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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Granulats
zur Verwendung bei der Herstellung von im Mund löslichen, schnell zerfallenden
Tabletten.
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Technologischer
Hintergrund
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Eine
der Veränderungen,
die in der modernen Gesellschaft auftreten, ist die fortschreitende
Alterung der Bevölkerung.
Solch ein Phänomen
wird von dem Einsetzen von degenerativen Pathologien, die Schwierigkeiten
mit der Koordination und mit dem Schlucken von traditionellen, oralen
Formen wie Tabletten oder Kapseln einschließen, begleitet. Die genannten
Probleme sind, obwohl aus anderen Gründen, auch bei anderen Bevölkerungsgruppen,
wie Kindern, vorhanden.
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Auf
der anderen Seite wird der Bedarf nach festen pharmazeutischen Formen,
die in der Lage sind, ein Medikament innerhalb kurzer Zeit nach
der Verabreichung verfügbar
zu machen, auch von solchen Patienten gespürt, die keine Schluckprobleme
haben.
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In
einigen Bereichen der Therapie, wie die die mit Analgesie verbunden
sind, werden heutzutage schnell wirkende Medikamente benötigt, die über die
orale Route verabreicht werden.
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Die
konventionelle Lösung
für ein
solches Problem wird üblicherweise
durch wasserlösliche,
schäumende
Tabletten bereitgestellt.
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In
diesem Fall nimmt der Patient die wässrige Lösung auf, die aus dem Zerfall
der Tablette in Wasser resultiert, so dass der aktive Inhaltsstoff bereits
in einer sehr gut bio-verfügbaren
Form in Wasser gelöst
oder dispergiert ist.
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Eine
Vielzahl an Verfahren zur Herstellung von Granulaten zur Verwendung
bei der Herstellung von schäumenden
Tabletten sind bekannt. Eines der genannten Verfahren, so genanntes „Single
Phase" besteht im
Halten der Suspension der schäumenden
Mischung und optional Excipienten in einem Luftstrom und im Granulieren
der genannten Mischung unter Verwendung von Wasser und/oder einem
bindenden Polymer. Die nach der Granulationsphase erhaltene Masse
wird in einem Schritt getrocknet, gesiebt und gesammelt.
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Die
schäumenden
Tabletten müssen
jedoch, um verabreicht zu werden, in einem Träger dispergiert werden, da
sie nicht direkt eingenommen werden können. Dies ist in vielen Fällen, vor
allem für
die oben genannten Bevölkerungsgruppen,
eine Einschränkung
für die
Verwendung solch einer pharmazeutischen Formulierung.
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Aus
diesem Grund sind Tabletten zur Verwendung bei der oralen oder sublingualen
Verabreichung, die im Mund löslich
sind, vorgeschlagen worden.
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Die
bukkalen Tabletten sind für
den Zerfall im Mund vorgesehen. Der Patient platziert sie in der
Mundhöhle,
auf der Zunge oder zwischen Wange und Zahnfleisch und ermöglicht dabei
eine langsame Auflösung, die üblicherweise
30 bis 60 Minuten dauert (E. Rotteglia „Compresse farmaceutiche", Società Editoriale
Farmaceutica, Mailand, Italien, 1966).
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Auf
der anderen Seite sind sublinguale Tablette dazu vorgesehen, unter
die Zunge platziert zu werden, wobei die aktive Substanz direkt über die
Schleimhaut absorbiert werden kann (E. Rotteglia, ibid and S. Casadio,
Technologia Farmaceutica II Ed., Cisalpina Goliardica, Mailand,
Italien).
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Diese
Art an verlängerter
Freisetzung ist für
die Formulierung von aktiven Inhaltsstoffen, wie Schmerzmittel,
die einen unmittelbaren Effekt ausüben müssen, kaum geeignet.
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Diese
Voraussetzung kann durch gefriergetrocknete, sublinguale Tabletten,
wie solche die gemäß des Zydis®-Verfahrens
hergestellt wurden, erfüllt
werden (Manufacturing Chemist, 36–37, Februar 1990).
