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Die
Erfindung betrifft Tabletten, die bioadhäsive Eigenschaften besitzen
und durch eine Schleimhaut hindurch verwendbar sind.
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Die
Verabreichung durch eine Schleimhaut hindurch hat auf metabolischer
Ebene den Vorteil, dass die beträchtliche
Verstoffwechselung des Wirkstoffs durch den ersten Leberdurchgang
vermieden wird und somit die zu verabreichenden Dosen verkleinert
werden, wobei sich die klinische Wirkung erhöht. Der Wirkstoff unterliegt
nicht den verschiedenen enzymatischen oder chemischen Abbauvorgängen im
Magen-Darm-Trakt und ist nicht den Nachteilen ausgesetzt, die mit
dessen Funktion und Physiologie verbunden sind.
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Es
sind bereits zahlreiche Formulierungen vorgeschlagen worden, um
für solche
Tabletten erwünschte Eigenschaften
wie die biologische Verfügbarkeit
des Wirkstoffs zu verbessern, indem dessen Freisetzungsgeschwindigkeit
und Flussrichtung oder die Haftfähigkeit
der Tablette an einem Gewebe bzw. einer Schleimhaut kontrolliert
werden.
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In
diesen Formulierungen wird die bioadhäsive Verbindung häufig gemischt
mit dem Wirkstoff und anderen Exzipienten wie Quellmitteln verwendet.
Dabei werden die jeweiligen Eigenschaften dieser Mittel nicht völlig genutzt.
Ein Teil der bioadhäsiven
Verbindung bleibt im Gemisch eingeschlossen und steht für die Haftung
nicht zur Verfügung.
Weiterhin ist die Gesamtheit des Wirkstoffs nicht immer nutzbar,
und die Kontrolle seiner Freisetzungsgeschwindigkeit kann sich als
schwierig erweisen.
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In
anderen Formulierungen erfordert die für die bioadhäsiven Mittel
getroffene Wahl die Verwendung von Zusatzstoffen wie Gelatine, um
die gewünschte
Wirkung zu erhalten.
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Junginger,
H.E. et al., Deutsche Apotheker-Zeitung, Nr. 26, 1337-1348 (1991)
beschreiben ganz allgemein mehrere mehrschichtige bioadhäsive Tabletten.
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In
EP 0 020 777 sind zweischichtige
Tabletten offenbart, die aus einer Haftschicht und einer nicht haftfähigen Schicht
bestehen, wobei die Trennung in zwei Schichten eine leichtere Handhabung
sowie eine bessere Kontrolle der Freisetzung des Wirkstoffs in der
Mundhöhle
erlaubt.
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Ganz
allgemein weisen die gegenwärtig
zur Verfügung
stehenden bioadhäsiven
Tabletten mehrere Einschränkungen
wie eine unzureichende Bioadhäsion,
einen zu großen
Raumbedarf, eine bei Verwendung inkohärente Struktur und eine schlechte
Beherrschung von Stärke
und/oder Richtung des Flusses des/der Wirkstoffe/s auf.
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Da
sie Verklebungsprobleme aufweisen, ist mit bioadhäsiven Produkten
industriell schwierig umzugehen. Aufgrund ihres hydrophilen Charakters
lassen sie sich schwierig feucht granulieren oder zu Pulver verarbeiten,
und sie weisen oft eine schlechte Rieselfähigkeit auf. Schließlich lassen
sich diese Produkte ganz allgemein nicht gut komprimieren.
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Von
den Erfindern ist festgestellt worden, dass, indem bestimmte Typen
von bioadhäsiven
Verbindungen und Exzipienten ausgewählt werden, es möglich ist,
einen neuen Tablettentyp mit einer Abfolge von Schichten, die unterschiedliche
Funktionen erfüllen,
zu realisieren und eine direkte Komprimierurg durchzuführen, um
mindestens eine dieser Schichten herzustellen.
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Deshalb
liegt der Erfindung als Aufgabe zugrunde, neue Tabletten bereitzustellen,
die, was ihre Haftfähigkeit
und Abgabe der Wirkstoffe, die sie enthalten, betrifft und somit
hinsichtlich ihrer Wirksamkeit optimiert sind und deren Kosten niedrig
sind.
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Ihr
liegt insbesondere als Aufgabe zugrunde, Tabletten bereitzustellen,
die durch die Schleimhaut hindurch verwendbar und gegebenenfalls
oral verabreichbar sind.
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Die
erfindungsgemäßen Tabletten
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie in Form einer dreischichtigen
Verbindung vorliegen, für
eine im Wesentlichen die Schleimhaut durchdringende Verwendung hergestellt worden
sind und die innere Schicht, die den größten Teil der Gesamtmenge des
Wirkstoffs enthält,
- – auf
den einander gegenüberliegenden
Flächen
mit
• einer
bioadhäsiven
Schicht, welche die Gesamtmenge des bioadhäsiven Materials umfasst, bei
der Herstellung der Tablette direkt komprimierbar und in der Lage
ist, durch Imprägnieren
mit Wasser oder einer biologischen Flüssigkeit, die in der Umgebung
der Schleimhaut vorhanden ist, an dieser anzuhaften, und die gewünschte Freisetzung
des Wirkstoffs erlaubt, bzw.
• einer Schicht, die eine Barriere
gegen die Diffusion des Wirkstoffs und das Eindringen von Wasser
oder der biologischen Flüssigkeit
bildet, und
- – auf
den Seiten entweder mit der bioadhäsiven Schicht oder der Barriereschicht
oder auch auf den beiden Flächen
mit der bioadhäsiven
Schicht und auf den Seiten mit der Barriereschicht bedeckt ist.
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Es
ist festzustellen, dass die bioadhäsive/n Schicht/en direkt komprimiert
werden kann/können,
was gegenüber
der Herstellung bioadhäsiver
Tabletten, wie sie bisher stattfand, einen technischen Fortschritt
bedeutet und eine Herstellung mit geringeren Kosten erlaubt.
