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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft im Allgemeinen die Regulation der Transkription
in Lymphozyten, Proteine, welche darin einbezogen sind, Antikörper davon,
Nukleinsäuren,
welche die Proteine kodieren, und Verwendungen der Nukleinsäuren, Antikörper und
Proteine.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Forscher
beginnen erst, die Mechanismen zu enträtseln, welche die zelluläre Antwort
auf extrinsische Faktoren steuern. Ein Grundmerkmal von vielen solchen
Mechanismen ist die anfängliche
Bindung eines extrinsischen Faktors, z.B. eines Liganden, an ein
Zelloberflächenmembranprotein,
d. h. einen Rezeptor. Die Bindung eines Liganden an seinen Rezeptor
bewirkt normalerweise eine zelluläre Veränderung durch eine Kaskade
von Ereignissen. Diese Ereignisse beziehen normalerweise andere
Proteine, wie Proteinkinasen, Proteinphosphatasen, JAK-Proteine,
Stat-Proteine und/oder G-Proteine, ein. Zusätzlich besteht im Allgemeinen
ein Erfordernis für
einen Transkriptionsfaktor, an eine spezifische regulatorische DNA-Sequenz im Kern der
Zelle zu binden und dabei die Transkription von einem oder mehr
besonderen Genen zu initiieren.
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Andere
Faktoren sind oft einbezogen. Bei Antigen-stimulierter Lymphozytenaktivierung
ist zum Beispiel Calcium (Ca2 +)-Zufluss
auch für
die letztliche Initiierung der DNA-Transkription notwendig. Die erhöhte Cytoplasma-Calciumkonzentration
kann einen externen Zufluss oder eine Freisetzung von internen Vorräten verursachen.
Eine erhöhte
Calciumkonzentration, welche die Calcium-abhängige Proteinphosphatase Calcineurin
aktiviert, wirkt in Verbindung mit anderen Mitteln, um die Signale
der Initiierung der Transkription zu vermitteln. Es ist klar, dass
der Weg, der den Calciumzufluss einbezieht, für eine Anzahl von Vorgängen wesentlich
ist, welche in die Aktivierung und Proliferation von Zellen einbezogen
sind.
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Intrazelluläre Calciumlevels
spielen in einer Anzahl von unterschiedlichen Zelltypen eine Hauptfunktion,
wobei sie in eine Anzahl von unterschiedlichen Aktivitäten einbezogen
sind. Zusätzlich
zu der Induzierung der Gentranskription durch Calciumzufluss bieten
viele andere Calcium-abhängige
Ereignisse, wie jene, welche während
Muskelkontraktion (sowohl Herz als auch Skelett), Vesikeldegranulation
(wie bei der Antwort von Neutrophilen und Makrophagen auf Infektion,
oder Basophilantwort auf Antigenstimulation, oder Freisetzung von
Acetylcholin durch Neuronen) und dem Schließen von intrazellulären Lückenübergängen auftreten,
Möglichkeiten
zur zellulären
Regulation. Der Zellzyklus kann auch Flüsse von Calcium einbeziehen.
Intrazelluläre Chelatoren,
welche Veränderungen
bei der intrazellulären
Calciumkonzentration blockieren, können das Ablaufen des Zellzyklus
blockieren, wobei die Zellteilung gestoppt wird. [Rabinovich et
al., J of Immunol., 137:952-961 (1986)]. Deshalb kann die Regulation
von Calcium bei der Modulierung der Zellteilung in normalen und
erkrankten Zellen wirksam sein.
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Lymphozyten
sind eine primäre
Komponente des zellulären
Arms des Immunsystems. Eine Aktivierung eines besonderen Typs von
Lymphozyten, einer T-Zelle, kann durch die Stimulierung eines T-Zellen-Rezeptors
durch z.B. das Binden eines T-Zellen-Rezeptors (TCR) an ein Antigen,
welches durch eine Antigen-präsentierende
Zelle präsentiert
wird, resultieren. Diese Stimulierung resultiert in der Aktivierung
einer Ca2 +-abhängigen Phosphatase,
Calcineurin. Aktiviertes Calcineurin aktiviert seinerseits NF-AT,
einen Lymphozyten-spezifischen Transkriptionsfaktor, der zusammen
mit einem begleitenden Transkriptionsfaktor, AP-1, die Expression
des induzierbaren T-Zellen-Wachstumsfaktors, Interleukin-2 (IL-2),
bewirkt. Die Aktivierung von AP-1 ist ein Calcium-unabhängiger Vorgang,
der Proteinkinase C einbezieht, und kann experimentell mit der Zugabe
von Phorbolmyristatacetat (PMA) erreicht werden. Der immunsuppressive
Arzneistoff Cyclosporin A (CsA) bindet an und inhibiert die Prolylisomeraseaktivität von Cyclophilin
und der resultierende Arzneistoff-Isomerase-Komplex inaktiviert
Calcineurin durch eine direkte Wechselwirkung nahe der aktiven Stelle
des Enzyms. [Liu et al., Cell, 66:807-15 (1991)]; [Clipstone und
Crabtree, Nature, 357:695-7 (1992)]; [O'Keefe et al., Nature, 357:692-4 (1992)].
NF-KB ist der dritte Schlüssel-Transkriptionsfaktor,
welcher bei der Aktivierung von Lymphozyten wichtig ist und welcher
nach der Stimulierung des T-Zellen- oder B-Zellen-Antigenrezeptors
aktiviert wird.
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Ein
anderes Protein, welches mit dem Calciumsignalweg in Lymphozyten
in Zusammenhang steht, ist der vor kurzem identifizierte Calciumsignal-modulierende
Cyclophilinligand (CAML) [Bram, R.J. und Crabtree, G.R., DNA Encoding
Calcium-Signal Modulating Cyclophilin Ligand,
U.S. Patent Nr. 5,523,227 , veröffentlicht am
04. Juni 1996, und
WO 95/35501 .
Siehe auch Von Bülow
und Bram, Science 199, 278 (5335): 138-141; und Von Bülow und
Bram, Blood 1997, 90(10): 246A-247. CAML bindet Cyclophilin B mit
einer vernünftigen Spezifität, d. h.
CAML bindet nicht Cyclophilin A oder C. Im Gegensatz zum Cyclosporin
A-Cyclophilin-Komplex bindet der CAML-Cyclophilin B-Komplex jedoch
nicht direkt an Calcineurin. So scheint es, dass CAML Calcineurin
durch seine Regulation des Ca
2+-Zuflusses
beeinflusst. Wie erwartet, kann CsA indirekt die Aktivierungswirkung
von CAML auf die Transkription durch Inhibierung von Calcineurin
blockieren. Zusätzlich
scheint es, dass CAML keine Wirkung auf die Aktivierung von AP-1
hat, und so erfordert die CAML-abhängige Aktivierung von NF-AT
experimentell die Zugabe von PMA.
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CAML
wirkt einem extrinsischen Signal nachgelagert, aber vorgelagert
in Bezug auf Calcineurin. Der Ort von CAML in Cytoplasmavesikeln
weist daraufhin, dass er den Ca2+-Zufluss
durch Modulieren der intrazellulären
Ca2+-Freisetzung regulieren kann. Jedoch
bleibt ein Bedarf für
die Bestimmung des natürlichen
Faktors (oder Faktoren), der das externe Signal zum zellulären CAML
kommuniziert. Ferner besteht ein Bedarf, zu verstehen, wie CAML
mit diesem Faktor wechselwirkt, um zu lernen, wie die wichtigen
zellulären
Vorgänge,
dass CAML die Regulierung unterstützt, besser gesteuert werden
können.
Eine unterschiedliche Signalmolekülklasse ist die TNFR-Familie
von Zelloberflächenrezeptoren
[Smith et al., Cell 76:959-62 (1994)]. Diese Rezeptoren initiieren
intrazelluläre
Signale, welche zum Einsetzen von Zellwachstum, -tod oder Gewinn
von Effektorfunktion führen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine isolierte Nukleinsäure mit
einer Nukleotidsequenz bereit, welche aus der Gruppe ausgewählt ist,
die besteht aus:
- a) einer Nukleotidsequenz
mit mindestens 90 % Identität
mit den Nukleotiden 14 bis 895 von SEQ ID Nr. 1, wobei die Nukleotidsequenz
ein Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Protein
kodiert;
- b) einer Nukleotidsequenz, umfassend mindestens 18 Nukleotide
einer Nukleotidsequenz, welche ein Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Protein
mit einer Aminosäuresequenz
kodiert, welche aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus SEQ ID Nr.
2 und SEQ ID Nr. 2, umfassend eine konservative Substitution davon,
besteht, wobei die Nukleotidsequenz ein N-terminales Fragment des
TACI-Proteins kodiert, welches die regulatorische extrazelluläre Domäne ist;
und
- c) einer Nuldeotidsequenz, welche ein C-terminales Fragment
des TACI-Proteins kodiert, wobei das C-terminale Fragment eine Aminosäuresequenz
aufweist, welche aus der Gruppe ausgewählt ist, die aus SEQ ID Nr.
4 und SEQ ID Nr. 4, umfassend eine konservative Substitution davon,
besteht, und wobei das C-terminale
Fragment ausreichend ist, um an die N-terminalen 146 Aminosäuren von
CAML zu binden;
wobei das TACI-Protein als ein Zelloberflächensignalprotein
fungiert und durch Wechselwirkung mit CAML Signale vermittelt.
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Ein
neuer Lymphozytrezeptor, seine DNA-Sequenz und seine Rolle im Calciumaktivierungsweg
werden offenbart. Das Protein oder genetisch-technologisch aufgebaute
Konstrukte, welche es kodieren, können zum Erhöhen der
Lymphozytenantwort oder zum Identifizieren von Liganden des Proteinrezeptors
verwendet werden. Die lösliche,
extrazelluläre
Domäne
kann zum Inhibieren der zellulären
Aktivierung verwendet werden. Antikörper zu dem Protein können für diagnostische
und therapeutische Verwendungen erzeugt werden. Das Protein und
die DNA können
auch für
diagnostische Zwecke und zum Identifizieren von Mitteln zum Modulieren des
durch Calcium induzierten Aktivierungsweges verwendet werden. Die
Kenntnis der Kodiersequenz ermöglicht
eine Manipulation von Zellen, um die Mechanismen, von welchen CAML
ein Teil ist, aufzuklären.
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Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sie eine
Lymphozytenaktivierung eines Rezeptors, der an allen B-Zellen gefunden
wird, aber nur an einer Untermenge von T-Zellen, bereitstellt. Folglich kann
der Rezeptor als ein Target verwendet werden, um spezifisch B-Zellen-Antworten
zu regulieren, ohne die Aktivität
von reifen T-Zellen zu beeinflussen. Eine solche Targetspezifität ist immer
vorteilhaft, insbesondere wobei ein Anstieg oder eine Abnahme der
Antikörperherstellung
unabhängig
von den zellulären
Immunantworten gewünscht
ist, z.B. während
einer Infektion (Anstieg), oder um Immunkomplexablagerungskomplikationen (rheumatoide
Arthritis, Glomerulonephritis und andere Autoimmunzustände) zu
vermeiden.
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Das
Vernetzen des neuen Zelloberflächenrezeptors
der vorliegenden Erfindung aktiviert B-Zellen und einige Populationen
von T-Zellen. Eine Aktivierung dieser Zellen erhöht die Immunsystemaktivität. Auf der
anderen Seite kann ein Blockieren oder Inhibieren des neuen Zelloberflächenrezeptors
der vorliegenden Erfindung in Immunsuppression resultieren. Abhängig vom
endogenen Level der Aktivierung des Rezeptors, welcher unter Verwendung
der Antikörper
oder Nukleinsäuren
der Erfindung bewertet werden kann, kann die Rezeptoraktivität gesteigert
oder supprimiert werden, um ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.
Entweder Aktivieren oder Inhibieren der Funktion des neuen Zelloberflächenrezeptors
der vorliegenden Erfindung kann zur Behandlung von Krebs von T-
und B-Zellen verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
ein isoliertes Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Protein ein,
welches als ein Zelloberflächensignalprotein
fungiert und eine extrazelluläre
Domäne,
ein die Membran durchspannendes Segment und eine Cytoplasmadomäne umfasst.
In einer Ausführungsform
ist das TACI-Protein ein Plasmamembranrezeptor, in welchem die extrazelluläre Domäne im N-terminalen Teil
des Proteins liegt und die Cytoplasmadomäne im C-terminalen Teil des
Proteins liegt. Der N-terminale Teil des TACI-Proteins fungiert
als eine Bindungsstelle für
einen Liganden, der die Aktivierung der Zelle durch Induzierung
der Bindung des C-terminalen Teils des TACI-Proteins an die N-terminale
Domäne
von CAML stimuliert. Da CAML ein integrales Membranprotein ist,
welches an Cytoplasmavesikeln lokalisiert ist, ist das TACI-Protein
ein Plasmamembranrezeptor, der direkt mit einer intrazellulären Organelle
in Lymphozyten wechselwirkt.
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In
einer Ausführungsform
besteht die monomere Form des isolierten TACI-Proteins aus etwa
295 Aminosäuren.
In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
die monomere Form eines Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Proteins
280 bis 310 Aminosäuren.
In stärker
bevorzugten Ausführungsformen
enthält
die monomere Form eines TACI-Proteins 290 bis 296 Aminosäuren. In
einer speziellen Ausführungsform,
welche nachstehend beispielhaft dargestellt wird, enthält die monomere
Form eines TACI-Proteins 293 Aminosäuren.
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Eine
Ausführungsform
des isolierten TACI-Proteins enthält zwei Cystein-reiche TNFR-Superfamilien-Wiederholungen
[Bairoch, Nucl. Acids Res., 21:3097-3103 (1993)]. In einer bevorzugten
Ausführungsform initiiert
ein TACI-Protein, welches in geeigneter Weise stimu liert ist, in
situ, wie durch einen Liganden oder einen anti-TACI-Antikörper, die
Aktivierung eines Transkriptionsfaktors durch die Kombination eines
Ca2+-abhängigen
Weges und eines Ca2+-unabhängigen Weges.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
eine isolierte Nukleinsäure
ein, welche aus mindestens 18 Nukleotiden einer Nukleotidsequenz
besteht, die mindestens 60 % Identität mit SEQ ID Nr. 1 oder alternativ
mindestens 60 % Identität
mit der Kodiersequenz von SEQ ID Nr. 1 aufweist. Die Nuldeotidsequenz
kodiert ein TACI-Protein, welches eine Bindungsaffinität für CAML aufweist.
