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FACHGEBIET
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Diese
Erfindung betrifft allgemein das Gebiet der Pharmakotherapeutika
und der Anwendung der photodynamischen Therapie ("PDT") zur Verminderung
oder Verhütung
von Entzündungen
an einem beschädigten
Gewebe sowohl durch Intestinalverletzungen, zum Beispiel bei operativen
Eingriffen, als auch durch Unfallverletzungen, zum Beispiel Hautschnitte,
Verletzungen der Gelenke und Sehnen und die Behandlung von Brandopfern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Anwendung einer "Niedrigdosis"-PDT zur Behandlung von Augengewebe,
bei dem die Entzündung
aufgrund der Manipulation des Augengewebes entstanden ist, insbesondere,
wenn die Entzündung
einen komplizierenden Faktor in der Genesung des Patienten von einer
erforderlichen Maßnahme
darstellt. Zu den üblichen
Anwendungen zählen
solche bei entzündlichen
Augenerkrankungen und verschiedenen Arten von augenchirurgischen
oder Laserbehandlungen, wie etwa einer Transplantation oder der
herkömmlichenrweise
zur Behandlung von Glaukom eingesetzten Filtrationschirurgie am
Auge. Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung
die Verlängerung
der Fortbestandsdauer der Filtrationsblase zur Verbesserung des
Ergebnisses der Filtrationschirurgie.
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HINTERGRUND
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Entzündungen im allgemeinen
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Die
allgemein mit einer Entzündung
verbundenen vier Hauptanzeichen sind: (1) Rötung, (2) Schwellung, (3) Wärmegefühl und (4)
Schmerz, wobei ein optionales fünftes
Hauptanzeichen der Verlust der Funktion des betroffenen Körperteils
ist. Während
eine Verletzung eine komplexe Reihe von Ereignissen auslöst, von denen
viele gleichzeitig auftreten und in vielfältiger Weise miteinander in
Beziehung stehen, ist bekannt, dass kleine Blutgefäße in bedeutsamer
Weise an der Auslösung
der Entzündung
teilhaben. Tatsächlich
stellt eine Entzündung
einen der wertvollen Abwehrmechanismen des Körpers dar und wird generell
als dreiphasig verstanden: die degenerative Phase, die vaskuläre Phase
und die Heilungsphase. Siehe Klein, "Defense Reactions in Action", Immunology, The
Science of Self-Nonself Discrimination, Kapitel 14, 577–84 (1982).
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Spezifisch
beginnen in der degenerativen Phase die betroffenen Zellen, insbesondere
epidermale Zellen und Fibroblasten, zu schwellen, wobei ihre Zytoplasmen
vakuolisiert und ihre Kerne größer werden
und fragmentieren. Ein Teil der Blutplättchen in den beschädigten Blutgefäßen zersetzt
sich und setzt Serotonin und andere Mediatoren frei, die auf die
sympathetischen Nervenendigungen wirken.
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Die
vaskuläre
Phase ist durch Veränderungen
in den Blutgefäßen, eine
umfangreiche Wanderung und Aktivität der sogenannten entzündlichen
Zellen (Granulozyten – insbesondere
Neutrophile, Lymphozyten, Monozyten und Makrophagen) und die Beseitigung
degenerierter Zellen und Zelltrümmer
gekennzeichnet. Das kapilläre
Netzwerk und die postkapillären
Venulen werden bei der aktiven Hyperämie von Blut überflutet,
gestaut und prall überfüllt. Da
sich die Zahl der Kapillaren ebenfalls vermehrt, ist ein rötliches
Erscheinungsbild des entzündeten
Gewebes, manchmal als "Flamme" bezeichnet, zu beobachten.
Der verstärkte
Blutstrom bewirkt auch, dass sich die Temperatur der entzündeten Fläche dem
wärmeren
Aortablut, verglichen zum umgebenden normalen Gewebe, annähert, was
eine Hitzeempfindung erzeugt.
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Auf
eine Verletzung hin setzt das beschädigte Gewebe Substanzen frei,
die als mit Histamin verwandt bekannt sind und als H-Substanzen
bezeichnet werden, einem Gemisch aus Histamin und Serotonin, das
aus zerbrochenen Gewebe-Mastztellen freigesetzt wird. Die H-Substanzen
bewirken eine aktive Erweiterung der Blutgefäße, wobei sich die Endothelzellen
des erweiterten Gefäßes voneinander
trennen, was zu einer Vergrößerung der
Abstände
zwischen ihnen führt.
Die Endothelauskleidung der Blutgefäße wird zunehmend mit Leukozyten
ausgepflastert, was einen Teil der Flüssigkeit in das umgebende Gewebe
hinausdrängt.
Die proteinreiche Flüssigkeit,
die aus dem Gefäß in das
umgebende Gewebe austritt, bewirkt eine Gewebeschwellung.
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Die
entweichende Flüssigkeit
enthält
auch Substanzen, die bakterielle Toxine neutralisieren und die Zerstörung des
die Entzündung
verursachenden Agens unterstützen.
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Die
Leukozyten, insbesondere Neutrophilen und Monozyten, wandern auf
der Blutgefäßwand herum, bis
sie eine geeignete Lücke
finden, durch die sie in die perivaskulären Strukturen und Geweberäume austreten
können.
Die Leukozyten greifen die toten und absterbenden Zellen an, verdauen
sie intrazellulär
durch Phagozytose oder extrazellulär durch proteolytische Enzyme,
die von ihren Lysosomen freigesetzt werden, wenn sie selbst absterben.
Die Anreize für
die Leukozytenemigration werden als vom verletzten Gewebe in Form
von chemotaktischen Faktoren ausgehend erachtet.
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Bei
den Blutplättchen
handelt es sich um einen anderen Zelltyp, der durch eine Gewebsverletzungen tiefgreifend
betroffen ist. Kurz nach der Verletzung heften sich die Blutplättchen einzeln
oder in Klümpchen
an die Gefäßwände. Gleichzeitig
beginnen Fibrinfasern aufzutreten und ein feines Netz zu bilden,
das beim Einfangen von Zellen hilft. Der resultierende Klumpen zieht
die Kanten des zerrissenen Gewebes zusammen.
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Der
intra- und extrazelluläre
Verdau von nekrotischem Gewebe durch Neutrophile und Monozyten erzeugt
eine Flüssigkeit,
die sich mit dem aus den Blutgefäßen ausgestoßenen serösen Material
verbindet. Bildet sich ein Abszeß, so wird die Höhle durch
eine pyrogene Membran ausgekleidet, die bei mit Bakterien infizierten
Wunden die Streuung und Vervielfachung der pathogenen Mikroorganismen
in das Blut verhindert.
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In
den ersten beiden Phasen des entzündlichen Prozesses wird der
Fremdkörper
entweder zerstört, zum
Beispiel dann, wenn der Fremdkörper
ein Organismus ist, oder das ihn umgebende Gewebe abgelöst, zum
Beispiel wenn er ein Splitter ist. In der Heilungsphase beginnt
die Entzündung
abzuklingen, wobei einzelne Blutgefäße und Gefäßstrukturen sich wieder normalisieren
und die Wundreparatur einsetzt. Die drei Hauptereignisse im Reparaturprozess
sind (1) Bildung von neuem Bindegewebe durch proliferative Fibroblasten;
(2) Regeneration des Epithels, und (3) Auswachsen neuer Kapillaren.
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Noch
vor dem Abklingen der Entzündung
beginnen Fibroblasten, aus dem umgebenden normalen Gewebe in die
verletzte Fläche
zu wandern, wo sie gewöhnlich
in einem ruhenden Zustand existieren. Sie wandern mittels einer
amöboiden
Bewegung an Fibrinsträngen
entlang und verteilen sich über
die gesamte Heilungsfläche.
Einmal im verletzten Gewebe in einer Position fixiert, beginnen
sie mit der Collagensynthese und Sekretion dieses Proteins, das
sich selbst zu Fasern anordnet. Die Fasern orientieren sich mit
ihren Längsachsen
in Richtung des größten Drucks.
Mit zunehmender Festigkeit der Collagenbündel zersetzen sich die Fibroblasten
nach und nach und heften sich dicht an die Bündel, und die verletzte Fläche verwandelt
sich zu Narbengewebe.
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Zeitgleich
mit der Bildung des Narbengewebes beginnen sich die intakten epidermalen
Zellen am Wundrand zu vermehren und bewegen sich als eine Platte
zum Mittelpunkt der verletzten Fläche. Mit dem Abklingen der
Entzündung
erwächst
ein Bedarf an einer direkten Blutzufuhr, und neue Gefäße beginnen
in die Wunde hineinzuwachsen.
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Es
ist bekannt, dass bei Betrachtung einer Entzündung auf molekularer Basis
eine Anzahl aktiver Verbindungen in einer komplexen Weise miteinander
wechselwirkt. Unter den durch Verletzung beschädigten Zellen befinden sich
Mastzellen, die Mediatoren freisetzen, die eine Frühphase einer
Gefäßenweiterung
auslösen, begleitet
von der Abtrennung von Endothelzellen und Freilegung der Collagenfasern
in der subendothelialen Schicht. Fasern in den interzellulären Lücken, die
sich bei Blutgefäßen bilden,
fangen Blutplättchen
ein und lösen
die Freisetzung der Mediatoren aus diesen Zellen aus.
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Über die
Blutplättchen
hinaus wechselwirken die freigelegten Collagenfasern auch mit Proteinen
des Plasmas, die durch die Poren der erweiterten Gefäßwand einsickern,
einschließlich
des auslösenden
Faktors der Blutgerinnungs-Kaskade. Diese Proteine initiieren auch
die Kinin-Bradykinin-Kaskade, wobei Bradykinin erzeugt wird, welches
an der Gefäßerweiterung,
der zunehmenden Durchlässigkeit
des Blutgefäßes und
der Chemotaxie beteiligt ist.
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Ein
viertes Molekularsystem, die Komplement-Kaskade, kann durch mehrere
Reize aktiviert werden: die verletzten Blutgefäße, die proteolytischen Enzyme,
die durch die beschädigten
Zellen freigesetzt werden, die Membrankomponenten jeglicher beteiligter
Bakterien und Antigen-Antikörper-Komplexe.
Einige der aktivierten Komplement-Komponenten wirken als chemotaktische
Faktoren, die für
das Einströmen
von Leukozyten in die entzündete
Fläche
verantwortlich sind. Andere erleichtern die Phagozytose und sind
an der Zelllyse beteiligt.
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Augenentzündung
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Bei
Glaukom handelt es sich um eine Erkrankung des Auges, bei der ein
hoher Augeninnendruck eine Schädigung
des Sehvermögens
bei einem Individuum bewirkt. In einem gesunden Auge wird durch
die Epithelzellen des Ziliarkörpers,
der um den Innenumfang der Iris (zur Innenseite des Augapfels hin)
lokalisiert ist, eine Flüssigkeit
erzeugt. Zu den Funktionen dieser Flüssigkeit zählen die Ernährung der
Zellen im Auge und die Aufrechterhaltung eines positiven Drucks
innerhalb des Augapfels, der erforderlich ist, um die korrekte Raumverteilung
der zur Bilderzeugung erforderlichen Sehapparatteile, ähnlich der
Trägerstruktur
eines Kamerakörpers
in einem Fotoapparat, aufrechtzuerhalten.
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Die
Flüssigkeit
wird normalerweise durch Filtration durch das Trabekelmaschenwerk,
einem zirkulären Körper, der
kreisförmig
im Winkel zwischen der Iris und der Hornhaut im vorderen Abschnitt
des Auges platziert ist, aus dem Auge entfernt. Die Flüssigkeit
dringt typischerweise durch mikroskopisch große Löcher im Trabekelmaschenwerk
in den Schlemm-Kanal und dann durch Verbindungskanäle, die
die Flüssigkeit
in die Episkleralvenen und aus dem Auge heraus führen. In der Pathologie des
Glaukoms ist der Abfluss der Flüssigkeit aus
dem Auge vermindert, was zu einem scharfen Anstieg des Augeninnendrucks,
einer Beschädigung
der inneren Augengewebe und schließlich zum vollständigen Verlust
des Sehvermögens
führt.
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Das
therapeutische Ziel bei der Behandlung von Glaukom ist immer dasselbe,
d.h. die Senkung des Augeninnendrucks entweder durch Herabsetzung
der Flüssigkeitsproduktion
oder durch Erhöhung
des Abflusses oder der "Filtration" der Flüssigkeit
aus dem Auge heraus. Zwar gibt es verschiedene Methoden zur Erreichung
dieses Ziels, doch wird zunächst
immer der medikamentöse
Weg versucht. Ist die Medikation in der Kontrolle des erhöhten Augeninnendrucks
nicht erfolgreich, so werden andere, invasivere Techniken angewendet,
wie etwa eine Laserbehandlung oder eine operative Intervention.
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Zu
den Laserverfahren zählen
die Trabekuloplastie, bei der der Laser zum Brennen von Löchern in das
Trabekelmaschenwerk eingesetzt wird. Zu den operativen Techniken
zählen
(1) eine Trabekulotomie, bei der eine Metallsonde oder "Trabekulotom" zur Erwreiterung
der Öffnung
zwischen dem Schlemm-Kanal und der Vorderkammer des Auges um etwa
ein Drittel des Umfangs des normalen Abflusswinkels eingesetzt wird; (2)
eine Trabekulektomie, die das Schneiden durch das Trabekelmaschenwerk
einbezieht; und (3) eine Iridektomie, die das Ausschneiden von Teilen
der Iris betrifft. Eine Sklerostomie involviert das Schneiden durch
die Lederhaut entweder mit einem Laser oder einem chirurgischen
Instrument. Trabekulektomie, Iridektomie und Sklerostomie sind alle
mit der Bildung einer Filtrations-"Blase" verbunden, einer kleinen Blase, in
die überschüssige Augenflüssigkeit
abgezweigt wird, um dadurch den Abfluss aus dem Auge zu fördern.
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Eine
Glaukom-Filtrationschirurgie wird gewöhnlich für Patienten empfohlen, die
eine progressive glaukomatöse
Schädigung
aufweisen, und für
Patienten, die bei ihrer derzeitigen Höhe des Augendrucks einem signifikanten
Risiko von Fortschreiten der Erkrankung ausgesetzt sind. Bei Patienten
mit einer schweren Schädigung
ist die Langzeit-Prognose besser, wenn der Augeninnendruck ("IOD") auf weniger als
20 mm Hg vermindert und auf dieser Höhe gehalten werden kann. Daher
wird gewöhnlich
bei Patienten mit fortgeschrittener Schädigung und Augendrücken von über 18 – 20 mm
Hg eine Filtrationschirurgie stark empfohlen.
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Die
Operation fällt
allgemein in eine von zwei Kategorien: (1) Vollhaut-Verfahren oder
(2) „Guarded
Fistula"-Verfahren.
