-
Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein mehrschichtige Antireflexbeschichtungen
und insbesondere mehrschichtige Antireflexbeschichtungen für sichtbares
Licht oder Licht nahe dem Infrarotbereich, welche durch Zerstäubung auf
transparenten oder semitransparenten Substraten aufgebracht werden.
-
Insbesondere
betrifft die Erfindung eine Antireflexbeschichtung für ein transparentes
oder semitransparentes Substrat, welche eine erste Schicht umfasst,
die unmittelbar an dem Substrat anliegt und deren Brechungsindex
größer als
1,9 ist; eine zweite Schicht, die Siliciumdioxid umfasst; eine dritte
Schicht, deren Brechungsindex größer als
2,1 ist; und eine vierte Schicht, die Siliciumdioxid umfasst.
-
Die
einfachste Antireflex(AR)-Beschichtung ist eine einzelne Schicht
eines transparenten Materials, welche einen Brechungsindex n aufweist,
der kleiner ist als der des Substrates, auf welchem sie aufgebracht wird.
Gemäß J. Strong, „On a Method
of Decreasing the Reflection from Nonmetallic Substrates", J.Opt.Soc.Am.,
Bd. 26, Januar 1936, S. 73-74, ist der optimale Index n für die Schicht
gleich der Quadratwurzel des Indexes des Substrates. Die optische
Dicke der Schicht (das n-fache
der tatsächlichen
Dicke d der Schicht) beträgt
typischerweise etwa ein Viertel der zentralen Wellenlänge des
Spektralbereiches, für
welchen die Reflexion verringert werden soll. Für sichtbares Licht beträgt diese
zentrale Wellenlänge
etwa 510 bis 520 nm. Solch eine einschichtige Beschichtung erzeugt
eine minimale Reflexion bei der zentralen Wellenlänge. Bei allen
anderen in der Nähe
liegenden Wellenlängen
ist die Reflexion höher
als der Minimalwert, aber niedriger als die Reflexion des unbeschichteten
Substrates. Das Beschichten eines Glassubstrates mit einem Brechungs index
von 1,52 mit einer Lambda-Viertelschicht aus MgF2,
welche einen Index von 1,38 aufweist, verringert die Reflexion des
Glases von etwa 4,26 % auf etwa 1,26 bei der zentralen Wellenlänge.
-
Mehrschichtige
AR-Beschichtungen werden typischerweise durch Aufbringen zweier
oder mehrerer Schichten transparenter nichtleitender Materialien
auf ein Substrat hergestellt. Eine Art der mehrschichtigen AR-Beschichtung
besteht aus Schichten mit niedrigeren Brechungsindizes als das Substrat,
wobei die Schichten vom Substrat nach außen in der Reihenfolge eines
absteigenden Brechungsindex angeordnet sind. Siehe L. Young, „Anti-reflection
Coatings on Glass",
Applied Optics 4, 366-367 (1965), und US-Patentschrift 5,262,633.
Die üblichere
mehrschichtige AR-Beschichtung enthält eine oder mehrere Schichten
mit Brechungsindizes, die höher
sind als der Brechungsindex des Substrates. Die einfachste derartige
mehrschichtige AR-Beschichtung
besteht aus zwei Schichten. Die erste Schicht auf dem Substrat ist
eine Schicht mit hohem Index, welche eine optische Dicke aufweist,
die geringer ist als eine Viertelwelle bei der zentralen Wellenlänge – siehe
zum Beispiel US-Patentschriften 2,281,474 und 2,782,676. Solch eine
Beschichtung kann im Allgemeinen eine Nullreflexion bei der zentralen
Wellenlänge
erzielen. Der Nachteil dieser Art Beschichtung ist, dass sich auf
jeder Seite der zentralen Wellenlänge die Reflexion stark vergrößert. Daher
sind, wenn die zentrale Wellenlänge
im sichtbaren Spektrum liegt, die Reflexionswerte bei einigen Wellenlängen im
sichtbaren Spektrum viel höher
als für
die einschichtige AR-Beschichtung und in einigen Fällen höher als
für das
unbeschichtete Substrat selbst. Wegen der V-Form der Reflexionskurve
wird diese Art der Reflexionsbeschichtung häufig als V-Beschichtungs-Design
bezeichnet.
-
Ein
spezieller Fall der zweischichtigen AR-Beschichtung tritt auf, wenn die Schicht
mit hohem Index einen bestimmten Wert des Brechungsindex aufweist.
Es soll nH den Index der Schicht mit hohem
Index bezeichnen; nL den Index der Schicht
mit niedrigem Index und nS den Index des
Substrates. Dann, wenn nH 2 = nSnL 2,
betragen die richtigen optischen Dicken der Schichten mit hohem
und niedrigem Index beide ein Viertel der zentralen Wellenlänge, um
bei der zentralen Wellenlänge
eine Nullreflexion zu ergeben. Dieses Design wird manchmal als Quarter-Quarter(QQ)-AR-Beschichtung
bezeichnet – siehe
Musset u.a., "Multi-layer
Anti-reflection Coatings",
Progress in Optics 8, S. 201-237 (1970). Wenn zum Beispiel das Glassubstrat
einen Brechungsindex nS von 1,52 aufweist,
und die äußere Schicht
mit niedrigem Index einen Index nL = 1,38
aufweist, dann beträgt
der richtige Index nH der Schicht mit hohem
Index für
das QQ-Design 1,70. Ein Weg, die Funktion des QQ-Designs zu beschreiben,
ist zu sagen, dass die erste Schicht mit hohem Index den effektiven Index
des Substrates derart auf einen Wert erhöht, dass die zweite Schicht
mit niedrigem Index eine perfekte AR-Beschichtung bei der zentralen
Wellenlänge
bereitstellen kann.
-
Eine
einfache Breitband-AR-Beschichtung besteht aus drei Schichten. Die
erste Schicht der dreischichtigen AR-Beschichtung, welche auf das
Glassubstrat aufgetragen wird, weist im Allgemeinen einen mittleren
Brechungsindex auf, insbesondere höher als der des Substrats,
und eine optische Dicke, welche etwa ein Viertel der zentralen Wellenlänge beträgt. Die
zweite Schicht weist einen hohen Brechungsindex auf, insbesondere
höher als
der der ersten Schicht, und eine optische Dicke, welche etwa die
Hälfte
der zentralen Wellenlänge
beträgt.
Die dritte Schicht weist einen niedrigen Brechungsindex auf, insbesondere
niedriger als der der ersten Schicht und im Allgemeinen niedriger als
der des Substrats, und eine optische Dicke, welche ein Viertel der
zentralen Wellenlänge
beträgt.
Das dreischichtige Design wird in den US-Patentschriften 2,478,385 und
3,185,020 beschrieben, und bei Lockhart u.a., „Three-Layered Reflection
Reducing Coatings", J.Opt.Soc.Am.
37, S. 689-694 (1947). Diese dreischichtige AR-Beschichtung wird
oft als Quarter-Half-Quarter(QHQ)-Design
bezeichnet. Ein Weg, die Funktion des QHQ-Designs zu beschreiben,
ist zu sagen, dass die erste Schicht mit mittlerem Index den effektiven
Index des Substrats erhöht,
die zweite Schicht mit hohem Index die Breitbandeigenschaften liefert
und die dritte Schicht mit niedrigem Index die Antireflexeigenschaft
liefert.
-
Ein
Nachteil des dreischichtigen Designs ist, dass die Brechungsindizes
der drei Schichten bestimmte Werte aufweisen müssen, um die optimalen Leistungseigenschaften
zu erzielen. Die Auswahl und Steuerung des Brechungsindex der ersten
Schicht ist besonders wichtig. Eine Abweichung von bestimmten Brechungsindex-Werten kann nicht
durch Variieren der Schichtdicken ausgeglichen werden.
-
Verschiedene
Modifikationen der dreischichtigen AR-Beschichtung sind vorgenommen
worden, um diesen Nachteil zu überwinden.
Zum Beispiel kann man die zweite Schicht aus einem Gemisch zweier
Materialien bilden, um den optimalen Brechungsindex zu erzielen,
wie in US-Patentschrift 3,604,784 offenbart. Man kann die zweite
Schicht durch zwei Schichten mit hohem Index ersetzen, von denen
jede eine optische Dicke aufweist, welche ein Viertel der zentralen
Wellenlänge
beträgt,
wie in US-Patentschrift 3,463,574 offenbart. Eine vierte Schicht
mit einem niedrigeren Brechungsindex als der des Substrats und einer
optischen Dicke der Hälfte
der zentralen Wellenlänge
kann zwischen der Schicht mit mittlerem Index und dem Substrat hinzugefügt werden, wie
in US-Patentschrift 3,781,090 offenbart. Eine Vielfalt von AR-Beschichtungen,
umfassend viertelwellen- und halbwellendicke Schichten verschiedener
Brechungsindizes, ist bei Musset u.a. (1970) und bei Baumeister
u.a., "Application
of Linear Programming to Anti-reflection Coating Design", J.Opt.Soc.Am. 67,
S. 1039-1045 (1977) beschrieben.
-
Eine
andere Breitband-AR-Beschichtung wurde von Millendorfer in US-Patentschrift
3,235,397 offenbart. Diese AR-Beschichtung besteht aus vier oder
mehr abwechselnden Schichten zweier Materialien, welche abwechselnd
einen hohen und einen niedrigen Brechungsindex aufweisen. Unter
Anwendung dieses Ansatzes können
Breitband-AR-Beschichtungseigenschaften erzielt werden, wobei eine
Reihe von Materialien mit hohem Index benutzt werden, wenn das Material
mit niedrigem Index einen Brechungsindex ähnlich dem von MgF2 aufweist – typischerweise
niedriger als etwa 1,38. Ähnliche
AR-Beschichtungen
werden in den US-Patentschriften 5,460,888 und 3,761,160 erörtert.
-
Die
oben erörterten
AR-Beschichtungen werden im Allgemeinen durch thermisches Aufdampfen
aufgebracht. Insbesondere MgF2 kann nur
durch thermisches Aufdampfen einfach aufgebracht werden. Außerdem sind
die für
das Aufbringen der Schichten durch thermisches Aufdampfen benötigten Zeiten üblicherweise nur
ein kleiner Teil der gesamten Produktionszeit. Die Herstellung von
Beschichtungen durch thermisches Aufdampfen kann Zeit beinhalten,
um die Beschichtungskammer zu evakuieren, Zeit, um die Substrate
auf Verfahrenstemperatur zu erwärmen,
und Zeit, um die Substrate nach dem Beschichten abzukühlen. Die
Anzahl der Schichten in einer AR-Beschichtung, die Schichtdicken
und die speziellen Materialien müssen
keinen bedeutsamen Einfluss auf die Gesamt-Produktionszeit oder
-kosten haben.
