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Gebiet der Erfindung
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Das
Gebiet der Erfindung ist die Reparatur von Knorpeln. Erklärung bezüglich staatlich
unterstützter Forschungsarbeiten
Die vorliegende Erfindung wurde mit staatlicher Unterstützung im
Rahmen des National Institutes of Health Grant AR31068 gemacht.
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Hintergrund der Erfindung
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Knorpel,
der ein heterogenes Gewebe ist, kann entweder als Gelenksknorpel
oder epiphysärer/physärer Knorpel
klassifiziert werden. Störungen
bei der Knorpelstruktur und -funktion werden bei angeborenen, infektiösen, traumatischen,
degenerativen und neoplastischen Zuständen festgestellt. Eine biologische
Reparatur von fokalen Gelenksknorpelschäden hat großes Interesse erweckt, wenngleich
einige der Variablen dieses Prozesses noch nicht genau definiert
worden sind (siehe z. B. Brittberg et al., New Engl. J. Med., 331:
889–895, 1994;
und Mankin, New Engl. J. Med., 331: 940–941, 1994). Zu diesen Variablen
zählen
die biochemischen und biomechanischen Eigenschaften des Reparaturgewebes
selbst sowie sein Verbinden mit benachbartem Knorpel und Knochen.
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Das
morphogenetische Gerüst,
an das sich Chondrozyten heften und eine Matrix formen können, ist eine
der Variablen, welche Auswirkungen auf das Reparaturgewebe haben.
Materialien, die als Gerüst
verwendet wurden, schließen
Collagengel (Fujisato et al., Biomaterials, 17: 155–162, 1995;
Hansen et al., Clin. Orthop., 256: 286–298, 1990; Mizuno et al.,
Exp. Cell. Res., 227: 89–97,
1996; Nixon et al., Am. J. Vet. Res., 54: 349–356, 1993; Sams et al., Osteoarthr.
Cartil., 3: 47–59,
1995; Sams et al.., Osteoarthr. Cartil., 3: 61–70, 1995), Fibrin-Kleber (Hendrickson
et al., J. Orthop. Res., 12: 485–497, 1994; Homminga et al.,
Acta Ortopedica Scandinavica, 64: 441–445, 1993; Tsai et al., J.
Formosan Med. Assoc., 3(Suppl): 239–245, 1993), Polyglycolsäure (Freed
et al., Biotechnology, 12: 689–693,
1994; Vacanti et al., Am. J. Sports Med., 22: 485–488, 1994), Polyethylenoxidgel
(Sims et al., Plast. Reconstr. Surgery, 98: 843–850, 1996), Alginatgel (Van
Susante et al., Acta Ortopedica Scandinavica, 6: 549–556, 1995),
Kohlenstofffaserpads (Brittberg et al., Clin. Orthop., 326: 270–283, 1996)
und xenogene Matrix (Caruso et al., J. Orthop. Res., 14: 102–107, 1996)
ein.
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Isolierte
und kultivierte Chondrozyten, die in diesen verschiedenen Gerüsten eingebettet
sind, wurden für
das Füllen
und Reparieren von Gelenksknorpelschäden bei Hühnern (Itay et al., Clin. Orthop.,
220: 284–303,
1987), Kaninchen (Grande et al., Anatomical Records, 218: 142–148, 1987;
Grande et al., J. Orthop. Res. 7: 208–218, 1989; Wakitani et al.,
J. Bone Joint Surg. [Br.], 71: 74–80, 1989), Hunden (Shortkroff
et al., Biomaterials, 17: 147–154,
1996) und Pferden (Hendrickson et al., supra; Sams et al., Osteoarthr.
Cartil., 3: 47–59,
1995; Sams et al., Osteoarthr. Cartil., 3: 61–70, 1995) verwendet.
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Eine
vollständige
Reparatur von Teilschäden
an Knorpeln impliziert ein Seite-zu-Seite-Verbinden von Knorpelmatrizen. Während ein
solches Verbinden auf verschiedene Arten untersucht wurde (Hunziker
et al., Trans. Orthop. Res. Soc., 17:231, 1992; Reindel et al.,
J. Orthop. Res., 13: 751-760, 1995; Wolohan et al., J. Orthop. Res.,
9: 180-185, 1991), müssen
noch mehr Optionen zur Erfüllung
dieser Aufgabe in Betracht gezogen werden.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Entdeckung, dass sich isolierte
Chondrozyten in der Gegenwart eines geeigneten biologischen Gels
(z. B. Fibrin-Gel) fortpflanzen und eine Knorpelmatrix erzeugen
können,
die zwei benachbarte Knorpelstücke
fest miteinander verbindet.
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Infolgedessen
sieht die Erfindung die Verwendung von isolierten mit einem flexiblen,
biologisch abbaubaren und biokompatiblen Gel vermischten Chondrozyten
bei der Herstellung einer Kleberzusammensetzung für das Behandeln
von Knorpelschäden
durch das Zusammenkleben von einem ersten Knorpelstück mit einem zweiten
Knorpelstück
vor. Die Kleberzusammensetzung, die isolierte Chondrozyten enthält, die
mit einem biologischen Gel vermischt sind, kann auf eine Oberfläche von
einem (oder beiden) der Knorpelstücke aufgetragen und die Oberfläche danach
mit dem anderen Knorpelstück
in Kontakt gebracht werden. Neue Knorpelmatrix, die durch die Kleberzusammensetzung
erzeugt wird, wird eine dauerhafte (z. B. 1% oder mehr der normalen
Knorpelfestigkeit) Verbindung zwischen den zwei sich berührenden
Knorpelstücken
bereitstellen. Die Reihenfolge der Schritte in dem oben beschriebenen
Verfahren kann verändert
werden. Zum Beispiel können
die zwei zu verbindenden Knorpelstücke in Apposition gehalten
werden und danach wird eine Kleberzusammensetzung aufgetragen, um
Lücken
bei der Schnittstelle der zwei Knorpelstücke auszufüllen.
