DE69820014T2

DE69820014T2 - Knotenloses nähsystem und verfahren

Info

Publication number: DE69820014T2
Application number: DE69820014T
Authority: DE
Inventors: E. Jose LIZARDI
Original assignee: Ethicon Inc
Current assignee: Ethicon Inc
Priority date: 1997-04-03
Filing date: 1998-02-12
Publication date: 2004-09-09
Anticipated expiration: 2018-02-13
Also published as: EP0921760A4; AU737090B2; EP0921760A1; AU6279098A; DE69820014D1; WO1998043544A1; JP2001502955A; TW368401B; US5782864A; CA2255911C; CA2255911A1; JP3381195B2; ZA9710750B; EP0921760B1

Description

GEBIET DER ERFINDUNG
Die Erfindung bezieht sich auf ein knotenloses Nähsystem zum Befestigen von weichem Gewebe an einem Knochen und auf Verfahren zum Befestigen von weichem Gewebe an einem Knochen.
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
Weiches Gewebe, wie bspw. Bänder, Sehnen oder Muskeln, sind an einem großen Teil des menschlichen Skelettes befestigt. Insbesondere sind viele Bänder und Sehnen an den Knochen befestigt, die Gelenke, wie bspw. Schulter- und Kniegelenke, bilden. Eine Vielzahl von Verletzungen und Zuständen benötigt ein Befestigen oder ein Wiederbefestigen von weichem Gewebe an einem Knochen. Zum Beispiel muss, wenn ansonsten gesundes Gewebe von einem Knochen getrennt worden ist, ein Chirurg häufig das Gewebe an dem Knochen wieder befestigen, um ein Heilen und das Auftreten einer natürlichen Wiederbefestigung zu ermöglichen.
Eine Vielzahl von Vorrichtungen und Verfahren ist entwickelt worden, um weiches Gewebe an einem Knochen zu befestigen. Diese umfassen Schrauben, Klammern, Zement, Nähanker und Nähte allein. Einige der erfolgreicheren Verfahren beinhalten eine Verwendung eines Nähankers, um eine Naht an einem Knochen zu befestigen, und ein Festmachen der Naht auf eine Art, die das Gewebe sehr nahe an dem Knochen hält.
Das Gewebe kann an dem Knochen während einer offenen Operation oder während geschlossenen (z. B. arthroskopischen) Operationsverfahren befestigt sein. Geschlossene Operationsverfahren sind bevorzugt, da sie weniger invasiv sind und da die Wahrscheinlichkeit, dass eine Verletzung des Patienten verursacht wird, geringer ist. In einem geschlossenen Operationsverfahren führt der Chirurg diagnostische und therapeutische Verfahren an der Operati onsstelle mittels kleiner Einschnitte, sogenannten Portalen, durch, wobei Instrumente verwendet werden, die speziell für diesen Zweck entwickelt worden sind. Ein Problem, das in den weniger invasiven, geschlossenen Operationsverfahren auftritt, ist, dass der Chirurg signifikant weniger Platz hat, um die erforderlichen Handlungen an der Operationsstelle auszuführen. Daher werden Vorrichtungen und Verfahren benötigt, die es einem Chirurg erlauben, effektiv und leicht Gewebe an einem Knochen in den kleinen Räumen zu befestigen, die bei weniger invasiven Operationsverfahren bereitgestellt werden.
Konventionelle Verfahren zum Befestigen von weichem Gewebe an einem Knochen erfordern typischerweise, dass der Chirurg einen Knoten in dem Nähfaden knüpft, um die Naht an einem Anker zu befestigen oder um das Gewebe an dem Knochen mit Hilfe der Naht zu befestigen. Das Knüpfen eines Knotens an der Operationsstelle im geschlossenen Operationsverfahren, und selbst in einer offenen Operation, ist schwierig und zeitaufwendig aufgrund der innewohnenden räumlichen Einschränkungen. Des Weiteren können Knoten und andere voluminöse Befestigungsmittel das Gewebe im Laufe der Zeit beeinträchtigen.