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Weiterhin
befindet sich die Gesamtmenge des Wirkstoffs und des bioadhäsiven Materials
jeweils in verschiedenen Schichten. Somit kann jede Schicht mit
der minimalen Produktmenge hergestellt werden, die für den gewünschten
Effekt erforderlich ist. Daraus resultiert ein wirtschaftlicher
Vorteil und ein Vorteil, der gleichzeitig die Gesundheit und den
Komfort des Patienten betrifft. Durch die Konzentration des bioadhäsiven Polymers,
das sich mit dem Gewebe oder der Schleimhaut in Berührung befindet,
auf welchem/welcher die Tablette aufgebracht ist, wird eine starke
bioadhäsive
Wirkung und eine kontrollierte und reproduzierbare Freisetzung des
Wirkstoffs erreicht.
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Die
Optimierung der Bioadhäsion
der erfindungsgemäßen Tabletten
erlaubt die Herstellung von Tabletten, die im Vergleich mit denjenigen
des Standes der Technik eine verbesserte Wirksamkeit und eine verlängerte Dauer
der Bioadhäsion
bei derselben oder einer geringeren Menge besitzen, da die bioadhäsive Verbindung
optimiert ist. Dieser Vorteil ist insbesondere für eine Verabreichung von Wirkstoffen über einen
langen Zeitraum hinweg interessant.
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Die
erfindungsgemäße Tablette
hat den Vorteil, dass sie nicht nur die Abgabe des Wirkstoffs steuert, sondern
auch die Auflösung
der Matrix begrenzt, indem sie insbesondere die Tablette vor Abtragung
aufgrund von Bewegungen des benachbarten Gewebes (beispielsweise
der Oberlippe, falls die Tablette durch die Mundhöhle verabreicht
wird) schützt,
indem sie ein nicht ordnungsgemäßes Ankleben
der Tablette verhindert.
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Entsprechend
einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform umfasst die bioadhäsive Schicht
der erfindungsgemäßen Tabletten,
gemischt mit dem bioadhäsiven
Material, mindestens ein Quellmittel, das in Gegenwart eines biologischen
Fluids unlöslich
oder nur wenig löslich
ist, und/oder ein Quellmittel, das in Gegenwart eines biologischen
Fluids löslich
ist, oder ein Mittel, das in Gegenwart eines biologischen Fluids
gelierbar und löslich
ist, mit gegebenenfalls mindestens einem Exzipienten, der es erlaubt,
die Bioadhäsion
zu verstärken,
und/oder einem Zusatzstoff, der wasserlöslich ist oder wie ein Mittel
mit hydrophilem Charakter wirkt.
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Vorteilhafterweise
besteht das bioadhäsive
Material im Wesentlichen aus einem Polymer, das durch Maleinsäureanhydrid
oder ein Derivat wie eine Säure
bzw. ein Ester oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz modifiziert ist.
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Dabei
handelt es sich vorzugsweise um ein Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymer.
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Im
Rahmen der Erfindung, die auf die Herstellung mehrschichtiger Strukturen
gerichtet ist, wird dieses Polymer als biologischer Klebstoff im
Ganzen verwendet, ohne dass es wie im Stand der Technik erforderlich wäre, es mit
anderen biologischen Klebstoffen zu vermischen und/oder speziellen
Behandlungen zu unterwerfen.
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Beispiele
für Copolymere
dieses Typs, die gegenwärtig
handelsüblich
zur Verfügung
stehen, entsprechen denjenigen, die unter der Marke Gantrez® (GAF
products) vertrieben werden.
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Sie
umfassen Gantrez® AN (wasserfreie Form),
S (saure Form), ES (Ester-Form) und MS (Form eines Natrium- und
Calciumsalzes).
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Die
Quellmittel, die in Gegenwart eines biologischen Fluids unlöslich oder
nur wenig löslich
sind, werden vorteilhafterweise aus der Gruppe der Celluloseether
wie Natriumcarboxymethylcellulose, vernetzte Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylcellulose mit hohem Molekulargewicht, der Gruppe der
enteralen und nicht enteralen Celluloseester, modifizierten Stärken wie
Carboxymethylstärke
und Divinylbenzol/Kaliummethacrylat-Copolymer, der Gruppe der Methacrylsäurederivate
wie Polymethylmethacrylate, der Gruppe der Crospovidone/Crospolyvidone
und Polyvinylalkohol mit hohem Molekulargewicht, der Gruppe der
Alginsäure und
deren Derivate, der Gruppe der Acrylsäurederivate wie mit Divinylglykol
vernetzte Acrylsäure
und deren Calciumsalz und der Gruppe der Carrageenane und deren
Derivate und Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymer ausgewählt.
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Quell-
oder Geliermittel, die in Gegenwart eines biologischen Fluids löslich sind
und sich für
die Ausführung
der Erfindung eignen, umfassen die Gruppe der Celluloseether wie
Methylcellulose, Natriumcarboxymethylcellulose und Hydroxypropylmethylcellulose
mit niedrigem Molekulargewicht, die Gruppe der enteralen und nicht
enteralen Celluloseester, Polyvinylalkohol mit niedrigem Molekulargewicht,
Polyvinylalkohol mit mittlerer Viskosität und Polyoxyethylenglykol,
die Gruppe der Povidone/Polyvidone/Copolyvidone, Skleroglucane, Stärken und
modifizierten Stärken
wie vorgelatinierte Stärken,
die Gruppe der Carrageenane und deren Derivate und die Gruppe der
Alginsäure
und deren Derivate.
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Andere
Exzipienten, die zusammen mit dem bioadhäsiven Material verwendet werden,
können
die Bioadhäsion
verbessern, wie Guargummi, Xanthangummi, Karuba, Carrageenate, Pektin,
ein biologisches oder synthetisches Protein, das allein oder zusammen
mit anderen Proteinen biologischen oder synthetischen Ursprungs
verwendet wird, Cyclodextrine oder Derivate wie β-Cyclodextrine, Hydroxypropyl-β-cyclodextrine, teilweise
methylierte β-Cyclodextrine
und Acrylsäurederivate
wie mit Divinylglykol vernetzte Acrylsäure und deren Calciumsalz.
