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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich allgemeinen auf Dilatationssysteme.
Die Systeme dienen dazu, dass ein Arzt Zugang zu Stellen im Körper eines
Patienten bekommt, beispielsweise, dass ein Urologe oder ein Radiologe
für eine
Nephrolithotomie zu den Nieren perkutanen Zugang erhält. Insbesondere
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Dilatationssysteme über die
gesamte Länge
der Öffnung, um
eine Kanalöffnung
auf eine gewünschte
Größe aufzuweiten
und um diese Öffnung
mit einer einzigen Vorrichtung beizubehalten.
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Hintergrundinformation
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Derzeitige
Verfahren, um einen Kanal in einem Patienten zu bilden, bringen
zuerst das Durchdringen der Flanke und beispielsweise der Niere
des Patienten mit einer kleinen Nadel mit sich, um einen ersten
Zugang zu erhalten. Geeignete Bildgebung verifiziert die korrekte
Platzierung. Der Kanal wird dann auf eine gewünschte Größe durch eines einer Vielzahl
von Verfahren geöffnet.
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Bei
einem ersten Verfahren wird ein rückseitig mit einem Spannschaft
beladener Ballonkatheter bis zu einem geeigneten Druck aufgeblasen.
Dieser Druck stellt die radiale Kraft zur Verfügung, den Kanal aufzuweiten.
Nachdem der Kanal aufgeweitet ist, wird ein Spannschaft über den
Ballon geführt,
um die Kanalöffnung
beizubehalten. Für
verschiedene Kanalgrößen ist
eine Reihe an Ballons mit unterschiedlichen Größen nötig, da die maximale Aufweitungskraft
nur erzielt wird, wenn der Ballon vollständig aufgeblasen ist. Für jeden
Ballonkatheter mit unterschiedlicher Größe muss ein Spannschaft mit
unterschiedlicher Größe verwendet
werden. Dennoch stellt dieses Dilatationsverfahren im Gegensatz
zu dem zweiten Verfahren von renalen Dilatoren und Spannschäften eine
gleichmäßige radiale
Kraft auf den Umfang des Ballons und entlang seiner Länge (sogenannte „kontinuierliche
Dilatation") bereit.
Es wird daher, und weil es das Trauma für den Patienten minimiert,
im Allgemeinen bevorzugt. Dennoch sind Ballons für ungleichmäßiges Aufblasen anfällig, wenn
der Widerstand des umgebenden Gewebes ungleichmäßig ist, wie etwa beim Auftreffen
auf Segmente von Narbengeweben. Der schwächste Bereich des Gewebes wird
schneller aufgeweitet, wobei ein Bauch gebildet wird, und das übrige Gewebe
wird aufgeweitet, wenn der Aufblasdruck erhöht wird, jedoch mit einer geringeren
Geschwindigkeit. Dieses Phänomen
wird als „Bauchbildung" bezeichnet.
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Ein
zweites, gegenwärtig
verwendetes Verfahren zur Dilatation umfasst die Verwendung mehrerer
passiver, renaler Dilatoren und Schäfte. Der renale Dilator schert
Gewebe ab, wenn er in den Kanal eingeführt wird. Der passive Dilator
ist eine Kunststoffröhre
mit einer Kugelspitze; der passive Schaft ist eine Hohlröhre. Sowohl
Dilatoren als auch Schäfte haben
spezielle voreingestellte Durchmesser. Der Größenbereich des Durchmessers
von renalen Dilatoren erstreckt sich beispielsweise von 2,64 mm
(8 F) bis 9,91 mm (30 F) mit einer Schrittweite von ungefähr 0,66
mm (2 F) (F bezieht sich auf „French", einer Maßeinheit
für Durchmesser,
wobei 1 F = 0,33 mm (0,013 Zoll) ist). Zuerst wird ein 2,64 mm (8
F) Dilator verwendet, um den Kanal aufzuweiten, worauf dieser schrittweise
durch größere Dilatoren
ersetzt wird, bis die gewünschte
Kanalgröße erreicht
ist. So ist mehrfaches Austauschen der Dilatoren nötig. Dieses
Verfahren verursacht unerwünschtes
Abscheren von Gewebe.
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Bei
einem dritten Verfahren wird eine längliche Röhre, die aus einem elastischen
Material wie zum Beispiel Gummi hergestellt ist, auf einem Stab angeordnet
und longitudinal gestreckt, wodurch die radiale Größe der Röhre verringert
wird. Die befestigte Röhre
wird in eine Kanalöffnung
eingeführt
und von dem Stab gelöst,
wodurch die radiale Größe der Röhre auf
ihre ursprüngliche
Größe anwächst. Wird dieses
System verwendet, wird eine Reihe von Röhren mit unterschiedlichen
radialen Größen benötigt, um
der gewünschten
Kanalöffnung
zu entsprechen. Die Auswahl der Röhre mit der gewünschten
Größe erlaubt
die Aufweitung einer Kanalöffnung
in einem Schritt. Ist aber einmal eine Röhre ausgewählt und positioniert, kann
die Größe des Kanals
nicht modifiziert werden.
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Bei
einem vierten Verfahren haben die Dilatoren ein verjüngtes distales
Ende, das durch eine kompaktierte verdichtete, geschlitzte Röhre oder
einer Reihe von umeinander gerollten Folien gebildet ist, um einen
Kegel zu bilden, der durch manuelles Einführen einer Stange innerhalb
der Innenseite des Dilators graduell aufgeweitet wird, bis die Wand
am distalen Ende des Dilators parallel ausgerichtet ist.
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In
noch einem weiteren Verfahren wird eine Geweberöhre unter Verwendung einer
Nadel und eines Stiletts perkutan in den Körper eingeführt. Einmal im Körper platziert,
wird die Nadel und das Stilett aus dem Gewebe entfernt, und ein
passiver Dilator wird manuell eingeführt, um den Radius der Geweberöhre zu vergrößern. Bei
Verwendung dieses Systems sind immer noch mehrere passive Dilatoren
nötig,
um die gewünschte
Kanalgröße graduell
zu erreichen.
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Eine
Hauptschwierigkeit dieser Verfahren liegt darin, dass für jeden
gewünschten
Kanaldurchmesser ein spezifischer Dilator oder Ballon und ein spezifischer
Schaft verwendet werden muss. Die beschränkte Verfügbarkeit an Größen für diese
Komponenten beschränkt
die Verfügbarkeit
an Kanalgrößen, die erhalten werden könnten. Ferner kann die Kanalgröße nicht
eingeengt werden, sobald diese Komponenten eingeführt sind.
Die WO 91/12846 beschreibt eine Kathetervorrichtung, die ein röhrenförmiges Glied
mit einer Vielzahl an Lumen und aufweitbaren Gliedern, einen Angioplastie-Ballon
und ein Reservoir, das ein therapeutisches Mittel enthält, umfasst.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Um
die Mängel
dieser Verfahren zu überwinden,
stellt die vorliegende Erfindung Dilatationssysteme zur Verfügung, bei
denen eine progressive Dilatation auf eine gewünschte Kanalgröße unter
Verwendung einer Betätigungsvorrichtung
mit einer Funktionalität
zur Größenwahl,
integriert eine einzige Vorrichtung, erreicht wird. Ferner sind
die Aufweitung auf eine gewünschte
Kanalgröße und die
Beibehaltung der Kanalöffnung
ebenso in eine einzige Vorrichtung integriert. Die integrierte Vorrichtung
stellt dem Arzt eine erhöhte
Anpassungsfähigkeit
und Flexibilität
zur Verfügung.
Ferner sorgen die Dilatationssysteme der vorliegenden Erfindung
dafür,
dass die radialen Kräfte über die
Länge des
Dilatationselements und dass der Widerstand gegen entgegenwirkende
radiale Kräfte,
die auf das Dilatationselement durch das mehr oder weniger nachgiebige
umgebende Gewebe der Körperöffnung ausgeübt werden,
durch die das Dilatationselement eingeführt ist, homogen aufgebracht
werden. Mehrere Dilatationssysteme, die eine Vielzahl an Möglichkeiten
verschiedener Dilatationselemente und Betätigungsmechanismen kombinieren
werden in der folgenden detaillierten Beschreibung vorgelegt. Die
Elemente eines jeden der speziellen nachfolgend beschriebenen Systeme
können miteinander
kombiniert werden, um weitere annehmbare Dilatationssysteme zu erhalten,
die funktionell ähnliche
Vorrichtungen ergeben.
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Gemäß der Erfindung,
wie sie in Anspruch 1 beschrieben ist, umfassen die Dilatationssysteme
ein Dilatationselement und einen Betätigungsmechanismus, wobei der
letztere die Schnittstelle zwischen Dilatationselement und dem Bediener
bildet. Das Dilatationselement kann radial auf jeden einer Vielzahl von
Durchmessern aufgeweitet werden. Die Aufweitung des Dilatationselements
wird durch den Betätigungsmechanismus
geführt
und gesteuert. Das Dilatationselement kann gleichfalls, sobald es
aufgeweitet ist, radial auf jeden einer Vielzahl von Durchmessern
unter Verwendung des Betätigungsmechanismus
verengt werden. Der Betätigungsmechanismus umfasst
ein Wählelement.
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In
einem Ausführungsbeispiel
des Dilatationssystems ist das Dilatationselement eine eingerollte
Folie. Die eingerollte Folie kann alleine oder in Kombination mit
weiteren Dilatationselementen verwendet werden. Die eingerollte
Folie entwickelt radial nach außen
gerichtete Kräfte,
wenn sie auf einen Durchmesser, der kleiner als ihr ursprünglicher
Ruhedurchmesser ist, zusammen gedrückt ist, und nach innen gerichtete
radiale Kräfte,
wenn sie auf einen größeren als
ihren ursprünglicher
Ruhedurchmesser aufgeweitet ist. Wenn sie aus einem anfänglich komprimierten
Zustand verwendet wird, wird die eingerollte Folie vorzugsweise
als ein Dilatationselement verwendet und, sobald sie im aufgeweiteten
Zustand ist, auch als ein Schaft. Wird sie aus einem anfänglichen
Ruhezustand verwendet, der zu einem erweiterten Zustand führt, wird
die Folie vorzugsweise als ein Schaft in Kombination mit weiteren
Dilatationselementen der Erfindung verwendet. Weitere Ausführungsbeispiele
der Dilatationselemente, die zur Verwendung in Kombination mit der
eingerollten Folie geeignet, aber nicht darauf beschränkt sind,
die Folgenden: Malecots; Hebevorrichtungen; Parallelogramme; Ballons;
Drahtkörbe;
Drehzapfen; teleskopische Kanülen,
Kettenglieder; longitudinale Federn, Netze und Flechtwerke. Diese
Elemente können
als eine einzelne Einheit oder in einer Serie verwendet werden,
wobei sie Kopf-an-Ende in der eingerollten Folie angeordnet sind.
In einem Ausführungsbeispiel können zwei
eingerollte Folien als Dilatationselement verwendet werden, eine
in einem komprimierten Zustand, die in dem Lumen der anderen enthalten
ist, die andere in dem Ruhezustand.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
umfasst die eingerollte Folie eine Reihe von Sperrmechanismen, die
die Auswahl und das Beibehalten einer Vielzahl von aufgeweiteten
oder komprimierten Durchmessern erlaubt.
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In
einem Ausführungsbeispiel
umfasst der Sperrechanismus zwei Reihen ineinander einpassbarer
Strukturen, eine Reihe ist auf einem Segment der Folie angeordnet,
die andere Reihe ist auf einem zweiten Segment der Folie in räumlicher
Nähe zu
der ersten Reihe angeordnet. Die Reihe an ineinander einpassbaren
Strukturen kann aus Höckern
und Nuten, Vorsprüngen
und Ausnehmungen, Zungen und Ausnehmungen, Zungen und Löchern und
Nieten und Löchern
bestehen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
kann der Sperrmechanismus ferner einen Auslöser umfassen, der eine Schnittstelle
zwischen den zwei Reihen von ineinander einpassbaren Strukturen
bildet, um das Sperren und Freigeben des Sperrmechanismus zu erleichtern,
indem die eine Reihe ineinander einpassbarer Strukturen mit der
anderen vis-a-vis in Eingriff gebracht oder ausgekuppelt wird. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
sorgt der Sperrmechanismus für
das einseitig gerichtete Blockieren der Bewegung, um beispielsweise
entweder übermäßiges Aufweiten
oder Entleeren des Dilatationselements zu verhindern. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
sorgt der Sperrmechanismus für
das zweiseitig gerichtete Blockieren der Bewegung.
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Bestimmte
Ausführungsformen
des Dilatationselements ermöglichen
die Aufweitung entlang einer bestimmten Länge eines Kanals in einem Körper, ohne
einen Bauch zu bilden. Dilatationselemente, die keinen Bauch aufweisen,
umfassen eine Kombination einer harten oder einer unnachgiebigen
aufweitbaren Hülle
mit einer Vielzahl an Dilatationselementen. Harte oder unnachgiebige,
aufweitbare Hüllen umfassen
die Folgenden, sind aber nicht auf diese beschränkt: Eingerollte Folien, Netze
und Flechtwerke. Geeignete Dilatationselemente umfassen, sind aber
nicht auf diese beschränkt,
eines oder eine Reihe der folgenden: Malecots; Hebevorrichtungen;
Kettenglieder; longitudinale Federn; Parallelogramme; Ballons; Drahtkörbe; teleskopische
Kanülen
und Drehzapfen. Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel umfasst zumindest
eine eingerollte Folie. Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel
umfasst einen mit einem Netz oder einem Flechtwerk umhüllten Ballon.