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Solche
Formulierungen sind jedoch sehr teuer und benötigten aus herstellungstechnischer
Sicht anspruchsvolle Technologien und Verfahren. Diese Produkte
sind im Wesentlichen gefriergetrocknete Produkte und die pharmazeutische
Formulierung ist dadurch schwierig zu handhaben (aufgrund ihrer
Bröckelig-
und Zerbrechlichkeit) und verlangt eine spezielle Verpackung. Ein
Problem, welches mit dieser Art an Formulierung verbunden ist, ist
die Unmöglichkeit
irgendeine Maskierung des Geschmacks bei dem aktiven Inhaltsstoff
zu bewirken.
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US-A-4,337,246
offenbart ein Verfahren zur Herstellung einer granularen Zusammensetzung,
bei der eine Mischung, umfassend Mecobalamin, Maisstärke und
Mannitol mit einer granulierenden Flüssigkeit, umfassend eine wässrige Lösung von
Hydroxypropylcellulose, versprüht
wird. Die feuchte Zusammensetzung wird in einem Flüssigbett
getrocknet, um die granulare Zusammensetzung zu bilden.
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WO
88/08298 (Fluisz Technologies, 3-11-1988) offenbart schnell zerfallende
pharmazeutische Zusammensetzungen, bei denen der aktive Inhaltsstoff
in Fasern eines wasserlöslichen
Trägers
eingebracht sind, die durch einen spezifischen Herstellungsprozess,
das eine spezifische, teure Anlage benötigt, hergestellt werden. Zusätzlich besitzen
die erhaltenen Zusammensetzungen Bröckeligkeitsprobleme und müssen immer
mit besonderer Vorsicht gehandhabt und verpackt werden (Einsatz
von dehydratisierenden Mitteln, Feuchtigkeits-dichten Verpackungen,
Arbeitsumgebung mit kontrollierter Feuchtigkeit und so weiter).
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EP 494972 A (Cima
Labs Inc.; 22-7-1992) beschreibt schäumende Tabletten zur Verwendung
bei der direkten oralen Verabreichung ohne eine vorherige Entwicklung
des Schäumens
in Wasser, bestehend aus Mikrokapseln, die die aktiven Inhaltsstoffe
und eine Menge an schäumenden
Mitteln enthalten, die ausreicht, um die Freisetzung der Mikrogranalien
nach der Einnahme zu fördern
und um einen zischenden Effekt bei Kontakt mit der bukkalen Schleimhaut
des Patientens zu ergeben.
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Die
Menge an schäumenden
Mitteln, typischerweise Zitronensäure und ein Carbonat oder ein
Bicarbonat, variiert von 5 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, vorzugsweise von 15 bis 30 %. Die Zerfallszeiten
im Mund reichen von 30 Sekunden bis 5–7 Minuten.
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In
diesem sollten, obwohl die vorhandenen Mengen an schäumenden
Mitteln geringer ist, als in konventionellen Formulierungen (60
Gew.-% bezogen auf die gesamte Zusammensetzung), die üblichen
Vorsichtsmassnahmen für
die schäumenden
Tabletten vorgenommen werden.
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Weitere
Nachteile sind die Bröckeligkeit
der Tabletten und die Verwendung von Mikrokapseln. Tatsächlich befasst
sich die Herstellungstechnik, die in
EP 494972 A beschrieben ist, nicht mit der
feuchten Granulation unter Verwendung eines Lösungsmittels, sondern mit dem
direkten Mischen der Pulver und der anschließenden Verpressung. Solch eine
Herstellungstechnik ergibt Tabletten mit höheren Bröckeligkeitswerten als die,
die die feuchte Granulation der zu verpressenden Mischung einschließt.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
wurde nun gefunden, dass im Mund lösliche, schnell zerfallende
Tabletten mittels Flüssigbett-Granulation
eines Polyalkohols, einer essbaren Säure oder einer schäumenden
Mischung aus Säuren
und Basen für
die Lebensmittelverwendung, optional in Mischung mit weiteren festen
Komponenten mit einer wässrigen Lösung eines
wasserlöslichen
oder wasserdispergierbaren Polymeren hergestellt werden können.
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Das
gemäß der Erfindung
erhaltene Granulat ist durch eine hohe Porosität und eine niedrige Schüttdichte
charakterisiert und ermöglicht
die Herstellung von Tabletten, die bei Kontakt mit Speichel mit
Zeiten, die beispielsweise von 30'' bis
3' variieren, schnell
zerfallen.