-
Kathodenzerstäubung ist
das Verfahren, welches für
großflächige kommerzielle
Beschichtungsauftragungen am häufigsten
verwendet wird. Kathodenzerstäubung
beinhaltet das Zerstäuben
von Targets ausgewählter
Materialien in enger Nachbarschaft starker Magneten unter Verwendung
entweder einer Gleich- oder einer Wechselstromversorgung – siehe
zum Beispiel die US-Patentschriften
4,166,018 und 4,046,659. Die meisten nichtleitenden Materialien
werden reaktiv von einem Metalltarget zerstäubt, unter Verwendung eines reaktiven
Zerstäubungsgases
wie Sauerstoff. Kathodenzerstäubung
kann in einem Durchlaufsystem durchgeführt werden, um thermische Steuerungsbeschichtungen
auf Architektur- und Automobilverglasungen und AR-Beschichtungen
auf Glas oder Kathodenstrahlröhren
(CRTs) aufzubringen, welche für
Computermonitore oder Fernsehgeräte
verwendet werden. In dem Durchlauf-Zerstäubungssystem gelangen die zu
beschichtenden Gegenstände
durch eine Beschickungsschleuse und werden dann durch eine Vakuumkammer
geleitet, welche eine Reihe von Zerstäubungsquellen, genannt Kathoden
oder Targets, enthält.
Die Begriffe Kathode und Target werden häufig austauschbar benutzt,
aber streng genommen ist das Target das Material, das zerstäubt wird,
während
die Kathode das Target, die Magnete und die elektrischen Verbindungen
enthält,
welche erforderlich sind, um das Zerstäubungsverfahren zu ermöglichen.
Nach dem Beschichten gelangen die Gegenstände durch eine Austragsschleuse
hindurch heraus.
-
Bei
einem Durchlauf-Zerstäubungssystem
wird das Erhitzen und das Evakuieren mit dem Beschichten nebenherlaufend
vollzogen. Einige Teile werden daher erhitzt (wenn erforderlich),
und einige werden evakuiert, während
andere beschichtet werden. Die Zeit, welche benötigt wird, um die Schichten
aufzutragen, ist daher ein wichtiger Faktor. Diese Zeit hängt von
den Schichtdicken und von den Auftragsgeschwindigkeiten der für die Beschichtung
gewählten
Materialien ab. Wenn die Beschichtung eine dicke Schicht eines Materials
mit einer langsamen Auftragsgeschwindigkeit erfordert, wird entweder
wegen der langen Zeit, die erforderlich ist, um die Schicht aufzutragen,
die Durchsatzleistung des Systems gering sein, oder das Durchlaufsystem
wird groß und
deswegen teuer sein, weil viele Zersäubungskathoden benötigt werden,
um die Schicht schnell genug aufzubringen, um mit der gewünschten
Durchsatzleistung Schritt zu halten.
-
Viele
der Materialien, die gewöhnlich
in thermischen Aufdampfungsverfahren verwendet werden, insbesondere
Fluoride und Sulfide, sind nicht leicht zu zerstäuben. Insbesondere das Material
mit niedrigem Index MgF2 kann in einem Zerstäubungssystem
nicht praktisch aufgebracht werden. Außerdem besitzt das Material
mit hohem Index TiO2 eine extrem langsame
Auftragsgeschwindigkeit durch Zerstäubung. Daher geht, obwohl TiO2 ein wünschenswertes
Material für
das thermische Aufdampfen ist, seine Verwendung in Durchlauf-Zerstäubungssystemen
großen
Maßstabs
mit dem Nachteil einer geringen Durchsatzleistung oder höherer Beschichterkosten
einher.
-
Ein
großer
Fortschritt bei den früheren
AR-Beschichtungen
wurde in US-Patentschrift 3,432,225 (Rock) beschrieben. Die Beschichtungen
sind aus zwei Beschichtungsmaterialien hergestellt, wobei ein Material
einen hohen Brechungsindex aufweist, im Allgemeinen größer als
2, und das andere einen niedrigen Brechungsindex aufweist, im Allgemeinen
niedriger als der des Substrats. Die AR-Beschichtung besteht aus
vier Schichten. Die erste Schicht, welche unmittelbar am Substrat
anliegt, besteht aus dem Material mit hohem Index und weist eine
optische Dicke auf, welche etwa ein Zehntel der zentralen Wellenlänge des
Antireflexbandes beträgt.
Die zweite Schicht vom Substrat aus besteht aus dem Material mit
niedrigem Index und weist eine optische Dicke auf, welche etwa ein
Zehntel der zentralen Wellenlänge
beträgt.
Die dritte Schicht vom Substrat aus besteht aus dem Material mit
hohem Index und weist eine optische Dicke auf, welche etwa die Hälfte der zentralen
Wellenlänge
beträgt,
und die äußere Schicht
besteht aus dem Material mit niedrigem Index und weist eine optische
Dicke auf, welche etwa ein Viertel der zentralen Wellenlänge beträgt. Der
Vorteil dieser AR-Beschichtungen ist, dass Materialien mit bestimmten
Brechungsindex-Werten nicht benötigt
werden; die Schichtdicken können
so angepasst werden, dass sie einen niedrigen Reflexionswert über das
sichtbare Spektrum für eine
Reihe möglicher
Materialindizes ergeben.
-
Die
Grundlage für
das Design dieser AR-Beschichtungen wird in der US-Patentschrift
hinsichtlich einer Konstruktion beschrieben, die als Polarkoordinaten-Phasendiagramm
bezeichnet wird, verbreiteter als Kreisdiagramm bezeichnet. Für eine Beschreibung
des Kreisdiagramms siehe Apfel, „Graphics in Optical Coating Design", Applied Optics
11, 1303-1321 (1972). Ein wichtiges Merkmal dieser AR-Beschichtungen
hinsichtlich des Kreisdiagramms ist, dass die dritte Schicht einen
vollen Kreis entstehen lässt,
welcher vollständig
auf der linken Seite des Kreissegmentes der letzten Schicht liegt.
Ein Weg, die Funktionsweise dieser AR-Beschichtungen zu beschreiben,
ist zu sagen, dass die ersten zwei Schichten den effektiven Index
des Substrats erhöhen,
die halbwellendicke dritte Schicht die Breitbandeigenschaften liefert
und die letzte Schicht die Antireflexeigenschaft liefert. Diese
Beschreibung ist ähnlich
der für
die dreischichtige AR, außer
dass die ersten zwei Schichten dieser AR-Beschichtungen die Funktion
der ersten Schicht mit mittlerem Index der dreischichtigen AR übernehmen.
-
Für aufgedampfte
Beschichtungen sind die AR-Beschichtungen
der US-Patentschrift 3,432,225 eine wirtschaftliche Lösung für das Problem
einer Breitband-AR-Beschichtung.
Sie erfordert nur zwei Beschichtungsmaterialien, welche verwendet
werden können,
um AR-Beschichtungen
auf Substraten mit einem weiten Bereich von Brechungsindizes aufzubringen.
Die dicke Schicht mit hohem Brechungsindex stellt kein Problem dar,
weil, wie oben erwähnt
wurde, für
aufgedampfte AR-Beschichtungen die Auftragszeit normalerweise einen kleinen
Teil der Gesamtzeit ausmacht, die erforderlich ist, um eine Beschichtung
zu erzeugen. Es gibt mehrere Materialien mit hohem Index, welche
für die
durch Aufdampfung aufgetragene Schicht mit hohem Index geeignet
sind, wie z.B. Ti2, HfO2,
ZrO2, Ta2O5 und Nb2O5, und Mischungen dieser Materialien miteinander
oder mit anderen Materialien.
-
Diese
AR-Beschichtungen sind die Basis für die meisten sichtbaren AR-Beschichtungsdesigns
geworden. Abhängig
von dem Index des Substrates und dem Index des Materials mit niedrigem
Index kann es einen optimalen Index für die Halbwellenschicht geben,
damit der breiteste Bereich niedriger Reflexion erzielt wird. In
einer Abwandlung dieser AR-Beschichtungen kann die dritte Halbwellenschicht
in zwei oder mehr Teilschichten verschiedener Brechungsindizes aufgeteilt
werden, um die Breite des Bereichs niedriger Reflexion zu verbessern – siehe
Laird u.a., „Durable
Conductive Anti-reflection Coatings for Glass & Plastic Substrates", Soc. Vacuum Coaters,
39th Annual Technical Conference Proceedings, 381-385 (1996) und
US-Patentschrift 4,128,303.
-
Im
Fall der durch Zerstäuben
aufgebrachten AR-Beschichtungen
ist aus einem optischen Gesichtspunkt TiO2 ein
bevorzugtes Material für
die dritte Schicht mit hohem Index, wegen seines hohen Brechungsindexes.
TiO2 weist jedoch eine langsame Auftragsgeschwindigkeit
auf. Die langsame Geschwindigkeit wird nur teilweise dadurch kompensiert,
dass man das TiO2 mit einer viel höheren Energie
aufträgt.
Daher muss dem Auftragen der dicken dritten Schicht durch Zerstäuben eine
bedeutsame Zeit und Anzahl an Zerstäuberkathoden gewidmet werden.
Ein weiteres Problem taucht beim Zerstäuben von temperaturempfindlichen
Materialien auf, wie z.B. ein Kunststofffilm, welcher keine Temperaturen über etwa
60 °C vertragen
kann, oder CRTs, welche keinen Temperaturen über etwa 150 °C ausgesetzt
werden dürfen.
In diesem Fall kann die hohe Energie der TiO2-Zerstäubungsquellen
die Substrate leicht überhitzen.
Um ein Überhitzen
zu vermeiden, können
die TiO2-Targets bei geringerer Energie
betrieben werden, aber nur zu dem Preis eines viel langsameren Beschichtungsverfahrens
oder eines Verfahrens, das viel mehr TiO2-Targets
erfordert.
-
Verschiedene
Lösungen
für das
Problem des Beschichtens der dritten Schicht mit hohem Index in
wirtschaftlicherer Weise sind vorgeschlagen worden. Zum Beispiel
bietet die Verwendung von Nb2O5 an
Stelle von TiO2, wie in den US-Patentschriften
5,372,874 und 5,450,238 offenbart, den Vorteil, dass die Auftragsgeschwindigkeit
von Nb2O5 etwa zweimal
so schnell ist wie die von TiO2. Die Verwendung
von Nb2O5 würde daher die
Zeit oder die Anzahl an Kathoden, die benötigt wird, um die dritte Schicht
mit hohem Index aufzubringen, um einen Faktor 2 verringern. Der
Nachteil der Verwendung von Nb2O5 ist, dass die Kosten eines Niob-Zerstäubertargets
etwa das Fünffache
eines ähnlichen
Titantargets betragen. In ähnlicher
Weise könnten
andere Materialien mit hoher Geschwindigkeit für die Schichten mit hohem Index
benutzt werden. Eine Alternative ist es, die Halbwellenschicht mit
hohem Index in zwei Lambda-Viertel-Schichten
aufzuteilen, eine aus TiO2 und die andere
aus einem Material mit hoher Geschwindigkeit wie z.B. ZnO – siehe
die US-Patentschriften 5,105,310 und 5,270,858. Während dies
eine Verbesserung in den Gesamtkosten der AR-Beschichtung bedeutet,
gibt es aber einen Nachteil hinsichtlich der Beschichtungshärte, da
ZnO gewöhnlich
hydroskopisch ist. Außerdem
verbleibt die Viertelwelle aus TiO2.