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In
weiteren bevorzugten Ausführungsbeispielen
ist das Dilatationselement mit weiteren aufweitbaren Schäften umhüllt, wie
zum Beispiel aufweitbaren Membranen; nicht aufweitbare Membranen
können
auch als Schaft verwendet werden, erfordern jedoch, dass sie in
dem entleerten Dilatationselement zusammengedrückt werden müssen.
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Der
Betätigungsmechanismus
umfasst ein Wählelement
und einen Übertragungsmechanismus. Das
Wählelement
und das proximale Ende des Übertragungsmechanismus
befinden sich in einem Griffstück.
Das Griffstück
und das Wählelement
umfassen eine Reihe von Markierungen oder Indizes, vorzugsweise
abgestuft in der French-Einheit oder einer anderen geeigneten Einheit,
die zu dem Durchmesser des Dilatationselements proportional ist.
Das Wählelement
kann eine Vielfalt an Konfigurationen in Bezug auf das Griffstück einnehmen,
wobei jede Konfiguration durch eine unterschiedliche Markierung
gekennzeichnet ist und von einem Bediener ausgewählt werden kann. Das Wählelement
ist mit dem proximalen Ende des Übertragungsmechanismus
innerhalb des Griffstücks
verbunden. Bei einigen Ausführungsbeispielen
ist das Wählelement
direkt mit dem Übertragungsmechanismus
verbunden, falls keine Bewegungsverstärkung erforderlich ist. Bei
einigen anderen Ausführungsbeispielen
ist das Wählelement
indirekt über
eine verstärkende
mechanische Struktur mit dem Übertragungsmechanismus
verbunden.
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Auch
wird in einigen Ausführungsbeispielen das
Wählelement
direkt von dem Bediener betätigt und überträgt die Bewegungen
des Bedieners auf den Übertragungsmechanismus.
In noch weiteren Ausführungsbeispielen überträgt das Wählelement die
Bewegungen des Bedieners indirekt auf den Übertragungsmechanismus. Zum
Beispiel schließt das
Wählelement
eine elektronische Schnittstelle ein, die eine Stromquelle, Schaltkreise,
eine Reihe von Schaltern und einen Motor, der mit dem Übertragungsmechanismus
verbunden ist, umfasst, aber nicht darauf beschränkt ist.
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In
einigen Ausführungsbeispielen überträgt der Übertragungsmechanismus
eine Bewegung des Wählelements
auf das Dilatationselement. Die Bewegung kann entweder longitudinal
oder eine Drehbewegung sein. In diesen Ausführungsbeispielen umfasst der Übertragungsmechanismus
zumindest ein röhrenförmiges Glied,
wie zum Beispiel Kanülen, Stäbe, Schäfte oder
Nadeln, ist jedoch nicht darauf beschränkt.
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In
einigen weiteren Ausführungsbeispielen wandelt
und überträgt der Übertragungsmechanismus
die Bewegungen des Wählelements
auf das Dilatationselement. In diesen Ausführungsbeispielen umfasst der Übertragungsmechanismus
zumindest ein röhrenförmiges Glied
und zumindest ein Gewinde. In einigen weiteren Ausführungsbeispielen
umfasst das röhrenförmige Glied
zwei Gewinde. In bestimmten Ausführungsbeispielen
befindet sich das eine Gewinde an dem proximalen Ende des röhrenförmigen Glieds,
um mit dem Wählelement
in Eingriff gebracht zu werden, das andere am distalen Ende, um
mit dem Dilatationselement in Eingriff gebracht zu werden. In weiteren
Ausführungsbeispielen
befinden sich die zwei Gewinde an dem distalen Ende, eines, um in
Eingriff mit dem proximalen Ende des Dilatationselementes gebracht
zu werden, das andere, um in Eingriff mit dem distalen Ende des
Dilatationselements gebracht zu werden.
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Zusätzliche
Ziele und Vorteile der Erfindung werden teilweise in der folgenden
Beschreibung dargelegt und werden teilweise aus der Beschreibung offensichtlich,
oder können
durch Ausführung
der Erfindung erfahren werden. Die Ziele und Vorteile der Erfindung
werden mittels der Elemente und Kombinationen, die insbesondere
in den beigefügten
Ansprüchen
dargelegt sind, verwirklicht und erzielt.
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Es
versteht sich, dass sowohl die vorstehende allgemeine Beschreibung
als auch die vorliegende detaillierte Beschreibung lediglich beispielhaft
und erläuternd
sind und die beanspruchte Erfindung nicht einschränken.
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Die
beigefügten
Zeichnungen, die mit eingearbeitet sind und einen Teil dieser genauen
Darstellung bilden, illustrieren etliche Beispiele der Erfindung
und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die Prinzipien der
Erfindung zu beschreiben.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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1A–1C zeigen
perspektivische schematische Darstellungen eines Dilatationssystems
der Erfindung: Das Dilatationselement alleine, 1A;
das Dilatationselement in Kombination mit dem Betätigungsmechanismus, 1B;
Dilatationselement in Kombination mit dem Betätigungsmechanismus und Griffstück, 1C.
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1D zeigt
eine Querschnittsdarstellung des Dilatationssystems aus 1A–1C beim Aufweiten
eines Nephrostomiekanals.
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2 zeigt
einen Längsschnitt
einer schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Dilatationssystems
der Erfindung im zusammengedrückten
Zustand (durchgezogene Linien) und im aufgeweiteten Zustand (gestrichelte
Linien).
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3A–3B zeigen
eine schematische Querschnittsdarstellung von separaten Ausführungsbeispielen
der Sperrmechanismen zur Verwendung in Dilatationssystemen der Erfindung
mit lediglich einer Teilansicht für 3B.
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4A–4F zeigen
eine schematische Querschnittsdarstellung von separaten Ausführungsbeispielen
der Sperrmechanismen mit lediglich Teilansichten für 4E und 4F.
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5 zeigt
eine schematische Teil-Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels
der Sperr- und Freigabemechanismen zur Verwendung in einem Dilatationssystem
der Erfindung.
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6A zeigt
eine schematische Teil-Querschnittsdarstellung eines Ausführungsbeispiels
eines zweiseitig gerichteten Sperrmechanismus zur Verwendung in
Dilatationssystemen der Erfindung.
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6B zeigt eine schematische Teil-Querschnittsansicht
eines Ausführungsbeispiels
eines einseitig gerichteten Sperrmechanismus zur Verwendung in Dilatationssystemen
der Erfindung.
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6C–6D zeigen
entsprechend eine Draufsicht des oberen Segments und eine Unteransicht
des unteren Segments des Ausführungsbeispiels
aus 6A.
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6E zeigt
eine perspektivische schematische Ansicht des Dilatationselements,
das den Sperrmechanismus aus 6A aufweist.
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7A–7B zeigen
Querschnittsansichten eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationselements gemäß der Erfindung.
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7C–7D zeigen
die Drauf- und Seitenansichten eines Ausführungsbeispieles eines Dilatationssystems
mit dem Dilatationselement aus 7A–7B.
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7E zeigt
eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels des Dilatationssystems aus 7C–7D.
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8A–8I zeigen
schematische Ansichten von verschiedenen Dilatationselementen mit einem
passiven Dilatationselement, das mit verschiedenen aktiven Dilatationselementen
gemäß der Erfindung
kombiniert ist, mit einer perspektivischen Ansicht für 8A und
einer Längsschnittansicht
für 8B–8I.
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9A zeigt
eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels des Dilatationssystem gemäß der Erfindung.
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9B–9C zeigen
Teile der perspektivischen Ansicht aus 9A: 9B zeigt
einen distalen Abschnitt und 9C zeigt
einen proximalen Abschnitt.
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9D–9I zeigen
in verschiedenen schematischen Ansichten des Ausführungsbeispiels aus 9A:
eine perspektivische Sicht in 9D; eine
Draufsicht in 9F; eine Seitenansicht in 9G;
eine Längsschnittansicht
in 9H; eine Seitenansicht in 9I, und
einen distalen Teil einer perspektivischen Ansicht in 9E.
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10A zeigt einen Teil einer Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationselement und Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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10B zeigt eine Querschnittsansicht des Übertragungsmechanismus
aus 10A.
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10C zeigt eine perspektivische Ansicht eines Teils
des Übertragungsmechanismus
aus 10A.
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11 zeigt
einen Teil einer Längsschnittansicht
eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationselements und des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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12 zeigt
einen Abschnitt einer Längsschnittansicht
eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationselements und des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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13 zeigt
eine Querschnittsansicht des Ausführungsbeispiels aus 12.
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14A–14C zeigen Abschnitte von Längsschnittansichten von drei
verwandten Ausführungsbeispielen
des Dilatationssystems gemäß der Erfindung: 14A mit einer Einheit eines Dilatationselements; 14B mit fünf
Einheiten des gleichen Dilatationselements, in Reihe angeordnet; 14C mit zwei Einheiten des gleichen Dilatationselements,
in einer Reihe angeordnet.
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15A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems gemäß der Erfindung
mit einem Sperrmechanismus.
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15B zeigt eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
aus 15A.
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16 zeigt
eine Seitenansicht des distalen Endes eines Dilatationssystems mit
einer Reihe von Dilatationselementen aus 15B.
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17 zeigt
eine Querschnittsansicht eines distalen Teils eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems gemäß der Erfindung
mit einem Dilatationselement und Abschnitt des Betätigungsmechanismus.
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18A–18C zeigen verschiedene Teile einer Querschnittsansicht
des distalen Endes eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems gemäß der Erfindung; 18A; Ruhezustand des Dilatationselements; 18B, komprimierter Zustand des Dilatationselements; 18C Übertragungsmechanismus
und Dilatationselement.
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19 zeigt
eine Querschnittsansicht eines Teils des Dilatationssystems aus 18C mit einem Schaft.
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20 zeigt
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems mit einem Abschnitt des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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21 zeigt
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems mit einem Abschnitt des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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22 zeigt
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems mit einem Abschnitt des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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23A zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems mit einem Abschnitt des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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23B zeigt eine perspektivische Ansicht des Dilatationselements
aus 23A.
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24A zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels
einer Komponente eines Dilatationselements gemäß der Erfindung.
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24B zeigt eine Seitenansicht einer Reihe von Komponenten
aus 24A, die ein Dilatationselement in einer Ruhekonfiguration
mit einem Teil des Übertragungsmechanismus
bilden.
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24C zeigt eine perspektivische Ansicht des Dilatationselements
aus 24B in einem aufgeweiteten,
komprimierten Zustand.
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24D zeigt eine Vorderansicht des Dilatationselements
aus 24C.
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25 zeigt
eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels
eines Dilatationssystems mit einem Teil des Übertragungsmechanismus' gemäß der Erfindung.
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26A zeigt eine Längsschnittansicht des distalen
Endes eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems der Erfindung.
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26B zeigt eine perspektivische Ansicht einer Komponente
des Ausführungsbeispiels
aus 26A.
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26C, 26D und 26F zeigen Längsschnittansichten
des Ausführungsbeispiels
aus 26A in verschiedenen Betriebszuständen.
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26E zeigt einen Teil einer perspektivischen Ansicht
der Komponente des Ausführungsbeispiels
aus 26A.
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27A–27E zeigen verschiedene Ansichten eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems der Erfindung mit der Draufsicht in 27A; der Seitenansicht in 27B;
der perspektivischen Ansicht in 27C;
der Vorderansicht in 27D; und der longitudinalen
Querschnittsansicht in 27E.
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28A–28D zeigen verschiedene Ansichten einer Komponente
des Griffsstücks
des Dilatationssystems, das in 27A–27E gezeigt ist, mit der Draufsicht in 28A; der Seitenansicht in 28B;
der perspektivischen Ansicht in 28C; und
der Vorderansicht in 28D.
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29A–29D zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren
Komponente des Griffsstücks des
Dilatationssystems, das in 27A–27E gezeigt ist, mit der Vorderansicht in 29A; der Seitenansicht in 29B;
der Draufsicht in 29C; und der perspektivischen
Ansicht in 29D.
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30A–30D zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren
Komponente des Dilatationssystems, das in 27A–27E gezeigt ist, mit der perspektivischen Ansicht
in 30A; der Seitenansicht in 30B;
der Vorderansicht in 30C; und einer weiteren perspek-tivischen
Ansicht in 30D.
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31A–31E zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren
Komponente des Dilatationssystems, das in 27A–27E gezeigt ist, mit der perspektivischen Ansicht
in 31A; der Seitenansicht in 31B;
der Draufsicht in 31C; der Vorderansicht in 31D; und der Unteransicht in 31E.