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Zusatzstoffe,
die wasserlöslich
sind oder wie Mittel mit hydrophilem Charakter wirken, werden ausgewählt aus
Lactose, Mannit, kolloider Kieselsäure, Exzipienten der Gruppe
der Hydrocellulosen wie mikrokristalline Cellulose und Exzipienten
aus der Gruppe der Celluloseether, Gelatine, Polyethylenglykole
(PEG), Poloxamere und Pyrrolidone.
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Die
bioadhäsive
Schicht enthält
vorteilhafterweise 5 bis 100 % bioadhäsives Material, 0 bis 80 %
Quellmittel, das unlöslich
oder wenig löslich
ist, 0 bis 50 % lösliches
Quellmittel oder lösliches
und gelierbares Mittel, 0 bis 50 % Exzipient, der zusammen mit dem
bioadhäsiven
Polymer verwendet wird und die Bioadhäsion verbessern kann, und 0
bis 80 % wasserlöslicher
Zusatzstoff, der wie ein Mittel mit hydrophilem Charakter wirkt.
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Wie
bereits betont, erlaubt es die Herstellung einer solchen Haftschicht,
das Phänomen
des "Verklebens" der Tablette mit
einem Gewebe, das nicht dasjenige ist, auf welches sie aufgebracht
werden soll, zu begrenzen. Dabei ist das Vorhandensein des bioadhäsiven Polymers
auf die Kontaktfläche
mit der Schleimhaut oder dem Gewebe begrenzt. Bei einer in der Mundhöhle haftenden
Tablette erleichtert das Vorhandensein einer Haftschicht deutlich
das Anbringen der Tablette und begrenzt deren Bewegungen am Zahnfleisch
und an der Lippe in der ersten Zeit ihres Aufbringens, wodurch die
Bioadhäsion
und schließlich
das Wohlbefinden des Patienten erhöht werden. Alle diese Verbesserungen
bewirken, dass die Gefahr, die bisher von der Aufnahme einer in
der Mundhöhle
haftenden Tablette auf oralem Wege aufgrund einer schlechten Bioadhäsion in
dem ersten Zeitraum ihres Aufbringens ausging, sehr stark verringert
wird.
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Aus
Gründen
der pharmazeutischen Technologie können der Haftschicht auch Fettkörper mit
einem Anteil von 0 bis 50 % an der Gesamtmenge der Schicht zugesetzt
werden. Dabei ist es selbstverständlich,
dass dieser Typ eines Exzipienten mit hydrophobem Charakter in die
Abgabeprofile des Wirkstoffs durch die Haftschicht hindurch eingreifen
kann.
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Was
die innere Schicht mit der größten Wirkstoffmenge,
die anschließend
auch als Hauptschicht bezeichnet wird, betrifft, so enthält sie vorteilhafterweise,
gemischt mit dem/den Wirkstoff/en, mindestens ein in Gegenwart eines
biologischen Fluids unlösliches
oder wenig lösliches
Quellmittel und/oder mindestens ein in Gegenwart eines biologischen
Fluids lösliches
Quellmittel oder ein lösliches
und gelierbares Mittel mit gegebenenfalls mindestens einem Exzipienten,
der den Einschluss des Wirkstoffs erlaubt, und/oder mindestens einem
Exzipienten, der wasserlöslich
ist oder wie ein Mittel mit hydrophilem Charakter wirkt, oder mindestens einem
Exzipienten, der wasserunlöslich
ist oder wie ein Mittel mit hydrophobem Charakter wirkt.
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Die
bereits in Bezug auf die bioadhäsive
Schicht aufgezählten
Mittel werden vorzugsweise aus den weiter oben für jeden Typ eines Mittels aufgezählten entsprechenden
Produkten ausgewählt.
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Die
Exzipienten, die den Einschluss des Wirkstoffs erlauben, umfassen
beispielsweise Cyclodextrine oder Derivate wie β-Cyclodextrine, Hydroxypropyl-β- cyclodextrine, teilweise
methylierte β-Cyclodextrine
und Glyceride wie Glycerylmonooleat.
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Die
Zusatzstoffe, die wasserunlöslich
sind oder wie Mittel mit hydrophobem Charakter wirken, werden insbesondere
ausgewählt
aus hydriertem Rizinusöl,
Magnesiumstearat, natürlichen
und synthetischen Ölen, natürlichen
oder halbsynthetischen Wachsen, Estern aus Fettsäuren und Polyoxyethylen, Fettsäuren und
Fettsäureestern
(Mono- und Triglyceride) und ihren Derivaten wie polyethoxylierte
Fettsäuren
(beispielsweise PEG-Stearat), Fettalkoholen und Fettalkoholestern
und ihren Derivaten wie polyethoxylierte Fettalkohole (beispielsweise
Octyldodeceth-25) und Polyvinylchlorid.