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Isolierte
Chondrozyten sind Chondrozyten, die von der Knorpelmatrix getrennt
sind und die aus Knorpelgewebe oder Knochenmark erhalten werden
können.
Sowohl frisch isolierte als auch kultivierte Chondrozyten können verwendet
werden.
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Ein
biologisches Gel ist eine flexible, biologisch abbaubare (d. h.
bioresorbierbare) und biokompatible (d. h. es weist keine oder eine
vernachlässigbare
In-Vivo-Toxizität
auf und ist mit In-Vivo-Bedingungen kompatibel) Zusammensetzung,
die typischer Weise Poren aufweist, die groß genug sind, um eine Besiedelung
durch Chondrozyten zu ermöglichen.
Ein beispielhaftes biologisches Gel ist Fibrin-Gel (auch als Fibrin-Kleber
bezeichnet). Fibrin-Gel wurde als Grundlage vieler biologischer
Kleber oder haftender Matrizen verwendet und kann mit Gerinnungsfaktoren,
einschließlich
Thrombin und Fibrinogen, hergestellt werden. Fibrinogen wird durch
Thrombin gespalten, um Fibrin am Beginn der Gerinnung zu bilden.
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Eines
oder beide Knorpelstücke,
die verbunden werden sollen, können
von endogenen (d. h. angeborenen) Chondrozyten befreit werden, bevor
die isolierten Chondrozyten aufgetragen werden. Die zu verbindenden
Knorpelstücke
können
Gelenksknorpel, Fibroknorpel oder Wachstumsknorpel sein und aus
dem zu behandelnden Patienten oder aus einem Spender der selben
oder einer anderen Spezies gewonnen werden.
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Die
Kleberzusammensetzung kann verwendet werden, um bei einem Säugetier
(z. B. einem Menschen, einer Maus, Ratte, einem Hund, einem Pferd,
Lamm, Schaf usw.) beschädigten
Gelenksknorpel (z. B. einen teilweisen oder vollen Dicke-Fehler)
zu reparieren (d. h. mit einer neuen Oberfläche zu versehen). In diesem
Fall ist eines der zu verbindenden Stücke der schadhafte Knorpel,
und das andere Stück
stellt einen Teil eines Knorpelimplantats dar, und die verwendeten
Chondrozyten können
aus dem Säugetier
selbst gewonnen werden. Die Kleberzusammensetzung kann auch verwendet
werden, um Schäden
in anderen Arten von Knorpeln zu verwenden, z. B. einem Meniskusriss
in Fibroknorpel oder einem Resektionsschaden, der sich aus dem Herausschneiden
eines physären
Stabs aus einer verletzten Wachstumsplatte ergibt.
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Sofern
nicht anders definiert, haben alle technischen und wissenschaftlichen
Begriffe, die im vorliegenden Dokument verwendet werden, die Bedeutungen,
so wie sie im Allgemeinen ein Fachmann auf dem Gebiet, auf das sich
die vorliegende Erfindung bezieht, versteht.
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Beispielhafte
Verfahren und Materialien werden unten beschrieben.
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Die
Materialien, Verfahren und Beispiele, die hierin beschrieben werden,
haben ausschließlich
beispielhaften und keinerlei einschränkenden Charakter.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung werden aus der folgenden detaillierten
Beschreibung und aus den Ansprüchen
erkennbar.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1A und 1B sind
Diagramme, welche eine angewendete Verschiebung durch Zug bzw. gemessene
Zugbelastung aus einer experimentellen Knorpelzusammensetzung zeigen,
die mit isolierten Chondrozyten geimpft und in vivo 21 Tage lang
implantiert wurde.
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1C ist
ein Diagramm, dass eine Belastungs-Spannungs-Kurve zeigt, die aus
Daten, die in 1A und B gezeigt werden, durch
Normalisieren der Verlagerungsdaten auf eine gemessene Probendicke
und der Belastungsdaten auf die Probenfläche erzeugt werden. SUTS steht für die Reißfestigkeit, ϵf für
Bruchspannung, M für
den dynamischen Zugmodul und Ef für Bruchenergie.
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2A–2D sind
Diagramme, welche den Zeitverlauf der Veränderungen bei der Zugfestigkeit, der
Bruchspannung, Bruchenergie und dem Zugmodul von experimentellen
bzw. Kontroll-Knorpelzusammensetzungen zeigen. Die Zusammensetzungen
wurden in nackte Mäuse
für den
Zeitraum implantiert, der auf der horizontalen Achse angeführt ist.
Alle Daten werden als mittlere ± Standardabweichung gezeigt,
wobei die Anzahl der Datenpunkte an jedem Zeitpunkt von 4 bis 6
für die
experimentellen Zusammensetzungen und von 2 bis 4 für die Kontrollgruppen
reicht. In jeder der vier Figuren stellt „*" den entsprechenden p-Wert für das Ausmaß des Unterschieds
zwischen der experimentellen Gruppe und der Kontrollgruppe zum jeweiligen
Zeitpunkt dar.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die
Kleberzusammensetzung der Erfindung ist für das Verbinden von zwei oder
mehr Knorpelstücken nützlich.
Die Kleberzusammensetzung umfasst isolierte Chondrozyten, die mit
einem biologischen Gel vermischt sind (z. B. ungefähr 105 bis 107 Zellen/pro
ml Gel). Die Kleberzusammensetzung wird danach auf die Schnittstelle
der zwei Knorpelstücke
aufgetragen. Alternativ dazu kann zuerst eines oder können beide
der Knorpelstücke
(z. B. entvitalisierte Stücke)
mit isolierten Chondrozyten (mit einer Konzentration von ungefähr 105 bis 107 Zellen/pro
ml Medium) co-kultiviert werden, und danach kann ein biologisches
Gel auf die Schnittstelle der Stücke
aufgetragen werden. Die Chondrozyten, welche die Knorpelstücke infiltriert
haben, werden dann in das Gel wandern.
