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Diese
Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung von Mineralen, insbesondere
von Phosphor-enthaltenden Mineralen, die so hergestellten Minerale
und Verfahren zu deren Verwendung. Gemäß bestimmten Ausführungsformen
werden Minerale bereitgestellt, die dahingehend neu sind, dass sie
gleichzeitig im Wesentlichen homogen und nicht-stöchiometrisch
sind. Sie können
mit neuen Niedertemperaturtechniken hergestellt werden, die eine
hervorragende Steuerung der Zusammensetzung und der Morphologie
ermöglichen.
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Es
bestand ein kontinuierlicher Bedarf für verbesserte Verfahren zur
Herstellung mineralischer Zusammensetzungen, insbesondere Phosphor-enthaltender
Minerale. Dieser lange bestehende Bedarf zeigt sich teilweise durch
die intensive Forschung, die in der relevanten Literatur beschrieben
ist. Während
dieses Interesse und dieser Bedarf auf eine Anzahl industrieller
Interessen zurückzuführen ist,
war der Wunsch, Materialien bereitzustellen, die Säugerknochen
genau nachahmen, um diese bei der Reparatur und dem Ersatz solcher
Knochen zu verwenden, eine Hauptmotivation. Solche Minerale sind
im Prinzip Calciumphosphatapatite, wie sie in Zähnen und Knochen gefunden werden.
Beispielsweise ist carbonisierter Hydroxyapatit des B-Typs [Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)] die vorwiegende
mineralische Phase, die im Körper
vorliegt, wobei Variationen bezüglich
des Proteingehalts und des Gehalts an organischen Stoffen vorliegen,
welche die Endzusammensetzung, die Kristallgröße, die Morphologie und die
Struktur der daraus gebildeten Körperabschnitte
bestimmen.
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Calciumphosphatkeramiken
wurden bisher in vielen verschiedenen Formen, einschließlich als
Formkörper,
in Zementen und in anderer Weise hergestellt und in Säuger implantiert.
Zu diesem Zweck wurden verschiedene stöchiometrische Zusammensetzungen
wie z.B. Hydroxyapatit (HAp), Tricalciumphosphat (TCP) und Tetracalciumphosphat
(TTCP) in einem Versuch verwendet, das Anpassungsvermögen, die
Bioverträglichkeit,
die Struktur und die Festigkeit natürlicher Knochen zu erreichen.
Trotz eines immensen Aufwands, der auf die Herstellung verbesserter
Calciumphosphatmaterialien und Hydroxyapatit-Vorläufermaterialien
gerichtet war, verbleiben nach wie vor signifikante Unzulänglichkeiten.
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Frühe keramische
Biomaterialien wiesen Probleme auf, die auf chemische Mängel und
Verarbeitungsmängel
zurückzuführen waren,
welche die stöchiometrische
Steuerung, die Kristallmorphologie, die Oberflächeneigenschaften und schließlich die
Reaktivität
im Körper
beschränkten.
Es war ein intensives Mahlen und Zerkleinern natürlicher Minerale mit verschie denen
Zusammensetzungen erforderlich, worauf ein Pulvermischen und eine
keramische Verarbeitung bei hohen Temperaturen stattfanden, um neue
Phasen zur Verwendung in vivo herzustellen.
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Es
gibt eine Anzahl von Patenten, die keramische Biomaterialien betreffen,
wie z.B.
US 4,880,610 , B.R.
Constantz, „In-situ-Calciumphosphatminerale – Verfahren
und Zusammensetzung",
US 5,047,031 , B.R. Constantz, „In-situ-Calciumphosphatminerale,
Verfahren",
US 5,129,905 , B.R. Constantz, „Verfahren
für in-situ hergestellte
Calciumphosphatminerale",
US 4,149,893 , N. Aoki et
al., „Orthopädische Keramikzusammensetzung
und Zahnimplantat-Keramikzusammensetzung
und Verfahren zu deren Herstellung",
US
4,612,053 , W.E. Brown et al., „Kombinationen schlecht löslicher
Calciumphosphate in Aufschlämmungen
und Pasten als Mineralisatoren und Zemente",
US
4,673,355 , E.T. Farris et al., „Feste Calciumphosphatmaterialien",
US 4,849,193 , J.W. Palmer et al., „Verfahren
zur Herstellung von Hydroxyapatit",
US
4,897,250 , M. Sumita, „Verfahren zur Herstellung
von Calciumphosphat",
US 5,322,675 , Y. Hakamatsuka, „Verfahren
zur Herstellung von Calciumphosphat",
US
5,338,356 , M. Hirano et al., „Körniger Calciumphosphatzement
und Verfahren zu dessen Herstellung",
US
5,427,754 , F. Nagata et al., „Verfahren zur Herstellung
von plättchenartigem
Hydroxyapatit",
US 5,496,399 , I.C. Ison
et al., „Lagerstabile
Calciumphosphatzemente",
US 5,522,893 , L.C. Chow
et al., „Calciumphosphat-Hydroxyapatit-Vorläufer und
Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung",
US
5,545,254 , L.C. Chow et al., „Calciumphosphat-Hydroxyapatit-Vorläufer und
Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung",
US
3,679,360 , B. Rubin et al., „Verfahren zur Herstellung
von Brushitkristallen",
US 5,525,148 , L.C. Chow
et al., „Selbsthärtende Calciumphosphatzemente
und Verfahren zu deren Herstellung und Verwendung",
US 5,034,352 , J. Vit et al., „Calciumphosphatmaterialien" und
US 5,409,982 , A. Imura et al., „Materialien
auf Tetracalciumphosphatbasis und Verfahren zu deren Herstellung".
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Während bei
der Keramikverarbeitungstechnologie Fortschritte erzielt wurden,
die zu keramischen Biomaterialien mit einer besseren Kontrolle über die
Ausgangsmaterialien und schließlich
der Endprodukte führten,
besteht nach wie vor ein großer
Bedarf für
verbesserte Herstellungsverfahren. Zusätzlich besteht auch ein starker
Bedarf für
Verfahren, die zu Calciumphosphat-enthaltenden Biomaterialien führen, die
verbesserte biologische Eigenschaften aufweisen, und zwar trotz
intensiver Bemühungen
bezüglich
des Erreichens solcher Verbesserungen durch andere.
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Demgemäß ist es
eine Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Minerale,
insbesondere Phosphor-enthaltende Minerale bereitzustellen.
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Eine
weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung von Verfahren
zur Bildung solcher Minerale mit verbesserten Ausbeuten, niedrigeren
Verarbeitungstemperaturen, größerer Flexibilität und Steuerung
bei der Produktbildung und einem Vermögen, Minerale zu erzeugen,
die eine verbesserte Einheitlichkeit, biologische Aktivität und andere
Eigenschaften aufweisen.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Verbesserung der Ausbeute und der Steuerung
des Bildungsprozesses des synthetischen Minerals.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Bereitstellung von Zementzusammensetzungen,
die zur Reparatur oder zum Ersetzen von Knochen in orthopädischen
Verfahren und Dentalverfahren geeignet sind.
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Eine
weitere Aufgabe ist die Bereitstellung von Mineralen, die sowohl
im Wesentlichen einheitlich als auch nicht-stöchiometrisch sind.
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Weitere
Aufgaben ergeben sich aus dem Studium der vorliegenden Beschreibung.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Schaffung neuer Verfahren zur
Herstellung von Mineralen, insbesondere von Phosphor-enthaltenden
Mineralen. Die Erfindung stellt auch speziell ausgebildete Minerale
bereit, einschließlich
Minerale mit einer verbesserten Zusammensetzungshomogenität und Minerale
mit modifizierten Kristallstrukturen. Durch die Erfindung werden
auch neue Minerale bereitgestellt, einschließlich "nicht-stöchiometrische" Minerale, die sich
von gewöhnlich
vorkommenden Mineralen, in der Natur vorkommenden Kristallstrukturen
und Strukturen unterscheiden, die herkömmliche "zulässige" Verhältnisse
der aufbauenden Atome in Elementarzellen aufweisen.
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Die
durch diese Erfindung geschaffenen neuen Gegenstände erfordern die Beschreibung
von Begriffen, die in dieser Erfindung verwendet werden. Das allgemeine
Verfahren geht von Ausgangsmaterialien aus, die hier als Salze,
wässrige
Lösungen
von Salzen, stabile Hydrosole oder andere stabile Dispersionen und/oder
anorganische Säuren
beschrieben werden. Die mit den erfindungsgemäßen Verfahren [Redox-Ausfällungsreaktion
(RPR) und Hydrothermalverarbeitung (HYPR)] erzeugten Phasen sind
im Allgemeinen Vorläufermineral-Zwischenprodukte
in der physikalischen Form von Pulvern, Teilchen, Aufschlämmungen und/oder
Pasten. Diese Vorläuferminerale
können
im Allgemeinen mittels einer Wärmebe handlung,
die im Vergleich zu bekannten Verfahren unter gemäßigten Brennbedingungen
durchgeführt
wird, einfach in viele verschiedene gemischte und reine Mineralphasen
mit bekannten und in manchen Fällen
noch unbekannten Mineralstöchiometrien
umgewandelt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Verfahren
sind energieeffizient, werden bei einer relativ niedrigen Temperatur durchgeführt, weisen
hohe Ausbeuten auf und sind einer sorgfältigen Steuerung der Produktreinheit,
-identität und
-qualität
zugänglich.
Eine Grundanwendung für
die erfindungsgemäßen Materialien
ist eine Verwendung als biologische Keramiken mit verbesserten Eigenschaften.
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Die 1 zeigt
eine aggregierte physikalische Struktur von mittels RPR erzeugtem
mehrphasigen β-Tricalciumphosphat
(β-TCP)
+ carbonisierten Apatit vom B-Typ (c-HAp) (β-Ca3(PO3)2 + Ca4(PO4)3-x(CO3)x(OH)], die gemäß einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
erzeugt worden sind. Das gesamte agglomerierte Teilchen weist eine
Größe von etwa
10 μm auf
und die einzelnen Kristallite weisen typischerweise eine Größe von weniger
als etwa 1 μm
und eine relativ einheitliche Teilchengröße und Form auf.
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Die 2 zeigt
zusammengesetzte Monetit-Teilchen, d.h. CaHPO4-Teilchen,
die mit einer erfindungsgemäßen Hydrothermalausfällung gebildet
worden sind. Die gesamte Teilchenanordnung weist typischerweise eine
Größe von etwa
30 μm auf
und ist aus relativ einheitlichen rechteckigen Würfeln und plättchenartigen
Kristalliten mit unterschiedlichen Größen und Seitenverhältnissen
zusammengesetzt.
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Die 3 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 100°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Monetit-Kristallphase.
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Die 4 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 300°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Monetit-Kristallphase.
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Die 5 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphasen von β-Tricalciumphosphat
(β-TCP)
[Hauptphase] + Calciumpyrophosphat (CaH2P2O7) [Nebenphase].
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Die 6 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphasen von β-Tricalciumphosphat
(β-TCP)
[Hauptphase] + Apatit (Ca5(PO4)3(OH)) [Nebenphase].
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Die 7 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals
ohne zugesetztes [CO3]2–,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphasen von β-Tricalciumphosphat
(β-TCP)
[Hauptphase] + Apatit (Ca5(PO4)3(OH))
[Nebenphase].
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Die 8 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals
ohne zugesetztes [CO3]2–,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphasen von β-Tricalciumphosphat
(β-TCP)
[Hauptphase] + Apatit (Ca5(PO4)3(OH)) [Nebenphase]. Das Spektrum zeigt verglichen
mit dem Spektrum von 7 eine signifikante Differenz
bei der Intensität
der HAp-Peaks.
