. Nachstehend werden die Einheiten, die eine Sulfonsäuregruppe
oder eine Carbonsäuregruppe
enthalten, mit X bezeichnet.
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Zu Monomeren mit einer Sulfonsäuregruppe
gehören
Ethylensulfonsäure,
Allylsulfonsäure,
Methallylsulfonsäure,
2-Acrylamid-2-methylpropansulfonsäure und
Salze davon und dergl. Zu einer Verbindung mit einer Sulfonsäuregruppe
kann ein Aldehydderivat mit einer Sulfonsäuregruppe gehören, z.
B. p-Sulfonsäurebenzaldehyd
und Salze davon und dergl. Diese Gruppe kann durch eine herkömmliche
Acetalreaktion eingeführt
werden.
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Zu Monomeren mit einer Carbonsäuregruppe
gehören
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Itaconsäure,
Maleinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid,
Trimellitsäureanhydrid,
Acrylsäure
und Salze davon; Acrylsäureester, wie
Methylacrylat und dergl.; und Methacrylsäureester, wie Methylmethacrylat
und dergl. Zu Verbindungen mit einer Carboxylgruppe gehören Monomere,
wie Acrylsäure
und dergl. Diese Gruppe kann durch eine herkömmliche Michael-Additionsreaktion
eingeführt
werden.
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Erfindungsgemäß handelt es sich beim Bindemittel
vorzugsweise um einen mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohol,
und zwar im Hinblick auf die Zersetzbarkeit in Wasser und die Festigkeit
des faserigen Blattes.
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Der Modifikationsgrad des erfindungsgemäß zu verwendenden
modifizierten Polyvinylalkohols bedeutet den molaren Anteil des
in einem Copolymeren des modifizierten Polyvinylalkohols enthaltenen
Bestandteils X. Bei den modifizierten Polyvinylalkoholen bezieht
sich ein Moläquivalent
X auf das Moläquivalent
des Polyvinylalkohols, das Moläquivalent
des Vinylacetats und das Moläquivalent
von X. Wenn es sich beispielsweise beim modifizierten Polyvinylalkohol
um ein Produkt der folgenden chemischen Formel 1 handelt
worin "1" das
Moläquivalent
des Vinylalkohols bedeutet, "m" das Moläquivalent
des Vinylacetats bedeutet und "n" das Moläquivalent
von X bedeutet,
so wird der Modifikationsgrad durch die folgende
Formel wiedergegeben
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Je höher der Modifikationsgrad ist,
desto besser ist die Zersetzbarkeit in Wasser, wobei jedoch andererseits
die Festigkeit des faserigen Blattes verringert wird. Somit beträgt der Modifikationsgrad
des modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise 1,0 bis 10,0 Mol-%,
und zwar im Hinblick auf die praktische Anwendung des faserigen
Blattes. Insbesondere beträgt
der Modifikationsgrad 2,0 bis 5,0 Mol-%.
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Es gibt zahlreiche Arten von modifizierten
Polyvinylalkoholen mit verschiedenen Verseifungsgraden und Polymerisationsgraden.
Im Hinblick auf den Verseifungsgrad des erfindungsgemäß verwendeten
modifizierten Polyvinylalkohols gibt es keine speziellen Beschränkungen,
da dieser von der zuzusetzenden Verbindung und dem Modifikationsanteil
des modifizierten Polyvinylalkohols abhängt. Jedoch beträgt der Verseifungsgrad
des modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise 80 bis 98%, um
eine angemessene Entfaltung der erfindungsgemäßen Wirkungen zu ermöglichen.
Erfindungsgemäß kann ein
modifizierter Polyvinylalkohol mit einem bestimmten Verseifungsgrad
allein verwendet werden oder es können zwei oder mehr modifizierte
Polyvinylalkohole, die unterschiedliche Verseifungsgrade aufweisen,
in Kombination verwendet werden. Bei einem geringen Verseifungsgrad
ergibt sich eine verminderte Festigkeit des in Wasser zersetzbaren
faserigen Blattes. Dies bedeutet, dass das faserige Blatt bei Verwendung
für einen
Wischvorgang leicht bricht. Ferner ergibt sich bei einem hohen Verseifungsgrad
eine Erhöhung
der Festigkeit, wobei jedoch die Zersetzbarkeit in Wasser abnimmt.
Der Verseifungsgrad liegt im Hinblick auf die Zersetzbarkeit in
Wasser und die Festigkeit vorzugsweise bei 86 bis 98%.