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Das
biologische Gel dient als biologisch abbaubares und biokompatibles
Gerüst,
auf dem sich die Chondrozyten vermehren und dauerhafte Knorpelmatrix
erzeugen werden. Zu den biologischen Gels, die verwendet werden
können,
zählen – ohne darauf
beschränkt
zu sein – Collagengel,
Fibrin-Kleber, Polyglycolsäure,
Polymilchsäure,
Polyethylenoxidgel, Alginat oder Kalziumalginatgel, Poly-(2-hydroxyethylmethacrylat)
(d. h. ein Hydrogel), Polyorthoester, Hyaluronsäure, Polyanhydrid, Gelatine,
Agarose und andere bioresorbierbare und biokompatible Materialien,
wie jene, die in
EP
0705878 A2 beschrieben sind. Um die Chondrozytenvermehrung
und -funktion zu fördern,
kann das biologische Gel zusätzlich geeignete
Nährstoffe
(z. B. Serum, Salze wie Kalziumchlorid, Ascorbinsäure und
Aminosäuren)
sowie Wachstumsfaktoren (z. B. Somatomedin, basischer Fibroblasten-Wachstumsfaktor,
umformender Wachstumsfaktor β,
Knorpelwachstumsfaktor, knochengewonnener Wachstumsfaktor oder eine
Kombination daraus) enthalten. Eine Auswahl des optimalen biologischen
Gels kann mit Hilfe der in den Beispielen unten angeführten Angaben
erfolgen.
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Die
in der Kleberzusammensetzung nützlichen
Chondrozyten können
z. B. aus Gelenksknorpel oder einer epiphysären Wachstumsplatte durch Digerieren
mit Collagenase und wahlweise Trypsin isoliert werden. Mesenchymale
Zellen, die aus dem Knochenmark erhalten werden, können ebenfalls
unter geeigneten Kulturbedingungen, so wie z. B. von Butnariu-Ephrat
et al, Clinical Orthopaedics and Related Research, 330: 234–243, 1996,
beschrieben, in Chondrozyten differenziert werden. Andere Quellen,
aus denen Chondrozyten gewonnen werden können, sind u. a. Hautzellen
und pluripotente Stammzellen. Die Kleberzusammensetzung der Erfindung
kann verwendet werden, um schadhaften Gelenksknorpel zu reparieren.
Zu diesem Zweck wird ein Knorpelstück, das in die Form und Größe eines
schadhaften Teils geschnitten wurde (siehe z. B. Chu et al., Arch.
Am. Acad. Orthop. Surg., 1: 9–14,
1997) eingepresst und mit dem schadhaften Teil verbunden. Das Knorpelimplantat
kann zum Beispiel autogen, isogen (z. B. aus einem identischen Zwilling),
allogen oder xenogen sein. Bevor eine neue Knorpelmatrix an der
Schnittstelle des Implantats und dem Wirtsbett erzeugt wird, was
zu einer dauerhaften Verbindung zwischen dem Implantat und dem Wirtsbett
führt,
kann das Implantat in Position gehalten werden, z. B. durch bioresorbierbare
Stifte (siehe z. B. Chu et al., supra) oder ein Stück von periostealem/perichondrialem
Gewebe, das über
die Implantierungsstelle genäht
ist (siehe z. B. Minas et al., Orthopedics, 20: 525–538, 1997;
und WO 97/30662). Es kann auch ein haftendes biologisches Gel (z.
B. Fibrin-Gel) ausgewählt
werden, das eine vorübergehende
Haftung zwischen den zwei Knorpelstücken bereitstellt. Die für das Reparieren
der Knorpelschäden
verwendeten Chondrozyten können
z. B. autogen, isogen oder allogen sein. Vor dem Implantieren kann
der zu reparierende Wirtsknorpel z. B. mit einem Enzym behandelt
werden, um Proteoglycane und andere Substanzen zu entfernen, die
sich auf das Verbinden auswirken können.
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Folgende Beispiele stellen
die Verfahren und Materialien der vorliegenden Erfindung dar.
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BEISPIEL I: Herstellung
des Knorpelimplantats
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Chondrozytenisolierung
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Gelenksknorpel
wurde aus Lammhüften
und -schultern durch Entfernen der Oberflächenschichten des Gelenksknorpels
unter sterilen Bedingungen gewonnen. Der subchondrale Knochen wurde
vermieden. Knorpelstücke
wurden 8 Stunden lang bei 37°C
in HAM-Medium mit Glutamax-1 (GibcoBRL, Grand Island, NY) inkubiert,
das 0,075% Collagenase Typ 2 (Worthington Biochemical Co. Freehold,
NJ), 10% Kälberfötenserum (Sigma,
St. Louis, MO), 50 μg/ml
Ascorbinsäure,
1% antibiotische/antimycotische Lösung (Sigma; jeder ml der Lösung enthält 10.000
Einheiten Penicillin, 10 mg Streptomycin und 25 μg Amphotericin B in 0,9% NaCl)
und L-Glutamin 292 mg/l enthielt. Nach der Inkubation wurden nicht
digeriertes Gewebe und Abfall entfernt, indem die Zellsuspension
durch eine sterile Nylongase gefiltert wurde.