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Die 9 zeigt
Fouriertransform-Infrarotspektren (FTIR-Spektren) von Calciumphosphat,
das bezüglich
der 8 verwendet worden ist, welche die Gegenwart von
[CO3]2–-Schwingungen bei 880, 1400 und 1450 cm–1 und
dazugehörige
P-O-, P=O-Schwingungen bei 540 bis 610 bzw. 1100 bis 1250 cm–1 zeigen.
Es ist auch ein zweites FTIR-Diagramm (unteres Diagramm) des Materials
von 7 gezeigt, um das Fehlen von Carbonatpeaks bei
880 cm–1 zu
zeigen.
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Die 10 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Zinkphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Zn3(PO4)2-Kristallphase.
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Die 11 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Eisenphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Graftonit-Kristallphase [Fe3(PO4)2].
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Die 12 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Aluminiumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer AIPO4-Kristallphase.
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Die 13 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer noch nicht identifizierten Calciumphosphat-Kristallphase.
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Die 14 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer noch nicht identifizierten Calciumphosphat-Kristallphase und
kleinerer Mengen von HAp.
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Die 15 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Monetit-Kristallphase [CaHPO4].
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Die 16 ist
ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR und HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt und als Zement gemischt worden ist. Die Peakposition und
die relativen Intensitäten
der Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphase von Monetit, d.h.
CaHPO4, die mit Kristalliten von β-TCP + carbonisiertem
Apatit vom B-Typ (c-HAp) [β-Ca3(PO4)2 + Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)] gemischt
ist.
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Die 17A ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR und HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart der Kristallphase von Monetit, d.h. CaHPO4, die mit Kristalliten von β-TCP + carbonisiertem
Apatit vom B-Typ (c-HAp) [(β-Ca3(PO4)2 +
Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)]
gemischt ist.
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Die 17B ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR und HYPR erzeugten Calciumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt und als Zement gemischt worden ist. Die Peakposition und
die relativen Intensitäten
der Peaks zeigen die Gegenwart von Kristalliten der Kristallphase
von β-TCP
+ carbonisiertem Apatit vom B-TYP (c-HAP) [β-Ca3(PO4)2 + Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)].
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Die 18A ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Neodymphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 500°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Neodymphosphathydrat-Kristallphase
[NdPO4·0,5H2O].
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Die 18B ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Neodymphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 700°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Monazit-Nd-Kristallphase [NdPO4].
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Die 18C ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Cerphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 700°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Monazit-Ce-Kristallphase [CePO4].
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Die 18D ist ein Röntgenbeugungsdiagramm
(XRD-Diagramm) eines mittels RPR erzeugten Yttriumphosphat-Vorläuferminerals,
das 1 Stunde auf 700°C
erhitzt worden ist. Die Peakposition und die relativen Intensitäten der
Peaks zeigen die Gegenwart einer Xenotim-Kristallphase [YPO4].
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Erfindungsgemäß werden
Verfahren zur Herstellung eines Vorläufermineral-Zwischenprodukts aus mindestens einem
Metallkation und mindestens einem Oxoanion bereitgestellt. Diese
Verfahren umfassen das Herstellen einer wässrigen Lösung des Metallkations und
mindestens eines Oxidationsmittels. Die Lösung wird mit mindestens einem
löslichen
Vorläuferanion
ergänzt,
das von dem Oxidationsmittel oxidierbar ist, so dass das Oxoanion
ausfällt.
Die so vorgesehene Oxidations-Reduktions-Reaktion wird herkömmlich durch
Erhitzen der Lösung
unter Temperatur- und Druckbedingungen initiiert, die dahingehend
ef fektiv sind, die Initiation zu bewirken. Die Oxidations-Reduktions-Reaktion
führt zur
Erzeugung mindestens eines gasförmigen
Produkts und zum Ausfällen
des gewünschten
Vorläufermineral-Zwischenprodukts
aus der Lösung.
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Das
so hergestellte Vorläufermineral-Zwischenprodukt
kann auf verschiedene Arten behandelt werden. Es kann auf eine oder
mehrere Arten wärmebehandelt
werden, so dass darin eine vorgegebene Kristallstruktur oder andere
vorgegebene morphologische Strukturen gebildet werden.
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Gemäß bevorzugter
Ausführungsformen
ist das Oxidationsmittel ein Nitration und das gasförmige Produkt
ist ein Stickstoffoxid, das im Allgemeinen als NOx(g) dargestellt
wird. Es ist bevorzugt, dass das durch die vorliegenden Verfahren
bereitgestellte Vorläufermineral
im Wesentlichen homogen ist. Es ist ebenfalls bevorzugt, dass die
Temperatur, die durch die Oxidations-Reduktions-Reaktion erreicht
wird, etwa 150°C
nicht übersteigt,
solange die Reaktion unter Hydrothermalbedingungen oder in einem
Druckbehälter
durchgeführt
wird.
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Gemäß anderer
bevorzugter Ausführungsformen
ist das durch die vorliegende Erfindung bereitgestellte Vorläufermineral-Zwischenprodukt
ein Calciumphosphat. Es ist bevorzugt, dass ein solcher Mineralvorläufer in
einem Hauptanteil eine Festphase umfasst, die nicht nur als herkömmliche
kristalline Form von Calciumphosphat identifiziert werden kann.
Gleichzeitig sind die erfindungsgemäßen Calciumphosphat-Mineralvorläufer im
Wesentlichen homogen und umfassen kein physikalisches Gemisch natürlich vorkommender
oder herkömmlicher
Kristallphasen.
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Gemäß bevorzugter
Ausführungsformen
führen
die erfindungsgemäßen Niedertemperaturverfahren zur
homogenen Ausfällung
von hochreinen Pulvern aus hochkonzentrierten Lösungen. Eine anschließende gemäßigte Wärmebehandlung
wandelt das Zwischenproduktmaterial beispielsweise in neue einphasige
Calciumphosphatminerale oder neue zweiphasige Teilchen von (β-Tricalciumphosphat
((β-TCP)
+ carbonisiertem Apapit des B-Typs (c-HAp) [β-Ca3(PO4)2 + Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)] um.
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In
anderen bevorzugten Ausführungsformen
werden Calciumphosphatsalze durch Verfahren bereitgestellt, bei
denen mindestens eines der Vorläuferanionen
ein Phosphoroxoanion ist, das vorzugsweise als hypophosphorige Säure oder
als lösliches
Alkali- oder Erdalkalimetallhypophosphitsalz eingeführt wird.
Zur Herstellung solcher Calciumphosphate ist es bevor zugt, dass
der anfängliche
pH-Wert unterhalb von etwa 3 und mehr bevorzugt unterhalb von etwa
1 gehalten wird.
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Die
mit den vorliegenden Verfahren hergestellten Vorläufermineral-Zwischenprodukte
sind als solche neu und waren ausgehend von bekannten Verfahren
nicht zu erwarten. Folglich können
diese Vorläuferminerale
gleichzeitig nicht-stöchiometrisch
sein und eine einheitliche Morphologie aufweisen.
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Im
Zusammenhang mit einigen erfindungsgemäßen Ausführungsformen ist es bevorzugt,
dass die gemäß den vorliegenden
Verfahren hergestellten Vorläufermineral-Zwischenprodukte
erhitzt oder auf andere Weise behandelt werden, um ihre Eigenschaften
zu verändern.
Folglich können
diese Materialien auf niedrige Temperaturen von 300°C bis zu
etwa 700°C
erhitzt werden, so dass einige vorteilhafte Umwandlungen stattfinden.
Ein solches Erhitzen wird Fremdmaterialien aus dem Mineralvorläufer entfernen,
in manchen Fällen dessen
Zusammensetzung und Morphologie verändern und dem Mineral eine
spezielle und vorgegebene Kristallstruktur verleihen. Eine solche
Wärmebehandlung
wird bei Temperaturen durchgeführt,
die beträchtlich niedriger
sind als die Temperaturen, die gemäß bekannter Verfahren herkömmlich eingesetzt
werden, die zur Herstellung des Mineralphasen-Endprodukts verwendet werden. Demgemäß führt die
Wärmebehandlung
der vorliegenden Erfindung nicht notwendigerweise zu den gewöhnlichen
Kristallmorphologiestrukturen von Monetit, Dicalcium- oder Tricalciumphosphat,
Tetracalciumphosphat, usw., sondern vielmehr zu neuen und nicht nahe
liegenden Morphologien, die bei der praktischen Durchführung der
vorliegenden Erfindung von großem Nutzen
sind.
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Erfindungsgemäß sind die
dadurch gebildeten Minerale in vielen verschiedenen Gebieten der
Industrie, der Medizin und anderen Gebieten geeignet. Folglich können Calciumphosphatminerale,
die gemäß bevorzugter
erfindungsgemäßer Ausführungsformen
hergestellt worden sind, in der Dentalchirurgie und der orthopädischen
Chirurgie zur Wiederherstellung von Knochen, Dentalmaterial und
dergleichen verwendet werden. Die vorliegenden Minerale können auch
als Vorläufer
in chemischen und keramischen Verfahren und in einer Anzahl industrieller
Verfahren eingesetzt werden, wie z.B. bei der Kristallzüchtung,
der Keramikverarbeitung, der Glasherstellung, der Katalyse, bei
biologischen Trennungen, als pharmazeutische Träger, bei der Edelsteinsynthese
und vielen anderen Anwendungen. Die einheitlichen Mikrostrukturen
mit speziellen Zusammensetzungen der erfindungsgemäß hergestellten
Minerale verleihen solchen Mineralen einen breiten Nutzen und einen
großen „Mehrwert".
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Die
verbesserten Vorläufer,
die durch diese Erfindung bereitgestellt werden, führen zu
niedrigeren Bildungstemperaturen, einer schnelleren Phasenumwandlungskinetik,
einer besseren Steuerung der Zusammensetzung, einer größeren Homogenität und einer
größeren Flexibilität, wenn
sie in chemischen und keramischen Verfahren eingesetzt werden. Zusätzlich weisen
diese chemisch abgeleiteten keramischen Vorläufer eine geringe Kristallgröße und eine
einheitliche Morphologie und ein entsprechendes Potenzial dahingehend auf,
im Körper
vorliegenden natürlichen
Strukturen ähnlicher
zu sein oder diese besser nachzuahmen.
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Die
gesteuerte Ausfällung
spezifischer Phasen aus wässrigen
Lösungen,
die Metallkationen und Phosphatanionen enthalten, stellt eine schwierige
technische Herausforderung dar. Bei Systemen, die Calcium- und Phosphationen
enthalten, wird die Situation durch die Mehrzahl von Phasen, die
an den Kristallisationsreaktionen beteiligt sein können, sowie
durch die leicht stattfindenden Phasenübergänge, die während der Mineralisation ablaufen
können,
weiter kompliziert. Die Lösungschemie
in wässrigen
Systemen, die Calcium- und Phosphatspezies enthalten, wurde als
Funktion des pH-Werts, der Temperatur, der Konzentration, des Anionencharakters,
der Ausfällungsgeschwindigkeit,
der Aufschlusszeit, usw., sehr genau untersucht (P. Koutsoukos,
Z. Amjad, M.B. Tomson und G.H. Nancollas, „Kristallisation von Calciumphosphaten.
Eine Studie bei konstanter Zusammensetzung", J. Am. Chem. Soc. 102, 1553 (1980);
A.T.C. Wong und J.T. Czernuszka, „Vorhersage des Ausfällungs-
und Umwandlungsverhaltens von Calciumphosphat in wässrigen
Medien" in Hydroxyapatite
and related Materials, Seiten 189–196 (1994), CRC Press, Inc.;
G.H. Nancollas, „In-vitro-Studien der
Calciumphosphatkristallisation" in
Biomineralisation – Chemical
and Biochemical Perspectives, Seiten 157–187 (1989)).