In einer solchen Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
ein TACI-Protein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung weist die Nukleotidsequenz mindestens
75 % Identität
mit SEQ ID Nr. 1 auf oder weist mindestens 75 % Identität mit der
Kodiersequenz von SEQ ID Nr. 1 auf. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
weist die Nukleotidsequenz mindestens 90 % Identität mit SEQ
ID Nr. 1 auf oder weist mindestens 90 % Identität mit der Kodiersequenz von
SEQ ID Nr. 1 auf. In einer noch stärker bevorzugten Ausführungsform
weist die Nukleotidsequenz zwischen 95 und 98 % Identität mit SEQ
ID Nr. 1 auf oder weist zwischen 95 bis 98 % Identität mit der
Kodiersequenz von SEQ ID Nr. 1 auf. In einer besonderen Ausführungsform
ist die Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1. In einer verwandten Ausführungsform
besteht die Nukleotidsequenz aus der Kodiersequenz von SEQ ID Nr.
1. In einer speziellen Ausführungsform,
welche nachstehend beispielhaft darstellt wird, weist die isolierte
Nukleinsäure
die Nukleotidsequenz SEQ ID Nr. 1 auf. In einer verwandten Ausführungsform
besteht die isolierte Nukleinsäure
aus der Kodiersequenz von SEQ ID Nr. 1.
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In
einer anderen verwandten Ausführungsform
schließt
die vorliegende Erfindung eine isolierte Nukleinsäure ein,
welche mindestens 18 Nukleotide einer Nukleotidsequenz enthält, welche
ein Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Protein
kodiert, und mit SEQ ID Nr. 1 hybridisiert, und stärker besonders
mit der Kodiersequenz von SEQ ID Nr. 1 hybridisiert. In einer solchen
Ausführungsform
wird die Hybridisierung unter moderater Strenge durchgeführt. In
einer anderen Ausführungsform
wird die Hybridisierung unter Standardhybridisierungsbedingungen
durchgeführt.
In noch einer dritten Ausführungsform
wird die Hybridisierung unter strengen Hybridisierungsbedingungen
durchgeführt.
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In
noch einer anderen verwandten Ausführungsform schließt die vorliegende
Erfindung eine isolierte Nukleinsäure ein, welche mindestens
18 Nukleotide einer Nukleotidsequenz enthält, die ein TACI-Protein mit einer
Aminosäuresequenz
von entweder SEQ ID Nr. 2 oder SEQ ID Nr. 2 mit einer oder mehr
konservativen Substitutionen kodiert. In einer solchen Ausführungsform
dieses Typs kodiert die isolierte Nukleinsäure ein N-terminales Fragment
des TACI-Proteins, welches der extrazellulären Domäne entspricht. In einer anderen Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
ein C-terminales Fragment des TACI-Proteins, welches ausreichend
ist, um an die N-terminalen 146 Aminosäuren von CAML zu binden. In
noch einer anderen Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
den Transmembranteil des TACI-Proteins. In noch einer anderen Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
das TACI-Protein in voller Länge.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht die isolierte Nukleinsäure aus
mindestens 24 Nukleotiden. In einer stärker bevorzugten Ausführungsform
besteht die isolierte Nukleinsäure
aus mindestens 30 Nukleotiden. In einer noch stärker bevorzugten Ausführungsform
besteht die isolierte Nukleinsäure
aus mindestens 36 Nukleotiden. Oligonukleotide der Erfindung können als
Nukleinsäuresonden, PCR-Primer,
Antisense-Nukleinsäuren und
dergleichen, für
diagnostische und therapeutische Zwecke verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kodiert eine isolierte Nukleinsäure ein
C-terminales Fragment des TACI-Proteins, welche zum Binden an die
N-terminalen 146 Aminosäuren
von CAML ausreichend ist. In einer besonderen Ausführungsform
dieses Typs enthält
das C-terminale Fragment etwa 126 Aminosäuren. In einer anderen Ausführungsform
dieses Typs weist das C-terminale Fragment eine Aminosäuresequenz
von entweder SEQ ID Nr. 4 oder SEQ ID Nr. 4 mit einer oder mehr
konservativen Substitutionen auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
ein N-terminales Fragment des CAML-bindenden Proteins, welches der
extrazellulären
Domäne
entspricht. In einer besonderen Ausführungsform dieses Typs weist
das N-terminale Fragment eine Aminosäuresequenz von entweder SEQ
ID Nr. 6 oder SEQ ID Nr. 6 mit einer oder mehr konservativen Substitutionen
auf.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
ein TACI-Protein, welches eine Bindungsaffinität für CAML aufweist. Wenn ein solches
TACI-Protein in geeigneter Weise stimuliert wird, in situ, initiiert
es die Aktivierung eines Transkriptionsfaktors durch die Kombination
eines Ca2+-abhängigen Weges und eines Ca2+-unabhängigen
Weges. In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
kodiert die isolierte Nukleinsäure
ein TACI-Protein
mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein DNA-Konstrukt ein, welches eine isolierte Nukleinsäure der
vorliegenden Erfindung umfasst, die eine rekombinante DNA ist, welche
operativ an eine Expressionskontrollsequenz gebunden ist. Die Expressionskontrollsequenz
kann aus der Gruppe ausgewählt
sein, welche aus den Früh-
oder Spätpromotoren
von SV40 oder Adenvirus, dem lac-System, dem trp-System, dem TAC-System,
dem TRC-System, den Hauptoperator- und Promotorregionen von Phage λ, den Kontrollregionen
des fd-Hüllproteins,
dem Promotor für
3-Phosphoglyceratkinase, den Promotoren von Säurephosphatase und den Promotoren
der Hefe-α-Paarungsfaktoren
besteht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Expressionskontrollsequenz entweder ein tetinduzierbarer
Standardpromotor, ein Metallothionein-Promotor oder ein Ecdyson-Promotor.
In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Expressionskontrollsequenz der SRα-Promotor.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch einen einzelligen Wirt, der mit einem rekombinanten DNA-Konstrukt
der vorliegenden Erfindung transformiert wurde, ein. In einer Ausführungsform
ist der einzellige Wirt ein Prokaryot. In einer anderen Ausführungsform
ist der einzellige Wirt ein Eukaryot. Bevorzugt ist der eukaryotische
Wirt eine Säugerzelle,
zum Beispiel eine COS-, CHO- oder Jurkat-T-Zelle, welche zum Bewerten der
Aktivität
des TACI-Proteins oder zum Identifizieren von modulierenden Mitteln
nützlich
sein können.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
die isolierten Polypeptide, welche durch die Nukleinsäuren der
vorliegenden Erfindung kodiert werden, Fragmente davon und Fusionsproteine
davon ein. In einer Ausführungsform
besteht das Polypeptidfragment aus einem N-terminalen Fragment des
TACI-Proteins, welches der regulatorischen extrazellulären Domäne entspricht.
In einer besonderen Ausführungsform
weist das N-terminale Fragment eine Aminosäuresequenz SEQ ID Nr. 6 oder
SEQ ID Nr. 6 mit einer oder mehr konservativen Substitutionen auf.
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In
einer anderen Ausführungsform
besteht das Polypeptidfragment aus einem C-terminalen Fragment des
TACI-Proteins, welches zum Binden an die N-terminalen 146 Aminosäuren von
CAML ausreichend ist. In einer solchen Ausführungsform enthält das C-terminale
Fragment 95 bis 130 Aminosäuren.
In einer speziellen Ausführungsform
enthält
das C-terminale Fragment die C-terminalen 126 Aminosäuren von
SEQ ID Nr. 2. In einer alternativen Ausführungsform enthält das C-terminale
Fragment des TACI-Proteins etwa 110 Aminosäuren. In einer bevorzugten
Ausführungsform
dieses Typs enthält
das C-terminale Fragment 107 Aminosäuren und weist eine Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 4 auf.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch die Herstellung einer rekombinanten Form des extrazellulären Teils
eines TACI-Proteins ein, wobei ein dominant-negatives oder blockierendes
Reagenz erzeugt wird. Diese Komponente fängt die normalen endogenen
Liganden ab, welche zum Vernetzen und Aktivieren des TACI-Proteins
dienen. Wenn verwendet, wirkt ein solches Polypeptid durch Supprimieren
des Immunsystems. Eine solche Verwendung ist bei der Behandlung
oder Vorbeugung einer Autoimmunerkrankung oder Transplantatabstoßung oder
Transplantat-Wirt-Reaktion nach einer Transplantation nützlich.
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Ein
chimäres
TACI-Protein der Erfindung kann ein Protein sein, welches durch
Verbinden der extrazellulären
Domäne
eines anderen Rezeptormoleküls
mit einer Transmembrandomäne
und der intrazellulären
Domäne
eines TACI-Proteins erzeugt wird. In einer anderen Ausführungsform
kann die extrazelluläre
Domäne eines
TACI-Proteins mit einer Transmembrandomäne und einer intrazellulären Domäne eines
anderen Rezeptormoleküls
verbunden werden. Die Transmembrandomäne kann die Transmembrandomäne eines
TACI-Proteins, die Transmembrandomäne des anderen Rezeptors oder
eine unterschiedliche Transmembrandomäne sein. Bevorzugt stammt die
Transmembrandomäne
von der gleichen Proteinkomponente der Chimäre wie die extrazelluläre Domäne.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid ein TACI-Protein, welches durch eine Nukleinsäure der
vorliegenden Erfindung kodiert wird, die eine Bindungsaffinität für CAML aufweist
und, wenn in geeigneter Weise stimuliert, in situ, die Aktivierung
eines Transkriptionsfaktors durch die Kombination eines Ca2+-abhängigen
Weges und eines Ca2+-unabhängigen Weges initiiert.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Antisense-Nukleinsäuren
ein, welche unter physiologischen Bedingungen mit den mRNAs hybridisieren,
welche die TACI-Proteine der vorliegenden Erfindung kodieren. Solche
Antisense-Nukleinsäuren
können
von einem Antisense-Gen
transkribierte RNA oder exogen hergestellte (entweder durch Expression
oder chemische Synthese) RNA oder DNA sein. Bevorzugt wird eine
synthetische Antisense-Nukleinsäure
mit nicht natürlich
vorkommenden Bindungen hergestellt, um ihre schnelle Hydrolyse zu
verhindern und so ihre wirksame Halbwertszeit zu erhöhen.
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Eine
Knockout-Maus ist auch Teil der vorliegenden Erfindung. Die Knockout-Maus
umfasst ein erstes und zweites Allel, welche jeweils von Natur aus
funktionelles TACI-Protein kodieren und exprimieren, aber in welcher
mindestens eines der zwei Allele fehlerbehaftet ist und dabei verhindert,
dass die Maus eine geeignete Menge des TACI-Proteins exprimiert.
In einer Ausführungsform
dieses Typs enthält
das erste Allel einen Fehler, der verhindert, dass die Maus irgendein
funktionelles TACI-Protein exprimiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
eine Knockout-Maus sowohl ein fehlerbehaftetes erstes Allel und
ein fehlerbehaftetes zweites Allel. Diese fehlerbehafteten Allele
verhindern, dass das Tier funktionelles TACI-Protein exprimiert.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Antikörper
für alle
Nukleinsäuren
und Polypeptide der vorliegenden Erfindung ein. In einer speziellen
Ausführungsform
wird der Antikörper
gegen das TACI-Protein mit einer Aminosäuresequenz SEQ ID Nr. 2 oder
ein antigenes Fragment davon hergestellt. Die Antikörper der
vorliegenden Erfindung können
entweder monoklonale Antikörper
oder polyklonale Antikörper
sein. In einer Ausführungsform
ist der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper,
welcher ein chimärer
Antikörper
ist.
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Eine
immortale Zelllinie, welche einen monoklonalen Antikörper der
vorliegenden Erfindung hergestellt, ist auch Teil der vorliegenden
Erfindung. In einer speziellen Ausführungsform dieser immortalen
Zelllinie wird der monoklonale Antikörper gegen das TACI-Protein
mit einer Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2 oder ein antigenes Fragment davon hergestellt.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein N-terminales Fragment von CAML ein, welches zur Bindung
an das C-terminale 126 Aminosäure-Fragment
von TACI-1 ausreichend ist. In einer solchen Ausführungsform
enthält
das N-terminale Fragment von CAML 146 Aminosäu ren. Dieses N-terminale Fragment
von CAML kann als ein Inhibitor der TACI-CAML-Bindung dienen.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Verfahren zur Herstellung von TACI-Proteinen, Fragmenten davon und
Fusionsproteinen davon ein. In einer Ausführungsform umfasst das Verfahren
das Einbringen eines Expressionsvektors, welcher eine Nukleinsäure umfasst,
die ein Polypeptid, welches ein TACI-Protein ist, oder ein Fragment
davon oder ein Fusionsprotein davon kodiert, in eine Wirtzelle und
das Exprimieren des kodierten Polypeptids. In einer bevorzugten
Ausführungsform
weist das exprimierte Polypeptid eine Bindungsaffinität für CAML auf.
In einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
initiiert das Polypeptid, wenn in geeigneter Weise stimuliert, in
situ, die Aktivierung eines Transkriptionsfaktors durch die Kombination
eines Ca2+-abhängigen und eines Ca2+-unabhängigen
Weges. In der am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
dieses Typs ist das exprimierte Polypeptid ein TACI-Protein mit
einer Aminosäuresequenz
SEQ ID Nr. 2.
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Verfahren
zum Reinigen der exprimierten Polypeptide, welche TACI-Proteine,
Fragmente davon und Fusionsproteine davon kodieren, sind auch Teil
der vorliegenden Erfindung, genauso wie die gereinigten exprimierten
Polypeptide selbst.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Verfahren zum Identifizieren eines Liganden für ein TACI-Protein
ein. Eine Ausführungsform
eines solchen Verfahrens umfasst das Inkontaktbringen des N-terminalen
extrazellulären
Polypeptids eines TACI-Proteins mit einem Testmolekül und das
Nachweisen der Bindung des N-terminalen extrazellulären Polypeptids
mit dem Testmolekül.
Die Bindung des N-terminalen extrazellulären Polypeptids mit dem Testmolekül zeigt,
dass das Testmolekül
ein Ligand ist.
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In
einem alternativen Verfahren zum Identifizieren eines Liganden für ein TACI-Protein
wird ein funktionelles TACI-Protein verwendet. In bevorzugten Ausführungsformen
dieses Typs ist das funktionelle TACI-Protein TACI-1. Die Bindung
des funktionellen TACI-Proteins mit dem Testmolekül zeigt,
dass das Testmolekül
ein Ligand ist. In einer solchen Ausführungsform wird die Bindung
des Testmoleküls
an das funktionelle TACI-Protein durch Nachweisen der zellulären Aktivierung
als eine Funktion des Levels der Aktivierung des AP-1-Weges bestimmt.
In einer anderen Ausführungsform
wird die Bindung des Testmoleküls
an das funk tionelle TACI-Protein durch Nachweisen der zellulären Aktivierung
als eine Funktion des Levels der Aktivierung des CAML-Weges bestimmt.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird das Binden des Testmoleküls
an das funktionelle TACI-Protein durch Nachweisen der zellulären Aktivierung
als eine Funktion des Levels der Konzentration des NF-AT-Transkriptionsfaktors
bestimmt. In noch einer anderen Ausführungsform wird das Binden
des Testmoleküls
an das funktionelle TACI-Protein durch Nachweisen der zellulären Aktivierung
als eine Funktion des Levels der Aktivierung des NF-KB-Weges bestimmt. In
noch einer anderen Ausführungsform
wird das Binden des Testmoleküls
an dem funktionellen TACI-Protein durch Nachweisen der zellulären Aktivierung
als eine Funktion des Levels der Aktivierung von NF-AT bestimmt.