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Verarbeiten von allogener
Matrix
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Scheiben
von Gelenksknorpel, von denen jede ungefähr 3 Millimeter („mm") breit, 5 mm lang
und 1 mm dick war, wurden aus Knien und Schultern von nicht verwandten
Lämmern
unter sterilen Bedingungen geerntet. Danach wurden diese in 50 ml
Teströhrchen
angeordnet, welche eine phosphatgepufferte Salzlösung („PBS") und 2% der antibiotischen/antimycotischen
Lösung
(Sigma) enthielten, und fünf
Tage lang bei minus 20°C
gefroren. Nach dem Auftauen wurde die PBS-Lösung verworfen, und die Knorpelscheiben
wurden fünf Gefrier-Auftau-Zyklen
in Abwesenheit von PBS unterzogen.
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Danach
wurde die Chondrozytenlebensfähigkeit
in beispielhaften Stücken
durch Trypanblaufärbung (Trypanblau
0,2%, Sigma) und Fluoreszenzmikroskopie, wie zuvor beschrieben (Vacanti
et al., supra), evaluiert. Dieses Verfahren zeigte, dass das zyklische
Einfrieren und Auftauen alle angeborenen Chondrozyten in den Knorpelscheiben
getötet
hatte.
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Knorpelscheiben
mit keinen erfassbaren Chondrozyten wurden als „nicht lebende Knorpelmatrix" oder „entvitalisierte
Knorpelmatrix" bezeichnet.
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Co-Kultivieren von Chondrozyten
mit allogener Matrix
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Die
wie oben beschrieben erhaltene Zellsuspension wurde zehn Minuten
lang mit 4000 Umdrehungen/Minute zentrifugiert und in PBS, die 2%
der antibiotischen/antimycotischen Lösung enthielt, gewaschen. Die
Lebensfähigkeit
der Chondrozyten wurde mit Hilfe von Trypanblaufärbung ermittelt und als ein
Prozentsatz von lebenden Chondrozyten pro Hochleistungsfeld aufgezeichnet.
Nur jene Chondrozytenkulturen mit einem Lebensfähigkeitswert von 90% oder darüber wurden
für die
weiteren, unten beschriebenen, Studien verwendet. Die genaue Zellzahl
pro ml wurde mit Hilfe eines Hämocytometers
festgestellt. Chondrozytenlösungen wurden
auf eine Konzentration von 106 Zellen/ml
vor Verwendung eingestellt.
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Das
Co-Kultivieren von Chondrozyten mit allogener Matrix wurde ausgeführt, indem
drei Scheiben von nicht lebender Knorpelmatrix in ein 12 ml Teströhrchen (Corning,
NY, USA) gegeben wurden, das 4 ml von F12-Medium (Sigma) und 1 ml
der eingestellten Chondrozytenlösung
enthielt. Die Knorpelscheiben und die Chondrozyten wurden in dem
F12-Medium 21 Tage
lang co-kultiviert. Kontrollproben, die keine Chondrozyten enthielten,
wurden unter denselben Kulturbedingungen gehalten. In allen Kulturen
wurde das Medium zwei Mal wöchentlich
gewechselt. Bei den experimentellen Gruppen enthielt das frische
Medium 106 Chondrozyten/ml.
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Herstellung von Matrixzusammensetzungen
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Nach
dem Co-Kultivieren wurden die drei Knorpelscheiben, die mit Chondrozyten
infiltriert wurden (d.h. die experimentellen Scheiben), aus dem
Medium entfernt. Dies erfolgte, indem das Teströhrchen auf eine Wirbelmaschine
angeordnet wurde, um Chondrozyten zu resuspendieren, die nur lose
an den Knorpelscheiben hafteten. Danach wurde das Medium durch Absaugen
entfernt und die Knorpelscheiben in frischem Medium resuspendiert.
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Daraufhin
wurde das Waschverfahren mehrere Male wiederholt, die drei Knorpelscheiben
auf eine sterile Petrischale gegeben und auf einer sterilen 27-Gauge-Insulinnadel gestapelt,
indem jede in der Mitte durchstochen wurde. Danach wurde Fibrin-Klebergel, das aus
humanem Cryopräzipitat
und Rinderthrombin (USP-Thrombostat, Parke Davis Lambert Co, Morris
Plains, NJ) hergestellt wurde, um die drei Scheiben herum aufgetragen,
um eine zusammengesetzte Knorpeleinheit zu bilden. Der Fibrin-Kleber
wurde in ein paar Minuten fest und die Nadel daraufhin entfernt.
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Kontrollzusammensetzungen
wurden mit nicht lebenden Knorpelscheiben hergestellt, die nicht
mit isolierten Chondrozyten co-kultiviert worden waren.
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Tiermodell
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Die
Implantierung von experimentellen und Kontroll-Matrixzusammensetzungen
erfolgte unter sterilen Bedingungen in einer laminaren Strömungshaube.
Die Zusammensetzungen wurden in subkutane Taschen an vier Stellen
in den Rücken
von nackten Mäusen
implantiert. Zwei experimentelle und zwei Kontrollzusammensetzungen
wurden in jedes Tier implantiert. Nachdem die Tiere getötet worden
waren, wurden die Knorpelzusammensetzungen unter sterilen Bedingungen
entfernt und wie unten beschrieben evaluiert.
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Evaluierung von aus den
Mäusen
gewonnenen Zusammensetzungen
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Wie
in Tabelle 1 gezeigt, wurden drei getrennte Tiergruppen für drei unterschiedliche
Studien verwendet.