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Die
schäumenden
Mittel können
in der Granulatzusammensetzung vorhanden sein, um den Zerfall der Tabletten
weiter zu fördern.
Zu diesen Zweck können
deutlich niedrigere Mengen an schäumenden Mitteln als solche,
die üblicherweise
in den konventionellen schäumenden
Zusammensetzungen, eingesetzt werden. Ungefähr 20 Gew.-% an schäumenden
Mittel bezogen auf die Basis der gesamten Tablette gewährleisten
zum Beispiel eine äußerst schnelle
Auflösung,
aber sogar niedrigere Mengen, zum Beispiel niedriger als 5 % ergeben ähnliche
Zerfallszeiten.
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Außerdem ist überraschenderweise
gefunden worden, dass der im Wesentlichen selbe Zerfallseffekt auch
erhalten werden kann, wenn nur die Säureverbindung des schäumenden
Paars verwendet wird.
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Die
Zusammensetzungen, die gemäß der Erfindung
erhältlich
sind, zeigen zusätzlich
zu Zerfallszeiten, die niedriger oder irgendwie vergleichbar sind
mit denen von traditionellen Formulierungen, die folgenden weiteren
Vorteile:
- – höhere Stabilität,
- – sehr
gute organoleptische Charakteristika,
- – Handhabung
und Verpackung ohne die Notwendigkeit von Vorsicht und Maßnahmen,
die für
schäumende Formulierung
benötigt
werden.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Das
Verfahren gemäß der Erfindung
besteht in der Flüssigbett-Granulation in einem
wasserlöslichen oder
wasserdispergierbaren Polymeren, einem Verdünnungsmittel aus der Klasse
der Polyalkohole und optional weiteren festen Komponenten wie aktiven
Bestandteilen, Geschmacksstoffen, Süßungsmitteln, Tensiden, Desintegrationsmitteln.
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Die
Polyalkohole, die gemäß der Erfindung
eingesetzt werden können,
sind solche, die für
die Lebensmittelverwendung einsetzbar sind und sind vorzugsweise
ausgewählt
aus Mannitol, Xylitol, Sorbitol, Maltitol, Erythritol und Lactitol.
Besonders bevorzugt sind Sorbitol und Xylitol, die eine hohe Wasserlöslichkeit,
eine negative Lösungswärme aufweisen
und in der Lage sind ein angenehmes Gefühl der Frische zu geben. Der
Polyalkohol wird zu 50 bis 90 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge
der Tablette, durch Verpressen des Granulats erhalten.
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Wasserlösliche oder
wasserdispergierbare Polymere sind ausgewählt aus denen, die üblicherweise
im pharmazeutischen Bereich eingesetzt werden. Beispiele der genannten
Polymere umfassen Polyethylenglykole, Natriumcarboxymethylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Xanthangummi, Polyethylenoxid (Polyox(R)), ethoxyliertes Polyoxypropylen (Pluronic(R)), Acryl- und Methacrylsäurepolymere
(Eudragit(R)), Carrageenin, Ethylcellulose
(AcquacoatR), Polyvinylalkohol. Die Menge
an in Wasser gelöstem
oder dispergiertem Polymer variiert von 1 bis 10 Gew.-% bezogen
auf die Gesamtzusammensetzung.
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Die
Flüssigbettgranulation
wird üblicherweise
durch Anpassung der Betriebsbedingungen durchgeführt, so dass die Temperatur
der Zuluft von 30 bis 50°C
beträgt
und die Temperatur der Abluft von 25 bis 45°C beträgt. Der Durchfluss an verteilter
Lösung
hängt natürlich von
der Größe und dem
Typ der Anlage ab. Im Prinzip werden in einer Pilotanlage des Typs
Niro Aereomatic Strea 1 Durchflüsse,
die zwischen 10 und 15 ml/min an Polymerlösung oder -dipersion variieren,
verwendet.
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Zusätzlich zu
dem Polyalkohol kann die feste Phase alle der anderen Komponenten
(aktiver Bestandteil, Geschmacksstoffe, Süßungsmittel und ähnliches)
enthalten oder manche von ihnen können mit dem Granulat vor dem
Verpressen gemischt werden. Solch eine Alternative kann geeignet
sein, im Fall von höchst
thermo-sensiblen Komponenten oder im Fall von Excipienten wie Schmiermitteln,
Geschmacksstoffen und Desintegrationsmitteln.