In diesem Fall kann der Level der Aktivierung von NF-AT durch Verfahren,
welche das Zeigen der Translokation von NF-AT vom Cytoplasma zum
Kern einschließen;
die relative Dephosphorylierung von NF-AT; und/oder durch NF-AT-abhängige Transkription
nachgewiesen werden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
werden mehr als eine der vorstehenden Bestimmungen der zellulären Aktivität durchgeführt und
das Testmolekül
wird als ein Ligand identifiziert, wenn alle Bestimmungen die Bindung
des Testmoleküls
an dem TACI-Protein zeigen. In der am stärksten bevorzugten Ausführungsform werden
alle vorstehenden Bestimmungen von zellulärer Aktivierung durchgeführt und
das Testmolekül
wird als ein Ligand identifiziert, wenn alle diese Bestimmungen
zeigen, dass das Testmolekül
an das TACI-Protein bindet.
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Verfahren
zur Identifizierung eines Liganden für ein TACI-Protein können in
einer großen
Anzahl von Expressionssystemen, in welchen das TACI-Protein exprimiert
werden kann, durchgeführt
werden. Eine Ausführungsform
verwendet die Verwendung eines Hefe-Zwei-Hybrid-Expressionssystems unter Verwendung
des TACI-Proteins als „Köder". In einer anderen
Ausführungsform
kann Wechselwirkungsklonieren von E. coli-Expressionsbibliotheken
verwendet werden. In noch einer anderen Ausführungsform kann funktionelles
Expressionsklonieren des TACI-Proteins in Säugerzellen verwendet werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform sind
die Säugerzellen
von B-Zellen abgeleitete Linien, wie Burkitt-Lymphome, EBV-immortalisierte
Zelllinien oder multiple Myelomzelllinien. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
dieses Typs wird das TACI-Protein in Jurkat-T-Zellen exprimiert,
welche ein Reportergen unter der Kontrolle eines NF-AT-Promotors
enthalten. In einer solchen Aus führungsform
kodiert das Reportergen sekretierte alkalische Phosphatase (SEAP)
als den Marker.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch Verfahren zum Screenen nach einem immunsuppressiven Arzneistoff,
welcher die Aktivierung von B-Zellen in einem höheren Ausmaß inhibiert als er die Aktivierung
von reifen T-Zellen inhibiert, ein. In bevorzugten Ausführungsformen
dieses Typs inhibiert der immunsuppressive Arzneistoff die Aktivierung
von B-Zellen, inhibiert aber die Aktivierung von reifen T-Zellen
nicht. Solche Verfahren können
in transformierten T-Zellen, wie einer Jurkat-T-Zelle, welche genetisch
manipuliert werden kann, um das TACI-Protein zu exprimieren; oder
in B-Zellen, welche von Natur aus das TACI-Protein exprimieren, durchgeführt werden.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
Verfahren zum Identifizieren eines immunsuppressiven Arzneistoffes,
welcher selektiv die Wirkung von B-Lymphozyten blockiert, ohne reife
T-Lymphozyten zu
beeinflussen, ein. Eine solche Ausführungsform umfasst das Inkontaktbringen
eines ersten Lymphozyten mit einem möglichen Arzneistoff, wobei
der erste Lymphozyt ein TACI-Protein und ein erstes Markerprotein
enthält.
Das erste Markerprotein wird transkribiert, wenn das TACI-Protein
in der Abwesenheit eines Testarzneistoffes stimuliert wird. Das
TACI-Protein wird stimuliert und das erste Markerprotein wird nachgewiesen
unter Bedingungen, bei welchen, wenn es transkribiert wird, nachgewiesen
werden kann. Ein möglicher
Arzneistoff wird als ein Testarzneistoff ausgewählt, wenn das erste Markerprotein
nicht nachgewiesen werden kann. Als nächstes wird ein zweiter Lymphozyt
mit dem Testarzneistoff in Kontakt gebracht, wobei der zweite Lymphozyt
einen T-Zellen-Rezeptor und ein zweites Markerprotein, welches transkribiert
wird, wenn der T-Zellen-Rezeptor entweder in der Abwesenheit oder
der Gegenwart des immunsuppressiven Arzneistoffes stimuliert wird,
enthält.
Der T-Zellen-Rezeptor wird stimuliert und das zweite Markerprotein
wird nachgewiesen unter Bedingungen, bei welchen, wenn es transkribiert
wird, nachgewiesen werden kann. Ein Testarzneistoff wird als ein
immunsuppressiver Arzneistoff identifiziert, wenn das zweite Markerprotein
nachgewiesen wird, da der immunsuppressive Arzneistoff den Weg beeinflusst
(oder einen Aspekt davon), der das TACI-Protein einbezieht, aber
nicht den Weg (oder einen Aspekt davon), der den T-Zellen-Rezeptor
einbezieht.
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In
einer Ausführungsform
sind die ersten und zweiten Lymphozyten Jurkat-T-Zellen, welche
modifiziert wurden, damit sie ein TACI-Protein exprimieren. In einer
solchen besonderen Ausführungsform
umfasst das Verfahren das Inkontaktbringen einer ersten Jurkat-T-Zelle
mit einem möglichen
Arzneistoff, wobei die erste Jurkat-T-Zelle genetisch-technologisch
derart aufgebaut wurde, dass sie ein TACI-Protein und ein erstes
Reportergen exprimiert. Das erste Reportergen wird durch einen NF-AT-Promotor
kontrolliert und kodiert ein erstes Markerprotein. Das TACI-Protein
wird aktiviert und der Umfang der Expression des ersten Markerproteins wird
quantifiziert. Ein möglicher
Arzneistoff wird als ein Testarzneistoff ausgewählt, wenn die Menge des ersten Markerproteins,
welche in der Gegenwart des Testarzneistoffes exprimiert wird, relativ
zur Menge, welche in der Abwesenheit des Testarzneistoffes exprimiert
wird, erniedrigt ist. Der Testarzneistoff wird dann mit einer zweiten
Jurkat-T-Zelle in Kontakt gebracht, welche einen T-Zellen-Rezeptor
und ein zweites Reportergen enthält.
Das zweite Reportergen wird durch einen NF-AT-Promotor kontrolliert
und kodiert ein zweites Markerprotein. Der T-Zellen-Rezeptor wird
aktiviert und der Umfang der Expression des zweiten Markerproteins
wird quantifiziert und dann mit der Menge des zweiten Markerproteins,
welche in der Abwesenheit des Testarzneistoffes exprimiert wird,
verglichen. Ein Testarzneistoff wird als ein immunsuppressiver Arzneistoff
identifiziert, wenn es entweder keine Abnahme beim Umfang der Expression
des zweiten Markerproteins in der Gegenwart des Testarzneistoffes
gibt oder wenn die Abnahme bei der Expression des zweiten Markerproteins
messbar niedriger als die entsprechende Abnahme bei der Expression
des ersten Markerproteins in der Gegenwart des Testarzneistoffes
ist.
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Jedwedes
der hier beschriebenen Markerproteine kann für diese Ausführungsform
der Erfindung verwendet werden, einschließlich SEAP, LacZ oder Luziferase.
Das erste und zweite Markerprotein können das gleiche Protein oder
zwei unterschiedliche Proteine sein. Das TACI-Protein kann aktiviert
werden mit einem Antikörper,
der sich gegen ein TACI-Protein richtet, oder ein aktives Fragment
davon oder ein Fusionsprotein davon. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das TACI-Protein TACI-1. Mehrere Promotoren können zum Kontrollieren
des Reportergens verwendet werden, einschließlich der vorstehend erwähnte NF-AT-Promotor und der
AP-1-Promotor. Mögliche
Arzneistoffe können
aus jedweder der momentan verfügbaren
Arzneistoffbibliotheken und aus den hier beschriebenen chemischen
und Phagebibliotheken erhalten werden.
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Diese
und andere Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden durch Bezugnahme auf die folgenden
Zeichnungen und detaillierte Beschreibung besser ersichtlich.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1.
Die Gewebeverteilung, Proteinsequenz und andere herausragende Merkmale
von TACI-1. 1 zeigt einen Northern-Blot
der gezeigten Gewebe, wobei mit TACI-1-cDNA als Sonde untersucht
wurde. Andere untersuchten Gewebe schließen das Herz, das Gehirn, die
Plazenta, die Lunge, die Leber, den Skelettmuskel, die Niere und
die Bauchspeicheldrüse
ein, wobei keines davon irgendeine TACI-1-mRNA-Expression zeigte.
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2a zeigt die Aminosäuresequenz von TACI-1. Die
vorgeschlagene Transmembrandomäne
ist durch Boxdruck gezeigt und die Prosit-TNFR_NGFR-Motive sind
unterstrichen. 2b zeigt eine Aufzeichnung
der Kyte-Doolittle-Hydrophobizität
und ein schematisches Diagramm von TACI-1, das die Positionen der vermeintlichen
Transmembrandomäne
(schwarz ausgefüllt)
und die TNFR_NGRF-Motive (gepunktet) zeigt. 2c zeigt
die Cysteinreste des TACI-Proteins und anderer TNFR-Familienmitglieder.
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3.
TACI-1 ist ein Zelloberflächenprotein. 3a zeigt die Durchflusszytometrie von
TAg-Jurkat-T-Zellen, welche transient mit einem TACI-1-Expressionsplasmid
und dem Transfektionsmarker pHook (Invitrogen) oder dem Transfektionsmarker
pHook alleine transfiziert wurden. Die Zelloberflächenexpression
von TACI-1 und des Transfektionsmarkerproteins HA-Hook wurden durch
indirekte Immunfluoreszenz unter Verwendung des durch Immunaffinität gereinigten
polyklonalen anti-TACI-1-Antikörpers
und des monoklonalen 12CA5-Antikörpers
nachgewiesen. Die gezeigten Daten stellen eine TACI-1-Anfärbung von
Zellen, wobei der Austrittsspalt auf den Transfektionsmarker eingestellt
wurde, dar. 3b zeigt eine Mikrofotografie,
welche die Oberfläche
der Anfärbung
von Cos-7-Zellen zeigt, welche transient N-terminales FLAG-markiertes
TACI-1 exprimieren, wobei mit M2 (anti-FLAG)-Antikörpern und fluoreszenten anti-Maus-IgG-Antikörpern angefärbt wurde
[Bram & Crabtree,
Nature, 371:355-358 (1994)]. Eine Oberflächenanfärbung war vorhanden, ob die
Zellen mit Detergenz permeabilisiert wurden oder nicht.
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4.
TACI-1 ist ein Signalprotein, welches eine Funktion bei der Aktivierung
von NF-AT-spezifischer Transkription
aufweist. 4a zeigt die Aktivierung
eines NF-AT-getriebenen sekretierten alkalischen Phosphatasereporters.
TAg-Jurkat-T-Zellen, welche mit dem SXNFAT-Reporter [Bram et al.,
Mol. Cell. Biol., 13:4760-4769 (1993)] und dem Expressionsplasmid
pBJ5 [Takebe, Y., et al., Mol. Cell. Biol., 8:466-472 (1988)] cotransfiziert
wurden, welche entweder TACI-1-kodierende cDNA (ausgefüllte Dreiecke)
oder Nichts (Kreise) enthielten, wurden mit 50 ng/ml PMA und den
gezeigten Mengen an Ionomycin in der Gegenwart (geschlossene Symbole)
und Abwesenheit (offene Symbole) von magnetischen Kügelchen,
welche mit durch Immunaffinität
gereinigten polyklonalen anti-TACI-1-Antikörpern überzogen waren, behandelt. 4b zeigt die Aktivierung von NF-AT durch
Antikörper-vernetztes TACI-1,
welches mit Cyclosporin A (CsA) oder FK506 blockiert wird. Die NF-AT-Aktivierung wurde
in TAg-Jurkat-T-Zellen, welche mit SXNFAT und pBJ5 (– TACI-1,
links) oder pBJ5-TACI-1 (+ TACI-1, rechts) cotransfiziert wurden
und mit den gezeigten Kombinationen von PMA (50 ng/ml), Ionomycin
(2 μM),
CsA (100 ng/ml) und FK506 (500 pg/ml) in der Gegenwart von mit anti-TACI-1-Antikörper überzogenen
Kügelchen
(,NS', nicht stimuliert)
behandelt wurden, bestimmt. 4c zeigt,
dass eine NF-AT-Aktivierung durch Antikörper-vernetztes TACI-1 extrazelluläres Calcium
erfordert. Die NF-AT-Aktivierung
wurde in der Gegenwart von EGTA in Jurkat-T-Zellen, welche TACI-1 überexprimieren,
gemessen. Die Behandlungen schlossen vernetztes anti-TACI-1 (Kreise),
Transfektion mit einer C-terminalen trunkierten, Calcium-unabhängigen Calcineurin
A-Untereinheit (Dreiecke)
oder Aktivierung mit dem TCR-stimulierenden Antikörper OKT3
(Quadrate) ein. Alle Zellen wurden durch die Zugabe von PMA in 50
ng/ml costimuliert. 4d zeigt die Aktivierung
eines AP-1-getriebenen sekretierten alkalischen Phosphatasereporters.
Die AP-1-Aktivierung wurde in TAg-Jurkat-T-Zellen, welche mit einem
Maus-Metallothionein-AP-1-SEAP-Reporter
[Bram et al., 1991, vorstehend] und pBJ5, welches keine Einbringung
(– TACI-1,
links) oder TACI-1-cDNA (+ TACI-1, rechts) enthielt, cotransfiziert
wurden, gemessen. Die Zellen wurden in der Abwesenheit oder mit
in Reihe ansteigenden Mengen von vernetzten anti-TACI-1-Antikörpern inkubiert.
Zur Kontrolle der Transfektionswirksamkeit wurde ein Plasmid eingeschlossen,
welches einen konstitutiven Promotor enthielt, der die Expression
von Luziferase (EF-Luc) antreibt.
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5.