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32A–32D zeigen verschiedene Ansichten einer weiteren
Komponente des Dilatations-systems, das in 27A–27E gezeigt ist, mit der Draufsicht in 32A, der Vorderansicht in 32B;
der perspektivischen Ansicht in 32C; und
der Seitenansicht in 32D.
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33A–33B zeigen zwei Ansichten eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems der Erfindung mit einem Längsschnitt in 33A; und einem Querschnitt des distalen Endes
in 33B.
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34A–34B zeigen zwei Längsschnittansichten eines Ausführungsbeispiels
des Dilatationssystems der Erfindung: im entleertem Zustand in 34A, und im aufgeweiteten Zustand in 34B.
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Beschreibung
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Um
die Ziele zu erreichen und in Übereinstimmung
mit dem Ziel der Erfindung, wie nachstehend ausgeführt und
ausführlich
beschrieben wird, fasst das erfindungsgemäße Dilatationssystem Aufweitung
und Bedienerbetätigung
in einer einzigen Vorrichtung zusammen. Spezieller ausgedrückt, kombiniert
das Dilatationssystem ein Dilatationselement zum Öffnen eines
Kanals in einem Patienten mit einem Betätigungsmechanismus, der eine Schnittstelle
zwischen Dilatationselement und dem Bediener darstellt. Diese in
einem einzigen Dilatationssystem kombinierten Elemente ermöglichen
eine progressive radiale Aufweitung (Dilatation) und/oder forcieren
die Dilatation, die eine Kanalöffnung
mit minimalem Trauma oder Verletzung für das Gewebe auf jede gewünschte Größe (z. B.
jede von 2,64 mm (8F) bis 9,91 mm (30F)) aufweitet. Diese Dilatationssysteme
eliminieren den Austausch mehrerer getrennter Dilatoren.
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Die
progressive radiale Ausdehnung des Dilatationselements kann kontinuierlich
oder über
kleine, diskrete Inkremente durchgeführt werden. Ebenso kann die
Dilatation unterbrochen und wieder aufgenommen werden, um stufenweise,
wie durch das Verfahren gewünscht
oder erforderlich ist, verschiedene Dilatationsgrößen zu erzielen,
ohne den Austausch oder die Entnahme der Vorrichtung aus dem Kanal.
In einigen Fällen
lässt die
Vorrichtung der vorliegenden Erfindung zu, dass die Größe des Dilatationselements
nach Erreichen des gewünschten,
angestrebten aufgeweiteten Zustands, oder sobald das Verfahren abgeschlossen
ist, zu verringern. Dies ermöglicht,
dass das Gewebetrauma minimiert wird. Es erleichtert ferner die
Entfernung des Dilatationselements, insbesondere wenn das Dilatationselement auch
als ein Schaft oder eine Prothese verwendet wird.
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Dilatationselemente
der vorliegenden Erfindung gibt es in zwei Kategorien: als 1) aktive
Dilatationselemente; 2) passive Dilatationselemente. Ein aktives
Dilatationselement ist ein Element, das dazu tendiert, sich ohne
zusätzliche
Kräfte
spontan aufzuweiten und/oder dessen Dilatation direkt durch die Betätigungsvorrichtung
gesteuert wird, zum Beispiel Ballons, röhrenförmige, radiale Federn, Malecots. Aktive
Dilatationselemente können
allein in einem einzelnen Dilatationssystem verwendet werden, oder sie
können
in Kombination mit einem passiven Dilatationselement verwendet werden,
um eine größere Vielseitigkeit
oder verbesserte funktionelle Eigenschaften zur Verfügung zu
stellen. Ein passives Dilatationselement ist ein Element, das einen
aufgeweiteten Zustand erreichen und beibehalten kann, jedoch die
Verwendung eines aktiven Dilatationselements erfordert, um seinen
aufgeweiteten Zustand zu erreichen, zum Beispiel eine passive gerollte
Folie, ein geflochtenes Netz oder eine Hüllmembran. In bestimmten Ausführungsbeispielen
kann das Dilatationselement zusätzlich
als Prothese dienen, um die Öffnung
des Kanals auf die gewünschte
Größe aufrecht
zu erhalten. In bevorzugten Ausführungsbeispielen
wird das passive Dilatationselement sowohl als Schaft für das aktive
Dilatationselement als auch als Prothese verwendet. In einigen dieser
Ausführungsbeispiele
kann das Dilatationselement auch mehrere Sperr-/Freigabemechanismen umfassen, um den
Durchmesser des Dilatationselements in der gewünschten Kanalgröße aufrecht
zu erhalten, oder zur Freigabe auf seine anfängliche reduzierte Größe, um seine
Entfernung aus dem Kanal zu erleichtern.
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Alle
hierhin beschriebenen Dilatationselemente können in Kombination mit einer äußeren Schutzhülle verwendet
werden. Die Hülle
kann starr sein, wie zum Beispiel ein Netz oder Flechtwerk, oder flexibel,
wie zum Beispiel eine Silikon- oder Latexmembran, oder eine Kombination
von beidem. Einige der Ausführungsbeispiele,
die in den beigefügten
Figuren der nachfolgend beschriebenen Dilatationselemente dargestellt
sind, zeigen eine solche Membran oder eine Schutzumhüllung, andere
nicht. Es versteht sich, dass all diese Dilatationselemente mit
einer solchen Membran oder Schutzumhüllung verwendet werden können.
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Der
integrierte Betätigungsmechanismus umfasst
eine Struktur zur Größenwahl
und einen Übertragungsmechanismus
zur Betätigung
des Dilatationselements. Diese beiden Strukturen sind verbunden
und in einem Griffstück
zur direkten Betätigung
durch den Bediener untergebracht.
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Die
Struktur zur Größenwahl
ist ein Element, das eine Vielzahl an Positionen oder Konfigurationen innerhalb
des Griffstücks
einnehmen kann, wie etwa ein drehbares Rad, eine gleitende Stange
oder eine Reihe von Druckknöpfen
beispielsweise. Die Struktur zur Größenwahl ist beweglich in einer
Nut oder Ausnehmung des Griffstücks
gelagert. Die Bewegungen der Struktur zur Größenwahl sind durch auf derselben
oder durch auf dem Griffstück
befindliche Indizierungen, Markierungen oder Bezugszeichen abgestuft.
Die Abgrenzung zwischen den Indexmarkierungen. oder Bezugsmarkierungen
ist direkt proportional zu einer gewünschten Dilatationsgröße, und
sie sind vorzugsweise in Durchmessereinheiten oder French-Einheiten
abgestuft. Die Positionen zur Größeneinstellung
werden von dem Bediener ausgewählt.
Die Struktur zur Größenwahl
ist auch direkt mit dem Übertragungsmechanismus
verbunden, oder sie kann indirekt verbunden sein, falls eine Bewegungsverstärkung erwünscht ist.
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Alternativ überträgt das Wählelement
indirekt von dem Bediener ausgeführte
Bewegungen auf Schalter oder Knöpfe
auf den Übertragungsmechanismus.
Das Wählelement
kann eine elektronische Schnittstelle umfassen. Die elektronische
Schnittstelle kann zum Beispiel, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein,
eine Stromquelle, Schaltkreise, eine Reihe von Schaltern und einen
Motor, der elektrisch innerhalb der Schaltkreise verbunden ist,
umfassen. Der Motor ist mit dem Übertragungsmechanismus
verbunden.
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Der Übertragungsmechanismus
ist eine mechanische Struktur oder eine Kombination mehrerer mechanischer
Strukturen, die die Bewegung, mit der die Struktur zur Größenwahl
bewegt wurde, auf das Dilatationselement überträgt und optional umwandelt.
Der Übertragungsmechanismus
kann zum Beispiel ein Stab, ein Schaft oder eine Hohlröhre oder eine
Vielzahl davon sein, der/die eine longitudinale Gleitbewegung der
Größeneinstellung
in eine Gleitbewegung des distalen Endes des Dilatationselementes
transferiert/transferieren. Bei dieser Art Betätigungsmechanismus ist das
Dilatationselement vorzugsweise ein Element, das sich radial aufweitet, wenn
es longitudinal zusammengedrückt
wird. Solche Dilatationselemente umfassen, ohne darauf beschränkt zu sein,
Ballons, Malecots, Gummiröhren, Netze
und Flechtwerke. Wahlweise wandelt der Übertragungsmechanismus 1) zuerst
die Bewegung, mit der die Größeneinstellung
bewegt wurde, um, und überträgt dann
die umgewandelte Bewegung auf das Dilatationselement, 2) überträgt zuerst
die Bewegung, mit der die Größenwahlvorrichtung
bewegt wurde, auf das Dilatationselement und wandelt sie dann um,
bevor die umgewandelte Bewegung auf das Dilatationselement ausgeübt wird,
oder 3) wandelt zuerst die Bewegung, mit der die Größenwahlvorrichtung
bewegt wurde, um, überträgt sie dann
auf das Dilatationselement, und wandelt sie danach wieder um, bevor
sie auf das Dilatationselement ausgeübt wird.
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Die
Größenwahlvorrichtung
ist zum Beispiel ein drehbares Rad, und das Dilatationselement weitet
sich nach longitudinaler Kompression auf. Der Übertragungsmechanismus wandelt
die Drehbewegung in eine longitudinale Bewegung um. Ein solcher Übertragungsmechanismus
kann eine axiale Stange, ein Schaft oder eine Hohlröhre sein,
der proximal mit der Größenwahlvorrichtung
und distal mit dem Dilatationselement verbunden ist. Einer der proximalen oder
distalen Verbindungspunkte ist fest verbunden, der andere ist über eine
Gewinde- oder Schraubenstruktur beweglich gekoppelt, so dass sich
bei der Drehung der Stange der beweglich gekoppelte Punkt longitudinal
bewegt. Bei einigen Ausführungsbeispielen
befindet sich das Gewinde an dem proximalen Ende der Stange und
wirkt mit einem entsprechenden komplementären Gewinde in der Struktur
zur Größenwahl
beweglich zusammen, und das distale Ende ist über eine Dichtung fest mit
dem Dilatationselement verbunden. Bei anderen Ausführungsbeispielen
befindet sich das Gewinde an dem distalen Ende der Stange und wirkt
beweglich mit einem entsprechenden komplementären Gewinde, das sich an dem
Dilatationselement befindet oder daran befestigt ist, zusammen,
und das proximale Ende ist fest an dem Rad der Größenwahlvorrichtung
befestigt.
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Optional
kann die Stange ein zweites Gewinde umfassen, um die Drehbewegung
in eine longitudinale Bewegung umzuwandeln, die der ersten longitudinalen
Bewegung entgegengesetzt ist, um eine größere und schnellere Kompressionsrate
auf das Dilatationselement auszuüben
und somit eine schnellere Dilatation zu erreichen. In diesem Fall
laufen beide Gewinde auf der Stange in entgegengesetzte Richtungen,
im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn, so dass bei Drehung
der Stange entgegengesetzte longitudinale Bewegungen auf das Dilatationselement
ausgeübt
werden. Konvergieren die entgegengesetzten longitudinalen Bewegungen, wird
das Dilatationselement zusammengedrückt und somit aufgeweitet.
Divergieren die longitudinalen Bewegungen, wird das Dilatationselement
entlastet und entleert sich dadurch oder fallt auf einen kleineren Radius
zusammen.
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In
einigen Fällen
setzt sich der Übertragungsmechanismus
aus einem Paar von Stäben
zusammen, die sich konzertiert entweder in einer gleichen Richtung
oder in entgegengesetze Richtungen bewegen. Alternativ bleibt ein
Stab befestigt, während
sich der andere zweiseitig gerichtet bewegt. In einigen Fällen ist
das Stäbe-Paar
axial angeordnet. In anderen Fällen
ist jeder Stab an einer gegenüberliegenden
Position in gleichem Abstand von der Achse des Dilatationselements
entfernt angeordnet und mit der Größenwahlvorrichtung und dem
Dilatationselement über
ein Drehgestänge
verbunden, falls entgegengesetzt gerichtete Bewegungsrichtungen
erwünscht
sind, oder über
ein befestigtes Gestänge, falls
konzertierte Bewegung erwünscht
ist. Ein solcher Übertragungsmechanismus
kann in Kombination mit Dilatationselementen, wie zum Beispiel Malecots
und Parallelogrammen, verwendet werden.
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In
noch weiteren Ausführungsbeispielen
ist der Übertragungsmechanismus
ein Ventil, das den Fluss eines Fluids steuert, das in eine Ballonkammer eintritt.
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Diese
und weitere Arten mechanischer Strukturen, die eine Bewegungsart,
zum Beispiel lateral, rotational, longitudinal, etc., in eine andere
umwandeln, mit oder ohne Verstärkung
oder Umkehrung der Bewegung, sind im Stand der Technik gut bekannt
und können
zur Verwendung mit den Betätigungskomponenten
der vorliegenden Dilatationssysteme dimensioniert und angepasst
werden.