-
In
US-5,667,880 wird ein Antireflexfilm offenbart, welcher unmittelbar
anliegend an dem Substrat eine erste Schicht aus ITO mit einem Brechungsindex
von 1,977 umfasst; eine zweite Schicht, welche Siliciumdioxid umfasst;
eine dritte Schicht aus TiO2 mit einem Brechungsindex
von 2,603 und eine vierte Schicht, welche Siliciumdioxid umfasst.
Das TiO2 weist eine Dicke von 95,93 nm auf.
Diese Dicke bewirkt eine lange Auftragszeit. Die langsame Geschwindigkeit
kann nur durch eine große
Anzahl an Zerstäuberkathoden
kompensiert werden, was die Kosten erhöht, oder durch ein Aufbringen
bei viel höherer
Energie mit Problemen für
das Substrat.
-
Bis
jetzt basierten alle Versuche, durch Kathodenzerstäubung eine
wirtschaftliche Breitband-AR-Beschichtung
herzustellen, auf der AR-Beschichtung der US-Patentschrift 3,432,225,
welche insbesondere eine dritte Schicht mit hohem Index oder deren Äquivalent
aufweist, welches etwa eine Halbwelle dick ist. Die Erfindung befasst
sich mit der Bereitstellung einer Breitband-AR-Beschichtung, bei
welcher die optische Dicke der dritten Schicht mit hohem Index weniger
als eine Viertelwelle beträgt.
-
Sie
befasst sich auch mit der Bereitstellung einer AR-Beschichtung,
welche durch eine Durchlauf-Kathodenzerstäubung deutlich
wirtschaftlicher herzustellen ist als AR-Beschichtungen, die auf
dem AR-Beschichtungsdesign
der US-Patentschrift 3,432,225 basieren.
-
Erfindungsgemäß wird eine
Antireflexbeschichtung für
ein transparentes oder semitransparentes Substrat bereitgestellt,
wobei die zweite Schicht und die vierte Schicht mit weniger als
20 % eines anderen Materials dotiert sind und die dritte Schicht
eine optische Dicke von weniger als λ0/4
besitzt, wobei λ0 die zentrale Wellenlänge der Antireflexbeschichtung
ist und im Bereich von 420 nm bis 1600 nm liegt.
-
Die
Erfindung ist eine AR-Beschichtung, die vorteilhafterweise durch
Kathodenzerstäubung
gebildet wird. In der vierschichtigen Beschichtung wird bei der
Erfindung eine relativ dünne
dritte Schicht mit hohem Index verwendet, während Siliciumdioxid als Material
für die
Schicht mit niedrigem Index verwendet wird. Die Schicht mit hohem
Index ist vorzugsweise wegen dessen hohen Index aus TiO2 hergestellt.
TiO2 zerstäubt jedoch sehr langsam. Die
optische Dicke der dritten Schicht mit hohem Index wird bei weniger
als einer Viertelwelle für
die zentrale Wellenlänge
der AR-Beschichtung belassen. Eine dünne dritte Schicht mit hohem
Index minimiert die Zerstäubungszeit
für die
Beschichtung. Der Brechungsindex für Siliciumdioxid ist größer als
der Index für
MgF2, welches nur durch Aufdampfen aufgebracht
werden kann. Der Brechungsindex von Siliciumdioxid beträgt etwa
1,47, und der Brechungsindex von MgF2 beträgt etwa
1,38. Wegen dieser Differenz in den Brechungsindizes dieser Materialien
ist es nicht offensichtlich, dass eine gute AR-Beschichtung mit
einer dritten Schicht mit hohem Index hergestellt werden kann, welche
eine optische Dicke aufweist, die geringer ist als eine Viertelwelle,
während
immer noch Siliciumdioxid als Schicht mit niedrigem Brechungsindex
verwendet wird. Tatsächlich
weist die erfindungsgemäße AR-Beschichtung eine
relativ niedrige gesamte sichtbare Reflexion auf. Die erfindungsgemäße AR-Beschichtung
weist vorteilhafterweise eine gesamte sichtbare Reflexion auf, die
viel kleiner ist als die etwa vier prozentige gesamte sichtbare Reflexion
von unbehandeltem Glas. Obwohl die AR-Beschichtung der Erfindung
nicht solch eine niedrige gesamte sichtbare Reflexion wie die AR-Beschichtung
in US-Patentschrift 3,432,225 aufweist, welche für die dritte Schicht mit hohem
Index eine halbwellige optische Dicke verwendet, ist die AR-Beschichtung
der Erfindung viel wirtschaftlicher für die Durchlauf-Kathodenzerstäubung. Die
Dicke der dritten Schicht mit hohem Index kann im Allgemeinen um
mehr als die Hälfte verringert
werden. Dies kann Durchlauf-Zerstäubungssysteme mit weniger Zerstäubungskathoden
ermöglichen,
um die dritte Schicht mit hohem Index zu bilden, und ermöglicht eine
Erhöhung
der Durchlaufgeschwindigkeit. Die Reflexionsniveaus, die durch die
AR-Beschichtung der Erfindung erzielt werden, sind für einen
weiten Anwendungsbereich geeignet, unter anderem Computerbildschirme.
-
In
einer ersten Ausführungsform
umfasst die AR-Beschichtung
eine erste Schicht, welche unmittelbar an dem Substrat anliegt und
aus einem Material mit einem mittleren Index besteht, welches einen
Index größer als
1,9 aufweist, eine zweite Schicht, die aus Siliciumdioxid mit weniger
als 20 Prozent anderen Materialien besteht, eine dritte Schicht,
welche eine Schicht mit hohem Index ist und einen Brechungsindex
größer als
2,1 aufweist, wobei die optische Dicke der dritten Schicht mit hohem
Index weniger als eine Viertelwelle bei der zentralen Wellenlänge der
AR-Beschichtung beträgt,
und eine vierte Schicht, die aus Siliciumdioxid mit weniger als
20 Prozent anderen Materialien besteht. Die optischen Dicken der
ersten und zweiten Schicht betragen vorzugsweise ebenfalls weniger
als eine Viertelwelle.
-
In
einer anderer Ausführungsform
der Erfindung wird eine erste Schicht mit mittlerem Index verwendet, welche
eine andere Zusammensetzung aufweist als die dritte Schicht mit
hohem Index. Es hat sich herausgestellt, dass die gesamte sichtbare
Reflexion der AR-Beschichtung
durch Verwendung einer ersten Schicht mit mittlerem Index anstatt
einer ersten Schicht mit hohem Index nicht bedeutsam verändert wird.
In der Zerstäubungsumgebung
können
Materialien mit mittlerem Index typischerweise mit höheren Geschwindigkeiten
zerstäubt
werden und sind daher wirtschaftlicher als Materialien mit hohem
Index. Außerdem
kann ein elektrisch leitfähiges
Material wie zinndotiertes Indiumoxid (Indiumzinnoxid, Sn:In2O3, ITO) oder aluminiumdotiertes
Zinkoxid (Al:ZnO, AZO) als erste Schicht mit mittlerem Index verwendet
werden. Dies ist wichtig für
Anwendungen wie CRT-Beschichtungen, bei welchen die Beschichtung
einen bestimmten Grad elektrischer Leitfähigkeit aufweisen muss.
-
In
einer anderen Ausführungsform
ist die erste Schicht eine Schicht mit mittlerem Index, deren Brechungsindex
größer als
1,9 ist, die zweite Schicht ist eine Schicht mit niedrigem Index,
welche einen niedrigeren Index als die erste Schicht aufweist, die
dritte Schicht ist eine Schicht mit hohem Index, deren Brechungsindex
größer als
2,1 ist, mit einer optischen Dicke, die geringer ist als eine Viertelwelle
bei der zentralen optischen Wellenlänge der AR-Beschichtung, wobei
die dritte Schicht mit hohem Index eine andere Zusammensetzung als
die erste Schicht mit mittlerem Index aufweist, und eine vierte
Schicht mit niedrigem Index, welche einen niedrigeren Brechungsindex
als die erste Schicht aufweist. Vorzugsweise kann die erste Schicht
aus Indiumzinnoxid hergestellt sein, die zweite Schicht aus Siliciumdioxid,
die dritte Schicht aus Titandioxid und die vierte Schicht aus Siliciumdioxid.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird eine absorbierende Schicht verwendet. Zum Beispiel
kann einiges der dritten Schicht mit hohem Index durch Materialien
mit einem gemäßigten Absorptionsgrad
ersetzt werden wie z.B. Nickeloxid (NiOx),
Nickelchromoxid (NiCrOx) oder Nickelvanadiumoxid
(NiVOx). Dies kann die benötigte Menge
des Materials mit hohem Brechungsindex verringern, zusätzlich zum
Bereitstellen der Absorption. Die absorbierende Schicht kann auf
jeder Seite der dritten Schicht mit hohem Brechungsindex angeordnet
sein.
-
Es
wird nun, lediglich auf dem Wege beispielhafter Veranschaulichung,
Bezug genommen auf die begleitenden Zeichnungen, welche folgenden
Inhalt haben:
-
1 ist
ein Diagramm, welches das vierschichtige System der Erfindung veranschaulicht.
-
2 ist
ein Schaubild, welches für
eine Ausführungsform
der Erfindung die Reflexion als Funktion der Wellenlänge veranschaulicht
und sie mit der Reflexion einer Breitband-AR-Beschichtung mit einer
halbwelligen Schicht mit hohem Index vergleicht.
-
3 ist
ein Schaubild, welches für
eine AR-Beschichtung aus zwei Materialien, bei welcher SiO2 als Material mit niedrigem Index verwendet
wird, die optimale Verbesserung als Funktion des Brechungsindex
des Materials mit hohem Index über
den Bereich von 1,7 bis 2,7 veranschaulicht.
-
4 ist
ein Schaubild der optischen Dicke der dritten Schicht für das optimierte
Design, dessen Verbesserungsfunktion in 3 aufgetragen
ist.
-
5 ist
ein Kreisdiagramm für
eine Breitband-AR-Beschichtung
des Standes der Technik.
-
6 ist
ein Kreisdiagramm für
die Erfindung bei der zentralen Wellenlänge des Bandes niedriger Reflexion.
-
7 ist
ein Diagramm, welches eine Verbesserungsfunktion gegen die optische
Dicke der dritten Schicht mit hohem Index darstellt.
-
8 ist
ein Schaubild, welches eine Verbesserungsfunktion gegen die optische
Dicke der dritten Schicht mit hohem Index für eine optische Dicke der dritten
Schicht von weniger als einer Viertelwelle darstellt.
-
9 ist
ein Diagramm, welches ein Durchlauf-Zerstäubungssystem für die Herstellung
einer elektrisch leitfähigen
vierschichtigen AR-Beschichtung veranschaulicht.
-
10 ist
ein Schaubild, das die gemessene Reflexion als Funktion der Wellenlänge für eine AR-Beschichtung veranschaulicht,
welche gemäß der Ausführungsform
der Erfindung, die in Tabelle 3 aufgelistet ist, hergestellt ist.