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Erfindungsgemäß variiert der bevorzugte Verseifungsgrad
in Abhängigkeit
vom Modifikationsgrad des modifizierten Polyvinylalkohols. Wenn
ein in Wasser zersetzbares faseriges Blatt unter Verwendung eines
Faservlieses hergestellt wird, beträgt der Modifikationsgrad des
mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise 1,0 bis 10,0 Mol-%,
wobei der Verseifungsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohols
dabei vorzugsweise 80 bis 98% beträgt.
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Der Modifikationsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols beträgt
insbesondere 2,0 bis 5,0 Mol-%, wobei der Verseifungsgrad des mit
Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols dabei vorzugsweise 86 bis 98% beträgt.
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Wenn ferner der Modifikationsgrad
des mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols 1,0 bis 2,0 Mol-% beträgt, so beträgt der Verseifungsgrad
des mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise 84 bis 90%. Wenn außerdem der
Modifikationsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohols 2,0
bis 3,0 Mol-% beträgt,
so beträgt
der Verseifungsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise
86 bis 95%. Wenn außerdem
der Modifikationsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohols
3,0 bis 5,0 Mol-% beträgt,
so beträgt
der Verseifungsgrad des mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohols
vorzugsweise 92 bis 98%.
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Andererseits beträgt der Polymerisationsgrad
des modifizierten Polyvinylalkohols vorzugsweise etwa 100 bis 8
000, angegeben als Viskositätsmittel
des Polymerisationsgrads. Liegt der Polymerisationsgrad unter dieser
Untergrenze, so ergibt sich eine unzureichende Festigkeit des faserigen
Blattes, da es nicht die Eigenschaften des Bindemittels, das die
Verbindung unter den Fasern verstärkt, entfalten kann. Liegt
der Polymerisationsgrad über
der Obergrenze, so verhindert diese übermäßig hohe Viskosität in nachteiliger
Weise bei der Herstellung einen gleichmäßigen Auftrag auf das faserige
Blatt. Ferner fehlt dem erhaltenen faserigen Blatt die entsprechende
Weichheit und es ergibt sich ein hartes und steifes Griffgefühl, was
die gewerbliche Anwendung des Produkts erschwert. Der Polymerisationsgrad
beträgt
insbesondere etwa 500 bis 4 000, und zwar im Hinblick auf die Zersetzbarkeit
in Wasser und die Weichheit des in Wasser zersetzbarem faserigen
Blattes, wobei der Wert insbesondere etwa 1 000 bis 2 500 beträgt.
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Die Menge (Beschichtungsmenge) des
modifizierten Polyvinylalkohols beträgt vorzugsweise 3 bis 30 g
pro 100 g der Fasern. Liegt die Menge unter der Untergrenze, so
ergibt sich eine verringerte Festigkeit des faserigen Blattes. Liegt
die Menge über
der Obergrenze, so wird das faserige Blatt steif und zeigt eine
verringerte Weichheit, was das Griffgefühl bei der Anwendung beeinträchtigt.
In diesem Fall beträgt
die Menge des modifizierten Polyvinylalkohols insbesondere 5 bis
20 g pro 100 g der Fasern, und zwar im Hinblick auf die Zersetzbarkeit
in Wasser und die Weichheit.
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Im übrigen kann im erfindungsgemäßen, in
Wasser zersetzbaren, faserigen Blatt ein unmodifizierter Polyvinylalkohol
in Kombination mit dem modifizierten Polyvinylalkohol verwendet
werden.
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Nachstehend wird ein faseriges Blatt
in dem Zustand, in dem es mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichtet
ist, als mit modifiziertem Polyvinylalkohol beschichtetes Papier
bezeichnet.
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Erfindungsgemäß ist mindestens eine Verbindung,
die aus der Gruppe der wasserlöslichen
organischen Salze, wasserlöslichen
anorganischen Salze und Borverbindungen ausgewählt ist, im faserigen Blatt enthalten,
um zu verhindern, dass sich der modifizierte Polyvinylalkohol im
faserigen Blatt vor oder während der
Verwendung in geringen Mengen löst.
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Das erfindungsgemäße faserige Blatt kann für Wischvorgänge sowohl
in trockenem Zustand als auch in nassem Zustand verwendet werden.
Wenn jedoch diese Verbindungen im faserigen Blatt enthalten sind,
ergeben sich hervorragende Eigenschaften für das faserige Blatt, insbesondere
bei Verwendung in nassem Zustand. Dies bedeutet, dass bei Verwendung
des faserigen Blattes für
einen Wischvorgang sich keine Zersetzbarkeit in Wasser aufgrund
der im faserigen Blatt enthaltenen Wasserkomponente ergibt und eine
ausreichende Nassfestigkeit gegeben ist, um den Wischvorgang auszuhalten.