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Die
schäumende
Mischung kann aus Säuren
und Basen für
die Lebensmittelverwendung bestehen.
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Die
Säurequelle
kann aus Zitronensäure,
Weinsäure, Äpfelsäure, Fumarsäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Alginsäuren, den
entsprechenden Anhydriden und Säuresalzen
wie Dihydrogenphosphat, Dinatriumdihydrogenphosphat, Zitronensäuresalzen
bestehen.
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Die
Base kann sein: feste Carbonate von Salzen wie Natriumcarbonat,
Natriumbicarbonat, Kaliumcarbonat, Kaliumbicarbonat, Magnesiumcarbonat,
Natriumglycincarbonat, L-Lysincarbonat, Arginincarbonat und amorphes
Calcium.
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Die
Menge an schäumender
Mischung oder lediglich an der Säure
ist vorzugsweise weniger als 20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
am meisten bevorzugt weniger als 5 %.
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Alternativ
können
die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
nur die Säurekomponente,
insbesondere Zitronensäure,
in Gewichtsprozenten von 1 bis 40 bezogen auf das Gesamte enthalten.
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Die
Zusammensetzungen, die gemäß des Verfahrens
der Erfindung erhältlich
sind, sind geeignet für die
Verabreichung von jedwedem aktiven Bestandteil, der oral verabreicht
werden kann und in der Lage ist, durch die Mundschleimhaut und/oder
den gastrointestinalen Trakt absorbiert zu werden. Falls gewünscht, kann
der aktive Bestandteil vorher beschichtet worden sein.
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Außerdem sind
die Zusammensetzungen, die gemäß des Verfahrens
der Erfindung erhältlich
sind, besonders geeignet für
die Verabreichung von Vitaminen, Mineralsalzen, Nahrungsergänzungsmittel,
Pflanzenextrakten und Mischungen daraus.
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Beispiele
an aktiven Bestandteilen, welche in dem Verfahren der Erfindung
eingesetzt werden können, umfassen:
Hustenmittel, Antihistaminpräparate,
Abschwellungsmittel, Antisäuerungsmittel,
Schmerzmittel, Entzündungshemmer,
Antibiotika, Anticholesterinmittel, antiarrhythmische Mittel, antiepileptische
Mittel, Appetitzügler,
schleimlösende
Mittel, angstlösende
Mittel, Mittel gegen Magengeschwüre,
Koronardilationsmittel, Psychopharmaka, Antipsychotika, antineoplatsische
Mittel, Mittel gegen Erbrechen, Schlafmittel, Mittel gegen Kinetose,
muskelerschlaffende Mittel, neuromuskuläre Mittel, blutzuckersenkendes
Mittel, schilddrüsendämpfende
und -stimulierende Mittel, harntreibende Mittel, krampflösendes Mittel,
gebärmuttererschlaffende
Mittel, Anabolika und Kombinationen davon.
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Beispiele
für Vitamine
umfassen Vitamin C, Vitamin E, Vitamin D, Vitamin K, Vitamin A,
Vitamin B-Komplex, Folsäure,
Cholin, Carnitin, Carnosin, Carotenoide, Lycopen, optional in der
Form von Coenzymen.
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Beispiele
für die
Mineralsalze umfassen Salze von essentiellen Elementen wie Calcium,
Magnesium, Eisen, Zink, Selen, Kupfer, Iod, Phosphor, Chrom, Kobalt,
Mangan, optional in Mischungen daraus.
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Beispiele
an Nahrungsergänzungsmitteln
umfassen Aminosäuren,
Proteine, Pflanzen- oder Fischöle, Ginseng,
Kleie, Honig, Gelée
royale, Schrotmehle und ähnliches.
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Beispiele
für Derivate
oder Extrakte natürlichen
Ursprungs umfassen grünen
Tee, Ginseng, Guarana, Gingko Biloba, Blaubeerenextrakte, Proanthocyanoside,
Traubenkernextrakte und ähnliches.