-
11 ist
ein Schaubild, das die gemessene Reflexion als Funktion der Wellenlänge für eine AR-Beschichtung veranschaulicht,
welche gemäß der Ausführungsform
der Erfindung, die in Tabelle 7 aufgelistet ist, hergestellt ist.
-
Wie
schematisch in 1 dargestellt, enthält das vierschichtige
System 20 der Erfindung die Schichten 26, 28, 30 und 32.
Das System kann auf einer Oberfläche 24 eines
Substrats 22 aufgebracht sein, welches transparent sein
kann oder Licht absorbieren kann. In 1 sind die
Schichtdicken der Schichten 26, 28, 30, 32 schematisch
in vertikaler Richtung abgebildet, und die angegebenen Dicken sind
annähernd
proportional zu einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Die
Breite jeder Schicht in horizontaler Richtung ist proportional zu
dem angenäherten
Brechungsindex der Schicht in dieser bevorzugten Ausführungsform
gezeichnet. Die Dicke und die hintere Fläche des Substrats 22 sind
nicht dargestellt. Das Substrat 22 kann Glas oder Kunststoff
sein und weist vorzugsweise einen Brechungsindex zwischen etwa 1,45
und 1,65 auf. Ohne eine Beschichtung weist eine solche Substratoberfläche eine
Reflexion zwischen etwa 3,4 und etwa 6 % auf. Der Zweck der Beschichtung
ist es, die maximale Reflexion des Substrates auf einen Wert unterhalb
eines gewissen Wertes wie etwa 0,6 % zu verringern, über einen
Spektralbereich in Nachbarschaft einer gewissen zentralen Wellenlänge. Diese
Art von Beschichtung wird gewöhnlich
als Antireflex- oder AR-Beschichtung
bezeichnet, und die Erfindung betrifft insbesondere Breitband-AR-Beschichtungen.
-
Das
Band niedriger Reflexion bezeichnet den Teil des Spektralbereichs, über welchen
die Reflexion der AR-Beschichtung geringer als ein gewisser spezieller
Wert wie z.B. 0,6 % ist. Der spezielle Wert ist normalerweise ein
kleiner Bruchteil der Reflexion des unbeschichteten Substrats; zum
Beispiel klein verglichen mit der Reflexion von 4,26 % des unbeschichteten
Glases. Das Band niedriger Reflexion könnte auch den Spektralbereich
bezeichnen, welcher im Konstruktionsverfahren verwendet wurde. Insbesondere
können
als Teil des Konstruktionsverfahrens die Schichtdicken optimiert
werden, um über
einen bestimmten Spektralbereich eine möglichst niedrige Reflexion
zu ergeben. Das Band niedriger Reflexion wird typischerweise in
Form zweier Randwellenlängen
definiert, welche die obere und untere Grenze des Wellenlängenbereichs
sind. Für eine
Breitband-AR-Beschichtung ist das Verhältnis der oberen Wellenlängengrenze
zur unteren Wellenlängengrenze
größer als
etwa 1,4 oder mehr. Der Begriff „Band niedriger Reflexion" ist synonym mit „Region
niedriger Reflexion" und „Bereich
niedriger Reflexion".
-
Die
zentrale Wellenlänge
einer Spektralregion ist definiert als die Wellenlänge, die
der mittleren Wellenzahl der Ränder
der Spektralregion entspricht. Die Wellenzahl ist der reziproke
Wert der Wellenlänge.
Wenn λ
1 und λ
2 die Grenzen der Spektralregion sind, ist
die zentrale Wellenlänge λ
0 daher
gegeben durch
-
Zum
Beispiel ist für
das sichtbare Spektrum, definiert als sich erstreckend von 400 nm
bis 700 nm, die zentrale Wellenlänge
etwa 510 nm. Für
eine AR-Beschichtung,
welche über
den Bereich von 435 nm bis 655 nm optimiert wird, beträgt λ0 etwa
520 nm. Die zentrale Wellenlänge
kann auch als Design-Wellenlänge
bezeichnet werden. Die erste Schicht 26 auf der Substratoberfläche 24 weist
einen mittleren oder hohen Brechungsindex auf, was größer als
1,9 bedeutet, und eine optische Dicke, welche vorzugsweise geringer
ist als ein Viertel der zentralen Wellenlänge der AR-Beschichtung. Die
zweite Schicht 28 weist einen niedrigen Brechungsindex
auf, typischerweise niedriger als etwa 1,5, und eine optische Dicke,
die vorzugsweise weniger als ein Viertel der zentralen Wellenlänge beträgt. Die
dritte Schicht 30 unterscheidet die Erfindung von der AR-Beschichtung
aus US-Patentschrift 3,432,225 und anderen Standard-Breitband-AR-Beschichtungen.
Sie weist einen hohen Brechungsindex auf, welcher größer als
etwa 2,1 ist, und eine optische Dicke, die geringer ist als ein
Viertel der zentralen Wellenlänge.
Die optische Dicke der dritten Schicht mit hohem Index kann geringer als
ein Sechstel, ein Siebtel oder sogar ein Achtel der zentralen Wellenlänge sein.
Die vierte Schicht 32 weist einen niedrigen Brechungsindex
auf, typischerweise denselben wie der der zweiten Schicht 28,
und weist vorzugsweise eine optische Dicke auf, die gleich oder
geringfügig
größer ist
als etwa ein Viertel der zentralen Wellenlänge.
-
Für eine AR-Beschichtung,
die durch Zerstäubungsauftragen
hergestellt wird, besteht die vierte Schicht mit niedrigem Index
vorzugsweise aus Siliciumdioxid mit weniger als 20 % anderen Materialien.
Typischerweise enthält
das Siliciumtarget eine kleine Menge eines leitfähigen Materials, wie z.B. fünf bis fünfzehn Prozent
Aluminium oder 0,5 % Bor, um das Siliciumtarget leitfähig zu machen
und zu ermöglichen,
dass das Material mit Gleichstrom- oder Wechselstromzerstäubung mittlerer
Frequenz zerstäubt
wird. Die Verwendung von SiO2 als Material
mit niedrigem Index erlegt den durch Zerstäubung aufgebrachten AR-Beschichtungen einige
Beschränkungen
auf, welche für
AR-Beschichtungen, die durch Aufdampfen aufgebracht sind und MgF2 als Material mit niedrigem Brechungsindex
verwenden, nicht vorliegen. Die Erfindung zielt darauf ab, diese
Beschränkungen
zu überwinden.
-
Ein
besonderes Merkmal der Erfindung ist es, dass die erste und die
dritte Schicht unterschiedliche Zusammensetzungen aufweisen können. Während die
dritte Schicht auf Materialien mit hohen Brechungsindizes beschränkt ist,
welche typischerweise langsame Zerstäubungs-Auftragsgeschwindigkeiten
aufweisen, kann die erste Schicht aus einem Material mit mittlerem
Index und mit einer viel höheren
Auftragsgeschwindigkeit hergestellt sein. Die Verwendung des Hochgeschwindigkeitsmaterials
für die
erste Schicht hat keinen nachteiligen Effekt auf die Reflexion der
AR-Be schichtung. Die Verwendung des Hochgeschwindigkeitsmaterials
für die
erste Schicht ist wichtig zum Verringern der Kosten der Beschichtung,
welche durch Durchlauf-Zerstäubungsauftragung
hergestellt wird. Außerdem
kann die erste Schicht aus einem leitfähigen Material wie Indiumzinnoxid
gebildet sein. Dies ist wichtig für Beschichtungen, welche eine
gewisse Leitfähigkeit
erfordern, um die statische Aufladung zu verringern, wie z.B. CRT-Beschichtungen.
-
Die
Schichten stellen sich vorzugsweise wie folgt dar: es wird angenommen,
dass die erste Schicht einen mittleren Brechungsindex von 2,0 aufweist.
Ein solches Material könnte
SnO2 oder ZnO sein, welches eine hohe Zerstäubungs-Auftragsgeschwindigkeit
aufweist, oder ITO oder AZO, welches transparent und elektrisch
leitfähig
ist. Das Material mit niedrigem Index für die Schichten 28 und 32 weist
einen Index von 1,47 auf. Solch ein Material ist vorzugsweise zerstäubtes SiO2 mit einer geringen Menge Al2O3. Das Material mit hohem Index für die dritte
Schicht 30 weist einen Index von 2,6 auf, typisch für zerstäubtes TiO2. Es wird angenommen, dass das Glassubstrat 22 einen
Brechungsindex von 1,52 aufweist.
-
Zu
Zwecken der Veranschaulichung wird eine AR-Beschichtung zur Verwendung im sichtbaren
Spektrum entworfen. Die Vorgabe ist, dass die Beschichtung eine
minimale Reflexion über
den Bereich von 430 nm bis 655 nm aufweisen soll. Die zentrale Wellenlänge beträgt dann
520 nm. Die Verbesserungsfunktion, die minimiert werden soll, ist
der quadratische Mittelwert der Reflexion, berechnet in 15-nm-Intervallen über den Spektralbereich.
Die optische Dicke der dritten Schicht mit hohem Index wird unterhalb
einer Viertelwelle bei 520 nm belassen. Das optimale Design für diese
Bedingungen unter Verwendung der Materialien mit den Brechungsindizes,
wie sie im vorigen Absatz angegeben sind, ist in Tabelle 1 aufgeführt: Tabelle
1
-
Die
Reflexion dieser AR-Beschichtung ist in 2 als durchgezogene
Kurve 62 veranschaulicht. Der für diese Kurve berechnete Wert
der Verbesserungsfunktion beträgt
0,27 %, und der Spektralbereich zwischen den Werten gleicher Reflexion
von 0,6 % ist 428 nm bis 657 nm, was die Bedingung für eine Breitband-AR erfüllt. Die
gesamte optische Dicke der Beschichtung beträgt 2,7 Viertelwellen oder 0,676
einer Wellenlänge bei
520 nm.
-
Man
beachte, dass sich die Dicke der dritten Schicht von dem Standard-Rock-Design
ziemlich unterscheidet. Im Standard-Breitband-AR-Beschichtungsdesign
ist die dritte Schicht mit hohem Index typischerweise mehr als viermal
dicker als die 23,2 nm dicke dritte Schicht 30 der Erfindung.