Eine TACI-1-Wechselwirkung mit CAML ist für Ca2+-Signalvermittlung
kritisch. 5a zeigt die Hefe-2-Hybrid-Wechselwirkung.
cDNAs in voller Länge
und die gezeigten Deletionsmutanten von TACI-1 und CAML wurden in
die Hefeexpressionsplasmide pACT und/oder pAS1 kloniert und die
gezeigten Kombinationen wurden auf Wechselwirkung mit dem Hefe-2-Hybrid-System
getestet (,+', positive
Wechselwirkung;,–', keine Wechselwirkung;,ND', nicht durchgeführt). 5b zeigt die Coimmunpräzipitation von CAML mit TACI-1. 293T-Zellen
wurden mit den gezeigten Kombinationen des Expressionsplasmids pBJ5,
welche cDNAs für CAML,
TACI-1 mit einer N-terminalen FLAG-Markierung, die N-terminalen 146 Aminosäuren von
CAML (CLX91) oder keine Einbringung enthielten, transfiziert. Nach
einer Inkubation für
48 Stunden wurden die Zellen lysiert (1 % Dodecylmaltosid, 20 mM
HEPES, pH-Wert 7,4, 150 mM NaCl, 10 % Glycerol, 2 mM MgSO4, 1 mM CaCl2, 1
mM PMSF) und das Lysat wurde durch Zentrifugation geklärt. FLAG-markiertes
TACI-1 und in Zusammenhang stehende Proteine wurden mit Agarose-Kügelchen,
an welche monoklonaler anti-FLAG-Antikörper konjugiert war, immunpräzipitiert
und einem Westerntransfer unter Verwendung von Standardprotokollen
unterworfen. Der Western-Blot wurde mit den Sonden durch Immunaffinität gereinigte
polyklonale anti-CAML-Antikörper,
gefolgt von Chemilumineszenznachweis (Amersham) untersucht. Parallele
Western-Blots, welche für
jede Probe durchgeführt
wurden, bestätigten
die erwartete Expression von TACI-1, CAML oder der trunkierten CAML-Mutante
in allen Transfektionen. 5 zeigt, dass die Überexpression
der N-terminalen Hälfte
von CAML eine dominante negative Wirkung auf die TACI-1-induzierte
NF-AT-Aktivierung hat. NF-AT-Aktivierung wurde in TAg-Jurkat-Zellen
bestimmt, welche mit pBJ5 alleine, pBJ5-TACI-1 plus das Kontrollplasmid
oder pBJ5-TACI-1
mit einer äquivalenten
Menge an CLX91 transfiziert wurden, gefolgt von einer Behandlung
mit TACI-1-spezifischen Antikörpern
(oben). Die TACI-1-Expression in diesen Transfektionen wurde durch
Western-Blot unter Verwendung von polyklonalen anti-TACI-1-Antikörpern bestimmt
(unten). 5d zeigt ein schematisches
Diagramm, welches das TACI-1/CAML-Signaltransduktionsmodell (,SOC', Calciumkanal, der
mit Vorräten
arbeitet) zeigt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt in ihrer breitesten Ausführungsform
einen neuen Zelloberflächenrezeptor,
der normalerweise in B-Lymphozyten und in einem viel geringeren
Ausmaß in
unreifen T-Lymphozyten vorhanden ist, bereit. Die Rolle des Zelloberflächenrezeptors,
des Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungs-(TACI)-Proteins,
ist die Teilhabe an alternativen oder costimulierenden Wegen zur
Aktivierung oder Kontrolle der Lymphozytenfunktion. Diese Funktionen
können
die Antwort von Lymphozyten auf fremde Antigene bei Infektion oder
gegen Krebs, bei der Transplantatabstoßung und Transplantat-Wirt-Reaktion
einschließen.
Zusätzlich
spielt die Aktivierung der Lymphozytensignalvermittlung eine Schlüsselrolle
während
der Lymphozytenentwicklung, wodurch die positive Selektion von funktionellen
Lymphozyten und die negative Selektion gegen selbstreaktive Klone
ermöglicht
werden. Wenn aktiviert, stimuliert das TACI-Protein den Zufluss von
Calcium in Lymphozyten. Ein solcher Calciumzufluss kann unter speziellen
Umständen
zum Einsetzen des programmierten Zelltods (Apoptose) führen.
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Die
Ausdrücke „Transmembranaktivator-
und CAML-Wechselwirkungs"-Protein
oder „TACI" oder „TACI-Protein" werden hier austauschbar
mit „CAML-bindendes
Transmembranprotein" oder „TCB" oder „TCB-Protein" verwendet und betreffen
ein proteinartiges Material, welches einzelne oder multiple Proteine einschließt, die
als ein neuer Zelloberflächenrezeptor
wirken, der normalerweise in B-Lymphozyten vorhanden ist. Dieser
Zelloberflächenrezeptor
weist das hier dargelegte Aktivitätsprofil auf. Demgemäß werden
ebenso Proteine, welche eine im Wesentlichen äquivalente oder veränderte Aktivität zeigen,
in Betracht gezogen. Diese Modifizierungen können beabsichtigt, zum Beispiel
wie Modifizierungen, welche durch auf eine Stelle gerichtete Mutagenese
erhalten werden, oder unbeabsichtigt, wie jene, welche durch Mutationen
in Wirten erhalten werden, welche Hersteller des Proteins sind,
sein. Eingeschlossen innerhalb des Umfangs dieser Ausdrücke sind
Proteine, welche speziell hier erwähnt werden, sowie alle im Wesentlichen
homologen Analoga und Allelvariationen.
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In
einer Ausführungsform
ist das Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungsprotein TACI-1,
das humane Homolog. Wie im Beispiel nachstehend gezeigt, initiiert
TACI-1 einen vorher nicht nachgewiesenen Signaltransduktionsmechanismus,
welcher direkt Zelloberflächenstimuli
mit dem intrazellulären
Signalmolekül
CAML verbindet. Deshalb ist TACI-1 ein Mitglied einer neuen Klasse
von Lymphozyten-spezifischen Zelloberflächenrezeptoren, welche die
Immunantwort modulieren und so als ein Werkzeug zur Regulierung
des Immunsystems in entweder einer positiven oder einer negativen
Richtung verwendet werden können. In
einer speziellen Ausführungsform
weist TACI-1 die in SEQ ID Nr. 2 dargelegte Aminosäuresequenz
auf.
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Wie
hier verwendet, bedeutet, wenn gesagt wird, dass eine besondere
Nukleinsäure
ein Protein oder Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert,
dass der Teil der besonderen Nukleinsäure, der aus der Kodiersequenz
für dieses
Protein oder Polypeptid besteht, identifiziert ist. Zum Beispiel
erstreckt sich die Kodierregion von SEQ ID Nr. 1 von Nuldeotid 14
bis Nukleotid 895, einschließlich
des 3 Nukleotid-Translationsstoppcodons am 3/-Terminus.
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Für viele
Zwecke besteht ein wesentliches Interesse, in der Lage zu sein,
selektiv die Aktivierung von Lymphozyten zu verhindern, oder in
der Alternative, selektiv ihre Aktivierung zu steigern. Zum Beispiel
für Lymphozyten-vermittelte
Autoimmunerkrankungen, Transplantatabstoßungssyndrom und Transplantat-Wirt-Erkrankung
ist die Inhibierung der Aktivierung der einbezogenen Lymphozyten
eine mögliche
oder notwendige Behandlung für
die Erkrankung. Zudem besteht im Falle von Myeloma, Lymphomen und
Leukämien,
insbesondere von B-Zellen oder unreifen T-Zellen, ein Interesse
zur Verlangsamung der Proliferation der Krebszellen, was Therapien
ermöglichen
kann, welche für
den Wirt nicht so schädlich
wie Therapien von heutzutage sind. Auf der anderen Seite wäre es für Infektionen
oder Antitumorimmunantworten von Interesse, in der Lage zu sein,
Lymphozyten zu aktivieren, um schneller auf das Pathogen zu antworten.
So ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Auswahl von nützlichen Mitteln, z.B. synthetischen
organischen Verbindungen, welche Lymphozyten durch Bereitstellen
einer früher
unbekannten Schlüsselkomponente
im Lymphozytenaktivierungsweg aktivieren und/oder deaktivieren können.
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Zusätzlich,
wenn man den Aktivierungsweg vollständiger versteht, ist man in
der Lage, den Weg wirksamer zu modulieren, wie durch Bereitstellen
von Mitteln, welche selektiv für
eine besondere Gruppe oder Untergruppe einer zellulären Population
sind. Da in vielen Fällen
die Aktivierung eine Costimulation erfordert, kann das in der Lage
sein, Mittel, welche für
die Zelle verfügbar
sind, zu manipulieren, eine solche zelluläre Aktivität ermöglichen. In diesem Zusammenhang
würde die
Identifizierung eines Targetproteins, welches zur Entwicklung von
Arzneistoffen, die einen besonderen Weg, wie den CAML-vermittelten
Aktivierungsweg, modulieren, verwendet werden kann, ermöglichen,
dass Ärzte
insbesondere bestimmte Immunzustände
behandeln, ohne Überstimulierung
oder Übersuppression
von anderen heiklen Aspekten des Immunsystems, welche ansonsten
gut funktionieren. Eine solche zielgerichtete Stimulierung kann
zur spezifischen Amplifizierung der Wirkungen von Immunstimulatoren,
wie IL-2, verwendet werden, wodurch die Verwendung von niedrigeren Dosen
des Immunstimulators und die Verringerung von Nebenwirkungen ermöglicht wird.
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Darüber hinaus
ist die Erfindung ein wichtiger Fortschritt beim Verständnis des
CAML-vermittelten
Aktivierungsweges, indem eine selektive Bewertung und Kontrolle über die
Gegenwart oder die Abwesenheit eines besonderen Zwischenprodukts
in dem Weg erlaubt wird. Dies kann mit einem Knockout-Tier unter
Verwendung von homologer Rekombination, Integration von Genen, welche
Antisense-Sequenzen bereitstellen, Einbringung von Expressionskonstrukten,
welche induzierbare Promotoren einbeziehen, und dergleichen erreicht werden.
Es besteht auch ein Interesse, in der Lage zu sein, zu bestimmen,
wann ein besonderes Gen exprimiert wird oder abgeschaltet ist, die
Natur der Zellen zu bestimmen, in welchen das Protein exprimiert
wird, und dergleichen. Deshalb besteht ein wesentliches Interesse
an der Identifizierung von speziellen Komponenten der zellulären Wege,
welche das Verständnis
eines Aktivierungsweges, das selektive Modulieren dieses Weges und
das Entwickeln von Arzneistoffen, welche beim Binden an das Targetprotein
aktiv sein können,
ermöglichen.
In dieser Weise können
Arzneistoffe auf die Inhibierung von solchen spezifischen Wegen
gescreent werden.
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Eine
besondere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung schließt einen Arzneistoff-Screen ein, welcher
TACI als ein Werkzeug zum Entwickeln von immunsuppressiven Arzneistoffen,
welche spezifisch für B-Lymphozyten
sind, verwendet. Solche immunsuppressiven Arzneistoffe würden selektiv
die Wirkung von B-Lymphozyten blockieren, während T-Zellen intakt gelassen
werden, um Patienten vor Viruspathogenen zu schützen. Diese Arzneistoffe wären bei
der Behandlung von Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes,
eine Erkrankung aufgrund einer Überaktivierung
der B-Lymphozyten-Antwort, oder Multiples Myelom (z.B. Bence-Jones-Myelom)
nützlich.
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Das
Vernetzen des TACI-Proteins aktiviert den Calciumzufluss und möglicherweise
andere Sekundärbotenstoffe.
Seine Wirkungsweise kann durch CAML vermittelt werden. Im Gegensatz
zu bekannten Zelloberflächensignalmolekülen, welche
spezifisch für
B-Zellen oder T-Zellen
sind, wie CD4, CD8, TCR und CD3, wechselwirkt der neue Zelloberflächenrezeptor
der vorliegenden Erfindung physikalisch mit CAML. Zudem besteht
keine Sequenzhomologie zwischen dem neuen Zelloberflächenrezeptor
der vorliegenden Erfindung und jedwedem dieser bekannten Lymphozytzelloberflächensignalmoleküle oder
jedweden anderen Zelloberflächensignalmolekülen.
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TACI-Proteine und -Polypeptide
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In
einer breiten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung TACI-Proteine bereit. Solche Proteine
schließen
eine extrazelluläre
Domäne,
eine Transmembrandomäne
und eine Cytoplasmadomäne
ein. Die extrazelluläre
Domäne
bindet einen Liganden. Über
die Ligandbindung bindet die Cytoplasmadomäne CAML, wodurch ein Ca2+-abhängiger
Aktivierungsweg initiiert wird. Rezeptoroligomerisierung, z.B. durch
Bindung eines Liganden oder mit einem anti-Rezeptorantikörper, initiiert
auch einen nicht Ca2+-abhängigen Aktivierungsweg.
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Die
monomere Form eines TACI-Proteins enthält etwa 295 Aminosäuren. Wie
hier verwendet, bedeutet „etwa
295 Aminosäuren" zwischen 265 bis
325 Aminosäuren,
d. h. grob plus oder minus 10 %.
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Die
Erfindung betrifft ferner funktionell aktive Polypeptidkomponenten
von TACI. In einer Ausführungsform
ist eine funktionell aktive Komponente von TACI ein antigenes Fragment,
z.B. ein Peptid, welches mit anti-TACI-Antikörpern reaktiv ist, oder welches,
wenn an einen Träger
konjugiert, zur Erzeugung von anti-TACI-Antikörpern verwendet werden kann.
Ein anderes funktionell aktives Fragment schließt die extrazelluläre Domäne, welche
den Liganden bindet, ein. Die extrazelluläre Domäne entspricht dem N-terminalen
Fragment von TACI, z.B. vom ersten Aminosäurerest des reifen TACI bis
zur Transmembrandomäne.
In einer speziellen Ausführungsform
weist die extrazelluläre
Domäne
die Aminosäuresequenz
auf, welche etwa Rest 1 bis etwa Rest 166 von SEQ ID Nr. 6 entspricht.
Die Ligandbindungsregion von TACI ist ein Unterfragment des N-terminalen
Fragments, welches der extrazellulären Domäne entspricht.
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Noch
ein anderes funktionell aktives Fragment ist die Cytoplasmadomäne, z.B.
vom C-terminalen Ende
der Transmembrandomäne
bis zum C-Terminus von TACI. Die Cytoplasmadomäne von TACI vermittelt die
Signaltransduktion über
Ca2+-abhängige
und Ca2+-unabhängige Mechanismen.
Die Cytoplasmadomäne schließt die CAML-Bindungsregion
von TACI ein. Insbesondere bindet diese Domäne ein Polypeptid, welches den
N-terminalen 146 Aminosäureresten
von CAML entspricht. In einer speziellen Ausführungsform entspricht die Cytoplasmadomäne von etwa
Aminosäurerest
187 bis etwa Aminosäurerest
293 von SEQ ID Nr. 2.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung proteolytische Fragmente eines
TACI-Proteins bereit. Solche Fragmente können durch enzymatische Verdauung,
z.B. mit Saureus-Polypeptiden V8 in Papaintrypsin, Chymotrypsin,
Cathepsin, Collagenase, Enteropeptidase, Thrombin oder fibrinolytischen
oder Gerinnungsenzymen; durch chemische Spaltung, z.B. mit Cyanogenbromid
oder Natriumborhydrid; usw. hergestellt werden.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist das TACI-Protein ein Rezeptorprotein mit der in SEQ ID Nr. 2 gezeigten
Aminosäuresequenz
von Rest 1 bis Rest 293. Die vorliegende Erfindung zieht Allelvarianten
von TACI, homologe TACI-Proteine von anderen Spezies und TACI-Analoga, z.B. welche
durch Durchführen
von konservativen Aminosäuresubstitutionen
entweder durch genetisch-technologisches Aufbauen oder durch chemische
Synthese hergestellt werden, in Betracht. Ein TACI-Analogon der
Erfindung schließt
auch antigene TACI-Fragmente
ein, welche z.B. einen terminalen Cysteinrest enthalten, um ein
Vernetzen mit einem Trägerprotein
zu ermöglichen.