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Die in Wasser lösliche organische Säure kann
ein Aussalzen des modifizierten Polyvinylalkohols bewirken. Vorzugsweise
liegt die organische Säure
in Form mindestens einer Carboxylatgruppe vor, die unter Natriumtartrat,
Kaliumtartrat, Natriumcitrat, Kaliumcitrat, Natriummalat und Kaliummalat
ausgewählt
ist. Diese Verbindungen besitzen eine hervorragende Wasserlöslichkeit
und üben
keine schädlichen
Einflüsse
auf den menschlichen Körper
aus. Darunter werden Tartrate, wie Natriumtartrat und Kaliumtartrat,
in besonders bevorzugter Weise eingesetzt. Die Zersetzbarkeit in
Wasser, die Festigkeit, die Wärmebeständigkeit
und die Zersetzbarkeit in kaltem Wasser des faserigen Blattes können durch
Verwendung von Tartraten zusätzlich
verbessert werden.
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Wenn es sich beim organischen Salz
um ein Carboxylat handelt und das Carboxylat unter Natriumtartrat,
Kaliumtartrat, Natriumcitrat, Kaliumcitrat, Natriummalat und Kaliummalat
ausgewählt
ist, wird es bevorzugt, dass das Carboxylat in einer Menge von 2,5
g oder mehr pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol
beschichteten Papiers (faseriges Blatt mit einem Gehalt an dem modifizierten
Polyvinylalkohol) vorliegt. Beispielsweise werden 100 g des mit
dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichteten Papiers mit 250 g
einer wässrigen
Lösung
mit einer Carboxylatkonzentration von 1,0 Gew.-% oder mehr imprägniert.
Liegt die Menge des Carboxylats unter der vorstehend angegebenen
Menge, so ergibt sich eine unzureichende Festigkeit im nassen Zustand
und eine Beeinträchtigung
der Zersetzbarkeit in Wasser. In einem derartigen Fall lässt sich
die Festigkeit durch Erhöhung
der Menge des schichtförmig
auf das faserige Blatt aufzubringenden modifizierten Polyvinylalkohols
verbessern. Wenn jedoch die Menge des modifizierten Polyvinylalkohols übermäßig hoch
ist, so ergibt sich eine Verringerung der Weichheit des erhaltenen
faserigen Blattes. Insbesondere ist es bevorzugt, dass das Carboxylat
in einer Menge von 5,0 g oder mehr pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol
beschichteten Papiers vorliegt. Je höher im faserigen Blatt der
Anteil des Carboxylats ist, desto besser sind die Zersetzbarkeit
in Wasser und die Festigkeit. Wenn daher der Verseifungsgrad des
modifizierten Polyvinylalkohols gering ist, lässt sich die Festigkeit des
in Wasser zersetzbaren faserigen Blattes durch Erhöhung des
Carboxylatanteils verbessern. Obgleich die Obergrenze des Carboxylatanteils
keinen speziellen Beschränkungen
unterliegt, ist es bevorzugt, dass das Carboxylat in einer Menge
von 50,0 g oder weniger pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol
beschichteten Papiers vorliegt, und zwar im Hinblick auf wirtschaftliche
Gesichtspunkte. Es wurde jedoch festgestellt, dass bei Imprägnieren
von 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichteten
Papiers mit 250 g einer wässrigen
Lösung
eine Carboxylatkonzentration von 40 Gew.-% hervorragende Ergebnisse
sowohl in Bezug auf die Zersetzbarkeit in Wasser als auch in Bezug
auf die Festigkeit ergibt.
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Im erfindungsgemäßen faserigen Blatt kann anstelle
der vorerwähnten
organischen Säure
ein wasserlösliches
anorganisches Salz verwendet werden. Das anorganische Salz kann
ebenfalls eine Aussalzungsreaktion des modifizierten Polyvinylalkohols
bewirken, so dass es verhindert, dass sich der modifizierte Polyvinylalkohol
in einer geringen Menge an Wasser löst. Das anorganische Salz unterliegt
keinen speziellen Beschränkungen,
sofern es eine Aussalzungsreaktion bewirken kann. Zu Beispielen
für das
anorganische Salz gehören
Kaliumsulfat, Ammoniumsulfat, Zinksulfat, Kupfersulfat, Eisensulfat,
Magnesiumsulfat, Aluminiumsulfat, Kalialaun, Ammoniumnitrat, Natriumnitrat,
Kaliumnitrat, Aluminiumnitrat, Natriumchlorid, Kaliumchlorid und dergl.