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Erwägungen bezüglich des
Löslichkeitsprodukts
legen der Lösungschemie
starke Beschränkungen auf.
Ferner wurden Verfahren zur Erzeugung spezifischer Calciumphosphatphasen
in vielen technischen Artikeln und Patenten beschrieben (R.Z. LeGeros, „Herstellung
von Octacalciumphosphat (OCP): Ein direktes und schnelles Verfahren", Calcif. Tiss. Int.
37, 194 (1985)). Wie es vorstehend diskutiert worden ist, wird bei
keiner der vorstehend genannten Techniken die vorliegende Erfindung
eingesetzt.
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Es
wurden mehrere schlecht lösliche
Calciumphosphatkristallphasen charakterisiert, die als „basische" Calciumphosphate
bezeichnet werden, einschließlich
alpha- und beta-Tricalciumphosphat (α-TCP, β-TCP, Ca3(PO4)2), Tetracalciumphosphat
(TTCP, Ca4(PO4)2O), Octacalciumphosphat (OCP, Ca4H(PO4)3·nH2O, wobei 2 < n < 3)
und Calciumhydroxyapatit (HAp, Ca5(PO4)3(OH)). Lösliche Calciumphosphatphasen,
die als „saure" Calciumphosphatkristallphasen
bezeichnet werden, umfassen Dicalciumphosphatdihydrat (Brushit – DCPD,
CaHPO4 H2O), wasserfreies
Dicalciumphosphat (Monetit-DCPA, CaHPO4),
Monocalciumphosphatmonohydrat (MCPM, Ca(H2PO4)2·H2O) und wasserfreies Monocalciumphosphat
(MCPA, Ca(H2PO4)2). Diese Calciumphosphatverbindungen haben
im Bereich der Knochenzemente und der Knochentransplantatmaterialien
eine kritische Bedeutung. Die Verwendung von DCPD, DCPA, α-TCP, β-TCP, TTCP, OCP
und HAp allein oder in einer Kombination als biokompatible Beschichtungen,
Füllstoffe,
Zemente und knochenbildende Substanzen wurde gut dokumentiert (F.C.M.
Driessens, M.G. Boltong, O. Bermudez, J.A. Planell, M.P. Ginebra
und E. Fernandez, „Wirksame
Formulierungen zur Herstellung von Calciumphosphat-Knochenzementen", J. Mat. Sci.:Mat.
Med. 5, 164 (1994); R.Z. LeGeros, „Biologischer Abbau und biologische
Resorption von Calciumphosphatkeramiken", Clin. Mat. 14(1), 65 (1993); K. Ishikawa,
S. Takagi, L.C. Chow und Y. Ishikawa, „Eigenschaften und Mechanismen
schnellhärtender
Calciumphosphatzemente",
J. Mat. Sci:Mat. Med 6, 528 (1995); A.A. Mirtchi, J. Lemaitre und
E. Munting, „Calciumphosphatzemente:
Effekt von Fluoriden auf die Härtung
und Aushärtung
von beta-Tricalciumphosphat-Dicalciumphosphat-Calcit-Zementen", Biomat. 12, 505
(1991); J.L. Lacout, „Calciumphosphat
als Biokeramiken" in
Biomaterials- Hard Tissue Repair and Replacement, Seiten 81–95 (1992),
Elsevier Science Publishers).
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Im
Allgemeinen werden diese Phasen durch eine thermische Umwandlung
oder eine Hydrothermalumwandlung (a) von Calciumphosphat-Vorläufermaterialien,
die von Lösungen
abgeleitet sind, (b) von physikalischen Gemischen von Calciumsalzen
oder (c) von natürlichen
Korallen erhalten. Die thermische Umwandlung von synthetischen Calciumphosphat-Vorläuferverbindungen
zu TCP oder TTCP wird durch herkömmliche Keramikverarbeitungsverfahren
bei einer hohen Temperatur von mehr als etwa 800°C erreicht. Folglich wurden
trotz der verschiedenen Synthesewege zur Herstellung von Calciumphosphat-Vorläufern die
in dem Fachgebiet verwendeten „basischen" Calciumphosphat-Materialien
im Allgemeinen einer Hochtemperaturbehandlung unterworfen, und zwar
häufig über einen
längeren
Zeitraum. Zur Herstellung anderer „basischer" Calciumphosphat-Materialien gemäß dieser
Erfindung vgl. auch N. Monma, S. Ueno und T. Kanazawa, „Eigenschaften
von Hydroxyapatit, der durch die Hydrolyse von Tricalciumphosphat
hergestellt worden ist",
J. Chem. Tech. Biotechnol. 31, 15 (1981); H. Chaair, J.C. Heughebaert
und M. Heughebaert, „Ausfällung von
stöchiometrischem
apatitartigen Tricalciumphosphat, das mit einem kontinuierlichen
Verfahren hergestellt wird",
J. Mater. Chem. 5(6), 895 (1995); R. Famery, N. Richard und P. Boch, „Herstellung
von alpha- und beta-Tricalciumphosphatkeramiken mit und ohne Magnesiumzusatz", Ceram. Int. 20,
327 (1994); Y. Fukase, E.D. Eanes, S. Takagi, L.C. Chow und W.E.
Brown, „Härtungsreaktionen
und Druckfestigkeiten von Calciumphosphatzementen", J. Dent. Res. 69(12),
1852 (1990).
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Die
vorliegende Erfindung unterscheidet sich dahingehend signifikant
von bekannten Verfahren zur Herstellung von Metallphosphatmineralen
im Allgemeinen und von Calciumphosphatpulvern im Besonderen, dass
die Materialien aus einer homogenen Lösung unter Verwendung einer
neuen Redoxfällungsreaktion (RPR)
ausgefällt
werden. Sie können
anschließend
bei mäßigen Temperaturen
und kurzen Brennvorgängen in
TCP, HAp und/oder Kombinationen davon umgewandelt werden. Ferner
wurde gefunden, dass eine erfindungsgemäße Ausfällung aus einer homogenen Lösung (PFHS)
zur Erzeugung von Teilchen mit einheitlicher Größe und Zusammensetzung in einer
Form geeignet ist, die im Stand der Technik bisher nicht vorlag.
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Die
Verwendung des Hypophosphitanions [H2PO2 –-Anion] als Vorläufer für die Phosphationenerzeugung
stellte sich als bevorzugt heraus, da dadurch viele der Löslichkeitsbeschränkungen,
die durch eine herkömmliche
Calciumphosphat-Ausfällungschemie
auferlegt werden, umgangen werden, und da sie ferner eine einheitliche
Ausfällung
bei hohen Feststoffkonzentrationen ermöglicht. Beispielsweise können erfindungsgemäße Reaktionen
durchgeführt
werden, die zu Produktaufschlämmungen
mit einem Feststoffgehalt von mehr als 30 führen. Das Nitratanion ist das
bevorzugte Oxidationsmittel, obwohl auch andere Oxidationsmittel
geeignet sind.
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Die
neue Verwendung des Nitratanions unter stark sauren Bedingungen
als Oxidationsmittel für
die Reaktion von Hypophosphit zu Phosphat ist bezüglich mehrerer
Gesichtspunkte nützlich.
Nitrat ist ein leicht verfügbares
und billiges Oxidationsmittel. Es passiviert Edelstahl (Typ 316SS)
und ist gegenüber
Glasverarbeitungsgeräten
unreaktiv. Dessen Oxidationsnebenprodukte (NOx)
können
mittels bekannter Umweltverschmutzungskontrolltechnologien gehandhabt
werden und jegliches restliche Nitrat wird sich in dem thermischen
Umwandlungsverfahren, dem die Materialien gewöhnlich unterworfen werden,
als NOx verflüchtigen, wodurch sehr reine
Endmaterialien erhalten werden.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung
von Metallnitratsalzen und hypophosphoriger Säure in Reagenzqualität führt zu Metallphosphatphasen
mit hoher Reinheit.
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Verfahren
zur Herstellung geeigneter Materialien auf Calciumphosphatbasis
sind Reduktions-Oxidations-Fällungsreaktionen
(RPR), die im Allgemeinen bei Umgebungsdruck und relativ niedrigen
Temperaturen durchgeführt
werden, gewöhnlich
unterhalb von 250°C
und vorzugsweise unterhalb von 200°C, insbesondere unterhalb von
150°C. Die
Art und Weise, in der solche Reaktionen initiiert werden, hängt von
den Ausgangsmaterialien, deren Behandlung und den elektrochemischen
Redoxwechselwirkungen zwischen diesen ab.
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Die
treibende Kraft für
die RPR ist die gleichzeitige Reduktion und Oxidation anionischer
Spezies, die von den Lösungsvorläufern abgeleitet
sind. Die Vorteile der Ausgangslösungen
können
durch die hohen Anfangskonzentrationen der ionischen Spezies, insbesondere
der Calcium- und Phosphorspezies realisiert werden. Es wurde gefunden,
dass die Verwendung reduzierter Phosphorverbindungen zu einer Lösungsstabilität bei Ionenkonzentrationen
führt,
die beträchtlich
größer sind
als in dem Fall, wenn vollständig
oxidierte [PO4]3–-Spezies
verwendet werden. Bei den herkömmlichen
Verfahren werden vollständig
oxidierte Phosphoroxoanionverbindungen verwendet und diese werden
folglich durch pH-Wert-, Löslichkeits- und Reaktionstemperaturbeschränkungen
behindert, die aus dem Phosphatanion resultieren.
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Typische
reduzierbare Spezies sind vorzugsweise Salpetersäure, Nitratsalze (z.B. Ca(NO3)2 4H2O) oder
eine beliebige andere reduzierbare Nitratverbindung, die in Wasser
sehr gut löslich
ist. Andere reduzierbare Spezies umfassen salpetrige Säure (HNO2) oder Nitritsalze (NO2 –-Salze).
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Beispiele
für die
oxidierbare Spezies, die verwendet werden kann, sind hypophosphorige
Säure oder Hypophosphitsalze
(z.B. Ca(H2PO2)2), die in Wasser sehr gut löslich sind.
Andere oxidierbare Spezies, die verwendet werden können, umfassen
Säuren
oder Salze von Phosphaten (HPO3 2–),
Pyrophosphiten (H2P2O5 2–), Thiosulfat (S2O3 2–),
Tetrathionat (S4O6 2–),
Dithionit (S2O4 2–),
Trithionat (S3O6 2–),
Sulfit (SO3 2–)
und Dithionat (S2O6 2–).
Wenn die komplexe anorganische Chemie der Oxoanionen der Elemente
der Gruppen 5B, 6B und 7B in Betracht gezogen wird, wird angenommen,
dass in dieser Erfindung auch andere Beispiele für oxidierbare Anionen verwendet
werden können.
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Das
in das Reaktionsgemisch mit entweder dem Oxidationsmittel oder dem
Reduktionsmittel oder beiden eingeführte Kation ist vorzugsweise
oxidationsstabil (d.h. in seinem höchsten Oxidationszustand).
Bei bestimmten Präparaten
oder um bestimmte Reaktionen zu bewirken können die Kationen in einem
teilweise reduzierten Oxidationszustand eingeführt werden. Unter diesen Umständen ist
eine Einstellung der Menge des Oxidationsmittels erforderlich, um
die während
der Oxidation der Kationen während
der RPR freigesetzten Elektronen zu kompensieren.