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Die
erste Gruppe, die aus vier Mäusen
(jede mit vier Zusammensetzungen) bestand, wurde verwendet, um das
Verbinden und die Histologie der Matrixzusammensetzungen zu verschiedenen
Zeiten (d. h. an den Tagen 7, 14, 21, 28 und 42 nach der Implantierung)
zu bewerten. Die Zusammensetzungen wurden mit einem Paar Juwelierpinzetten
auf das Vorhandensein von Fusion an den Kontaktebenen zwischen den
benachbarten Knorpelscheiben und die Trennbarkeit der Scheiben durch
die Öffnungskraft
der Pinzetten untersucht. Jede Zusammensetzung von drei Knorpelscheiben
wies zwei Kontaktebenen auf. Die Daten bezüglich des Verbindens zwischen
den Knorpelscheiben, die unten und in Tabelle 2 angeführt werden,
beziehen sich auf die 16 Kontaktebenen in den acht experimentellen
Knorpelzusammensetzungen und auf die 16 Kontaktebenen in den acht
Kontrollknorpelzusammensetzungen für den jeweiligen Zeitraum.
Es wurde eine Reihenfolgenskala verwendet, um das Verbinden zwischen
den Knorpelscheiben aufzuzeichnen. Wenn die Knorpelscheiben an ihren
Kontaktebenen vollständig
miteinander fusioniert waren, wurde ein Wert 1 zugewiesen. Wenn
es zu irgendeiner Trennung zwischen Scheiben aufgrund der Pinzetten
kam, wurde eine 0 zugewiesen. Das Verbinden wurde in absoluten Zahlen
und in Prozentsätzen
für jede
einzelne Gruppe angeführt.
Die Zusammensetzungen, die für
eine histologische Analyse verwendet wurden, wurden in 10% phosphatgepuffertem
Formalin fixiert, eingebettet in Paraffin, bei fünf Mikrometern geschnitten,
mit Safranin-O gefärbt
und unter einem Lichtmikroskop bei 200X oder 400X untersucht.
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Die
Anzahl von verwendeten nackten Mäusen
ist in eckigen Klammem [] angefürt.
Die Zusammensetzungen wurden in subkutane Taschen auf dem Rücken der
Maus an vier unterschiedlichen Stellen eingefügt. Zwei experimentelle und
zwei Kontroll-Zusammensetzungen wurden nach dem Zufallsprinzip zwei
kranialen und zwei kaudalen Stellen zugewiesen und dort implantiert.
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Die
zweite Gruppe, die aus 12 Mäusen
(jede mit vier Zusammensetzungen) bestand, wurde gleichmäßig in drei
Untergruppen aufgeteilt, um die Chondrozytenaufteilung an den Tagen
14, 28 bzw. 42 nach dem chirurgischen Implantationseingriff zu evaluieren.
Um die Chondrozytenaufteilung zu evaluieren, wurde jede gewonnene
Zusammensetzung mit 16 μCi/ml
[3H]Thymidin 24 Stunden lang in einer Atmosphäre von 92%
Luft und 8% CO2 inkubiert. Danach wurde
jede Zusammensetzung hydrolysiert und mit 3 ml CYTOSCINTTM (ICN, Costa Mesa, CA) kombiniert. Die
Radioaktivität,
die aus der Zusammensetzung freigesetzt wurde, wurde mit einem BECKMAN
LS5000TD β-Szintillationszähler (Beckman,
Fullerton, CA) bestimmt.
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Die
dritte Tiergruppe bestand ebenfalls aus 12 Mäusen und wurde verwendet, um
Zusammensetzungen, die daraus gewonnen wurden, mit Hilfe von Fluoreszenzmikroskopie
zu evaluieren. Fünfzehn
100 μm dicke
Abschnitte von experimentellen und Kontroll-Zusammensetzungen wurden unter Verwendung
eines 752M VIBROSLICETM Mikrotoms (Campden
Instruments LTD, Loughborough, England) hergestellt. Diese Abschnitte wurden
danach mit 100 μl
Fluoreszenzfärblösung (bestehend
aus 3 μl
Calcein AM und 8 μl
Ethidiumhomodimer in 5 ml PBS; Molecular Probes, Eugene, OR) eine
Stunde lang inkubiert. Die Zelllebensfähigkeit innerhalb der Matrix
von experimentellen und Kontroll-Knorpelzusammensetzungseinheiten
wurde auf frischen 100 μm dicken
Abschnitten mit Hilfe eines Fluoreszenzmikroskops (Nikon MICROPHOT-FXTM, Garden City, NY) bewertet. Das Calcein
wird von den lebenden Zellen aufgenommen und fluoresziert stark
grün, was
als eine Region mit hoher Lichtintensität auf Schwarz-Weiß-Fotografien
zu sehen ist. Das Ethidiumhomodimer dringt passiv in nicht lebende
Zellen ein und fluoresziert schwach rot, was als eine Region mit
geringer Lichtintensität
auf Schwarz-Weiß-Fotografien
zu sehen ist.
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Die
Baseline-Werte auf den Zusammensetzungen vor dem Implantieren wurden
für das
Verbinden (0/16), die Histologie, [3H]Thymidinaufnahme
und Fluoreszenz erhalten.
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Statistische Analyse
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Ungepaarte
Student-t-Tests wurden verwendet, um die Werte für die [3H]Thymidinaufnahme
(mittlere ± Standardabweichung)
zu vergleichen, die während
der untersuchten Zeiträume
erfasst wurden. Die Bonferrni-Modifikation wurde angewendet, um
eine Typ-I-Fehlerrate von 0,05 über
alle Vergleiche hinweg zu erzielen. Außerdem wurden die experimentellen
und Kontrollwerte während
jeder Sitzung der Studie mit Hilfe von ungepaarten Student-t-Tests
verglichen (p < 0,05).