Knotenlose Nähankersysteme sind zur Verwendung in geschlossenen Operationsverfahren entwickelt worden, und US 5,569,306 stellt ein Beispiel eines solchen Systems bereit. Obwohl solche Systeme in der Regel nützlich sind, können sie auf eine Verwendung mit nur bestimmten Arten oder Formen von Gewebe oder auf eine Verwendung mit bestimmten anatomischen Strukturen beschränkt sein. Ein geeignetes Befestigen von weichem Gewebe erfordert, dass es in der anatomisch korrekten Position angeordnet wird, um eine optimale Heilung zu fördern.
Ein weiteres Nähankersystem ist in US-A-534011 offenbart.
Alternativ können konventionelle knotenlose Nähankersysteme, um einen breiteren Bereich von Gewebeformen an dem Knochen zu befestigen, erfordern, dass der Nähanker durch das zu befestigende Gewebe verläuft. Dies ist nicht wünschenswert, da es unnötigerweise das verletzte Gewebe beeinträchtigt und da es ein Öffnen eines viel größeren Loches in dem Gewebe erfordert.
Es gibt daher einen Bedarf für ein verbessertes System zum Befestigen von weichem Gewebe an einem Knochen, das die Notwendigkeit, Nahtknoten an dem Operationsplatz zu knüpfen, reduziert oder beseitigt.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
Die vorliegende Erfindung stellt ein System zum Verankern von Gewebe an einem Knochen bereit, das einen Nähanker, eine erste Nähschlaufe, die an dem Nähanker befestigt ist, eine Nähnadel und eine zweite Nähschlaufe, die an der Nähnadel befestigt ist und die erste Nähschlaufe durchdringt, umfasst. Die zweite Nähschlaufe kann durch das Befestigen zweier freier Enden eines Nähfadenabschnitts unmittelbar an der Nähnadel oder durch das Befestigen der zwei freien Enden innerhalb eines Nähverschlusses, der dann an der Nähnadel befestigt sein kann, gebildet werden. Außerdem wird ein Verfahren bereitgestellt, das keinen Teil der Erfindung bildet und durch das ein abgetrenntes Gewebe fest an einem Knochen in einer anatomisch korrekten Position ohne die Notwendigkeit, einen Knoten zu knüpfen, befestigt wird.
In einer beispielhaften Ausführungsform weist das System einen im wesentlichen zylindrischen Nähanker mit einander gegenüberliegenden verformbaren Widerhaken auf. Die erste Nähschlaufe ist an einem nachlaufenden Ende des Nähankers befestigt und durchdringt die zweite Nähschlaufe. Die zweite Nähschlaufe ist an einem nachlaufenden Ende der Nähnadel befestigt.
In einer Ausführungsform, die besonders nützlich in einer geschlossenen Operation ist, wird die zweite Nähschlaufe mit Hilfe eines Nähschlaufenverschlusses gebildet und an einer hohlen Nähnadel mit Hilfe eines Schlitzes befestigt, der in einer Wand der hohlen Nadel bereitgestellt wird. Diese Ausführungsform kann außerdem ein Stellglied verwenden, das innerhalb der hohlen Nadel angeordnet ist und selektiv ausgeschoben werden kann, um die zweite Nähschlaufe von der Nadel zu lösen. Die hohle Nadel, die mit dieser Ausführungsform verwendet wird, ist bevorzugt ein Teil eines länglichen Werkzeuges, wie bspw. eines Näheinführers, der in geschlossenen Operationsverfahren verwendet werden kann. Die hohle Nadel bildet typischerweise das distale Ende eines solchen Werkzeuges.
Das System kann in einem Verfahren verwendet werden, in dem die Nähnadel und die befestigte zweite Nähschlaufe durch einen gelösten Abschnitt des Gewebes geführt werden. Die zweite Nähschlaufe wird durch das gelöste Gewebe gezogen, bis sich ein Abschnitt der die zweite Nähschlaufe durchdringenden ersten Nähschlaufe durch das gelöste Gewebe erstreckt. Der Nähanker wird dann durch den Abschnitt der ersten Nähschlaufe, der sich durch das gelöste Gewebe erstreckt, und in eine zuvor gebildete Öffnung in den Knochen geführt, an dem das gelöste Gewebe zu befestigen ist. Das gelöste Gewebe wird dabei an dem Knochen in der gewünschten Position befestigt.