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Der/die
Wirkstoff/e wird/werden insbesondere ausgewählt aus einem Antihistaminikum,
einem Anticholinergikum, einem anorganischen Bestandteil, einem
Allergen, einem lokalen oder allgemeinen Oberflächenanästhetikum, einem Antipyretikum,
einem nicht-opioiden Analgetikum, einem opioiden Analgetikum, einem
anticholinergen und nicht anticholinergen Antispasmodikum, einem
nicht-steroiden entzündungshemmenden
Mittel wie Taiprofensäure,
Indomethacin, Diclofenac, Ibuprofen, Ketoprofen, Naproxen und Piroxicam, einem
steroiden entzündungshemmenden
Mittel wie Bethmetason und Prednisolon, einem cytotoxischen Mittel,
einem Antihormon, einem die Blutarmut bekämpfenden Mittel, einem Antiemetikum,
einem Asthenie bekämpfenden
Mittel, einem Antihypertensivum, davon aus den Betablockern wie
Propranolol, Atenolol und Metoprolol, Umwandlungsenzyminhibitoren
wie Captopril und Enalapril, Angiotensin-II-Antagonisten, Calciuminhibitoren
wie Nifedipin und Diltiazem, Antihypertensiva mit Wirkung auf das
Zentralnervensystem, gefäßerweiternden
Mitteln, den Lipidgehalt senkenden Mitteln, einem oralen Antidiabetikum,
einem Antikoagulans, einem das Aggregieren der Blutplättchen verhindernden
Mittel, einem Calciuminhibitor, einem Nitroderivat, das bei der
Behandlung der Herzinsuffizienz verwendet wird, einem nicht nitrierten
die Herzkranzgefäße erweiternden Mittel,
einem Diuretikum, einem Digitalisderivat und dergleichen, einem
Antiarrhythmikum, einem Antihypotensivum und Kreislaufanaleptikum,
einem gefäßerweiternden
Mittel, einem Antiischämiemittel, einem
gefäßschützenden
Mittel und Venotonikum, einem Hormon, einem Herpesbekämpfenden
Mittel, einem Lichtempfindlichkeit bekämpfenden Mittel, einem Geschwüre bekämpfenden
Mittel wie Ranitidin und Cimetidin, einem Antazidum, einem Laxans,
einem Antidiarrhoikum, einem Pilzbekämpfumgsmittel, einem Cholelitholytikum,
einem Interferon, einemn Enzym, einem Antispasmodikum, einem antibakteriellen
Mittel, einem Antiseptikum, einem Herpes-bekämpfenden Mittel, einem Uterorelaxans,
Oxytocin, Estrogen, einem Progestin, einem Estroprogestin, einem
Wirkstoff, der in der Stillphase angezeigt ist, wie Bromocriptin,
einem Wirkstoff der bei Behandlung der Unfruchtbarkeit angezeigt
ist, einem antigonadotropen Mittel, einem Antikoagulans, einem Thrombolytikum,
einem Antifibrinolytikum, einem Vitamin, einem Hämostatikum, einem Cyclosporin,
einemn Alkylierungsmittel, einem Antibiotikum, einem antiviralen
Mittel, einem Antiparasitikum, einem Impfstoff, einem Diagnostikum,
einem Wirkstoff, der bei der Behandlung der Fettleibigkeit angezeigt
ist, einem Orexigen, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung von
Stoffwechselstörungen
angezeigt ist, einem Wirkstoff, der bei oraler und enteraler Ernährung angezeigt
ist, einem Antikonvulsivum, einem die Parkinsonsche Krankheit bekämpfenden Mittel,
einem Antimyasthenikum, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung
der Alzheimer-Erkrankung angezeigt ist, einem Antimigränemittel,
einem Neuroleptikum, einem angstlösenden Mittel, einem Schlafmittel,
einem Beruhigungsmittel, einem Antidepressivum, einem Thymoleptikum,
einem Psychostimulans, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung von
durch Alkoholabhängigkeit
bedingten Zuständen
angezeigt ist, einem Tabak-Entgiftungsmittel, einem Oplate entgiftenden
Mittel, einem den Gründen
Star belkämpfenden
Mittel, einem Mydriatikum, einem die Bronchien erweiternden Mittel,
einem Antiasthmatikum, einem Antitussikum, einem die Bronchien schleimig
machenden Mittel, einem (topischen) Revulsiv, einem Wirkstoff, der
bei der Behandlung von Knochenkrankheiten angezeigt ist, einem Wirkstoff,
der bei der Behandlung akuter Gichtanfälle angezeigt ist, einem Urikosurikum,
einem Wirkstoff, der bei Behandlung von Algodystrophien angezeigt
ist, einem Muskelrelaxans, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung
der Arthrose angezeigt ist, einem Korrekturmittel bei Hyposialie,
einem Wirkstoff, der bei der Behandlung von Harnsteinen angezeigt
ist, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung einer Niereninsuffizienz
angezeigt ist, ein Wirkstoff, der bei der Behandlung der Enuresis
angezeigt ist, einem Wirkstoff, der bei der Behandlung der retrograden
Ejakulation angezeigt ist, und ein Wirkstoff, der bei der Behandlung
von Impotenz angezeigt ist und dergleichen.
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Von
den Molekülen,
die an der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
beteiligt sind, sind beispielhaft Kontrastmittel, radioaktive Elemente,
Mineralstoffe und Farbmittel zu nennen.
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Die
Hauptschicht enthält
vorteilhafterweise 70 bis 100 % der Gesamtmenge der Tablette an
Wirkstoff, 0 bis 50 % unlösliches
Quellmittel oder wenig lösliches
Quellmittel, 0 bis 50 % lösliches
Quellmittel oder lösliches
gelierbares Mittel, 0 bis 50 % Exzipient, der den Einschluss des
Wirkstoffs erlaubt, 0 bis 50 % wasserlöslichen Zusatzstoff, der wie
ein Mittel mit hydrophilem Charakter wirkt und 0 bis 50 % wasserunlöslichen
Zusatzstoff, der wie ein Mittel mit hydrophobem Charakter wirkt.
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Wie
weiter oben erwähnt,
umfassen die erfindungsgemäßen dreischichtigen
Tabletten mindestens eine Barriereschicht.
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Die
Barriereschicht/en wird/werden im Wesentlichen vom Wirkstoff mit
einem Anteil von 0 bis 30 % der Gesamtmenge mindestens eines in
Gegenwart eines biologischen Fluids unlöslichen oder wenig löslichen Quellmittels
und/oder eines in Gegenwart eines biologischen Fluids löslichen
Quellmittels oder eines löslichen gelierbaren
Mittels, gegebenenfalls mit mindestens einem Exzipienten, der den
Einschluss des Wirkstoffs erlaubt, und/oder einem Zusatzstoff, der
wasserlöslich
ist oder wie ein Mittel mit hydrophilem Charakter wirkt, und/oder
mindestens einem Mittel, das wasserunlöslich ist oder wie ein Mittel
mit hydrophobem Charakter wirkt.
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Diese
verschiedenen Mittel werden vorteilhafterweise aus den in Bezug
auf jeden Typ weiter oben angegebenen Verbindungen ausgewählt.