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Der
Geschmacksstoff ist ein wichtiges Merkmal diesen Typs an pharmazeutischer
Formulierungen und kann während
des finalen Mischens mit anderen Excipienten in die äußere Phase
eingebracht werden oder er kann unter Verwendung der Flüssigbettgranulationstechnik
auf das Granulat gesprüht
und dann auf den aktiven Bestandteil gesprüht werden, wobei in einigen
Fällen
die Fähigkeit
der Geschmackserzeugung des Geschmacksstoff bezüglich des aktiven Bestandteile
ausgenutzt wird.
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Die
Geschmacksstoffe können
aus synthetischen oder natürlichen
Geschmacksstoffen, Pflanzen- oder Blumenextrakten, alleine oder
in Kombination, ätherischen Ölen wie
Zimt, Pfefferminz, Gewürznelke, Anis,
Eukalyptus, Thymian, Zeder, Kamillenöle ausgewählt sein. Andere geeignete
Geschmacksstoffe sind Fruchtessenzen wie Apfel, Pfirsich, Erdbeere,
Himbeere, Orange, Aprikose, Kirsche, Pflaume, Ananas, Kaugummi,
alleine oder in Kombination.
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Die
Menge an eingesetztem Geschmacksstoff kann in Abhängigkeit
von einer Vielzahl an Faktoren wie die Intensität des gewünschten organoleptischen Effekts
variieren: die Menge kann jedenfalls von 0,5 bis 3 % bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zusammensetzung variieren.
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Die
Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
darüber
hinaus Desintegrationsmittel wie mikrokristalline Cellulose, die
mit Gum Arabicum beschichtet ist, Kartoffel- oder Maisstärken, modifizierte
Stärken,
Polyvinylpyrrolidone, Kreuzpovidon, Alginsäure, Natrium-Stärkeglycolat,
Agar, in Menge variierend von 2 bis 10 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, enthalten.
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Die
Zusammensetzungen können
optional farbgebende Mittel wie Titandioxid, akzeptable natürliche oder
synthetische farbgebende Mittel enthalten, die während der Granulationsphase
aufgesprüht
werden können.
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Die
Schmiermittel und Tenside können
entweder während
der finalen Mischungsphase vor der Verpressung oder während der
Granulation zu dem Granulat gegeben werden.
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Von
den traditionellen, festen Schmiermitteln können Ca-, Mg-, Zn-Salze von
Stearinsäure,
partiell hydrierte Pflanzenöle,
Polyethylenglykole, Polyoxyethylenmonostearat, Talk, Natriumbenzoat,
Natriumlaurylsulfat, Magnesiumoxid eingesetzt werden.
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Die
Menge an zuzugebendem Schmiermittel kann von 0,2 % bis 1,0 der Gesamtzusammensetzung variieren.
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In
all diesen Excipientenmischungen ist die Schüttdichte vor und nach der Granulation
bestimmt worden.
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Vor
der Granulation variiert die Dichte von 0,6 bis 0,8 g/ml. Nach dem
Granulationsverfahren mit den oben angegebenen Bedingungen sinkt
die Dichte auf 0,3–0,5
g/ml.
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Diese
Daten bestätigen
die Fähigkeit
dieses Verfahrens, Granulate mit niedriger Dichte und dadurch hoher
Porosität
herzustellen.
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Diese
poröse
Struktur bleibt sogar nach der Verpressung des Granulats erhalten
und dadurch werden Tabletten mit einer variablen Härte von
6–7 Kp
erhalten, die in einer Zeit zwischen 30'' und
120'' zerfallen.
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Um
die Zerfallsrate zu erhöhen,
kann das gemäß der Erfindung
erhaltene Granulat in eine Form, zum Beispiel in eine kreisförmige Form
mit einem im wesentlichen ringförmigen
Bereich wie in den 1a (Grundriss) und 1b (Querschnitt)
gezeigt, verpresst werden, bei der die Tablettenoberfläche erhöht wird.
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Die
folgenden Beispiele illustrieren die Erfindung im größeren Detail.