Das grundlegendere „Guarded
Fistula"-Verfahren
beinhaltet typischerweise die folgenden Trabekulektomie-Schritte:
- a. Zurückziehen
des Augenlids;
- b. Durchdringen des Limbus (ein durchscheinendes Gewebe, welches
den Übergang
zwischen der trüben Lederhaut
und der klaren Hornhaut des Auges darstellt), um eine Öffnung in
die vordere Augenkammer (begrenzt durch die farbige Iris und die
klare Hornhaut, die die Iris bedeckt) von der Außenseite des Vorderabschnitts
des Auges zu schaffen;
- c. an einem Punkt unterhalb der Iris, Zurückziehen der Außenschichten
der Bindehaut und Schneiden eines dreieckigen Lederhautlappens,
wobei die Basis des Dreiecks am Limbus sitzt;
- d. Eindringen in die vordere Augenkammer von der Basis des dreieckigen
Lederhautlappens aus;
- e. Ausschneiden eines Abschnitts des darunterliegenden Trabekelmaschenwerks
zum Bilden einer Fistel oder eines Verbindungskanals;
- f. Ausschneiden eines kleinen Teils der Iris durch die Fistel;
- g. Schließen
des Lederhautlappens durch Nahtstiche;
- h. Zunähen
der Bindehaut; und
- i. Einspritzen einer physiologisch geeigneten Flüssigkeit,
z.B. einer basischen Salzlösung
("BSS"), in die vordere
Augenkammer durch die den Limbus durchdringende äußere Öffnung, die in Schritt b vorgenommen
wurde, um die entlang des Limbus gebildete Blase zu heben und so
zu bestätigen,
dass die Fistel nicht blockiert ist, und um zu bestätigen, dass
keine Sickerlöcher
in der Blase vorhanden sind.
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Das
Vollhaut-Verfahren weicht darin ab, dass eine direkte Öffnung,
ohne den Lederhautlappen, zur Verbindung der vorderen Augenkammer
mit dem unter der Bindehaut liegenden Raum durch den Limbus geschaffen
wird. Nachdem die äußeren Schichten
der Bindehaut zurückgezogen
wurden, wird die Fistel durch Sklerektomie (Schneiden einer Gewebelippe
aus der Lederhaut am Limbus), thermische Sklerostomie (Schneiden
einer flachen Furche in die Lederhaut parallel zur Limbusoberfläche), Lasersklerostomie
oder Trephination geschaffen. Stewart, "Filtering Surgery – Techniques and Operative
Complications",
Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel 10, 333–61 (1990).
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Im
Anschluss an die Operation wird der Zustand der Filtrationsblase
auf einer regelmäßigen Basis sorgfältig überprüft. Anfänglich ist
die Blase gewöhnlich
gut von der Lederhaut abgehoben. Bei vielen Augen zeigt sich ein
beginnender Bereich von Avaskularität in der Bindehaut am ersten
postoperativen Tag, gewöhnlich
um die Stelle der Fistel. Der avaskuläre Bereich wird duch Feststellen
eines lokalisierten Verlusts von Kapillaren und Venulen identifiziert.
Bei Untersuchung der vorderen Augenkammer kann eine Rötung oder
Flamme von geringem Umfang vorhanden sein, was auf eine Entzündung hinweist.
Der IOD in der ersten postoperativen Woche beträgt gewöhnlich weniger als 5 mm Hg,
obschon er auch im Bereich von 6 – 10 mm Hg liegen kann. Nach
der anfänglichen
Untersuchung wird der Patient gewöhnlich auf eine Antibiotikum-Steroid-Kombination
gesetzt. Stewart, "Postoperative
Complications of Filtering Surgery", Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel
11, 363–90
(1990).
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In
der zweiten bis vierten postoperativen Woche nimmt die Entzündung der
Bindehaut und der Blase ab und beruhigt sich die vordere Augenkammer
mit abklingendem Umfang der Rötung.
Auch wird die Blase als Folge der Narbenbildung gewöhnlich ein
wenig kleiner. Außerdem
zeigt die Blase im allgemeinen weiterhin einen avaskulären Bereich,
der an Größe zunehmen
kann. Der IOD in der zweiten bis vierten postoperativen Woche steigt
gewöhnlich
auf 10 mm Hg oder mehr. Stewart, " Postoperative Complications of Filtering
Surgery", Clinical
Practice of Glaucoma, Kapitel 11, 363–90 (1990).
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Nach
vier Wochen eines unkomplizierten postoperativen Verlaufs weist
die Bindehaut gewöhnlich
wenig oder keine Entzündung
auf. Die wohlfunktionierende Blase behält typischerweise einen avaskulären Bereich
bei und kann entweder minimal oder deutlich von der Lederhaut abgehoben
sein. Außerdem
sollte sich der IOD während
dieser Periode idealerweise bei 10 bis 15 mm Hg stabilisieren. Topische
postoperative Steroide werden entsprechend des Umfangs der Entzündung in
der Filtrationsblase und der vorderen Augenkammer langsam herabgesetzt.
Bleibt die Blase vaskulär
und entzündet,
so werden die Steroide gewöhnlich
beibehalten und manchmal sogar erhöht, um die Rückbildung
der Entzündung
in einem vorderen Augensegment zu beschleunigen und dadurch die
Narbenbildung einzuschränken.
Stewart, "Postoperative
Complications of Filtering Surgery", Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel
11, 363–90
(1990).
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Ungünstigerweise
kann während
der frühen
postoperativen Periode nach der Filtrationschirurgie ein Patient
eine Vielfalt verschiedener Komplikationen erleiden, von denen eine
ein Blasenversagen ist. Bei vielen Patienten tritt das Blasenversagen
nach ein bis sechs Monaten postoperativ auf, wobei die Blase schließlich den
Augendruck nicht mehr kontrollieren kann. Klinisch gesehen sind
Filtrationsblasen, die schlecht funktionieren, gewöhnlich von
geringer Breite, schlecht angehoben und sind zumindest teilweise
vaskularisiert, weshalb der IOD wiederum über den Normalbereich hinaus
ansteigt. Stewart, "Postoperative
Complications of Filtering Surgery", Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel
11, 363–90
(1990).
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Der
Erfolg der Filtrationschirurgie hängt davon ab, wie lange nach
der Operation die Blase funktional bleibt. Patienten entwickeln
typischerweise ein Blasenversagen entweder durch eine Blockade an
der Stelle der Fistel oder durch eine Vernarbung an der Grenzfläche zwischen
der Bindehaut und der Lederhaut. Ist die Stelle der Fistel blockiert,
so kann eine von mehreren Lasertherapie-Techniken oder herkömmlichen
operativen Techniken angewendet werden. Unglücklicherweise kann jedoch selbst
dann, wenn die Fistel in dieser Weise geöffnet wird, der wässrige Abfluss
aufgrund einer zuvorigen Blasenverwachsung an die Lederhaut beschränkt sein.
Versagen diese Verfahren und ist der IOD des Patienten bei maximaler
medikamentöser
Therapie unkontrolliert, so kann die Durchführung eines weiteren Filtrationsverfahrens
an einer unterschiedlichen Stelle erforderlich sein. Bleibt die
Fistel geöffnet,
doch ist die Blase klein, so resultiert der erhöhte IOD möglicherweise aus der Vernarbung
zwischen der Bindehaut und der Lederhaut, was der häufigste
Grund des Blasenversagens bleibt. Stewart, "Postoperative Complications of Filtering
Surgery", Clinical
Practice of Glaucoma, Kapitel 11, 363–90 (1990).
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Die
Manipulation der Augengewebe, insbesondere der Bindehaut, bei der
Filtrationschirurgie führt
notwendigerweise zu Entzündung
und schließlich
Vernarbung. Allgemein gilt, je mehr Manipulation, um so kürzer die
Fortbestandsdauer der Blase. Da eine Filtrationschirurgie bei Patienten
mit hohem Glaukomrisiko oftmals zu Versagen als Folge einer postoperativen
Vernarbung führt,
scheinen Fibroblasten eine entscheidende Rolle bei diesem Prozess
zu spielen. Katz et al., "Mitomycin
C versus 5-Fluorouracil in High-Risk Glauoma Filtering Surgery", Ophthalmology,
102:9, 1263–68
(1995). Einer der Hauptgründe
für das
Versagen der Glaukom-Filtrationschirurgie ist das Vorhandensein
von Fibroblasten im Subkonjunktivagewebe (Berlin et al., "The Role of Laser Sclerostomy
in Glaucoma Surgery",
Current Opinion in Ophthalmology 6:102–114 (1995)), und schlägt die Operation
fehl, so liegt dies gewöhnlich
daran, dass eine Fibroblastenwucherung und Vernarbung an der Filtrationsstelle
stattgefunden hat (Mora et al., "Trabeculectomy
with Intraoperative Sponge 5-Fluorouracil", Ophthalmology, 103:963–70 (1996)).
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Bei
sogenannten "Hochrisiko"-Patienten, bei denen
ein hohes prozentuales Blasenversagen aufgrund von Fibrose auftritt,
ist manchmal eine begleitende Behandlung zur Operation zur Verlängerung
der Fortbestandsrate der Filtrationsblase hilfreich. Es wurden viele
Techniken zur Verminderung der Entzündung und Narbenbildung entwickelt,
wodurch die Funktion der bei der Filtrationschirurgie geschaffenen
Filtrationsblase verlängert
wird, wie z.B. einfache Digitalmassage des Auges auf einer periodischen
Basis für
etwa vier Wochen nach der Operation.
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Pharmakologische
Techniken zur Begrenzung der Narbenbildung durch Hemmung der Entzündungsreaktion
und Verhinderung der Bildung von Collagen bei spezifischen Stufen
entlang seines Syntheseweges wurden ebenfalls ausprobiert. Oftmals
werden Corticosteroide entweder topisch als Tropfen oder subkonjunktival
injiziert angewendet, um das Verhindern der Vernarbung der Blase
durch Hemmen der Entzündungsreaktion
und Fibroblastenwucherung zu unterstützen. Stewart, "Filtering Surgery – Techniques
and Operative Complications",
Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel 10, 333–61 (1990). Üblicherweise
werden topische Steroide zur Minimierung der Narbenbildung solange
fortgesetzt, bis die Entzündung
des vorderen Augensegments sich zurückgebildet hat. Stewart, "Postoperative Complications
of Filtering Surgery",
Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel 11, 363–90 (1990). Ein typisches Behandlungsprogramm
kann die postoperative topische Anwendung alle drei Stunden bei
schnellem Absetzen über
etwa 20 Tage indizieren. Araujo et al., "A Ten-Year Follow-up on a Prospective,
Randomized Trial of Postoperative Corticosteroids after Trabeculectomy", Ophthalmology 102:1753–99 (1995).
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Bei
5-Fluoruracil ("5-FU") handelt es sich
um ein fluoriertes Pyrimidin-Analogon mit antimetabolischer Aktivität (ein kompetitiver
Inhibitor der Thymidylatsynthase), welches ebenfalls eine antifibrotische
Wirkung durch Verminderung der Fibroblastenwucherung ausübt und so
die Vernarbung der Filtrationsblase verhindert. Typischerweise wurde
5-FU in Fällen
mit schlechten chirurgischen Prognosen verwendet. Nach dem Zwei-Jahres-Zeitpunkt
hat 5-FU eine Erfolgsrate bei der Filtrationschirurgie von zwischen
60 und 70 % gezeigt. 5-FU wird gewöhnlich durch eine Reihe subkonjunktivaler
Injektionen verabreicht.
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Über die
Unbequemlichkeit und das Unbehagen durch häufige und wiederholte postoperative
Injektionen hinaus wurde von einer Reihe ernsthafter Komplikationen
mit subkonjunktivalem 5-FU berichtet, einschließlich epithelialer Defekte,
subepithelialer Vernarbung, Hornhautgeschwürbildung, konjunktivalem Wundaussickern,
Blasenlöchern,
suprachoroidaler Einblutung, Retinaablösung und Endophthalmitis. Obschon
5-FU die Blasenhaltbarkeit verlängern
kann, ist daher das Auftreten von Hornhautepithel-Defekten, Vernarbung
und Vaskularisierung aufgrund der generellen Toxizität dieses
Mittels ebenfalls hoch. Stewart, "Filtering Surgery – Techniques and Operative
Complications",
Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel 10, 333–61 (1990). Siehe auch Khaw
et al., "Five-minute
Treatments with Fluorouracil, Floxuridine, and Mitomycin Have Long-term
Effects on Human Tenon's
Capsule Fibroblasts",
Arch. Ophthalmol., 110:1150–54
(1992); Kupin et al., "Adjunctive
Mitomycin C in Primary Trabeculectomy in Phakic Eyes", Am. J. of Ophthalmology,
119:30–39
(1995); und Katz et al., "Mitomycin
C versus 5-Fluorouracil in High-risk Glaucoma Filtering Surgery", Ophthalmology,
102:9, 1263–69
(1995). Siehe auch Kay et al., "Delivery
of Antifibroblast Agents as Adjuncts to Filtration Surgery-Part II:
Delivery of 5-Fluorouracil and Bleomycin in a Collagen Implant:
Pilot Study in the Rabbit",
Ophthalmic Surg., 17:796–801
(1986); und Khaw et al., "Effects
of Inoperative 5-Fluorouracil or Mitomycin C on Glaucoma Filtration
Surgery in the Rabbit",
Ophthalmology, 100:367–72
(1993).
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Einige
Autoren haben berichtet, dass ein Hornhautödem aufgrund von versehentlicher
intraokularer Exposition durch Verwendung einer niedrigeren Konzentration,
z.B. 0,5 ml an 10 mg/ml 5-FU in den üblichen subkonjunktivalen Injektionen
verhindert werden konnte. Chalfin et al., "Corneal Endothelial Toxic Effect Secondary
to Fluorouracil Needle Bleb Revision", Arch. Ophthalmol., 113:1093–94 (1993).
Andere haben angemerkt, dass die Verwendung von 5-FU durch intraoperative
Verabreichung unter Verwendung eines mit 50 mg/ml der Verbindung
getränkten
Tupfers und Belassen des Tupfers in Kontakt mit der Blasenstelle
für einen kurzen
Zeitraum sicherer und wirksamer gemacht werden kann. Mora et al., "Trabeculectomy with
Intraoperative Sponge 5-Fluorouracil", Ophthalmology, 103:963–970 (1996).
Allerdings sind selbst dann ergänzende postoperative
Injektionen in einigen Fällen
erforderlich, wobei die Injektionen nach wie vor mit einem unerwünscht hohen
Vorkommen von Hornhautepithel-Schädigung verbunden sind.
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Der
Desoxyribose-Zucker von Fluoruracil, Floxuridin, ist etwa 100-mal
wirksamer als Fluoruracil in der langfristigen Hemmung von okularen
Fibroblasten, und kann so als eine Einzeldosis verabreicht werden.