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Es
ist in dem Fachgebiet bekannt, dass für Lösungen im Gleichgewicht mit
ionischen Präzipitaten
die Lösungskonzentrationen
der Reaktantionen von den Löslichkeitsproduktbeziehungen
und den Übersättigungsbeschränkungen
bestimmt werden. Für
das Ca2+-[PO4]3–-System
sind diese Ausdrücke
sehr kompliziert, was größtenteils
auf die zahlreichen Wege (d.h. Festphasen) zur Verminderung des übersättigten
Zustands zurückzuführen ist.
Die Temperatur, der pH-Wert, die Ionenstärke, die Ionenpaarbildung,
die Gegenwart von Fremdkationen und – anionen können die verschiedenen Gleichgewichte
der gelösten
Stoffe und die erreichbaren oder länger vorliegenden Übersättigungskonzentrationen
beeinflussen (F. Abbona, M. Franchini-Angela und R. Boistelle, „Kristallisation
von Calcium- und Magnesiumphosphaten von Lösungen mit mittleren und niedrigen
Konzentrationen",
Cryst. Res. Technol. 27, 41 (1992); G.H. Nancollas, „Die Beteiligung
von Calciumphosphaten an biologischen Mineralisierungs- und Entmineralisierungsprozessen", Pure Appl. Chem.
64(11), 1673 (1992); G.H. Nancollas und J. Zhang, „Bildungs-
und Lösungsmechanismen
von Calciumphosphaten in wässrigen
Systemen", in Hydroxyapatite
and Related Materials, Seiten 73–81 (1994), CRC Press, Inc.;
P.W. Brown, N. Hocker und S. Hoyle, „Variationen der Lösungschemie
während
der Niedertemperaturbildung von Hydroxyapatit", J. Am. Ceram. Soc. 74(8), 1848 (1991);
G. Vereecke und J. Lemaitre, „Berechnung
der Löslichkeitsdiagramme
in dem System Ca(OH)2-H3PO4-KOH-HNO3-CO2-H2O", J. Cryst. Growth
104, 820 (1990); A.T.C. Wong und J.T. Czernuszka, „Vorhersage
des Ausfällungs-
und Umwandlungsverhaltens von Calciumphosphat in wässrigen
Medien", in Hydroxyapatite
and Related Materials, Seiten 189–196 (1994), CRC Press, Inc.;
G.H. Nancollas, „In-vitro-Studien
der Calciumphosphatkristallisation" in Biomineralisation – Chemical
and Biochemical Perspectives, Seiten 157–187 (1989)).
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Während die
Thermodynamik bestimmt, ob eine bestimmte Reaktion möglich ist,
können
zusätzlich kinetische
Effekte bei der Erklärung
der Gegenwart oder des Fehlens bestimmter Calciumphosphatphasen während der
Ausfällungsreaktionen
sehr viel wichtiger sein.
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Bei
der Durchführung
bestimmter erfindungsgemäßer Ausführungsformen,
die zu Calciumphosphaten führen,
werden lösliche
Calciumionen bei Konzentrationen von mehreren mol/Liter in Gegenwart
löslicher
Hypophosphitanionen gehalten, die selbst auch in hohen molaren Konzentrationen
vorliegen. Aufgrund der Gegenwart von Salpetersäure und hypophosphoriger Säure liegt
die Lösung
auch bei einem sehr niedrigen pH-Wert vor. Tatsächlich können solche Lösungen von
Calcium- und Hypophosphitionen bezüglich der Ausfällung bei
Raumtemperatur oder darunter unbegrenzt stabil sein. Im Gegensatz
dazu ist es unmöglich
(beim Fehlen von Ionenkomplexierungs- oder -chelatisierungsmitteln),
Calcium- und Phosphatanionen bei ähnlichen Konzentrationen gleichzeitig
aufrechtzuerhalten, da sofort eine Festphase ausfallen würde, um
die Übersättigung
zu vermindern. Bei der Oxidation des Hypophosphitions zu Phosphit
und anschließend
zu Phosphat werden Calciumphosphatphasen schnell aus einer homogenen
Lösung
unter Lösungsbedingungen
(Konzentration, pH-Wert,
Ionenstärke)
ausgefällt,
die für
die Bildung solcher Materialien zugeschnitten sind. Die Kombination
der homogenen Erzeugung des ausfallenden Anions, einer schnellen
Reaktionskinetik und einer speziellen Thermodynamik führt zur
Bildung von Calciumphosphat-Vorläufern mit
spezieller Größe und speziellen morphologischen
Eigenschaften, Oberflächeneigenschaften
und Reaktivitäten.
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Die
vorstehenden Erwägungen
gelten auch für
Minerale, die von Calciumphosphaten verschieden sind. Die Phasendiagramme,
die Gleichgewichtsbedingungen und die aufbauenden Mineralphasen
werden sich jedoch bei jeder Mineralfamilie unterscheiden.
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Mit
dem vorliegenden allgemeinen Verfahren zur gesteuerten Ausfällung der
Metallsalze aus einer wässigen
Lösung
können
Metallsalzteilchen mit einheitlicher Größe und Form erhalten werden,
die ein oder mehrere Metallkationen) in einer Kombination mit einem
oder mehreren Oxosäureanion(en)
umfassen. Diese Ausfällung
findet über
die homogene in-situ-Erzeugung einfacher oder komplexer Oxosäureanionen
von einem oder mehreren der Nichtmetallelemente der Gruppen 5B und
6B (Chalkogenide) und 7B (Halogenide) statt. Das erste Oxosäureanion
unterliegt einer Oxidation (Erhöhung
des chemischen Oxidationszustands), wobei die ausgefallene anionische
Spezies erzeugt wird, zusammen mit der gleichzeitigen Reduktion
(Verminderung des chemischen Oxidationszustands) des nichtmetallischen
Elements eines zweiten, davon verschiedenen Oxosäureanions, wobei alle Oxosäureanionen
anfänglich
in der Lösung
mit einem oder mehreren Metallkationen) vorliegen, von dem bzw.
denen bekannt ist, dass sie mit dem ausfällenden Anion unlösliche Salze bildet
bzw. bilden. Die Metallkationen sind vorzugsweise oxidationsstabil,
können
jedoch unter bestimmten Bedingungen selbst einer Änderung
des Oxidationszustands unterliegen.
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Die
RPR wird vorzugsweise durch Erhitzen einer homogenen Lösung induziert,
so dass das Einsetzen und die Fortsetzung einer exothermen Redoxreaktion
gefördert
werden. Diese exotherme Reaktion führt zur Erzeugung von Gasen,
gewöhnlich
verschiedenen Stickstoffoxidgasen, wie z.B. NOx,
wobei 0,5 < x < 2 ist, wenn die
löslichen
reduzierten Phosphorspezies in ausfällende Anionen umgewandelt
werden, die dann die Calciumionen homogen aus dem Reaktionsmedium
ausfällen.
Auf dieser Stufe ist die Reaktion im Wesentlichen abgeschlossen,
was zu einer Ansammlung ultrafeiner ausgefällter Teilchen mit der vorgegebenen
Calciumphosphat-Stöchiometrie
führt.
Die Reaktionsausbeute sowie die Reinheit der Reaktionsprodukte sind
hoch.
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Vorläufermineral-Zwischenproduktpulver
werden homogen aus der Lösung
ausgefällt.
Eine mäßige Wärmebehandlung
bei Temperaturen von < 500°C kann eingesetzt
werden, um die Umwandlung in verschiedene Phosphat-enthaltende Phasen
weiterzuführen.
Geeignete Änderungen
der Chemie und des Verfahrens haben zu ein- und mehrphasigen Verbindungen
mit spezifischen Kristallmorphologien geführt [1 und 2].
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Das
Nitrat/Hypophosphit-Redoxsystem umfasst gemäß der folgenden Gleichungen
eine Hypophosphitoxidation zu Phosphat (P
+1 zu
P
+5, eine 4e
–-Oxidation)
(E
0/V aus N.N. Greenwood und A. Earnshaw, „Oxosäuren von
Phosphor und deren Salze",
in Chemistry of the Elements, Seiten 586–595 (1984), Pergamon Press):
und eine
Nitratreduktion zu NO
x (N
+5 zu
N
+3 oder N
+2, entweder
eine 2e
–-
oder eine 3e
–-
Reduktion) gemäß der folgenden
Gleichungen:
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Chemische
Reaktionen werden zweckmäßig als
die Summe von zwei (oder mehr) elektrochemischen Halbreaktionen
ausgedrückt,
in denen Elektronen von einer chemischen Spezies zur anderen übertragen
werden. Gemäß der elektrochemischen
Konvention wird die Gesamtreaktion als Gleichgewicht dargestellt,
in der die Hinreaktion als Reduktion (Hinzufügen von Elektronen) angegeben
ist, d.h.: Oxidierte Spezies + ne– ⇆ reduzierte
Spezies Für
die angegebenen Gleichungen bei pH = 0 und 25°C findet die Reaktion spontan
von links nach rechts statt, wenn E0 (das
Reduktionspotenzial) größer als
0 ist, und spontan in der umgekehrten Richtung, wenn E0 weniger
als 0 beträgt.
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Aus
den vorstehenden Reaktionen und den dazugehörigen elektrochemischen Potenzialen
ist ersichtlich, dass Nitrat ein starkes Oxidationsmittel ist, das
Hypophosphit (P+1) ungeachtet des Reduktionsreaktionswegs,
d.h. ob der Reduktionsprozess gemäß der Gleichung 4, 5 oder 6
stattfindet, zu Phosphit (P+3) oder Phosphat
(P+5) oxidieren kann. Wenn angenommen wird,
dass der gesamte Reaktionsweg eine Kombination aus einer Oxidationsreaktion
(Gleichung 3) (4e–-Austausch) und einer
Reduktionsreaktion (Gleichung 6) (3e–-Austausch)
umfasst, kann berechnet werden, dass für einen vollständigen Ablauf
der Redoxreaktion pro mol der Hypophosphitionen 4/3 mol NO3 – zu NO reduziert werden
müssen,
um ausreichend Elektronen bereitzustellen. Dem Fachmann ist klar,
dass auch andere Redoxprozesse stattfinden können, die Kombinationen der
angegebenen Oxidations- und Reduktionsreaktionen umfassen.
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Zur
Erzeugung von erfindungsgemäßen Produkten
können
verschiedene Paarungen von Oxidations- und Reduktionsreaktionen
eingesetzt werden. Tatsächlich
ermöglicht
die Erfindung im Allgemeinen eine homogene in-situ-Erzeugung einfacher
oder komplexer Oxosäureanionen
in wässriger
Lösung,
in der ein oder mehrere Nichtmetallelement(e), wie z.B. der Gruppen
5B und 6B (Chalkogenide) und 7B (Halogenide), die das erste Oxosäureanion
umfassen, einer Oxidation unterliegt bzw. unterliegen, so dass die
ausfällende
anionische Spezies zusammen mit der gleichzeitigen Reduktion des
Nichtmetallelements eines zweiten, davon verschiedenen Oxosäureanions
erzeugt wird.
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In
jedem der vorstehend genannten Fälle
liegt der Schlüssel
in der Reduktions-Oxidations-Reaktion bei
hohen Ionenkonzentrationen, die zur homogenen Ausfällung neuer
Calciumphosphatpulver aus der Lösung
führt.