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Die
Barriereschicht enthält
vorteilhafterweise 0 bis 30 % der Gesamtmenge der Tablette an Wirkstoff, 0
bis 80 % unlösliches
oder wenig lösliches
Quellmittel, 0 bis 80 % lösliches
Quellmittel oder lösliches
und gelierbares Mittel, 0 bis 50 % Exzipient, der den Einschluss
des Wirkstoffs erlaubt, 0 bis 25 % wasserlöslichen Zusatzstoff, der wie
ein Mittel mit hydrophilem Charakter wirkt, und 0 bis 50 % wasserunlöslichen
Zusatzstoff, der wie ein Mittel mit hydrophobem Charakter wirkt.
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Die
drei weiter oben genannten Typen von Schichten umfassen ebenfalls
gegebenenfalls weitere Exzipienten oder Substanzen, die aus denjenigen
ausgewählt
werden, welche die Funktionen erfüllen:
- – Verdünnungsmittel
wie Lactose und deren Derivate oder Dicalciumdihydrogenphosphat,
mikrokristalline Cellulose und deren zusammengesetzte Produkte wie
die Vereinigung aus mikrokristalliner Cellulose und kolloider Kieselsäure (Prosolv
SMCC von Mendell) und Stärke
und ihre Derivate wie vorgelatinierte Stärke,
- – Bindemittel
wie Povidon und Polyvidon, Ethylcellulose, Alginsäure und
ihre Derivate, Maltodextrine, Lactose-Monohydrat, das kristallin,
wasserfrei bzw. modifiziert ist oder an einem zusammengesetzten
Produkt beteiligt ist, wie Verbindungen, die aus Lactose und mikrokristalliner
Cellulose gebildet sind, mikrokristalline Cellulose und ihre zusammengesetzten
Produkte wie die Vereinigung aus mikrokristalliner Cellulose und kolloider
Kieselsäure
(Prosolv SMCC von Mendell), teilweise substituierte Hydroxypropylcellulose,
Stärke und
ihre Derivate wie vorgelatinierte Stärke und Talk,
- – Gleitmittel
wie Magnesiumstearat, Fettalkoholester, Fettsäureester, Natriumstearylfumarat,
hydrierte Pflanzenöle
und Polyethylenglykolderivate,
- – rieselfähig machende
Mittel wie kolloide Kieselsäure
und modifizierte Stärke
wie vorgelatinierte Stärke,
- – Geschmacksmaskierungsmittel
wie bestimmte Methacrylsäurederivate
und
- – am
Aufrechterhalten der Kohäsion
und des allgemeinen Aussehens der Tablette beteiligte Mittel, d.h.
Exzipienten oder Substanzen, die es erlauben, die Veränderung
der Tablette in situ so zu begleiten, dass beispielsweise Trennung,
Lochbildung und inhomogene Quellung der einzelnen Tablettenschichten
verhindert werden.
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Weiterhin
können
sie enthalten:
- – Absorptionsverstärker,
- – Solubilisierungsmittel
wie Polysorbate, Pyrrolidone, Polyethylenglykolderivate, Propylenglykol-
und Glycerinderivate und Polyethylenglykolderivate wie Polyethylenglykol-Glycerin-Hydroxystearat,
- – Aromatisierungsmittel,
- – Farbmittel,
- – Süßungsmittel,
- – Weichmacher,
- – Antioxidantien,
- – Mittel,
welche eine Aufspaltung oder Auftrennung verhindern, wie Natriumcroscarmellose,
Natriumcarboxymethylstärke,
teilweise substituierte Hydroxypropylcellulose, Crospovidon und
Natriumstärkeglykolat,
- – Hautbildungs-,
Umhüllungs-
und filmbildende Mittel wie Hydroxypropylcellulose, Methacrylsäurederivate und
Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymer,
- – Mittel,
die an der Zusammensetzung für
deren Polieren und Glänzen
beteiligt sind und
- – Mittel,
die den Wirkstoff vor Wärme
schützen,
wie Saccharosederivate.
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Die
die Tablette aufbauenden verschiedenen Schichten können Minigranulat,
Mikrokapseln, Nanopartikel, Nanogranulat oder Nanokapseln, das/die
gegebenenfalls umhüllt
ist/sind, enthalten.
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Die
erfindungsgemäßen Tabletten
können
bestimmte Strukturen (relative Anordnung der Schichten) aufweisen,
welche es erlauben, die Abgabe der Wirkstoffe in den/die gewünschten
Verabreichungsweg/e zu richten.
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Die
in der Haftschicht vorhandene/n Verbindung/en kann/können (abgesehen
von der eigentlichen bioadhäsiven
Verbindung) gegebenenfalls von der/den Verbindungen verschieden
sein, die in der Hauptschicht der Tablette vorhanden ist/sind. Die
Verbindung/en der Haftschicht ist/sind vorzugsweise eine oder mehrere von
Hydroxypropylmethylcellulose (HPMC) mit mittlerer oder hoher Viskosität wie Methocel
K 15M und K 100M P (COLORCON). Vorteilhafterweise ist dieser Exzipient
an der Bioadhäsion
beteiligt, da er die Bildung eines Hydrogels erlaubt, dessen Quellung
progressiv verläuft,
was eine langfristige Bioadhäsion
begünstigt.
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Falls
es erwünscht
ist, eine kurzzeitige Adhäsion
zu erhalten, wird eine Hydroxypropylmethylcellulose mit niedriger
Viskosität,
Maisstärke
oder ein anderer Exzipient aus den für die Zusammensetzung der Haftschicht
genannten Verbindungen gewählt.
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Wenn
es erwünscht
ist, eine progressive und konstante Freisetzung des Wirkstoffs zu
erhalten, wird vorzugsweise derselbe/dieselben Exzipient/en, der/die
eine kontrollierte Freisetzung sicherstellt/sicherstellen, für die Hauptschicht
und die Haftschicht der Tablette gewählt. Dies in dem Maße, in welchem
es die ausgewählte Verbindung,
wenn sie mit dem bioadhäsiven
Polymer verbunden ist, erlaubt, eine dem gewünschten Verabreichungszeitraum
entsprechende Bioadhäsion
zu erhalten.
