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Hintergrund der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kontaktlinsenpflegezusammensetzungen,
die sich zur Behandlung harter Kontaktlinsen eignen. Die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung umfassen ein einzigartiges Polymergeliersystem,
welches ein Galactomannanpolysaccharid und eine vernetzende Boratverbindung
umfaßt,
welche zusammen bei steigendem pH und steigender Ionenstärke ein
Mucin-artiges Weichgel bilden.
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Harte
Kontaktlinsen werden wegen ihrer Starrheit so genannt und werden
im allgemeinen aus Polymethylmethacrylat (PMMA), Siloxanacrylaten,
Fluorsiloxanacrylaten oder Fluorpolymeren hergestellt. Der häufigste
Typ harter Kontaktlinsen sind die starren gasdurchlässigen ("RGP") Linsen, durch die
lösliche
Gase, die in natürlichen
oder künstlichen
Tränen
enthalten sind, hindurchgehen und die Hornhautgewebe versorgen können.
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Harte
Kontaktlinsen müssen
regelmäßig gereinigt
und desinfiziert werden, bevor sie vom Träger wieder verwendet werden
können.
Zahlreiche Reinigungs-, Spül-,
Desinfektions- und Aufbewahrungslösungen sind in der Vergangenheit
verwendet worden. Im allgemeinen enthielten diese Lösungen ein
oder mehrere antimikrobielle Mittel, Salze, Puffer, Tenside und
Konditionierungsmittel. Konditionierungsmittel eignen sich in Pflegelösungen für harte
Kontaktlinsen, da sie die Benetzung der Linsen unterstützen. Wenn
harte Kontaktlinsen in das Auge. eingesetzt werden, können sie
aufgrund der relativ hydrophoben Oberfläche und starren Beschaffenheit
der Linsen dem Träger
Unbehagen bereiten. Daher sind Reinigungs- und Konditionierungslösungen mit
benetzenden Konditionierungsmitteln zur Pflege harter Kontaktlinsen
besonders geeignet. Konditionierungszusammensetzungen sind oft multifunktionelle
Lösungen,
die dafür
bestimmt sind, harte Kontaktlinsen zu befeuchten, einzuweichen und
zu desinfizieren.
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Harte
Kontaktlinsen haben ein begrenztes Wasserspeichervermögen und
werden nicht ausreichend befeuchtet, wenn sie in Lösungen getaucht
oder in das Auge eingesetzt werden. Die derzeitige Technologie lehrt,
daß das
Auftragen natürlicher
oder synthetischer wasserlöslicher
Polymere auf die Oberflächen
von harten Kontaktlinsen nicht nur die Benetzbarkeit der Linsen
erhöht,
sondern auch für
eine "Polster"-Schicht zwischen
der Linse und dem Auge sorgt. Diese Polymeradsorptionen wurden mit
erhöhter
Benetzbarkeit sowie verbessertem Tragekomfort und verbesserter Verträglichkeit gleichgesetzt.
Die Auflösung
der "Polster"-Schicht findet jedoch
in den meisten Konstruktionen des Stands der Technik rasch statt,
da nur eine geringe spezifische Wechselwirkung zwischen dem mobilen
Polymer in dieser Schicht und der Linsenoberfläche stattfindet. Als Folge
davon empfindet der Träger
ein Unbehagen und muß die
Linsenoberfläche
erneut anfeuchten.
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Oberflächenaktive
Mittel wurden in Konditionierungslösungen eingesetzt, als Versuch,
die oben beschriebenen Probleme zu verringern. Oberflächenaktive
Mittel werden auf der Linsenoberfläche adsorbiert und ermöglichen
das leichte Ausbreiten der Tränen,
wenn die Linsen eingesetzt werden, wodurch sie bequemer zu tragen
sind. Repräsentative
Benetzungsmittel und Viskositätsmodifizierungsmittel
waren u. a.: Cellulosederivate, wie z. B. kationische Cellulosepolymere,
Hydroxypropylmethylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylcellulose;
Polyole, wie z. B. Polyethylenglycol, Glycerin und Polyethylenoxid
(PEO) enthaltende Polymere; Polyvinylalkohol und Polyvinylpyrrolidon.
Solche Additive können
in einem breiten Konzentrationsbereich verwendet werden, wie es
im Stand der Technik bekannt ist. Diese Arten von Mitteln werden
jedoch nicht in einem bedeutenden Maße auf der Linse adsorbiert
und ergeben daher keinen verlängerten
Komfort.
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Polymere,
die für
einen längeren
Komfort sorgen, müssen
typischerweise in hoher Konzentration eingesetzt werden, um eine
höhere
Viskosität
zu erzeugen, und dadurch wird die Polymerspeicherfähigkeit
verlängert.
Die Verwendung dieser hochviskosen Mittel kann jedoch zu einer anfänglichen
Sehunschärfe
führen, wenn
die Linse in das Auge eingesetzt wird, und ferner kann sich die
Linse für
den Träger
klebrig anfühlen, was
das Einsetzen der Linse und die Handhabung schwierig macht. Hydrophobere
Polymere können
auf der Linse leichter adsorbieren werden und können in niedrigeren Konzentrationen
formuliert werden, um eine bessere Benetzung zu ergeben. Der Nachteil
eines hydrophoberen Polymers ist jedoch, daß das Polymer auch als Substrat
für Abscheidungen
dienen kann und als Folge davon die Linse für Filmbildung und Lipidabscheidung
anfälliger
wird.