Allerdings ist der Grad zwischen der Bewirkung von Zelltod anstelle
der Hemmung relativ schmal. Daher unterliegt die Verwendung von
Floxuridin der Gefahr, dass gesunde Gewebe relativ hohen Dosen potentiell
zytotoxischer Materialien ausgesetzt werden. Khaw et al., "Five-minute Treatments
with Fluorouracil, Floxuridine, and Mitomycin Have Long-term Effects
on Human Tenon's
Capsule Fibroblasts",
Arch. Ophthalmol., 110:1150–54
(1992).
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Ähnliche
Wirkungen wurden mit Mitomycin oder Mitomycin C ("MMC") festgestellt. Da
es viel wirksamer als 5-FU ist, kann MMC auch in einer einzelnen
intraoperativen Anwendung, typischerweise bei einer Kontaktzeit
von etwa ein bis fünf
Minuten, gefolgt von ausgiebiger Spülung, verabreicht werden. Bei
MMC handelt es sich um ein alkylierendes antiproliferatives Mittel,
das aus dem Fermentationsfiltrat einer bestimmten Spezies von Streptomyces
isoliert wird. Es handelt sich um ein antifibrotisches, antineoplastisches
Antibiotikum, das die Vernarbung von Filtrationsblasen durch Hemmen
der Vermehrung von Fibroblasten verhindert. Es vermindert gewöhnlich wirksam
eine postoperative subkonjunktivale Fibrose und zeigt daher eine
verlängernde Wirkung
auf die Fortbestandsdauer von Filtrationsblasen und senkt den IOD.
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Allerdings
ist MMC bei hohen Konzentrationen auch zellzerstörend und erzeugt eine unerwünschte okulare
Hypotonie (IOD kleiner 5 oder 6 mm Hg) bei sogar einem Drittel der
damit behandelten Patienten. Andere unerwünschte Nebenwirkungen umfassen
konjunktivales Wundaussickern, choroidale Ablösungen und hypotonische Makulopathie
bei einer Wahrscheinlichkeit spät
eintretender Blasenlöcher
von etwa 25 %. Siehe Khaw et al., "Five-minute Treatments with Fluorouracil,
Floxuridine, and Mitomycin Have Long-term Effects on Human Tenon's Capsule Fibroblasts", Arch. Ophthalmol.,
110:1150–54
(1992); Zacharia et al., "Ocular
Hypotony after Trabeculectomy with Mitomycin C", Am. J. of Ophthalmology, 116:314–25 (1993);
Kupin et al., "Adjunctive
Mitomycin C in Primary Trabeculectomy in Phakic Eyes", Am. J. of Ophthalmology,
119:30–39
(1995); Katz et al., "Mitomycin
C versus 5-Fluorouracil in High-risk Glaucoma Filtering Surgery", Ophthalmology,
102:9, 1263–69
(1995); Shin et al., "Adjunctive
Subconjunctival Mitomycin C in Glaucoma Triple Procedure", Ophthalmology,
102:10, 1550–58
(1995); Nouri- Mahdavi et al., "Outcomes
of Trabeculectomy for Primary Open-angle Glaucoma", Ophthalmology,
102:12, 1760–69
(1995); und Mora et al., "Trabeculectomy
with Intraoperative Sponge 5-Fluorouracil", Ophthalmology, 103:963–70 (1996).
Eine Gruppe von Forschern berichtete sogar von einem erhöhten Vorkommen
von Skleritis bei starken Schmerzen und Rötung der Lederhaut im Anschluss
an die topische Behandlung mit MMC während der Trabekulektomie.
Fourman, "Scleritis
after Glaucoma Filtering Surgery with Mitomycin C", Ophthalmology,
102:10, 1569–71
(1995). Siehe auch Liang et al., "Comparison of Mitomycin C and 5-Fluorouracil on Filtration
Surgery Success in Rabbit Eyes",
J. Glaucoma, 1:87–93
(1992).
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Andere
Wissenschaftler berichteten von der Anwendung der Lasersklerostomie
in Verbindung entweder mit 5-FU oder MMC. Während die Anwendung von nach
der Laserbehandlung über
einen Zeitraum von zwei Wochen verabreichtem 5-FU als Erfolg beschrieben
wurde von Berlin et al., "The
Role of Laser Sclerostomy in Glaucoma Surgery", Current Opinion in Ophthalmology 6:11,
102–114
(1995), wurde vorgeschlagen, dass die Anwendung von MMC, wie über eine
Reihe unterschiedlicher Kanäle
verabreicht (subkonjunktivale Injektion, subkonjunktivaler Gelschaum,
topische Tropfen oder durch absorbierende Tupfer), in Verbindung
mit einer Laserbehandlung sogar noch wirksamer sein könnte. Die üblichen
Komplikationen wurden jedoch ebenfalls festgestellt, d.h. Hornhauttoxizität, Wundaussickern,
chronische Hpyotonie, choroidale Ablösung und hypotonische Makulopathie.
-
Beta-Aminopropionitrit
("BAPN") und D-Penicillamin
wurden zur Hemmung der Vernetzung der Collagenfasern verwendet,
was darin hilfreich sein kann, das Collagen in einem unreifen Zustand
nach der Filtrationschirurgie zu halten und folglich die Blasenvernarbung
einzuschränken.
Ein anfänglicher
Bericht über
eine postoperative Anwendung einer topischen BAPN-Salbe stellt fest,
dass diese den IOD unter 22 mm Hg bei 74 % der Patienten hielt.
Allerdings ergaben Tierstudien unter Verwendung sowohl von BAPN
als auch D-Penicillamin eine lediglich beschränkte Wirksamkeit. Stewart, "Filtering Surgery – Techniques
and Operative Complications",
Clinical Practice of Glaucoma, Kapitel 10, 333–61 (1990).
-
Für eine Diskussion
von Bleomycin, siehe Khaw et al., "Effects of Inoperative 5-Fluorouracil
or Mitomycin C on Glaucoma Filtration Surgery in the Rabbit", Ophthalmology,
100:367–72
(1993). Für
eine Diskussion von Cytosinarabinocid-imprägnierten Polymeren, siehe Lee
et al., "Effects
of Cytosine Arabinoside-impregnated Bioerodible Polymers on Glaucoma
Filtration Surgery in Rabbits",
J. Glaucoma, 2:96–100
(1993).
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Photodynamische Therapie
-
Die
photodynamische Therapie ("PDT") ist eine anerkannte
Krebstherapieform, die für
viele Zwecke eingesetzt werden kann, wie zum Beispiel der Behandlung
von festen Tumoren (z.B. US-Patent Nrn. 4.932.934 und 5.283.255);
die Schwächung
blutgetragener Ziele, wie z.B. Leukämiezellen, immunreaktive Zellen
(gleichzeitig anhängige
Anmeldungen der laufenden Nrn. 07/889,707; 08/309.509; 08/374.158
und 08/174.211) und unerwünschte
Mikroorganismen (US-Patent Nr. 5.360.734), die Verhütung von
Restenose (US-Patent Nr. 5.422.362); die Diagnose und Behandlung
bestimmter neovaskulärer
Augenstörungen
(gleichzeitig anhängige Anmeldung
der laufenden Nrn. 08/209.473, 08/390.591 und 08/613.420); die Beseitigung
arteriosklerotischer Plaque (gleichzeitig anhängige Anmeldung der laufenden
Nr. 08/663,890); und die Verhütung
einer Transplantat-Abstoßung
(gleichzeitig anhängige
Anmeldung der laufenden Nr. 08/371.707).
-
Die
PDT bezieht die lokale oder systemische Anwendung eines lichtabsorbierenden
photosensiblen Mittels ein, gewöhnlich
eines Porphyrin-Derivats, welches sich selektiv in Zielgeweben anhäuft. Auf
die Bestrahlung mit sichtbarem Licht einer aktivierenden Wellenlänge hin
werden reaktive Sauerstoff-Spezies in den Photosensibilisator enthaltenden
Zellen erzeugt, was den Zelltod fördert. Bei der Behandlung von
Tumoren beispielsweise stellt man sich den Photosensibilisierungsprozess
so vor, dass er Singulett-Sauerstoff entstehen lässt, ein aktiviertes Derivat
von molekularem Sauerstoff, welcher mit einer Reihe spezifischer
Stellen in Zellen und Geweben oxidativ reagieren kann. Als Folge
dessen erleiden die Tumorzellen eine irreversible Schädigung auf
einem subzellulären
Niveau, insbesondere in der Zellmembran und den Mitochondrien. In
vivo ist die Tumorzerstörung
das Ergebnis eines komplexen Wechselspiels multipler Faktoren, die
die Struktur des Bindegewebes beeinflussen, welches das Stroma eines
Tumors und das den Tumor nährende
vaskuläre
Gewebe physisch trägt.
Zhou, "Mechanisms
of Tumor Necrosis Inducted by Photodynamic Therapy", J. of Photochem.
and Photobiol., B: Biology, 3, 299–318 (1989).
-
Es
ist klar, dass Photosensibilisatoren vorzugsweise in Tumorgewebe
aufgenommen und dort angehäuft
werden und dass durch PDT eine gewisse Tumor-Stromazell-Nekrose selektiv
und direkt bewirkt wird. Allerdings sind auch Gefäßverletzungen
und die nachfolgende Anoxie von Tumorzellen am durch PDT induzierten
Tumor-Nekrotisierungsprozess
beteiligt. Insbesondere in diesem letzteren Fall wurde die PDT-induzierte Tumornekrose
als Ergebnis einer akuten entzündlichen
Reaktion auf die physikochemischen Veränderungen in der Gefäßwand erachtet.
Die schnelle Verminderung der Blutzufuhr als auch das Einsetzen
eines entzündlichen Ödems in
Tumor führt
zu Hypoxie oder sogar Anoxie der durch Licht geschädigten neoplastischen Zellen,
die schließlich
nekrotisieren. Der gesamte schädigende
Prozess wird durch die Freisetzung vasoaktiver oder gewebelysierender
Substanzen wie Histamin, Proteasen und Säurephosphatasen aus den lichtgeschädigten Mastzellen
und Neutrophilen im Tumorstroma, die ebenfalls mit entzündlichen
Prozessen verbunden sind, vervielfältigt. Zhou, "Mechanisms of Tumor
Necrosis Induced by Photodynamic Therapy", J. of Photochem. and Photobiol., B:
Biology, 3, 299–318
(1989).
-
Es
wurde erkannt, dass die gewöhnlich
durch PDT bei anerkannten Krebs-Behandlungsprotokollen
induzierte akute entzündliche
Phase ein doppelschneidiges Schwert darstellt. Die Untersuchung
experimenteller Tumormodelle hat gezeigt, dass nach Anwendung der
PDT ein Exudat, das reich an Proteinen und neutralen Lipiden ist,
in den extrazellulären
Raum infiltriert und sich gegen eine "Wand" aus
perinekrotischen vitalen Zellen ("hypoxische Zellen") ansammelt, die gegen die "Geister" der nekrotischen
Zellen standhalten. Aus der Perspektive einer positiven Krebsbehandlung
kann das entzündliche
Exudat dabei hilfreich sein, Protein-gebundene Photosensibilisatoren
in die inneren Bereiche des Tumors zu transportieren, die ansonsten
schwierig erreichbar wären.
Dieser Strom von entzündlichem
Exudat kann andererseits Sauerstoff und Nährstoffe mit sich bringen und
so die bei den Wundheilungsprozessen beteiligten Zellen nähren. Daher
wurde der in Verbindung mit der PDT auftretende entzündliche
Zustand als eine unabänderliche
Tatsache erkannt, die die Behandlung von karzinomatösen Tumoren
oftmals verkompliziert. Freitas, "Inflammation and Photodynamic Therapy", J. Photochem. and
Photobiol., B: Biology, 8:340–41
(1991).
-
Es
wurde einige Arbeit an der PDT vorgenommen, um eine antifibrotische
Wirkung in Verbindung mit der Glaukom-Filtrationschirurgie unter
Verwendung von Zinnethyletiopurpurin ("SnET2") als dem photosensiblen Agens zu erzielen.
Spezifisch wurden Kaninchen, die subkonjunktivale Injektionen von
SnET2 erhielten, einer Filtrationschirurgie unterzogen, gefolgt
von einer postoperativen Lichtbestrahlung. Hill et al., "Photodynamic Therapy
with Tin Ethyl Etiopurpurin as an Alternative Anti-fribrotic Treatment
Following Glaucoma Filtering Surgery", Photochem. Photobiol., 61 Suppl.,
68S, TPM-E9 (1995); und Hill et al., "Photodynamic Therapy (PDT) for Antifibrosis
in a Rabbit Model of Filtration Surgery", Investigative Ophthalmology and Visual
Science, 36:4, S877 (1995). Bei dieser vorbereitenden Arbeit geben
die Autoren jedoch keinerlei Kontrolldaten an, weshalb es schwer
zu bestimmen ist, um wieviel die Behandlung von Hill et al. tatsächlich die
Fortbestandsrate der Filtrationsblase gegenüber unbehandelten Blasen verlängerte.
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Weiterhin
schreiben Hill et al., dass mehr als drei Stunden nach Injektion
des photosensibilisierenden Mittels verstrichen, bis die Chirurgie
und der Bestrahlungsschritt erfolgten, was dem Photosensibilisator
ausreichend Zeit ließ,
um in die mit der Verletzung verbundenen Gewebe absorbiert zu werden,
ihm aber auch erlaubt haben könnte,
sich in weitere Nicht-Zielbereiche des Auges auszubreiten. Da die
Autoren berichten, dass große,
transiente Bereiche von avaskulärer
Bindehaut erzeugt wurden, wobei die avaskuläre Region bis zu vollen vier
Wochen nach der Operation nicht auf die Filtrationsblase beschränkt war,
ist klar, dass unerwünscht
große
Flächen
des Auges durch die Behandlung beeinträchtigt waren. Angesichts der
wohlbekannten, potenziell zerstörerischen,
nekrotischen Wirkung der PDT bei anderen Anwendungen, besteht Bedarf nach
einer Verminderung oder Verhütung
einer Entzündung
dadurch, dass der Grad und Umfang der pharmakologischen Aktivität zuverlässig kontrolliert
werden kann.
-
BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Überraschenderweise
wurde nun festgestellt, dass bei der geeigneten Wahl eines photosensibilisierenden
Mittels, das von den verletzten Geweben schnell absorbiert wird,
doch in Abwesenheit von Licht nicht-toxisch ist, die PDT eine vorhersagbare
und nutzbringende entzündungshemmende
Wirkung zeigt, die selbst für
zarte Gewebe wie den Augenbereich nützlich ist. Dies stellt in
Anbetracht der Lehren der Vergangenheit, dass die PDT eigentlich
für die
Verursachung von entzündlichen
Reaktionen verantwortlich ist, anstatt sie vielmehr zu vermindern
oder zu verhüten,
eine besonders überraschende
Entdeckung dar.