Erfindungsgemäß werden
Kaliumsulfat und/oder Natriumsulfat im Hinblick auf die Nassfestigkeit
des faserigen Blattes besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise liegt das anorganische
Salz in einer Menge von 2,5 bis 50,0 g pro 100 g des mit dem modifizierten
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers vor. Beispielsweise werden
100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichteten Papiers
mit 250 g einer wässrigen
Lösung
mit einer Konzentration an dem anorganischen Salz von 1,0 Gew.-%
oder mehr imprägniert.
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Ferner kann im erfindungsgemäßen faserigen
Blatt eine wasserlösliche
Borverbindung anstelle des vorerwähnten organischen oder anorganischen
Salzes verwendet werden. Die Borverbindung bewirkt eine Vernetzungsreaktion
mit dem modifizierten Polyvinylalkohol, so dass sie eine Auflösung des
modifizierten Polyvinylalkohols in einer geringen Menge Wasser verhindert.
Bei der Borverbindung handelt es sich vorzugsweise um mindestens
eine Verbindung, die aus der Gruppe Borsäure und Borax ausgewählt ist.
Diese Borverbindungen liegen in einer Menge von 0,25 bis 12,5 g
pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichteten
Papiers vor. Beispielsweise werden 100 g des mit dem modifizierten
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers mit 250 g einer wässrigen
Lösung
imprägniert,
die eine Konzentration der Borverbindung von 0,1 Gew.-% oder mehr
aufweist.
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Das erfindungsgemäße faserige Blatt kann nur
mit einer einzigen Verbindung aus der Gruppe wasserlösliche organische
Salze, wasserlösliche
anorganische Salze und wasserlösliche
Borverbindungen imprägniert
werden. Es ist aber auch möglich,
es mit zwei oder mehr Verbindungen in Kombination miteinander zu imprägnieren.
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Im übrigen stellt die Löslichkeit
dieser Verbindungen in Wasser eine wesentliche Voraussetzung der Erfindung
dar. Die Grundlage hierfür
ist die begrenzte Verwendung des in Wasser zersetzbaren, faserigen
Blattes. Wenn das faserige Blatt in Wasser entsorgt wird, müssen die
Verbindungen in Wasser in Lösung
gehen, um die Zersetzbarkeit des faserigen Blattes in Wasser zu
gewährleisten.
Jedoch kann die wasserlösliche
Beschaffenheit der Verbindung Variationen unterliegen, sofern sie
in Wasser löslich
ist und das faserige Blatt keinen schädlichen Einfluss auf die Abwasserentsorgung
oder Entwässerung
ausübt,
wenn es in einer Entwässerungsleitung
oder dergl. entsorgt wird. Dies bedeutet, dass es bei diesen Verbindungen
nicht erforderlich ist, dass sie eine besonders gute Wasserlöslichkeit
aufweisen.
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Das auf die vorstehende Weise erhaltene,
in Wasser zersetzbare, faserige Blatt unterliegt keiner Beeinträchtigung
seiner Zersetzbarkeit in Wasser und seiner Festigkeit, selbst wenn
es bei höheren
Temperaturen, die über
der üblichen
Atmosphärentemperatur
liegen, gelagert wird, z. B. bei 40°C.
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Ferner unterliegt es auch bei niedrigeren
Temperaturen, die unter üblicher
Atmosphärentemperatur
liegen, keiner Beeinträchtigung
seiner Zersetzbarkeit in Wasser. Beispielsweise unterscheidet sich
die Zersetzbarkeit in Wasser bei 10°C nicht wesentlich von der Zersetzbarkeit
in Wasser bei 20°C.
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Der erfindungsgemäßen, in Wasser zersetzbaren,
faserigen Bahn können
weitere Materialien zugesetzt werden, sofern diese nicht die Wirkungen
der vorliegenden Erfindung beeinträchtigen. Beispielsweise können ein
oberflächenaktives
Mittel, ein Desinfektionsmittel, ein Konservierungsmittel, ein Desodorierungsmittel,
ein Befeuchtungsmittel, ein Alkohol und dergl. zugesetzt werden.
Diese Materialien können
der wässrigen
Lösung,
in der das wasserlösliche
organische Salz, das wasserlösliche
anorganische Salz und/oder die wasserlösliche Borverbindung, die dem
faserigen Blatt zuzusetzen sind, gelöst sind, zugesetzt werden,
um das faserige Blatt herzustellen.