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Verschiedene
Reinigungs-, Desinfektions- und Aufbewahrungslösungen sind im Stand der Technik
beschrieben worden. Zum Beispiel wurde die Verwendung antimikrobieller
Mittel wie quaternäre
Ammoniumpolymere und insbesondere Polyquaternium-1 in den US-Patenten
Nr. 4 407 791 (Stark) und 4 525 346 (Stark) beschrieben. Die US-Patente
Nr. 4 758 595 (Ogunbiyi) und 4 836 986 (Ogunbiyi) beschreiben die
Verwendung von polymeren Biguaniden in Desinfektionslösungen.
Verschiedene Kontaktlinsenpflegelösungen, die Benetzungsmittel
zur Konditionierung harter Kontaktlinsen enthalten, wurden ebenfalls
in der Patentliteratur offenbart. Zum Beispiel offenbart das US-Patent
Nr. 4 436 730 (Ellis et al.) Zusammensetzungen zum Befeuchten, Einweichen
und Benetzen von Linsen, und in den US-Patenten Nr. 4 820 352 (Riedhammer
et al.) und 5 310 429 (Chou et al.) werden Zusammensetzungen zum
Reinigen und Benetzen von Linsen offenbart.
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Im
Stand der Technik sind verschiedene Gelierzusammensetzungen zur
Verwendung bei ophthalmischen Anwendungen beschrieben worden. Im
allgemeinen wurden diese Arten von Systemen zur topischen Anwendung
von Pharmazeutika verwendet, wobei die topische Lösung beim
Einsetzen ins Auge partiell oder vollständig geliert, so daß eine verzögerte Freisetzung
des Pharmazeutikums an das Auge ermöglicht wird. Solche Mittel
umfaßten
die Verwendung von Polyvinylalkoholen, Euchema-Gelen, Xanthan-Gummen
und Gellan-Gummi. Reizsensitive Polymersysteme zur Kontaktlinsenbehandlung
wurden jedoch im Stand der Technik nicht offenbart.
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Die
Verwendung der derzeitigen Geliersysteme in Kontaktlinsenpflegeanwendungen
hat eine Reihe von Nachteilen. Die US-Patente Nr. 4 136 173 (Pramoda
et al.) und 4 136 177 (Lin et al.) offenbaren die Verwendung therapeutischer
Zusammensetzungen, die Xanthangummi und Johannisbrotgummi enthalten,
welche in flüssiger
Form verabreicht werden und beim Einsetzen gelieren. Diese Offenbarungen
beschreiben einen Mechanismus für
den Flüssig-Gel-Übergang
mit verbundener pH-Änderung.
pH-Sensitive Gele, wie z. B. Carbomere, Xanthan, Gellan und die
oben beschriebenen, müssen
bei oder unterhalb dem pKa ihrer sauren Gruppen (typischerweise
bei einem pH-Wert
von etwa 2 bis 5) formuliert werden. Zusammensetzungen, die bei
niedrigem pH formuliert werden, reizen jedoch das Auge. Das US-Patent
Nr. 4 861 760 (Mazuel et al.) offenbart Gellan-Gummi enthaltende
ophthalmische Zusammensetzungen, die als ungelierte Flüssigkeiten
dem Auge verabreicht werden und aufgrund einer Änderung der Ionenstärke beim
Einsetzen gelieren. Diese Systeme umfassen nicht die Verwendung
kleiner vernetzender Moleküle,
sondern sorgen aufgrund der Selbstvernetzung während ionischer Zustandsänderungen
für Geliereigenschaften.
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Die
derzeitigen Polymergeliersysteme haben jedoch eine Reihe von Nachteilen.
Kontaktlinsenkonditionierungslösungen
werden typischerweise als multifunktionelle Zusammensetzungen formuliert,
welche die Linse gleichzeitig desinfizieren und konditionieren.
Diese Mehrzweck-Lösungen
enthalten typischerweise ein polymeres kationisches antimikrobielles
Mittel. Anionische Polymere wechselwirken elektrostatisch mit polymeren
kationischen antimikrobiellen Mitteln, wie z. B. Polyquaternium-1
und PHMB. Diese Wechselwirkung beeinflußt die Desinfektionswirkung
der antimikrobiellen Mittel, und die Desinfektionsleistung der Lösungen kann
daher beeinträchtigt
werden. Ionensensitive Gele, wie z. B. Gellan, Carageenan und Xanthan,
sind in der Lage, Gele zu bilden, wenn sie bei einer relativ hohen
Viskosität
(hohe Konzentration) von etwa 100 bis 1000 Centipoise ("cps") verwendet werden.
Dieser Viskositätsbereich
ist jedoch im allgemeinen zu hoch für eine einfache Linsenhandhabung
und klares Sehen.