-
Wie
in den Kurven der 2 sehen kann, ist die Kurve 62 der
Reflexion der Erfindung nicht ganz so niedrig wie die Kurve 64 der
Reflexion einer Standard-Breitband-AR-Beschichtung
mit einer halbwelligen dritten Schicht mit hohem Index. Ebenso ist
das Band niedriger Reflexion der Standard-Breitband-AR-Beschichtung
geringfügig
breiter als das Band niedriger Reflexion der Erfindung. Die Reflexion
der Erfindung liegt jedoch deutlich unterhalb der Reflexion des
unbeschichteten Substrats und ist für einen breiten Anwendungsbereich
ausreichend. Zum Beispiel besteht ein gewöhnlicher Computermonitor aus
einer Kathodenstrahlröhre oder
CRT. Die Reflexion des Raumlichtes von der Oberfläche bedeutet
für den
Benutzer eine Verwirrung und die Möglichkeit der Überanstrengung
der Augen. In den Anfängen
des Computers war das Bild auf dem Bildschirm hauptsächlich schwarz
mit weißer
oder farbiger Schrift. Für
solch eine Anwendung ist die sehr niedrige Reflexion, die von der
Standard-Breitband-AR-Beschichtung
bereitgestellt wird, ein Vorteil. In neueren Zeiten zeigen Textverarbeitungs-
und Tabellenkalkulationsprogramme einen weißen Hintergrund mit schwarzer
oder farbiger Information an. In diesem Fall ist das Erfordernis
extrem niedriger Reflexion gelockert, und der Reflexionsgrad, der
von der Erfindung bereitgestellt wird, ist mehr als ausreichend,
um die Leistungseigenschaften des Monitors zu verbessern. Wegen
der Verringerung der Dicke der dritten Schicht mit hohem Index sind
die Kosten der AR-Beschichtung, die gemäß der Erfindung hergestellt
wurde, deutlich niedriger als die Kosten der vierschichtigen Standard-AR-Beschichtung.
Diese Kostenersparnis überwiegt
den leichten Vorteil der geringeren Leistung, der von der vierschichtigen
Standard-AR-Beschichtung bereitgestellt wird.
-
Der
Fall wird nun für
Beschichtungen betrachtet, welche durch Kathodenzerstäubung hergestellt
sind. In diesem Fall kann MgF2 nicht als
Material mit niedrigem Index verwendet werden. Stattdessen wird
SiO2 mit einem Brechungsindex von 1,47 als
Material mit niedrigem Index verwendet. Der Fachmann auf dem Gebiet der
AR-Beschichtungsdesigns
würde erwarten,
dass eine AR-Beschichtung,
welche mit SiO2 hergestellt ist, wegen des
höheren
Brechungsindex des SiO2 nicht so gut ist
wie eine, die mit MgF2 hergestellt ist.
-
Kurve 44 der 3 veranschaulicht
für eine
AR-Beschichtung aus zwei Materialien, bei welcher SiO2 als
Material mit niedrigem Index verwendet wird, die optimale Verbesserung
als Funktion des Brechungsindex des Materials mit hohem Index über den
Bereich von 1,7 bis 2,7. Die Verbesserungsfunktion liegt für Werte des
hohen Brechungsindex von größer als
2,1 unterhalb von 0,3 %, aber für
niedrigere Werte erhöht
sich die Verbesserungsfunktion schnell. Obwohl die Leistungseigenschaften
der AR-Beschichtung mit SiO2 nicht ganz so
gut sind wie die Leistungseigenschaften der Beschichtung mit MgF2, sind sie doch gut genug für einen
breiten Anwendungsbereich. Der Bereich der Materialien mit hohem
Index ist jedoch hinsichtlich zerstäubter Beschichtungen stark
eingegrenzt. Im Einzelnen sind die gewöhnlichen zerstäubten Materialien
mit hohem Index mit Indizes über
2,1 TiO2 mit einem Index im Bereich von
2,4 bis 2,6, Nb2O5 mit
einem Index von etwa 2,27 und Ta2O5 mit einem Index von etwa 2,15. TiO2 weist die langsamste Zerstäubungsgeschwindigkeit
der gewöhnlich verwendeten
Zerstäubungsmaterialien
auf, und Nb2O5 und
Ta2O5 weisen etwa
die doppelte Zerstäubungsgeschwindigkeit
des TiO2 auf. Insbesondere Materialien wie
SnO2 und ZnO, welche sechs bis 12 Mal schnellere Zerstäubungsgeschwindigkeiten
als TiO2 aufweisen, weisen Brechungsindizes
im Bereich von 1,9 bis 2,05 auf, wo die Verbesserungsfunktion nicht
so niedrig liegt.
-
Jeder
Punkt in 3 steht für eine vierschichtige AR-Beschichtung. 4 ist
ein Schaubild der optischen Dicke der dritten Schicht in Viertelwellen
für das
optimierte Design, dessen Verbesserungsfunktion in 3 aufgetragen
ist.
-
Wenn
zum Beispiel der Brechungsindex der Schicht mit hohem Index 2,6
beträgt,
dann beträgt
die optische Dicke der dritten Schicht etwa 0,47 Viertelwellen,
was im Wesentlichen derselbe Wert ist wie in Tabelle 1 angegeben.
Die optische Dicke der dritten Schicht erhöht sich, wenn der Brechungsindex
sich verringert, und pegelt sich ein bei einem Wert von etwa 1,17
Viertelwellen für
niedrigere Indizes als 2,12. Im Fall zerstäubter Beschichtungen geht die
der Schicht mit hohem Index mit einem niedrigeren Index hinzugefügte Dicke
mit dem Nachteil erhöhter
Beschichtungskosten einher. Um die Beschichtungskosten zu verringern,
würde man
die optische Dicke der Schicht mit hohem Index gern auf einen Wert
geringer als eine Viertelwelle beschränken. Diese Beschränkung grenzt
den Bereich der verfügbaren
Materialien mit hohem Index weiter ein auf jene mit Brechungsindizes
oberhalb von etwa 2,2; namentlich TiO2 und
Nb2O5.
-
Die
Einschränkung
der langsamen Zerstäubungsgeschwindigkeit
des Materials mit hohem Index kann durch die Erfindung in deutlichem
Maß überwunden
werden. Weitere Optimierungsuntersuchungen entlang des Weges jener,
die zu 3 und 4 führen, zeigen, dass nur die
dritte Schicht den hohen Index aufweisen muss, um die niedrigen
Verbesserungsfunktionen zu erzielen, die in 3 veranschaulicht
sind. Die Verbesserungsfunktion bleibt im Wesentlichen unverändert, wenn
die erste Schicht einen Brechungsindex im Bereich von 1,9 bis 2,7
aufweist. Ein Hochgeschwindigkeitsmaterial wie SnO2 oder
ZnO kann daher für
die erste Schicht verwendet werden, was die Zerstäubungszeit
und somit die Kosten der durch Zerstäubung aufgetragenen Beschichtung
verringert. Das Design, welches in Tabelle 1 aufgeführt ist,
weist zum Beispiel eine erste Schicht mit dem Index 2 und eine dritte
Schicht mit dem Index 2,6 auf. Die Verbesserungsfunktion und die
Dicke der dritten Schicht sind fast exakt dieselben wie in 5 und 6 für den Index
2,6 angegeben. Die Erfindung bietet daher eine doppelte Einsparung
an Zerstäubungszeit
gegenüber
dem Stand der Technik.
-
Um
den Unterschied zwischen der Erfindung und einer Standard-Breitband-AR-beschichtung
mit einer halbwelligen Schicht mit hohem Index vollständiger zu
verstehen, werden nun die Kreisdiagramme betrachtet, die in 5 und 6 dargestellt
sind. 5 ist das Kreisdiagramm für eine Standard-Breitband-AR-beschichtung
und ist an das Kreisdiagramm angelehnt, welches in US-Patentschrift
3,432,225 dargestellt ist. Die horizontale und die vertikale Achse
stellen den realen und den imaginären Teil der Amplitudenreflexion
dar. Das Kreisdiagramm ist auf eine einzelne Wellenlänge des
Lichts anzuwenden, welche die zentrale Wellenlänge sein soll. Die Kurve beginnt
bei der Amplitudenreflexion des Substrats 70, welche für Glas mit
n = 1,52-0,2063 beträgt,
was auf der negativen Realachse 81 liegt. Wenn die erste
Schicht dem Substrat hinzugefügt
wird, rückt
die Amplitudenreflexion entlang des Bogens 72 zu dem Punkt 74 vor.
Als nächstes
wird die zweite Schicht mit niedrigem Index hinzugefügt, und
die Amplitudenreflexion folgt dem Bogen 76 bis zum Punkt 78.
Weil dieser Punkt 78 nahe der negativen Realachse 81 liegt,
entspricht die Amplitudenreflexion der Amplitudenreflexion eines
effektiven Substrates, und weil der Punkt 78 links von
dem Punkt 70 liegt, weist das effektive Substrat einen
höheren
Brechungsindex als das tatsächliche
Glassubstrat auf. Die Amplitudenreflexion des effektiven Substrates
weist fast genau den richtigen Wert auf, so dass man eine Reflexion
von Null hätte, wenn
man eine Viertelwelle des Materials mit niedrigem Index hinzufügen würde. Diese
Tatsache veranschaulicht graphisch die vorher aufgestellte Behauptung,
dass die ersten zwei Schichten der Standard-Breitband-AR-Beschichtung den effektiven
Index des Substrats erhöhen.
Wenn die dritte Schicht mit hohem Index hinzugefügt wird, dann bewegt sich die
Amplitudenreflexion im Uhrzeigersinn entlang eines Kreises 80,
welcher im Wesentlichen auf der linken Seite der Segmente liegt,
die den ersten zwei Schichten entsprechen. Die Kurve für die dritte
Schicht ist ein vollständiger
Kreis, weil die Schicht eine optische Dicke aufweist, welche eine Halbwelle
ist. Wenn die letzte Schicht mit niedrigem Index hinzugefügt wird,
dann rückt
die Amplitudenreflexion um den Halbkreis 84 herum zu dem
Endpunkt 86 am Ursprungspunkt vor, welcher einem Wert der
Reflexion gleich Null entspricht.
-
Man
beachte, dass man, um für
jeden Punkt auf dem Kreisdiagramm (Kurven 72, 76, 80 und 84)
die Reflexion zu ermitteln, den Abstand der Kurve zum Ursprung misst
und den Wert zum Quadrat nimmt. Die Reflexion des Substrates beträgt daher
zum Beispiel (-0,2063)2 oder 0,0426, was 4,26 % entspricht. Die
letzte Amplitudenreflexion an Punkt 86 liegt auf dem Ursprungspunkt,
was einer Reflexion von 0 % entspricht. Die Kurve 84 veranschaulicht
die Aussage, dass die letzte Schicht die Antireflexeigenschaft liefert.
-
Das
unterscheidende Merkmal der Standard-Breitband-AR-Beschichtung,
wie von Rock entdeckt und behauptet, ist die halbwellendicke dritte
Schicht, welche den Kreis auf der linken Seite des Diagramms in 5 entstehen
lässt.
Andere Designs, die an das Rock-AR-Beschichtungsdesign angelehnt sind,
weisen eine oder mehrere Schichten auf, die diesen Kreis annähernd nachziehen.
wenn zum Beispiel die dritte Schicht in zwei Lambda-Viertel-Schichten
mit geringfügig
ver schiedenen Brechungsindizes unterteilt wäre, würde das Kreisdiagramm zwei
Halbkreissegmente mit leicht unterschiedlichen Radien aufweisen.