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ERGEBNISSE
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Beginnend
mit Tag 7 nach der Implantierung wurden faserige Kapseln durch den
Fibrinkleber ausgebildet, der zuvor aufgetragen worden war, um die
Stücke
zusammenzuhalten, und diese verdickten sich im Laufe der Zeit. Die
Kapseln wurden zur Evaluierung der Verbindung entfernt. Das Verbinden
der experimentellen Matrixen, die mit lebenden Chondrozyten infiltriert
worden waren, stieg im Laufe der Zeit an, bis alle Proben ungefähr bei den
Tagen 28 bis 42 verbunden waren. Eine makroskopische Ansicht der
experimentellen Zusammensetzungen am Tag 42 nach der Implantierung
zeigte, dass die Zusammensetzung – obwohl die ursprünglichen
Scheiben der Matrix erkennbar waren – zu einer festen Knorpelmasse
verbunden war. Zu allen untersuchten Zeitpunkten trennten sich jedoch
die Knorpelstücke
in den Kontroll-Zusammensetzungen voneinander spontan und unmittelbar
nach dem Entfernen der faserigen Kapsel. Somit war die Unterscheidung zwischen
erfolgreichem und fehlgeschlagenem Verbinden leicht festzustellen.
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Die
histologische Evaluierung zeigte, dass vor der Implantierung die
experimentellen Zusammensetzungen lebende Chondrozyten auf der Oberfläche ihrer
entvitalisierten Knorpelscheiben aufwiesen, während in den Kontroll-Zusammensetzungen
nur einige Kern-Abfälle von
toten Zellen, aber keine lebenden Zellen, gefunden wurden.
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Die
mikroskopische Untersuchung von Knorpelzusammensetzungen, die nach
der Implantierung gewonnen wurden, zeigte, dass Chondrozyten an
den Kontaktebenen zwischen den allogenen Scheiben der experimentellen
Zusammensetzungen eine Matrix bildeten und dass diese neue Knorpelschicht
in der Zeit von Tag 7 bis Tag 42 an Dicke zunahm. Am Tag 7 nach
der Implantierung wurden lebende Chondrozyten, welche eine Matrix
bildeten, auf den Kontaktoberflächen
von Knorpelscheiben gefunden, und der Fibrin-Kleber bildete eine
relativ dicke Schicht zwischen den Kontaktoberflächen. Am Tag 14 hatte jede
Schicht an lebenden Chondrozyten an Dicke zugenommen, und die Fibrin-Kleberschicht
war zurückgegangen.
Bis zum Tag 21 war der Kontaktraum zwischen den ellipsenförmig geformten
allogenen Matrixen mit lebenden Chondrozyten gefüllt, die neue Matrizen bildeten,
und der Fibrin-Kleber war großteils
absorbiert. 28 Tage nach der Implantierung war die gesamte Kontaktregion
zwischen benachbarten Knorpelscheiben mit neuem Knorpel gefüllt. Sprossen neuer
Knorpel begannen in die entvitalisierten Matrizen zu wachsen. Am
Tag 42 wurde mehr Einwachsung der Sprossen, von denen einige Verzweigungen
aufwiesen, festgestellt, und es kam zu einem Verlust von Safranin-O-Färbung der
entvitalisierten Matrix um den neuen Knorpel herum, was darauf hinwies,
dass matrixerzeugende Chondrozyten in die entvitalisierte Matrix
eindrangen. Zu diesem Zeitpunkt hatte neuer Knorpel, dessen Aufbau
im Groben jenem von reifem Knorpel entsprach, die Löcher in
den Knorpelscheiben, die durch die Nadel entstanden waren, die für den Zusammenbau
der Zusammensetzung mit Fibrin-Kleber verwendet wurde, vollständig gefüllt. Auch
die Safranin-O-Färbung
hatte in dem neuen Knorpel zugenommen. Einige mitotische Figuren
wurden in der neuen Knorpelschicht zu jedem Zeitpunkt gefunden.
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Die
Kontroll-Zusammensetzungen wiederum zeigten zu keinem der Zeitpunkte,
zu dem Untersuchungen durchgeführt
wurden, die Bildung einer neuen Matrix. Ein Schneiden dieser Zusammensetzungen
konnte nur aufgrund der umgebenden faserigen Kapsel durchgeführt werden.
Die Kapsel färbte
sich nur mit dem Fast-Green-Counter-Farbstoffund nicht mit Safranin-O.
Es wurden keine lebenden Chondrozyten vorgefunden.
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Die
Prüfung
der Chondrozytenaufteilung zeigte eine statistisch signifikante
Abnahme von [3H]Thymidinaufnahme in die
experimentellen Zusammensetzungen, beginnend mit Tag 0 (ungefähr 85.000
Zählungen pro
Minute oder cpm) bis Tag 28 (ungefähr 10.000 cpm), gefolgt von
einem Anstieg an Tag 42 (ungefähr
43.000 cpm). Die Unterschiede zu den verschiedenen Zeitpunkten für die experimentellen
Zusammensetzungen waren signifikant, wobei p weniger als 0,01 bei
dem Student-t-Test ausmachte. Die Aufnahme von [3H]Thymidin in
die Kontrollzusammensetzungen unterschied sich zu keinem Zeitpunkt
signifikant von der Grundlinie (ungefähr 2.000 cpm). Die Unterschiede
zwischen der experimentellen und der Kontrollgruppe waren zu jedem überprüften Zeitpunkt
(d. h. an den Tagen 0, 14, 28 und 42) signifikant (p < 0,05).
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Die Überprüfung der
experimentellen Zusammensetzungen mit Fluoreszenzmikroskopie (bei
100X) bestätigte,
dass das Wachstum der neuen Matrix bei einem gleichzeitigen interstitiellen
Anstieg von lebenden Chondrozyten erfolgte. Die Fluoreszenzfärbung von
experimentellen Zusammensetzungen am Tag 42 zeigte, dass die entvitalisierten
Matrizen kein Calcein aufnahmen, während die neue Knorpelschicht,
die zwischen benachbarten Matrizen ausgebildet worden war, hell
mit Calcein fluoreszierte, was auf die Gegenwart von lebenden Zellen
in der Schicht hinweist. Sprossen von neuem Knorpel, die hell mit
Calcein fluoreszierten, wurden auch beobachtet, als sie in die entvitalisierte
Matrix eindrangen. Lebende Cluster von Chondrozyten wurden an den
Tagen 28 und 42 innerhalb der allogenen Matrizen festgestellt.