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Spezifisch
wurde nun entdeckt, dass die Wirkungen einer an verletztem Gewebe
entstehenden Entzündung
durch eine niedrig dosierte PDT vermindert oder verhütet werden
kann.
-
Spezifisch
betrifft die Erfindung die Verwendung eines photosensibilisierenden
Mittels, das zum Eindringen in Gewebe fähig ist, in der Herstellung
eines Medikaments zur Verminderung oder Verhütung einer solchen Entzündung bei
einem Verfahren, welches die folgenden Schritte umfasst:
- a. Bringen des beschädigten Gewebes, oder Gewebes
vor der Verletzung, in Kontakt mit dem photosensibilisierenden Mittel,
so dass es in das Gewebe eindringt, und
- b. Aussetzen des kontaktierten Gewebes einem Licht mit einer
Wellenlänge,
welche vom photosensibilisierenden Mittel absorbiert wird, über eine
ausreichend lange Zeit, um eine Entzündung im exponierten Gewebe
zu vermindern oder zu verhüten,
doch nicht so lange, dass eine Nekrose oder ein Erythem des exponierten
beschädigten
Gewebes bewirkt wird.
-
Die
Methode der Erfindung ist besonders vorteilhaft, wenn das beschädigte Gewebe
für eine
weitere Verletzung oder Entzündung
hochgradig empfindlich ist, wie etwa bei Augengewebe der Fall, da
die geeigneten Photosensibilisatoren nicht aus sich selbst heraus
von antiproliferativer Wirkung oder in Abwesenheit einer aktivierenden
Bestrahlung für
zarte Gewebe zytotoxisch sind. Da weiterhin die meisten photosensibilisierenden
Mittel für
menschliche Gewebe nicht-toxisch sind, sofern nicht durch Licht
aktiviert, und da das photosensibilisierende Mittel der Erfindung
dazu fähig
ist, relativ schnell in verletztes Gewebe einzudringen, lässt sich der
Grad der pharmakologischen Wirksamkeit sowohl durch den Umfang der
Bestrahlung als auch entweder den Umfang des physikalischen Kontakts
mit dem Photosensibilisator oder seiner Konzentration, z.B. im Blutstrom,
zum Zeitpunkt der Bestrahlung leicht kontrollieren. Folglich ist
die therapeutische Wirkung der Erfindung leichter regulierbar als
bei bekannten pharmakologischen antifibrotischen Techniken.
-
Bei
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung einer Zusammensetzung, welche
umfasst:
- a. 1 μg/ml bis 2 mg/ml eines photosensibilisierenden
Mittels, das zum Eindringen in das Gewebe fähig ist, und
- b. einen pharmazeutisch geeigneten Träger, in der Herstellung eines
Medikaments zur Verminderung oder Verhütung der Wirkungen einer Entzündung, die
von beschädigtem
Augengewebe ausgeht.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt eine graphische Darstellung des
prozentualen Fortbestands der Filtrationsblase bei Kaninchen in
jeder von vier Gruppen.
-
2 zeigt
eine graphische Darstellung der Differenzen zwischen den Gruppen
bezüglich
der Blasengröße an jedem
Untersuchungstag bis zum postoperativen Tag 12.
-
3 zeigt
eine graphische Darstellung der Differenzen zwischen Gruppen bezüglich der
Blasenhöhe an
jedem Untersuchungstag bis zum postoperativen Tag 12.
-
4 zeigt
eine graphische Darstellung der Differenzen bei konjunktivalem Erythem über der
Filtrationsblase an jedem Untersuchungstag bis zum postoperativen
Tag 12.
-
5 zeigt
die Formeln der typischen grünen
Porphyrine, die bei den Methoden, Zusammensetzungen und Gegenständen der
Erfindung nützlich
sind.
-
6 zeigt
die Struktur von vier BPD-artigen Verbindungen, die als photosensibilisierende
Mittel bei der Erfindung besonders nützlich sind.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Der
Begriff "Entzündung" in dieser Anmeldung
bezieht sich auf eine Reihe von Veränderungen, die in einem lebenden
Körper
nach einer Verletzung auftreten. Die Verletzung kann durch physikalische
Ursachen wie übermäßiger Wärme oder
Kälte,
Druck, Ultraviolettlicht- oder ionisierende Bestrahlung, Schnitte
oder Abschürfungen,
oder durch eine breite Vielfalt von anorganischen oder organischen
chemischen Substanzen oder durch biologische Verursacher wie Viren,
Bakterien und andere Parasiten bewirkt sein.
-
Photosensibilisierendes
Mittel
-
Bei
einem "photosensibilisierenden
Mittel" handelt
es sich um eine chemische Verbindung, die dann, wenn sie einem Licht
einer Wellenlänge
ausgesetzt wird, die durch den Photosensibilisator absorbierbar
ist, die Lichtenergie absorbiert, was die gewünschte physiologische Wirkung
erzielt, z.B. eine kontrollierte entzündungshemmende Wirkung. Die
photosensibilisierenden Mittel zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen vorzugsweise ein Absorptionsspektrum auf, das innerhalb
des Bereichs der Wellenlängen
von 350 nm bis 1200 nm liegt, welches Absorptionsspektrum für die gewünschte Durchdringung
in einer als solcher bekannten Weise maßgeschneidert werden kann und
vorzugsweise zwischen etwa 400 und 900 nm beträgt, und am bevorzugtesten zwischen
600 und 800 nm. Typischerweise absorbiert das photosensibilisierende
Mittel Licht von zumindest einigen der Wellenlängen im sichtbaren Bereich
des elektromagnetischen Spektrums.
-
Eine
andere Eigenschaft der Photosensibilisatoren im allgemeinen, die
von besonderer Bedeutung für die
Ausführung
der vorliegenden Erfindung ist, besteht im relativen Nichtvorhandensein
von Toxizität
für Zellen in
Abwesenheit der photochemischen Wirkung und in der leichten Clearance
aus Geweben in Abwesenheit einer Zielspezifischen Wechselwirkung
zwischen bestimmten Zellen und dem Photosensibilisator.
-
Der
Photosensibilisator zur Verwendung gemäß der Erfindung kann ein beliebiges
photosensibilisierendes Mittel sein, das sich für die photodynamische Therapie
("PDT") eignet, und das
zum Eindringen in das verletzte und zu behandelnde Gewebe und zum
Bewirken des gewünschten
Grades der Bioverteilung in weniger als einer Stunde fähig ist.
Ob dieses Kriterium durch einen potenziellen Kandidaten für den Photosensibilisator
erfüllt
wird, lässt
sich mittels des folgenden einfachen Tests leicht und schnell bestimmen:
- 1. Präparieren
lebender kultivierter Zellen (vorzugsweise aus einer in Suspension
gezüchteten
Kultur; jegliche Zelllinie ist geeignet).
- 2. Zugeben des zu testenden Photosensibilisators zu den Zellen
bei Konzentrationen von 1–3 μg/ml in Gegenwart
von 10 % Serum.
- 3. Entfernen des überschüssigen photosensibilisierenden
Wirkstoffes durch Konzentration im Anschluss an verschiedene Inkubationsperioden
(z.B. 5, 15, 30 und 60 Minuten).
- 4. Waschen der Zellen mit Phosphat-gepufferter Kochsalzlösung und
Lysieren durch Gefrieren und Auftauen.
- 5. Bestimmen der Konzentration eines getesteten Photosensibilisators
in Zelllysaten durch Fluoreszenz gegenüber geeigneten Standards.
-
Zu
einer besonders wirksamen Gruppe von Photosensibilisatoren zählen grüne Porphyrine,
die ausführlich
beschrieben sind bei Levy et al., US-Patent Nr. 5.171.749, ausgegeben
am 15. Dezember 1992. Der Begriff "grüne
Porphyrine" bezieht
sich auf Porphyrin-Derivate, die durch Umsetzen eines Porphyrin-Kerns
mit einem Alkyn in einer Reaktion vom Diels-Alder-Typ zum Erhalt
eines Monohydrobenzoporphyrins erhalten werden. Typischerweise werden
grüne Porphyrine
ausgewählt
aus einer Gruppe von Porphyrin-Derivaten, die durch Diels-Alder-Reaktionen
von Acetylen-Derivaten mit Protoporphyrin unter Bedingungen erhalten
werden, die die Reaktion an lediglich einer der zwei verfügbaren konjugierten,
nicht-aromatischen Dien-Strukturen fördern, die in den Protoporphyrin-IX-Ringsystemen
(Ringe A und B) vorhanden sind.
-
Mehrere
Strukturen von typischen grünen
Porphyrinen sind in 6 gezeigt. Die Diels-Alder-Reaktion führt ursprünglich zur
Bildung eines Cyclohexadiens – hierin
als "Hydrobenzo" bezeichnet – in Kondensation an
den pyrrolischen A- oder B-Ring, wie in Formeln 1 und 2 der 6 gezeigt.
Die Neuanordnung des π-Systems
im Hexadien-Ring
führt zur
Bildung der Verbindungen der Formeln 3 und 4, und die Reduktion
liefert die Verbindungen der Formeln 5 und 6. Aus praktischen Gründen werden
die Verbindungen der Formeln 5 und 6 jedoch vorzugsweise unter Durchführung der
zuvor erörterten
Diels-Alder-Reaktion mit dem entsprechenden Olefin als Ersatz für die übliche Acetylen-Verbindung
hergestellt, wodurch eine reduziertere Version der resultierenden
Porphyrin-Ringstruktur erzeugt wird. Diese Verbindungen sind in
Formeln 1–6
gezeigt, wobei Wasserstoff die Stickstoffe des inneren Rings besetzt.
Es sollte allerdings klar sein, dass die metallisierten Formen, in
denen ein Kation einen oder beide dieser Wasserstoffe ersetzt, ebenfalls
verwendet werden kann. Die Herstellung der bei dieser Erfindung
nützlichen
grünen
Porphyrin-Verbindungen ist ausführlich
in US-Patent Nr.. 5.095.030 beschrieben.
-
Aus
Gründen
der Bequemlichkeit wird allgemein eine Abkürzung für den Begriff Hydromonobenzoporphyrin-Derivat – "BPD" – zur Bezeichnung der Verbindungen
der Formeln 3 und 4 der 5 verwendet. Verbindungen der
Formeln 3 und 4 und Gemische davon sind besonders bevorzugt.
-
Wie
in 5 gezeigt, sind R1, R2, R3 und R4 nicht-eingreifende Substituenten, die die
Wirksamkeit der Verbindung der Erfindung nicht nennenswert beeinflussen.
Spezifischer gesagt wird der Begriff "nicht-eingreifende Substituenten" zur Bezeichnung
von Substituenten verwendet, die die Fähigkeit des grünen Porphyrins, als
ein durch verletztes Gewebe absorbierbarer Photosensibilisator zu
wirken und dabei eine pharmakologische Wirkung in weniger als einer
Stunde auszuüben,
nicht zerstören.
Bei den Verbindungen der 5 und 6 sind R1 und R2 generell
und unabhängig
voneinander Elektronen-entziehende Substituenten oder irgendwelche
anderen aktivierenden Substituenten, die ausreichend Elektronen-entziehend
sind, um die Rate der Diels-Alder-Reaktion zu erhöhen, die
sowohl mit A- als auch B-Ringen ablaufen kann, doch vorzugsweise bei
lediglich einem Ring erfolgt. Beispiele geeigneter R1-
und R2-Gruppen beinhalten Carbalkoxy(2-6C),
Alkyl-(1-6C9)-sulfonyl oder Aryl-(6-10C)-sulfonyl, Aryl(6-10C), Cyano und -CONR5CO-, worin R5 Aryl(6-10C) oder
Akyl(1-6C) ist. Eines von R1 und R2 kann auch ein Wasserstoff sein, solange
das andere ein Elektronen-entziehender Substituen von ausreichender
Stärke
ist, um die Diels-Alder-Reaktion
zu erleichtern. Am häufigsten
sind R1 und R2 Carbalkoxy-Gruppen,
vorzugsweise Methyl- oder Ethylcarboxyester. Bevorzugte Verbindungen
sind solche, in denen R1 und R2 dieselben
sind und Carbalkoxy, insbesondere Carboethoxy, sind.
-
Wie
hierin verwendet, steht der Begriff "Carboxy", wie herkömmlicherweise definiert, für -COOH,
während "Carbalkoxy" für -COOR
steht, worin R Alkyl ist. "Carboxyalkyl" steht für den Substituenten
-R'-COOH, worin
R' Alkylen ist. "Carbalkoxyalkyl" steht für -R'-COOR, worin R' Alkylen und R Alkyl oder Alkanol ist. "Alkyl" steht generell für eine gesättigte gerad-
oder verzweigtkettige Hydrocarbyl-Komponente von 1–6 Kohlenstoffatomen
wie Methyl, n-Hexyl, 2-Methylpentyl, t-Butyl, n-Propyl und so weiter. "Alkylen" ist dasselbe wie "Alkyl", außer, dass
die Gruppe zweiwertig und nicht einwertig ist. "Aryl" steht
für eine
aromatische cyclische Gruppe wie Phenyl, Naphthyl, Pyridyl und ähnliches.
Die Aryl-Gruppe in den Verbindungen zur Verwendung gemäß der Erfindung
ist wahlweise mit 1 – 3
Substituenten substituiert, die unabhängig ausgewählt sein können aus der Gruppe, bestehend
aus Halo, wie etwa Fluor, Chlor, Brom oder lod; niederem Alkyl(1-4C);
und niederem Alkoxy(1-4C). "Aryl"- oder "Alkylsulfonyl"-Gruppen weisen die Formel -SO2R auf, worin R Alkyl oder Aryl ist, wie
oben definiert.
-
R3 ist unabhängig eine ω-Carboxyalkyl-Gruppe(2-6C)
oder ein Salz, Amid, Ester oder Acylhydrazon davon, oder ist Alkyl(1-6C).
Vorzugsweise ist R3 2-Carboxyethyl oder
der Alkyl- oder Alkanolester davon, und ist R4 Vinyl.
Die meisten dieser Ausführungsformen
sind jedoch aufgrund der Verfügbarkeit
der nativen Porphyrine und weniger aufgrund von Überlegungen bezüglich der
biologischen Wirksamkeit bevorzugt. Wie in 5 gezeigt,
sind Adukte, die durch die Reaktion von R1-C≡C-R2 mit einem Protoporphyrin-IX-Ringsystem gebildet
sind (worin R3 eine geschützte Form
von 2-Carboxyethyl ist, wie etwa 2-Carbomethoxyethyl oder 2-Carboethoxyethyl,
und R4 -CH=CH2 ist),
Verbindungen der Formeln 1 und 2. Verbindungen der Formel 1 resultieren
aus der Addition an den A-Ring, und Verbindungen der Formel 2 resultieren
aus der Addition an den B-Ring.