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Wenn
das Ziel darin besteht, ein schnelles Freisetzungsprofil des Wirkstoffs
(Plasmapeak) mit einer anschließenden
langen und konstanten Freisetzung des Wirkstoffs zu erhalten, werden
der/die nicht bioadhäsive/n
Exzipient/en, der/die in der Haftschicht vorhanden ist/sind, wegen
seines/ihres Vermögens,
schnell ein Hydrogel zu bilden, und seiner/ihrer Verträglichkeit
mit dem bioadhäsiven
Polymer ausgewählt.
Die nicht bioadhäsive/n
Verbindung/en, die Bestandteil der Hauptschicht der Tablette ist/sind,
wird/werden derart ausgewählt,
dass die Freisetzung des Wirkstoffs auf oralem Wege durch ein oder
mehrere Phänomene
einer begünstigten
Diffusion (Porosität),
der Aufspaltung und dergleichen gefördert wird.
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Das
schnelle oder das langsame Freisetzungsprofil wird ebenfalls gegebenenfalls
zusammen mit der weiter oben gegebenen Beschreibung einer speziellen
pharmazeutischen Technologie zur Herstellung der Schichten erhalten.
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Die
schnellen Freisetzungsprofile werden vorzugsweise durch direkte
Komprimierung und die langsamen Profile durch ein Verfahren zur
feuchten Granulierung der Hauptschicht und/oder der Barriereschicht
erhalten.
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Unter
Berücksichtigung
der vorgesehenen Verabreichung entsprechen besonders geeignete Abmessungen
etwa 2 bis 30 mm Breite und etwa 1 bis 5 mm Dicke.
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Ganz
allgemein können
die wie zuvor definierten Tabletten eine flache, halbkonvexe, längliche,
parallelepipedische, gegebenenfalls angefaste oder eine beliebige
geometrische Form besitzen, die den Vorteil hat, einen besseren
längeren
Halt der Tablette an der Wirkungsstelle sicherzustellen. Diese Tabletten
können
sich trocknen lassen. Sie können
auch durchbohrt werden.
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Die
Tabletten können
Minigranulat, Mikrokapseln, Nanopartikel oder Nanokapseln umfassen,
die gegebenenfalls umhüllt
sind.
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Die
neuen erfindungsgemäßen Tabletten
finden medizinische, therapeutische, vorbeugende oder hygienische
Anwendungen bei Mensch oder Tier. Sie können vorteilhafterweise durch
die Schleimhaut von Mundhöhle
(Gaumen oder Zahnfleisch), Vagina, Anus, Nase, Rektum bzw. Magen-Darm-Trakt
oder durch ein inneres Organ durch Chirurgie verabreicht werden.
Gemäß ihrer
Struktur erfolgt die Freisetzung des Wirkstoffs gegebenenfalls systemisch.
Dabei ist festzustellen, dass die galenischen Formen mit kleinen
Abmessungen besonders in der Ophthalmologie, auf der Augenbindehaut,
insbesondere dem Augenbindehautsack, und der Augenhornhaut, geeignet
sind.
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Die
Tablette kann aufgrund ihres bioadhäsiven Charakters auch als ein
bioadhäsiven
Träger
verwendet werden, der in einen therapeutischen oder hygienischen
Vorgang integriert ist. So kann die Tablette beispielsweise (aufgrund
ihrer Bioadhäsion)
mit einer Verbindung beladen werden, welche die Bildung eines lokalen
Magnetfeldes erlaubt. Dieses Magnetfeld, wenn es aktiv ist, ermöglicht das
Funktionieren einer zweiten galenischen Form und die lokalisierte
Abgabe des Wirkstoffs an einer bestimmten Stelle und innerhalb einer bestimmten
Zeit.
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Die
Erfindung ist weiterhin auf ein Verfahren zur Herstellung der zuvor
definierten Tabletten gerichtet.
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Das
Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass es das
- – direkte
Komprimieren des zur Ausbildung der bioadhäsiven Schicht hergestellten
Komponentengemischs und
- – direkte
Komprimieren des zur Ausbildung der Wirkstoffschicht hergestellten
Komponentengemischs und des zur Ausbildung der Barriereschicht hergestellten
Gemischs oder das Komprimieren eines dieser Gemische oder der beiden
Gemische, die durch feuchtes oder trockenes Granulieren erhalten
worden sind, umfasst.
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Weitere
erfindungsgemäße Merkmale
und Vorteile werden anhand der folgenden Beispiele unter Bezugnahme
auf die 1A bis 1C näher erläutert, die
relative Schichtanordnungen, die für einen im Wesentlichen durch
die Schleimhaut hindurchgehenden Weg geeignet sein können, zeigen.
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Für diese
Figuren gilt folgende Legende:
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Beispiel 1
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a) Herstellung von Gemischen
die zur Bildung der verschiedenen Schichten verwendet werden
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– Gemisch A, das zur Bildung
der Schicht mit dem Wirkstoff bzw. der Hauptschicht verwendet wird:
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Es
wurden folgende Exzipienten abgewogen, um das Aqivalent für 100 Hauptschichten
herzustellen.
-
-
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Melatonin,
Dicalciumphosphat und die Hälfte
der Ethylcellulose wurden in einer Turbula 10 Minuten lang vermischt.
Das Gemisch wurde durch ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,8
mm geschickt. Der Rest der Ethylcellulose wurde in 5 ml Ethanol
gelöst.
Das Gemisch mit dieser alkoholischen Ethylcelluloselösung wurde
in einer Kitchen Aid 10 Minuten lang mit der Geschwindigkeit 2 granuliert.
Die erhaltene Masse wurde über
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,8 mm klassiert. Nach dem Trocknen
wurden die Körner
gesiebt (Maschenweite 0,4 mm). Die Hydroxypropylmethylcellulose
und die erhaltenen Körner
wurden vermischt. Anschließend
wurde Magnesiumstearat zugegeben und danach das Gemisch homogenisiert.
