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Nachfolgend
wird ein Verfahren zum Ausbilden eines flaschenförmigen Grabens in einem Halbleitersubstrat
beschrieben. Genauer gesagt wird ein flaschenförmiger Graben in einem Halbleitersubstrat
ausgebildet, indem bei einem einzigen Ätzprozess die Ätzbedingungen
verändert
werden.
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Es
sind Verfahren zum Ätzen
eines tiefen Grabens in ein Halbleiterbauelement zum Bereitstellen
einer Speicherkapazität
bekannt. Ein Beispiel eines solchen Verfahrens ist das reaktive
Ionenätzen.
Im Allgemeinen ist reaktives Ionenätzen ein Verfahren, bei dem
zuerst eine Plasmagaszusammensetzung in einer Reaktionskammer durch
ein Hochfrequenz-Energiefeld (HF) erzeugt wird. Die Plasmagaszusammensetzung
wird üblicherweise
Neutrale (Englisch: Neutrals), Radikale und Ionen enthalten. Letztere
können
durch das elektromagnetische Feld in Richtung der Oberfläche des
Halbleitersubstrates beschleunigt werden. Die Radikale erreichen
die Halbleiteroberfläche
durch Diffusion. Beim Kollidieren mit der Oberfläche des Halbleiterbauelements entfernen
die beschleunigten Ionen zusammen mit den Radikalen Material von
der belichteten Oberfläche
des Halbleiterbauelements. Die Ionen und Radikale reagieren mit
Atomen oder Molekülen
im wegzuätzenden
Material und erzeugen Zwischenprodukte oder flüchtige Nebenprodukte, die aus
der Reaktionskammer entfernt werden können. Normalerweise bildet
sich eine Seitenwandpassivierungsschicht durch die Reaktion der
Zwischenprodukte und flüchtigen
Nebenprodukte mit Spezies des Maskenmaterials oder der Prozessgase.
Diese Schicht neigt dazu, ein Ätzen
zu erschweren, die physische Größe der Maskenöffnung zu
verringern und dadurch die Form des Grabens zu beeinflussen.
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Um
die Speicherkapazität
eines Halbleiterbauelements weiter zu erhöhen wurde ein flaschenförmiger Graben
entwickelt. Ozaki et al. offenbaren in „0.228 μm2 Trench
Cell Technologies with Bottle-Shaped Capacitor for 1 GBit DRAMs" (übersetzt: „0,228 μm2 Grabenzellen-Technologie mit flaschenförmigem Kondensator für 1 Gbit
DRAMs"), Technical
Digest; Band 27.3.1, S. 661 (1995) ein mehrschrittiges Verfahren
zum Ausbilden eines flaschenförmigen
Grabens. Das Verfahren von Ozaki et al. dient zum Ausbilden eines
flaschenförmigen Grabens
durch (1) Ausbilden eines Graben durch herkömmliches reaktives DT-Silizium-Ionenätzen; (2)
Ausbilden eines Oxydkragens am oberen Teil des Grabens durch selektive
Oxydation; (3) Abscheiden von mit Phosphor dotiertem Polysilizium;
(4) Einbrennen der Phosphordotierung in die Grabenseitenwand im
unteren Bereich des Grabens; und (5) Entfernen des Polysiliziums
durch chemisches Trockenätzen,
um den Durchmesser im unteren Bereich des Grabens zu vergrößern.
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Es
wäre wünschenswert,
ein schnelleres und vereinfachtes Verfahren zum Ausbilden eines
flaschenförmigen
Grabens in einem Halbleiterbauelement bereitzustellen, um dessen
Speicherkapazität
zu erhöhen. Das
Verfahren nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht das Ausbilden von flaschenförmigen Gräben während des Ätzprozesses,
bei dem der tiefe Graben ausgebildet wird.
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Nach
der Erfindung wird ein Verfahren zum Ausbilden eines flaschenförmigen Grabens
nach Anspruch 1 bereitgestellt.