-
Bequem
geeignete Ausgangsmaterialien für
die grünen
Porphyrin-Verbindungen zur Verwendung gemäß der Erfindung zählen die
natürlich
vorkommenden Porphyrine, worin R3 entweder
-CH2CH2COOH, -CH2CHRCONR2 oder -CH2CHRCOOR ist, worin R Alkyl(1-6C) oder Alkanol(1-6C)
ist. Die exakte Beschaffenheit von R3 jedoch,
sofern sie nicht eine π-Bindung
in Konjugation an eine Ring-π-Bindung
enthält,
ist gewöhnlich
für den
Ablauf der Diels-Alder-Reaktion oder für die Wirksamkeit des resultierenden
Produkts nicht relevant. R3 kann daher ein
beliebiges aus einer breiten Vielfalt von Gruppen sein, wie zum
Beispiel niederem Alkyl(1-4C); und ω-Carboxyalkyl(2-6C) und dessen
Ester und Amide. Der R3-Substituent kann
ebenfalls mit einer Hydroxygruppe substituiert sein; Halogen, wie
etwa Fluor, Chlor, Brom oder lod; oder mit anderen nicht-reaktiven
Substituenten.
-
Ist
R3-CH2CHR-COOR,
so wurde es als vorteilhaft befunden, die veresterte Carboxy-Gruppe zu hydrolysieren
oder teilweise zu hydrolysieren. Typischerweise erfolgt die Hydrolyse
an der R3-Position bequemer und bei einer
viel schnelleren Rate als die der Estergruppen von R1 oder
R2. Außerdem
sind die Eigenschaften der Löslichkeit
und biologischen Verteilung der resultierenden Verbindungen wünschenswerter
als die der unhydrolysierten Form. Die Hydrolyse führt zu Disäure- oder
Monosäure-Produkten
(oder deren Salzen).
-
Bei
Verbindungen der Formeln 1 und 2 ist R
4 üblicherweise
-CH=CH
2, zumindest anfänglich, doch wird diese Vinyl-Gruppe
ohne weiteres zu anderen Ausführungsformen
von R
4 durch die Addition an, oder die Oxidation
des, Vinyl-Ringsubstituenten von Ring B oder A in Formel 1 bzw.
2. Folglich kann R
4 einer aus einer breiten
Vielfalt von Substituenten sein, die mit dem übereinstimmen, was durch eine
einfache Additionsreaktion erzeugt wird. So kann ein beispielhaftes
Additions-Reagens von der Form HX sein, worin H an den Kohlenstoff angrenzend
an den Ring addiert wird, um eine R
4-Position
mit der folgenden Formel zu erhalten:
-
Daher
ist bei einer Ausführungsform
einer der addierten Substituenten ein Wasserstoff und ist der andere
gewählt
aus der Gruppe, bestehend aus Wasserstoff; Halo, wie etwa Fluor,
Chlor, Brom oder lod; Hydroxy; niederem Alkoxy; Amino; Amid; Sulhydryl;
oder einem Organosulfid. Zum Beispiel schafft die Markovnikov-Addition
von Wasser eine Substituenten-Struktur analog einem Hämatoporphyrin-Ringsystem
am relevanten Ring. Die Vinylgruppe kann ebenfalls oxidiert werden,
um als einen Substituenten in der R4-Position -CH2OH, -CHO oder -COOH oder deren Salze oder
Ester zu erhalten. Die Additions- oder Oxidationsprodukte können selbst
ebenfalls substituiert sein, wenn die addierten Substituenten funktionelle
Abgangsgruppen sind. Ist zum Beispiel Br ein Substituent, so kann
es durch Komponenten wie -OH, -OR, worin R Alkyl(1-6C) ist, wie oben
beschrieben, Halo, -NH2, -NHR, -NR2 und ähnliches
ersetzt werden.
-
Daher
steht R4 generell für jeglichen Substituenten,
zu dem die Vinylgruppe -CH=CH2 durch Spaltung oder
Addition ohne weiteres umwandelbar ist, und weitere Substituenten,
die durch Reaktion guter Abgangsgruppen mit zusätzlichen Komponenten erzeugt
werden. Vorzugsweise ist R4 jedoch Vinyl(-CH=CH2); -CHOR4', worin R4' H
oder Alkyl(1-6C) ist, wahlweise substituiert mit einem hydrophilen
Substituenten wie -CH2OH; -CHO; -COOR4',
wie z.B. COOH oder -COOCH3; -CH(OR4')CH3, wie z.B. -CH(OH)CH3 oder -CH(OCH3)CH3; -CH(OR4')CH2OR4'; -CH(OH)CH2OH;
-CH(SR4')CH3, wie z.B. -CH(SCH3)CH3 und dessen Disulfid; -CH(NR4')CH3; -CH(CN)CH3; -CH(pyridiniumbromid)CH3; -CH(COOR4')CH3; -CH(COOCR4')CH3; -CH2(halo)CH3, wie z.B. -CHBrCH3;
oder -CH(halo)CH2(halo). Alternativ kann
R4 eine organische Gruppe von weniger als
12 Kohlenstoffatomen sein, die aus der direkten oder indirekten
Derivatisierung von Vinyl resultiert; oder kann R4 zusätzliche
Porphyrin- oder Porphyrinverwandte Ringsysteme bereitstellt, wie
etwa eine Gruppe, die 1 – 3
Tetrapyrrol-artige Kerne der Formel -L-P, wie nachstehend definiert,
enthält.
Solche Verbindungen, in denen R4-CH=CH2, -CH(OH)CH3, -CH(halo)CH3 oder eine Gruppe ist, die 1 – 3 Tetrapyrrol-artige
Kerne der Formel -L-P enthält,
wie nachstehend definiert, sind bevorzugt.
-
Wie
hierin verwendet, steht der Begriff "Tetrapyrrol-artiger Kern" für ein Vier-Ringsystem des folgenden Grundgerüsts:
oder ein Salz, Ester, Amid
ode Acylhydrazon davon, welches in hohem Maße konjugiert ist. Es enthält das Porphyrinsystem,
welches effektiv ein vollständig
konjugiertes System ist; das Chlorsystem, welches effektiv eine Dihydro-Form
des Porphyrins ist; und das reduzierte Chlorsystem, welches eine
Tetrahydro-Form des konjugierten Porphyrinsystems ist. Wird "Porphyrin" spezifiziert, so
ist das vollständig
konjugierte System gemeint. Grüne
Prophyrine sind effektiv eine Dihydro-Form des Porphyrinsystems.
-
Bei
einer Ausführungsform
enthält
der Substituent R4 mindestens einen zusätzlichen
Tetrapyrrol-artigen Kern. Die resultierenden Verbindungen zur Verwendung
gemäß der Erfindung
sind Dimere oder Oligomere, in denen zumindest eines der Tetrapyrrolartigen
Ringsysteme ein grüner
Porphyrin ist. Die Knüpfung
zwischen der grünen
Porphyrin-Komponente an der R4-Position
an ein zusätzliches
Tetrapyrrol-artiges Ringsystem kann durch eine Ether-,Amin- oder
Vinyl-Bindung erfolgen. Porphyrin-Ringsysteme mit zwei verfügbaren Substituenten-Positionen
(sowohl bei A- als auch B-Ringen)
entsprechend R4 können zusätzlich derivatisiert werden,
wie nachstehend erläutert.
-
Ist
R
4 "-L-P", so wird -L- ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus:
und ist
P eine Porphyrinstruktur oder ein zweiter grüner Porphyrin der Formeln 1 – 6 der
5,
außer,
dass eine zweite R
4-Gruppe durch das obige
L ersetzt ist.
-
(Es
ist ebenfalls klar, dass dann, wenn -L- von der oben gezeigten Formel
(e) oder (f) ist, das Ringsystem, an das die Doppelbindung gebunden
ist, ein Resonanzsystem aufweisen wird entsprechend
in dem Ring, an den die Doppelbindung
gebunden ist, wie gezeigt.)
-
Die
Hydromonobenzoporphyrine, die direkt aus der oben beschriebenen
Diels-Alder-Reaktion
resultieren, können
ebenfalls zu den in Formeln 3 und 4 der 5 gezeigten BPD-Verbindungen
isomerisiert werden. Die Darstellungen der Verbindungen 3 und 4
in 5 zeigen nicht die relative Position der exocyclischen Methylgruppe
(Ring A der Formel 3 und Ring B der Formel 4) bezüglich des
R2-Substituenten. Beide Isomere sind verfügbar. Die
Verbindungen der Formeln 3 und 4 sind bei den Methoden und Zusammensetzungen
der Erfindung besonders bevorzugt.
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Außerdem könnten die
Diels-Alder-Produkte selektiv reduziert werden, indem sie in Gegenwart
eines Katalysators wie Palladium auf Kohle mit Wasserstoff behandelt
würden,
um die gesättigten
Ring-Analoga zu erhalten, die als Formeln 5 und 6 in 5 gezeigt
sind und den jeweiligen Diels-Alder-Produkten der Ringe A und B
entsprechen. Wie oben erläutert,
ist jedoch die üblichere
Praxis die, die Diels-Alder-Reaktion, ausgehend von einem Olefin-Ausgangsmaterial,
anstelle des üblichen
Acetylen-Ausgangsmaterials
durchzuführen, um
eine reduziertere Form des resultierenden Porphyrin-Ringsystems
zu erhalten. Die oben bezüglich
der Verbindungen der Formeln 1 und 2 betreffend die Derivatisierung
durch Umwandlung des verbliebenen Vinyl-Substituenten (R4)
und bezüglich
der Variabilität
von R3 angegebene Beschreibung gilt ebenfalls
für die
Verbindungen der Formeln 3, 4, 5 und 6.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
des grünen
Porphyrins zur Verwendung gemäß der Erfindung
sind solche, in denen das Diels-Alder-Produkt neu angeordnet und
teilhydrolysiert ist. Sogar noch bevorzugter sind die Verbindungen
der Formeln 3 und 4 (BPDs), worin die Carbalkoxy-Gruppen in den
R3-Positionen ebenfalls hydrolysiert oder
teilhydrolysiert wurden. Die Verbindungen zur Verwendung gemäß der Erfindung,
die -COOH enthalten, können
entweder als die freie Säure
oder in Form von Salzen mit organischen oder anorganischen Basen
hergestellt werden.
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In 6 sind
vier besonders bevorzugte Verbindungen zur Verwendung gemäß der Erfindung
gezeigt, die durch Formeln 3 und 4 abgedeckt sind, die kollektiv
als Benzoporphyrin-Derivate bezeichnet sind, d.h. BPD-DA, BPD-DB,
BPD-MA und BPD-MB.
Diese stellen hydrolysierte oder teilhydrolysierte Formen der neu angeordneten
Produkte der Formel 3 und 4 dar, worin eine oder beide der geschützten Carboxylgruppen
von R3 hydrolysiert wurden. Die Estergruppen
an R1 und R2 hydrolysieren
relativ langsam, so dass die Umwandlung zu den in 6 gezeigten
Formen ohne weiteres bewirkt wird. Die bevorzugteste dieser grünen Porphyrin-Verbindungen
ist BPD-MA.
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In 6 ist
R3 -CH2CH2COOR3', worin R3' in den einzelnen
Verbindungen variiert. Spezifisch sind in BPD-DA R1 und
R2 Carbalkoxy, ist R3 Wasserstoff
und befindet sich die Derivatisierung an Ring A. BPD-DB stellt die
entsprechende Verbindung mit der Derivatisierung am Ring B dar.
BPD-MA stellt die teilhydrolysierte Form von BPD-DA dar, und BPD-MB
steht für
teilhydrolysierte Form von BPD-DB. Daher sind bei diesen letzteren
Verbindungen R1 und R2 Carbalkoxy;
ist ein R3' Wasserstoff
und das andere R3' Alkyl(1-6C).
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Die
Verbindungen der Formeln BPD-MA und BPD-MB können homogen sein, wobei lediglich
das Carbalkoxyethyl des C-Rings oder lediglich das Carbalkoxyethyl
des D-Rings hydrolysiert
wäre, oder
können
Gemische der C- und D-Ringsubstituent-Hydrolysate sein. Außerdem können Gemische von zwei oder
mehreren von BPD-MA, -MB, -DA und -DB bei der Erfindung verwendet
werden.
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Es
sollte zur Kenntnis genommen werden, dass viele der Verbindungen
der 5 mindestens ein chirales Zentrum enthalten und
daher als optische Isomere existieren können. Beim Verfahren der Erfindung
können
Verbindungen mit beiden Konfigurationen der chiralen Kohlenstoffe
verwendet werden, ob die Verbindungen nun als Isolate eines einzelnen
Stereoisomers oder als Gemische von Enantiomeren und/oder Diastereomern
vorliegen. Die Trennung von Gemischen von Diastereomeren kann mittels
einer herkömmlichen
Methode bewirkt werden. Gemische der Enantiomere können mittels
einer der üblichen
Techniken getrennt werden, wie etwa durch Umsetzen mit optisch aktiven
Präparaten
und durch Trennen der resultierenden Diastereomere.
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Es
sollte außerdem
zur Kenntnis genommen werden, dass die Reaktionsprodukte unaufgetrennte
Gemische von A- und B-Ringadditionen sein können, z.B. Gemische der Formeln
1 und 2 oder 3 und 4 oder 5 und 6. Bei der Erfindung können entweder
die getrennten Formen, z.B. Formel 3 allein oder 4 allein, oder
Gemische in einem beliebigen Verhältnis verwendet werden.
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Darüber hinaus
können
dimere Formen des grünen
Porphyrins und dimere oder multimere Formen von Kombinationen aus
grünem
Porphyrin und Porphyrin verwendet werden, um mehr Licht auf einer
pro Mol-Basis zu absorbieren. Die dimeren und oligomeren Verbindungen
zur Verwendung gemäß der Erfindung können unter
Anwendung von Reaktionen analog jenen zur Dimerisation und Oligomerisation
der Porphyrine als solche hergestellt werden. Die grünen Porphyrine
oder grünen
Porphyrin/Porphyrin-Verbindungen können direkt erzeugt werden,
oder die Porphyrine können
gekoppelt werden, gefolgt von einer Diels-Alder-Reaktion eines der
beiden oder beider terminaler Porphyrine zu ihrer Umwandlung zu
den entsprechenden grünen
Porphyrinen.
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Pharmazeutische Zusammensetzung
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Typischerweise
wird das photosensibilisierende Mittel zur Verwendung gemäß der Erfindung
zu einer pharmazeutischen Zusammensetzung formuliert, indem das
photosensibilisierende Mittel, das typischerweise bei Raumtemperaturen,
geeigneten pH-Werten und dem gewünschten
Reinheitsgrad gewählt
wird, mit ein oder mehreren physiologisch geeigneten Trägern, d.h.