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Beispiel ll: biochemische
Bewertung der Knorpelbindung
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Um
die Festigkeit der Bindung zu testen, die zwischen zwei Knorpelscheiben
ausgebildet wurde, so wie in dem Beispiel oben beschrieben, wurde
das Paar verbundener Scheiben auf Plexiglasstäbe geklebt und in die Backen
einer Testmaschine befestigt. Die verbundenen Scheiben wurden bis
auf Zugversagen gezogen, so wie entweder durch sichtbare Trennung
der Knorpelscheiben angezeigt oder so lange, bis die gemessene Belastung
weniger als 0,05 Newton betrug. Die resultierenden Belastungen wurden
auf einem Personal Computer aufgezeichnet und die Daten mit einer
Geschwindigkeit von 5 Punkten/Sekunde gesammelt. Die Probenpaare
wurden während
des gesamten Testverfahrens hindurch mit PBS hydriert gehalten.
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Angewendete
Verschiebungen und gemessene Belastungen wurden auf Probendicke
und -fläche
normalisiert, wobei unter Verwendung dieser Daten eine Belastungs-Spannungs-Kurve
für jede
Probe erstellt wurde. Aus der Belastungs-Spannungs-Kurve wurde die
Reißfestigkeit
(SUTS) durch Prüfung als jene Spannung bestimmt,
bei der durch weitere Spannungszunahmen weniger Belastungen erzeugt
wurden. Die Bruchspannung (ϵf)
wurde ebenfalls durch Überprüfung festgestellt.
Die Bruchenergie (Ef), die als die Fläche definiert
ist, die bis zum Versagen unter der Belastungs-Spannungs-Kurve ist,
wurde numerisch unter Verwendung des Reimann-Summenverfahrens berechnet,
wobei das Partitionselement durch den Spannungsintervall zwischen Datenpunkten
gegeben war. Der dynamische Festigkeitsmodus (M) für die vorgegebene
Belastungsrate jeder Probe wurde als der Anstieg des linearen Abschnitts
der Belastungs-Spannungs-Kurve unter Verwendung eines standardmäßigen Fehlerquadratalgorithmus
berechnet.
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Die
in nackte Mäuse
implantierten Knorpelzusammensetzungen, wie in Beispiel I beschrieben,
wurden bis zu sechs Wochen lang in wöchentlichen Abständen entnommen.
Die Zugfestigkeit, Bruchspannung, Spannungsenergie und der Zugmodus
der Knorpelbindung, die in diesen Zusammensetzungen ausgebildet
worden ist, wurde bewertet. Die Werte dieser Parameter zeigen die
Verbindungsfestigkeit an. Die in 2A–2D angeführten Daten
zeigten, dass die Werte der vier Parameter bei den Knorpelzusammensetzungen,
die isolierte Chondrozyten enthielten, deutlich höher waren
als bei solchen Zusammensetzungen, die keine Chondrozyten enthielten.
Darüber
hinaus stiegen die Werte im Laufe der Zeit in den ersteren Zusammensetzungen stetig
an, und bis Woche 6 erreichten sie 5–10% der entsprechenden Werte
von normalem Gelenksknorpel.
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Nach
den biochemischen Tests wurden Proben zur histologischen Evaluierung
entnommen. Die histologische Evaluierung wurde auch auf einigen
Proben durchgeführt,
die nicht biochemisch getestet wurden. Für eine histologische Analyse
vor und nach dem Test wurden Proben in 10% phosphatgepuffertem Formalin fixiert
und in Paraffin eingebettet. Es wurden serielle Schnitte mit einer
Dicke von 5 μM
erhalten und mit Safranin-O gefärbt.
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Die
histologische Analyse von biomechanisch getesteten Proben zeigte,
dass es zu einem Bindungsversagen bei der Schnittstelle zwischen
dem neuen und dem entvitalisierten Knorpel in den experimentellen Gruppen
oder zwischen den zwei Knorpelscheiben im Fall der Kontrollgruppen
gekommen ist. Nachdem die zwei Schichten der neuen Matrix ungefähr am Tag
21 fusionierten, wurde kein Versagen mehr in der Dicke des neuen
Gewebes beobachtet, aber immer an der Schnittstelle der neu ausgebildeten
Matrix und des entvitalisierten Knorpels.
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Bei
Proben, die während
des Testverfahrens fixiert wurden, wurde das neu ausgebildete Gewebe
von der entvitalisierten Knorpelmatrix weggezogen. Dies war analog
zu einem scheinbaren Riss, der sich entlang der Schnittstelle zwischen
der neuen und der entvitalisierten Matrix ausbreitete. Eine Beobachtung
dieses Prozesses zeigte, dass, in der Nähe der Spitze des Risses, Zellen
entlang der Bruchlinie scheinbar in die Richtung langgezogen sind,
die senkrecht zu der Linie der Ausbreitung des Risses verläuft. Gelegentlich
kam es zu Brüchen
an gegenüberliegenden
Seiten und beide breiteten sich zum Zentrum hin aus, wobei die Verbindung
intakt blieb.
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In
Fällen,
in denen Chondrozyten in eine entvitalisierte Matrix eindrangen,
kam es zu einem Bruch an der gegenüberliegenden Schnittstelle
in 80% der Proben-Schnitte.