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Der
erste Ätzschritt
wird bei einer ersten Temperatur ausgeführt, und der zweite Ätzschritt
wird bei einer zweiten, höheren
Temperatur ausgeführt.
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In
einer Ausführungsform
wird zusätzlich
zu der Veränderung
der Temperatur, der erste Ätzschritt
bei einem ersten Druck ausgeführt,
und dann wird das Ätzen
bei einem zweiten Druck, der niedriger ist als der erste Druck,
fortgesetzt.
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Zum
besseren Verständnis
der vorliegenden Erfindung und um die Umsetzung zu veranschaulichen, wird
nun anhand eines Beispiels auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen,
für die
gilt:
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1A ist
eine schematische Querschnittsansicht des Grabens, der im oberen
Bereich eine konische Form aufweist, die nach dem ersten Schritt
des Ätzens
in einem bevorzugten Verfahren gemäß dieser Offenbarung ausgebildet
wird; und
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1B ist
eine schematische Querschnittsansicht des flaschenförmigen Grabens,
der durch den zweiten Schritt des Ätzens in einem bevorzugten
Verfahren gemäß dieser
Offenbarung ausgebildet wird.
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Die
Erfindung bezieht sich auf das Ausbilden eines flaschenförmigen Grabens
zum Ausbilden eines Grabenkondensators, der in einer IC-Schaltkreis
(IC) verwendet wird. Ein solcher IC kann beispielsweise ein Schreib-/Lesespeicher
(RAM), ein dynamischer Schreib-/Lesespeicher
(DRAN), ein synchronisiertes DRAN (SDRAM), oder ein Lese- bzw. Festwertspeicher
(ROM) sein. Andere ICs, wie etwa anwendungsspezifische ICs (ASIC),
eine kombinierte DRAM-Logikschaltung
(eingebettetes DRAN, Englisch: Embedded DRAN), oder ein anderer
Typ einer logischen Schaltung sind ebenfalls geeignet.
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Typischerweise
werden viele ICs parallel auf einem Wafer ausgebildet. Nach der
Bearbeitung wird der Wafer in Rohchips zerteilt und somit die ICs
auf einzelne Chips getrennt. Die Chips werden dann verpackt, was zu
einem Endprodukt führt,
das beispielsweise in Geräten
wie Computersystemen, Mobiltelefonen, Minicomputern (PDAs) und anderen
elektronischen Produkten verwendet wird.
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Gemäß der Erfindung
wird der flaschenförmige
Graben durch einen einzigen Ätzprozess
in zwei Schritten bzw. Zuständen
ausgebildet. Im einem ersten Schritt wird ein oberer Bereich des
Grabens ausgebildet, und in einem zweiten Schritt wird ein unterer
Bereich des Grabens ausgebildet, wobei der untere Bereich dadurch
ausgebildet wird, dass die Parameter beim Ätzprozess variiert werden um
einen ablaufinvarianten (Englisch: Reentrant) oder flaschenförmigen Querschnitt
zu erzeugen.