Trägern,
die nicht-toxisch für
die Empfänger
bei den angewendeten Dosierungen und Konzentrationen sind, vermengt
wird. Zu geeigneten Zusammensetzungen zählen solche, die für die systemische
oder topische Verabreichung geeignet sind, einschließlich Präparaten zur
Injektion, transmukosalen Verabreichung oder transdermalen Verabreichung.
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Die
Zusammensetzung zur Verwendung gemäß der Erfindung umfasst vorzugsweise
etwa 1 μg/ml
bis etwa 2 mg/ml des photosensibilisierenden Mittels, was in erster
Linie vom Verabreichungsweg abhängt.
Für die
topische Verabreichung werden vorzugsweise etwa 0,1 bis etwa 2,0
mg/ml verwendet. Für
die systemische Verabreichung, z.B. intravenöse Injektion, variiert die
Konzentration des photosensibilisierenden Mittels vorzugsweise von
0,3 bis etwa 0,5 mg/ml.
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Vorzugsweise
wird das photosensibilisierende Mittel in einer flüssigen,
gelförmigen
oder gelatineartigen festen pharmazeutischen Zusammensetzung entweder
einzeln mit Wasser oder zusammen mit anderen pharmazeutisch geeigneten
Exzipienzien verabreicht, wie z.B. beschrieben bei Remington's Pharmaceutical Sciences,
Mack Publishing Co., Easton Pennsylvania (Gennaro, Hrg. 1990). Als
Flüssigkeit
kann die den Photosensibilisator enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung
eine Suspension oder eine Emulsion sein. Insbesondere sind oftmals
liposomale oder lipophile Formulierungen erwünscht. Das photosensibilisierende Mittel
zur Verwendung gemäß der Erfindung
kann innerhalb von Liposomen oder gebunden an ihre Oberfläche oder
beides vorliegen. Geeignete Methoden zur Präparierung der Liposomen sind
im Fachgebiet wohlbekannt. Die Aufnahme grüner Porphyrin-Verbindungen
in solche Präparate
ist zum Beispiel beschrieben bei Allison et al., US-Patent Nr. 5.214.036,
ausgegeben am 25. Mai 1993, und Desai et al., gleichzeitig anhängige Anmeldung
der laufenden Nummer 08/489.850, eingereicht am 13. Juni 1995. Werden
Suspensionen oder Emulsionen verwendet, so zählen zu geeigneten Exzipienzien
Wasser, Kochsalzlösung,
Dextrose, Glycerol und ähnliches.
Diese pharmazeutischen Zusammensetzungen können auch geringfügige Mengen
an nicht-toxischen Hilfssubstanzen enthalten, wie z.B. Benetzungs-
oder Emulgationsmittel, Antioxidanzien, pH-Puffermittel und ähnliches.
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Der
pH-Wert der Formulierung hängt
hauptsächlich
von der speziellen Anwendung und der Konzentration des Photosensibilisators
ab, doch liegt vorzugsweise im Bereich von 3 bis etwa B. Bevorzugt
wird der Photosensibilisator bei einem neutralen pH-Wert gehalten
(z.B. etwa 6,5 bis etwa 7,5), um sein Anhaften an den Trägerformen,
in die er eingebracht ist, zu verhindern, wie dies bei pH-Werten
annähernd
physiologischen Werten auftritt, und um eine Aktivierung des Photosensibilisators
zu gewährleisten.
Daher stellt eine Formulierung des Photosensibilisators in einer
Elektrolytlösung,
die einen ausgeglichenen Salzpuffer bei pH 6,5 enthält, doch
kein fötales
Rinderserum ("FBS"), eine geeignete
Ausführungsform
dar. Der Grund dafür,
dass das FBS weggelassen wird, ist der, dass es antigene Komponenten
enthält,
die eine Entzündungsreaktion
verstärken könnten. Sollte
das photosensibilisierende Mittel an dem Behältnis, in dem die es enthaltende
pharmazeutische Zusammensetzung aufbewahrt wird, haften, so kann
ein geeigneter nicht-antigener Inhaltsstoff, wie etwa humanes Serumalbumin,
wahlweise in einer Menge zugegeben werden, die das photosensibilisierende
Mittel, das am zu behandelnden beschädigten Gewebe haftet, nicht
beeinträchtigt.
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Das
photosensibilisierende Mittel kann mit ein oder mehreren Immunsuppressiva
kombiniert werden, um die entzündungshemmende
Wirkung auf das beschädigte
Gewebe zu verstärken.
Der Begriff "Immunsuppressivum", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf Substanzen, die auf eine Unterdrückung oder
Maskierung von T-Lymphozytenreaktionen
hinwirken. Hierzu würden
Substanzen zählen,
die die Zytokin-Produktion
unterdrücken,
die Selbst-Antigen-Expression herabregulieren oder unterdrücken oder
die MHC-Antigene maskieren.
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Zu
Beispielen solcher Mittel zählen
2-Amino-6-aryl-5-substituierte Pyrimidine; Azathioprin oder Cyclophosphamid;
Bromcryptin; Glutaraldehyd; antiidiotypische Antikörper für MHC-Antigene;
Cyclosporin A; ein oder mehrere Steroide, vorzugsweise Corticosteroide
und Glucocorticosteroide wie Prednison, Methylprednisolon und Dexamethason;
Anti-Interferon-Gamma-Antikörper;
Anti-Tumornekrose-Faktor-Alpha-Antikörper; Anti-Tumornekrose-Faktor-Beta-Antikörper; Anti-Interleukin-2-Antikörper; Antizytokin-Rezeptor-Antikörper wie Anti-IL-2-Rezeptor-Antikörper; heterologes
Anti-Lymphozyt-Globulin;
Pan-T-Antikörper,
vorzugsweise OKT-3-monoklonale Antikörper; Antikörper zu CD4; Streptokinase;
Streptodornase; oder RNA oder DNA vom Wirt.
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Das
immunsuppressive Mittel kann eine Ergänzung darstellen oder in Kombination
in derselben Dosierungshöhe
wie das photosensibilisierende Mittel oder in einer reduzierten
Dosis verwendet werden, und kann gleichzeitig oder separat, systemisch
oder lokal, verabreicht werden. Die wirksame Menge solcher Agenzien
unterliegt weitgehend den therapeutischen Zwecken und hängt von
der Menge an in der Formulierung vorhandenem photosensibilisierenden
Mittel ab, der Art von Verletzung, dem Typ des Immunsuppressivum, dem
Verabreichungsort, der Verabreichungsmethode, dem Dosierungsschema
der Verabreichung, weiteren der oben erörterten Faktoren und weiteren
den durchführenden Ärzten bekannten
Faktoren. Allerdings ist die geeignete Menge an Immunsuppressivum
zur Verwendung mit der Erfindung typischerweise niedriger als die, die
normalerweise für
die Behandlung ähnlicher
verletzter Gewebe ratsam ist.
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Wird
ein Immunsuppressivum verwendet, so kann es mittels jeglicher geeigneten
Methode verabreicht werden, einschließlich der parenteralen und,
sofern zur lokalen immunsuppressiven Behandlung erwünscht, intraläsional,
d.h. topisch an die verletzten Gewebe. Zu parenteralen Infusionen
zählen
die intramuskuläre,
intravenöse,
intraarterielle, intraperitoneale, subkutane und subkonjunktivale
Verabreichung.
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Soll
die pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung gemäß der Erfindung
topisch angewendet werden, zum Beispiel als Auftrag auf die verletzten
Gewebe, so kann die Verwendung einer viskösen Lösung, zum Beispiel eines Gels,
vor einer nicht-viskösen Lösung bevorzugt
sein. Das Gel kann zum Beispiel durch Mischen einer Lösung des
gewünschten
photosensibilisierenden Mittels mit einem Gelbildner, z.B. einem
Polysaccharid, vorzugsweise einem wasserlöslichen Polysaccharid, z.B.
Hyaluronsäure,
Stärken
und Cellulose-Derivate (z.B. Methylcellulose, Hydroyethylcellulose
und Carobxymethylcellulose) zubereitet werden. Ist ein Polysaccharid
in einer Gelformulierung vorhanden, so liegt die gewöhnlich vorhandene
Menge im Bereich von etwa 1–90
Gew.-% des Gels, bevorzugt etwa 1–20 %. Beispiele anderer geeigneter
Polysaccharide für
diesen Zweck und eine Bestimmung der Löslichkeit der Polysaccharide
sind zu finden in
EP 267.017 , veröffentlicht
am 11. Mai 1988.
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Zu
Beispielen geeigneter grenzflächenaktiver
Mittel zählen
die Poloxamer-grenzflächenaktiven
Mittel, die in einer Reihe von Molekülen bestehen, die Blockcopolymere
von Ethylenoxid und Propylenoxid sind, und zwar entweder alleine
oder in Vermengung mit einem Phospholipid wie Eierlecithin. Ein
anderes Beispiel einer kommerziell von Green Cross beziehbaren Emulsion
stellt Fluosol-DA 20 % dar, welche Perfluordecalin und Perfluortripropylamin
in Emulsion mit dem Poloxamer-grenzflächenaktiven Mittel namens Pluronic
F-68 enthält.
Die perfluorchemischen Emulsionen und ihre Wirkungen bei Säugern sind
ausführlicher
bei Bollands et al., J. Pharm. Pharmacol., 39:1021–24 (1987)
beschrieben.
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Die
pharmazeutische Zusammensetzung zur Verwendung gemäß der Erfindung
ist vorzugsweise steril. Die Sterilität wird ohne weiteres durch
sterile Filtration durch 0,2-Mikrometer-Membranen
erreicht. Einmal formuliert und sterilisiert, ist die Zusammensetzung
möglicherweise
nicht stabil gegenüber
einer oxidativen Denaturierung.
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Beispielsweise
sind aber lyophilisierte Formulierungen zur Wiederherstellung, die
BPD enthalten, zur Lagerung geeignet.
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Art und Weise des Kontaktierens
des Gewebes mit dem Photosensibilisator
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Die
Verminderung oder Verhütung
einer Entzündung
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird in relativ unmittelbarer Weise durch Zusammenbringen
des vorgeschädigten
Gewebes (oder zu verletzenden oder gerade beschädigten Gewebes) mit dem photosensibilisierenden
Mittel unter Bedingungen, die die Bildung einer starken Verbindung
zwischen dem photosensibilisierenden Mittel und dem Zielgewebe bei
gleichzeitiger Minimierung der Konzentration an Photosensibilisator
und, sofern praktisch machbar, Lokalisieren der Kontaktfläche auf
das verletzte Ziel-Gewebe ermöglichen.
Vorzugsweise beträgt
die Kontaktdauer bei Schritt (a) wesentlich weniger als fünf Minuten.
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Sind
die vor Entzündung
zu schützenden
Zellen in einem lebenden, gesunden Tier enthalten, so kann der Photosensibilisator
lokal oder systemisch verabreicht werden. Das photosensibilisierende
Mittel kann durch Injektion verabreicht werden, solange der spezielle
Injektionsmodus eine schnelle Clearance des Photosensibilisators
aus dem Körper
zulässt.
Zum Beispiel würde
sich eine intravenöse
Injektion eignen. Alternativ kann der Photosensibilisator topisch
oder enterisch angewendet werden, z.B. durch Auftragen oder Aufsprühen auf
die Oberfläche
des zu behandelnden Gewebes, oder über Pflaster oder Implantate,
die typischerweise nach Ablauf einer zuvor festgelegten Kontaktdauer
mit dem Photosensibilisator entfernbar sind.
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Handelt
es sich bei den vor Entzündung
zu schützenden
Zielgeweben um zarte Augengewebe, so ist ein topischer äußerer Auftrag
aufgrund der lokalisierten Natur des Kontakts mit dem Auge, wie
er mit der topischen Verabreichung erreichbar ist, bevorzugt, da
dies zu einem größeren Sicherheitsspielraum
führt.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Photosensibilisator
zur Verwendung gemäß der Erfindung
mit dem Gebrauchsgegenstand der Erfindung aufgetragen, welcher sich
aus dem Photosensibilisator und einem absorbierenden Applikator
zusammensetzt. Der absorbierende Applikator umfasst jegliches absorbierende
Material, das steril oder sterilisierbar ist, das den Photosensibilisator
bei Kontakt mit den beschädigten Geweben
ohne weiteres freisetzt und das mit dem photosensibilisierenden
Mittel nicht chemisch reagiert. Vorzugsweise ist das absorbierende
Material auch preiswert und wegwerfbar. Zu Beispielen für geeignete
absorbierende Applikatoren zählen
Wirkstoffgetränkte
Tupfer und fusselfreie flexible Gewebe. Ein Wirkstoff-getränkter Tupfer,
z.B. ein Weck-Zellstoff, stellt einen bevorzugten absorbierenden
Applikator dar. Wird ein derartiger Applikator verwendet, so ist
er vorzugsweise mit der pharmazeutischen Zusammensetzung zur Verwendung
gemäß der Erfindung
getränkt
und wird topisch auf die Zielgewebe während oder kurz nach Auftreten
der Verletzung, z.B. während
einer chirurgischen Maßnahme,
aufgetragen.
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Der
Kontaktierschritt kann über
eine breite Vielfalt von Temperaturen stattfinden, wobei lediglich
solche Temperaturen vermieden werden, die hoch genug sind, um das
beschädigte
Gewebe zu denaturieren oder anderweitig zu beeinträchtigen,
und solche Temperaturen, die niedrig genug sind, um die zelluläre Aufnahme
des Photosensibilisators zu minimieren. Vorzugsweise findet der
Kontaktierschritt bei einer Temperatur im Bereich von 5°C bis 40°C, bevorzugt
von 15°C
bis 37°C,
und am bevorzugtesten bei Raumtemperatur statt.
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Dosierung
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Bei
der Methode der Erfindung wird dem Patienten eine Menge an photosensibilisierendem
Mittel oder eines Gemischs des photosensibilisierenden Mittels in
einer oder mehreren Dosen verabreicht. Die photosensibilisierenden
Mittel zur Verwendung gemäß der Erfindung
werden in einer Weise verabreicht, die mit einer guten medizinischen
Praxis unter Berücksichtigung
der Beschaffenheit der zu verhütenden
oder zu vermindernden Entzündung,
der Spezies und des medizinischen Zustandes des Patienten, des Vorhandenseins
eines anderen Wirkstoffs im Körper
des Patienten, der Reinheit und chemischen Form des Photosensibilisators, dem
Verabreichungsweg, der Rate und dem Grad der zu erwartenden Absorption
und weiteren, den ausführenden Ärzten bekannten
Faktoren vereinbar ist. Eine therapeutisch wirksame Menge an Photosensibilisator ist
eine Menge, die zur signifikanten Verminderung, auf die Lichtexposition
hin, der Vermehrung von Fibroblasten wirksam ist und dadurch die
Entzündungsreaktion
und die unerwünschten
Wirkungen, die mit der Entzündung
in Verbindung stehen können,
wie z.B. eine erhöhte
Vaskularität
und/oder Bildung von Narbengewebe, abgemildert.