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Gele,
bei denen Polysaccharide mit Boraten vernetzt werden, sind zur Verwendung
als Bohrlochbruchfluide in den US-Patenten Nr. 5 082 579 und 5 160
643 offenbart. Diese Patente beschreiben die Verwendung von Boraten
und Polysacchariden bei der industriellen Ölquellenbohrung.
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Die
Verwendung anderer Geliersysteme für Kontaktlinsenpflegeanwendungen
hat ebenfalls eine Reihe von Nachteilen. Zum Beispiel haben natürliche Polymere,
wie z. B. Xanthangummi, den Nachteil der Veränderlichkeit von Charge zu
Charge aufgrund von Veränderungen
der Quelle und/oder eingeschränkter
Herstellungssteuerungen während
der Verarbeitung. Diese Veränderlichkeiten
führen
zu bedeutenden unerwünschten Änderungen
der Verbindungseigenschaften, wie z. B. zu variablen Geliereigenschaften.
Thermogeliersysteme, wie z. B. Polyethylenoxid/Polypropylenoxid-Blockcopolymere
("PEO/PPO") geben bei der Gelbildung
Wasser ab und bilden daher trübe
Gele.
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Polyvinylalkohol-Borat-Vernetzungsgele
zur ophthalmischen Arzneistoffabgabe sind in dem US-Patent Nr. 4
255 415 (Sukhbir et al.) beschrieben worden. Diese Zusammensetzungen
sind vorgebildete Gele und daher schwierig zu verabreichen. Die
WIPO-Veröffentlichung
Nr. WO 94/10976 (Goldenberg et al.) offenbart ein PVA-Borat-Abgabesystem
mit niedrigem pH-Wert,
das keinen Flüssig-Gel-Übergang
durchläuft.
Dieses System hat jedoch den Nachteil, eingeschränkte Gelierwirkungen zu besitzen
und nur bei bestimmten PVA-Konzentrationen, in Abhängigkeit
von dem Molekulargewicht des verwendeten PVA. Darüber hinaus
hat, da die Vernetzungsstellen bei diesem System nicht begrenzt
sind, die starke lokale Gelierung bei der Zugabe von Base dessen
Herstellung eingeschränkt,
und vermutlich wurde deshalb Polyvinylpyrrolidon in diese Zusammensetzungen
eingebaut, um diesen Mangel zu beseitigen. Das neue Geliersystem
der vorliegenden Erfindung unterliegt den obigen Einschränkungen
nicht.
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Was
daher benötigt
wird, sind Spül-,
Desinfektions-, Reinigungs-, Aufbewahrungs- und Konditionierungslösungen für harte
Kontaktlinsen, welche die nötigen
Reinigungs-, Desinfektions-, Spül-,
Aufbewahrungs- und Konditionierungsleistungen erbringen und die
für eine
leichte Handhabung und einen Komfort für den Träger sorgen, wenn die Linsen
in das Auge eingesetzt und getragen werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kontaktlinsenpflegelösungen,
die sich zur Behandlung harter Kontaktlinsen eignen. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen, die sich zum
Abspülen,
Desinfizieren, Reinigen, Aufbewahren und Konditionieren harter Kontaktlinsen
eigenen. Die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen
ein einzigartiges Geliersystem aus Galactomannanpolysacchariden
und einer Boratquelle.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung sind niedrigviskose
klare Lösungen
und sorgen für
hervorragende Linsenhandhabungseigenschaften. Sobald die Linse in
einer Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung eingeweicht wird,
wird das Galactomannanpolysaccharid auf der Linse adsorbiert, und
beim Einsetzen in das Auge wird ein weiches klares Gel gebildet,
welches das im Auge vorliegende natürliche Mucin nachahmt. Das
Gel sorgt für
eine verringerte Dränage
des Polymers durch die Augenhöhlen,
da das Polymer durch Borat-Vernetzung intermolekular vernetzt wird.
Zusätzlich
haben die hier offenbarten Polysaccharid-Borat-Gele eine wesentlich
bessere Benetzungsleistung, verglichen mit Systemen mit nichtvernetzendem
Polymer.
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Das
Geliersystem der vorliegenden Erfindung sorgt für eine hervorragende Reproduzierbarkeit
beim Herstellungsverfahren und auch für hervorragende Geliereigenschaften,
einschließlich
okularer Klarheit des resultierenden Gels. Darüber hinaus weisen, wie in 3 veranschaulicht, die Galactomannane
der vorliegenden Erfindung (z. B. Guargummi) hervorragende Gelierkonsistenz
und -reproduzierbarkeit auf, auch wenn die Art der Galactomannan-Quelle
variiert wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Verwendung der
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zum Abspülen, Desinfizieren,
Reinigen und Konditionieren harter Kontaktlinsen.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch Verfahren zur Sterilisierung
der Galactomannane u. a. durch Behandeln im Autoklaven.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist ein Diagramm, das
die Geliereigenschaften verschiedener Konzentrationen von Guargummi in
Gegenwart von Borat zeigt, bezogen auf den pH-Wert.
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2 ist ein Diagramm, das
die Geliereigenschaften verschiedener Konzentrationen von Borat
in Gegenwart von Guargummi zeigt, bezogen auf den pH-Wert.