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Zusammenfassend
stellt die vorliegende Erfindung eine einzelne Vorrichtung zur gesteuerten
radialen Aufweitung eines Kanals eines Patienten, beispielsweise
eines Nephrostomiekanals, zur Verfügung. Ebenso integriert die
Erfindung einen Dilator und einen Schaft in einer Vorrichtung. Nachdem
mit einem 2,64 mm (8F) Nadelbereich der Vorrichtung ein Anfangszugang
geschaffen wurde, stellt ein Aufweitungsglied hohe Dilatationskräfte zur
Verfügung, die
von einem Betätigungssystem
zur Größenwahl, das
mit dem Dilatationssystem und dem Griffstück verbunden ist, gesteuert
werden. Die Vorrichtung bietet über
eine Draht-Ausführungsform
auch eine Funktionalität,
d. h., sie gestattet den Durchtritt eines Führungsdrahts. Die Vorteile
der oben beschriebenen Vorrichtungen schließen auch die echte radiale Dilatation
durch das Aufweitungsglied und die Verringerung von Gewebetrauma
im Gebiet um den Kanal ein. Das einstufige Verfahren beseitigt den
herkömmlichen
Austausch von Dilatorschäften,
während
Kanalgrößen von
2,64–9,91
mm (8–30F)
durch die Verwendung einer einzigen Vorrichtung erreicht werden.
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Die
erfindungsgemäßen Dilatationssysteme, einschließlich der
bestimmten Ausführungsbeispiele, die
hierin gezeigt und beschrieben worden sind, können zur Verwendung in endoskopischen
Verfahren angepasst werden. Anstelle der Verwendung eines starren
Elements, das das Dilatations-/Aufweitungselement mit dem Wählelement
und Griffstück
verbindet, kann eine bewegliche Spirale oder ein Draht verwendet
werden, was dazu führt,
dass diese Erfindung und die verschiedenen Ausführungsbeispiele, die hierin
beschrieben sind, für
endoskopische Anwendungen in den gastrointestinalen und urologischen Lumen
des Körpers
anwendbar sind, um beispielsweise Verengungen und Verschlüsse innerhalb
des Körpers
aufzuweiten.
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Die
obigen Dilatationssysteme können
auch bei der Platzierung von PEGS, zur Öffnung von Engstellen in dem
Gefäßsystem
oder während
eines Eingriffs in andere Organe und Lumen von Säugetieren verwendet werden.
Diese beschriebenen Verwendungen der erfindungsgemäßen Dilatationssyteme sind
bevorzugt, beispielhaft und keineswegs beschränkend. Es muss verstanden werden,
dass andere Verwendungen in Betracht gezogen werden und innerhalb
des Schutzumfangs dieser Erfindung liegen.
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Diese
und weitere Betätigungsmechanismen sind
ferner in speziellen Ausführungsbeispielen,
die nachfolgend offenbart werden, beschrieben und illustriert.
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Um
einen Kanal gewünschter
Größe in einem
Patienten zu bilden, wird die Haut des Patienten mit einer Nadel
für einen
Anfangszugang durchstochen. Dann wird ein Führungsdraht durch die Nadel in
den Kanal eingeführt.
Das Dilatationselement wird dann in einem komprimierten Zustand über den
Führungsdraht
in den Kanal eingeführt.
Alternativ werden die Nadeln und das Dilatationselement zusammen eingeführt. Die
Nadel ist dann in dem Dilatationselement enthalten und nur die scharfe,
distale verjüngte Spitze
der Nadel ragt aus dem distalen Ende des Dilatationselements hervor.
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Sobald
das Dilatationselement in den Kanal eines Patienten eingeführt ist,
bewirkt die von dem Bediener ausgeführte Betätigung des Wählelements die
radiale Ausdehnung des Dilatationselements wodurch der Kanal des
Patienten aufgeweitet wird. Eine Bewegung des Wählelements um einen gewissen Betrag
betätigt
den Übertragungsmechanismus
und das Dilatationselement um einen proportionalen Betrag. Somit
ist die Dilatation des Kanals direkt dem Betrag an Bewegung proportional,
mit der das Wählelement
bewegt wurde. Somit kann ein Bediener durch Markierung und Abstufung
der verschiedenen Positionen auf der Größenwahlvorrichtung in dem Griffstück den gewünschten
Ausdehnungsbetrag, mit dem das Dilatationselement betätigt werden
soll, und somit die gewünschte
Dilatation auswählen.
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Sobald
der Kanal auf die gewünschte
Größe aufgeweitet
ist, kann eine Prothese oder ein Schaft in den Kanal eingeführt werden,
um die Kanalöffnung aufrecht
zu erhalten, und das Dilatationselement wird entfernt. Alternativ
kann das Dilatationselement sowohl als Dilatationselement als auch
als eine Prothese dienen, und in diesem Fall besteht kein Bedarf
für diesen
zweiten Schritt, und daraufhin wird der Betätigungsmechanismus von dem
Dilatations-/Protheseelement getrennt.
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Nun
wird detailliert Bezug auf die vorliegenden bevorzugten Ausführungen
der Erfindung hergestellt, deren Beispiele in den beigefügten Zeichnungen
dargestellt sind.
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Röhrenförmige radiale Feder mit aktivem
Torsionsfolienelement
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In
einem ersten Ausführungsbeispiel,
das in den 1A–1D gezeigt
ist, umfasst ein Dilatationssystem 100 und ein damit in
Bezug stehendes Verfahren entsprechend der vorliegenden Erfindung ein
Instrument 100 (in 1C gezeigt)
mit einem aktiven Dilatationselement 10, das sowohl als
ein Dilatationselement als auch als eine Prothese dienen kann. Das
Dilatationselement 10 ist eine gerollte oder gewickelte
Folie, die wie eine röhrenförmige radiale Feder 12 arbeitet.
Die Feder 12 entwickelt Radialkräfte, die entweder auswärts gerichtet
sind, falls die Feder zusammengedrückt wird, oder nach innen gerichtet
sind, falls die Feder radial aus ihrem Ruhezustand aufgeweitet wird.
Die Feder 12 wird daher vorzugsweise als ein aktives Dilatationselement
in einem zusammengedrückten
Zustand verwendet und als ein passiver Dilatationsschaft in einem
aufgeweiteten Zustand. Die Feder 12 wird gebildet, indem
eine Kante 14 einer elastischen viereckigen Platte zu der
gegenüberliegenden
Kante 16 der Platte, so entlang der Platte gerollt wird,
dass sie eine Röhre
bildet, deren Querschnitt eine Spirale bildet. Die Platte ist vorzugsweise
aus einer Folienart, entweder metallisch oder aus Kunststoff, und
ist relativ sehr dünn,
so dass sie spiralförmig
zu einer Röhre
gerollt oder gewickelt werden kann. Die Feder 12 (1A und 1C)
ist in ihrem eingerollten oder zusammengedrückten Zustand (1B)
klein im Durchmesser, zum Beispiel ungefähr 2,64 mm (8F). Wenn die Feder 12 frei
gegeben wird, neigt sie dazu, sich abzuwickeln. Die Torsionskraft
der Feder 12 sollte größer sein
als der Widerstand, den der Gewebekanal bietet, so dass die Feder 12 das
Gewebe nach der Freigabe aufweitet. Die gesteuerte Freigabe der
Feder 12 kann kalibriert sein, um eine progressive kontinuierliche
Dilatationskraft, d. h. die gleiche Dilatationskraft für jedes
Auslöse-Inkrement,
bereit zustellen.
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Wie
in 1A gezeigt, schließt die Feder 12 einen
Sperrmechanismus ein. Eine Reihe von Schlitzen 18 ist ringsum
in die Feder 12 entlang ihrer Längsachse geschnitten, um kleine,
nietartige Strukturen 20 (1B bis 1C)
zurückzuhalten,
die sich in den Schlitzen 18 bewegen. Die Nieten 20 sind mechanisch
mit einem Betätigungsstab 22 verbunden,
der in der Feder 12 enthalten ist und mit der Einstellung 26 in
dem Griffstück 24 zur
Bedienerbetätigung
verbunden ist. Der Betätigungsstab 22 ist
mit einem Wählelement 26 über den
Sperrmechanismus verbunden. Wie in 1C gezeigt,
bewegen sich die Nieten 20 nach Rotation des Wählelements 26 in
die Schlitze 18, wobei sie die Freigabe und Vergrößerung der
Feder 12 innerhalb des Kanals des Patienten zulassen. 3A und 3B zeigen
weitere Ausführungsbeispiele
des Nieten- und Schlitz-Sperrmechanismus, der mit einer passiven
Folie wie nachfolgend beschrieben verwendet werden kann. 1D zeigt
die vergrößerte Feder 12,
die als eine Prothese dazu dient, die Dilatorgröße der Kanalöffnung beizubehalten,
um einen perkutanen Zugang zu den Nieren zu erhalten.
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2 zeigt
ein modifiziertes Dilatationssystem 100, das die aktive
Folie des ersten Ausführungsbeispiels
verwendet. In 2 ist die Feder 12 straff
um eine Nadel 28 eingerollt und befestigt und wird von
longitudinaler Bewegung durch eine Dichtung 30 und eine
Spitze 32 abgehalten. Ein Flechtwerk oder Netz 34 umgibt
die Feder 12 und die Nadel 28, und ist an der
Nadel 28 an dem distalen Ende 32 befestigt. Das
Flechtwerk ist an seinem proximalen Ende 38 mit einem „Größenwählelement-"Betätigungsmechanismus 40 und
einem Griffstück 24 verbunden.
Wenn der Betätigungsmechanismus 40 das Flechtwerk
straff zieht, wird die radiale Aufweitung der Feder 12 verhindert.
Wird das Flechtwerk gelockert, bewegt sich das Flechtwerk distal
(wie in 2 durch den dicken Pfeil, der
nach links zeigt, dargestellt) und weitet sich aufgrund der Torsionskraft,
die durch die Feder 12 bereitgestellt wird, auf. Die Feder 12 weitet
sich radial auf, und der Kanal des Patienten wird dadurch geöffnet. Die
gelockerte Position des Flechtwerks 34 ist durch die äußeren, dick
gestrichelten Linien in 2 gezeigt. Die radial aufgeweitete Position
der Feder 12 ist ebenso durch gestrichelte Linien zwischen
der Spitze 32 und der Dichtung 30 gezeigt. So
wird die Betätigung
durch Ziehen oder Freigabe des Flechtwerks 34 erreicht.
Für das
Dilatationssystem in 2 werden keine Schlitze 18 oder Nieten 20,
wie in 1A bis 1D gezeigt,
benötigt.
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Für das Dilatationssystem
aus 2 wird auch in Betracht gezogen, dass es als eine
Prothese oder ein Schaft dient, um die Kanalöffnung nach der Aufweitung
aufrecht zu erhalten. In diesem Fall wäre das Flechtwerk 34 von
dem distalen Ende 36 der Nadel ablösbar, indem zum Beispiel das
Flechtwerk mit ausreichender Kraft abgezogen wird. Die Spitze 32 links
von der Feder 12 in 2 würde in dieser
Vorrichtung nicht inkorporiert sein, so dass die Nadel 28 herausgezogen
werden könnte
und nur die Feder 12 zurück lässt, damit sie als eine Prothese
dient. In diesem Fall könnte
es notwendig sein, einen Sperrmechanismus, wie zum Beispiel Schlitze 18 und
Nieten 20 aus 1A bis 1D, oder
sonstige Sperrmechanismen, die nachfolgend offenbart und in 3A–B, 4A–F, 5 und 6A–E dargestellt
sind, in die Vorrichtung aufzunehmen, um weitere radiale Aufweitung
der Feder 12 zu verhindern, sobald die gewünschte Kanalöffnung erreicht
ist,.
-
Das
Dilatationssystem dieses ersten Ausführungsbeispiels, gezeigt und
beschrieben in Verbindung mit 1A–1 und 2, hat die
folgenden Vorteile:
- a. Echte radiale (kontinuierliche)
Dilatation wird aufgrund der Umfangsstruktur der
Feder 12 erzielt.
- b. Unterschiedliche Größen aufweisende
Kanäle mit
erwünschten
Durchmessern können
aufgrund der gesteuerten Freigabe und Betätigung, die durch das integrierte
Griffstück
zur Verfügung
gestellt wird, erzielt werden.
- c. Das „Bauch-"Phänomen, das
während
der Verwendung von Ballonkathetern auftritt, wird vermieden. In
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Torsionskraft der Feder 12 hinreichend stärker als
der Widerstand, den das Gewebe bietet, und das einheitliche röhrenförmige Profil übt die gleiche
Kraft auf
das Gewebe am Umfang und über die gesamte Länge der
Feder 12 aus. Die Feder 12 öffnet daher das Gewebe gleichmäßig.
- d. Da sich die Feder 12 nach außen öffnet wird ein ringförmiger Raum
geschaffen,
der den Durchtritt eines Führungsdrahts 42 (nicht gezeigt)
zulässt.
Zusätzlich,
wie in 2 gezeigt, kann die Feder 12 auf einer
Nadel 28 für
den Anfangszugang befestigt werden und in den Patienten eingeführt werden.