Der Ausdruck „Nähnadel" wird hier verwendet, um sowohl konventionelle Nähnadeln, die in offenen Operationsverfahren verwendet werden, als auch Nähnadeln, die ein hohles, distales Ende eines länglichen Werkzeugs bilden können, das in geschlossenen Operationsverfahren verwendet werden kann, zu bezeichnen.
Weitere Merkmale der Erfindung, sein Wesen und verschiedene Vorteile werden durch die beigefügten Zeichnungen und die folgende, detaillierte Beschreibung der Zeichnungen und der bevorzugten Ausführungsformen klarer.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
1 ist eine Seitenansicht eines exemplarischen Nähankersystems der Erfindung;
2 ist eine Ansicht eines Nähankers und einer getrennten ersten Nähschlaufe;
3 ist eine Ansicht der ersten Nähschlaufe aus 2, die mit dem Nähanker aus 2 verbunden ist;
4 ist eine Teilansicht einer zweiten Nähschlaufe mit einem Nähschlaufenverschluss;
5 ist eine Teilansicht der zweiten Nähschlaufe und des Nähschlaufenverschlusses aus 4, der mit einer Nähnadel verbunden ist;
6 ist eine Ansicht eines Abschnittes des Nähankersystems, das mit einem gelösten Gewebe verbunden ist;
7 ist eine Ansicht eines Abschnittes des Nähankersystems bevor der Nähanker in einen Knochen geführt wird;
8 ist eine Ansicht eines Abschnittes des Nähankersystems, die die erste Nähschlaufe zeigt, die positioniert wird;
9 ist eine Ansicht eines Abschnittes des Nähankersystems, das teilweise in einen Knochen eingeführt ist; und
10 ist eine Ansicht eines Gewebes, das unter Verwendung des Systems und des Verfahrens der Erfindung an einem Knochen befestigt worden ist.
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
Jetzt bezugnehmend auf 1 wird ein erfindungsgemäßes System 10 zum Verankern von Gewebe an einem Knochen gezeigt. Das System umfasst einen Nähanker 12, eine erste Nähschlaufe 14, die an dem Nähanker 12 befestigt ist, eine Nähnadel 16 und eine zweite Nähschlaufe 18, die an der Nähnadel 16 befestigt ist. Die erste Nähschlaufe 14 und die zweite Nähschlaufe 18 durchdringen sich gegenseitig. Das System kann außerdem ein Ankereinführungswerkzeug 20 aufweisen.
Der Nähanker 12 hat ein erstes, knochendurchdringendes Ende 22 und ein zweites nachlaufendes Ende 24. In der beispielhaften Ausführungsform, die in 1 gezeigt wird, ist der Nähanker 12 im wesentlichen zylinderförmig, und das erste Ende 22 hat die Form einer Spitze. Der beispielhafte Nähanker 12 weist zusätzlich zwei einander gegenüberliegende, verformbare Widerhaken 26, 28 auf, die sich ausgehend von einer Seitenwand des Nähankers 12 erstrecken. Mehr oder weniger verformbare Widerhaken können bereitgestellt werden, sofern sie gewünscht sind, um eine zweckmäßige Sicherung des Nähankers 12 innerhalb eines Knochens zu gewährleisten. Wie außerdem in 1 gezeigt wird, können sich die verformbaren Widerhaken 26, 28 in Richtung des zweiten Endes 24 so erstrecken, dass jeder Widerhaken einen Winkel mit einer longitudinalen Achse des Ankerteils einschließt, der zwischen 10° und 90° liegt und bevorzugt ungefähr 30° beträgt. Es ist offensichtlich, dass andere Nähankerkonfigurationen verwendet werden können, die mit der Durchführung der Erfindung vereinbar sind.