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Das erfindungsgemäße, in Wasser zersetzbare,
faserige Blatt kann als Tissue-Papier vom nassen Typ auf die menschliche
Haut, z. B. auf die Haut im Anusbereich, aufgebracht werden oder
sie kann als Wischblatt zur Reinigung eines Toilettenraums verwendet
werden. Wenn das erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare, faserige Blatt als ein vorher benetztes Produkt verpackt
wird, wird es in verschlossem Zustand vertrieben, um ein Austrocknen
des faserigen Blattes zu verhindern.
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Alternativ kann das erfindungsgemäße, in Wasser
zersetzbare, faserige Blatt in trockenem Zustand vertrieben werden.
Beispielsweise wird das mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichtete
Papier mit einer wässrigen
Lösung,
die das organische Salz, das anorganische Salz und/oder die Borverbindung
enthält, imprägniert und
anschließend
getrocknet, wodurch man ein trockenes, in Wasser zersetzbares, faseriges
Blatt erhält.
Das auf diese Weise erhaltene, getrocknete, in Wasser zersetzbare,
faserige Blatt kann bei der Verwendung mit einem flüssigen Arzneistoff
oder mit Wasser imprägniert
werden.
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Nachstehend wird die Erfindung unter
Bezugnahme auf verschiedene Beispiele näher beschrieben, wobei diese
Beispiele jedoch nicht als Beschränkung der Erfindung anzusehen
sind.
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Beispiel 1
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Unter Verwendung von 100% gebleichtem
Kraft-Koniferen-Zellstoff (Menge des filtrierten Wassers beim "Canadian Standard
Freeness"-Entwässerungstest
(CFS-Wert): 740 ml) als Faserausgangsmaterial wurde ein faseriges
Grundblatt mit einem Flächengewicht
von 50 g/m2 durch ein Nassablegeverfahren unter Verwendung einer
Papiermaschine mit einem Rundsieb hergestellt. Nach Trocknen des
faserigen Grundblattes wurden 10 g/m2 eines
mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols auf die Oberfläche des faserigen Grundblattes
schichtförmig
aufgetragen, wodurch man ein mit modifiziertem Polyvinylalkohol
beschichtetes Papier erhielt. Beim Beschichtungsverfahren wurde
der mit Sulfonsäure
modifizierte Polyvinylalkohol gleichmäßig unter Verwendung eines
Siebs (60 mesh) auf das faserige Grundblatt aufgetragen. Nach der
Beschichtung wurde eine 2-minütige Trocknung
bei 170°C
unter Verwendung eines Heißlufttrockners
vorgenommen. Der mit Sulfonsäure
modifizierte Polyvinylalkohol wies einen Modifikationsgrad von 3,0
Mol-%, einen Verseifungsgrad von 93,1% und einen Polymerisationsgrad
von 1150 auf.
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Das auf die vorstehend beschriebene
Weise erhaltene, mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichtete
Papier wurde mit einer wässrigen
Lösung,
in der Natriumtartrat in Wasser in einer Konzentration von 18,0
Gew.-% gelöst
war, in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit dem modifizierten
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers imprägniert, wodurch man ein faseriges
Blatt erhielt. Ferner wurde das auf die vorstehend beschriebene
Weise erhaltene, mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichtete
Papier mit einer wässrigen Lösung, in
der Natriumsulfat in Wasser in einer Konzentration von 12,0 Gew.-%
gelöst
war, in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit dem modifizierten
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers imprägniert, wodurch man ein faseriges
Blatt erhielt. Die jeweils erhaltenen faserigen Blätter, die
Beispiele der vorliegenden Erfindung darstellen, wurden auf ihre
Zersetzbarkeit in Wasser, ihre Nassfestigkeit, ihre Wärmebeständigkeit
und ihre Zersetzbarkeit in kaltem Wasser getestet.
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Der Test auf Zersetzbarkeit in Wasser
wurde gemäß dem Test
JIS P4501 (Japanese Industrial Standard) zum Testen von Toilettenpapier
auf die Zersetzbarkeit in Wasser getestet. Die Zersetzbarkeit des
faserigen Blattes wurde in einem Wasserstrom bei einer Temperatur
von 20 ± 5°C gemessen.
(In den Tabellen sind die Ergebnisse in Sekunden angegeben.) Speziell
wurde ein Prüfkörper durch
Zuschneiden des vorstehend erhaltenen, faserigen Blattes zu einem
Quadrat von 10 cm × 10
cm in ein Becherglas, das 300 ml Ionenaustauscherwasser enthielt,
gegeben. Anschließend
wurde mit einem Rührer
mit einer Drehzahl von 600 U/min gerührt. Der Dispersionszustand
des faserigen Blattes wurde ständig
beobachtet. Die Zeitspanne, die bis zum vollständigen Dispergieren erforderlich
war, wurde gemessen.