In der Literatur wurde das Vermögen
zur Bildung solcher Phasen, insbesondere von Calciumphosphatphasen,
unter den in dieser Erfindung beschriebenen Bedingungen noch nicht
beschrieben.
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Die
Produkte können
durch Ändern
der Reaktionsbedingungen eingestellt werden. Eine einfache Modifizierung
des Anionengemischs (d.h. das Einbringen von Acetationen) in die
Ausgangslösung
kann zu einer Calciumphosphatphase mit einbezogenem Carbonat führen, was für die Umwandlung
zu Knochen in vivo sehr vorteilhaft ist, da ein Knochen selbst die
carbonisierte Version eines Hydroxyapatitminerals ist, wobei die
Substitution des Carbonats in der Phosphatgitterposition stattfindet,
und das deshalb als HAp vom B-Typ bezeichnet wird. Andere vorteilhafte
Substitutionen sind von F-Substitutionen, d.h. Fluorsubstitutionen
abgeleitet, die zu Fluorapatit führen,
der in Zahnpasten und im Zahnschmelz erwünscht ist. Das Sulfatanion
kann zu einer anderen vorteilhaften Calciumphase führen, wobei
die Hemihydratspezies, CaSO4·0,5H2O im Kontakt mit Wasser wie bei Gips eine
weitere Härtungsreaktion
bereitstellt. Zusätzliche Änderungen
finden in der Gegenwart anderer Kationen als Zusätze oder Hauptkomponenten statt.
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In
spezifischen Ausführungsformen
der Erfindung werden die vorstehend genannten Prozesse genutzt,
um spezifische Calciumphosphat-Vorläuferminerale herzustellen,
die zur Bildung eines selbsthärtenden Zements
oder einer selbsthärtenden
Paste verwendet werden können.
Sobald sie in den Körper
eingebracht worden sind, werden diese Calciumphosphatzemente (CPC)
resorbiert und zu Knochen umgebaut (umgewandelt). Ein einzelnes
Pulver, das aus zweiphasigen Mineralen mit unterschiedlichem Ca/P-Verhältnis besteht, kann
unter Bildung von selbsthärtenden
Pasten gemischt werden, die in vivo in carbonisierten Apatit vom B-Typ
(Knochenmineral-Vorläufer)
umgewandelt werden.
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Das
Umwandlungsverhalten einer Calciumphosphat-Biokeramik zu Knochen
wird von den Energieverhältnissen
der Oberfläche
der Keramik und den resultierenden Wechselwirkungen mit osteoklastischen
Zellen bei der Annäherung
an die Grenzfläche
bestimmt. Spezifische Mikrostrukturen können zu einer beschleunigten Reaktivität und schließlich zu
einer schnelleren Umwandlung in vivo führen. Die Flexibilität bei der
Zusammensetzung der feinen Teilchen dieser Erfindung bietet eine
einstellbare Reaktivität
in vivo. Die Kristallitgröße und die
Oberflächeneigenschaften
der resultierenden Ausführungsformen
dieser Erfindung sind dem Maßstab ähnlicher,
der für
die Zellen, die im Körper
vorkommen, normal ist. Gemische von Pulvern, die mit den erfindungsgemäßen Verfahren
erhalten werden können,
weisen einen herausragenden Nutzen als Calciumphosphat-Zemente (CPC)
auf.
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Beispielsweise
können
Calciumphosphatteilchen, die erfindungsgemäß hergestellt worden sind,
in beliebigen orthopädischen
Verfahren oder die Zähne
betreffenden Verfahren, bei denen Calciumphosphat eingesetzt wird,
bei Verfahren zur Reparatur von Knochenfüllungsdefekten, bei der Füllung onkologischer
Defekte, bei der Füllung
und Rekonstruktion kraniomaxillo-facialer Hohlräume, bei der Füllung von
Zahnextraktionsstellen und potenziell für Arzneistoffabgabeanwendungen
verwendet werden.
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Es
sind zahlreiche Anwendungen vorgesehen. Die Oxidationsmittel, Reduktionsmittel,
Verhältnisse, Coreaktanten
und andere Addukte, Produkte und die beispielhaften Anwendungen
sind für
den anorganischen Chemiker durch Betrachten der vorstehend beschriebenen
chemischen Reaktionen verständlich.
Calciumphosphate können
für biologische
Wiederherstellungen, Zahnwiederherstellungen, Biotrennmedien und
die Ionen- oder Proteinchromatographie verwendet werden. Übergangsmetallphosphate
(Sc, Ti, V, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Cu und Zn) können in vielfältiger Weise
als Pigmente, Leuchtstoffe, Katalysatoren, elektromagnetische Koppler,
Mikrowellenkoppler, induktive Elemente, Zeolithe, Gläser, Einschlusssysteme
für radioaktive
Abfälle und
Beschichtungen verwendet werden. Der Zusatz von Seltenerdphosphaten
kann zur Verwendung als Interkalationsverbindungen, Katalysatoren,
Gläsern
und Keramiken, Radiopharmazeutika, Pigmente und Leuchtstoffe, medizinische
Bildgebungsmittel, zur Verfestigung radioaktiver Abfälle, für die Elektrooptik,
Elektronikkeramiken und für
Oberflächenmodifizierungen
führen.
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Aluminium-
und Zirkoniumphosphate sind ideale Kandidaten für Oberflächenschutzbeschichtungen, Schleifteilchen,
Poliermittel, Zemente und Filtrationsprodukte entweder in Körnchenform
oder als Beschichtungen. Die Alkali- (Na, K, Rb, Cs) und Erdalkaliphosphate
(Be, Mg, Ca, Sr, Ba) würden
zur Erzeugung idealer Niedertemperaturgläser, von Keramiken, Biomaterialien,
Zementen, Glas-Metall-Dichtungen und zahlreichen anderen Glaskeramikmaterialien
wie z.B. Porzellanen, Dentalgläsern,
elektrooptischen Gläsern,
Lasergläsern, Gläsern mit
einem spezifischen Brechungsindex und optischen Filtern führen.
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Beispiele
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Beispiel 1 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
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Eine
wässrige
Lösung
von 8,51 g 50 Gew.-%ige hypophosphorige Säure, H3PO2 (Alfa/Aesar Reagenz #14142, CAS #6303-21-5),
die 71,95 Gew.-% [PO4]3– äquivalent
waren, wurde mit 8,00 g destilliertem Wasser vereinigt, wobei eine
klare farblose Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Pyrexbecherglas enthalten war.
Dieser Lösung
wurden 22,85 g Calciumnitrattetrahydratsalz, Ca(NO3)2·4H2O (ACS Reagenz, Aldrich Chemical Co., Inc.
#23,712-4, CAS #13477-34-4) zugesetzt, die 16,97 Gew.-% Ca äquivalent
waren. Das Molverhältnis
von Ca/Phosphat in diesem Gemisch betrug 3/2 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Ca3(PO4)2] betrug 25,4
Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Calciumnitrat-tetrahydrats schritt unter Umgebungstemperaturbedingungen
fort, wobei schließlich
eine homogene Lö sung
gebildet wurde. Das Erwärmen dieser
Lösung über 25°C initiierte
eine Reaktion, bei der die Lösung
heftig aufschäumte,
während
ein rot-brauner beißender
Rauch entwickelt wurde, der für
NOx(g) charakteristisch ist. Die Probe wandelte
sich in eine weiße
pastöse
Masse um, die schäumte
und Blasen wart, wobei NOx(g) periodisch
abgegeben wurde. Nach etwa 2 min war die Reaktion im Wesentlichen
vollständig,
wobei eine weiße
pastöse
Masse zurückblieb,
die sich warm anfühlte.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde der Feststoff (A) in einem Polyethylenbehälter gelagert.
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Drei
Tage nach der Herstellung wurden einige Gramm des feuchten pastösen Feststoffs
in 30 ml destilliertes Wasser eingetaucht, um jegliche nicht umgesetzte
wasserlösliche
Komponenten "auszuwaschen". Der Feststoff wurde
mit einem Spatel geknetet, um den Feststoff maximal dem Wasser auszusetzen.
Nach etwa 15 min wurde der Feststoff auf ein Filtrierpapier aufgebracht
und der feuchte Feststoff (B) wurde in einem Polyethylenbehälter gelagert.
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Röntgenbeugungsdiagramme
(XRD-Diagramme) wurden aus verdichteten Pulverproben unter Verwendung
der Cu-Kα-Linie
(λ = 1,7889
Angstrom) mit einem Rigaku-Geigerflex-Gerät
erhalten, das bei 45 kV/30 mA unter Verwendung einer Abtastgeschwindigkeit
von 3°/min über den
2θ-Winkelbereich
von 15 bis 50° oder breiter
betrieben wurde. Die Proben wurden entweder so vermessen, wie sie
hergestellt worden sind, oder nach einer Wärmebehandlung in Luft entweder
in einem Thermolyne Typ 47900-Laborofen oder einem Ney Modell 3-550-Laborofen.
Die XRD-Ergebnisse sind wie folgt (vgl. die 3, 4, 5 und 6):
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Während des
Brennens der Proben bei oder über
300°C wurden
beträchtliche
Mengen an NOx(g) freigesetzt.
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Beispiel 2 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
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Beispiel
1 wurde unter Verwendung des Fünffachen
der angegebenen Reagenzgewichte wiederholt. Die Reaktanten waren
in einer Pyrex-Kristallisierschale mit einem Durchmesser von 5,5
Zoll auf einer Heizplatte enthalten, wobei nicht gerührt wurde.
Das Erwärmen
der homogenen Reaktantlösung über 25°C initiierte eine
exotherme Reaktion, bei der ein rotbrauner beißender Rauch entwickelt wurde,
der für
NOx(g) charakteristisch ist. Die Probe wandelte
sich innerhalb weniger Sekunden nach dem Einsetzen der Reaktion
in eine weiße pastöse Masse
um, die noch mehrere Minuten lang NOx(g) abgab.
Nach etwa 5 min war die Reaktion im Wesentlichen vollständig, wobei
eine feuchte feste Masse zurückblieb,
die sich heiß anfühlte. Dieser
Feststoff wurde unter Umgebungsbedingungen in etwa 20 min auf Raumtemperatur
abgekühlt
und vor der Wärmebehandlung
in zwei Portionen aufgeteilt.
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Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft zeigte die XRD, dass die gebrannten Feststoffe wie folgt
zusammengesetzt waren.
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Beispiel 3 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
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Eine
wässrige
Lösung
von 8,51 g 50 Gew.-%ige H3PO2 wurde
mit 8,00 g einer 25,0 Gew.-%igen
wässrigen
Lösung
von Calciumacetat-monohydrat, Ca(O2CCH3)2·H2O (ACS Reagenz, Aldrich Chemical Co., Inc. #40,285-0,
CAS 5743-26-0) gemischt, die 5,69 Gew.-% Ca äquivalent waren, wobei eine
klare farblose Lösung gebildet
wurde, die in einem 250 ml-Pyrexbecherglas
enthalten war. Dieser Lösung
wurden 20,17 g Ca(NO3)2·4H2O-Salz zugesetzt. Das Molverhältnis von
Ca/Phosphat in diesem Gemisch betrug 3/2 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Ca3(PO4) 2] betrug
27,3 Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Calciumnitrat-tetrahydrats schritt nach dem Erwärmen der
Probe auf Raumtemperatur fort, wobei eine homogene Lösung gebildet
wurde. Das weitere Erwärmen
dieser Lösung
auf > 25°C auf einer
Heizplatte initiierte eine Reaktion, die gemäß Beispiel 1 ablief. Nach etwa
3 min war die Reaktion im Wesentlichen vollständig, wobei ein feuchter krümeliger
weißer
Feststoff zurückblieb,
der sich heiß anfühlte und
nach Essigsäure
roch. Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde der Feststoff in einem Polyethylenbehälter gelagert.