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– Gemisch B, das zur Bildung
der bioadhäsiven
Schicht verwendet wurde:
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Zur
Herstellung des Äquivalents
von 100 bioadhäsiven
Schichten wurden folgende Exzipienten abgewogen.
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Die
Produkte können
direkt vor dem Komprimieren vermischt werden.
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Das
Methylvinylether-Maleinsäureanhydrid-Copolymer
wurde mit der Hydroxypropylmethylcellulose 10 Minuten lang in einer
Turbula vermischt. Magnesiumstearat, kolloide Kieselsäure und
gelbes Eisenoxid wurden zugegeben und das Ganze 4 Minuten lang in
einer Turbula vermischt.
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– Gemisch C, das zur Bildung
der Barriereschicht verwendet wurde:
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Zur
Herstellung des Äquivalents
von 100 Barriereschichten wurden folgende Exzipienten abgewogen.
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Die
Ethylcellulose-Menge wurde in zwei gleiche Portionen geteilt. Die
erste Portion wurde 10 Minuten lang in der Turbula mit dem gesamten
Dicalciumhydrogenphosphat vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde über ein
Sieb mit einer Maschenweite von 0,8 mm gesiebt. Die restliche Ethylcellulose
wurde in 5 ml Ethanol gelöst.
Das Gemisch mit dieser alkoholischen Ethylcelluloselösung wurde
in einer Kitchen Aid 10 Minuten lang bei Geschwindigkeit 2 granuliert.
Die Masse wurde über
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,8 mm klassiert. Nach dem Trocknen
wurden die Körner
gesiebt (Maschenweite 0,4 mm). Die Hydroxypropylmethylcellulose wurde
mit den Körnern
vermischt. Anschließend
wurden Magnesiumstearat und rotes Eisenoxid zugegeben und danach
das Gemisch in der Turbula 4 Minuten lang homogenisiert.
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b) Komprimierungsstufe
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Die
Komprimierungen wurden mit einer hin- und hergehenden Komprimiermaschine
KORSH vom Typ EKO manuell derart durchgeführt, dass flache, runde Tabletten
erhalten wurden. Die Dicke der Tabletten betrug 2 mm und der Durchmesser
10 mm.
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Die
Komprimierung wurde mit 100 mg Gemisch A, das der Hauptschicht entsprach,
in einer Matrize mit flacher Form und einem Durchmesser von 8 mm
durchgeführt.
Die erhaltenen Tabletten wurden entnommen.
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Die
Matrize mit einer Größe von 10
mm wurde mit 50 mg Gemisch C gefüllt,
das leicht komprimiert wurde.
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Die
geformte Tablette mit einem Durchmesser von 8 mm wurde zentriert
in die Komprimierkammer gelegt. Diese Kammer wurde mit den 50 mg
gefüllt,
die von Gemisch C übrig
geblieben waren. Es wurde bis zur Oberseite der Tablette egalisiert.
Es wurde leicht komprimiert.
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Anschließend wurde
die Komprimierkammer mit 100 mg Gemisch B gefüllt. Es wurde egalisiert und die
abschließende
Komprimierung durchgeführt.
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Es
wurde eine fertige flache Tablette mit einem Gewicht von 300 mg
erhalten. Sie wies die in 1A veranschaulichte
Struktur mit einer bioadhäsiven
Schicht 1 und einer Hauptschicht 2, die an den Seiten und der Unterseite
mit einer Barriereschicht 3 bedeckt war, auf.
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Weiterhin
ist es möglich,
indem mit dem Gemisch B in der ersten und der letzten Stufe gearbeitet
wird, und indem das Gemisch C ausschließlich auf den Seiten gemäß dem zuvor
beschriebenen Verfahen aufgebracht wird, die in 1B veranschaulichte
Struktur herzustellen, die zwei äußere bioadhäsive Schichten
1, die eine Wirkstoffschicht 2 bedecken, deren Seiten mit der Barriereschicht
3 bedeckt sind, umfasst.
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In
einer Abwandlung wurde eine wie in 1C gezeigte
Tablette hergestellt, indem die Komprimierkammer mit 50 mg Gemisch
B gefüllt
wurde, das komprimiert wurde, anschließend in die Mitte der Matrize
die zuvor mit dem Gemisch A hergestellte Tablette gelegt und danach
um die Tablette 50 mg Gemisch B hinzugefügt wurde, das komprimiert wurde,
um die bioadhäsive
Schicht 1 zu bilden. Danach wurde in den Trichter das Gemisch C
gefüllt,
um die Barriereschicht 3 zu bilden.
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Die
Tablette kann auf dem Zahnfleisch eines Patienten angeordnet werden
und Melatonin kontrolliert 8 Stunden lang abgeben, ohne sich aufzulösen, ohne
sich abzulösen
und ohne auf falsche Weise zu verkleben. Eine solche Gestaltung
erlaubt eine Freisetzung von Melatonin im Wesentlichen durch die
Schleimhaut hindurch und die Verwendung einer verringerten Menge
an Wirkstoff und Exzipienten.
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Beispiel 2
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a) Herstellung der Gemische
A, B und C
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Es
wurden die Gemische A und B hergestellt, indem wie in Beispiel 1
verfahren wurde, aber für
das Gemisch A folgende Exzipienten in den angegebenen Mengen verwendet
wurden, welche die Herstellung des Äquivalents von 100 Hauptschichten
erlaubt.
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Zur
Herstellung des Gemischs C wurden zur Herstellung des Äquivalents
von 100 Barriereschichten folgende Exzipienten verwendet.
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Hydroxypropylcellulose
wurde mit dem Dicalciumphosphat 10 Minuten lang in einer Turbula
vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde durch ein Sieb mit einer
Maschenweite von 0,8 mm gesiebt. Das gesamte Polyvinylpyrrolidon
wurde in 3,5 ml Wasser gelöst.
Das Gemisch wurde mit dieser Lösung
in einer Kitchen Aid mit Geschwindigkeit 2 8 Minuten lang granuliert.