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3 ist ein Diagramm, das
die Einheitlichkeit der Geliereigen schaften von drei verschiedenen
Arten/Quellen von Guargummi veranschaulicht.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Kontaktlinsenpflegezusammensetzungen,
die ein oder mehrere Galactomannanpolysaccharide und ein oder mehrere
Boratverbindungen umfassen. Die vorliegende Erfindung betrifft auch
Verfahren zur Verwendung dieser Zusammensetzungen zum Abspülen, Desinfizieren,
Reinigen und Konditionieren von Kontaktlinsen.
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Die
Galactomannan-Arten, die bei der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
sind typischerweise von Guargummi, Johannisbrotgummi und Taragummi
abgeleitet. So wie hier verwendet, bedeutet der Ausdruck "Galactomannan" Polysaccharide,
die von den obigen natürlichen
Gummen oder ähnlichen
natürlichen
oder synthetischen Gummen mit Mannose- oder Galactoseresten oder
beiden Gruppen als die Hauptstrukturkomponenten abgeleitet sind.
Bevorzugte Galactomannane der vorliegenden Erfindung bestehen aus
linearen Ketten von (1–4)-β-Mannopyranosyleinheiten
mit durch (1–6)-Verknüpfungen
gebundenen mit α-D-Galactopyranosyleinheiten.
Bei den bevorzugten Galactomannanen schwankt das Verhältnis von D-Galactose
zu D-Mannose, es
wird jedoch im allgemeinen bei etwa 1 : 2 bis 1 : 4 liegen. Galactomannane
mit einem D-Galactose : D-Mannose-Verhältnis von etwa 1 : 2 sind besonders
bevorzugt. Zusätzlich
sind auch andere chemisch modifizierte Variationen der Polysaccharide
von der Definition "Galactomannan" umfaßt. Zum Beispiel
können
Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl- und Carboxymethylhydroxypropyl-Substitutionen
an den Galactomannanen der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden.
Nichtionische Variationen der Galactomannane, wie z. B. solche mit
Alkoxy- und Alkyl(C1–C6)-Gruppen,
sind besonders bevorzugt (z. B. Hydroxylpropyl-Substitutionen).
Substitutionen in den Nicht-cis-Hydroxylpositionen sind besonders
bevorzugt. Ein Beispiel für
eine nichtionische Substitution eines Galactomannans der vorliegenden
Erfindung ist Hydroxypropylguar, das vorzugsweise bis zu einem Molverhältnis von
etwa 0,6 substituiert ist.
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Die
Boratverbindungen, die bei den Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind Borsäure
oder andere pharmazeutisch annehmbare Salze, wie z. B. Natriumborat
(Borax) und Kaliumborat. So wie hier verwendet, umfaßt der Ausdruck "Borat" alle pharmazeutisch
annehmbaren Formen von Boraten. Borate sind aufgrund der guten Pufferleistung
bei physiologischem pH und der gut bekannten Sicherheit und Verträglichkeit
mit einem großen
Bereich an Arzneistoffen und Konservierungsstoffen übliche Hilfsstoffe
bei ophthalmischen Formulierungen. Borate besitzen auch inhärente bakteriostatische
und fungistatische Eigenschaften, die verbesserte Konservierungssysteme
ergeben. Da Borate unterhalb eines pH-Werts von 7,0 minimale Puffereigenschaften
besitzen, kann der pH-Wert der Kontaktlinsenpflegelösung leicht
beim Einsetzen in das Auge durch retinale Tränen eingestellt werden.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung umfassen ein oder mehrere
Galactomannane in einer Menge von 0,1 bis 2,0% Gewicht/Volumen ("Gew./Vol.") und Borat in einer
Menge von 0,05 bis 2% (Gew./Vol.). Vorzugsweise werden die Zusammensetzungen
0,1 bis 1,0% (Gew./Vol.) Galactomannan und 0,1 bis 1,0% (Gew./Vol.)
einer Boratverbindung enthalten. Besonders bevorzugt werden die
Zusammensetzungen 0,2 bis 0,5% (Gew./Vol.) Galactomannan und 0,2
bis 0,75% (Gew./Vol.) einer Boratverbindung enthalten. Die genauen
Mengen werden in Abhängigkeit
von den speziell erwünschten
Geliereigenschaften variieren. Im allgemeinen kann die Borat- oder
Galactomannan-Konzentration manipuliert werden, um zu der passenden
Viskosität
der Zusammensetzung bei der Gelaktivierung (d. h. nach der Verabreichung)
zu gelangen. Wie in den 1 und 2 gezeigt, führt die
Manipulation entweder der Borat- oder der Galactomannan-Konzentration
zu einer stärkeren
oder schwächeren
Gelierung bei einem bestimmten pH-Wert. Wenn eine stark gelierende
Zusammensetzung erwünscht
ist, kann die Borat- oder
Galactomannan-Konzentration erhöht
werden. Wenn eine schwächer
gelierende Zusammensetzung erwünscht
ist, wie z. B. eine partiell gelierende Zusammensetzung, kann die
Borat- oder Galactomannan-Konzentration verringert werden. Andere
Faktoren können
die Geliereigenschaften der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
beeinflussen, wie z. B. die Beschaffenheit und Konzentration zusätzlicher
Bestandteile in den Zusammensetzungen, wie z. B. Salze, Konservierungsmittel,
Chelatbildner usw. Im allgemeinen werden bevorzugte nichtgelierte
Konditionierungslösungen
der vorliegenden Erfindung, d. h. Konditionierungslösungen,
die noch nicht vom Auge gelaktiviert worden sind, eine Viskosität von etwa
5 bis 100 cps besitzen. Im allgemeinen wird eine gelierte Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung eine Viskosität von etwa 10 bis 1000 cps
besitzen.