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Es
gibt keine veröffentlichten
DNA-Sequenzen, welche mit der von TACI-1 nahe verwandt sind. Eine Suche
nach Prosit-Motiven in TACI-1 enthüllt ein TNFR_NGFR-Muster, welches
aus C-x(4,6)-[FYH]-x(5,10)-C-x(0,2)-C-x(2,3)-C-x(7,11)-C-x(4,6)-[DNEQSKP]-x(2)-C
in der N-terminalen Hälfte des
Proteins besteht (wobei z.B. C-x(4,6)-[FYH] eine Aminosäuresequenz
zeigt, welche mit Cystein beginnt, gefolgt von entweder 4, 5 oder
6 unspezifischen Aminosäuren,
ferner gefolgt von entweder einem Phenylalanin, einem Tyrosin oder
einem Histidin). Dieses Motiv wird in einer Anzahl von Proteinen
gefunden, wobei die meisten Rezeptoren für Wachstumsfaktoren sind. Einige
dieser Proteine weisen eine Kopie dieses Motivs auf. Ein Vergleich
der TACI-1-Proteinsequenz mit sich selbst enthüllt eine signifikante Wiederholung
zwischen dem TNFR_NGFR-Motiv bei den Resten 33 bis 66 und den Resten
70 bis 104. Diese Analyse zog die Aufmerksamkeit auf das Vorhandensein
von zwei Cysteinreichen Domänen
des TNFR-Typs, welche diese Regionen umfassen, was zeigt, dass TACI-1
ein Mitglied der Superfamilie der TNFR-Rezeptoren ist.
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Synthetische
TACI-Polypeptide. Der Ausdruck „Polypeptid" wird in seinem breitesten
Sinne verwendet, um sich auf eine Verbindung mit zwei oder mehr
Aminosäure-,
Aminosäureanaloga-
oder Peptidmimetikauntereinheiten zu beziehen. Die Untereinheiten
können
durch Peptidbindungen verbunden sein. In einer anderen Ausführungsform
kann die Untereinheit durch andere Bindungen, z.B. Ester, Ether,
usw., verbunden sein. Wie hier verwendet, betrifft der Ausdruck „Aminosäure" entweder natürliche und/oder
nicht-natürliche oder
synthetische Aminosäuren,
einschließlich
Glycin und beide optischen D- oder L-Isomere und Aminosäurenaloga
und Peptidmimetika. Ein Peptid aus drei oder mehr Aminosäuren wird
im Allgemeinen ein Oligopeptid genannt, wenn die Peptidkette kurz
ist. Wenn die Peptidkette lang ist, wird das Peptid im Allgemeinen
ein Polypeptid oder ein Protein genannt. Gemäß der Erfindung können TACI-Fragmente,
wie antigene Fragmente, oder möglicherweise
sogar TACI in voller Länge
synthetisch hergestellt werden.
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Synthetische
Polypeptide, welche unter Verwendung der bekannten Techniken von
Festphase, Flüssigphase
oder von Peptidkondensationstechniken oder jedweder Kombination
davon hergestellt werden, können
natürliche
und nicht-natürliche
Aminosäuren
einschließen.
Aminosäuren,
welche für
die Peptidsynthese verwendet werden, können Boc-(Nα-Aminogeschütztes Nα-t-Butyloxycarbonyl)-Aminosäurestandardharz
mit den Entschützungs-,
Neutralisations-, Kupplungs- und Waschstandardprotokollen des Originalfestphasenverfahrens
von Merrifield V. Am. Chem. Soc., 85:2149-2154 (1963)] oder die
basenlabilen Nα-Amino-geschützten 9-Fluorenylmethoxycarbonyl-(Fmoc)-Aminosäuren, welche
zuerst von Carpino und Han [J. Org. Chem., 37:3403-3409 (1972)]
beschrieben wurden, sein. Sowohl Fmoc- als auch Boc-Nα-Amino-geschützte Aminosäuren können von
Fluka, Bachem, Advanced Chemtech, Sigma, Cambridge Research Biochemical,
Bachem oder Peninsula Labs oder anderen Chemiefirmen, welche dem
Fachmann vertraut sind, erhalten werden. Zusätzlich kann das Verfahren der
Erfindung mit anderen Nα-Schutzgruppen, welche
dem Fachmann vertraut sind, verwendet werden. Festphasenpeptidsynthese
kann durch Techniken, welche dem Fachmann vertraut sind und zum
Beispiel in Stewart und Young, 1984, Solid Phase Synthesis, 2. Ausgabe,
Pierce Chemical Co., Rockford, IL; Fields und Noble, 1990, Int.
J. Pept. Protein Res. 35:161-214 bereitgestellt werden, oder unter Verwendung
von automatisierten Synthesevorrichtungen, wie sie von ABS verkauft
werden, erreicht werden. So können
Polypeptide der Erfindung D-Aminosäuren, eine Kombination aus
D- und L-Aminosäuren
und verschiedene „Designer"-Aminosäuren (z.
B. β-Methylaminosäuren, Cα-Methylaminosäuren und
Nα-Methylaminosäuren, usw.)
umfassen, um spezielle Eigenschaften zu übertragen. Synthetische Aminosäuren schließen Ornithin
für Lysin,
Fluorphenylalanin für
Phenylalanin und Norleucin für
Leucin oder Isoleucin ein. Zusätzlich können durch
Zuordnen von speziellen Aminosäuren
in speziellen Kupplungsschritten α-Helices, β-Turns, β-Faltblätter, γ-Turns und
cyclische Peptide erzeugt werden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
werden Untereinheiten von Peptiden, welche nützliche chemische und Struktureigenschaften
verleihen, gewählt.
Zum Beispiel Peptide, welche D-Aminosäuren umfassen,
werden in vivo gegen L-Aminosäure-spezifische
Proteasen resistent sein. Zusätzlich
zieht die vorliegende Erfindung die Herstellung von Peptiden, welche
besser definierte Struktureigenschaften aufweisen, und die Verwendung
von Peptidmimetika und peptidmimetischen Bindungen, wie Esterbindungen,
um Peptide mit neuen Eigenschaften herzustellen, in Betracht. In
einer anderen Ausführungsform
kann ein Peptid erzeugt werden, welches eine verringerte Peptidbindung,
d. h. R1-CH2-NH-R2, wobei R1 und R2 Aminosäurereste
oder -sequenzen sind, beinhaltet. Eine verringerte Peptidbindung
kann als eine Dipeptiduntereinheit eingebracht werden. Ein solches
Molekül
wäre gegen
Peptidbindungshydrolyse, z.B. Proteaseaktivität, resistent. Solche Peptide würden Liganden
mit einzigartiger Funktion und Aktivität, wie verlängerte Halbwertszeiten in vivo
aufgrund der Resistenz gegen einen metabolischen Abbau oder Proteaseaktivität, bereitstellen.
Darüber
hinaus ist bekannt, dass in bestimmten Systemen eingeschränkte Peptide
eine gesteigerte funktionelle Aktivität zeigen [Hruby, Life Sciences,
31:189-199 (1982)]; [Hruby et al., Biochem J., 268:249-262 (1990)];
wobei die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
eingeschränkten
Peptids, welches an allen anderen Positionen statistische Sequenzen
beinhaltet, bereitstellt.
-
Nicht-klassische Aminosäuren, welche
Konformationseinschränkungen
induzieren:
-
Die
folgenden nicht-klassischen Aminosäuren können in das Peptid eingebracht
werden, um besondere Konformationsmotive einzubringen: 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolin-3-carboxylat
[Kazmierski et al., J. Am. Chem. Soc., 113:2275-2283 (1q991)]; (2S,3S)-Methylphenylalanin,
(2S,3R)-Methylphenylalanin, (2R,3S)-Methylphenylalanin und (2R,3R)-Methylphenylalanin
[Kazmierski und Hruby, Tetrahedron Lett., (1991)]; 2-Aminotetrahydronaphthalin-2-carbonsäure [Landis,
Ph.D. Thesis, University of Arizona, (1989)]; Hydroxy-1,2,3,4-tetrahydroisochinolin-3-carboxylat
[Miyake et al., J. Takeda Res. Labs., 43:53-76 (1989)]; β-Carbolin (D und L) [Kazmierski,
Ph.D. Thesis, University of Arizona, (1988)]; HIC (Histidin- Isochinolincarbonsäure) [Zechel
et al., Int. J. Pep. Protein Res., 43 (1991)]; und HIC (Histidin-cyclischer
Harnstoff) (Dharanipragada).
-
Die
folgenden Aminosäureanaloga
und Peptidmimetika können
in ein Peptid eingebracht werden, um spezielle Sekundärstrukturen
zu induzieren oder zu begünstigen:
LL-Acp (LL-3-Amino-2-propenidon-6-carbonsäure), einen β-Turn induzierendes
Dipeptidanalogon (Kemp et al., J. Org. Chem., 50:5834-5838 (1985)]; β-Faltblatt
induzierende Analoga [Kemp et al., Tetrahedron Lett., 29:5081-5082
(1988)]; β-Turn
induzierende Analoga [Kemp et alqq., Tetrahedron Lett., 29:5057-5060
(1988)]; α-Helix
induzierende Analoga [Kemp et al., Tetrahedron Lett., 29:4935-4938
(1988)]; γ-Turn
induzierende Analoga [Kemp et al., J. Org. Chem., 54:109-115 (1989)];
und Analoga, welche in den folgenden Druckschriften bereitgestellt
werden: Nagai und Sato, Tetrahedron Lett., 26:647-650 (1985); DiMaio
et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans., S. 1687 (1989); auch ein Gly-Ala-Turn-Analogon
[Kahn et al., Tetrahedron Lett., 30:2317 (1989)]; Amidbindungsisoster
[Jones et al., Tetrahedron Lett., 29:3853-3856 (1988)]; Tretrazol
[Zabrocki et al., J. Am. Chem. Soc., 110:5875-5880 (1988)]; DTC
[Samanen et al., Int. J. Protein Pep. Res. 35:501-509 (1990)]; und
Analoga, welche in Olson et al., J. Am. Chem. Sci., 112:323-333
(1990) und Garvey et al., J. Org. Chem., 56:436 (1990) gelehrt werden.
In der Konformation eingeschränkte
Mimetika von beta-Turns und beta-Ausbauchungen
und Peptide, welche sie enthalten, werden im
U.S. Patent Nr. 5,440,013 , veröffentlicht
am 08. August 1995, von Kahn beschrieben.
-
Proteinderivate.
Es gibt zwei Hauptklassen von Peptid-Kohlenhydrat-Verknüpfungen
zu Proteinen. Erstens, Etherbindungen binden das Serin- oder Threoninhydroxyl
an ein Hydroxyl des Zuckers. Zweitens, Amidbindungen binden Glutamat-
oder Aspartatcarboxylgruppen an eine Aminogruppe an dem Zucker.
Acetal- und Ketalbindungen können
auch ein Kohlenhydrat an ein Peptid binden.
-
Im
Allgemeinen können
das TACI-Protein oder ein Fragment davon, wie das N-terminale extrazelluläre Domänenfragment
oder das C-terminale CAML-bindende Cytoplasmadomänenfragment, durch das Anbinden von
einer oder mehr chemischen Einheiten an die Proteineinheit derivatisiert
werden. Eine chemische Modifizierung einer biologisch aktiven Komponente
oder Komponenten kann zusätzliche
Vorteile unter bestimmten Umständen,
wie Erhöhen
der Stabilität
und der Zeit im Blutkreislauf der Komponente oder Komponenten und Erniedrigen
der Immunogenität,
bereitstellen. Siehe
U.S. Patent
Nr. 4,179,337 , Davis et al., ver öffentlicht am 18. Dezember
1979. Für
einen Überblick
siehe Abuchowski et al., in Enzymes as Drugs [J.S. Holcerberg und J.
Roberts, Herausg., S. 367-383 (1981)]. Ein Übersichtsartikel, der Proteinmodifizierung
und Fusionsproteine beschreibt, ist Francis, Focus an Growth Factors,
3:4-10 (1992), Mediscript: Mountview Court, Friere Barnet Lane,
London N20, OLD, UK.
-
Die
chemischen Einheiten, welche für
Derivatisierung geeignet sind, können
unter wasserlöslichen und
wasserunlöslichen
Polymeren ausgewählt
werden, wobei wasserlösliche
Polymere bevorzugt sind. Das ausgewählte Polymer sollte bevorzugt
wasserlöslich
sein, so dass die Komponente, an welche es angebunden wird, in einer
wässrigen
Umgebung, wie einer physiologischen Umgebung, nicht ausfällt. Bevorzugt
wird für eine
therapeutische Verwendung der Endproduktzubereitung das Polymer
pharmazeutisch verträglich
sein. Ein Fachmann wird in der Lage sein, das gewünschte Polymer
auszuwählen,
bezogen auf solche Erwägungen wie,
ob das Polymer-/Komponentenkonjugat therapeutisch verwendet wird,
und, falls ja, die gewünschte
Dosierung, die Zeit im Blutkreislauf, die Resistenz gegen Proteolyse
und andere Erwägungen.
Für die
vorliegende Komponente oder Komponenten kann dies unter Verwendung
der hier bereitgestellten Tests ermittelt werden.
-
Markierte
TACI-Proteine. Das TACI-Protein der vorliegenden Erfindung und Fragmente
davon können markiert
werden. Geeignete Markierungen schließen Enzyme, Fluorophore (z.B.
Fluoreszenzisothiocyanat (FITC), Phycoerythrin (PE), Texasrot (TR),
Rhodamin, freie oder Chelat-gebundene Salze der Lanthanidreihe, insbesondere
Eu3+, um einige Fluorophore zu nennen),
Chromophore, Radioisotope, Chelat-bildende Mittel, Farbstoffe, kolloidales
Gold, Latexteilchen, Liganden (z.B. Biotin) und chemilumineszente
Mittel ein. Wenn ein Kontrollmarker verwendet wird, können gleiche
oder unterschiedliche Markierungen für die Testprobe und den Kontrollmarker
verwendet werden.
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In
dem Falle, in welchem eine radioaktive Markierung, wie die Isotope 3H, 14C, 32P, 35S, 36Cl, 51Cr, 57Co, 58Co, 59Fe, 90Y, 125I, 131I und 186Re, verwendet wird, können bekannte momentan verfügbare Zählverfahren
verwendet werden. In dem Falle, in welchem die Markierung ein Enzym
ist, kann das Nachweisen durch jedwede der momentan verwendeten
kalorimetrischen, spektrofotometrischen, fluorspektrofotometrischen,
amperometrischen oder gasometrischen Techniken, welche auf dem Fachgebiet
bekannt sind, erreicht werden.