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Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugungsanalyse
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für entweder
0,5 Stunden oder 1 Stunde zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus
Whitlockit als Primärphase
zusammen mit Hydroxylapatit als Sekundärphase zusammengesetzt war.
Die XRD-Ergebnisse
zeigen, dass das relative Verhältnis
der beiden Calciumphosphatphasen von der Dauer der Wärmebehandlung
und der Gegenwart des Acetatanions abhängig war, jedoch wurden keine
Versuche unternommen, die Abhängigkeit
zu quantifizieren.
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Ein
Vergleich der XRD-Spektren in den 7 und 8 zeigt
den Unterschied in der Menge der HAp-Ca5(PO4)3-x(CO3)x(OH)-Phase, die in jeder Nebenphase von
Beispiel 1 (das kein Acetat aufwies) bzw. Beispiel 3 (Acetat lag
vor) vorlagen. Dies zeigt den Gegenioneffekt auf die Kristallbildung.
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Fouriertransform-Infrarotspektren
(FTIR-Spektren) wurden unter Verwendung eines Nicolet-Geräts (Modell
Nr. 5DXC) erhalten, das im diffusen Reflexionsmodus über einen
Bereich von 400 bis 4000 cm–1 betrieben wurde. Die
Gegenwart der carbonisierten Form von HAp wird durch das FTIR-Spektrum
in der 9 (400 bis 1600 cm–1)
veranschaulicht, das die Gegenwart von Peaks zeigt, die für [PO4]3– (580–600, 950–1250 cm–1)
und für
[CO3]2– (880, 1400 und 1450
cm–1)
charakteristisch sind. Die P=O-Streckschwingung, die sich im starken
Peak bei 1150–1250
cm–1 zeigt,
zeigt eine strukturelle Störung
des Hydroxyapatits durch das Carbonation.
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Beispiel 4 – Kolloidales
SiO2, das Calciumphosphatgemischen mittels
RPR zugesetzt worden ist
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Ein
Aliquot von 8,00 g eines 34,0 Gew.-%igen SiO2-Hydrosols
(Nalco Chemical Co., Inc. #1034A, Charge #B5G453C) wurde langsam
8,51 g einer 50 Gew.-%igen wässrigen
Lösung
von H3PO2 unter
heftigem Rühren
zugesetzt, wobei eine homogene, schwach trübe kolloidale Dispersion erhalten
wurde. Dieser Dispersion wurden 22,85 g Ca(NO3)2·4H2O-Salz so zugesetzt, dass das Molverhältnis von
Calcium/Phosphat in dem Gemisch 3/2 betrug. Es fand ein endothermes
Lösen des
Calciumnitrat-tetrahydrats statt, wobei eine homogene kolloidale
Dispersion erhalten wurde, sobald sich die Probe auf Raumtemperatur
erwärmt
hatte. Das kolloidale SiO2 war trotz des
stark sauren Charakters und der Ionenstärke in der Probe nicht ausgefallen.
Das Erwärmen
der Probe auf einer Heizplatte auf > 25°C
initiierte eine Reaktion, so wie es im Beispiel 1 beschrieben worden
ist. Der resultierende weiße
pastöse
Feststoff wurde in einem Polyethylenbehälter gelagert.
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Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 1,0
Stunden zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus Whitlockit plus
Hydroxyapatit zusammengesetzt war.
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Beispiel 5 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
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Beispiel
1 wurde unter Zusatz von 10,00 g Dicalciumphosphat-dihydrat, DCPD,
CaHPO4 2H2O (Aldrich Chemical
Co., Inc. #30,765-3, CAS #7789-77-7) zu der homogenen Lösung wiederholt,
worauf das Calciumnitratsalz endotherm gelöst wurde. Das DCPD lag sowohl
in Form von suspendierten Feststoffen als auch als ausgefallenes
Material vor (es wurde nicht gerührt).
Das Erwärmen
der Probe auf > 25°C initiierte
eine exotherme Reaktion, so wie es im Beispiel 1 beschrieben worden
ist, was zur Bildung eines weißen
pastösen
Feststoffs führte.
Die Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 1 Stunde
zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus Whitlockit als Primärphase zusammen
mit Calciumpyrophosphat (Ca2P2O7) als Sekundärphase zusammengesetzt war.
-
-
Beispiel 6 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Zinkphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 8,51 g 50 Gew.-%ige H3PO2 in
8,00 g destilliertem Wasser wurde wie im Beispiel 1 hergestellt.
Dieser Lösung
wurden 28,78 g Zinknitrat-hexahydratsalz, Zn(NO3)2·6H2O (ACS Reagenz, Aldrich Chemical Co., Inc.
#22,873-7, CAS #10196-18-6) zugesetzt, die 21,97 Gew.-% Zn äquivalent
waren. Das Molverhältnis
von Zn/Phosphat in diesem Gemisch betrug 3/2 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Zn3(PO4)2] betrug 27,5
Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Zinknitrat-hexahydrats schritt nach dem Erwärmen der Probe auf Raumtemperatur
fort, wobei eine homogene Lösung
gebildet wurde. Das weitere Erwärmen
dieser Lösung
auf > 25°C auf einer
Heizplatte initiierte eine Reaktion, bei der die Lösung heftig rot-braunen
beißenden
Rauch aus NOx(g) entwickelte. Die Reaktion
setzte sich etwa 10 min fort, während
die Probe eine klare farblose Lösung
blieb, worauf sich die Probe während
eines Zeitraums von fünf
Minuten etwas beruhigte, und dann die Reaktion schließlich wieder
heftig wurde, was schließlich
zur Bildung einer Masse eines feuchten weißen Feststoffs führte, von
dem ein Teil sehr stark an den Wänden
des Pyrex-Becherglases haftete, das als Reaktionsbehälter verwendet
wurde. Der heiße
Feststoff wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen und in einem
Polyethylenbehälter
gelagert.
-
Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 1 Stunde
zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus Zn3(PO4) 2 zusammengesetzt
war (vgl. die 10).
-
-
Beispiel 7 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Eisenphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 17,50 g 50 Gew.-%ige H3PO2 wurde
mit 15,00 g destilliertem Wasser kombiniert, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Pyrexbecherglas auf einer Heizplatte/Rührer enthalten
war. Dieser Lösung
wurden 53,59 g Eisen(III)-nitrat-nonahydratsalz, Fe(NO3)3·9H2O (ACS Reagenz, Alfa/Aesar Reagenz #33315,
CAS #7782-61-8) zugesetzt, die 13,82 Gew.-% Fe äquivalent waren. Das Molverhältnis von
Fe/Phosphat in diesem Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Fe(PO4] betrug
23,2 Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Eisen(III)-nitratnonahydratsalzes lief nach dem schrittweisen
Erwärmen
des Reaktionsgemischs ab, wobei schließlich eine blass-lavendelfarbene Lösung plus
ungelöstes
Salz gebildet wurden. Bei einer Temperatur von > 25°C
wurde eine exotherme Reaktion initiiert, bei der NOx(g) entwickelt
wurde. Die Reaktion setzte sich etwa 15 min fort, während dessen
das Reaktionsgemisch eine sirupartige Viskosität bekam. Bei fortgesetzter
Reaktion begann sich am Boden des Becherglases ein blassgelber Feststoff
zu bilden. Nach etwa 40 min Reaktionszeit wurde die Probe auf Raumtemperatur
abkühlen
gelassen. Das Produkt bestand aus einem inhomogenen Gemisch aus
einem gelben Feststoff mit niedriger Dichte am Oberteil des Becherglases,
einer braunen Flüssigkeit
mit der Konsistenz von Karamel in der Mitte der Produktmasse und
einem sandfarbenen Feststoff am Boden des Becherglases. Die Feststoffe
wurden als getrennte Proben gesammelt, sofern dies möglich war.
-
Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
des Feststoffs, der von der Oberseite des Becherglases gesammelt
wurde, wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 1 Stunde
zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus Graftonit [Fe3(PO4)2] plus amorphes
Material zusammengesetzt war, was nahe legt, dass die Wärmebehandlung
nicht ausreichend war, um eine vollständige Kristallisation der Probe
zu induzieren (vgl. die 11).
-
-
Es
laufen offensichtlich Mechanismen ab, durch die Fe3+ zu
Fe2+ reduziert worden ist.
-
Beispiel 8 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 19,41 g 50 Gew.-%ige H3PO2 wurde
mit 5,00 g destilliertem Wasser kombiniert, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Pyrexbecherglas enthalten war. Dieser
Lösung
wurden 34,72 g Ca(NO3)2·4H2O zugesetzt. Das Molverhältnis von Ca/Phosphat in diesem
Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als CaHPO4] betrug
33,8 Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Calciumnitrat-tetrahydrats lief unter Umgebungstemperaturbedingungen
ab, wobei schließlich eine
homogene Lösung
gebildet wurde, sobald die Probe auf Raumtemperatur erwärmt wurde.
Das Erwärmen dieser
Lösung über 25°C initiierte
eine heftige exotherme Reaktion, die zur Entwicklung von NOx(g), einem schnellen Temperaturanstieg der
Probe auf > 100°C und einem übermäßigen Schäumen des
Reaktionsgemischs über
den Becherrand führte,
vermutlich wegen des Siedeverzugs von Wasser bei der hohen Reaktionstemperatur.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Reaktionsprodukt als trockener weißer Schaum
gesammelt, der durch Zerkleinern zu einem Pulver kompaktiert wurde.
-
Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Es wurden die folgenden Ergebnisse erhalten.
-
-
Beispiel 9 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
-
Beispiel
3 wurde unter Verwendung des Zehnfachen der angegebenen Reagenzgewichte
wiederholt. Die Reaktanten waren in einer Pyrex-Kristallisierschale
mit einem Durchmesser von 5,5 Zoll auf einer Heizplatte/Rührer enthalten.
Die Reaktanten wurden während
der Lösungs-
und Reaktionsstufen kontinuierlich gerührt. Die durch Erwärmen der
Lösung
auf > 25°C initiierte
chemische Reaktion führte
für mehrere
Minuten zur Entwicklung von NOx(g), wobei
kein offensichtlicher Effekt auf die Stabilität des Systems festgestellt
wurde, d.h. die Lösung
blieb klar und farblos, ohne dass eine Feststoffbildung auftrat.
Nach dem Abklingen für
mehrere Minuten setzte die Reaktion mit zunehmender Intensität wieder
ein, was zu einer starken Erzeugung von NOx(g) und
einem schnellen Auftreten eines pastösen weißen Feststoffmaterials führte. Sowohl
der Reaktionsbehälter als
auch das Produkt waren von der exothermen Reaktion heiß. Das Produkt
wurde an der Luft zu einem weißen
krümeligen
Feststoff abgekühlt,
der in einem Polyethylenbehälter
gelagert wurde.
-
Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für entweder
0,5 Stunden oder 1 Stunde zeigte die XRD, dass der Feststoff aus
Whitlockit als Primärphase
zusammen mit Hydroxyapatit als Sekundärphase zusammengesetzt war.
Die XRD-Ergebnisse zeigen, dass das relative Verhältnis der
beiden Calciumphosphatphasen von der Dauer der Wärmebehandlung abhängig war,
jedoch wurden keine Versuche unternommen, die Abhängigkeit
zu quantifizieren.