-
Man
betrachte die siebenschichtigen AR-Beschichtungen, die in US-Patentschrift
4,313,647 offenbart sind. Die siebenschichtigen Beschichtungen sind
speziell für
Substrate mit niedrigem Index vorgesehen. Die ersten drei Schichten
dieser Beschichtungen fungieren als die zwei indexanpassenden Schichten
des Rock-AR-Beschichtungsdesigns. Die nächsten drei Schichten fungieren
als Verbreiterungsschicht, und die letzte Schicht ist die Antireflexschicht.
-
Man
vergleiche das obige Verhalten des Kreisdiagramms für die Standard-Breitband-AR-Beschichtung
mit dem Verhalten der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung aus
Tabelle 1, welches in 6 veranschaulicht ist. Die Amplitudenreflexion
des Substrats findet man bei Punkt 90. Wenn die erste Schicht
mit mittlerem Index hinzugefügt
wird, rückt
die Amplitudenreflexion entlang des Bogens 92 zu dem Punkt 94 vor. Als
nächstes
wird die zweite Schicht mit niedrigem Index hinzugefügt, und
die Amplitudenreflexion folgt dem Bogen 96. Man beachte,
dass der Endpunkt 98 dieses Bogens nicht nahe der negativen
Realachse 101 liegt. Der Bogen 100, welcher der
dritten Schicht mit hohem Index entspricht, ist viel kleiner als
ein Kreis, was anzeigt, dass die Schichtdicke weniger als eine Halbwelle
betragen muss. Weil der Endpunkt 102 dieses Bogens unterhalb
der negativen Realachse 101 liegt, ist der Bogen 104,
welcher der letzten Schicht entspricht, mehr als ein Halbkreis,
was anzeigt, dass die letzte Schicht mit niedrigem Index geringfügig mehr
als eine Viertelwelle dick ist. Der Endpunkt 106 befindet
sich nahe dem Ursprungspunkt 108, aber nicht ganz so nah,
wie der Endpunkt 86 des Kreisdiagramms der Standard-Breitband-AR-Beschichtung
sich dem Ursprungspunkt be findet. Der Abstand zwischen den Punkten 106 und 108 ist
0,059, was einer Reflexion von 0,35 % entspricht. Dies entspricht
einer Reflexion bei 520 nm, welche von Punkt 66 in 2 dargestellt
wird.
-
Die
Struktur des Kreisdiagramms für
die Erfindung, welches in 6 dargestellt
ist, unterscheidet sich deutlich von dem Kreisdiagramm für die Standard-Breitband-AR-Beschichtung,
welches in 5 dargestellt ist. Am deutlichsten
ist, dass es in 6 keinen Kreis gibt, der sich
zur linken Seite der anderen Bögen
erstreckt, so dass es keine offensichtliche Verbreiterungsschicht
gibt. Außerdem
liegt die Amplitudenreflexion 98 nach den ersten zwei Schichten
nicht nahe der negativen Realachse, so dass die ersten zwei Schichten
nicht ein Substrat mit einem höheren
Index als das tatsächliche
Substrat simulieren. Die Erfindung kann daher nicht durch die Aussage
beschrieben werden, dass die ersten zwei Schichten den effektiven
Index des Substrates erhöhen
und die dritte Schicht den Bereich niedriger Reflexion verbreitert.
Offensichtlich wirken in der Erfindung die ersten drei Schichten
zusammen, um die indexanpassende Funktion und die Verbreiterungsfunktion der
AR-Beschichtung auszuführen.
-
Im
Hinblick auf den deutlichen Vorteil, den die Erfindung hinsichtlich
der Verringerung der Kosten einer Breitband-AR-Beschichtung bietet,
die durch Durchlauf-Kathodenzerstäubung erzeugt wird, was unten
demonstriert wird, könnte
man sich fragen, warum von dem Design der Erfindung zuvor noch nicht
Notiz genommen worden ist. Ein Grund ist der Erfolg des Rock-AR-Beschichtungs-Designs
und die Art der Erklärung,
wie es wirkt, in Form des Kreisdiagramms. Die Konzentration folgender
Verbesserungen des Rock-AR-Beschichtungs-Designs richtete sich auf die Grundelemente
des Designs – namentlich
die indexanpassenden Schichten, die Ver breiterungsschicht und die
Antireflexschicht. Die indexanpassende Schicht könnte daher als einzelne Schicht
hergestellt werden, aber aus zusammengesetzten Materialien, oder
die halbwellige Verbreiterungsschicht könnte in zwei oder drei Teile
aufgebrochen werden, welche die Verbreiterungsfunktion in gewisser
verbesserter Weise übernehmen.
Seit dem Rock-Patent haben jedoch die grundlegenden Lehren der Theorie
der AR-Beschichtungsdesigns
das Erfordernis dieser halbwelligen Verbreiterungsschicht betont.
-
Sogar
wenn die bevorzugten Materialien der Erfindung für die vier Schichten benutzt
werden, ist es nicht einfach, die bevorzugten Schichtdicken der
Erfindung herauszufinden. 7 und 8 sind
unter der Annahme gezeichnet worden, dass ein vierschichtiges Design
die bevorzugten Materialien der Erfindung mit einer ersten Schicht
aus ITO, einer zweiten Schicht aus SiO2,
einer dritten Schicht aus TiO2 und einer
vierten Schicht aus SiO2 verwendet. Diese
Schaubilder zeigen die Anzahl Viertelwellen der optischen Dicke
der dritten Schicht mit hohem Index entlang der horizontalen Achse
und eine Verbesserungsfunktion entlang der vertikalen Achse. Die
Verbesserungsfunktion ist der quadratische Mittelwert der Reflexion,
berechnet in 15-nm-Intervallen über den
Spektralbereich 430 nm bis 655 nm. Die Kurven werden in diesem Fall
ermittelt durch Festlegen der Dicke der dritten Schicht mit hohem
Index und dann Verändern
der Dicken der anderen drei Schichten, um die Verbesserungsfunktion
zu minimieren. Wie in 7 zu sehen ist, besitzt die
Verbesserungsfunktion ein globales Minimum bei Punkt 136,
wo die dritte Schicht eine optische Dicke von etwa zwei Viertelwellen
aufweist. Dieser Punkt entspricht der Standard-Breitband-AR-Beschichtung,
welche auf dem Rock-Design basiert. Wenn die Dicke der dritten Schicht
von diesem Wert aus verändert
wird, erhöht
sich die Verbesserungsfunktion, fort von dem gewünschten Mini malwert. An dem
Punkt 130 wird das Design mit der niedrigsten Verbesserungsfunktion
ein dreischichtiges Design, und wenn die Dicke der dritten Schicht
weiter verringert wird, setzt sich die Verbesserungsfunktion des
optimalen dreischichtigen Designs entlang der Kurve 128,
gestrichelt dargestellt, fort, wobei sie einen Maximalwert bei einer
Dicke von einer Viertelwelle erreicht. Wenn man den Optimierungsprozess
mit dem dreischichtigen Design für
Dicken der Schicht mit hohem Index von weniger als einer Viertelwelle
fortsetzen würde,
fände man
ein anderes Minimum 118 bei einer optischen Dicke von etwa 0,37
Viertelwellen. Dieses Minimum 118 entspricht einer dreischichtigen
Breitband-AR-Beschichtung
mit einer relativ dicken ersten Schicht.
-
Nur
wenn die optische Dicke der dritten Schicht mit hohem Index auf
den Bereich unterhalb einer Viertelwelle begrenzt wird und eine
vierschichtige Beschichtung mit einem Design nahe dem in Tabelle
1 angegebenen als Startpunkt verwendet wird, dann wird das vorliegende
Design gefunden. Die Funktion der optimalen Verbesserung gegen die
optische Dicke der dritten Schicht ist in 8 über den
Bereich von Null bis zu einer Viertelwelle dargestellt. Der Minimalwert
an Punkt 120 entspricht dem Design der Erfindung. Dieser
Punkt entspricht einem lokalen Minimum der Verbesserungsfunktion,
weil sein Wert höher
ist als der Wert am globalen Minimum, welches in 7 dargestellt
ist.
-
Das
obige Beispiel veranschaulicht, dass es dann, wenn man eine vierschichtige
AR-Beschichtung optimiert, möglich
ist, dass eine der Schichten in der optimalen Beschichtung eine
Dicke von Null aufweist, und dass daher die optimale Beschichtung
weniger als vier Schichten aufweist. Wenn man jedoch eine dreischichtige
Beschichtung optimiert, ist es nicht offen sichtlich, dass man nach
einer vierschichtigen Beschichtung suchen sollte, oder dass es eine
optimale vierschichtige Beschichtung überhaupt gibt.
-
Man
beachte, dass dann, wenn ein Computerprogramm verwendet würde, um
ein stochastisches Suchverfahren nach vierschichtigen Designs durchzuführen, wobei
die Schichten die oben angegebenen Indizes aufweisen und wobei nach
dem Design mit der minimalen Verbesserungsfunktion gesucht wird,
das Standard-Design gefunden würde,
welches dem Punkt 136 entspricht. Dieses Design stellt
das globale Minimum dar. Das Design der Erfindung, welches dem Punkt 120 der 6 entspricht,
würde nicht
gefunden, weil dieses ein lokales Minimum mit einer höheren Verbesserungsfunktion
darstellt als das bei 136.
-
Viele
alternative Materialien können
mit der Erfindung verwendet werden. Wie kürzlich bereits erwähnt, sind
TiO2 und Nb2O5 die Materialien der Wahl für die dritte
Schicht mit hohem Index, die in einem Durchlauf-Zerstäubungssystem
hergestellt wird. Andere Materialien mit hohen Brechungsindizes
sind CeO2 und Bi2O3, welche für diese Schicht verwendet werden
könnten.
-
Es
gibt eine Vielfalt von Materialien mit mittlerem Index, die für die erste
Schicht verwendet werden könnten,
z.B. HfO2, ZrO2,
Sc2O3, Si3N4 und AlN, mit
Indizes im Bereich von 1,9 bis 2,1, zusätzlich zu den bereits erwähnten SnO2, ZnO, ITO und AZO. Außerdem könnte das Material für die Schicht
mit mittlerem Index auch jedes der hier erwähnten Materialien mit hohem
Index sein.
-
Unter
Verwendung irgendeiner der oben erwähnten Materialkombinationen
könnte
man verschiedene Optimierungskriterien anwenden, um bei Designs
anzukommen, welche die Bedingungen der Erfindung erfüllen. Zum
Beispiel könnte
man einen breiteren oder engeren Spektralbereich verwenden, über welchen
die Reflexion zu optimieren ist. Man könnte eine andere Verbesserungsfunktion
verwenden als den quadratischen Mittelwert der Reflexion. Man könnte es
benötigen,
dass die Farbe des Lichts, welches von der Beschichtung reflektiert
wird, einen bestimmten Wert aufweist, zum Beispiel gemäß dem CIE-Farbsystem.