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Die
Herstellung des Halbleiterbauelements erfolgt typischerweise in
aufeinander folgenden Schritten, von denen einer oder mehrere darin
bestehen, dass gewünschte
Schichten eines gewählten
Materials auf ein Substrat aufgebracht werden, wie beispielsweise
bei dem Verfahren, das der Fachmann von Silizium-Wafern kennt. Andere
Substrate, wie etwa Galliumarsenid, Germanium, Silizium auf einem
Isolator (SOI, Englisch: Silicon On Insulator), oder andere Halbleitermaterialien
können
verwendet werden. Das Substrat kann beispielsweise leicht oder stark
dotiert werden mit Dotiersubstanzen einer vorbestimmten Leitfähigkeit,
um die gewünschten
elektrischen Eigenschaften zu erreichen. Mit Verweis auf 1A wird
beispielsweise ein Stapelspeicher bzw. Stapelspeicherunterbau auf
dem Substrat ausgebildet. Die Stapelspeicher sind solche, die typischerweise
verwendet werden, um tiefe Gräben
auszubilden. Ein solcher Stapelspeicher umfasst beispielsweise eine
Siliziumnitridschicht 12, die auf einem Siliziumwafer 10 aufgebracht
wird und eine dielektrische Schicht (z.B. TEOS-Schicht) 14 die auf der Schicht 12 aufgebracht
wird. Zusammen bilden die Schichten (12 und 14) eine
Hartmaske (Englisch: Hard Mask) für den Ätzprozess, bei dem der tiefe
Graben ausgebildet wird. Die Nitridschicht dient als Polierschutzschicht
für darauffolgende
Polierprozesse. Zur Reduzierung der Belastung und zur Verbesserung
der Haftung der Nitridschicht auf dem Substrat wird dazwischen eine
Oxydschicht (nicht dargestellt) aufgebracht. Dann wird eine Abdeckschicht
(nicht dargestellt) in einem Muster auf der Oberfläche des
Halbleiterbauelements durch ein mikrolithographisches Verfahren
ausgebildet. Das Ausbilden eines Musters umfasst typischerweise
das Beschichten zumindest eines Teils des Halbleiterbauelements
mit einem Abdeckmaterial und dann das Belichten in dem geeigneten
Muster. Die Abdeckschicht kann dann einem nach dem Stand der Technik
entsprechenden Verfahren entwickelt werden, um entweder die belichteten
oder die unbelichteten Bereiche zu entfernen, je nachdem, ob eine
positive oder eine negative Abdeckschicht verwendet wurde. Wenn
das Entwickeln der Abdeckschicht ausgeführt wurde, können darauffolgende
Verfahrensschritte ausgeführt
werden, um an vorbestimmten Stellen die geeigneten physikalischen
Veränderungen
im Halbleitermaterial für
eine gewünschte
Struktur des Bauelements zu erreichen, beispielsweise einen flaschenförmigen Graben,
für den
das Verfahren zum Ausbilden nachfolgend beschrieben wird. Materialien
und Muster, die zum Ausbilden und Gestalten der Abdeckschicht geeignet
sind, sowie Zusammensetzungen des Entwicklers, sind dem Fachmann
bekannt. Solche herkömmlichen
Materialien können
hierbei verwendet werden. Nachdem die Abdeckschicht entwickelt ist,
kann das Halbleiterbauelement einem Ätzprozess unterzogen werden,
beispielsweise reaktives Ionenätzen,
Plasmaätzen,
etc. um durch Ätzen
eine Öffnung
in der Maske zu erzeugen, d.h. die Abdeckschicht in ein TEOS 14 und
eine Nitridschicht 12 (Hartmaske) umzuformen. Sobald die
Hartmaske geöffnet
ist, kann das Halbleiterbauelement einem Ätzprozess unterzogen werden,
um den flaschenförmigen
Graben nach dieser Erfindung auszubilden. Beispielsweise kann der
flaschenförmige
Graben durch reaktives Ionenätzen
in einem Halbleiterbauelement ausgebildet werden. Andere anisotrope Ätzverfahren
können
ebenfalls verwendet werden. Der Prozess des reaktiven Ionenätzen erfolgt
in zwei Schritten, wobei jeder dieser Schritte bzw. Zustände nach
unterschiedlichen Parametern ausgeführt wird. Diese unterschiedlichen
Parameter sind beispielsweise Hochfrequenzstrom, Reaktionskammerdruck,
Verfüllungsdruck
und weitere Parameter, wie nachfolgend beschrieben.
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Wie
in 1A dargestellt, werden die Parameter des reaktiven
Ionenätzens
so angepasst, dass im ersten Schritt vorzugsweise ein Graben ausgebildet
wird, der im oberen Bereich 25 konisch ausgebildet ist, und
dass auf vorteilhafte Weise im zweiten Schritt der untere Bereich
des Grabens weiter vertieft und ausgeweitet wird, um einen flaschenförmigen Graben
zu auszubilden. Der konische Querschnitt der Seitenwand erleichtert
das Verfüllen
des Grabens mit Materialien, wie etwa Polysilizium, ohne Hohlräume und
Ränder
im konischen Bereich des Grabens.