-
Direkte
Markierungen sind ein Beispiel von Markierungen, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können.
Eine direkte Markierung wurde als eine Einheit definiert, welche
in ihrem natürlichen
Zustand leicht sichtbar ist, entweder mit bloßem Auge oder mit der Hilfe
eines optischen Filters und/oder verwendeter Stimulation, z.B. UV-Licht,
um Fluoreszenz zu fördern.
Unter Beispielen von gefärbten
Markierungen, welche gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
sind metallische Solteilchen, zum Beispiel Goldsolteilchen, wie
jene, welche von Leuvering beschrieben werden (
U.S. Patent 4,313,734 ); Farbstoffsolteilchen,
wie jene, welche von Gribnau et al. (
U.S.
Patent 4,373,932 ) und May et al. (
WO 88/08534 ) beschrieben werden; gefärbtes Latex,
wie von May, vorstehend, Snyder (
EP-A 0 280 559 und
0 281 327 ) beschrieben; oder
Farbstoffe, welche in Liposome eingekapselt sind, wie von Campbell
et al. beschrieben (
U.S. Patent
4,703,017 ), eingeschlossen. Andere direkte Markierungen
schließen
ein Radionukleotid, eine fluoreszente Einheit oder eine lumineszente
Einheit ein. Zusätzlich
zu diesen direkten Markierungseinrichtungen können auch indirekte Markierungen,
welche Enzyme umfassen, gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden. Verschiedene Typen von Immuntests mit
gebundenen Enzymen sind auf dem Fachgebiet bekannt, zum Beispiel
alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase, Lysozym, Glucose-6-phosphatdehydrogenase,
Lactatdehydrogenase, Urease, wobei diese und andere im Detail von
Eva Engvall in Enzyme Immunoassay ELISA and EMIT in Methods in Enzymology,
70:419-439 (1980) und im
U.S.
Patent 4,857,453 erörtert werden.
-
Geeignete
Enzyme schließen
alkalische Phosphatase und Meerrettichperoxidase ein, sind aber
nicht darauf eingeschränkt.
-
Andere
Markierungen zur Verwendung in der Erfindung schließen magnetische
Kügelchen
oder bildgebende Markierungen aufgrund von magnetischer Resonanz
ein.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann eine Phosphorylierungsstelle an einem Antikörper der Erfindung zum Markieren
mit
32P erzeugt werden, z. B. wie im
Europäischen Patent Nr. 0 372 707 (Anmeldenr.
89311108.8 ) von Pestka
oder
U.S. Patent Nr. 5,459,240 ,
veröffentlicht
am 17. Oktober 1995, von Foxwell et al. beschrieben.
-
Wie
hier beispielhaft angegeben, können
Proteine, welche Antikörper
einschließen,
durch metabolisches Markieren markiert werden. Metabolisches Markieren
findet während
in vitro-Inkubation
der Zellen statt, welche das Protein in der Gegenwart von Kulturmedium,
welches mit einer metabolischen Markierung, wie [35S]-Methionin
oder [32P]-Orthophosphat, ergänzt wurde,
exprimieren. Zusätzlich
zu metabolischem (oder biosynthetischem) Markieren mit [35S]-Methionin zieht die Erfindung ferner
das Markieren mit [14C]-Aminosäuren und
[3H]-Aminosäuren (wobei
das Tritium an nicht labilen Positionen substituiert wird) in Betracht.
-
Chimäre TACI-Proteine
-
Ein
chimäres
TACI-Protein der Erfindung kann ein Protein sein, welches durch
Verbinden einer funktionellen Domäne eines TACI-Proteins, wie
die Ligand-bindende Domäne
oder die CAML-bindende Domäne, mit
der komplementären
Domäne
eines anderen Proteins, z. B. eines alternativen Rezeptors, erzeugt
wird. Chimäre
Konstrukte können
auch mit einem funktionell aktiven Fragment eines TACI-Proteins
und einem anderen funktionell aktiven Molekül hergestellt werden. Zum Beispiel
kann die extrazelluläre
Domäne
eines TACI-Proteins an die Fc-Domäne eines Immunglobulins gebunden
werden. Alternativ kann die Cytoplasmadomäne eines TACI-Proteins an einen
Rezeptorliganden, wie Transferrin oder ein Hormon, für intrazelluläres Zielrichten
gebunden werden. In noch einer anderen Ausführungsform kann eine TACI-Domäne mit einem
anderen Targetmolekül,
wie die schwere Kette oder leichte Kette eines anti-Immunglobulinmoleküls (z. B.
ein Fv-Teil eines Antikörpers),
um speziell auf B-Zellen
abzuzielen, verbunden werden. In noch einer anderen Ausführungsform
kann das funktionell aktive Fragment eines TACI-Proteins, bevorzugt
die N-terminale extrazelluläre Domäne, mit
einem Glycosylphospholipid, wie Glycosylphosphoinositol, eine Ankersignalsequenz,
welche bevorzugt am C-Terminus des TACI-Fragment lokalisiert ist,
so dass ein Glycolipidverankertes Protein erzeugt wird, verbunden
werden [Cross, Annu. Rev. Cell Biol., 6:1-39 (1990); Low, Biochem.
J., 244:1-13 (1987)].
-
Ein
chimärer
TACI-Rezeptor kann durch Verbinden der extrazellulären Domäne eines
anderen Rezeptormoleküls
mit einer Transmembrandomäne
und der intrazellulären
Domäne
eines TACI-Proteins hergestellt werden. In einer anderen Ausführungsform
kann die extrazelluläre
Domäne
von TACI mit einer Transmembrandomäne und einer intrazellulären Domäne eines
anderen Rezeptormoleküls
verbunden werden. Die Transmembrandomäne kann die Transmembrandomäne eines
TACI-Proteins, die Transmembrandomäne des anderen Rezeptors oder
eine unterschiedliche Transmembrandomäne sein. Bevorzugt stammt die
Transmembrandomäne
von der gleichen Proteinkomponente der Chimäre wie die extrazelluläre Domäne. Chimäre Rezeptoren
wurden beschrieben [Internationale Patentveröffentlichungen
WO 96/23814 ;
WO 96/23881 und
WO 96/24671 ]. Chimäre Antigenrezeptoren wurden
beschrieben [Capon et al.,
U.S.
Patent Nr. 5,359,046 , veröffentlicht am 25. Oktober 1994],
einschließlich
funktionelle Antigen-spezifische Rezeptoren, welche in B-Zellen [Sanchez
et al., J. Exp. Med., 178:1049-1055 (1993)] und T-Zellen [Burkhardt
et al., Mol. Cell. Biol., 14:1095-1103 (1994)] durch Fusion der
Igα- und
Igβ-Signaltransduktionsketten
mit IgM erzeugt wurden. Verschiedene Cytokinrezeptoren vom Typ I
und Typ II, einschließlich
Interferon-α,
Interferon-β,
Interferon-γ,
Interleukin-1, Interleukin-2, Interleukin-3, Interleukin-4, Interleukin-6,
Interleukin-8, Interleukin-10, Interleukin-12, Erythropoietin, Granulozyt-Makrophage-Kolonie
stimulierender Faktor (CSF), Granulozyt-CSF, Makrophage-CSF, α-Chemokinrezeptoren
und β-Chemokinrezeptoren,
können
komplementäre
Komponenten in einem chimären
Rezeptor, welcher ein funktionell aktives Fragment eines TACI-Proteins
umfasst, bereitstellen.
-
Wie
der Fachmann erkennen kann, sind Transmembrandomänen im Allgemeinen funktionell äquivalent
für das
Verankern eines Proteins in einer Membran. Jedoch kann die Gegenwart
von speziellen Aminosäureresten
in einer Transmembrandomäne
eine Rezeptorwechselwirkung mit, z.B. Dimerisierung, oder eine Assoziation
mit anderen integralen Membranproteinen, wie bei einem Multiproteinrezeptorkomplex,
beeinflussen. So hängt
die Wahl einer Transmembrandomäne
davon ab, ob regulatorische Funktionen, welche durch die Transmembrandomäne durchgeführt werden,
erwünscht
oder notwendig sind.
-
Nukleinsäuren, welche TACI-Proteine
kodieren
-
Die
vorliegende Erfindung zieht die Isolierung eines Gens, welches ein
TACI-Protein, einschließlich eine
vollständige
Länge,
oder eine natürlich
vorkommende Form eines TACI-Proteins
und jedwede antigenen Fragmente davon von jedweder tierischen, insbesondere
Säuger-
und stärker
besonders menschlichen Quelle kodiert, in Betracht. Wie hier verwendet,
betrifft der Ausdruck „Gen" eine Ansammlung
von Nukleotiden, welche ein Polypeptid kodieren, und schließt cDNA-
und Genom-DNA-Nukleinsäuren
ein.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
herkömmliche
Molekularbiologie-, Mikrobiologie- und rekombinante DNA-Techniken
innerhalb dem Fachwissen verwendet werden. Solche Techniken werden
in der Literatur vollständig
erklärt.
Siehe z.B. Sambrook, Fritsch & Maniatis,
Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe (1989) Cold Spring
Harbor Labo ratory Press, Cold Spring Harbor, New York (hier "Sambrook et al., 1989"); DNA Cloning: A
Practical Approach, Bände
I und II (D.N. Glover, Aut. 1985); Oligonucleotide Synthesis (M.J.
Gait, Aut. (1984)]; Nucleic Acid Hybridization [B.D. Hames & S.J. Higgins,
Aut. (1985)]; Transcription And Translation [B.D. Hames & S.J. Higgins,
Aut. (1984)]; Animal Cell Culture [R.I. Freshney, Aut. (1986)];
Immobilized Cells And Enzymes [IRL Press, (1986)]; B. Perbal, A
Practical Guide To Molecular Cloning (1984); F.M. Ausubel et al.
(Aut.), Current Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons, Inc. (1994).
-
Deshalb
sollen die folgenden Ausdrücke,
wenn sie hier erscheinen, die nachstehend dargelegten Definitionen
aufweisen.
-
Ein „Vektor" ist ein Replikon,
wie Plasmid, Phage oder Cosmid, an welches ein anderes DNA-Segment angefügt werden
kann, um so die Replikation des angefügten Segments zu bewirken.
Ein „Replikon" ist jedwedes genetische
Element (z.B. Plasmid, Chromosom, Virus), welches als eine autonome
Einheit der DNA-Replikation in vivo fungiert, d. h. zur Replikation
unter seiner eigenen Kontrolle fähig
ist.
-
Eine „Kassette" betrifft ein Segment
einer DNA, welches in einen Vektor an speziellen Restriktionsstellen
eingebracht werden kann. Das Segment der DNA kodiert ein Polypeptid
von Interesse und die Kassette und die Restriktionsstellen sind
derart designed, dass eine Einbringung der Kassette in den geeigneten
Leserahmen für
Transkription und Translation sichergestellt wird.
-
Eine
Zelle wurde mit einer exogenen oder heterologen DNA „transfiziert", wenn eine solche
DNA in die Zelle eingebracht wurde. Eine Zelle wurde mit einer exogenen
oder heterologen DNA „transformiert", wenn die transfizierte
DNA eine Phänotypveränderung
bewirkt. Bevorzugt sollte die transformierende DNA in Chromosomen-DNA,
welche das Genom der Zelle darstellt, integriert (kovalent gebunden)
sein.
-
„Heterologe" DNA betrifft DNA,
welche von Natur aus nicht in der Zelle oder in einer Chromosomenstelle
der Zelle vorhanden ist. Bevorzugt schließt die heterologe DNA ein Gen,
welches für
die Zelle fremd ist, ein.
-
Ein „Nukleinsäuremolekül" betrifft die polymere
Phosphatesterform von Ribonukleosiden (Adenosin, Guanosin, Uridin
oder Cytidin; „RNA-Moleküle") oder Deoxyribonukleosiden
(Deoxyadenosin, Deoxyguanosin, Deoxythymidin oder Deoxycytidin; „DNA-Moleküle") und jedwede Phosphoresteranaloga
davon, wie Phosphorthioate und Thioester, in sowohl Einzelstrangform
als auch einer Doppelstranghelix. Doppelsträngige DNA-DNA-, DNA-RNA- und
RNA-RNA-Helices sind möglich.
Der Ausdruck Nukleinsäuremolekül und insbesondere
DNA- oder RNA-Molekül
betreffen nur die primäre
und sekundäre
Struktur des Moleküls
und schränken
es nicht auf irgendwelche besonderen tertiären Formen ein. So schließt dieser
Ausdruck doppelsträngige DNA
ein, welche unter anderem in linearen oder ringförmigen DNA-Molekülen (z.B.
Restriktionsfragmenten), Plasmiden und Chromosomen gefunden wird.
Bei der Erörterung
der Struktur der besonderen doppelsträngigen DNA-Moleküle können Sequenzen
hier gemäß der normalen
Konvention beschrieben werden, wobei die Sequenz nur entlang der
Richtung von 5' zu
3' des nicht transkribierten
DNA-Strangs angegeben wird (d. h. der Strang mit einer Sequenz,
welche homolog zur mRNA ist). Ein „rekombinantes DNA-Molekül" ist ein DNA-Molekül, welches
einer molekularbiologischen Manipulation unterworfen wurde.
-
Ein
Nukleinsäuremolekül ist mit
einem anderen Nukleinsäuremolekül, wie einer
cDNA, Genom-DNA oder RNA, „hybridisierbar", wenn eine einsträngige Form
des Nukleinsäuremoleküls Annealing
mit einem anderen Nukleinsäuremolekül unter
den geeigneten Bedingungen von Temperatur und Lösungsionenstärke durchführen kann
(siehe Sambrook et al., vorstehend). Die Bedingungen von Temperatur
und Innenstärke
bestimmen die „Strenge" der Hybridisierung.