-
Ein
alternatives Design folgt dem Erfordernis, dass die Reflexion der
AR-Beschichtung ein Minimum aufweist, wie es vom Auge aufgenommen
wird. Die Reflexion, welche vom Auge aufgenommen wird, wird als visuelle
Reflexion bezeichnet. Um dieses Minimum zu erreichen, würde man
die Reflexion bei jeder Wellenlänge
des sichtbaren Spektrums gemäß dem Grad
der Reaktion des Auges auf diese Wellenlänge gewichten und dann den
gewichteten Mittelwert minimieren. Wenn man die augengewichtende
Funktion auf die Reflexion der Ausführungsform der Erfindung, die
in Tabelle 1 angegeben ist, anwendet, dann beträgt die visuelle Reflexion 0,18
%. Wenn man jedoch eine minimale augengewichtete mittlere Reflexion
benötigt,
dann ist das optimale Design in Tabelle 2 angegeben. Die visuelle
Reflexion dieser Beschichtung beträgt 0,09 %. Das Design in Tabelle
2 ist eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung und ist typisch für
die verschiedenen Designs, die unter den Schutzbereich der Erfindung
fallen.
-
-
Um
die Vorteile der Erfindung hinsichtlich der Kostenerparnis und der
erhöhten
Durchsatzleistung eines Durchlauf-Zerstäubungssystems zu demonstrieren,
wird ein Beispiel verwendet, welches sich auf Produktionsdesigns
bezieht. In dieser Ausführungsform
soll die erste Schicht der Beschichtung mit mittlerem Index ITO
sein. Weil ITO elektrisch leitfähig
ist, ebenso wie transparent mit einem Brechungsindex von 2,0, ist
die resultierende Beschichtung leitfähig. Solch eine Beschichtung
könnte
für die
Oberfläche
eines CRT-Bildschirms verwendet werden, um das Entstehen einer statischen
Aufladung zu vermeiden, während
die Reflexion der Oberfläche
verringert wird. Das Material mit niedrigem Index soll SiO2 sein, und die Schicht mit hohem Index ist
aus TiO2 hergestellt. Für diese Ausführungsform
wird die visuelle Reflexion minimiert, wie sie durch das Auge ermittelt
wird, während
eine reflektierte Farbe von x = 0,24 und y = 0,24 im CIE-Farbsystem
beibehalten wird, unter Verwendung eines 2-Observer- und-Lichtquelle D-65.
Die resultierenden Beschichtungsdesigns für die Erfindung und für die Standard-Breitband-AR-Beschichtung
sind in Tabelle 3 aufgelistet.
-
Die
erste Spalte in Tabelle 3 gibt die Schichtnummer an, beginnend mit
der Schicht, die unmittelbar an dem Substrat anliegt, und die zweite
Spalte gibt für
jede Schicht das entsprechende Material an. Die dritte Spalte gibt
den Brechungsindex bei 520 nm an, obwohl für die Optimierungsberechnung,
die angewendet wurde, um die Schichtdicken zu ermitteln, die vollständigen Verteilungskurven
verwendet wurden. Die vierte Spalte gibt die Schichtdicken für eine bevorzugte
Ausführungsform
der Erfindung an, und die fünfte
Spalte gibt die Schichtdicken für
eine Ausführungsform
der Standard-Breitband-AR-Beschichtung
an, die durch das Optimierungsverfahren ermittelt wurde, welches
im vorhergehenden Absatz angeführt
wird. Die letzte Spalte der Tabelle 3 gibt für jede Schicht die Auftragsgeschwindigkeit
für das
benutzte Material an. Die Einheit für die Auftragsgeschwindigkeit
ist nm-m/min, was angibt, dass die Geschwindigkeit als die Dicke
der Beschichtung in Nanometern definiert ist, welche auf einem Substrat
aufgebracht würde,
welches sich an der Zerstäubungskathode
mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von einem Meter je Minute vorbeibewegt.
Die in Tabelle 3 angegebenen Auftragsgeschwindigkeiten für die Materialien
sind typisch für
jene, die bei der Herstellung einer AR-Beschichtung auf einer CRT-Oberfläche erzielt
werden könnten.
-
-
Die
Tabellen 4 und 5 vergleichen die Durchsatzleistung von Beschichtern
mit verschiedenen Kathodenkonfigurationen für die zwei AR-Designs, welche
in Tabelle 3 angegeben sind. Die Durchsatzzahlen werden auf der
Basis der angegebenen Durchlaufgeschwindigkeit berechnet, unter
der Annahme keiner Lücken zwischen
den Glasscheiben, einer 1,5 Meter breiten Glasscheibe und 7000 Betriebsstunden
pro Jahr.
-
Das
minimale Durchlaufsystem hätte
vier Kathoden, eine aus jedem Material, wie in der schematischen
Darstellung der Seitenansicht eines Beschichtungssystems veranschaulicht,
die in 9 abgebildet ist. Die Glasscheiben 146 gelangen
in den Eingangspuffer 150 und werden auf Walzen 148 von
links nach rechts befördert.
Die Beschickungsschleuse, welche den Übergang zwischen der Luft und
der Vakuumkammer bildet, ist nicht dargestellt. Die Zerstäubungskathoden
sind als Kreise dargestellt, was der Endansicht rotierender zylindrischer
Kathoden entspricht. Planare Kathoden könnten für die Materialien mit mittlerem
und hohem Index auch verwendet werden. Zerstäubungskathoden werden in den
US-Patentschriften 4,356,073 und 4,422,916 beschrieben. Die erste
Kathode 152 ist eine keramische ITO-Kathode. Diese wird
gefolgt von einer Isolationszone 154, weil ITO in einer
anderen Gasmischung als die anderen Materialien zerstäubt wird.
Die zweite Kathode 156 in 9 ist Si
für die
zweite SiO2-Schicht der AR-Beschichtung.
In der Praxis enthält
das Si etwa fünf
bis fünfzehn
Prozent Al, um die Kathode leitfähig
zu machen. Die dritte Kathode in 9 ist Ti,
mit 158 bezeichnet, und die Si-Kathode für die letzte
Schicht ist mit 160 bezeichnet. Die Si- und Ti-Kathoden können in reinem Sauerstoff zerstäubt werden,
um SiO2- und TiO2-Filme
zu ergeben, die auf dem Substrat abgeschieden sind. Nach der letzten
Si-Kathode 160 gelangt das Glas in den Ausgangspuffer 162.
Die Austrittsschleuse, welche den Übergang zwischen dem Vakuum
und der Luft bildet, ist nicht dargestellt.
-
Um
aus den Auftragsgeschwindigkeiten, die in Tabelle 3 angegeben sind,
die maximale Dicke der Schicht zu ermitteln, die von jeder Kathode
aufgetragen wird, verwende man die Formel
-
Die
maximale Durchlaufgeschwindigkeit für das Standard-Breitband-AR-Beschichtungsdesign
beträgt 0,07
m/min, begrenzt durch die Auftragsgeschwindigkeit des TiO2. Bei dieser Durchlaufgeschwindigkeit beträgt die für die TiO2-Schicht berechnete maximale Dicke 100 nm,
entsprechend der Dicke, die in Tabelle 3 angegeben ist. Die erste
Zeile der Tabelle 4 zeigt den Prozentsatz der maximalen Energie
für jede
der Kathoden für ein
System mit vier Kathoden, welches mit 0,07 m/min durchlaufen wird
und 44.000 m2/Jahr der vierschichtigen Standard-Breitband-AR-Beschichtung
produziert. Die Prozentsätze wurden
errechnet durch Vergleichen der maximalen Dicke, welche durch jede
Kathode aufgetragen werden kann, die mit 0,07 m/min durchlaufen
wird, berechnet nach der obigen Formel, mit der Schichtdicke des
Designs, welche in Tabelle 3 angegeben ist. Aus Tabelle 4 kann man
ersehen, dass für
die Durchlaufgeschwindigkeit von 0,07 m/min nur die Ti-Kathode mit
100 % betrieben wird.
-
-
-
Die
maximale Durchlaufgeschwindigkeit beträgt für die Erfindung etwa 0,08 m/min,
begrenzt durch die vierte SiO2-Schicht.
Die erste Zeile der Tabelle 5 zeigt den Prozentsatz der maximalen
Energie für
jede der Kathoden für
ein System mit vier Kathoden, welches mit 0,08 m/min durchlaufen
wird und 50.000 m2/Jahr der vierschichtigen
Breitband-AR-Beschichtung produziert, welche auf der Erfindung basiert.
Hinsichtlich der Durhsatzleistung besteht bei diesem Minimalaufbau
ein leichter Vorteil der Erfindung gegenüber der Standard-Breitband-AR.
-
Für den Vier-Kathoden-Beschichter
gibt es einen bedeutenden Vorteil der Erfindung für die Beschichtung
von Kunststoffsubstraten, welche hitzeempfindlich sind. Kunststoffsubstrate
werden durch die Wärme
beschädigt,
die von einer Ti-Kathode erzeugt wird, welche mit voller Energie
arbeitet. Daher müsste,
um die Standard-Breitband-AR-Beschichtung
auf Kunststoff aufzubringen, die Ti-Kathode mit einem kleinen Bruchteil
ihrer maximalen Energie betrieben werden, mit einer entsprechenden
Verringerung der Durchlaufgeschwindigkeit und Durchsatzleistung.
Alternativ müsste
die Schicht mit hohem Index durch ein Material mit einer hohen Zerstäubungsgeschwindigkeit
ersetzt werden, wie in US-Patentschrift
5,579,162 offenbart. Die Erfindung hat den Vorteil, dass weniger
Material für
die dritte Schicht mit hohem Index verwendet wird, und ermöglicht daher, dass
die Kathode mit einer deutlich verringerten Energie betrieben wird.
-
Ein
bedeutender Vorteil in der Durchsatzleistung wird mit dem Hinzufügen zweier
weiterer Kathoden zu dem System offensichtlich. Im Fall der Standard-Breitband-AR-Beschichtung
ist eine der zusätzlichen
Kathoden Ti, um die Durchsatzleistung der TiO2-Schicht zu vergrößern, und
die andere ist eine Si-Kathode,
um die Durchsatzleistung der letzten SiO2-Schicht zu vergrößern. Die
Anzahl der Kathoden und die prozentuale Nutzung ist in der zweiten
Zeile der Tabelle 4 dargestellt. Der Effekt ist, dass die Durchlaufgeschwindigkeit
auf 0,14 m/min und die Durchsatzleistung des Systems auf 88.000
m2/Jahr verdoppelt wird. Die TiO2-Schicht ist immer noch der begrenzende Faktor.
Im Fall der Erfindung können
die zwei zusätzlichen
Kathoden verwendet werden, um die Durchsatzleistung der letzten
SiO2-Schicht zu verbessern. In diesem Fall
kann die Durchlaufgeschwindigkeit auf 0,24 m/min erhöht werden,
und die gesamte Durchsatzleistung des Systems kann auf 151.000 m2/Jahr verdreifacht werden, wie in der zweiten
Zeile der Tabelle 5 veranschaulicht. Weil die TiO2-Schicht
im vorliegenden Design viel dünner
ist als in der Standard-Breitband-AR-Beschichtung, wird die einzelne Ti-Kathode
bei dieser Durchlaufgeschwindigkeit für die AR-Beschichtung, welche
gemäß der Erfindung
hergestellt wird, immer noch nicht mit 100 % betrieben.