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Um
den ersten Schritt des reaktiven Ionenätzens zum Ausbilden des Grabens
zu beginnen, wird das Substrat auf einen Substrathalter (Englisch:
Chuck) (nicht dargestellt) in einer Reaktionskammer (nicht dargestellt)
positioniert. Die Reaktionskammer kann eine herkömmliche Reaktionskammer sein,
wie sie dem Fachmann bekannt ist. Wenn das Substrat auf dem Substrathalter
positioniert ist, befindet sich für gewöhnlich ein Spalt zwischen der
Vorderseite des Substrathalters und der Rückseite des Substrats. Typischerweise
wird ein Edelgas, beispielsweise Helium, Argon, etc. bei einem vorbestimmten
Verfüllungsdruck
in den Spalt eingebracht. Das Gas fördert das den Abkühlmechanismus
des Halbleiterbauelements. Der Verfüllungsdruck während des
ersten Schritts des Ätzens
hat einen Wert von etwa 666,6 Pa (5 Torr) bis etwa 1999,8 Pa (15
Torr), und vorzugsweise von etwa 933,2 Pa (7 Torr) bis etwa 1333,2
Pa (10 Torr). Verfahren zum Steuern des Verfüllungsdrucks sind dem Fachmann
bekannt.
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Nach
dem Positionieren des Substrats in der Reaktionskammer wird eine
Plasmagaszusammensetzung in die Reaktionskammer eingebracht. Der
Fachmann wird es bereitwillig als Vorteil anerkennen, dass die Reaktionskammer
durch das Verwenden beispielsweise eines Vakuums vor dem Einbringen
der Plasmagaszusammensetzung in die Reaktionskammer im Wesentlichen
frei von allen Verunreinigungen ist. Plasmagaszusammensetzungen,
die für
diese Erfindung geeignet sind, können
jegliche dem Fachmann bekannte Plasmagaszusammensetzungen sein.
Eine bevorzugte Plasmagaszusammensetzung umfasst HBr, NF3 und entweder ein vorgemischtes He/O2 oder reines O2.
Besonders gut verwendbare Plasmagaszusammensetzungen besitzen eine
relative Konzentration von etwa 89% bis etwa 90% Volumenprozent
für HBr
oder von etwa 7,2% bis etwa 20,0% Volumenprozent für NF3, und von etwa 0% bis etwa 6% Volumenprozent
für O2.
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Der
Fachmann wird es zu schätzen
wissen, dass nach dem Ätzen,
das die Maske öffnet,
ein natives Oxyd beim Belichten des Wafers in der Atmosphäre gebildet
wird. Daher kann es erforderlich sein, anfänglich Ätzbedingungen zu schaffen,
die durch ein gegebenenfalls vorhandenes natives Oxyd hindurch dringen.