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Zur Messung der Nassfestigkeit wurde
das vorstehend erhaltene faserige Blatt zu einem Prüfkörper mit
einer Breite von 25 mm und einer Länge von 150 mm zugeschnitten.
Die Festigkeit des Prüfkörpers wurde mit
einer Spannungstestmaschine bei einem Spannfutterabstand von 100
mm und einer Zuggeschwindigkeit von 100 mm/min gemessen. Die Bruchfestigkeit
(p) wurde als Testergebnis der Nassfestigkeit genommen. (In den
Tabellen sind die Werte in g/25 mm angegeben.) Für den Test auf Wärmebeständigkeit
wurde das vorstehend erhaltene faserige Blatt in einem Polypropylen-Umschlag
verschlossen, in einen Behälter
aus Polyethylen gelegt und 24 Stunden in einer Atmosphäre von 40°C gelagert.
Nach der Lagerung wurde das faserige Blatt dem vorstehenden Test
auf Zersetzbarkeit in Wasser und Nassfestigkeit unterzogen.
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Der Test auf die Zersetzbarkeit in
kaltem Wasser wurde nach dem gleichen Verfahren wie der Test von Toilettenpapier
auf Zersetzbarkeit in Wasser (JIS P4501, Japanese Industrial Standard)
durchgeführt.
Die Zersetzbarkeit des vorstehend erhaltenen faserigen Blattes wurde
in einem Wasserstrom bei einer Wassertemperatur von 10°C gemessen.
(In den Tabellen sind die Ergebnisse in Sekunden angegeben.) Die
Herstellung in den Vergleichsbeispielen erfolgte auf die gleiche
Weise wie beim vorstehend beschriebenen Verfahren. Das gleiche faserige
Grundblatt wie im Beispiel wurde unter Verwendung eines Polyvinylalkohols
(Verseifungsgrad 88% und durchschnittlicher Polymerisationsgrad
1 700, "PVA-217" (Warenbezeichnung),
Produkt der Fa. Kuraray Co., Ltd.) anstelle des mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols des Beispiels beschichtet. Man erhielt ein mit
Polyvinylalkohol beschichtetes Papier. Die Polyvinylalkohol-Beschichtungsmenge
betrug 10 g/m2, bezogen auf das faserige
Grundblatt. Ferner wurden wässrige
Lösungen
mit einem Gehalt an Borax, Natriumsulfat bzw. Natriumtartrat hergestellt.
Die Konzentrationen betrugen 0,8, 12,0 bzw. 18,0 Gew.-%. Das auf diese
Weise hergestellte, mit Polyvinylalkohol beschichtete Papier wurde
jeweils mit den wässrigen
Lösungen in
einer Menge von 250 g pro 100 g des mit Polyvinylalkohol beschichteten
Papiers imprägniert,
wodurch man eine faserige Bahn erhielt. Die erhaltenen faserigen
Bahnen der Vergleichsbeispiele wurden auf die gleiche Weise wie
im Beispiel den Tests auf Zersetzbarkeit in Wasser, Nassfestigkeit,
Wärmebeständigkeit
und Zersetzbarkeit in kaltem Wasser unterzogen.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 1
aufgeführt.
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Aus den Ergebnissen von Tabelle 1
ist ersichtlich, dass das faserige Blatt, das den mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohol enthält, auch
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
keine Festigkeitseinbuße
erleidet. Ferner war beim faserigen Blatt unter Verwendung des mit
Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols die Zersetzbarkeit in Wasser gut.
Auch die Zersetzbarkeit in kaltem Wasser war hervorragend.
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Beispiel 2
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Ein Papier, das mit sulfonsäuremodifiziertem
Polyvinylalkohol beschichtet war, wurde auf die gleiche Weise wie
in Beispiel 1 hergestellt. Wässrige
Lösungen
mit einem Gehalt an Natriumcitrat, Kaliumtartrat bzw. Natriumtartrat
(als Carboxylate) wurden hergestellt. Die Konzentration der Lösungen betrug
jeweils 18 Gew.-%. Das mit dem modifizierten Polyvinylalkohol beschichtete
Papier wurde mit den wässrigen
Lösungen jeweils
in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol
beschichteten Papiers imprägniert.
Man erhielt ein faseriges Blatt.