Die erste Nähschlaufe 14 kann geeignet an dem Nähanker 12 durch ein Loch oder durch Löcher, die in dem Körper des Nähankers 12 bereitgestellt werden, oder durch einen nahthaltenden Schlitz, der innerhalb des Körpers des Nähankers 12 ausgebildet ist, befestigt werden. In dem exemplarischen Nähanker 12 wird die erste Nähschlaufe in der Nähe des zweiten Endes 24 des Nähankers 12 befestigt, und Abschnitte der ersten Nähschlaufe 14 erstrecken sich hinter dem zweiten Ende 24 auf einander gegenüberliegenden Seiten des Nähankers 12. Rillen (nicht dargestellt), die zum Aufnehmen von Abschnitten der ersten Nähschlaufe 14 geeignet sind, können in dem Nähanker 12 bereitgestellt werden und sich von dem Befestigungspunkt der ersten Nähschlaufe 14 zu dem zweiten Ende 24 hin erstrecken.
In einer zusätzlichen Ausführungsform kann die erste Nähschlaufe 14 an dem Nähanker 12, wie in den 2 und 3 dargestellt, befestigt werden. In 2 wird die erste Nähschlaufe 14 getrennt von dem Nähanker 12 dargestellt. Die erste Nähschlaufe 14 ist aus einem Nähfadenabschnitt durch Verknüpfen der zwei freien Enden des Fadens zu einem Knoten 30 gebildet. Es ist offensichtlich, dass andere Verfahren zum Befestigen der zwei freien Enden, einschließlich des Verwendens von Nähschlaufenverschlussvorrichtungen, wie sie unten im Zusammenhang mit der zweiten Nähschlaufe beschrieben werden, verwendet werden können.
Der Nähanker 12 aus 2 ist mit einer Durchgangsöffnung 32 versehen, die in der Nähe des zweiten Endes 24 angeordnet ist. Die Öffnung 32 ist durch Bereitstellen verschiedener Durchmesser innerhalb der Öffnung 32 angepasst, um die erste Nähschlaufe 14 zu halten. In der in 2 gezeigten Ausführungsform wird der Durchmesser innerhalb der Öffnung 32 variiert, indem ein ringförmiger Rand 34 darin bereitgestellt wird. Der innere Durchmesser 36 des ringförmigen Randes 34 ist groß genug, um dem nicht verknoteten Abschnitt der ersten Nähschlaufe 14 zu erlauben, durch den inneren Durchmesser 36 geführt zu werden. Der innere Durchmesser 36 ist dennoch klein genug, um zu verhindern, dass der Knoten 30 durch die Öffnung 32 geht. Wenn der nicht verknotete Abschnitt der ersten Nähschlaufe 14 durch die Öffnung 32 gezogen wird, wie in 3 dargestellt, so wird der Knoten 30 durch den ringförmigen Rand 34 gehalten und die erste Nähschlaufe 14 wird dadurch an dem Nähanker 12 befestigt.
Wie des Weiteren durch Bezugnahme auf 3 gesehen werden kann, kann das zweite Ende 24 des Nähankers 12 ein Verbindungsmerkmal 38 zum Verbinden des Nähankers 12 mit dem Ankereinführungswerkzeug 20 aufweisen. Das Verbindungsmerkmal 38 ist, wie dargestellt, eine Öffnung, die in dem zweiten Ende 24 des Nähankers 12 ausgebildet ist. Andere Konfigurationen können, wenn sie erforderlich sind, verwendet werden.
Die erste Nähschlaufe 14 kann aus einem Faden gebildet werden, der zur Verwendung als Naht geeignet ist. Eine Vielzahl von Nähmaterialien sind dem Fachmann bekannt. Beispielhafte Materialien umfassen geflochtenes Polyester und Polydioxanon (PDS).