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Typischerweise
wird die Plasmagaszusammensetzung einem Hochfrequenzstrom (HF-Leistung)
ausgesetzt, um Ionen und/oder Radikale zu erzeugen. Die Stärke der
HF-Leistung, die während
des ersten Schrittes des tiefen Ätzens
zum Erzeugen der Ionen verwendet wird, ist etwa im Bereich von 400
Watt bis etwa 100 Watt und vorzugsweise im Bereich von etwa 600
Watt bis etwa 900 Watt. In der Reaktionskammer wird ein Magnetfeld
zum Verdichten des Plasmas erzeugt. Die Stärke des Magnetfeldes, das während des
ersten Schrittes beim Ätzen
verwendet wird, beträgt
etwa 15 Gauss bis etwa 170 Gauss und vorzugsweise etwa 100 Gauss
bis etwa 170 Gauss. Mit Verweis auf 1A werden
die mit Mustern versehenen Bereiche der Abdeckschicht auf der Vorderseite
des Halbleiterbauelements mit Ionen beschossen um einen Graben auszubilden. Beim
Beschießen
der mit Mustern versehenen Bereiche der Abdeckschicht zum Ausbilden
des Grabens wird der obere Bereich des Graben 25 konisch
ausgebildet. Eine Seitenwandpassivierungsschicht entsteht im Graben 20 während des
Ionenbeschusses des Halbleiterbauelements. Die Rate, bei der die
Seitenwandpassivierungsschicht ausgebildet wird, bestimmt das konische
Profil des Grabens. Der Druck in der Reaktionskammer, der während des
ersten Schrittes beim Ätzen
verwendet wird, ist im Bereich von etwa 2,7 PA (20 mTorr) bis etwa
23,3 Pa (175 mTorr) und vorzugsweise von etwa 14,7 Pa (110 mTorr)
bis etwa 20 Pa (150 mTorr). Die Temperatur des Halbleiterbauelements
sollte während
des ersten Schrittes beim Ätzen
im Bereich von etwa 20°C
bis etwa 100°C
gehalten werden, und vorzugsweise im Bereich von etwa 50°C bis etwa
90°C. Verfahren zum
Messen und Überwachen
der Temperatur des Halbleiterbauelements und zum Steuern der verschiedenen
anderen Parameter beim Ausbilden eines gewünschten Profils im oberen Bereich
des Grabens sind dem Fachmann bekannt.
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Beim
ersten Schritt des reaktiven Ionenätzens wird ein Graben ausgebildet,
der konische Seitenwände 25 aufweist.
Die beanspruchte Zeit beim Ausführen
des ersten Schritts des Ätzens
beträgt
etwa 60 Sekunden bis etwa 180 Sekunden und vorzugsweise etwa 110
Sekunden bis etwa 125 Sekunden. Die Tiefe des beim ersten Schritt
des Ätzens
ausgebildeten Grabens beträgt
gewöhnlich
von etwa 1 μm
bis etwa 2 μm
und vorzugsweise von etwa 1,25 μm
bis etwa 1,75 μm.
Es ist zu beachten, dass beim Abschluss des ersten Schrittes beim Ätzen des
tiefen Grabens nur der obere konische Bereich 25 des endgültigen Grabens
ausgebildet wird, der vorzugsweise eine Tiefe von 1,5 μm aufweist.
Selbstverständlich
hängt die
tatsächliche
Tiefe des Grabens, der während
des ersten Schrittes ausgebildet wird, von Konstruktionsparametern
ab.
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Nach
dem das Ausbilden des oberen konischen Bereichs 25 des
Grabens abgeschlossen ist, werden die Bedingungen des Prozesses
des reaktiven Ionenätzens
geändert.
Nach einer kurzen Übergangsphase werden
die Bedingungen gewählt,
die in einem zweiten Schritt des Ätzens dem Graben 20 ein
ablaufinvariantes Profil oder einen flaschenförmigen Querschnitt 22 verleihen
(siehe 1B). Der zweite Schritt des Ätzens kann
durch zwei Parameter ausgelöst
werden: entweder durch das Erhöhen
der Temperatur an der Oberfläche des
Halbleiterbauelements oder durch das Absenken des Drucks in der
Reaktionskammer, oder beide.
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Beim
Erhöhen
der Temperatur des Halbleiterbauelements wird die Rate, bei der
die Seitenwandpassivierungsschicht im Graben 20 ausgebildet
wird, auf ein ausreichendes Niveau reduziert, das geeignet ist,
ein gewisses laterales reaktives Ionenätzen zusätzlich zu dem vorbestimmten
vertikalen reaktiven Ionenätzen
zu ermöglichen.
Die Temperatur wird typischerweise um etwa 80°C im Vergleich zu der Temperatur
während
des ersten Schrittes erhöht,
so dass der zweite Schritt des Ätzens
bei einer Temperatur im Bereich von etwa 100°C bis etwa 180°C ausgeführt wird,
vorzugsweise im Bereich von etwa 103°C bis etwa 150°C, und noch
bevorzugter im Bereich von etwa 138°C bis etwa 142°C.
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Die
Temperatur des Halbleiterbauelements kann auf beliebige Weise erhöht werden.