-
Als
weiteres Beispiel für
den Vorteil der Erfindung stelle man sich vor, dass eine Gesamtproduktion von
mehr als 250.000 m2/Jahr benötigt wird.
Diese Durchsatzleistung kann mit einer Durchlaufgeschwindigkeit von
0,41 m/min erreicht werden. Die dritten Zeilen der Tabellen 4 und
5 vergleichen für
jedes Design die Anzahl der Kathoden, die benötigt würden, um diese Durchsatzleistung
zu erreichen. Im Einzelnen würden
sechs Ti-Kathoden benötigt,
die mit 97 betrieben werden, um die dicke TiO2-Schicht
der Standard-Breitband-AR herzustellen, während für die Erfindung eine Ti-Kathode
ausreichend ist. Wenn alle Schichten betrachtet werden, erfordert
die Standard-Breitband-AR-Beschichtung
dreizehn Kathoden, um 258.000 m2/Jahr herzustellen,
verglichen mit neun Kathoden, die benötigt werden, um dasselbe Volumen
bei Verwendung der Erfindung herzustellen. Diese Verringerung der
Anzahl der Kathoden stellt eine Einsparung von einigen Millionen
Dollar in den Anschaffungskosten des Beschichters dar, und daher
einige Dollar je Quadratmeter in den Abschreibungskosten.
-
Die
Erfindung stellt gegenüber
anderen Designs, die auf dem Rock-AR-Beschichtungsdesign basieren,
eine Verbesserung in Form einer Kostenreduzierung dar. US-Patentschrift 5,450,238
schlägt
zum Beispiel vor, in dem Design TiO2 durch
Nb2O5 zu ersetzen.
Das Nb2O5 weist
etwa die doppelte Auftragsgeschwindigkeit auf wie TiO2.
Sechs Ti-Kathoden würden
also auf drei Nb-Kathoden reduziert. Die Standard-Breitband-AR-Beschichtung
mit Nb würde
wegen der Dicke der halbwelligen dritten Schicht mit hohem Index
im Standard-Rock-Design immer noch mehr Kathoden erfordern, als
der Beschichter für
die Erfindung aufweist. Weil die Kosten für Nb viel höher sind als die Kosten für Ti, wären die
Kosten je Quadratmeter deutlich höher.
-
Als
anderes Beispiel schlägt
US-Patentschrift 5,270,858 vor, die Hälfte der TiO2-Schicht
mit ZnO zu ersetzen, wegen der viel höheren Auftragungsgeschwindigkeit
des letzteren Materials. In einem Beschichter mit einer Durchsatzleistung
von 258.000 m2/Jahr verbleiben immer noch
drei Ti-Kathoden und eine Zn-Kathode oder eine Gesamtzahl von elf
Kathoden, verglichen mit den neun Kathoden für den Beschichter, der auf
der Erfindung basiert.
-
Die
Durchsatzleistung der obigen Beschichter könnte weiter vergrößert werden
durch Verwendung doppelzylindrischer Magnetronen (solche wie die
doppelten C-MAG®-Kathoden,
erhältlich
von BOC Coating Technology mit Sitz in Fairfield, Kalifornien) oder
doppelter planarer Magnetronen, welche ermöglichen, dass man in jeder
Kathodenposition zwei Zerstäubertargets
anordnet; von Wechselstromquellen, welche ermöglichen, dass die Si-Kathoden
mit einer höheren
Energie betrieben werden; und Verfahren verbesserter Geschwindigkeit,
welche die Auftragsgeschwindigkeit um einen Faktor von zwei bis
fünf oder
mehr erhöhen
können.
In jedem Fall weist die AR-Beschichtung, die auf der Erfindung basiert,
den Vorteil einer dünneren TiO2-Schicht auf und daher eine erhöhte Durchsatzleistung
oder verringerte Beschichterkosten.
-
Eine
Testbeschichtung wurde unter Verwendung des Stapeldesigns der Tabelle
3 hergestellt. Die Materialien für
die Beschichtung waren ITO, SiO2, TiO2 und SiO2. Die Beschichtung
wurde in einem Gleichstrom-Durchlauf-Kathodenzerstäubungssystem
hergestellt, welches C-MAG®-3000-Kathoden aus ITO,
Si und Ti enthielt. Das ITO-Target war ein keramisches Target aus
90 In2O3 und 10
% SnO2. Das Ti-Target war aus 100 % Ti-Metall. Das Si-Target
war aus 93 % Si und 7 % Al. Das ITO wurde in einem Gemisch aus Ar
und 02 zerstäubt. Die Si- und Ti-Targets
wurden in reinem O2 zerstäubt, um
SiO2 und TiO2-Filme
zu erzeugen. Die Einzelheiten des Beschichtungsverfahrens sind in
Tabelle 6 angegeben.
-
-
Die
gemessene Reflexionskurve 170 der beschichteten Probe wird
in 10 mit der berechneten Reflexionskurve 172 verglichen.
Die Übereinstimmung
von Theorie und Praxis ist gut.
-
Für eine zweite
Testbeschichtung der Erfindung wurde das Design verwendet, das in
Tabelle 7 angegeben ist. Für
diese Ausführungsform
der Erfindung wurde SnO2 als Material mit
mittlerem Index verwendet. Für
das Material mit hohem Index wurde Nb2O5 verwendet. In dieser Ausführungsform
sind sowohl für
das Material mit mittlerem Index als auch für das mit hohem Index Hochgeschwindigkeismaterialien
verwendet worden, so dass mit diesem Design weitere Verbesserungen
der Durchsatzleistung gegenüber
jenen oben Erörterten
möglich
sind. Das Material mit niedrigem Index war SiO2 mit
einem geringen Prozentsatz Al2O3.
Die Schicht mit niedrigem Index wurde durch Zerstäuben aus
einem Target gebildet, welches Si mit 7 % Al umfasste. In der dritten
Spalte der Tabelle 7 ist der Brechungsindex jedes Materials bei
510 nm aufgelistet, obwohl im Optimierungsverfahren die vollständigen Verteilungskurven
verwendet wurden. Die Schichtdicken wurden erhalten durch Optimieren
für die
minimale visuelle Reflexion, während
die CIE-Farbkoordinaten x = 0,244 und y = 0,240 beibehalten wurden.
Die errechnete visuelle Reflexion des Designs beträgt 0,25
%.
-
-
Unter
Verwendung des Designs, das in Tabelle 7 aufgelistet ist, wurde
eine AR-Beschichtung hergestellt. Tabelle 8 liefert das Rezept.
-
-
Die
AR-Beschichtung wurde in einem Gleichstrom-Durchlauf-Kathodenzerstäubungssystem
hergestellt, welches C-MAG®-3000-Kathoden aus Sn,
Si und Nb enthielt, die in 02 zerstäubt wurden.
Das Sn-Target war ein gegossenes Metalltarget. Das Nb-Target war
ein extrudiertes Metalltarget. Die gemessene Reflexionskurve 180 der
beschichteten Probe wird in 11 mit
der berechneten Reflexionskurve 182 verglichen. Die Beschichtung
weist eine gemessene visuelle Reflexion von 0,26 % mit x = 0, 246
und y = 0, 225 auf. Die Übereinstimmung
von Theorie und Praxis ist gut. Die Breite der Beschichtung, welche
gemäß dem Verhältnis der Wellenlängen berechnet
wurde, bei denen die Reflexion 0,6 % beträgt, beträgt etwa 1,49, so dass die Beschichtung
das Kriterium für
eine Breitband-AR-Beschichtung erfüllt.
-
Alternativ
kann der Stapel der Erfindung ein absorbierendes Material enthalten.
Zum Beispiel kann einiges der dritten Schicht mit hohem Index durch
Materialien mit einem gemäßigten Absorptionsgrad
ersetzt werden. Ein Beispiel eines Materials mit solch einem gemäßigten Absorptionsgrad
ist Nickeloxid (NiOx). Die Verwendung von
Nickeloxid als absorbierende Schicht ist bei H. Schroeder, „Special
Oxide Layers", Physics of
Thin Films 5, 105 (1969), beschrieben. Andere absorbierende Materialien,
die für
diese Anwendung geeignet sind, sind z.B. NiVOx,
NiCrOx, Ni:Si3N4. NiVOx ist die
bevorzugte Wahl, weil das Hinzufügen
des Vanadiums zu dem Nickel ein nicht-magnetisches Target schafft
und NiVOx eine neutralere Absorption über das
sichtbare Spektrum aufweist. Wenn eine 20%-Absorptionsbeschichtung
gewünscht
ist, umfasst ein Stapeldesign eine erste Schicht aus Indiumzinnoxid,
die 29,5 nm dick ist, eine zweite Schicht aus Siliciumdioxid, die
48,5 nm dick ist, eine absorbierende Schicht aus Nickelvanadiumoxid,
die 14,5 nm dick ist, eine Titandioxidschicht mit hohem Index, die
11,5 nm dick ist, und eine obere Siliciumdioxidschicht mit niedrigem
Index, die 103,5 nm dick ist. Man beachte, dass die Dicke der Titandioxidschicht
geringer ist als sogar in der Ausführungsform der Erfindung, die
in Tabelle 3 dargestellt ist. Dies schafft für diese absorbierende Beschichtung
einen Produktionskostenvorteil.
-
Obwohl
die obige Erörterung
sich insbesondere auf AR-Beschichtungen für das sichtbare Lichtspektrum
bezieht, wird der Fachmann erkennen, dass es Vorteile für das Design
von Breitbandbeschichtungen für andere
Wellenlängenbereiche
nahe dem sichtbaren Spektrum gibt. In diesen Spektralbereichen sind
dieselben oder ähnliche
optische Materialien verfügbar,
und die Brechungsindizes sind ähnlich.
Zum Beispiel arbeiten energiereiche Laser bei einer Wellenlänge von
1064 nm im nahen Infrarot-Spektralbereich. Obwohl der Laser bei
einer einzelnen wohldefinierten Wellenlänge arbeitet, wird ein V-Form-AR-Beschichtungsdesign
bei der Herstellung normalerweise nicht verwendet. Stattdessen wird
ein Design verwendet, welches auf dem Standard-Breitband-AR-Beschichtungsdesign basiert.
Siehe Carniglia, „Oxide
Coatings for One Micrometer Laser Fusion Systems", Thin Solid Films 77, 225-238 (1981).
Der breite Bereich niedriger Reflexion ist erforderlich, um zulässige Produktionsabweichungen
bereitzustellen, so dass die niedrige Reflexion über einen großen beschichteten
Abschnitt erreicht werden kann. Die hohe Energie des Laserimpulses
kann eine Beschädigung
an der AR-Beschichtung verursachen, und die Beschädigung ist üblicherweise
dem Material mit hohem Index zugeordnet. Die Erfindung kann verwendet
werden, um eine Breitband-AR-Beschichtung zu konstruieren, die geeignet
ist für
die Verwendung mit energiereichen Lasern, welche eine stark verringerte
Dicke des Materials mit hohem Index und möglicherweise eine erhöhte Auslöseschwelle
für Laser-Beschädigungen
aufweist.