Die Länge der ersten Nähschlaufe 14 kann durch einen Fachmann in Abhängigkeit von der spezifischen Anwendung des Systems bestimmt werden. Diese Länge hängt zu einem großen Teil von den Dimensionen des zu befestigenden Gewebes, der Art der durchzuführenden Operation und, ob eine offene oder eine geschlossene Operationstechnik verwendet wird, ab. Beispielsweise kann die Länge der ersten Nähschlaufe von ungefähr 0,64 bis 3,81 cm (0,25 bis 1,5 inch) in Verfahren reichen, um eine Bankart-Verletzung oder einen Rotatorenmanschettenabriss zu beheben. In einer beispielhaften Ausführungsform, wie sie hier in dem unten beschriebenen Verfahren verwendet wird, beträgt die Länge der ersten Nähschlaufe 14 ungefähr 3,81 cm (0,5 inch).
Wieder bezugnehmend auf 1 hat die Nähnadel 16 ein erstes, das Gewebe durchdringende Ende 40 und ein zweites nachlaufendes Ende 42. Die Größe und Form der Nadel, die mit dem erfindungsgemäßen System verwendet wird, kann von einem Fachmann in Abhängigkeit von der spezifischen Anwendung des Systems und insbesondere in Abhängigkeit davon, ob das System in einem offenen oder in einem geschlossenem (bspw. in einem arthroskopischen) Operationsverfahren verwendet wird, ausgewählt werden. In der Regel ist die Nadel 16 zumindest leicht gekrümmt.
In der beispielhaften Ausführungsform in 1, die typischerweise in offenen Operationsverfahren verwendet wird, ist die zweite Nähschlaufe 18 an der Nähnadel 16 an dem zweiten Ende 42 der Nadel 16 befestigt. Für einen Fachmann ist es offensichtlich, dass eine Vielzahl von Techniken verwendet werden kann, um die zweite Nähschlaufe 18 mit der Nähnadel 16 zu verbinden. Zum Beispiel kann das zweite Ende 42 der Nähnadel 16 hohl sein, so dass zwei freie Enden des Nähfadens darin eingeführt werden können. Das hohle Ende wird dann ein gedrückt, um die zwei Enden des Nähfadens fest innerhalb des zweiten Endes 42 der Nadel 16 zu halten, so dass die zweite Nähschlaufe 18 erzeugt wird.
In einer alternativen Ausführungsform, die in den 4 und 5 gezeigt wird und die besonders zur Verwendung in geschlossenen Operationsverfahren geeignet ist, kann die zweite Nähschlaufe 18 an der Nadel 16a durch einen Nähschlaufenverschluss 44 befestigt werden. Bezugnehmend jetzt auf 4 kann die zweite Nähschlaufe 18 durch Befestigen zweier freier Enden eines Nähfadenabschnitts innerhalb eines Nähschlaufenverschlusses 44 gebildet werden. Der Nähschlaufenverschluss 44 kann aus einer Metallröhre bestehen, die einen inneren Durchmesser aufweist, der groß genug ist, um zwei Enden des Nähfadens aufzunehmen. Die zwei freien Enden des Nähfadens werden dann in den Nähschlaufenverschluss 44 eingeführt, und der Nähschlaufenverschluss 44 wird eingedrückt, um die Enden des Nähfadens zu halten und die zweite Nähschlaufe 18 auszubilden. Es ist offensichtlich, dass der Nähschlaufenverschluss 40 andere Formen aufnehmen kann, einschließlich eines Knotens, der mit den zwei freien Enden des Nähfadens geknüpft ist.
Eine zweite Nähschlaufe 18 mit einem Nähschlaufenverschluss 44 kann an einer Nähnadel 16a, wie in 5 gezeigt, befestigt werden. In dieser beispielhaften Ausführungsform ist die Nähnadel 16a ein hohles Element mit einem offenen distalen Ende 40, wobei eine Wand von diesem eine gewebedurchdringende Kante oder einen gewebedurchdringenden Punkt 41 aufweist. Ein Schlitz 46 ist in der Wand des distalen Endes der Nadel ausgebildet, bevorzugt gegenüber des Punktes 41. Der Schlitz 46 hat ein offenes Ende 43, dass mit dem offenen distalen Ende 40 der Nähnadel 16a in Verbindung steht, und ein gegenüberliegendes, geschlossenes Ende 45. Der Schlitz 46 ist breit genug, um die zweite Nähschlaufe 18 verschieblich aufzunehmen, aber schmal genug, um den Nähschlaufenverschluss 44 auf einer Seite des Schlitzes 46 zu halten. Die zweite Nähschlaufe 18 wird dann an der Nähnadel 16a befestigt durch Platzieren des Nähschlaufenverschlusses 44 innerhalb des offenen ersten Ende 40 der hohlen Nähnadel 16a und durch Verschieben des Nähschlaufenverschlusses 44 und der befestigten zweiten Nähschlaufe 18 innerhalb des Schlitzes 46 in Richtung dessen geschlossenen Endes.