- e. Aufgrund des ringförmigen
Hohlraums, der durch Aufweitung der Feder 12 geschaffen
wird, kann dieses Dilatationssystem als eine Prothese dienen, um
die Kanalöffnung
aufrecht zu erhalten und den Bedarf nach einem separaten Schaft
zu vermeiden. Daher fasst dieses Dilatationssystem einen Dilator
und einen Schaft zusammen.
- f. Das abnehmbare Griffstück
umfasst einen Mechanismus, der die abgestimmte
und gesteuerte
Freigabe und Aufweitung der Feder 12 bequem zulässt, wodurch
die Funktionalität
zur „Größenwahl" zur Verfügung gestellt
wird.
-
Die
Feder 12 kann auch sehr gut dazu verwendet werden, sowohl
als ein Dilator als auch als ein Schaft zu dienen oder alternativ
lediglich als Universalschaft (in der Funktion als Prothese) in
Verbindung mit Ballon- oder Kunststoff-Dilatoren verwendet zu werden,
wie nachfolgend beschrieben.
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Die
Feder 12, die in 1A–1D und 2 gezeigt
ist, kann für
weitere perkutane Zugangsverfahren verwendet werden, um die äußere Haut
eines Patienten aufzuweiten und zu öffnen, um Zugang in den Körper zu
erhalten. Obwohl die obige Erörterung
das Beibehalten einer Kanalgröße von 2,64
mm (8F) bis 9,91 mm (30F) mit einbezieht, kann die gleiche Folienstruktur
für laproskopische
und allgemeine Chirurgie verwendet werden, um aufzuweiten, zu öffnen und
als eine Prothese für
einen Zugang in den Körper
zu dienen.
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Passives Folientorsionselement: Universalschaft
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In
diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das Dilatationssystem 100 sowohl ein aktives als
auch ein passives Dilatationselement. Das passive Dilatationselement
ist beispielsweise eine Platte aus Metall oder jedes andere Material,
das über
adäquate
Eigenschaften verfügt,
das so zu einer Röhre
gerollt wird, dass die Röhrenwand
im Querschnitt eine Spirale bildet, wobei ihre Wandsegmente einander überlappen.
In diesem Ausführungsbeispiel
besitzt die Spiralröhre
(nachfolgend „Universalschaft") keine wesentliche
Torsionskraft, um spontan umgebendes Gewebe aufzuweiten, und wird
daher vorzugsweise in Kombination mit den herkömmlichen Kunststoff-Dilatoren
oder Ballon-Kathetern oder mit jedem hierin beschriebenen aktiven
Dilatationselement verwendet. Alternativ besitzt der Universalschaft
lediglich im aufgeweitetem Zustand eine Torsionskraft, um die einfache
Freigabe des aufgeweiteten Zustands auf einen kleineren ursprünglichen
Zustand zuzulassen, um die Entfernung des Schafts aus dem Kanal
des Patienten zu erleichtern. Der Schaft wird hergestellt, indem
eine Platte aus Metall oder aus einem anderen Material mit den passenden
flexiblen Eigenschaften um einen Zylinder eingerollt wird, so dass
ungefähr 0,75–10 Mal
der Umfang des Zylinders abgedeckt ist. Vorzugsweise ist die Platte
1,25–2
Mal um den Umfang des Zylinders eingerollt. Im Fall von Kunststoff-Dilatoren
initiiert eine Nadel für
den Anfangszugang 28 den Kanal, und eine Reihe von Kunstoff-Dilatoren
wird ausgewechselt, um den Kanal zu vergrößern. Der Universalschaft 44 dient
als eine Prothese, um die Kanalöffnung
zu halten. Obwohl mehrere Dilatoren verwendet werden können, wird
nur ein Universalschaft benötigt,
um als Prothese zu dienen. Verschiedene Größen des Schafts können über gesteuerte
Aufweitung und/oder Freigabe erzielt werden, unter Verwendung eines
aus einer Vielfalt von Sperrmechanismen, wie in 3A–B, 4A–F, 5 und 6A–E dargestellt,
in Kombination mit dem Betätigungsmechanismus.
Die Sperrmechanismen können
auf der Platte erzeugt werden, bevor sie aufrolltt wird, mittels
einer Vielfalt an Verfahren, die entweder in die Herstellung der
Platte integriert sind, wie zum Beispiel Extrudieren oder Kaltziehen,
oder die in einem separaten Schritt nach der Herstellung der Platte
erfolgen, wie etwa beispielsweise Stanzen, Bearbeiten, Laserschneiden,
Fotoätzen.
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3A zeigt
eine Querschnittsansicht des Universalschafts 44 mit einem
Niet 20 und Schlitzen 18 als Sperrmechanismus.
Beide überlappenden
inneren Segmente 46 und äußeren Segmente 48 des Universalschafts 44 umfassen
eine Reihe an räumlich überlappenden
Schlitzen 18. Der Radius des Univeralschafts 44 wird
durch den Niet 20 gesteuert, der genügend Reibungswiderstandskräfte zur
Verfügung stellt,
um gegenläufige
radiale Bewegungen des inneren Segments 46 und des äußeren Segments 48 zu
verhindern. Nach der Anwendung von progressiven radialen Kräften, die
von einem Dilatationselement wie zum Beispiel einem Ballon-Katheter
oder anderen Dilatationsvorrichtungen wie hierin beschrieben, ausgeübt wurden,
die ausreichend sind, die Reibungswiderstandskräfte des Niets 20 zu überwinden,
gleiten das innere Segment 46 und das äußere Segment 48 in
entgegen gesetzten Richtungen nach außen, dehnen dabei den Radius
des Universalschafts 44 progressiv und kontinuierlich aus,
und weiten die Kanalöffnung
des Patienten auf. 3B zeigt eine Querschnittsansicht
eines alternativen Ausführungsbeispiels
des Universalschafts 44 mit Nieten 20 und Schlitzen 18 als
Sperrmechanismus. In diesem Ausführungsbeispiel
ist nur eine Reihe von Schlitzen 18 auf dem inneren Segment 48 des
Universalschafts 44 angeordnet. Das äußere Segment weist eine Reihe
von Löchern 50 auf,
die nicht weiter als nötig
sind, um die Nieten 20 darin zuhalten. Ein alternatives
Ausführungsbeispiel
(nicht gezeigt) würde eine
Reihe von Schlitzen 18 auf dem äußeren Segment 48 aufweisen,
und die Reihe von Löchern 50 auf
den inneren Segment 46. Die Ausdehnung des Universalschafts 44 wird,
wie für 3A beschrieben,
aktiviert, indem lediglich ein Segment gleitet, das Segment mit
den Schlitzen 18.
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4A–F zeigen
verschiedene Ausführungsbeispiele
einer weiteren Art eines Sperrmechanismus zur Verwendung in dem
passiven Universalschaft, unter Verwendung einer Vielzahl von gekoppelten
Ausnehmungen 52 und Höckern 54.
Die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 können auf
jeder, sowohl der inneren als auch der äußeren, Oberfläche 56,
beziehungsweise 58 von jedem der inneren und äußeren Segmente 46,
bzw. 48 vorliegen. In 4A liegen
die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 auf beiden
Oberflächen 56 und 58 von
beiden Segmenten 46 und 48 vor, so dass Festklemmen
auftritt, egal welches Segment das innere oder äußere Segment ist. In 4B liegen
die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 lediglich
auf einer Oberfläche
von jedem Segment vor, d. h., auf der inneren Oberfläche 56 des äußeren Segments 48 und
der äußeren Oberfläche 58 des
inneren Segments 46. In diesem Ausführungsbeispiel tritt Festklemmen
nur auf, wenn die innere Oberfläche 56 des äußeren Segments 48 oben
auf der äußeren Oberfläche 58 des
inneren Segments 46 angeordnet ist. Ein solches Ausführungsbeispiel
würde das
einfache Auslösen
des Universalschafts 44 aus dem Kanal des Patienten zulassen,
sobald er nicht länger
benötigt
wird, indem der Schaft aufgeweitet wird, so dass beide Kanten 14 und 16 sich
gegeneinander verschieben und die Position der inneren und äußeren Segmente
umgekehrt wird, so dass das innere Segment 46 ein äußeres Segment 48' wird, und das äußere Segment 48 ein
inneres Segment 46'.
Bei dieser umgekehrten Konfiguration tritt kein Festklemmen auf
und der Schaft kann durch einen Betätigungsmechanismus zusammengezogen werden
und aus dem Kanal unter minimalem Abscheren für das Gewebe ausgelöst werden.
Um übermäßige Aufweitung
des Kanals zu vermeiden, bevor der Schaft ausgelöst wird, wird bevorzugt, die
Ausnehmungen 52 und Höcker 54 so
nahe wie möglich an
die Kanten 14 und 16 der Folie einzuprägen oder zu
positionieren. Um einen guten Eingriff oder ein Festklemmen zwischen
den Oberflächen 56 und 58 zu
erhalten, und um die Umkehrung der Segmentpositionen zu erleichtern,
wird die Folie vorzugsweise so hergestellt, dass sie ein „G", wie in 4C gezeigt,
bildet, wobei die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 oder Zungen 60 voneinander
wegzeigen, und wobei die Ursprungsfaltung der Folie in einer umgekehrten
Konfiguration ist. Die Segmentpositionen werden dann, wie in 4D gezeigt,
umgekehrt, um die Oberflächen,
die die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 oder Zungen 60 tragen,
in eine überlappende Konfiguration
zu bringen, so dass Festklemmen auftritt.
-
4E und 4F zeigen
alternative Formen von Ausnehmungen 52 und Höckern 54,
die verwendet werden können,
um für
Festklemmen oder Sperren des Schafts 44 zu sorgen.
-
5 zeigt
einen Abschnitt einer Querschnittsansicht eines Ausführungsbeispiels
zur Freigabe des aufgeweiteten Zustands des Universalschafts zu
einem zusammengedrückten
oder Ruhezustand mit einem geringeren Durchmesser. In diesem Fall
ist der Universalschaft 44 ferner auf der inneren Kante 14 der
Folie mit einem Auslöser 62 eingebaut.
Der Auslöser 62 ist
ein verlängerter
Stab mit einer Nut 64, die die Kante 14 des inneren
Segments 46 umgreift. An einer Kante der Nut 64 hat
der Auslöser 62 auch
zumindest zwei Höcker 54 und 66,
die in die Ausnehmungen 52 und Höcker 54 der inneren Oberfläche 56 des äußeren Segments 48 passen. Wenn
ein Höcker 54 in
eine Ausnehmung 52 eingreift, ist der Auslöser in einer
Ruheposition, und arbeitet als Sperre, so dass kein Verschieben
der inneren und äußeren Segmente auftritt
(wie in 5 gezeigt). Wenn der Auslöser, wie
durch den Pfeil gezeigt, geschwenkt wird, greift nun Höcker 66 in
eine der Ausnehmungen 52 ein, wobei der Auslöser nun die
Kante 14 von der inneren Oberfläche 56 des äußeren Segments 48 anhebt,
und wobei das Auskuppeln der Höcker
des inneren Segments 46 von den Ausnehmungen 52 des äußeren Segments
in jede Richtung beider Segmente erleichtert wird, wodurch die Dilatation
oder Kontraktion des Schafts ermöglicht
wird. Der Auslöser 62 ist
mit dem Griffstück 24 (nicht
gezeigt) verbunden und kann von dem Bediener entweder direkt oder
indirekt betätigt
werden.
-
6A zeigt
eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels des Sperrmechanismus
zur Verwendung mit dem ausdehnbaren Universalschaft. In diesem Ausführungsbeispiel
umfasst das äußere Segment 48 eine
Reihe von Zungen 60, die teilweise aus der Folie ausgeschnitten
und zu dem inneren Segment 46 hin gebogen sind, um in die räumlich überlappenden
Ausnehmungen 52 zu passen. In diesem Ausführungsbeispiel
ist die Bewegung der Kanten 14 und 16 bidirektional
eingeschränkt.
Alternativ können
die Positionen der Ausnehmungen 52 und der Zungen 60 umgekehrt
werden, wobei die Zungen 60 auf dem inneren Segment 46 angeordnet
sind und eine inverse Krümmung
im Hinblick auf die Folie, oder sogar überhaupt keine Krümmng haben,
und wobei die Ausnehmungen 52 auf dem äußeren Segment 48 angeordnet
sind.
-
6B zeigt ein alternatives Ausführungsbeispiel
des Sperrmechanismus aus 6A zur
unidirektionalen Einschränkung
der Bewegung der Kanten 14 und 16 des Schafts 44,
um für
Blockieren entweder des Aufweitens oder des Zusammenziehens des
Schafts zu sorgen.
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6C zeigt
eine Draufsicht auf eine Zunge 60 und 6D zeigt
eine Draufsicht auf eine Ausnehmung 52 aus 6B. 6E zeigt
eine perspektivische Ansicht des Schafts mit einer Reihe von Ausnehmungen 52,
die entlang der Länge
angeordnet sind und durch diskrete Inkremente voneinander getrennt
sind, um für
diskrete Aufweitung des Schafts durch ein Inkrement eines Abschnitts
von einer French-Einheit zu sorgen.