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Die
Galactomannane der vorliegenden Erfindung können aus zahlreichen Quellen
erhalten werden. Solche Quellen sind u. a. Guargummi, Johannisbrotgummi
und Taragummi, wie es nachstehend genauer beschrieben wird. Zusätzlich können die
Galactomannane auch durch klassische Synthesewege oder durch chemische
Modifizierung natürlich
vorkommender Galactomannane erhalten werden.
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Guargummi
ist das gemahlene Endosperm von Cyamopisis tetragonolobus (L.) Taub.
Der wasserlösliche
Teil (85%) wird "Guaran" (Molekulargewicht 220000)
genannt, welcher aus linearen Ketten von (1–4)-β-Mannopyranosyleinheiten mit
durch (1–6)-Verknüpfungen
gebundenen mit α-D-Galactopyranosyleinheiten
besteht. Das Verhältnis
von D-Galactose zu D-Mannose in Guaran beträgt etwa 1 : 2. Der Gummi wurde Jahrhunderte
lang in Asien kultiviert und wird aufgrund seiner Verdickungseigenschaften
vornehmlich in Lebensmittel- und Körperpflegeprodukten verwendet.
Er hat eine fünf- bis achtmal größere Verdickungsleistung als
Stärke.
Seine Derivate, wie z. B. diejenigen, die Hydroxypropyl- oder Hydroxypropyltriammoniumchlorid-Substitutionen enthalten,
sind seit mehr als einem Jahrzehnt im Handel erhältlich. Guargummi kann zum Beispiel
von Rhone-Polulenc (Cranbury, New Jersey), Hercules, Inc. (Wilmington,
Delaware) und TIC Gum, Inc. (Belcamp, Maryland) bezogen werden.
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Johannisbrotkernmehl
oder Johannisbrotgummi ist das gemahlene Endosperm des Samens des
Johannisbrotbaumes, Ceratonia siliqua. Das Verhältnis von Galactose zu Mannose
beträgt
bei dieser Art von Gummi etwa 1 : 4. Die Kultivierung des Johannisbrotbaumes
ist altbekannt und im Stand der Technik gut bekannt. Diese Gummi-Art
ist im Handel erhältlich
und kann von TIC Gum, Inc. (Bekamp, Maryland) und Rhone-Polulenc
(Cranbury, New Jersey) erhalten werden.
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Taragummi
wird aus dem gemahlenen Samengummi des Tarabaumes gewonnen. Das
Verhältnis
von Galactose zu Mannose beträgt
etwa 1 : 3. Taragummi wird in den Vereinigten Staaten nicht kommerziell
hergestellt, der Gummi kann jedoch über verschiedene Quellen außerhalb
der Vereinigten Staaten bezogen werden.
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Um
das Ausmaß der
Vernetzung zu begrenzen, so daß eine
weichere Geleigenschaft erhalten wird, können chemisch modifizierte
Galactomannane, wie z. B. Hydroxypropylguar, verwendet werden. Modifizierte Galactomannane
mit verschiedenen Substitutionsgraden sind von Rhone-Poulenc (Cranbury,
New Jersey) im Handel erhältlich.
Hydroxypropylguar mit niedriger molarer Substitution (z. B. weniger
als 0,6) ist besonders bevorzugt.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung enthalten auch andere
Bestandteile. Solche Bestandteile sind u. a. antimikrobielle Mittel/Konservierungsmittel,
tonizitätssteuernde
Mittel, Puffer und Chelatbildner. Andere polymere oder monomere
Mittel, wie z. B. Polyethylenglycol und Glycerin, können ebenfalls
für eine
spezielle Verarbeitung zugegeben werden. Tonizitätssteuernde Mittel, die bei
den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung geeignet sind,
können
u. a. Salze, wie z. B. Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Calciumchlorid,
sein, nichtionische Tonizitätsmittel
können
u. a. Propylenglycol und Glycerin sein, Chelatbildner können u.
a. EDTA und dessen Salze sein, und pH-Regulatoren können u.
a. Salzsäure,
Tris, Triethanolamin und Natriumhydroxid sein. Geeignete antimikrobielle
Mittel/Konservierungsmittel sind nachstehend detaillierter beschrieben.
Die obige Auflistung von Beispielen ist nur für Veranschaulichungszwecke
angegeben und soll nicht erschöpfend
sein. Beispiele für
andere Mittel, die sich für
die obigen Zwecke eignen, sind in Kontaktlinsenpflegeformulierungen
gut bekannt und von der vorliegenden Erfindung umfaßt.