In besonders nützlichen
Ausführungsformen
wird die Temperatur durch Verringern des Verfüllungsdrucks abgesenkt, oder durch
Erhöhen
der HF-Leistung,
oder beide. Wie oben erwähnt,
steuert das in die Lücke
zwischen der Vorderseite des Chucks und der Rückseite des Halbleiterbauelements
eingebrachte Gas das Abkühlen
des Halbleiterbauelements: Die Wärmeübertragung
zwischen der Rückseite
des Wafers und der Vorderseite des Substrathalters kann durch ein
Verändern
des Verfüllungsdrucks
des He moduliert werden, und dadurch kann die Temperatur an der
Oberfläche
des Wafers schnell angepasst werden. Wenn der Verfüllungsdruck
erhöht
wird, wird die Temperatur des Halbleiterbauelements verringert,
und wenn der Verfüllungsdruck
verringert wird, wird die Temperatur des Halbleiterbauelements erhöht. Generell
kann während
des zweiten Schrittes des Ätzens der
Verfüllungsdruck
um etwa 50 bis 100% verringert werden, vorzugsweise um etwa 75%
beim magnetisch verstärkten
reaktiven Ionenätzen
(MERIE, Englisch: Magnetically Enhanced Reactive Ion Etching) und
um 100% beim Magnetdipolring-Ätzen
(DRM, Englisch: Dipole Ring Magnetic Etching) im Vergleich zu dem
Verfüllungsdruck,
der während
des ersten Schrittes des Ätzens
verwendet wurde. Folglich beträgt
der Verfüllungsdruck
beim zweiten Schritt des Ätzens
im Bereich von etwa 200 Pa (1,5 Torr) bis etwa 333,3 Pa (2,5 Torr),
und vorzugsweise bei 266,6 Pa (2 Torr) beim MERIE-Verfahren, und bei
0 Pa (0 Torr) beim beim DRM-Ätzverfahren liegen.
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Durch
das Erhöhen
der HF-Leistung werden die mit Mustern versehenen Bereiche der Abdeckschicht auf
der Vorderseite des Halbleiterbauelements in dem Moment schneller
mit Ionen beschossen, indem der Ionenstrom erhöht wird. Beide Faktoren erhöhen die
Temperatur des Halbleiterbauelements. während des zweiten Schrittes
des Ätzens
kann die Stärke
der HF-Leistung um etwa 10 bis 40% erhöht werden, und vorzugsweise
um etwa 37% beim MERIE-Verfahren und um etwa 11% beim DRM-Ätzverfahren im Vergleich zu
den Einstellungen der HF-Leistung
während
des ersten Schrittes des Ätzens.
Entsprechend kann während
des zweiten Schrittes des Ätzens
die Stärke
der HF-Leistung etwa im Bereich von 900 Watt bis etwa 1500 Watt betragen,
und vorzugsweise von etwa 1000 Watt bis etwa 1100 Watt.
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In
einer Ausführungsform,
die besonders für
das MERIE-Verfahren
geeignet ist, wird ein Verringern des Kammerdrucks während des
ersten Schrittes und weiter bis zum zweiten Schritt des Ätzens verwendet, um
den Winkel des Ionenbeschusses und die Stärke des Ionenbeschusses zu ändern.
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Bei
einem verringerten Druck prallen die Ionen von dem konischen oberen
Bereich 25 des Grabens 20 ab und beschießen die
Seitenwände
des Grabens 20 unterhalb des konischen oberen Bereichs 25.