Für ein
vorläufiges
Screening nach homologen Nukleinsäuren können Hybridisierungsbedingungen
mit niedriger Strenge, welche einer Tm von
55° entsprechen,
z.B. 5x SSC, 0,1 % SDS, 0,25 % Milch und kein Formamid; oder 30
% Formamid, 5x SSC, 0,5 % SDS, verwendet werden. Hybridisierungsbedingungen
mit moderater Strenge entsprechen einer höheren Tm,
z.B. 40 % Formamid mit 5x oder 6x SCC. Hybridisierungsbedingungen
mit hoher Strenge entsprechen der höchsten Tm,
z.B. 50 % Formamid, 5x oder 6x SCC. Eine Hybridisierung erfordert,
dass die zwei Nukleinsäuren
komplementäre
Sequenzen enthalten, obwohl abhängig
von der Strenge der Hybridisierung Fehlstellungen zwischen Basen
möglich
sind. Die geeignete Strenge zum Hybridisieren von Nukleinsäuren hängt von
der Länge
der Nukleinsäuren und
vom Komplementaritätsgrad,
Variablen, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, ab. Je höher der Ähnlichkeits-
oder Homologiegrad zwischen zwei Nukleotidsequenzen ist, desto höher ist
der Wert von Tm für Hybride von Nukleinsäuren mit
jenen Se quenzen. Die relative Stabilität (entsprechend zu einer höheren Tm) von Nukleinsäurehybridisierungen nimmt in
der folgenden Reihenfolge ab: RNA:RNA, DNA:RNA, DNA:DNA. Für Hybride
mit mehr als 100 Nukleotiden in der Länge wurden Gleichungen zur
Berechnung von Tm abgeleitet (siehe Sambrook
et al., vorstehend, 9.50-0.51). Bei der Hybridisierung von kürzeren Nukleinsäuren, d.
h. Oligonukleotiden, wird die Position von Fehlstellungen wichtiger
und die Länge
des Oligonukleotids bestimmt ihre Spezifität (siehe Sambrook et al., vorstehend,
11.7-11.8). Eine minimale Länge
für eine
hybridisierbare Nukleinsäure
beträgt
mindestens 10 Nuldeotide; bevorzugt mindestens 18 Nukleotide; stärker bevorzugt
beträgt
die Länge
mindestens 24 Nukleotide und am stärksten bevorzugt mindestens
30 Nukleotide in der Länge.
In einer speziellen Ausführungsform
weist eine hybridisierbare Nukleinsäure der Erfindung eine Sequenz
auf, welche mindestens 12 Nukleotiden, bevorzugt mindestens 18 Nukleotiden,
stärker
bevorzugt mindestens 24 Nukleotiden und am stärksten bevorzugt mindestens
30 Nukleotiden in der Länge
von SEQ ID Nr. 1 und spezieller der Kodiersequenz von SEQ ID Nr.
1 entspricht.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
betrifft der Ausdruck „Hybridisierungsstandardbedingungen" eine Tm von
55°C und
verwendet Bedingungen, wie vorstehend dargelegt. In einer bevorzugten
Ausführungsform beträgt die Tm 60°C;
in einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Tm 65°C.
-
Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck „Oligonukleotid" eine Nukleinsäure mit
im Allgemeinen mindestens 18 Nukleotiden, welche mit einem Genom-DNA-Molekül, einem
cDNA-Molekül oder einem mRNA-Molekül, welche
ein TACI-Protein kodieren, hybridisierbar ist. Oligonuldeotide können markiert
sein, z.B. mit 32P-Nukleotiden oder Nukleotiden,
an welche eine Markierung, wie Biotin, kovalent konjugiert wurde (siehe
die Erörterung,
vorstehend, in Bezug auf das Markieren von TACI-Polypeptiden). In
einer Ausführungsform
kann ein markiertes Oligonukleotid als eine Sonde verwendet werden,
um die Gegenwart einer Nukleinsäure,
welche ein TACI-Protein kodiert, nachzuweisen. In einer anderen
Ausführungsform
können
Oligonukleotide (wobei eines oder beide markiert sein können) als
PCR-Primer verwendet werden, entweder zum Klonieren der vollständigen Länge oder
eines Fragments eines TACI-Proteins oder zum Nachweisen der Gegenwart von
Nukleinsäuren,
welche ein TACI-Protein
kodieren. In einer weiteren Ausführungsform
kann ein Oligonukleotid der Erfindung eine Tripelhelix mit einem
TACI-DNA-Molekül
bilden. Im Allgemeinen werden Oligonukleotide synthetisch, bevorzugt
mit einer Nukleinsäuresynthetisiervorrichtung
hergestellt. Dem gemäß können Oligonukleotide
mit nicht natürlich
vorkommenden Phosphoresteranalogonbindungen, wie Thioesterbindungen, usw.,
hergestellt werden.
-
„Homologe
Rekombination" betrifft
die Einbringung einer fremden DNA-Sequenz eines Vektors in ein Chromosom.
Bevorzugt ist der Vektor auf eine spezielle Chromosomenstelle für homologe
Rekombination zielgerichtet. Für
eine spezielle homologe Rekombination wird der Vektor ausreichend
lange Regionen mit Homologie zu Sequenzen des Chromosoms enthalten,
um ein komplementäres
Binden und die Einbringung des Vektors in das Chromosom zu ermöglichen.
Längere
Regionen mit Homologie und höheren
Graden von Sequenzähnlichkeit
können
die Wirksamkeit der homologen Rekombination erhöhen.
-
Eine
DNA-„Kodiersequenz” ist eine
doppelsträngige
DNA-Sequenz, welche in einer Zelle in vitro oder in vivo in ein
Polypeptid transkribiert und translatiert wird, wenn sie unter die
Kontrolle von geeigneten regulatorischen Sequenzen gestellt wird.
Die Grenzen der Kodiersequenz werden durch ein Startcodon am 5'-(Amino)-Terminus
und ein Translationsstoppcodon am 3'-(Carboxyl)-Terminus bestimmt. Eine
Kodiersequenz kann prokaryotische Sequenzen, cDNA von eukaryotischer
mRNA, Genom-DNA-Sequenzen von eukaryotischer (z.B. Säuger) DNA
und sogar synthetische DNA-Sequenzen einschließen, ist aber nicht darauf
eingeschränkt. Wenn
die Kodiersequenz für
die Expression in einer eukaryotischen Zelle beabsichtigt ist, wird
normalerweise ein Polyadenylierungssignal und eine Transkriptionsterminationssequenz
3' zur Kodiersequenz
lokalisiert sein. In einer speziellen Ausführungsform weist eine TACI-Kodiersequenz
der Erfindung die in SEQ ID Nr. 1 gezeigte Nukleotidsequenz auf.
-
Transkription-
und Translationskontrollsequenzen sind regulatorische DNA-Sequenzen,
wie Promotoren, Enhancer, Terminatoren und dergleichen, welche die
Expression einer Kodiersequenz in einer Wirtzelle bereitstellen.
In eukaryotischen Zellen sind Polyadenylierungssignale Kontrollsequenzen.
-
Eine „Promotorsequenz" ist eine regulatorische
DNA-Region, welche zum Binden von RNA-Polymerase in einer Zelle und zum Initiieren
von Transkription einer nachgelagerten (3'-Richtung)
Kodiersequenz in der Lage ist. Für
Definitionszwecke der vorliegenden Erfindung ist die Promotorsequenz
an ihrem 3'-Terminus durch
die Transkriptionsinitiationsstelle gebunden und erstreckt sich
strangaufwärts
(5'-Richtung), wobei
sie die minimale Anzahl von Basen oder Elementen einschließt, die
zur Initiierung der Transkription in Levels, welche über dem
Hintergrund nachweisbar sind, notwendig sind. Innerhalb der Promotorsequenz
wird man eine Transkriptionsinitiationsstelle (welche praktischerweise
zum Beispiel durch Mapping mit Nuklease S1 definiert wird) sowie
Proteinbindungsdomänen
(Consensus-Sequenzen),
welche für
die Bindung von RNA-Polymerase verantwortlich sind, finden.
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Eine
Kodiersequenz steht „unter
der Kontrolle" von
Transkriptions- und Translationskontrollsequenzen in einer Zelle,
wenn RNA-Polymerase die Kodiersequenz in mRNA transkribiert, welche
dann gespleißte trans-RNA
und in das Protein, welches durch die Kodiersequenz kodiert wird,
translatiert wird.
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Eine „Signalsequenz" kann am Anfang der
Kodiersequenz eines Proteins eingeschlossen sein, wobei sie auf
der Oberfläche
einer Zelle exprimiert wird. Diese Sequenz kodiert ein Signalpeptid,
N-terminal zum reifen Polypeptid, welches die Wirtzelle zur Translokation
des Polypeptids veranlasst. Der Ausdruck „Translokationssignalsequenz" wird hier verwendet,
um sich auf diese Art von Signalsequenz zu beziehen.
-
Translokationssignalsequenzen
können
im Zusammenhang mit einer Vielzahl von Proteinen, welche für Eukaryoten
und Prokaryoten nativ sind, gefunden werden und sind oft in beiden
Organismustypen funktionell. Interessanterweise wird das TACI der
Erfindung derart transportiert, dass der N-Terminus in der Abwesenheit
einer gespaltenen Signalsequenz extrazellulär ist. Folglich ist dieses
Transmembranprotein ein Transmembranprotein vom Typ III [siehe Wilson-Rawels
et al., Virology, 201:66-76 (1994)]. So kann es sein, dass bei einem
Konstrukt der vorliegenden Erfindung (einschließlich einem chimären Konstrukt,
wie vorstehend erörtert),
wenn der N-terminale Teil des Konstrukts den N-Terminus von TACI
kodiert, ein Signalpeptid nicht erforderlich ist, um die Expression
des Transmembran-TACI-Proteins zu erhalten.
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Wie
hier verwendet, betrifft der Ausdruck „Sequenzhomologie" in allen seinen
grammatikalischen Formen die Beziehung zwischen Proteinen, welche
einen „gemeinsamen
Evolutionsursprung" besitzen,
einschließlich
Proteine von Superfamilien (z.B. die Immunglobulinsuperfamilie)
und homologe Proteine von unterschiedlichen Spezies (z.B. leichte
Kette von Myosin, usw.) [Reeck et al., Cell, 50:667 (1987)]. Die
vorliegende Erfindung zieht natürlich
Homologe des humanen TACI-Proteins, wenn sie in dem Umfang der Erfindung
fallen, in Betracht.
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Demgemäß betrifft
der Ausdruck „Sequenzähnlichkeit" in allen seinen
grammatikalischen Formen den Identitäts- oder Entsprechungsgrad
zwischen Nukleinsäure-
oder Aminosäuresequenzen,
ob sie einen gemeinsamen Evolutionsursprung teilen oder nicht (siehe
Reeck et al., vorstehend). Bei allgemeiner Verwendung kann der Ausdruck „homolog", wenn er mit einem
Adverb wie „hoch" modifiziert ist,
Sequenzähnlichkeit
und nicht einen gemeinsamen Evolutionsursprung betreffen.
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In
einer speziellen Ausführungsform
sind zwei DNA-Sequenzen „im
Wesentlichen homolog" oder „im Wesentlichen ähnlich", wenn mindestens
etwa 60 % (bevorzugt mindestens etwa 75 % und am stärksten bevorzugt
mindestens etwa 90 oder 95 %) der Nukleotide über die definierte Länge der
DNA-Sequenzen zueinander passend sind. Sequenzen, welche im Wesentlichen
homolog sind, können
durch Vergleichen der Sequenzen unter Verwendung von Standardsoftware,
welche in Sequenzdatenbanken erhältlich
ist, oder in einem Southern-Hybridisierungsexperiment
unter zum Beispiel strengen Bedingungen, wie für dieses besondere System definiert,
identifiziert werden. Die Definierung von geeigneten Hybridisierungsbedingungen
liegt innerhalb des Standes der Technik. Siehe z. B. Maniatis et
al., vorstehend; DNA Cloning, Bd. I & II, vorstehend; Nucleic Acid Hybridization,
vorstehend. Die vorliegende Erfindung zieht Nukleotide in Betracht,
welche mit SEQ ID Nr. 1 (oder ihrer komplementären Sequenz) zu 60 % identisch
sind oder stärker
bevorzugt zu 75 % identisch sind. Bevorzugt sind solche im Wesentlichen ähnlichen
Nukleinsäuren
homolog. In ähnlicher
Weise sind in einer besonderen Ausführungsform zwei Aminosäuresequenzen „im Wesentlichen
homolog" oder „im Wesentlichen ähnlich", wenn mehr als 30
% der Aminosäuren
identisch sind oder mehr als etwa 60 % ähnlich (funktionell identisch)
sind. Bevorzugt werden die ähnlichen
oder homologen Sequenzen durch Ausrichtung unter Verwendung von
zum Beispiel des GCG-(Genetics Computer Group, Programmbenutzerhandbuch
für das
GCG-Packet, Version 7, Madison, Wisconsin)-Pileup-Programms identifiziert.
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Der
Ausdruck „entsprechen" wird hier verwendet,
um auf ähnliche
oder homologe Sequenzen Bezug zu nehmen, egal ob die genaue Position
identisch oder unterschiedlich zu dem Molekül ist, zu welchem die Ähnlichkeit
oder Homologie gemessen wird. Folglich betrifft der Ausdruck „entsprechen" die Sequenzähnlichkeit
und nicht die Nummerierung der Aminosäurereste oder Nuldeotidbasen.
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Ein
Gen, welches ein TACI-Protein kodiert, ob Genom-DNA oder cDNA, kann
aus jedweder Quelle, insbesondere aus einer humanen cDNA- oder Genombibliothek,
isoliert werden. Verfahren zum Erhalten eines TACI-Protein-Gens
sind auf dem Fachgebiet bekannt, wie vorstehend beschrieben (siehe
z.B. Sambrook et al., 1989, vorstehend).
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Demgemäß kann jedwede
Tierzelle möglicherweise
als die Nukleinsäurequelle
für das
molekulare Klonieren eines TACI-Protein-Gens dienen. Die DNA kann
durch Standardverfahren, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind,
aus klonierter DNA (z.B. einer DNA-„Bibliothek") erhalten werden
und wird bevorzugt aus einer cDNA-Bibliothek, welche aus Geweben
mit hohen Expressionslevels des Proteins hergestellt wurde (z.B.
eine Thymus-cDNA-Bibiothek, da es scheint, dass periphere Blutzellen
und insbesondere Lymphozytenzellen die höchsten Expressionslevels an
TACI-Protein aufweisen), durch chemische Synthese, durch cDNA-Klonierung oder durch
die Klonierung von Genom-DNA oder Fragmenten davon, welche aus der
gewünschten
Zelle aufgereinigt wurden, erhalten (siehe zum Beispiel Sambrook
et al., 1989, vorstehend; Glover, D.M. (Aut.), 1985, DNA Cloning:
A Practical Approach, MRL Press, Ltd., Oxford, U.K., Bd. I, II).
Klone, welche von Genom-DNA abgeleitet sind, können regulatorische und Intron-DNA-Regionen
zusätzlich
zu Kodierregionen enthalten; wobei Klone, welche von cDNA abgeleitet
sind, keine Intronsequenzen enthalten werden. Was die Quelle auch immer
ist, das Gen sollte durch molekulares Klonieren in einen geeigneten
Vektor zur Vermehrung des Gens eingebracht werden.
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Beim
molekularen Klonieren des Gens aus Genom-DNA werden DNA-Fragmente
erzeugt, wobei einige davon das gewünschte Gen kodieren. Die DNA
kann an speziellen Stellen unter Verwendung von verschiedenen Restriktionsenzymen
gespalten werden. Alternativ kann man DNAse in der Gegenwart von
Mangan zur Fragmentierung der DNA verwenden oder die DNA kann physikalisch
geschert werden, wie zum Beispiel durch Ultraschall. Die linearen
DNA-Fragmente können
dann gemäß der Größe durch
Standardtechniken, welche Agarose- und Polyacrylamidgelelektrophorese
und Säulenchromatografie
einschließen,
aber nicht darauf eingeschränkt
sind, aufgetrennt werden.