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Die auf diese Weise erhaltenen faserigen
Blätter
wurden Messungen in Bezug auf die Zersetzbarkeit in Wasser und die
Nassfestigkeit sowie in Bezug auf die Zersetzbarkeit in Wasser und
die Nassfestigkeit nach 24-stündiger Lagerung
bei 40°C
unterzogen. Die Messverfahren waren die gleichen wie in Beispiel
1.
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Ferner wurden zur Ermittlung der
Wärmebeständigkeit
nach längerer
Lagerung bei hohen Temperaturen die erhaltenen faserigen Blätter in
einem Polypropylen-Umschlag verschlossen, in einen Polyethylen-Behälter gelegt
und 7 Tage in einer Atmosphäre
von 40°C
gelagert. Sodann wurden die Zersetzbarkeit in Wasser und die Nassfestigkeit
gemessen. Die Messverfahren entsprachen denen von Beispiel 1.
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Als Vergleichsbeispiel wurde ein
mit Polyvinylalkohol beschichtetes Papier auf die gleiche Weise
wie im Vergleichsbeispiel von Beispiel 1 hergestellt, wobei Polyvinylalkohol
anstelle des mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols verwendet wurde. Das erhaltene,
mit Polyvinylalkohol beschichtete Papier wurde mit einer Lösung, die
durch Lösen
von Natriumtartrat in Wasser in einer Konzentration von 18,0 Gew.-%
hergestellt worden war, in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers imprägniert. Man erhielt ein faseriges
Blatt. Das auf diese Weise erhaltene faserige Blatt wurde einer
Messung der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit sowie
einer Messung der Zersetzbarkeit in Wasser und Nassfestigkeit nach
24-stündiger
Lagerung bei 40°C
unterzogen. Außerdem
wurden die Zersetzbarkeit in Wasser und die Nassfestigkeit nach
7-tägiger
Lagerung bei 40°C
gemessen. Die Messungen erfolgten auf die gleiche Weise wie in Beispiel
2.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 2
aufgeführt.
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Aus den Ergebnissen von Tabelle 2
ist ersichtlich, dass das den mit Sulfonsäure modifizierten Polyvinylalkohol
enthaltende, faserige Blatt nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C im Vergleich
zu dem Produkt des Vergleichsbeispiels eine geringere Beeinträchtigung
seiner Zersetzbarkeit in Wasser erleidet.
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Beispiel 3
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Ein faseriges Grundblatt wurde auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 hergestellt. Verschiedenartige, mit
Sulfonsäure
modifizierte Polyvinylalkohole oder mit Carbonsäure modifizierte Polyvinylalkohole
wurden auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 auf das faserige
Grundblatt schichtförmig
aufgetragen. Die verschiedenen Arten der mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohole oder der mit Carbonsäure modifizierten Polyvinylalkohole
unterschieden sich in Bezug auf den Modifikationsgrad, den Verseifungsgrad
und den Polymerisationsgrad. Durch Lösen von Natriumtartrat in Wasser
wurde eine wässrige
Lösung
mit einer Konzentration von 18,0 Gew.-% hergestellt. Die auf diese
Weise erhaltenen, mit modifiziertem Polyvinylalkohol beschichteten
Papiere wurden mit dieser wässrigen
Lösung
jeweils in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit dem modifizierten Polyvinylalkohol
beschichteten Papiers imprägniert.
Die auf diese Weise erhaltenen faserigen Blätter wurden einer Messung ihrer
Zersetzbarkeit in Wasser und ihrer Nassfestigkeit, ihrer Zersetzbarkeit
in Wasser und ihrer Nassfestigkeit nach 24-stündiger Lagerung bei 40°C und ihrer
Zersetzbarkeit in Wasser und ihrer Nassfestigkeit nach 7-tägiger Lagerung
bei 40°C
unterzogen. Die Messverfahren waren die gleichen wie in Beispiel
2.
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Als Vergleichsbeispiel wurde ein
mit Polyvinylalkohol beschichtetes Papier auf die gleiche Weise
wie im Vergleichsbeispiel von Beispiel 1 hergestellt, wobei Polyvinylalkohol
anstelle der modifizierten Polyvinylalkohole verwendet wurde. Das
erhaltene, mit Polyvinylalkohol beschichtete Papier wurde mit einer
Lösung,
die durch Lösen
von Natriumtartrat in Wasser in einer Konzentration von 18,0 Gew.-%
hergestellt worden war, in einer Menge von 250 g pro 100 g des mit
Polyvinylalkohol beschichteten Papiers imprägniert. Das auf diese Weise
erhaltene faserige Blatt wurde einer Messung seiner Zersetzbarkeit
in Wasser und seiner Nassfestigkeit, seiner Zersetzbarkeit in Wasser
und seiner Nassfestigkeit nach 24-stündiger Lagerung bei 40°C und seiner
Zersetzbarkeit in Wasser und seiner Nassfestigkeit nach 7-tägiger Lagerung
bei 40°C
auf die gleiche weise wie in Beispiel 2 unterzogen.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgeführt.