Die hohle Nähnadel 16a aus 5 kann außerdem ein innen angeordnetes Stellglied 48 aufweisen. Das Stellglied 48 kann ein Stab sein, der selektiv innerhalb der hohlen Nähnadel 16a zwischen einer ersten Position, in der das Stellglied 48 innerhalb der hohlen Nadel 16a ist und den Schlitz 46 nicht erreicht, und einer zweiten Position (nicht dargestellt), in der sich das zweite Stellglied 48 hinter den Schlitz 46 erstreckt, verschiebbar ist. Das selektive Verschieben des Stellgliedes 48 von der ersten Position zu der zweiten Position verursacht, dass das Stellglied 48 den Nähschlaufenverschluss 44 (und die befestigte zweite Nähschlaufe 18) berührt, wodurch der Verschluss 44 entlang des Schlitzes 46 verschoben und von der Nadel 16 gelöst wird.
Die Nähnadel 16a ist, wie oben bemerkt, gut zur Verwendung in geschlossenen Operationsverfahren geeignet. Die Nähnadel 16a kann das distale Ende eines länglichen Näheinführungswerkzeugs (z. B. eines arthroskopischen, laparoskopischen oder endoskopischen Werkzeuges) sein, das in geschlossenen Operationsverfahren verwendet werden kann.
Die zweite Nähschlaufe 18, genauso wie die erste Nähschlaufe 14, kann aus bekannten Materialien hergestellt sein, die zur Verwendung als Naht geeignet sind. Die Länge der zweiten Nähschlaufe kann durch einen Fachmann in Abhängigkeit von Faktoren, wie bspw. den Dimensionen des zu befestigenden Gewebes, der Art der durchzuführenden Operation und, ob eine offene oder eine geschlossene Operationstechnik verwendet werden wird, bestimmt werden. Zum Beispiel reicht die Länge der zweiten Schlaufe 18 im wesentlichen von ungefähr 50 bis 100 cm (20 bis 40 inches) und insbesondere ungefähr von 75 bis 97 cm (30 bis 36 inches) für geschlossene Operationsverfahren. Bei offenen Operationsverfahren kann eine kleinere Länge für die zweite Schlaufe 18 verwendet werden, im Bereich von ungefähr 15 bis 30 cm (6 bis 12 inches) und insbesondere im Bereich von ungefähr 20 bis 25 cm (8 bis 10 inches).
Es ist offensichtlich, dass verschiedene Ankereinführungswerkzeuge mit dem erfindungsgemäßen System verwendet werden können. 1 stellt ein beispielhaftes Einführungswerkzeug 20 dar, dessen distales Ende 50 mit dem zweiten Ende 24 des Nähankers 12 entfernbar verbunden ist. In einigen Ausführungsformen kann der Nähanker 12 mit dem distalen Ende des Einführungswerkzeuges entfernbar vorverbunden sein.
Das erfindungsgemäße System zum Verankern von Gewebe an einem Knochen kann in dem unten beschriebenen Verfahren verwendet werden. Zu Illustrationszwecken stellen die 6 bis 10 das Verfahren im Zusammenhang mit einer arthroskopischen Schulterbehandlung und insbesondere im Zusammenhang mit dem Befestigen eines gelösten Labrum (wie sie von einer Bankart-Verletzung oder einem Rotatorenmanschettenabriss resultieren kann) an dem glenoiden Rand eines Schulterblattes dar. Es ist dennoch offensichtlich, dass das hier be schriebene System und das Verfahren auf gleicher Art angewendet werden kann, um gelöstes Gewebe auch in anderen Zusammenhängen zu verbinden.