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Beispiel 1
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Im
Mund lösliche
Nimesulid-Tabletten (100 mg an Nimesulid für 1,0 g Tablette, Durchmesser
16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3, 4 und 5, die zuvor gewogen und gesiebt wurden,
wurden in ein Flüssigbett (Niro
Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 40°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
7 und 8 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 2
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Im
Mund lösliche
Nimesulid-Tabletten (100 mg an Nimesulid pro 1,0 g Tablette, Durchmesser
16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3 und 4, die zuvor gewogen und gesiebt wurden,
wurden in ein Flüssigbett
(Niro Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 40°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
6 und 7 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 3
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Im
Mund lösliche
Multivitamin-Tabletten (1,0 g Tabletten, Durchmesser 16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 13 und 15, die zuvor
gewogen und gesiebt wurden, wurden in ein Flüssigbett (Niro Aeromatic Strea
1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung von
PEG 6000 in 60 ml Wasser mit einem Strom von 8 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 35°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den verbliebenen
Komponenten gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 4 (nicht im Umfang
der Erfindung)
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Im
Mund lösliche
Acetylsalicylsäure-Tabletten
(300 mg Acetylsalicylsäure
pro 1,1 g Tablette, Durchmesser 16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1 und 2, die zuvor gewogen und gesiebt wurden, wurden
in ein Flüssigbett
(Niro Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 45°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
4, 5 und 6 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 5
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Im
Mund lösliche
Paracetamol (Pharmazome I.R.)-Tabletten (500 mg an Paracetamol für 2,0 g
Tablette, Durchmesser 19 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3, 4, 5 und 6, die zuvor gewogen und gesiebt wurden,
wurden in ein Flüssigbett (Niro
Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 60 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 50°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
8 und 9 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 19 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 6
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Im
Mund lösliche
Grüner
Tee-Tabletten (50 mg Grüner
Tee für
1,8 g Tablette, Durchmesser 19 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3, 4 und 5, die zuvor gewogen und gesiebt wurden,
wurden in ein Flüssigbett (Niro
Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 11,2 ml/Minute
(peristaltische Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 50°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
7 und 8 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 19 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 7
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Im
Mund lösliche
Cimetidin-Tabletten (50 mg an Cimetidin für 1,0 g Tablette, Durchmesser
16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2 und 3, die zuvor gewogen und gesiebt wurden, wurden
in ein Flüssigbett
(Niro Aeromatic Strea 1) überführt. Zunächst wurde
eine Lösung
der Komponenten 4 und 5 in Wasser aufgesprüht und dann eine Dispersion
der Komponenten 6, 7, 8 und 9 in 20 ml Wasser. Nach Trocknung wurden
die Komponenten 10, 12 und 13 zugegeben. Die Granulation wurde mit
einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 60 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 50°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
14 und 15 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 8
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Im
Mund lösliche
Ibuprofen-Tabletten (100 mg an Ibuprofen für 1,0 g Tablette, Durchmesser
16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1 und 2, die zuvor gewogen und gesiebt wurden, wurden
in ein Flüssigbett
(Niro Aeromatic Strea 1) überführt. Zunächst wurde
eine Lösung
der Komponenten 3, 4, 5 und 6 in 11,5 ml Wasser aufgesprüht und dann
eine Lösung
der Komponenten 7 und 8 in 25 ml Wasser. Nach Trocknung wurden die Komponenten
9, 10 und 11 zugegeben. Die Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von 12 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 10 ml/Minute (peristaltische
Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 40°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
13, 14 und 15 gemischt.
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Die
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 16 mm Durchmesser
tablettiert.
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Beispiel 9
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Im
Mund lösliche
N-Acetylcystein-Tabletten (200 mg an N-Acetylcystein für 1,2 g
Tablette, Durchmesser 16 mm)
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Herstellungsverfahren
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Die
Komponenten 1, 2, 3, 4 und 5, die zuvor gewogen und gesiebt wurden,
wurden in ein Flüssigbett (Niro
Aeromatic Strea 1) überführt. Die
Granulation wurde mit einer wässrigen
Lösung
von PEG 6000 in 50 ml Wasser mit einem Strom von 11,2 ml/Minute
(peristaltische Pumpe) und einer Zulufttemperatur von 50°C durchgeführt.
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Das
erhaltene Granulat wurde nach Trocknung, Abkühlung und Sieben mit den Komponenten
7, 8, 9, 10, 11 und 12 gemischt.
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sDie
erhaltene Mischung wurde mit einem Stempel von 19 mm Durchmesser
tablettiert.
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In
der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse der physikalischen Kontrollen,
die bei der Herstellung der Beispiele 1–9 durchgeführt wurden, gezeigt.