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1 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C, entsprechend
den Ergebnissen von Beispiel 3, die unter Verwendung eines zu 2,5
Mol-% mit Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols durchgeführt wurden.
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Aus 1 lassen
sich die folgenden Befunde bezüglich
des faserigen Blattes von Beispiel 3 eines mit 2,5 Mol-% Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols feststellen.
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Um eine Zersetzbarkeit in Wasser
von 200 Sekunden oder weniger und eine Festigkeit von 1000 g/25 mm
nach einer 24-stündigen
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 86% oder
mehr. Um ferner eine Zersetzbarkeit in Wasser von 400 Sekunden oder
weniger nach einer 7-tägigen
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 91% oder
weniger.
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Der Verseifungsgrad beträgt somit
vorzugsweise 86 bis 91%.
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2 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C, entsprechend
den Ergebnissen von Beispiel 3, die unter Verwendung eines mit 3,0
Mol-% Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols durchgeführt wurden.
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Aus 2 lassen
sich folgende Befunde für
das faserige Blatt von Beispiel 3 unter Verwendung eines mit 3,0
Mol-% Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols feststellen.
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Um eine Zersetzbarkeit in Wasser
von 200 Sekunden oder weniger und eine Festigkeit von 1000 g/25 mm
nach einer 24-stündigen
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 90% oder
mehr. Um ferner eine Zersetzbarkeit in Wasser von 400 Sekunden oder
weniger nach einer 7-tägigen
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 95% oder
weniger.
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Der Verseifungsgrad beträgt hier
somit vorzugsweise 88 bis 94%.
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3 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung des Verseifungsgrades eines mit Sulfonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C, entsprechend
den Ergebnissen von Beispiel 3, die unter Verwendung eines mit 4,0
Mol-% Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols durchgeführt wurden.
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Aus 3 lassen
sich folgende Befunde für
das faserige Blatt von Beispiel 3 unter Verwendung eines mit 4,0
Mol-% Sulfonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols feststellen.
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Um eine Zersetzbarkeit in Wasser
von 200 Sekunden oder weniger und eine Festigkeit von 1000 g/25 mm
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 95% oder
mehr. Selbst wenn der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols 97%
beträgt,
so liegen die Ergebnisse für
die Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C unter 400
Sekunden.
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4 ist
ein Diagramm zur Erläuterung
der Beziehung zwischen dem Verseifungsgrad eines mit Carbonsäure modifizierten
Polyvinylalkohols und der Zersetzbarkeit in Wasser und der Nassfestigkeit
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
sowie der Zersetzbarkeit in Wasser nach 7-tägiger Lagerung bei 40°C, entsprechend
den Ergebnissen von Beispiel 3, die unter Verwendung eines mit 2,0
Mol-% Carbonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols durchgeführt wurden.
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Aus 4 lassen
sich folgende Befunde für
das faserige Blatt von Beispiel 3 unter Verwendung eines mit 2,0
Mol-% Carbonsäure
modifizierten Polyvinylalkohols feststellen.
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Um eine Zersetzbarkeit in Wasser
von 200 Sekunden oder weniger und eine Festigkeit von 1000 g/25 mm
nach 24-stündiger
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 82% oder
mehr. Um ferner eine Zersetzbarkeit in Wasser von 400 Sekunden oder
weniger nach 7-tägiger
Lagerung bei 40°C
zu erzielen, beträgt
der Verseifungsgrad des Polyvinylalkohols vorzugsweise 82% oder
weniger.
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Der Verseifungsgrad beträgt somit
vorzugsweise 82%.
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Wie vorstehend beschrieben, wird
im erfindungsgemäßen, in
Wasser zersetzbaren faserigen Blatt der bevorzugte Verseifungsgrad
auf der Basis des Modifikationsgrades des modifizierten Polyvinylalkohols
bestimmt. Jedoch schwanken der Modifikationsgrad und der Verseifungsgrad
je nach der Menge der Fasern und der Art und der Menge der darin
enthaltenen Verbindung. Somit ist es erforderlich, gegebenenfalls
den Modifikationsgrad und den Verseifungsgrad zu kontrollieren.