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Die
Kombination aus dem Geliersystem der vorliegenden Erfindung mit
Geliersystemen des Stands der Technik ist ebenfalls von der vorliegenden
Erfindung umfaßt.
Solche Systeme können
den Einschluß von Ionomeren,
wie z. B. Xanthan, Gellan, Carageenan, Carbameren, und von Thermogelen,
wie z. B. Ethylhydroxyethylcellulose, umfassen.
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Die
desinfizierenden Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung werden
ein antimikrobielles Mittel enthalten. Antimikrobielle Mittel können entweder
monomere oder polymere antimikrobielle Mittel sein, die ihre antimikrobielle
Wirkung durch chemische oder physikochemische Wechselwirkung mit
den Organismen entfalten. So wie in der vorliegenden Beschreibung
verwendet, bedeutet der Ausdruck "polymeres antimikrobielles Mittel" ein beliebiges stickstoffhaltiges
Polymer oder Copolymer, das eine antimikrobielle Wirkung besitzt.
Bevorzugte polymere antimikrobielle Mittel sind u. a.: Polyquaternium-1,
das eine polymere quaternäre Ammoniumverbindung
ist, und Polyhexamethylenbiguanid ("PHMB")
oder Polyaminopropylbiguanid ("PAPB"), welches polymere
Biguanide sind. Diese bevorzugten antimikrobiellen Mittel sind in
den US-Patenten Nr. 4 407 791 und 4 525 346, erteilt an Stark, bzw.
4 758 595 und 4 836 986, erteilt an Ogunbiyi, offenbart. Sämtliche Inhalte
der obigen Publikationen sind hiermit durch Bezugnahme von der vorliegenden
Beschreibung umfaßt. Andere,
in den Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
geeignete antimikrobielle Mittel sind u. a.: andere quaternäre Ammoniumverbindungen,
wie z. B. Benzalkoniumhalogenide, und andere Biguanide, wie z. B.
Chlorhexidin. Die hier verwendeten antimikrobiellen Mittel werden
vorzugsweise in Abwesenheit quecksilberhaltiger Verbindungen, wie
z. B. Thimerosal, verwendet. Besonders bevorzugte antimikrobielle
Mittel der vorliegenden Erfindung sind polymere quaternäre Ammoniumverbindungen
der Struktur:
wobei:
R
1 und R
2 gleich oder
verschieden sein können
und ausgewählt
sind aus:
N
+(CH
2CH
2OH)
3X
–,
N(CH
3)
2 oder OH,
X
ein pharmazeutisch annehmbares Anion ist, vorzugsweise Chlorid,
und
n = ganze Zahl von 1 bis 50.
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Die
bevorzugteste Verbindung dieser Struktur ist Polyquaternium-1, das
auch als Onamer MTM (eingetragene Marke
der Onyx Chemical Corporation) oder Polyquad® (eingetragene
Marke der Alcon Laboratories, Inc.) bekannt ist. Polyquaternium-1
ist eine Mischung aus den oben genannten Verbindungen, wobei X Chlorid ist
und R1, R2 und n
wie oben definiert sind.
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Die
oben beschriebenen antimikrobiellen Mittel werden in den Verfahren
der vorliegenden Erfindung in einer wirksamen Menge, um die auf
Kontaktlinsen vorkommenden lebensfähigen Mikroorganismen gemäß den Vorschriften
der Regierungskontrollbehörden,
wie z. B. der United States Food and Drug Administration, im wesentlichen
zu eliminieren oder deren Zahl bedeutend zu verringern. Für die Zwecke
der vorliegenden Beschreibung wird diese Menge als "eine zur Desinfektion
wirksame Menge" oder
als "eine antimikrobiell
wirksame Menge" bezeichnet.
Die Menge an eingesetztem antimikrobiellen Mittel wird in Abhängigkeit
von Faktoren, wie z. B. der Art des Linsenpflegeprogramms, bei dem
das Verfahren angewandt wird, variieren. Zum Beispiel kann die Verwendung
eines wirksamen täglichen
Reinigers im Linsenpflegeprogramm die Menge an auf den Linsen abgeschiedenem
Material, einschließlich
Mikroorganismen, wesentlich verringern und dabei die Menge an antimikrobiellem
Mittel, die zur Desinfektion der Linsen erforderlich ist, verringern.
Im allgemeinen wird eine Konzentration im Bereich von etwa 0,000001
bis etwa 0,05 Gew.-% von einem oder mehreren der oben beschriebenen
antimikrobiellen Mittel eingesetzt. Die bevorzugteste Konzentration
der polymeren quaternären Ammoniumverbindungen
der Formel (I) beträgt
etwa 0,0001 bis 0,001 Gew.-%.
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Im
allgemeinen werden die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
in zwei Teilen formuliert. Das Galactomannanpolymer wird hydratisiert
und sterilisiert (Teil I). Die anderen Bestandteile, die zu der
Zusammensetzung hinzugegeben werden sollen, werden anschließend in
Wasser gelöst
und steril filtriert (Teil II). Die Teile I und II werden dann vereint
und der pH-Wert der resultierenden Mischung auf den Zielwert eingestellt, üblicherweise
auf 6,5 bis 7,2.