-
In
einem weiteren Ausführungsbeispiel
des Universalschafts wird der Schaft gebildet, indem weniger als
1 mal um einen Zylinder gewunden wird, oder er wird aus einer Kanüle oder
einer Nadel mit einem Längsschlitz 19 hergestellt,
wie in 7A–7E gezeigt.
In dem Schaft 44 ist eine Torsionsfeder 12 umfasst.
Die Feder 12 ist entlang ihrer Länge an ihrer äußeren Kante 16 mit
einer Kante des Längsschlitzes 19 des
Schafts 44 verbunden. Die Feder 12 ist an ihrem
proximalen Ende 38 mit einem Betätigungsmechanismus verbunden,
der einen Steuerknopf oder ein Wählelement 26 und
Markierungen 27, die in French (F) Einheiten abgestuft
sind, umfasst. Drehung des Wählelements 26 übt ein Drehmoment
auf die Torsionsfeder 12 aus, so dass der Schaft 44 von
seiner Anfangsposition, die in 7A gezeigt
ist, auf seine ausgedehnte Position, die in 7B gezeigt
ist, ausgedehnt wird. Durch die Verwendung des Steuerknopfes und
der Markierungen kann der Schaft 44 auf einen gewünschten Durchmesser
eines Kanals eines Patienten ausgedehnt werden.
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Der
oben beschriebene Universalschaft 44 kann mit einer Vielfalt
von bekannten Dilatationselementen, wie zum Beispiel passiven Dilatoren
oder Ballon-Kathetern verwendet werden. Der Universalschaft 44 kann
zum Beispiel als eine übergeordnete Anfangsröhre dienen,
durch die alle passiven Kunststoff-Dilatoren durchgeführt werden.
Der Universalschaft dient als Dämpfer,
um die Verletzungen des Gewebes, die mit der Einführung der
Kunststoff-Rundspitz-Dilatoren mit zusammenhängen, zu minimieren. Ebenso
kann der Universalschaft 44 mit jedem der Dilatationselemente,
die ferner hierin offenbart werden, verwendet werden. 8A–8I zeigen
zum Beispiel verschiedene Dilatationselemente, die in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, um
für eine progressive
kontinuierliche Dilatation zu sorgen, die von dem Bediener über einen
Betätigungsmechanismus
und eine Größeneinstellung
gesteuert wird. 8A zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Universalschafts 44 in Kombination mit der Feder 12, die
oben beschrieben wurde. 8B–8I zeigen verschiedene
Ausführungsbeispiele
von Dilatationselementen, die eine Längskraft oder Bewegung in eine
laterale oder radiale umwandeln. Wenn das Dilatationselement ein
planares Element ist, wird die longitudinale Bewegung in eine laterale
Bewegung umgewandelt, und der Universalschaft wandelt die laterale
Bewegung in eine radiale um. Wenn das Dilatationselement zylindrisch
ist oder ein zylindrisches Volumen einnimmt, wird die longitudinale
Bewegung direkt in eine radiale umgewandelt. Geeignete Ausführungsbeispiele
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf, Malecots oder geschlitzte Röhren,
gezeigt in 8B und 8C, in 8D und 8E gezeigte
Parallelogramme, in 8F und 8G gezeigte
Hebevorrichtungen oder bewegliche Systeme, in 8H und 8I gezeigte
Gummischäfte oder
Gummistützen.
Detaillierte Beschreibungen von einigen dieser Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend und in den folgenden Abschnitten bereitgestellt. In
diesen Ausführungsbeispielen
schafft das Zusammendrücken
des Dilatationselements durch die Anwendung von Axialkräften in
entgegen gesetzten Richtungen an den distalen und proximalen Enden 36 bzw. 38 des
Dilatationselements radiale oder laterale Kräfte.
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Betätigungsmechanismen,
die das Zusammendrücken
eines Dilatationselements erzeugen, können ein Zentralstab 68 sein,
der mit dem Dilatationselement axial durch ein Lumen entweder über Gewinde 70 oder
Dichtungen 72, siehe 8G–8I,
oder über
bewegliche Verbindungsstellen 74, wie in 8F gezeigt,
verbunden ist. Der Stab 68 kann zwei mit Gewinde versehene
Segmente 76 und 78 umfassen, ein proximales Gewinde 76 für das proximale
Ende 38 des Dilatationselements und ein distales Gewinde 78 für das distale
Ende 36 des Dilatationselements. Beide Gewinde 76 und 78 laufen
in entgegen gesetzten Richtungen, das proximale Gewinde zum Beispiel
läuft im
Uhrzeigersinn und das, distale Gewinde 78 läuft entgegen
dem Uhrzeigersinn, so dass Drehung des Stabs 68 entgegen gesetzte
Bewegungen des proximalen und distalen Endes des Dilatationselements übermitteln
würde. Alternativ
kann der Stab nur ein Gewinde an entweder proximalen oder distalen
Ende des Dilatationselements umfassen. Das übrige Ende würde stationär über eine
Dichtung 72, die an dem Stab 68 gesichert ist,
gehalten. Der Stab 68 ist mit der Größeneinstellungsvorrichtung 26 in
dem Griffstück 24 verbunden.
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Weitere aktive Dilatationselemente
-
Zusätzlich zu
bestimmten Ausführungsbeispielen
der vorliegenden Erfindung, die oben beschrieben wurde, werden bestimmte
aktive Dilatationselemente zur Verfügung gestellt, die ebenso für progressive
radiale Dilatation entlang der Länge
des Kanals zur Verwendung mit dem Betätigungsmechanismus in einer
einzigen Vorrichtung sorgen. Wie in den vorherigen, oben beschriebenen
Ausführungsbeispielen
eliminiert dies die Verwendung von Ballons mit verschiedenen Größen, oder
den Austausch der renalen Kunststoff-Dilatoren. Jedes dieser Dilatationselemente
umfasst eine aus einer Vielfalt an mechanischen Strukturen, die
auf eine Anfangseintrittsnadel montiert sind, oder die über die
Anfangseintrittsnadel übergezogen
sind. Abhängig
von der Art des Dilatationselements können verschiedene Betätigungsmechanismen,
die vorher beschrieben wurden, benötigt werden, und im Griffstück vorgesehen sein.
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Malecots:
-
9A–9I zeigen
ein Dilatationssystem 100 mit einer Reihe von Malecots 80 als
Dilatationselement 10, das auf einer Nadel 28 und
einem Führungsdraht 42 angeordnet
ist. Ein Malecot ist eine Röhre
mit radialen Armen 82, die zwischen Schlitzen 84 in
der Röhre
als Dilatationselement gebildet werden. Das Malecot kann aus Metall,
Gummi oder einem anderen geeigneten flexiblen Material hergestellt
werden. Nitinol (eine Nickeltitanlegierung) wird als ein geeignetes
Material für
ein Malecot oder irgendeins der anderen mechanischen Dilatationselemente,
die ferner hierin beschrieben sind, angesehen.
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Wenn
das Malecot 80 axial zusammengedrückt wird, biegen sich die Arme 82 radial
auswärts, so
dass das Malecot radial ausgedehnt wird. Diese radiale Ausdehnung
sorgt für
die Dilatationskraft. Ein netzartiges Flechtwerk, ein Schaft oder
andere geeignete Hüllen 86 können über eine
Reihe von Malecots angeordnet werden, die sequentiell geschachtelt sind,
um eine regelmäßige Oberfläche für die Dilatation
entlang der Länge
des Dilatationselements 10 zur Verfügung zu stellen.
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Der
Betätigungsmechanismus
umfasst einen Stab oder eine hohle Kanüle, die einen Schraubmechanismus
mit äußeren Gewinden
aufweist, die beispielsweise in innere Gewinde der Größeneinstellung
eingreifen (nicht gezeigt). Die hohle Kanüle 88, die die Nadel 28 enthält, ist
mit dem Wählelement 26 verbunden.
Das distale Ende 90 der Kanüle 88 grenzt an das
proximal gelegenste Malecot 92.
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Um
einen Kanal einer gewünschten
Größe in dem
Patienten zu bilden, durchsticht die Nadel 28 die Haut,
um einen Anfangszugang zu schaffen. Ein Führungsdraht 42 wird
in den Anfangskanal eingeführt. Das
Dilatationselement 10 (Reihe von Malecots) wird in den
Kanal über
den Führungsdraht 42 eingeführt. Drehung
des Wählelements 26 schiebt
dann die Kanüle 88 distal
voran, um die Malecots 80 zusammenzudrücken. Drehung des Wählelements 26 um
eine vorgegebene Gradzahl schiebt die Kanüle einen bestimmten Abstand
voran, um die Malecots proportional zusammenzudrücken.
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Zusammendrücken der
Malecots erzwingt eine radiale Ausdehnung der Malecots, eine Aufweitung
des Kanals des Patienten um ein gewissen Betrag, der direkt proportional
zu der angewandten Drehung des Wählelements 26 ist.
Die Aufweitung des Kanals wird so direkt und effektiv von dem Bediener mit
dem Element zur Größeneinstellung
gesteuert. Sobald der Kanal auf eine gewünschte Größe geöffnet ist, wird die Prothese 94 in
den Kanal eingeführt, um
die Kanalöffnung
beizubehalten. Die Prothese 94 kann zum Beispiel von einer
Größe sein,
so dass sie zwischen die ausgedehnten Malecots 80 und den
Kanal eingeschoben werden. Das Dilatationselement wird dann entfernt.
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Alternativ
können
die Malecots in ihrem natürlichen
Zustand aufgeweitet werden und radial zusammengedrückt werden,
wenn ihre Extremitäten gestreckt
werden. Diese Art von Malecots wird auch als Drahtkorb bezeichnet.
Das distal gelegenste Malecot 91 wird an der Anfangseintrittsnadel 28 befestigt.
Eine Kanüle 88 wird
an dem proximal gelegentste Malecot 92 angefügt. Wenn
die Reihe von Malecots erst ein Mal in den Kanal eingeführt ist,
wird die Kanüle 88 proximal
gezogen, so dass die Malecots in einem im wesentlichen länglichen
Zustand sind. Axiale Verschiebung der Kanüle 88 in der distalen
Richtung lässt
die Malecots radial expandieren und dadurch den Kanal des Patienten
ausdehnen. Das Maß der
Ausdehnung wird durch eine Größenwahlvorrichtung 26 gesteuert,
die mit der Kanüle 88 verbunden ist.
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Drahtkörbe, die
als Dilatationselemente in der Vorrichtung in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden können,
wurden zum Beispiel in den US Patenten Nummern 4,590,938 und 5,496,330
offenbart, sowie in US Patent Nr. 5,792,145, US Patent Nr. 6.168.603,
US Patent Nr. 6,099,534, US Patent Nr. 5,944,728, US Patent Nr.
6,096,053.
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Übertragungsmechanismen für Malecots
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In
dem Dilatationssystem aus 9A–9I sind
die Malecots 80 nicht unabhängig voneinander zusammengedrückt. 10A–C, 11–13 zeigen
einen Übertragungsmechanismus,
durch den die Malecots unabhängig
voneinander zusammengedrückt
werden, um sicherzustellen, dass die radiale Ausdehnung von jedem
Malecot im Wesentlichen gleich ist. 10 zeigt
zwei D-förmige
Nadeln 96 und 98, die mit ihren flachen Seiten 110 aneinander
angrenzen. Jede D-förmige
Nadel umfasst eine Reihe an Vorsprüngen 120, die Nuten 130 bilden.
Alternativ verteilen sich die Vorsprünge 120 und Nuten 130 entlang
des halben Umfangs der Nadel, um eine proportional radial verteilte
Kompressionskraft auf die Malecots 80 zur Verfügung zu
stellen. Die Nadeln 96 und 98 sind an eine Größeneinstellungvorrichtung 26 in
dem Griffstück 24 angefügt. Relative
Axialbewegung zwischen den zwei Nadeln, die durch den Betätigungsmechanismus
gesteuert ist, verursacht, dass die Malecots 80 longitudinal
zusammengedrückt
und radial aufgeweitet werden, wobei sie einen Kanal eines Patienten
aufweiten. In diesem Dilatationssystem können die Malecots durch ein
Flechtwerk oder einen Universalschaft 44, wie vorher beschrieben,
oder durch weitere geeignete Strukturen umhüllt werden.
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11 zeigt
eine Teilansicht eines Übertragungsmechanismus', ähnlich dem
aus 10A–C. In 11 sind
zwei runde Nadeln 28 und 29 nebeneinander gestaffelt.
Jedes Ende 140 und 150 von jedem Malecot wird
dazwischen zurückgehalten
oder mit einem kleinen flachen Ring 160 verbunden. Der Ring 160 an
einem Ende 140 des Malecots 80 wird gecrimpt,
geklebt oder auf andere Weise fest mit der ersten Nadel 28 verbunden,
und das andere Ende 150 des Malecots 80 wird gecrimpt,
geklebt oder auf andere Weise fest mit der zweiten Nadel 29 verbunden.
Die Nadeln 28 und 29 aus 11 sind
wie die Nadeln 96 und 98 aus 10A an eine Größenwahlvorrichtung 26 in
dem Griffstück 24 angefügt. Relative
axiale Bewegung zwischen den zwei Nadeln 28 und 29,
gesteuert durch das Wählelement 26,
bewirkt, dass die Malecots 80 zusammengedrückt und radial
ausgedehnt werden, so dass ein Kanal eines Patienten geöffnet wird.