-
-
Beispiel 10 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Aluminiumphosphatpulvers
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Eine
wässrige
Lösung
von 10,82 g 50 Gew.-%ige H3PO2 wurde
mit 2,00 g destilliertem Wasser kombiniert, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml- Becherglas enthalten war. Dieser Lösung wurden
30,78 g Aluminiumnitrat-nonahydratsalz, Al(NO3)3·9H2O (ACS Reagenz, Alfa/Aesar Reagenz #36291,
CAS #7784-27-2) zugesetzt, die 7,19 Gew.-% Al äquivalent waren. Das Molverhältnis von
Al/Phosphat in diesem Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als AlPO4] betrug
22,9 Gew.-%. Das endotherme Lösen
des Aluminiumnitrat-nonahydrats lief unter Bildung einer homogenen
Lösung
ab, sobald die Probe auf Raumtemperatur erwärmt wurde. Das weitere Erwärmen dieser
Lösung
auf > 25°C auf einer Heizplatte
initiierte eine Reaktion, bei der die Lösung heftig rot-braunen beißenden Rauch
von NOx(g) entwickelte. Die Reaktion setzte
sich etwa 15 min fort, während
dessen die Lösungsviskosität beträchtlich
zunahm, bevor ein weißer
Feststoff gebildet wurde.
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Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 0,5
Stunden zeigte eine XRD, dass der Feststoff aus AlPO4 plus
amorphes Material zusammengesetzt war, was nahe legt, dass die Wärmebehandlung
nicht ausreichend war, um eine vollständige Kristallisation der Probe
zu induzieren (vgl. die 12).
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Beispiel 11 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
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Eine
wässrige
Lösung
von 8,06 g 50 Gew.-%iges H3PO2-Reagenz
wurde mit 6,00 g destilliertem Wasser kombiniert, wobei eine klare
farblose Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Pyrexbecherglas auf einer Heizplatte/Rührer enthalten
war. Dieser Lösung
wurden 19,23 g Ca(NO3)2·4H2O zugesetzt. Das Molverhältnis von Ca/Phosphat in diesem
Gemisch betrug 4/3 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Octacalciumphosphat, Ca8H2(PO4)6 5H2O] betrug 30,0 Gew.-%. Das endotherme Lösen des
Calciumnitrat-tetrahydrats lief unter Umgebungsbedingungen ab, wobei
schließlich
eine homogene Lösung
gebildet wurde, sobald die Probe auf Raumtemperatur erwärmt wurde.
Das Erwärmen
der Lösung über 25°C initiierte
eine heftige exotherme Reaktion, wie sie im Beispiel 1 beschrieben
worden ist. Nach etwa 3 min war die Reaktion im Wesentlichen vollständig, wobei
ein feuchter, weißer
pastöser
Feststoff zurückblieb.
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Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 0,5
Stunden zeigte die XRD, dass der Feststoff aus Whitlockit als Primärphase zusammen
mit Hydroxyapatit als Sekundärphase
zusammengesetzt war. Trotz der ursprünglichen Probenstöchiometrie
gab es keinen Hinweis bezüglich
der Bildung von Octacalciumphosphat (OCP). Dieses Ergebnis legt nahe,
dass (a) abwechselnde Wärmebehandlungen
erforderlich sind, um OCP zu kristallisieren, und/oder (b) in dem
Zwischenproduktpulver überschüssiges Calcium
vorliegt.
-
-
Beispiel 12 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Calciumphosphatpulvers
-
Beispiel
11 wurde wiederholt, jedoch wurde bei der Herstellung des Reaktionsgemischs
kein destilliertes Wasser verwendet. Das Erwärmen der homogenen Lösung über 25°C initiierte
eine exotherme Reaktion, wie es im Beispiel 11 beschrieben worden
ist. Nach etwa 3 min war die Reaktion im Wesentlichen vollständig, wobei
ein feuchter pastöser
weißer
Feststoff zurückblieb.
-
Die
Wärmebehandlung
und die Röntgenbeugung
dieses Feststoffs wurden gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
Nach der Wärmebehandlung
in Luft bei 500°C
für 0,5
Stunden zeigte die XRD, dass der Feststoff aus Calciumpyrophosphat
(Ca2P2O7)
zusammengesetzt war.
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-
Beispiel 13 – Neue Niedertemperatur-Hydrothermal-Herstellung
(HYPR-Herstellung) von Calciumphosphatpulver
-
Eine
wässrige
Lösung
von 50 Gew.-%igem Calciumnitrat-tetrahydrat, Ca(NO3)2·4H2O (ACS Reagenz, Aldrich Chemical Co., Inc.
#23,712-4, CAS #13477-34-4) wurde durch Lösen von 250,0 g des Salzes
in 250,0 g destilliertem Wasser hergestellt. Diese Lösung war
8,49 Gew.-% Ca äquivalent.
Insgesamt 47,0 g dieser Lösung
wurden unter heftigem Rühren
einer Lösung
von 50 Gew.-%igem Natriumhypophosphit-monohydrat, NaH2PO2·H2O (Alfa/Aesar Reagenz #14104, CAS #10039-56-2)
zugesetzt, die ebenfalls durch Lösen
von 250,0 g des Salzes in 250,0 g destilliertem Wasser hergestellt
worden ist. Die Natriumhypophosphitlösung war 44,80 Gew.-% [PO4]3– äquivalent. Die klare farblose
Lösung
von Calciumnitrat und Natriumhypophosphit wurde dann mit 40,3 g
destilliertem Wasser verdünnt.
Das Molverhältnis
von Ca/Phosphat in diesem Gemisch betrug 5/3 und die äquivalente
Feststoffkonzentration [als Ca5(PO4)3(OH) (Hydroxyapatit)]
betrug 10,0 Gew.-%. Die Probe wurde unter Verwendung eines gerührten Hochdrucktischreaktors
mit einem Volumen von 300 cm3 (Modell Nr. 4561
Mini Reactor, Parr Instrument Co., Moline, IL 61265), der mit einer
Temperatursteuerungs/Digital-tachometereinheit (Modell Nr. 4842,
Parr Instrument Co.) und einer Druckmessuhr ausgestattet war, einer Hydrothermalbehandlung
unterworfen. Alle benetzten Teile des Reaktors waren aus Edelstahl
vom Typ 316 hergestellt. Gewöhnlich
ist der Typ 316SS nicht das Material der Wahl für anorganische Säuresysteme,
wie z.B. die Lösungsvorläufer, die
in dieser Erfindung verwendet werden, da Phosphorsäure Edelstahl
bei erhöhten
Temperaturen und Drücken
angreifen kann. Bei der Durchführung
dieser Erfindung wurde ein direkter Kontakt (d.h. eine Benetzung)
der Reaktoroberflächen
jedoch durch die Verwendung einer Pyrex-Glasauskleidung verhindert.
Nur der Rührer
und die Temperaturmesssondenhülle
wurden in die Reaktantlösungen
eingetaucht und es wurde keine Korrosion festgestellt. Darüber hinaus
wird angenommen, dass die hohe Nitrationenkonzentration in dem Reaktantgemisch
für den
Typ 316SS eine passivierende Umgebung bereitstellte.
-
100
g (etwa 100 ml) der Calciumnitrat-Natriumhypophosphit-Lösung wurden
in die Pyrex-Auskleidung des
Reaktors eingebracht und der Raum zwischen der Glasauskleidung und
dem Reaktorbehälter
wurde bis zum Niveau der Probe mit destilliertem Wasser gefüllt. Dies
stellte eine maximale Wärmeübertragung
zu der Probe sicher, da der Reaktor mit einem elektrischen Mantel
extern geheizt wurde. Das Probenvolumen von etwa 100 ml ließ in dem
Reaktor genügend
Kopfraum übrig,
um eine Lösungsausdehnung
bei erhöhten
Temperaturen aufzunehmen. Der Reaktor wurde durch Zusammendrücken einer
Teflondichtung verschlossen. Das Heizen des Reaktors wurde mit der
maximalen Geschwindigkeit bei einer Einstellung der Steuereinheit
auf 202°C
unter konstantem Rühren
(500 U/min) durchgeführt.
Das Heizprofil, das durch eine in das Reaktantgemisch eingetauchte
Temperaturmesssonde überwacht
wurde, war wie folgt:
-
Nach
dem Halten bei 200 ± 3°C für 12 min
nahm die Temperatur rasch auf 216°C
zu, mit einer resultierenden Zunahme des Reaktordrucks auf etwa
330 psi. Dieser exotherme Vorgang klang schnell ab, wie es sich
durch den schnellen Abfall der Reaktortemperatur auf 208°C innerhalb
von 2 min zeigte, als der Parr-Reaktor das thermische Gleichgewicht
mittels eines nahezu adiabatischen Prozesses erreichte. Nach 15
min bei 200°C
wurde der Reaktor aus dem Heizmantel entfernt, in einem kalten Wasserbad
abgeschreckt und geöffnet,
nachdem der Kopfraum auf Umgebungsdruck belüftet worden war.
-
In
der Glasauskleidung lag ein weißer
Niederschlag vor. Der Feststoff wurde mittels Vakuumfiltration auf
einem 0,45 μm-Membranfilter
(Millipore, Inc., Bedford, MA, 01730) gesammelt, mehrmals mit destilliertem Wasser
gewaschen und bei etwa 55°C
in einem Konvektionsofen getrocknet. Eine Röntgenbeugung dieses Feststoffs
wurde gemäß Beispiel
1 durchgeführt.
-
Die
Röntgenbeugung
führte
zu einem speziellen, nicht identifizierbaren Beugungsmuster, vgl.
die 13.
-
Beispiel 14 – Neue Niedertemperatur-Hydrothermal-Herstellung
(HYPR-Herstellung) von Calciumphosphatpulver
-
Beispiel
13 wurde wiederholt, jedoch wurden der homogenen Lösung von
Calciumnitrat und Natriumhypophosphit anstelle des destillierten
Wassers unter heftigem Rühren
40,3 g einer 1,0 M-NaOH-Lösung
zugesetzt. Diese Basenzugabe führte
zur Bildung einer milchig-weißen
Dispersion, vermutlich aufgrund der Ausfällung von Ca(OH)2.
-
Die
Probe wurde gemäß Beispiel
13 einer Hydrothermalverarbeitung unterworfen, wobei der Temperatureinstellpunkt
bei 207°C
lag. Der Temperaturanstieg bis 160°C (25 min) entsprach dem für Beispiel
13. Nach 30 min fand eine exotherme Reaktion statt, die dazu führte, dass
die Temperatur des Reaktionsgemischs innerhalb von 5 min auf ein
Maximum von 221°C
stieg, wobei der entsprechende Druck auf 370 psi stieg. Nachdem
das Experiment 38 min lang durchgeführt worden ist, wurde der Reaktor
auf Raumtemperatur abgeschreckt.
-
Das
Reaktionsprodukt bestand aus einer geringen Menge eines weißen Niederschlags.
Das Material wurde wie im Beispiel 13 gesammelt. Eine Röntgenbeugung
der getrockneten Probe wurde wie im Beispiel 1 durchgeführt. Die
XRD-Ergebnisse zeigen, dass der Feststoff das gleiche nicht identifizierbare
Muster (Kristallphase) aufweist, wie es im Beispiel 13 gefunden
wurde, und geringere Mengen an HAp-(Ca5(PO4)3(OH)] umfasst
(vgl. die 14).
-
Beispiel 15 – Neue Niedertemperatur-Hydrothermal-Herstellung
(HYPR-Herstellung) von Calciumphosphatpulver
-
Insgesamt
47,0 g einer 50 Gew.-%igen wässrigen
Lösung
von Calciumnitrat-tetrahydrat wurden mit 53,0 g destilliertem Wasser
verdünnt.