Bezugnehmend auf 6 ist eine Öffnung 52 in einem Knochen 54 ausgebildet. Die Öffnung 52 muss ausreichend lang sein, um ein Justieren der Position des Nähankers nach dem Einführen zu erlauben, um die Festigkeit der ersten Nähschlaufe einzustellen. Die aktuelle Länge der Öffnung 52 hängt von der Länge der ersten Nähschlaufe und der Dicke des abgelösten Gewebes 56 ab. Die Nähnadel 16 wird dann durch das abgelöste Gewebe 56 geführt.
Bezugnehmend auf 7 werden die Nähnadel 16 und die befestigte zweite Nähschlaufe 18 durch das abgelöste Gewebe 56 gezogen, um die von der zweiten Schlaufe durchdrungene erste Schlaufe 14 durch das Gewebe vorzuziehen. Wenn das Verfahren arthroskopisch durchgeführt wird, werden die Nähnadel 16a und das Werkzeug, das der Nadel zugeordnet ist, ausgehend von einem Ausgangsportal (nicht dargestellt) gezogen und treten durch dieses Portal aus.
In Ausführungsformen, die die in 5 gezeigte Nadel 16a verwenden, kann alternativ die Nadel 16a das abgelöste Gewebe 56 durchstoßen. Das Stellglied 48 wird dann selektiv so bewegt, dass der Nähschlaufenabschluss 44 und die befestigte zweite Nähschlaufe 18 von der Nadel 16a gelöst wird. Die Nähnadel 16a kann dann von dem Patientenkörper von dem Portal, durch das die Nadel ausgetreten ist, weggenommen werden. Ein Nähgreifer oder eine Zurückzieheinrichtung (nicht dargestellt) kann verwendet werden, um den verbleibenden Abschnitt der zweiten Schlaufe 18 durch das abgelöste Gewebe 56 zu ziehen.
Die erste Nähschlaufe 14 wird über der Öffnung 52 durch Verändern der Position der zweiten Nähschlaufe 18 positioniert. Wenn die erste Nähschlaufe 14 erst einmal geeignet positioniert ist, kann die zweite Nähschlaufe 18 abgeschnitten und zusammen mit der Nähnadel 16 abgelegt werden. Wie in 8 dargestellt, können die feinen Positionierungsjustierungen der ersten Nähschlaufe 14 mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges, wie bspw. eines Nähzurückholers 58, durchgeführt werden, wenn die zweite Nähschlaufe 18 abgeschnitten und abgelegt worden ist.
Eine zweckmäßige Positionierung der ersten Nähschlaufe 14 ist wichtig, um dem Nähanker 12 zu ermöglichen, durch diese Schlaufe, wie in den 8 und 9 dargestellt, geführt zu werden. Das heißt, die Trajektorie des Nähankers 12 ist mit der Öffnung 52 und dem Abschnitt der ersten Nähschlaufe 14, der über dem Loch positioniert ist, ausgerichtet, während der Nähanker 12 durch die erste Nähschlaufe 14 und teilweise in die Öffnung 52 eingeführt wird. Wenn der Anker 12 in die Öffnung 52 eingeführt ist, kann das Einführungswerkzeug 20 entfernt werden.
Bezugnehmend auf 10 resultiert eine raumfeste, anatomisch korrekte Befestigung des abgelösten Gewebes 56 an dem Knochen 54, wenn der Nähanker 12 zweckmäßig in das Loch 52 vorgerückt und festgesetzt ist.

Claims

System (10) zum Verankern von Gewebe an Knochen, wobei das System (10) umfasst: einen Nähanker (12) mit einem ersten mit dem Knochen zusammenwirkenden Ende (22) und mit einem zweiten, nachlaufenden Ende (24); eine erste Schlaufe (14) eines Nähfadens, die an dem Nähanker (12) befestigt ist; eine Nähnadel (16) mit einem ersten, gewebedurchdringenden Ende (40) und einem zweiten, nachlaufenden Ende (42); und eine zweite Schlaufe (18) eines Nähfadens, die an der Nähnadel (16) befestigt ist; wobei die erste und die zweite Schlaufe (14, 18) des Nähfadens sich gegenseitig durchdringen.