In diesem Dilatationssystem können
die Malecots 80 auch durch ein Flechtwerk, einen Universalschaft 44 oder
durch andere geeignete Strukturen umhüllt werden.
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12 (Seitenansicht)
und 13 (Querschnittsansicht von 12)
zeigen einen Übertragungsmechanismus, ähnlich dem
aus 11. In 12 und 13 sind
zwei runde Nadeln 28 und 29 nebeneinander mit
einer dazwischen liegenden Abtrennung angeordnet. Jedes Ende 140 und 150 von
jedem Malecot 80 wird dazwischen zurückgehalten oder ist mit zwei
Dichtungen 72 und 73 verbunden, die Löcher aufweisen,
um die Nadeln 28 und 29 durchtreten zu lassen.
Die Dichtung 72 an einem Ende 140 des Malecots 80 ist
an der ersten Nadel 28 über
einen Ring 160 befestigt, der gecrimpt, geklebt oder auf
andere Weise fest mit der ersten Nadel 28 verbunden ist.
Die Dichtung 73 am anderen Ende 150 des Malecots 80 ist
mit der zweiten Nadel 29 über einen Ring 160 verbunden,
der gecrimpt, geklebt oder auf andere Weise fest mit der zweiten
Nadel 29 verbunden ist. Die Nadeln 28 und 29 sind
mit einer Größenwahlvorrichtung 26 in
dem Griffstück 24 verbunden.
Relative axiale Bewegung zwischen den zwei Nadeln 28 und 29,
gesteuert durch den Betätigungsmechanismus,
bewirkt, dass die Malecots 80 zusammengedrückt und
radial ausgedehnt werden, so dass ein Kanal des Patienten geöffnet wird.
Wie bei den Dilatationssystemen aus 10–11, können in
diesem Dilatationssystem die Malecots durch ein Flechtwerk, einen
Universalschaft 44 oder andere geeignete mechanische Strukturen,
wie zum Beispiel die nachfolgend beschriebenen, umhüllt werden.
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Weitere Malecot-Strukturen:
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Die
Malecots 80 können
jede Anzahl an Form von Schlitzen 84 umfassen. Beispielsweise können die
Schlitze 84 so geformt sein, dass sie die radiale Auslenkung
der Malecots intrinsisch beschränken,
indem eine H-Form verwendet wird. Das in 14A und 14B gezeigte Malecot kann alleine verwendet werden,
wie in 14A gezeigt, oder in einer Serie,
wie in 14B–C gezeigt, und kann den gleichen
Betätigungsmechanismus
wie oben diskutiert und in 9A–9I, 10A–C, 11 und 12 gezeigt
verwenden.
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Die
Ausdehnung der Malecots mit intrinsisch beschränkter Auslenkung ist in 15A und 15B dargestellt.
Ein Dilatationselement 10 mit einer Reihe von solchen Malecots
ist in 16 gezeigt. Die Malecots 80 umfassen
zwei Arme 82, die um 180 Grad voneinander positioniert
sind, und zwei gegenüberliegende
Finger 170, die H-förmige
Schlitze 84 definieren. In dem nicht komprimierten Zustand sind
die Finger 170 nicht in Kontakt, wie in 15A gezeigt. Wenn das Malecot komprimiert wird,
kommen sich die Finger 170 näher, bis sie einander kontaktieren,
wie in 15B gezeigt. Bei Kontakt verbiegen
sich die Finger 170 nicht und begrenzen dadurch weitere
radiale Ausdehnung des Malecots.
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17 zeigt
eine Querschnittsansicht eines halben Malecots 180, das
auf einem Stab 68 angeordnet ist. Die Ausdehnung des Halb-Malecots
wird durch Zugdrähte 190 ausgelöst. Das
Halb-Malecot kann in einer Serie verwendet werden, und ein gemeinsames
oder getrenntes Betätigungssystem
für jedes
Halb-Malecot verwenden.
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Netze oder Flechtwerke:
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Ein
Netz oder Flechtwerk kann als Dilatationselement dienen, in dem
es sich radial nach axialem Komprimieren ausdehnt. In 18A–18C kann das Netz 34 mit einer Membran 200 umhüllt sein,
die fest mit einer hohlen Kanüle 88 an
einem proximalen Ende und fest mit der Nadel 28 an einem distalen
Ende befestigt ist. Die Membran 200 hemmt die radiale Ausdehnung
des Netzes 34. Axiale Verschiebung der Kanüle 88 in
der distalen Richtung komprimiert das Netz 34 axial und
bewirkt, dass das Netz radial ausgedehnt wird, so dass der Kanal
des Patienten geöffnet
wird.
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Ausdehnung
des Netzes oder Flechtwerks 34 durch axiales Komprimieren
kann auch durch eine Überröhre 210,
wie in 19 gezeigt, gesteuert werden.
Die Überröhre begrenzt
die Länge
des Netzes, das sich aufweiten wird. Die Röhre 210 kann axial entweder
in proximaler oder distaler Richtung verschoben werden, um radiale
Ausdehnung einzig auf bestimmte Gebiete des Netzes zu beschränken und dadurch
die Länge
des Dilatationselements zu steuern.
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Parallelogramme:
-
20 zeigt
ein Paar von starren, parallelen Stäben 220 und 230,
die miteinander durch ein Paar von starren Verbindungsgliedern 240 und 250 in
einer Parallelogrammanordnung verbunden sind. Die Verbindungsglieder 240 und 250 sind
drehgelenkig mit der Nadel 28 und den Stäben 220 und 230 verbunden.
Obwohl nicht in 16 gezeigt, ist es beabsichtigt,
dass dieses Dilatationssystem eine Vielzahl von solchen Parallelogrammanordnungen
umfasst, die radial um die Nadel beabstandet sind, vorzugsweise
sechs oder acht Stäbe,
die drei beziehungsweise vier Parallelogramme bilden. Betätigung der Parallelogramme
durch Zugdrähte,
Gestänge
oder jeden anderen geeigneten Übertragungsmechanismus
bewirkt, dass die Verbindungsglieder 240 und 250 um
die Drehpunkte 260 und 270 drehen, was bewirkt,
dass sich die Stäbe 220 und 230 radial
verschieben und einen Kanal eines Patienten aufgeweiten.
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21 zeigt
ein weiteres Parallelogrammsystem mit einer Vielzahl an starren
parallelen Stäben 220,
vorzugsweise sechs, die um eine Nadel 28 über distale
und proximale Gummistützen 280 beziehungsweise 290 angeordnet
sind. Wenn die Gummistützen 280 und 290 zusammengedrückt werden, zum
Beispiel durch eine Kanüle 88 wie
in 9A–9I,
dehnen sich die Gummistützen
radial aus, um die Stäbe 220 zu
zwingen, sich radial zu verschieben und einen Kanal eines Patienten
aufzuweiten. Diese Art von Parallelogramm arbeitet wie ein Malecot,
abgesehen davon, dass die Dilatationskräfte gleichmäßig mit der gleichen Intensität entlang
der Länge
der Stäbe
ausgeübt
werden. Die Stäbe
und Verbindungsglieder aus 20 und 21 sind
aus Metall oder jedem anderen geeigneten starren Material hergestellt.
Parallelogramme können
in Kombination mit einem Netz oder einem Flechtwerk, einem Universalschaft 44 oder
jedem anderen geeigneten Material verwendet werden.
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Hebevorrichtungen:
-
22 zeigt
ein Dilatationssystem mit einer Hebevorrichtung, die durch eine
mit einem Gewinde versehene Nadel betätigt wird. Die Hebevorrichtung ist
aus einer Reihe beweglicher Stäbe 300 zusammengesetzt,
die untereinander an Verbindungsstellen 302 verbunden sind
und an dem proximalen Ende mit einem Ring 160 und an dem
distalen Ende mit einer Mutter 310 verbunden sind. Vorzugsweise
hat die Hebevorrichtung eine, zwei, oder vier Verbindungsstellen 302.
Der Ring 160 ist beweglich um die Nadel 28 gelagert,
so dass Drehung der Nadel 28 keine Bewegung auf den Ring 160 überträgt. Der
Ring 160 ist räumlich
durch eine Kanüle 88 (nicht
gezeigt) festgelegt. Das proximale Ende der Kanüle 88 liegt an dem Griffstück 24 (nicht
gezeigt) an, und das distale Ende der Kanüle 88 liegt an dem
proximalen Ende des Dilatationselements an. Die Mutter 310 hat
ein Gewinde (nicht gezeigt), das in das Gewinde 320 der
Nadel 28 eingreift. Nach Drehung der Nadel 28 wird
die Mutter 320 axial entlang der Nadel 28 versetzt,
wobei sie die beweglichen Stäbe 300 komprimiert
und zu einer radialen Auswärsbewegung
zwingt, so dass der Kanal eines Patienten aufgeweitet wird. Eine
umgekehrte Bewegung der Nadel 28 würde die Kompressionskräfte auf
die beweglichen Stäbe 300 freigeben und
die Entlastung des aufgeweiteten Zustands zulassen.
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Alternativ
umfasst die Hebevorrichtung zwei Muttern 310 mit gegenläufigen Gewinden,
um mit zwei mit gegenläufigen
Gewinden versehenen Abschnitten 320 auf der Nadel 28 in
Eingriff zu kommen. Drehung der Nadel 28 übermittelt
eine konvergierende oder divergierende Bewegung der Muttern 310, wodurch
die Hebevorrichtung aufgeweitet oder freigegeben wird.
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Vorzugsweise
umfasst die Hebevorrichtung eine Vielzahl beweglicher Stäbe 300,
die radial um eine zentrale Achse verteilt sind, um eine regelmäßige Verteilung
der Dilatationskräfte
entlang des Umfangs des Kanals bereitzustellen. Vorzugsweise umfassen
die Hebevorrichtungen sechs bis acht bewegliche Stäbe 300.
Ein Dilatationselement kann eine Hebevorrichtung oder eine Vielzahl
an Hebevorrichtungen, die in einer Reihe entlang der Kanüle 88 angeordnet
sind, umfassen. Hebevorrichtungen können in Kombination mit dem
Netz oder dem Flechtwerk, dem Universalschaft 44 oder jedem
anderen geeigneten Material verwendet werden.
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Drehzapfen:
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In 23A und 23B sind
eine Vielzahl an Drehzapfen 330 drehgelenkig mit der Nadel 28 in verschieden
angewinkelten Orientierungen um die Achse verbunden. Betätigung der
Drehzapfen 330 mit einem Zugdraht 190 (nicht gezeigt)
oder einem anderen geeigneten Betätigungsglied bewirkt, dass die
Drehzapfen 330 um ihren Drehpunkt 340 drehen, was
eine radial nach außen
gerichtete Bewegung ihrer Extremitäten 242 und 244 verursacht.
Ein Flechtwerk oder Universalschaft können über die gesamte Struktur platziert
werden, um kontinuierliche oder regelmäßige Dilatation zu erhalten.
Gleichmäßige Drehzapfen
können
in Kombination mit einem Netz oder Flechtwerk, einem Universalschaft 44 oder
jedem geeigneten Material verwendet werden.
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Kettenglieder:
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In 24A–24D ist eine Reihe von Kettengliedern 350 drehgelenkig
miteinander Kopf-an-Ende durch einen Stift 380 oder Niet
oder jedes andere geeignete Verbindungselement verbunden, wobei
sie eine Kette bilden. Jedes Glied 350 umfasst einen Vorsprung 360 an
jedem Ende und ein Loch in dem Vorsprung. Ein Zugdraht 190 ist
mit jedem Glied 350 durch ein Loch 390 in der
Mitte von jedem Glied (nicht gezeigt) verbunden, so dass die Glieder
axial ausgerichtet werden, wenn der Zugdraht 190 in einem
Ruhezustand ist. Wenn der Draht 190 gezogen wird, so dass
er in einem gespannten Zustand ist, drehen sich die Glieder in Bezug
zueinander und nehmen die Anordnung, die in 24C und 24D gezeigt ist, an, um einen Kanal eines Patienten
aufzuweiten. Kettenglieder können
in Kombination mit einem Netz oder Flechtwerk, einem Universalschaft 44 oder
jedem anderen geeigneten Material verwendet werden.
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Gewickelte Feder:
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In 25 ist
eine gewickelte longitudinale Feder 400 an ihrem distalen
Ende an der Nadel 28 und an ihrem proximalen Ende an einer
Kanüle 88 befestigt.
Die Feder 400 ist vorzugsweise aus Nitinol (NiTi) hergestellt.
Die Feder 400 wird in den Kanal eines Patienten in einem
relativ gestreckten, gespannten Zustand eingeführt. Die Feder 400 wird
dann freigegeben, indem die Kanüle 88 axial über die
Nadel 28 in distaler Richtung verschoben wird. Die Feder weitet
sich dadurch radial aus, so dass der Kanal eines Patienten aufgeweitet
wird. Gewickelte Federn können
in Kombination mit einem Netz oder Flechtwerk, einem Universalschaft 44 oder
jedem anderen geeigneten Material verwendet werden.