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Die
Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können auch als Mehrzweckzusammmensetzungen,
d. h. Zusammensetzungen, die auch für die tägliche Reinigung sorgen, formuliert
werden. Solche Mehrzweckzusammensetzungen werden typischerweise
Tensid e) zusätzlich
zur Konditionierung und Desinfektion enthalten. Bei diesen Zusammensetzungen
geeignete Tenside sind u. a. Poloxamine, Poloxamere, Alkylethoxylate,
Alkylphenylethoxylate oder andere nichtionische, anionische und
zwitterionische Tenside, die im Stand der Technik bekannt sind.
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Die
Sterilisation der Galactomannanpolysaccharide kann durch Behandlung
im Autoklaven erreicht werden. Da das Polymer bei den extremen Bedingungen
im Autoklaven depolymerisiert, ist die nichtwäßrige Autoklavenbehandlung
im allgemeinen bevorzugt. Dies kann durch Dispergieren des Polymers
in einer geeigneten organischen Flüssigkeit, wie z. B. niedermolekulargewichtigen
Polyethylenglycolen, erreicht werden. Die resultierende Suspension
kann dann im Autoklaven behandelt werden, um das Polymer zu sterilisieren.
Das sterilisierte Polymer wird dann aseptisch hydratisiert, bevor
es mit den anderen Bestandteilen vermischt wird. Alternativ kann
das Polymerpulver durch trockene Wärme sterilisiert werden.
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Das
folgende Beispiel veranschaulicht ein neues Verfahren zur Sterilisierung
eines Galactomannanpolysaccharids der vorliegenden Erfindung:
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Beispiel 1
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Dieses
Beispiel veranschaulicht ein Verfahren zur Herstellung der folgenden
Mehrzweck-Konditionierungslösung
der vorliegenden Erfindung:
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Zunächst werden
ein Compoundiergefäß (20-l-Edelstahl-Druckgefäß), ein
0,2-Mikron-Sterilisationsfilter, ein Auffanggefäß (20-l-Ballon), ein 4,5-Mikron-Polierfilter,
ein 0,2-Mikron-Sterilisationsfilter, ein Vent-Filter und die Befüllungsausrüstung durch Behandeln im Autoklaven
sterilisiert.
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Gib
die abgewogene Menge an Polyethylenglycol 400 (200 g) in ein Becherglas,
das mit einem Überkopfrührer ausgestattet
ist. Dispergiere unter langsamem Mischen die abgewogene Menge Hydroxypropyl("HP")-Guargummi (100
g). Vermische bis zur vollständigen
Homogenität.
Wiege exakt 120,0 g der HPGuargummi/PEG-400-Dispersion in eine 500-ml-Schott-Flasche,
die mit einem Magnetrührstab
ausgestattet ist, ein. Bereite die Sterilisation im Autoklaven vor.
Wiege exakt 120,0 g der gleichen Dispersion in eine zweite identische
500-ml-Schott-Flasche ein. Bereite sie zur Verwendung als Dummy
während
des Autoklavenzyklus vor. Gib zu beiden Flaschen 1,3 ml gereinigtes
Wasser zu (eine Menge, die, dem Volumen nach, äquivalent ist zu der Mikroorganismensuspension,
die zur Beimpfung der Flaschen während
der Validierungsuntersuchung verwendet wird). Mische beide Flaschen
10 Minuten lang unter Verwendung einer Magnetrührerplatte. Behandle die HPGuargummi/PEG-400-Dispersion
unter Verwendung des validierten Zeit-Temperatur-Zyklus von 80 Minuten bei
125°C.
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Gib
in ein Gefäß, das mit
einem Überkopfrührer ausgestattet
ist, gereinigtes Wasser in einer Menge, die etwa 70% des theoretischen
Chargengewichts entspricht (etwa 14 kg). Gib während des Mischens bei mittlerer
Geschwindigkeit langsam die anderen erwünschten Inhaltsstoffe zu: Tetronic
1304, Borsäure,
Propylenglycol, Dinatriumedetat. Mische mindestens 60 Minuten lang
ober bis zur vollständigen
Homogenität. Überprüfe die Temperatur
und, falls nötig,
kühle auf
35°C oder
weniger ab. Gib während
des Mischens bei niedriger Geschwindigkeit das Polyquaternium-1
hinzu. Mische mindestens 15 Minuten lang oder bis zur vollständigen Homogenität. Überführe mittels
eines 0,2-Mikron-Sterilisationsfilters in ein vorsterilisiertes
Compoundiergefäß, welches
mit einem Rührer
ausgestattet ist (das empfohlene Compoundiergefäß ist ein Druckgefäß, und der empfohlene
Rührer
ist ein Überkopfrührer, der
im Bereich der sterilen Compoundierung verwendet werden kann). Spüle das Gefäß und die
Filteranordnung mit WFI bei Raumtemperatur aus.