System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schlaufe einen Nähschlaufenverschluss und einen Nähfadenabschnitt mit zwei freien Enden aufweist, wobei die zwei freien Enden an dem Nähschlaufenverschluss befestigt und innerhalb des Nähschlaufenverschlusses festgehalten sind.
System nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Nähnadel umfasst: ein hohles Nadelteil mit einem offenen distalen Ende und einem proximalen Ende, wobei das Nadelteil eine im wesentlichen zylindrische Außenwand aufweist; eine gewebedurchdringende Kante, die an dem distalen Ende auf einem Abschnitt der Außenwand ausgebildet ist; und einen Schlitz, der auf dem distalen Ende auf einem Abschnitt der Außenwand gegenüber der gewebedurchdringenden Kante ausgebildet ist, wobei der Schlitz eine Öffnung aufweist, die mit dem offenen, distalen Ende in Verbindung steht, und wobei der Schlitz so angepasst ist, dass er den Nähschlaufenverschluss aufnimmt und selektiv festhält.
System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Nadelteil an dem Ende eines Näh-Einfügungsmittels angeordnet ist.
System nach Anspruch 3 oder nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das System ein Stellglied aufweist, das innerhalb des Nadelteiles angeordnet ist, wobei das Stellglied zwischen einer ersten Position, in der sich das Stellglied im Ganzen innerhalb der hohlen Nadel befindet und den Schlitz nicht berührt, und einer zweiten Position, in der das Stellglied sich zumindest zu der Öffnung des Schlitzes hin erstreckt, um den Nähverschluss von innerhalb des Schlitzes zu entfernen, selektiv verschiebbar ist.
System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Stellglied ein länglicher Stab ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlaufe an dem zweiten Ende des Nähankers befestigt ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlaufe einen Nähfadenabschnitt aufweist mit zwei Enden, die durch einen Nähschlaufenverschluss miteinander verbunden sind.
System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähanker eine zum zweiten Ende des Nähankers benachbarte Öffnung aufweist, wobei die Öffnung einen inneren Durchmesser aufweist, der angepasst ist, um ein Durchlassen der ersten Schlaufe durch die Öffnung zu ermöglichen, während ein Durchlassen des Nähschlaufenverschlusses durch die Öffnung verhindert wird.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähanker im wesentlichen zylindrisch ist und zumindest einen verformbaren Widerhaken aufweist, der sich von einer Seitenwand desselben erstreckt.
System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Nähanker zwei gegenüberliegende, verformbare Widerhaken aufweist, die sich proximal erstrecken, so dass jeder Widerhaken einen Winkel mit einer longitudinalen Achse des Nähankers bildet, der zwischen 10° und 90° liegt.
System nach Anspruch 10 oder nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlaufe an dem Nähanker ungefähr 0.05 bis 0.15 in Richtung des zweiten, nachlaufenden Endes des Nähankers bezüglich eines nachlaufenden Endes des verformbaren Widerhakens befestigt ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schlaufe an dem zweiten Ende der Nähnadel befestigt ist.
System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schlaufe an der Nähnadel durch Festhalten zweier freier Enden des Nähfadens innerhalb eines Hohlraums, der innerhalb des zweiten Endes derselben ausgebildet ist, befestigt ist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das System weiterhin ein Nähanker-Einführungswerkzeug umfasst, das die Form eines länglichen Teiles aufweist, mit einem proximalen Griffende und einem distalen Ende, das entfernbar ist und austauschbar mit dem zweiten Ende des Nähankers verbunden werden kann.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Schlaufe eine Länge in dem Bereich von 50 bis 100 cm (20 bis 40 inches) aufweist.
System nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schlaufe eine Länge in dem Bereich von 0.64 bis 3.81 cm (0.25 bis 1.50 inches) aufweist.