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Teleskopische Dilatoren:
-
Ein
Satz verschiebbarer teleskopischer Kanülen kann in eine einzige Vorrichtung
integriert werden, deren Struktur ähnlich der einer teleskopischen Autoantenne
ist. Die Kanülen
werden in einen Kanal eines Patienten sequenziell über eine
Nadel eingeführt,
um den Kanal schrittweise aufzuweiten. In 26A–F sind
drei teleskopische Kanülen 410, 420 und 430 um
eine Führungsnadel 28 angeordnet. Jede
Kanüle
hat einen longitudinalen Schlitz 450, um Verschieben einer
darin beweglichen Anzeige oder eines Stifts 440 zu gestatten,
wenn die Kanüle
an dem proximalen Ende des Dilatationssystems 100 eingerichtet
ist, und um das Verschieben der Kanülen aus einer zurückgezogenen
Position durch eine befestigte Anzeige 460 zu gestatten,
so dass eine ausgedehnte Position in dem Kanal des Patienten erreicht
wird. Ferner besitzt jede Kanüle
einen radialen Schlitz 470 in einer „L"-Form an ihrem proximalen Ende, um das
Blockieren der Kanüle
in der ausgedehnten Position zu erlauben, in dem die befestigte
Anzeige 460 dadurch verschoben wird.
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Um
den Kanal eines Patienten aufzuweiten wird zuerst die kleinste Kanüle 410 gedreht,
um ihren longitudinalen Schlitz 450 mit der befestigten
Anzeige 460 in Eingriff zu bringen, dann wird eine bewegliche
Anzeiger 440 verwendet, um die Kanüle 410 in den Kanal
zu schieben. Die bewegliche Anzeige 440 verschiebt sich
durch die longitudinalen Schlitze 450 der äußeren Kanülen 420 und 430.
Schließlich
wird die Kanüle 410 zurückgedreht,
so dass der radiale Schlitz 470 mit der befestigten Anzeige 460 in
Eingriff kommt und die Kanüle 410 in
ihrer ausgedehnten Position sperrt. Diese Sequenz wird mit jeder
der anderen Kanülen 420 und 430 wiederholt,
wie in den 22A–E gezeigt, bis die gewünschte Kanalgröße erreicht
ist.
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Die
bewegliche Anzeige 440 kann direkt von dem Bediener betätigt werden
oder durch einen Betätigungsmechanismus,
wie vorliegend oben beschrieben, wie zum Beispiel Stäbe, die
mit einem Wählelement
in dem Griffstück
(nicht gezeigt) verbunden sind.
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Variable Dilatationsballons
ohne Bauchbildung
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In
den meisten Fällen
weiten die gegenwärtigen
Ballons das Gewebematerial adäquat
auf, ob es nun ein natürliches
Körperlumen
oder einen perkutanen Kanal umgibt. Es gibt jedoch zwei Nachteile,
die mit der Verwendung der gegenwärtigen Ballons zusammenhängen. Erstens,
wenn dichtes Narbengewebe angetroffen wird, wird höherer Druck
verwendet, um den Widerstand des Narbengewebes zu überwinden,
und die Bildung eines Bauchs in dem Ballon wird beobachtet. Zweitens
arbeiten die gegenwärtigen
Ballons bei einem Nenn-Druck und blasen auf eine festgesetzte Größe auf.
Dies bedeutet, dass abhängig
von der Anatomie und der klinischen Einstellung ein Satz von mehreren
Ballons vorrätig
sein muss, um die unterschiedlichen Bedürfnisse zu decken.
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Die
variablen Dilatationsballons ohne Bauchbildung, die hierin beschrieben
sind, überwinden
diese Nachteile durch die Verwendung einer einzigen Vorrichtung,
die einen Bedienerbetätigungsmechanismus
gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet.
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Bezug
nehmend auf 27A–E bestehen die variablen Dilatationsballons
ohne Bauchbildung aus einem röhrenförmigen Netz 34,
das einen Ballon 480 umgibt, und welches durch ein Adhäsiv, durch Tiefziehen
oder andere Mittel mit seinem proximalen Ende an das distale Ende
einer Kanüle 88 befestigt ist,
angeordnet innerhalb der Längs-Nut 500 des Griffstücks 24 und
des Wählelements 26 des
Dilatationssystems 100, Das Netz 34 wird anfänglich straff über den
Ballon 480 gezogen, um einen geringen Querschnitt zu erreichen.
Der Ballon 480 ist an seinem proximalen Ende an einen Katheter 43 angefügt, der
innerhalb des Lumens der Kanüle 88 und
der Nut 500 angeordnet ist und sich bis zu dem proximalen Ende
des Griffstücks 24 erstreckt.
Der Katheter 43 führt
ein Fluid von einem Anschluss 490 an dem proximalen Ende
des Katheters 43 zu dem Ballon. Der Katheter ist fest an
das Griffstück 24 entlang
der Nut 500 angefügt.
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Die
Kanüle 88 passt
in eine Längs-Nut 500, die
sich von dem Umfang zu der Achse in dem Griffstück 24 und dem Wählelement 26 erstreckt,
gezeigt in 27A, C und D, 28A–D, 29A–D.
Die Kanüle 88 hat
eine Scheibe 510, die in 30A–D gezeigt
ist, die fest mit der Kanüle 88 verbunden
ist und in eine Quer-Nut 520 einrastet, die an dem distalen
Ende des Wählelements 26 positioniert
ist und von einer Kappe 530 bedeckt ist, die in 27A–D und 31A–D
gezeigt ist, die in eine Ausnehmung 540 passt, die in 29A–D
gezeigt ist, und die sich auf den halben Umfang des proximalen Endes
des Wählelements 26 über der
Quer-Nut 520 befindet. Die Kappe 530 hat eine
passende Quer-Nut 550, die über die Scheibe 510 der
Kanüle 88 passt.
Außerdem
hat die Kappe zwei Löcher 560 zum
Schrauben, Nageln oder auf andere Weise Befestigen der Kappe 530 auf
dem Wählelement 26 in
der Ausnehmung 540. Das Wählelement 26 hat ebenfalls
zwei Löcher 570,
die sich auf jeder Seite der Quer-Nut 520 zur Befestigung
der Kappe 530 auf dem Wählelement 26 befinden.
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Das
Netz 34 ist fest mit dem Katheter 43 an dem distalen
Ende befestigt. Das Netz 34 wird an dem distalen Ende der
Kanüle 88 gehalten
und befestigt. Wie in 30D und 32A–D
gezeigt, ist die Kanüle 88 ferner
an ihrem proximalen Ende mit einer Zunge 580 ausgerüstet, die
radial herausragt und sich longitudinal entlang eines Abschnitts
der Länge
der Kanüle
erstreckt, um innerhalb der Längs-Nut 500 des
Griffstücks 24 und
des Wählelements 26 zu
gleiten. Die Zunge 580 blockiert Drehbewegungen der Kanüle 88 und
vermeidet Drehverwindungen des Netzes 34. Ferner dient
die Zunge 580 als eine Markierung, in Bezug auf die Markierungen 27,
in French-Einheiten auf dem Griffstück 24 unterteilt.
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Das
distale Ende des Griffstücks 24 hat
einen ringförmigen
Vorsprung 590, dessen Oberfläche ein Gewinde 600 aufweist
und zu dem Gewinde 610 einer axialen ringförmigen Ausnehmung 620 des Wählelements 26 passt,
wie in 27E gezeigt.
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Umlaufende
Bewegung des Wählelements 26 verschiebt
das Wählelement 26 distal
oder proximal entlang des Vorsprungs 590 des Griffstücks 24. Longitudinale
Bewegung des Wählelements 26 wird auf
die Kanüle 88 durch
die Scheibe 510, die in Nut 520 und 550 eingerastet
ist, übertragen.
Longitudinale Bewegung der Kanüle 88 zu
dem distalen Ende des Dilatationssystems 100 lockert das
Netz 34 und ermöglicht
es dem Ballon 480, sich durch den Eintritt eines Dilatationsfluids
in den Ballon 480 durch den Anschluss 490 und
den Katheter 43 auszudehnen. Longitudinale Bewegung der
Kanüle 88 zu
dem proximalen Ende strafft das Netz 34 um den Ballon 480, wodurch
die Expansion des Ballons 480 begrenzt wird.
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Im
Gegensatz zu Standardballons, bei denen nur radiale Kräfte eine
Rolle spielen, verdichtet die Verwendung eines übergezogenen Netzes 34 in dem
Ballon ohne Bauchbildung den Ballon und schafft Dilatationskräfte, die
sowohl longitudinale als auch radiale Komponenten aufweisen. Es
können nun
höhere
Drücke
auf die Ballons 480 und das Netz 34 ausgeübt werden,
wobei der Druck über
die Länge und
den Umfang des Dilatationselements 10 beibehalten wird,
wobei minimaler oder kein Bauch gebildet wird.
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Alternativ
weisen der Vorsprung 590 und die Ausnehmung 620 auf
ihren Oberflächen
keine Gewinde auf, wie in 28A–D gezeigt.
Relative longitudinale verschiebende Bewegung des Wählelements 26 gegenüber dem
Griffstück 24 überträgt die Bewegung
auf die Kanüle 88,
die dann das Netz 34 aufweitet oder lockert.
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Bezug
nehmend auf 33A–B kann das Dilatationssystem
optional mit einem Universalschaft 44 ausgestattet sein,
der über
den aufgeblähten
Ballon gezogen wird, um die Kanalöffnung beizubehalten. Der Ballon 480 kann
dann entleert werden und das Netz 34 longitudinal gespannt
werden, um das Dilatationssystem aus dem Kanal zu entfernen.
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33A–B
zeigen ein alternatives Ausführungsbeispiel
des variablen Dilatationsballons ohne Bauchbildung als ein Dilatationselement
des Dilatationssystems der Erfindung. In diesem Ausführungsbeispiel
ist das Netz 34 proximal an dem distalen Ende des Griffstücks 24 und
distal an dem distalen Ende der Kanüle 88 durch eine Dichtung 72 befestigt. Die
Dichtung 72 blockiert relative longitudinale Bewegungen
der Kanüle 88 und
des distalen Endes des Netzes 34, lässt jedoch freie Drehbewegungen
der Kanüle 88 zu,
ohne diese Drehbewegungen auf das Netz 34 zu übertragen,
wodurch Drehverwindung des Netzes vermieden wird.
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Das
proximale Ende der Kanüle 88 hat
ein Gewinde 78, das mit einen korrespondierenden Gewinde 77 in
dem Griffstück 24 in
Eingriff kommt. Das proximale Ende der Kanüle 88 ist ferner mit
einem Einstellknopf 26 ausgestattet, der eine Markierung 27 trägt, die,
wenn sie von dem Bediener betätigt
wird, eine Vielzahl an radialen Positionen in Bezug auf die Markierungsindices 27 auf
dem Griffstück 24 einnimmt. 34A zeigt den entleerten Zustand des Dilatationselements,
wobei die Kanüle 88 distal
verschoben ist. 34B zeigt einen aufgeblasenen
Zustand des Dilatationselements, wobei die Kanüle proximal gezogen ist. Variable
Dilatationsballons ohne Bauchbildung können auch mit dem Universalschaft 44 als
Umhüllung
für die
Ballons anstelle des Netzes 34 hergestellt werden.
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Dilatationsverfahren mit forcierter
Ausdehnung:
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Forcierte
Ausdehnung kann durchgeführt werden
unter Verwendung eines Betätigungsmechanismus' vom Typ der Größenwahlvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Diese forcierten Ausdehnungsverfahren zwingen den Kanal,
sich durch einen Vorgang vom Scherungstyp zu öffnen, ähnlich der Verwendung herkömmlicher
renaler Dilatoren, anstelle der progressiven radialen Ausdehnung,
die durch die oben beschriebenen Dilatationssysteme aufgewendet
wird. Im Gegensatz zu den renalen Dilatoren ist jedoch nur ein Dilatationssystem
mit einem Dilatationselement, das durch einen Betätigungsmechanismus
für die
Größenwahlvorrichtung
betätigt wird,
von Nöten,
um den Kanal auf eine gewünschte Größe zu öffnen.
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Zum
Beispiel kann ein einziges Malecot als Dilatationselement mit den
forcierten Ausdehnungsverfahren verwendet werden. Das Malecot hat
die gleiche Konfiguration wie beispielsweise die in 14A gezeigte. Das Malecot wird zuerst in den Kanal
eingeführt,
aufgeweitet und dann aus dem Kanal herausgezogen, um schrittweise
die gesamte Länge
eines Kanals aufzuweiten. Weitere, oben beschriebene Dilatationselemente
können
auf ähnliche Weise
verwendet werden.
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Alternativ
kann ein Malecot oder ein anderes Dilatationselement außerhalb
des Körpers
aufgeweitet werden und dann durch die Kanalöffnung gezwängt werden. Der gewünschte Dilatationsdurchmesser
wird vor jeder Einführung
des Dilatationselements eingestellt.