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Die
Dosis des photosensibilisierenden Mittels variiert in Abhängigkeit
von dem Zielgewebe und ist, sofern intravenös oder systemisch verabreicht,
durch das Gewicht und dem optimalen Blutspiegel des Tiers beschränkt. Geeignete
systemische Mengen pro Dosis liegen typischerweise bei weniger als
1,0 mg/kg Körpergewicht,
vorzugsweise im Bereich von etwa 0,25 bis 0,75 mg/kg pro Dosis,
und am bevorzugtesten bei 0,15 bis 0,50 mg/kg pro Dosis. Typischerweise
beträgt
die Dosis des photosensibilisierenden Mittels weniger als 0,50 mg/kg.
Eine systemische Dosis von BPD als dem Photosensibilisator würde 0,3
mg/kg lediglich unter ungewöhnlichen
Umständen übersteigen.
Diese Dosierungsbereiche sollen als Vorschläge dienen und sollten nicht
unbedingt als Beschränkungen
betrachtet werden, da die individuellen Reaktionen der einzelnen
Patienten ebenfalls variieren.
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In
Abhängigkeit
von dem photosensibilisierenden Mittel und der Verabreichungsform
kann ein äquivalenter
optimaler systemischer Blutspiegel festgestellt werden, doch ist
dies schwer zu bewerkstelligen, da der Photosensibilisator vorzugsweise
sehr schnell abgebaut wird. Daher kann ein enormer Unterschied zwischen der
Konzentration des Photosensibilisators im Blutstrom zum Zeitpunkt
der Injektion und der Konzentration zum Zeitpunkt der Behandlung
mit Licht vorliegen. Zum Beispiel kann die Konzentration an BPD
zum Zeitpunkt der intravenösen
Injektion im Bereich von etwa 1 – 10 mg/ml liegen, wohingegen
sie zum Zeitpunkt der Lichtexposition lediglich im Bereich von 0,5 – 0,05 μg/ml liegen
kann. Bei topischer Verabreichung ist typischerweise kein Photosensibilisator
im Blut nachweisbar.
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Bei
topischer oder systemischer Verabreichung wird die Dosis am besten
bezüglich
der Konzentration der Zusammensetzung und der Zeitdauer des Kontakts
mit dem Zielgewebe beschrieben. Ein generell wirksamer Bereich der
Konzentrationen für
das photosensibilisierende Mittel beträgt 0,1 bis 10 mg/ml, vorzugsweise 0,1
bis 5 mg/ml, und am bevorzugtesten 0,25 bis 2,0 mg/ml. Typischerweise
beträgt
die Konzentration des photosensibilisierenden Mittels 2 mg/ml oder
weniger. Der Kontakt beinhaltet geeignterweise den Auftrag auf ein oder
mehrere Oberflächen
des verletzten Gewebes der pharmazeutischen Zusammensetzung der
Erfindung. Der topische Kontakt mit dem Photosensibilisator erfolgt
im allgemeinen für
mindestens eine Minute, vorzugsweise weniger als fünf Minuten
und sogar noch bevorzugter etwa ein bis zwei Minuten. Die Kontaktdauer
hängt von
Faktoren wie der Konzentration des photosensibilisierenden Mittels
in der Zusammensetzung, dem zu behandelnden Gewebe und der speziellen
Art von Zusammensetzung ab.
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Nach
einer zuvor festgelegten Kontaktdauer mit dem Photosensibilisator
wird der überschüssige Photosensibilisator
vorzugsweise von der Behandlungsfläche vor Schritt (b) der wie
oben definierten Methode entfernt. Wird der Photosensibilisator
systemisch verabreicht, so wird der Photosensibilisator so ausgewählt, dass er
nicht nur schnelle pharmakokinetische Eigenschaften zeigt, sondern
auch für
eine schnelle Clearance aus dem Körper empfindlich ist. Wird
der Photosensibilisator topisch verabreicht, so wird der Überschuss
vorzugsweise durch Spülen
oder Wegschwemmen mit einer physiologisch geeigneten, chemisch inerten
Flüssigkeit, wie
etwa normaler Kochsalzlösung
oder BSS (ausgeglichene Salzlösung)
oder Abwaschen mit Wasser oder einem anderen Lösungsmittel entfernt. Auch
hier sollen diese Protokolle nicht als Beschränkung verstanden werden, da
eine breite Variation in der Protokoll-Gestaltung zulässig ist.
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Im
Anschluss an den Schritt des Kontaktierens des beschädigten Gewebes
oder des Gewebes vor der Verletzung mit einer Zusammensetzung, die
den Photosensibilisator zur Verwendung gemäß der Erfindung enthält, wird
das Gewebe einem Licht mit einer Wellenlänge ausgesetzt, die durch das
photosensibilisierende Mittel absorbiert wird und zur Verminderung
oder Verhütung
von Entzündung
führt.
Der Begriff "Niedrigdosis-PDT" in dieser Anmeldung
bezieht sich auf eine Dosis, die keine evidente Zellschädigung,
Nekrose oder Erythem bewirkt und lediglich eine entzündungshemmende
Wirkung zeigt. Da die gesamte PDT-Dosis von einer Kombination aus
der Dosis des photosensibilisierenden Mittels und der Dosis des
Bestrahlungslichts abhängt,
kann die Niedrigdosis-PDT in Kombinationen aus relativ hohen Dosen
an Photosensibilisator und geringen Lichtdosen, oder aber aus Kombinationen
von relativ geringen Dosen an Photosensibilisator und hohen Lichtdosen
verabreicht werden. Letztere Kombination aus wenig Photosensibilisator/hoher
Lichtmenge kann auch durch Verabreichen einer relativ hohen Dosis
an Photosensibilisator, gefolgt von einer ungewöhnlich langen "Inkubations"-Zeit vor der Bestrahlung
mit Licht erreicht werden. Daher wäre eine breite Vielfalt von
Bedingungen, die alle insgesamt eine relativ niedrige Dosis an PDT
erzeugen, zur Anwendung gemäß der Erfindung
geeignet.
-
Entsprechend
eignet sich eine breite Vielfalt unterschiedlicher Kombinationen
von Photosensibilisator-Dosen, Kontaktzeiten und Verabreichungsformen.
Die folgenden groben Richtlinien können jedoch nützlich sein.
Ein kurzer Kontakt (weniger als eine Stunde) mit hohen Dosen des
Photosensibilisators, z.B. 2 mg/ml bei topischem Auftrag, wäre generell
gleichwertig zu einer geringen Photosensibilisator-Dosis, z.B. 0,15
mg/kg bei intravenöser
Verabreichung. Selbst nach einer hohen Dosis des intravenös verabreichten
Photosensibilisators kann jedoch das Verschieben der Bestrahlung
mit Licht auf einen späteren
Zeitpunkt, z.B. mehr als drei Stunden nach Verabreichung des photosensibilisierenden
Mittels, eine Niedrigdosis-PDT ergeben, da dann, wenn der Photosensibilisator
zum schnellen Abbau fähig
ist, nach drei Stunden nur noch sehr wenig davon in den Geweben
vorhanden sein kann.
-
Zu
spezifischen Beispielen der "Niedrigdosis-PDT" zählen:
- • Die
topische Anwendung oder lokalisierte Injektion von weniger als 2
mg/ml eines Benzoporphyrin-Derivat-("BPD")-Photosensibilisators,
der weniger als 10 Minuten in Kontakt mit dem Zielgewebe belassen
wird;
- • die
intravenöse
Verabreichung von weniger als 0,15 mg/kg eines BPD mit einer Bestrahlung
zu einem beliebigen Zeitpunkt nach Verabreichung des BPD, oder
- • die
intravenöse
Verabreichung von 0,15 – 0,50
mg/kg BPD mit einer Bestrahlung mehr als sechs Stunden nach BPD-Verabreichung;
gekoppelt
mit einer Bestrahlung unter den folgenden Bedingungen: - • weniger
als 15/cm2, angewendet 0 – 3 Stunden
nach Verabreichung des Photosensibilisators, vorzugsweise etwa 7 – 12 J/cm2; oder
- • bis
zu 100 J/cm2, angewendet später als
sechs Stunden nach Verabreichung des Photosensibilisators.
-
Vorzugsweise
beträgt
die Lichtdosis beim Expositionsschritt b), wie oben definiert, weniger
als 100 J/cm2. Bevorzugter ist die Zeit
zwischen Schritt a) und dem Expositionsschritt b), wie oben definiert,
größer als sechs
Stunden, und die Lichtdosis während
dieses Expositionsschritts b) beträgt 15 bis 100 J/cm2.
-
Während des
Bestrahlungsschritts kann jegliches Licht, das vom Photosensibilisator
absorbiert wird und das sich zur Anwendung mit dem beschädigten Gewebe
eignet, eingesetzt werden, z.B. ein Licht von 380 bis 850 nm, was
vom Photosensibilisator und von der Tiefe der gewünschten
Gewebepenetration abhängt,
vorzugsweise von 400 bis 700 nm. Für allgemeine entzündungshemmende
Anwendungen kann Licht im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen
Spektrums, z.B. rotes Licht, blaues Licht oder sogar UVA-Licht,
angewendet werden. Licht mit einer Wellenlänge von weniger als 400 nm
ist akzeptabel, doch aufgrund der potenziell schädigenden Wirkungen des UVA-Lichts
nicht bevorzugt. Licht mit einer längeren Wellenlänge als
700 nm ist ebenfalls geeignet, doch nicht besonders bevorzugt, da
es schwer sichtbar ist, was die visuelle Kontrolle der Bestrahlung
nahezu unmöglich
macht. Für
Augenanwendungen ist rotes Licht bevorzugt, da hierbei jegliche
potenziell schädigenden
Wirkungen des blauen und UVA-Spektralbereichs auf die empfindliche
Netzhaut des Auges ausgeschaltet wird.
-
Ein
Beispiel eines besonders bevorzugten Verfahrens, das bei der Filtrationschirurgie
angewendet wird, ist das folgende:
- 1. Ein Wirkstoff-getränkter Tupfer
wird mit 2 mg/ml einer wässrigen
Dispersion von liposomalem BPD gesättigt;
- 2. der BPD-gesättigte
Tupfer wird zwei Minuten lang in Kontakt mit dem zu behandelnden
Gewebe platziert;
- 3. das überschüssige BPD
wird durch Waschen mit reichlichen Mengen einer sterilen Kochsalzlösung oder ausgeglichenen
Salzlösung
entfernt; und
- 4. das BPD-behandelte Gewebe wird etwa 7 – 12 J/cm2 Licht
ausgesetzt.
-
Zu
diesem Zeitpunkt scheint nicht ein einzelnes Protokoll für alle Fälle wünschenswert
zu sein. Typische Protokolle umfassen jedoch entweder eine einzelne
Behandlung oder eine Anfangsbehandlung, gefolgt wahlweise von 1–4 Zusatzbehandlungen.
Lokale Behandlungen unter topischer Verabreichung von Photosensibilisator
können
alle 3 oder 4 Tage wiederholt werden. Bei systemischer Verabreichung
des Photosensibilisators sind wiederholte Behandlungen allgemein
um etwa eine Woche oder länger voneinander
beabstandet, um jegliche unerwünschte
Wirkungen aus der Ansammlung von überschüssigem Photosensibilisator
zu vermeiden.
-
Die
folgenden Beispiele sollen die Erfindung veranschaulichen, jedoch
nicht beschränken.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1 – Lichtdosierung
-
Die
Filtrationschirurgie wurde bei sechs gesunden Kaninchen an einem
Auge vorgenommen. Ein Weck-Zellstofftupfer wurde mit einer wässrigen
2 mg/ml-Lösung
des Photosensibilisators Benzoporphyrin-Derivat-Monosäure-Ring
A (BPD-MA, auch bekannt als "BPD-Verteporfin") gesättigt. Während der
Operation wurde der gesättigte
Weck-Zellstoff zum topischen Auftrag von BPD-MA für zwei Minuten
auf die Lederhaut und Bindehaut im Operationsfeld verwendet. Nach
dem Auswaschen des überschüssigen Wirkstoffs
mit BSS wurden sowohl die Lederhaut als auch die Bindehaut einem
roten Licht mit einer Wellenlänge
von etwa 690 nm ausgesetzt, welches mittels einer Licht-emittierenden
Diode ("LED"), platziert in einem
Abstand von etwa 1 cm vom zu bestrahlenden Gewebe, abgegeben wurde.
Jedes der bei diesem Experiment verwendeten sechs Kaninchen erhielt
eine unterschiedliche Lichtdosis, spezifisch 0, 3, 6, 12, 18 und
24 J/cm2 über einen Zeitraum von 30 Sekunden
bis 4 Minuten. Die behandelten Kaninchen wurden 11 – 12 Tage
lang nach der Operation folgeuntersucht, indem die Höhe der Hydrationsblase,
die Blasenvaskularität
(indikativ für
Entzündung)
und die Verminderung des Augeninnendrucks ("IOD")
bestimmt wurden. Die am Tag 5 und Tag 11 erhaltenen Daten sind nachstehend
in Tabellen 1A bzw. 1B gezeigt.
-
TABELLE
1A Ergebnisse des Pilot-BPD-MA für
die Lichtdosierung am postoperativen Tag 5
-
TABELLE
1B Ergebnisse des Pilot-BPD-MA für
die Lichtdosierung am postoperativen Tag 11
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Die
Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Fortbestandsdauer der Filtrationsblase
bei Augen am längsten
war, die mit Licht bei einem mittleren Dosierungsbereich, d.h. relativ
geringen Dosen an Wirkstoff und Licht ("Niedrigdosis-PDT"), behandelt wurden. Die Daten zeigen,
dass eine gewisse Menge an PDT erforderlich war, doch dass höhere Dosen
generell weniger wirksam waren als geringere Dosen. Bei der Kombination aus
kurzer Inkubationsdauer mit BPD und der geringen Lichtdosis von
12 J/cm2 stand nicht zu befürchten,
den behandelten Zellen viel Schaden zuzufügen. Nichtsdestotrotz zeigte
die Behandlung eine definitive pharmakologische Wirkung. Der Blasenfortbestand
war mit dem Fehlen einer Entzündung
verbunden, wie durch die Avaskularität und eine blasse Farbe der
Blase angezeigt.
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Andererseits
war bei zu geringen oder zu hohen Lichtdosen die Blasenhöhe und die
Menge des herabgesetzten Augeninnendrucks vermindert. Das Blasenversagen
war mit einer Entzündung
verbunden.
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Die
entsprechenden Filtrationsblasen sind in 1 gezeigt.