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Wie
oben gezeigt, nimmt die Festigkeit der Schnittstelle zwischen dem
neuen Gewebe und der bestehenden Matrix im Laufe der Zeit zu, was
eine Neumodellierung des neuen Gewebes zeigt, selbst nachdem der Raum
zwischen den Matrixstücken
mit neuem Gewebe gefüllt
worden ist. Obwohl die Gesamtfusion der zwei Schichten von neuer
Matrix ungefähr
am Tag 21 erfolgte, wie durch die Histologie gezeigt, ergab die
biomechanische Studie eine Zunahme der Festigkeit des Reparatwgewebes
zu späteren
Evaluierungszeitpunkten (Tag 28 und Tag 42). Dieses Phänomen könnte durch
die Bildung von Sprossen erklärt
werden, die von dem neuen Gewebe in die entvitalisierte Matrix eindringen,
wodurch das Konstrukt stabilisiert und die Schnittstelle gestärkt wird;
dies stimmt mit histologischen Erkenntnissen überein, dass in 80% der Proben-Schnitte
ein Versagen auf der gegenüberliegenden
Schnittstelle auftrat, wenn eine Penetration vorhanden war.
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Beispiel III: Meniskusreparatur
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Dieses
Beispiel verwendet das Knorpelreparaturverfahren von Beispiel I
für eine
Meniskusreparatur.
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Gelenksknorpel
wurde aus Lammgelenken geerntet und die Chondrozyten wie in Beispiel
I oben beschrieben isoliert. Meniskus-Chips wurden aus den Knien
von Lämmern
derselben Spezies geerntet.
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Menisken
wurden aus nicht verwandten Lämmern
geerntet, wobei jeder Meniskus in drei Teile aufgeteilt wurde. Der
vaskularisierte Abschnitt wurde aus der avaskulären Zone jedes Teils entfernt,
und die Menisken wurden unter Verwendung von fünf Gefrier-/Auftau-Zyklen entvitalisiert.
Eine 4 mm lange Korbhenkel-Läsion
(auch als Fraktur bezeichnet) wurde in jeden Meniskus ungefähr 2 mm
von dem freien Rand der avaskulären
Zone geschnitzt.
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Die
entvitalisierten Chips wurden mit Lamm-Chondrozyten co-kultiviert,
wie in Beispiel I beschrieben. Die Menisken wurden in vier Gruppen
aufgeteilt. In Gruppe A wurde ein mit Chondrozyten geimpfter Chip
innerhalb der Korbhenkelfraktur des Meniskus genäht. In Gruppe B wurde ein ungeimpfter
Chip auf die Fraktur genäht.
In Gruppe C wurde die Meniskusfraktur ohne einen Chip genäht. In Gruppe
D wurde die Fraktur nicht behandelt (kein Nähen).
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Das
in Beispiel I beschriebene Fibrin-Klebergel wurde danach auf die
Meniskusproben in jeder Gruppe aufgetragen, um die Proben mit dem
Gel zu umgeben. Jede der zwei Proben aus jeder Gruppe wurde in die subkutane
Tasche einer nackten Maus, bei acht Mäusen insgesamt, implantiert.
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Nach
14 Wochen wurden die Meniskusproben aus den Mäusen entfernt, grob histologisch
untersucht und auf eine Knorpelreparatur, wie in Beispiel I beschrieben,
untersucht. Die Proben aus Gruppe A behielten ihre Form und waren
vollständig
repariert, während
die Proben aus den Gruppen B-D keinerlei Hinweise auf eine Reparatur
aufwiesen.
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Beispiel
IV: klinische Reparatur von Gelenksknorpel Dieses Beispiel beschreibt
ein prophetisches Protokoll (adaptiert aus Chu et al., supra) für das Reparieren
eines Vollhaut-Gelenkknorpel-Schadens in einem Kniegelenk eines
Menschen. Das chirurgische Verfahren schließt den Eintritt in das Kniegelenk
durch einen standardmäßigen Medianschnitt
ein. Die beschädigte
Gelenksoberfläche
wird mit einem Osteotom in einem rechtwinkeligen Muster entfernt.
Ungefähr
5 mm subchondraler Knochen werden mit einem Hochgeschwindigkeitsbohrer
entfernt. Danach wird das Wirtsbett gemessen.
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Ein
allogenes Transplantat mit ähnlicher
Größe und Position
wird aus einem frischen Kadaverknie eines gesunden Spenden entfernt.
Das Kadaverknie entspricht der Größe nach dem schadhaften Knie,
so wie durch die anteroposteriore Abmessung des Schienbeinkopfes
auf standardmäßigen Röntgenbildern
bestimmt. Der allogene subchondrale Knochen wird mit einem Schneidewerkzeug
auf eine Dicke von 5 bis 10 mm geschnitten. Pulsatile Spülung wird
verwendet, um zellulare Elemente aus dem Mark auszuspülen. Eine
Kleberzusammensetzung, die Fibrin-Gel und Chondrozyten enthält, die
aus dem Knochenmark des Patienten gewonnen wurden (ungefähr 106 Zellen/ml), wird auf das Wirtsbett und
das allogene Transplantat an Stellen aufgetragen, wo die beiden
einander berühren
werden. Das allogene Transplantat wird dann in das Wirtsbett eingepresst
und ungefähr
1 bis 2 mm oberhalb der Gelenksoberfläche des Wirtsknochens positioniert.
Resorbierbare Stifte werden für
die vorübergehende
interne Fixierung verwendet.
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Andere Ausführungsformen
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Es
ist zu verstehen werden, dass die Erfindung zwar in Zusammenhang
mit der detaillierten Beschreibung derselben dargelegt wurde, dass
die vorhergehende Beschreibung jedoch nur erläuternden Charakter hat und
den Schutzumfang der Erfindung nicht einschränkt, der vielmehr durch den
Schutzumfang der beiliegenden Ansprüche definiert wird.