Dann wurden 6,00 g Calciumhypophosphitsalz, Ca(H2PO2)2 (Alfa/Aesar Reagenz
#56168, CAS #7789-79-9), die 23,57 Gew.-% Ca und 111,7 Gew.-% [PO4]3– äquivalent waren, unter heftigem
Rühren
in der Ca(NO3)2-Lösung aufgeschlämmt. Eine
unbekannte Menge des Calciumhypophosphits blieb in der Probe bei
Raumtemperatur ungelöst.
Das Löslichkeitsverhalten
von Ca(H2PO2) 2 in der Ca(NO3)2-Lösung bei
erhöhten
Temperaturen ist unbekannt. Das Molverhältnis von Ca/Phosphat betrug
in diesem System 1,91.
-
Diese
Probe wurde gemäß Beispiel
13 einer Hydrothermalverarbeitung unterworfen, wobei der Temperatureinstellpunkt
bei 212°C
lag. Der Temperaturanstieg bis 200°C entsprach dem für Beispiel
13. Nach 39 min fand eine exotherme Reaktion statt, die dazu führte, dass
die Temperatur des Reaktionsgemischs innerhalb von 3 min auf ein
Maximum von 252°C
stieg, wobei der entsprechende Druck auf 640 psi stieg. Nachdem das
Experiment 44 min lang durchgeführt
worden ist, wurde der Reaktor auf Raumtemperatur abgeschreckt.
-
Das
Reaktionsprodukt war ein voluminöser
weißer
Niederschlag plus einige suspendierte Feststoffe. Das Material wurde
wie im Beispiel 13 gesammelt. Eine Röntgenbeugung des getrockneten
Feststoffs wurde wie im Beispiel 1 durchgeführt. Die XRD zeigte, dass der
Feststoff Monetit, d.h. CaHPO4, war, vgl.
die 15. Die spezielle Kristallmorphologie ist in der
Rasterelektronenmikrographiedarstellung in der 2 gezeigt.
-
Gemische
der vorstehend beschriebenen RPR- und HYPR-Pulver sind bei der Bildung
von selbsthärtenden
Calciumphosphatzementen zur Reparatur von Dentaldefekten und orthopädischen
Defekten geeignet. Zur Bildung der Knochenmineralvorläuferkonstrukte
dieser Erfindung können
spezifische Komponenten und solubilisierende Flüssigkeiten zugesetzt werden.
-
Beispiel 16 – Neue Zementzusammensetzung
-
Etwa
1,4 g einer alkalischen Lösung
(7 M), die unter Verwendung von NaOH und destilliertem Wasser hergestellt
worden ist, wurden mit 1,1 g HYPR-Monetit [Beispiel 15] und 1,1
g RPR-β-TCP-HAp(CO
3) [Beispiel 3] in einem Glasmörser mit
Pistill etwa 45 s gemischt. Nach dem Mischen wurde eine glatte Paste
gebildet, die in eine 3 ml-Polystyrolspritze eingebracht und 20
min ohne Störung
eingeschlossen wurde. Die Raumtemperaturhärtung, die durch die Verwendung
einer 454 g-Gilmore-Nadel angezeigt wurde, wurde nach 20 min untersucht.
Der ausgehärtete
Zement wurde mittels Röntgenbeugung
analysiert, die eine Umwandlung zu carbonisiertem Apatit vorwiegend
vom B-Typ zeigte, wobei es sich um die gewünschte Knochenmineralvorläuferphase
handelt (vgl. die
16):
-
Beispiel 17 – Neue Zementzusammensetzung
-
Eine
Vorratslösung
wurde mit der etwa 7 M NaOH-Lösung,
die im Beispiel 1 verwendet wurde, und 1,0 % Polyacrylsäure (PAA)
gebildet. PAA wird als chelatisierender Härtungszusatz und als Benetzungsmittel
verwendet. Die vorstehend genannte Lösung wurde mit verschiedenen
Pulverkombinationen zur Bildung von härtenden Zementen verwendet.
Ein 50/50-Pulvergemisch
aus HYPR-Monetit [Beispiel 15] und RPR-β-TCP-HAp(CO3)
[Beispiel 3], etwa 0,7 g, wurde mit einem Glasspatel auf einer Glasplatte
mit 0,39 g der 1 % PAA-NaOH-Lösung gemischt
(Verhältnis
Pulver:Flüssigkeit
= 1,73). Der Zement wurde durch eine 3 ml-Spritze extrudiert und härten gelassen,
nachdem der Zement 20 min bei Raumtemperatur (23°C) stehengelassen worden ist.
-
-
Beispiel 35 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Neodymphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 11,04 g 50 Gew.-%ige H
3PO
2 wurde
mit 5,00 g destilliertem Wasser verdünnt, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Fluorpolymerharzbecher auf einer Heizplatte/Magnetrührer enthalten
war. Dieser Lösung
wurden 36,66 g Neodymnitrat-hexahydratsalz, Nd(NO
3)
3·6H
2O (Alfa/Aesar Reagenz #12912, CAS #16454-60-7)
zugesetzt, die 32,90 Gew.-% Nd äquivalent waren.
Das Molverhältnis
von Nd/P in diesem Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente Feststoffkonzentration [als
NdPO
4] betrug 38 Gew.-%. Das endotherme
Lösen des
Neodymnitrat-hexahydratsalzes lief unter schrittweisem Erwärmen des
Reaktionsgemischs ab, wobei schließlich bei Raumtemperatur eine
klare, homogene lavendelfarbene Lösung gebildet wurde. Das Erwärmen dieser
Lösung
unter konstantem Rühren
auf etwa 70°C
initiierte eine heftige endotherme Reaktion, die zur Entwicklung
von NO
x(g), einem schnellen Temperaturanstieg
der Probe auf etwa 100°C
und schließlich
zur Bildung einer pastösen
lavendelfarbenen Masse führte. Die
Wärmebehandlung
des pastösen
Feststoffs und eine anschließende
Röntgenbeugungsanalyse
des gebrannten Feststoffs wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Es
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten (vgl. die
18A und B):
-
Beispiel 36 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Cerphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 11,23 g 50 Gew.-%ige H
3PO
2 wurde
mit 5,00 g destilliertem Wasser verdünnt, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Fluorpolymerharzbecher auf einer Heizplatte/Magnetrührer enthalten
war. Dieser Lösung
wurden 36,94 g Cernitrat-hexahydratsalz, Ce(NO
3)
3·6H
2O (Johnson-Matthey Reagenz #11329-36) zugesetzt,
die 32,27 Gew.-% Ce äquivalent
waren. Das Molverhältnis
von Ce/P in diesem Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente Feststoffkonzentration
(als CePO
4] betrug 37,6 Gew.-%. Das endotherme
Lösen des
Neodymnitrat-hexahydratsalzes lief unter schrittweisem Erwärmen des
Reaktionsgemischs ab, wobei schließlich bei Raumtemperatur eine
klare, homogene farblose Lösung
gebildet wurde. Das Erwärmen
dieser Lösung
unter konstantem Rühren
auf etwa 65°C
initiierte eine heftige endotherme Reaktion, die zur Entwicklung
von NO
x(g), einem schnellen Temperaturanstieg
der Probe auf etwa > 100°C und schließlich zur
Bildung einer pastösen
hellgrauen Masse führte.
Die Wärmebehandlung
des pastösen
Feststoffs und eine anschließende
Röntgenbeugungsanalyse
des gebrannten Feststoffs wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Es
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten (vgl. die
18C):
-
Beispiel 37 – Neue Niedertemperatur-Herstellung
eines Yttriumphosphatpulvers
-
Eine
wässrige
Lösung
von 14,36 g 50 Gew.-%ige H
3PO
2 wurde
mit 5,00 g destilliertem Wasser verdünnt, wobei eine klare farblose
Lösung
gebildet wurde, die in einem 250 ml-Fluorpolymerharzbecher auf einer Heizplatte/Magnetrührer enthalten
war. Dieser Lösung
wurden 41,66 g Yttriumnitrat-hexahydratsalz, Y(NO
3)
3·6H
2O (Alfa/Aesar Reagenz #12898, CAS #13494-98-9)
zugesetzt, die 23,21 Gew.-% Y äquivalent
waren. Das Molverhältnis
von Y/P in diesem Gemisch betrug 1/1 und die äquivalente Feststoffkonzentration
[als YPO
4] betrug 32,8 Gew.-%. Das endotherme
Lösen des
Yttriumnitrat-hexahydratsalzes lief unter schrittweisem Erwärmen des
Reaktionsgemischs ab, wobei schließlich bei Raumtemperatur eine
klare, homogene farblose Lösung
gebildet wurde. Das Erwärmen
dieser Lösung
unter konstantem Rühren
auf etwa 75°C
initiierte eine heftige endotherme Reaktion, die zur Entwicklung
von NO
x(g), einem schnellen Temperaturanstieg
der Probe auf etwa > 100°C und schließlich zur
Bildung einer pastösen
weißen
Masse führte.
Die Wärmebehandlung
des pastösen
Feststoffs und eine anschließende
Röntgenbeugungsanalyse
des gebrannten Feststoffs wurden gemäß Beispiel 1 durchgeführt. Es
wurden die folgenden Ergebnisse erhalten (vgl. die
18D):
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Beispiel 38
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Erfnindungsgemäß können viele
verschiedene Minerale hergestellt werden. In der nachstehenden Tabelle
sind Oxidations- und Reduktionsmittel angegeben. Jegliche der angegebenen
Oxidationsmittel können mit
jeglichen der angegebenen Reduktionsmittel umgesetzt werden und
es können
jeweils Gemische davon eingesetzt werden. Es wird eine geeignete
Stöchiometrie
eingesetzt, die derart ist, dass die vorstehend genannte Reaktion
abläuft.
Es sind auch mögliche
Zusätze
und Füllstoffe
für die
Reaktionen angegeben. Die erwarteten Produkte sind ebenso angegeben
wie die erwarteten Anwendungsgebiete für die Produkte. Die nachstehenden
angegebenen Materialien können
im Allgemeinen mit den Verfahren einiger oder aller vorstehend beschriebener
Beispiele verarbeitet werden.
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Die
vorstehend hergestellten Minerale können in vielen verschiedenen
Anwendungen verwendet werden. Beispiele für diese Anwendungen sind Pigmente,
Leuchtstoffe, fluoreszierende Mittel, Anstrichmittelzusätze, synthetische
Edelsteine, Chromatographiemedien, Gaswaschmedien, Filtrationsmedien,
Biotrennmedien, Zeolithe, Katalysatoren, Katalysatorträger, Keramiken,
Gläser,
Glaskeramiken, Zemente, Elektronikkeramiken, piezoelektrische Keramiken,
Biokeramiken, Bedachungsgranulate, Schutzbeschichtungen, Rankenfüßer-Verzögerungsbeschichtungen,
Abfallverfestigung, Verfestigung radioaktiver Abfälle, Schleifmittel,
Poliermittel, Polierpasten, Radiopharmazeutika, medizinische Bildgebungsmittel
und diagnostische Mittel, Arzneistoffabgabe, Träger, Tablettierträger, bioaktive
Dentalmaterialien oder orthopädische
Materialien und bioaktive Beschichtungen, Verbundfüllstoffe,
Verbundzusätze,
Viskositätseinstellzusätze, Papier-Finishingzusätze, optische
Beschichtungen, Glasbeschichtungen, optische Filter, Düngemittel,
Bodennährstoffzusätze.