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Überführe die
sterilisierte HPGuargummi/PEG-400-Dispersion aseptisch in das vorsterilisierte
Compoundiergefäß. Spüle die Flascheninhalte
mit sterilisiertem gereinigtem Wasser. Bringe den Inhalt des Compoundiergefäßes unter
Verwendung von sterilem gereinigtem Wasser bei Raumtemperatur auf
exakt 95% des theoretischen Chargengewichts (19,0 Liter oder 19,06
kg). Lasse die HPGuar/PEG-Aufschlämmung während des Mischens bei mittlerer
Geschwindigkeit in dem Compoundiergefäß mindestens 2 Stunden lang
hydratisieren. Überführe die
Inhalte des Compoundiergefäßes mittels
eines vorsterilisierten 4,5-Mikron-Polierfilters in das vorsterilisierte
Auffanggefäß, welches
mit einem Rührstab
ausgestattet ist. Weil das Produkt in dem Filtergehäuse und
in der Filterpatrone zurückgehalten
wird, wird es zu einem gewissen Verlust an Inhalten kommen. (Wenn
ein Druckgefäß als Compoundiergefäß verwendet
wird, beträgt
der empfohlene Druck zur Klarfiltration etwa 30 psi.) Überprüfe und stelle
den pH-Wert, falls nötig,
mit 1 N NaOH oder 1 N HCl auf 6,9–7,1 (Ziel 7,0) ein. Etwa 3–4 ml 1
N NaOH pro 1 Liter fertigem Chargengewicht werden benötigt, um
den erwünschten pH-Wert
zu erzielen. Fülle
mit sterilem gereinigtem Wasser bis zum Chargengewicht auf. Mische
mindestens 30 Minuten lang bei geringer Geschwindigkeit.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen die Verwendung von
einer oder mehreren Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung.
Wenn eine Reinigung erwünscht
ist, wird die verschmutzte Linse im allgemeinen in die Handfläche des
Anwenders gelegt, mehrere Tropfen einer Mehrzweckzusammensetzung
der vorliegenden Erfindung oder gegebenenfalls einer anderen tensidhaltigen
Reinigungszusammensetzung werden auf die Linse aufgetragen, und
die Linse wird mit der Lösung
eine kurze Zeit lang, im allgemeinen 5 bis 20 Sekunden, behutsam
eingerieben. Die gereinigte Linse kann dann mit einer Reinigungszusammensetzung,
wie z. B. einer Spül-,
Desinfektions-, Reinigungs- und Konditionierungslösung der
vorliegenden Erfindung abgespült
und in einen Linsenbehälter,
der ein Volumen einer Spül-,
Desinfektions- und Konditionierungszusammensetzung der vorliegenden
Erfindung enthält,
gelegt werden. Zur Desinfektion und Konditionierung der Linsen werden
sie im allgemeinen für
einen Zeitraum von 4 Stunden bis über Nacht in einer Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung aufbewahrt.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen weitere bevorzugte Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung.
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Beispiel 2
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Eine
bevorzugte Konditionierungs-, Spül-
und Desinfektionslösung
ist nachstehend beschrieben:
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Die
obige Formulierung kann hergestellt werden, indem zuerst das Polymer
(Hydroxypropylguar) unter starkem Rühren in etwa 50% des Wasservolumens
dispergiert wird, wobei man das Polymer hydratisieren läßt (Teil
I). Die Polymerlösung
wird dann etwa 30 Minuten lang bei 121°C im Autoklaven behandelt. Die
restlichen Bestandteile werden dann in etwa 40% des Wasservolumens
dispergiert und gelöst
und mit einem 0,2-Mikron-Filter in einen sterilen Behälter steril
filtriert (Teil II). Die Inhalte von Teil I und Teil II werden dann
aseptisch vereint und der pH-Wert anschließend eingestellt. Die Charge
wird dann mit zusätzlichem
gereinigtem Wasser bis zum Volumen aufgefüllt.
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Beispiel 3
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Eine
bevorzugte Mehrzwecklösung
zur täglichen
Reinigung, Spülung,
Desinfektion und Konditionierung ist nachstehend beschrieben:
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Die
obige Formulierung wird hergestellt, indem zunächst eine Mischung aus Teil
I und Teil II hergestellt wird. Das Hydroxypropylguar wird in PEG-400
dispergiert und wie Teil I im Autoklaven behandelt. Die anderen Bestandteile
werden dann in etwa 90% des Wasservolumens gelöst und in ein Auffanggefäß als Teil
II steril filtriert. Teil I wird dann aseptisch zu Teil I hinzugegeben.
Der pH-Wert kann dann aseptisch eingestellt werden, und die Charge
wird anschließend
auf das Endgewicht (Volumen) gebracht. Die vereinte Lösung wird
dann aseptisch durch ein 1,0-μm-Polierfilter
geleitet, um sämtliche
teilchenförmige
Stoffe zu entfernen. Die resultierende Zusammensetzung wird eine
Osmolalität
von etwa 300 mOsm/kg und eine Viskosität von etwa 16 cps besitzen.
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Beispiel 4
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Eine
bevorzugte Mehrzwecklösung
zur täglichen
Reinigung, Spülung,
Desinfektion und Konditionierung ist nachstehend beschrieben:
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Die
obige Formulierung kann auf eine Weise, die ähnlich dem in Beispiel 3 beschriebenen
Verfahren ist, hergestellt werden.