Die Masse wurde über
ein Sieb mit einer Maschenweite von 0,8 mm klassiert. Nach dem Trocknen
wurden die Körner
durch 0,4 mm gesiebt. Die Hydroxypropylmethylcellulose wurde mit
den Körnern
10 Minuten lang in einer Turbula vermischt, anschließend wurden
das Magnesiumstearat und das rote Eisenoxid zugegeben und das Gemisch
4 Minuten lang in einer Turbula homogenisiert.
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b) Komprimierungsstufe
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Die
Komprimierungen wurden in einer hin- und hergehenden Komprimiermaschine
KORSH, Typ EKO, so durchgeführt,
dass runde, flache Tabletten erhalten wurden.
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Aus
dem Gemisch A wurde eine runde, flache Tablette mit einem Durchmesser
von 6 mm (Hauptschicht) komprimiert.
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Die
Komprimierkammer wurde mit 50 mg Gemisch C gefüllt. Es wurde vorkomprimiert
(Barriereschicht). Es wurde die aus dem Gemisch A hergestellte Tablette
auf die Barriereschicht in der Mitte der Matrize gelegt. Anschließend wurden
50 mg Gemisch B so eingefüllt,
dass die die Hauptschicht bildende Tablette, die den Wirkstoff (Prochlorperazin)
enthielt, bedeckt war. Es wurde eine abschließende Komprimierung durchgeführt.
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Es
wurde eine runde, flache Tablette mit einem Durchmesser von 8 mm,
die etwa 150 mg wog und die in 1C gezeigte
Form hatte, erhalten.
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Die
Tablette kann in der Mundhöhle
eines Patienten angebracht werden, dem es schlecht geworden ist
und welcher sich erbrechen muss. Sie kann das Prochlorperazin 5
Stunden lang kontrolliert abgeben, ohne dass sie dabei beschädigt wird.
Eine solche Gestaltung erlaubt eine längere Freigabe, im Wesentlichen
durch eine Schleimhaut hindurch.
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Beispiel 3
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a) Herstellung der Gemische
A, B und C
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Es
wurden die Gemische A und B hergestellt, indem wie in Beispiel 1
verfahren wurde, aber für
das Gemisch A folgende Exzipienten mit den angegebenen Mengen, welche
die Herstellung des Äquivalents
von 100 Hauptschichten erlauben, verwendet wurden.
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Die
Exzipienten, außer
das Magnesiumstearat, wurden 10 Minuten lang in der Turbula vermischt.
Das erhaltene Gemisch wurde durch ein Sieb mit einer Maschenweite
von 0,8 mm gesiebt. Anschließend
wurde das Magnesiumstearat zugegeben und danach 4 Minuten lang in
der Turbula vermischt.
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Zur
Herstellung des Gemischs B wurden folgende Exzipienten abgewogen,
um das Äquivalent
von 100 bioadhäsiven
Schichten herzustellen.
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Zur
Herstellung des Gemischs C wurden folgende Exzipienten verwendet,
um das Äquivalent
von 100 Barriereschichten herzustellen.
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Das
Glycerinmonostearat wurde mit Hydroxypropylcellulose 5 Minuten lang
in der Turbula vermischt. Die Masse wurde über ein Sieb mit einer Maschenweite
von 0,8 mm klassiert. Das rote Eisenoxid wurde zugegeben und in
der Turbula 4 Minuten lang vermischt.
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Komprimierungsstufe
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Die
Komprimierungen wurden in einer hin- und hergehenden Komprimiermaschine
KORSH, Typ EKO, so durchgeführt,
dass runde, flache Tabletten erhalten wurden.
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Es
wurde eine runde, flache Tablette mit einem Durchmesser von 6 mm
aus dem Gemisch A (Hauptschicht) hergestellt.
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Die
Komprimierkammer wurde mit 50 mg Gemisch C gefüllt. Es wurde vorkomprimiert
(Barriereschicht). Die aus dem Gemisch A hergestellte Tablette wurde
auf der Barriereschicht in der Mitte der Matrize aufgebracht. Anschließend wurde
mit 50 mg Gemisch B so gefüllt,
dass die Tablette bedeckt war, welche die den Wirkstoff (Nifedipin)
enthaltende Hauptschicht bildete. Es wurde eine abschließende Komprimierung durchgeführt.
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Es
wurde eine runde, flache Tablette erhalten, die etwa 150 mg wog
und die in 1C gezeigte Gestaltung aufwies.
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Die
Tablette kann in der Mundhöhle
eines Patienten bei der Behandlung einer Bluthochdruckkrise angebracht
werden, wobei eine unter der Zunge durchgeführte Behandlung ersetzt und
die Trinitin-Abgabe auf kontrollierte Weise 2 Stunden lang ohne
Beschädigung
der Tablette sichergestellt wird. Eine solche Gestaltung erlaubt
eine schnelle Freisetzung des Wirkstoffs durch die Schleimhaut hindurch.
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Erfindungsgemäß werden
somit bioadhäsive
Tabletten bereitgestellt, die eine hohe Wirksamkeit und eine optimale
Flexibilität
in der Anwendung besitzen.
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Insbesondere
ist die Gefahr sehr gering, dass sie sich ungewollt ablösen und
damit verbundene Überdosen
auftreten. Sie haben den Vorteil, dass die Haftung zwischen den
verschiedenen Schichten aufrechterhalten bleibt und sie eine homogene
Verteilung der Spannungen besitzen, die aus unterschiedlichen Hydratationen
der ver schiedenen Schichten resultieren. Somit weisen sie die Nachteile,
die mit der Aufspaltung der Schichten verbunden sind, wie vorzeitige
oder übermäßige Freisetzung
von Wirkstoffen, nicht auf.
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Weiterhin
verursachen sie keine durch ihren Platzbedarf hervorgerufene Störungen und
lösen keine Allergien,
Sensibilisierungen oder Reizungen aus (die Effekte, die auf den/die
Wirkstoff/e allein zurückzuführen sind,
werden jedoch selbstverständlich
dabei nicht berücksichtigt).