Da die Rate des Ausbildens der Seitenwandpassivierungsschicht im
Graben 20 verringert wurde, können die Ionen dann Material
an den Seitenwänden
des Grabens 20 wegätzen,
um in vorteilhafter Weise den flaschenförmigen Graben in dem Halbleiterbauelement
auszubilden. Gewöhnlich
kann der Druck in der Reaktionskammer um etwa 2 Pa (15 mTorr) bis
etwa 8,7 Pa (65 mTorr) verringert werden, und vorzugsweise um etwa
4 Pa (30 mTorr) bis etwa 6,7 Pa (50 mTorr).
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Die
Zeitdauer, die benötigt
wird, um nach dem Abschluss des ersten Schrittes des Ätzens den
flaschenförmigen
Querschnitt 22 des Grabens 20 in dem Halbleiterbauelement
auszubilden, kann etwa im Bereich von 200 Sekunden bis etwa 320
Sekunden betragen, und vorzugsweise von etwa 275 Sekunden bis etwa 290
Sekunden. Somit beträgt
die gesamte Zeitdauer, die für
den in dem hier beschriebenen zweischrittigen Ätzverfahren benötigt wird,
etwa 260 Sekunden bis etwa 500 Sekunden.
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Obwohl
die Erfindung in ihrer bevorzugten Form mit einem gewissen Grad
an Genauigkeit beschrieben wird, sind hier offensichtlich viele Änderungen
und Variationen möglich.
Es wird daher darauf hingewiesen, dass die vorliegende Erfindung
anders als hier beschrieben umgesetzt werden kann. Die folgenden
Beispiele veranschaulichen das Verfahren nach dieser Erfindung.
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BEISPIEL 1
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Das
folgende ist eine Veranschaulichung der Ätzbedingungen für magnetisch
verstärktes
reaktives Ionen-Ätzen
(MERIE), das in einem Prozess zum Ausbilden eines 1G flaschenförmigen Grabens
verwendet werden kann.
| Durch
bruch | Bedingungen
beim ersten Schritt (Ausbilden des Grabens mit oberem konischen
Bereich) | ÜbergangsPhase | Bedingungen
beim zweiten Schritt (Ausbilden des flaschenförmigen Grabens) |
Reaktionskammerdruck
(mTorr) | 20 | 110 | 110 | 110 |
Reaktionskammerdruck
(Pa) | 2,7 | 14,7 | 14,7 | 14,7 |
HBr
(sccm) | 20 | 55 | 55 | 55 |
NF3 (sccm) | 5 | 8 | 8 | 8 |
He/O2 (sccm) | 0 | 16 | 10 | 7 |
HF-Leistung
(Watt) | 600 | 800 | 800 | 1100 |
Magnetfeldstärke (Gauss) | 15 | 100 | 100 | 75 |
He
Verfüllungsdruck
(Torr) | 8 | 8 | 4 | 2 |
He
Verfüllungsdruck
(Pa) | 1086,
8 | 1066,8 | 533,3 | 266,6 |
Ätzdauer
(sec) | 25 | 100 | 25 | 250 |
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BEISPIEL 2
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Das
folgende ist eine Veranschaulichung der Bedingungen für das Magnetdipolring-Ätzverfahren (DRM),
das für
einen Prozess zum Ausbilden eines 1G flaschenförmigen Grabens verwendet werden
kann. Das DRM-Ätzverfahren
wird bei einer konstanten Magnetfeldstärke von 170 Gauss durchgeführt.
| Durchbruch | Bedingungen beim ersten
Schritt (Ausbilden des Grabens mit oberem konischen Bereich) | ÜbergangsPhase | Bedingungen beim zweiten
Schritt (Ausbilden des flaschenförmigen Grabens) |
Reaktionskammerdruck
(mTorr) | 150 | 150 | 150 | 150 |
Reaktionskammerdruck
(Pa) | 20 | 20 | 20 | 20 |
HBr
(sccm) | 75 | 150 | 150 | 150 |
NF3 (sccm) | 8 | 14,5 | 12 | 13 |
O2 (sccm) | 0 | 6 | 4 | 6 |
HF-Leistung
(Watt) | 900 | 900 | 900 | 1000 |
He
Verfüllungsdruck
(Torr) | 10/40 | 10/40 | 4/15 | 0/0 |
He
Verfüllungsdruck
(Pa) | 1333,2/
5332,8 | 1333,2/
5332,8 | 533,3/
1999,8 | 0/0 |
Ätzdauer
(sec) | 5 | 105 | 20 | 270 |