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Beispiel 2 – Zeitpunkte
der PBDT-Verabreichung
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Der
in diesem Beispiel verwendete Photosensibilisator wurde wie folgt
zubereitet: Ein liposomal formuliertes Benzoporphyrin-Derivat, Monosäure-Ring
A, BPD-MA oder BPD-Verteporfin,
wurde durch QLT PhotoTherapeutics, Inc. als ein lyophilisiertes
Pulver geliefert und mit sterilem destilliertem Wasser kurz vor
der Verwendung wiederhergestellt. Das zu 1,98 mg/ml wiederhergestellte
BPD wurde zum Sättigen
des 3 mm-Schnittendes
eines Weck-Zellstoffs verwendet. In den Kontrollgruppen wurde der
Weck-Zellstoff mit einer basischen Salzlösung ("BSS")
gesättigt.
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Am
Tag 0 wurde eine Vollhaut-Filtrationschirurgie an einem willkürlich ausgewählten Auge
bei 48 Kaninchen, d.h. 12 in jeder der vier Gruppen, vorgenommen.
Bei jedem Kaninchen diente das unbehandelte andere Auge als Kontrolle.
Das Filtrationsverfahren wurde in der folgenden Weise durchgeführt: Jedes
Tier wurde mit einem Gemisch von Ketamin und Xylazin anästhesiert.
Ein Drahtspekulum wurde zum Trennen der Augenlider verwendet. Ein
Bindehautlappen auf Formix-Basis wurde entweder im oberen nasalen
oder oberen temporalen Quandranten geschaffen. Nach Schaffung des
Lappens auf Formix-Basis wurde der mit BPD-MA (oder BSS-Placebo)
gesättigte
Weck-Zellstoff auf der Lederhaut hinter dem Limbus platziert, wo
die Fistel geschaffen werden sollte. Die Bindehaut wurde über den
Weck-Zellstoff drapiert. Der Weck-Zellstoff ruhte derart zwischen
der Bindehaut und der Lederhaut, wobei sie auch mit der Episklera
und der Tenon-Kapsel für
zwei Minuten in Kontakt kam. Der Weck-Zellstoff wurde dann entfernt und die
Fläche
mit BSS gespült.
Die Instrumente und Handschuhe wurden ebenfalls vor Eingreifen in
das Auge gespült,
wobei eine 1,0 mm-Trephine zum
Eindringen in die vordere Augenkammer verwendet wurde.
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Der
Bindehautlappen wurde dann am Limbus mit zwei 7–0 Vicryl-Stichen befestigt.
Sofort nach der Operation wurde jedes Kaninchen zwei Minuten lang
einem Licht mit einer Wellenlänge
von 690 nm ausgesetzt, wobei die in Beispiel 1 verwendete Lichtquelle
(Quantum Devices, Inc.) 1 cm vom Auge entfernt platziert wurde.
Die Lichtquelle wurde bei einer Maximalleistung (100 W/cm2) verwendet, was eine Gesamtdosierung von
etwa 7,2 J ergab.
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Ein
Tropfen Tobramycin wurde dann in jedes Auge im Anschluss an die
Operation eingebracht. Tobramycin und Prednisolonacetat wurden in
beide Augen viermal pro Tag für
eine Woche im Anschluss an die Operation eingeträufelt.
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Das
Kontrollauge erhielt denselben Photosensibilisator und subkonjunktivale
Bestrahlung wie das operierte Auge, doch ohne Schaffung einer Fistel.
Das Kontrollauge wurde zum Testen der Toxzität und als eine Basis zum Nachweisen
einer Abnahme des IOD beim operierten Auge verwendet. Der Zeitpunkt,
zu dem das BPD-MA angewendet wurde, wurde wie folgt variiert:
Gruppe
1: | während der
Operation, Placebo-Behandlung; 48 Stunden nach der Operation, Placebo-Behandlung; |
Gruppe
2: | während der
Operation, BPD-Behandlung; 48 Stunden nach der Operation, Placebo-Behandlung; |
Gruppe
3: | während der
Operation, Placebo-Behandlung; 48 Stunden nach der Operation, BPD-Behandlung; |
Gruppe
4: | während der
Operation, BPD-Behandlung; und 48 Stunden nach der Operation, BPD-Behandlung. |
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Die
BPD-Behandlung 48 Stunden nach der Operation bestand in der Aufbringung
des 3 mm-Schnittendes eines mit einer wässrigen 2 mg/ml-Lösung von
BPD-MA (oder Placebo) gesättigten
Weck-Zellstoffs, der auf die Bindehaut über der Filtrationsblase für 2 Minuten
gelegt wurde, gefolgt von Auswaschen des überschüssigen Photosensibilisators
und Aussetzen einem roten LED-Licht mit einer Wellenlänge von
688 nm für eine
Minute.
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Postoperativ
am Tag 0 und jeden zweiten Tag nach der Operation wurden die Kaninchen
mit Schlitzlampen-Biomikroskopie zur Bestimmung der Breite der Filtrationsblase,
der Höhe
der Filtrationsblase, eines Bindehauterythems über der Blase, einer Zellrötung an
der Vorderkammer und der Vorderkammertiefe untersucht. Es wurde
eine Applanationstonometrie zur Messung des IOD nach der topischen
Anästhesie
vorgenommen. Eine Bewertung des subjektiven okularen Unbehagens
wurde ebenfalls vorgenommen, indem das Befinden und die Fressgewohnheiten
der Tiere bestimmt wurden, entsprechend der nachstehend gezeigten
Bewertungsskala:
- 0:
- normales Verhalten
- 1:
- Kopfschütteln, Kopfkippen,
Augenschielen
- 2:
- Pfotenreiben am Auge
- 3:
- Selbstverletzung/Selbstverstümmelung
(mit Krallen)
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Die
Fortbestandsdauer der Blase wurde durch die Breite und Höhe der Blase
und durch den IOD im Vergleich zum Kontrollauge bestimmt. Der Grad
der Entzündungsreaktion
wurde anhand eines Erythems über der
Filtrationsblase bestimmt und auf einer Skala von 0 bis 3 bewertet.
Die Kaninchen wurden geopfert, wenn ein Blasenversagen festgestellt
wurde, d.h. wenn der Augeninnendruck im operierten Auge dem des
Kontrollauges glich und die Filtrationsblase flach war.
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Die
graphische Darstellung in 2 zeigt
den prozentualen Fortbestand der Filtrationsblase bei den Kaninchen
in jeder der vier, in dieser Studie ausgewerteten Gruppen. Mittelwert
(± SD)
der Fortbestandsdauer war:
Gruppe 1: 10,3 ± 8 Tage;
Gruppe 2: 23,8 ± 12 Tage;
Gruppe
3: 10,1 ± 9
Tage; und
Gruppe 4: 23,2 ± 8
Tage.
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Eine
statistische Differenz wurde zwischen den meisten Gruppen (P < 0,001) beobachtet,
jedoch nicht zwischen Gruppen 2 und 4 (P < 0,05). Die Behandlung mit BPD und
Licht während
der Operation (Gruppen 2 und 4) führte zu einem längeren Blasenfortbestand
im Vergleich zur Placebo-Kontrolle (Gruppe 1) oder Behandlung erst 48
Stunden nach der Operation (Gruppe 3). Die zweite Behandlung mit
BPD und Licht bei 48 Stunden (Gruppe 4) schien keine zusätzliche
Wirkung zu zeigen. Ein Kruskal-Wallis-Test
für die
nicht-parametrische Analyse wurde zur Auswertung der Differenzen
bei der Fortbestandsdauer der Filtrationsblasen zwischen den Gruppen
angewendet.
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Der
IOD wurde mittels eines ANOVA-Tests ausgewertet, wobei eine Tendenz
zu einem niedrigeren IOD beobachtet wurde, wenn BPD intraoperativ
(P = 0,057) gegeben wurde. Aufgrund von Problemen mit dem zur Messung
des IOD bei den Kaninchen verwendeten Tonometers waren die zuverlässigsten
Parameter die Breite (3) und die Höhe (4) der Blase,
die beide die Wirksamkeit der Niedrigdosis-PDT-Behandlung während der
Operation anzeigten. Die Messung des Erythems über der Blase (in 5 gezeigt)
ergab eine stärkere
Entzündungsreaktion
in Gruppen 1 und 3, bei denen die Blasen kurz nach der Operation
versagten. In 3, 4 und 5 wurde
eine statistische Differenz zwischen den Gruppen beobachtet (P =
0,001). Blasenhöhe
und -breite als auch andere Schlitzlampen-Eigenschaften wurden mittels
eines Chi-Square-Tests analysiert. Nebenwirkungen wurden ebenfalls
mittels eines Chi-Square-Tests analysiert. Ein Cox Proportional Hazard
Model wurde zur Auswertung von Parametern verwendet, die am exaktesten
die Fortbestandsdauer der Filtrationsblase an jedem Untersuchungstag
vorhersagten.
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Im
Vergleich zu vorangegangenen Kaninchen-Studien, bei denen unterstützende Medikamente
für die Trabekulektomie
untersucht wurden, wie nachstehend in Tabelle 2 gezeigt, zeigten
die Ergebnisse, dass BPD die Fortbestandsdauer der Filtrationsblase
im Vergleich zu normalen Kontrollen, Ara-A und 5-Fluoruracil, verlängerte.
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Die
Ergebnisse zeigten auch, dass BPD die Lebensdauer der Filtrationsblase
bei Kaninchen mehr verlängerte
als bei einigen Kanichen, die Mitomycin C erhalten hatten. Die mittlere
Fortbestandsdauer bei Studien mit Mitomycin C war länger, was
mit der Hypothese übereinstimmt,
dass PDT klinisch weniger Überfiltration erzeugen
würde als
Mitomycin C, doch ähnlich
einfach anwendbar ist bei höherer
Sicherheit.
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Die
Daten zeigten eindeutig, dass längere
Fortbestandsdauern der Blasen mit keinem Erythem oder lediglich
minimalem Erythem verbunden waren, und somit einer Verminderung
der entzündlichen
Reaktion. Die Daten legten auch nahe, dass die Behandlung mit BPD
und Licht bei relativ niedrigen Dosierungsbereichen die Entwicklung
einer Entzündung
verhinderte, insbesondere bei Verabreichung während der Operation.
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Nebenwirkungen
traten nur wenige auf und standen nicht spezifisch mit der Anwendung
des Photosensibilisators in Beziehung. Ein Fibrin-Klümpchen wurde
innerhalb der ersten vier Tage bei sechs Kaninchen beobachtet, von
denen drei aus der Gruppe 2 und drei aus Gruppe 3 waren. In jedem
Fall löste
sich das Fibrin ohne Folgeerscheinungen bis zum Ende der ersten
Woche auf. Ein Kaninchen starb am Tag 0, was als Komplikation der
Anästhesie
erachtet wurde. Keine anderen Nebenwirkungen wurden berichtet.
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Am
Tag 7 wurde ein Kaninchen aus jeder Gruppe, und im Anschluss an
das Blasenversagen, zwei Kaninchen aus jeder Gruppe geopfert und
einer histologischen und transmissionselektronenmikroskopischen ("TEM") Analyse unterzogen.
Die histologische Auswertung wurde vorgenommen, nachdem zunächst die
Kadaveraugen mit 10 gepuffertem neutralem Formalin fixiert wurden.
Die Augen wurden prozessiert, zerteilt und dann mit Hämatoxylin
und Eosin, als auch Masson-Trichrom, angefärbt. Die Proben wurden in einer
maskierten Weise durch einen unabhängigen Beobachter untersucht.
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Die
Transmissionselektronenmikroskopie wurde durch Fixieren der Gewebeproben
in 2,5 % Glutaraldehyd, gepuffert mit 0,1 M Cacodylat, das 7 % Sucrose
enthielt, vorgenommen. Die Gewebe wurden anschließend für eine Stunde
mit 2 % Osmiumtetroxid fixiert und durch abgestufte Alkoholkonzentrationen
bis 100 % Ethanol dehydriert. Die 2 × 5 mm-Gewebeblöcke wurden
dann mit katalysiertem Epoxyharz infiltriert. Dicke Sektionen (0,5 μm) wurden
ausgeschnitten und mit Toluidinblau angefärbt und durch Lichtmikroskopie
zur Bestimmung geeigneter Flächen
untersucht. Eine dünne
Sektion (80 nm) wurde dann ausgeschnitten, auf Kupfergitter aufgelegt
und mit Uranylacetat und Bleicitrat für die TEM-Auswertung angefärbt. Ein
Hitachi H7000-Transmissionselektronenmikroskop wurde zur Untersuchung
dieser Sektionen verwendet.
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Ein
Lichtmikroskop zeigte am postoperativen Tag 7 bei den Filtrationsblasen,
die BPD anstelle von Placebo bei der Operation erhalten hatten,
dass Fibroblasten und eine leichte lymphozytische Reaktion bei den Kaninchen
vorhanden waren, die sowohl am Tag 0 als auch am Tag 2 Placebo erhalten
hatten. Außerdem
zeigten diese Augen am Tag 7 eine gewisse Gefäßvermehrung und neue Collagenablagerungen.
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Im
Gegensatz dazu zeigten die Kaninchen, die BPD lediglich am Tag 2
erhalten hatten (Gruppe 3), vergrößerte Lymphkanäle zusätzlich zu
den Fibroblasten, doch keine Gefäßvermehrung.
In beiden Augen, die BPD bei der Operation erhalten hatten, wurde
an der Filtrationsblase eine leichte lymphozytische Reaktion bemerkt.
Allerdings wurden keine Fibroblasten, Gefäßzunahme oder Vergrößerung der
lymphozytischen Kanäle festgestellt.
Am Ende der Studie (3 Wochen postoperativ) wurden bei Augenfisteln,
die BPD erhalten hatten, lediglich einige wenige Lymphozyten und
keine Vermehrung der Blutgefäße an der
Fistel festgestellt.
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In
Gruppen 2 und 4 wurde sowohl am Tag 7 als auch bei der Opferung
ein verdünntes
Epithel beobachtet. Dies wurde jedoch der erhöhten Blase und dem damit verbundenen
Zusammenbruch des Tränensacks zurückgeführt, entgegen
einer toxischen Wirkung durch die PDT-Behandlung.
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Im
Kontrollauge wurden keine Differenzen zwischen den Placebo- und
den BPD-behandelten
Augen bei der Untersuchung des vorderen Augensegments beobachtet,
was klinisch auf ein Fehlen von Toxizität hinwies (P > 0,05). Außerdem ergab
die histologische und transmissionselektronenmikroskopische Analyse
weder im operierten noch im Kontrollauge einen Nachweis von Toxizität oder Entzündung an
anderer Stelle als der Filtrationsstelle. Daher wurde keine Toxizität von BPD
klinisch, histologisch oder durch Transmissionselektronenmikroskopie
beobachtet.