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Wenn
die DNA-Fragmente erzeugt wurden, kann die Identifizierung des speziellen
DNA-Fragments, welches
das gewünschte
TACI-Protein-Gen enthält,
in einer Anzahl von Wegen erreicht werden. Zum Beispiel können ein
Teil eines TACI-Protein-Gens oder seine spezifische RNA oder ein
Fragment davon gereinigt und markiert werden, wobei die erzeugten DNA-Fragmente
dann durch Nukleinsäurehybridisierung
mit der markierten Sonde gescreent werden können [Benton und Davis, Science,
196:180 (1977)]; [Grunstein und Hogness, Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 72:3961 (1975)]. Zum Beispiel kann eine Gruppe von Oligonukleotiden, welche
der Teilaminosäuresequenzinformation
entsprechen, die für
das TACI-Protein erhalten wurde, hergestellt und als Sonden für eine DNA,
welche ein TACI-Protein kodiert, oder als Primer für cDNA oder
mRNA verwendet werden (z.B. in Kombination mit einem poly-T-Primer
für RT-PCR).
Bevorzugt wird ein Fragment ausgewählt, welche für das TACI-Protein der Erfindung
in hohem Maße
einzigartig ist. Jene DNA-Fragmente mit einer wesentlichen Homologie
zu der Sonde werden hybridisieren. Wie vorstehend angegeben, je
höher der Homologiegrad,
desto strengere Hybridisierungsbedingungen können verwendet werden. In einer
speziellen Ausführungsform
werden strenge Hybridisierungsbedingungen verwendet, um ein homologes
TACI-Protein-Gen zu identifizieren.
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Eine
weitere Auswahl kann auf der Basis der Eigenschaften des Gens, z.B.
ob das Gen ein Proteinprodukt mit der isoelektrischen, elektrophoretischen,
Aminosäurezusammensetzung
oder eine Teilaminosäuresequenz
des hier offenbarten TACI-Proteins kodiert, durchgeführt werden.
So kann die Gegenwart des Gens durch Tests, bezogen auf die physikalischen,
chemischen oder immunologischen Eigenschaften seines exprimierten
Produkts, nachgewiesen werden. Zum Beispiel können cDNA-Klone oder DNA-Klone,
welche an den geeigneten mRNAs Hybrid-selektieren, selektiert werden,
welche ein Protein herstellen, das z.B. ähnliche(s) oder identische(s)
elektrophoretische Migration, isoelektrisches Fokussier- oder Nichtgleichgewichts-pH-Wert-Gelelektrophorese-Verhalten,
proteolytische Verdauungskarten oder antigene Eigenschaften, wie
für das
TACI-Protein bekannt, aufweist.
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Ein
TACI-Protein-Gen der Erfindung kann auch durch mRNA-Selektion, d.
h. durch Nukleinsäurehybridisierung,
gefolgt von in vitro-Translation, identifiziert werden. In diesem
Verfahren werden Nukleotidfragmente zur Isolierung von komplementären mRNAs
durch Hybridisierung verwendet. Solche DNA-Fragmente können verfügbare, gereinigte
TACI-Protein-DNA
darstellen oder können
synthetische Oligonukleotide sein, welche nach der Teilaminosäuresequenzinformation
designed wurden. Immunpräzipitationsanalyse
oder funktionelle Tests (z.B. CAML-Bindungsaktivität) der in
vitro-Translationsprodukte der Produkte der isolierten mRNAs identifizieren
die mRNA und deshalb die komplementären DNA-Fragmente, welche die
gewünschten
Sequenzen enthalten. Zusätzlich
können
spezielle mRNAs durch Adsorption von Polysomen, welche aus den Zellen isoliert
werden, an immobilisierten Anti körpern,
welche spezifisch gegen das TACI-Protein gerichtet sind, wie der
hier beschriebene polyklonale Kaninchen-anti-Mensch-TACI-Protein-Antikörper, ausgewählt werden.
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Eine
radiomarkierte TACI-Protein-cDNA kann unter Verwendung der ausgewählten mRNA
(aus den adsorbierten Polysomen) als ein Templat synthetisiert werden.
Die radiomarkierte mRNA oder cDNA können dann als eine Sonde zur
Identifizierung von homologen TACI-Protein-DNA-Fragmenten unter anderen
Genom-DNA-Fragmenten verwendet werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch das Klonieren von Vektoren,
welche Gene enthalten, die Analoga und Derivate des TACI-Proteins
der Erfindung kodieren, welche die gleiche oder homologe funktionelle Aktivität wie das
TACI-Protein und Homologe davon von anderen Spezies aufweisen. Die
Herstellung und Verwendung von Derivaten und Analoga, welche mit
dem TACI-Protein verwandt sind, liegen innerhalb des Umfangs der
vorliegenden Erfindung. In einer speziellen Ausführungsform sind das Derivat
oder Analogon funktionell aktiv, d. h. in der Lage, eine oder mehr
funktionelle Aktivitäten
aufzuweisen, welche mit der vollen Länge eines Wildtyp-TACI-Proteins
der Erfindung in Zusammenhang stehen. In einer anderen Ausführungsform
enthält
das TACI-Protein eine unterschiedliche Cytoplasmadomäne, z.B.
eine, welche nicht in der Lage ist, CAML zu binden, welche aber
in der Lage ist, die Aktivierung von AP-1 zu modulieren. In einer
anderen Ausführungsform
kann ein TACI-Protein der Erfindung mit einer Lektindomäne oder
Domänen
von einem anderen Protein, wie dem Mannoserezeptor von Makrophagen
oder dem Phospholipaserezeptor am Muskel, hergestellt werden.
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TACI-Protein-Derivate
können
durch Verändern
der kodierenden Nukleinsäuresequenzen
durch Substitutionen, Additionen oder Deletionen, welche funktionell äquivalente
Moleküle
bereitstellen, hergestellt werden. Bevorzugt werden Derivate hergestellt,
welche eine gesteigerte oder erhöhte
funktionelle Aktivität,
relativ zum nativen TACI-Protein, aufweisen. Alternativ können solche
Derivate lösliche
Fragmente der extrazellulären
TACI-Protein-Domäne kodieren,
welche die gleiche oder eine höhere
Affinität
für den
natürlichen
Liganden des TACI-Proteins der Erfindung aufweisen. Solche löslichen
Derivate können
wirksame Inhibitoren der Ligandbindung an das TACI-Protein sein.
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Aufgrund
des Abbaus von Nukleotidkodiersequenzen können andere DNA-Sequenzen,
welche im Wesentlichen die gleiche Aminosäuresequenz wie ein TACI-Protein-Gen
kodieren, in der Praxis der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Diese schließen
Allelgene, homologe Gene von anderen Spezies und Nukleotidsequenzen,
welche alle oder Teile von TACI-Protein-Genen
umfassen, die durch die Substitution von unterschiedlichen Codons
verändert
wurden, die den gleichen Aminosäurerest
in der Sequenz kodieren, wodurch eine Veränderung ohne Wirkung erzeugt
wird, ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Ebenso schließen die TACI-Protein-Derivate
der Erfindung jene ein, welche als eine primäre Aminosäuresequenz die gesamte oder einen
Teil der Aminosäuresequenz
eines TACI-Proteins, einschließlich
veränderte
Sequenzen, in welchen funktionell äquivalente Aminosäurereste
für Reste
in der Sequenz substituiert wurden, welche in einer konservativen
Aminosäuresubstitution
resultieren, enthalten, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Und
so ist eine solche Substitution als eine konservative Substitution
definiert.
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Zum
Beispiel können
ein oder mehr Aminosäurereste
in der Sequenz mit einer anderen Aminosäure mit einer ähnlichen
Polarität,
welche als ein funktionelles Äquivalent
wirkt, substituiert werden, was in einer Veränderung ohne Wirkung resultiert.
Ersatzreste für
eine Aminosäure
in der Sequenz können
von anderen Bestandteilen der Klasse, zu welcher die Aminosäure gehört, ausgewählt werden.
Zum Beispiel schließen
die nicht polaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin, Leucin, Isoleucin,
Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin ein. Aminosäuren, welche
aromatische Ringstrukturen enthalten, sind Phenylalanin, Tryptophan und
Tyrosin. Die polaren neutralen Aminosäuren schließen Glycin, Serin, Threonin,
Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin ein. Die positiv geladenen
(basischen) Aminosäuren
schließen
Arginin, Lysin und Histidin ein. Die negativ geladenen (sauren)
Aminosäuren
schließen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure
ein. Es wird nicht erwartet, dass solche Veränderungen das scheinbare Molekulargewicht,
wie durch Polyacrylamidgelelektrophorese oder isoelektrischen Punkt
bestimmt, beeinflussen.
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Besonders
bevorzugte Substitutionen sind:
- – Lys für Arg und
umgekehrt, so dass eine positive Ladung erhalten werden kann;
- – Glu
für Asp
und umgekehrt, so dass eine negative Ladung erhalten werden kann;
- – Ser
für Thr,
so dass ein freies -OH erhalten werden kann; und
- – Gln
für Asn,
so dass ein freies NH2 erhalten werden kann.
-
Aminosäuresubstitutionen
können
auch eingebracht werden, um eine Aminosäure mit einer besonders bevorzugten
Eigenschaft zu substituieren. Zum Beispiel kann ein Cys an einer
möglichen
Stelle für
Disulfidbrücken
mit einem anderen Cys eingebracht werden. Ein His kann als eine
besonders „katalytische" Stelle eingebracht
werden (d. h. His kann als eine Säure oder Base wirken und ist
die gewöhnlichste
Aminosäure
in der biochemischen Katalyse). Pro kann wegen seiner besonders
Planaren Struktur eingebracht werden, was β-Turns in der Struktur des Proteins
induziert.
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Die
Gene, welche TACI-Protein-Derivate und -Analoga der Erfindung kodieren,
können
durch verschiedene auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren hergestellt
werden. Die Manipulationen, welche in ihrer Herstellung resultieren,
können
auf dem Gen- oder Proteinlevel auftreten. Zum Beispiel kann die
Sequenz eines klonierten TACI-Protein-Gens durch jedwede von zahlreichen
auf dem Fachgebiet bekannten Strategien modifiziert werden (Sambrook
et al., 1989, vorstehend). Die Sequenz kann an geeigneten Stellen
mit Restriktionsendonuklease(n) gespalten, gefolgt von einer weiteren
enzymatischen Modifizierung, falls gewünscht, isoliert und in vitro
ligiert werden. Bei der Herstellung des Gens, welches ein Derivat
oder Analogon des TACI-Proteins kodiert, sollte man Vorsicht walten
lassen, um sicher zu stellen, dass das modifizierte Gen im selben Translationsleserahmen
wie das TACI-Protein-Gen ohne Unterbrechung durch Translationsstoppsignale
in der Genregion, in welcher die gewünschte Aktivität kodiert
wird, bleibt.
-
Zusätzlich kann
die TACI-Protein-kodierende Nukleinsäuresequenz in vitro oder in
vivo mutiert werden, um Translation-, Initiations- und/oder Terminationssequenzen
zu erzeugen und/oder zu zerstören
oder um Variationen in Kodierregionen zu erzeugen und/oder neue
Restriktionsendonukleasestellen zu bilden oder bereits existierende
zu zerstören,
um eine weitere in vitro-Modifizierung zu ermöglichen. Bevorzugt steigern
solche Mutationen die funktionelle Aktivität des mutierten TACI-Protein-Genprodukts.
Jedwede auf dem Fachgebiet bekannte Technik für Mutagenese kann verwendet
werden, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf, auf eine Stelle gerichtete in vitro-Mutagenese [Hutchinson,
C., et al., J. Biol. Chem., 253:6551 (1978)]; [Zoller und Smith,
DNA, 3:479-488 (1984)]; [Oliphant et al., Gene, 44:177 (1986)];
[Hutchinson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 83:710 (1986)],
die Verwendung von TAB®-Linkern (Pharmacia),
usw. PCR-Techniken sind für
auf eine Stelle gerichtete Mutagenese bevorzugt (siehe Higuchi, „Using
PCR to Engineer DNA",
in PCR Tech nology: Principles and Applications for DNA Amplification,
H. Erlich, Aut., Stockton Press, Kapitel 6, S. 61-70 (1989)).
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Das
identifizierte und isolierte Gen kann dann in einen geeigneten Kloniervektor
eingebracht werden. Eine große
Anzahl von Vektor-Wirt-Systemen, welche auf dem Fachgebiet bekannt
sind, kann verwendet werden. Mögliche
Vektoren schließen
Plasmide oder modifizierte Viren, wobei aber das Vektorsystem mit
der verwendeten Wirtzelle kompatibel sein muss, ein, sind aber nicht
darauf eingeschränkt.
Beispiele von Vektoren schließen
E. coli, Bakteriophagen wie Lambda-Derivate oder Plasmide wie pBR322-Derivate
oder pUC-Plasmidderivate, z.B. pGEX-Vektoren, pmal-c, pFLAG, usw.
ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt. Die Einbringung in einen
Kloniervektor kann zum Beispiel durch Ligierung des DNA-Fragments
in einen Kloniervektor, welcher komplementäre kohäsive Termini aufweist, erreicht
werden. Wenn jedoch die komplementären Restriktionsstellen, welche
zum Fragmentieren der DNA verwendet werden, nicht im Kloniervektor
vorhanden sind, können
die Enden der DNA-Moleküle enzymatisch
modifiziert werden. Alternativ kann jedwede gewünschte Stelle durch Ligieren
von Nukleotidsequenzen (Linkern) an die DNA-Termini erzeugt werden;
wobei diese ligierten Linker spezielle chemisch synthetisierte Oligonukleotide
umfassen können,
welche Restriktionsendonukleaseerkennungssequenzen kodieren. Rekombinante
Moleküle
können
in Wirtzellen über
Transformation, Transfektion, Infektion, Elektroporation usw. eingebracht
werden, so dass viele Kopien der Gensequenz erzeugt werden. Bevorzugt
ist das klonierte Gen in einem Shuttle-Vektorplasmid enthalten,
welches eine Expansion in einer Klonierzelle, z. B. E. coli, und
eine erleichterte Reinigung für
eine anschließende
Einbringung in eine geeignete Expressionszelllinie, wenn dies gewünscht ist,
bereitstellt. Zum Beispiel kann ein Shuttle-Vektor, der ein Vektor
ist, der in mehr als einem Organismustyp replizieren kann, zur Replikation
in sowohl E. coli als auch Saccharomyces cerevisiae durch Verbinden
von Sequenzen eines E. coli-Plasmids mit Sequenzen des Hefe-2μ-Plasmids
hergestellt werden.
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In
einem alternativen Verfahren kann das gewünschte Gen nach dem Einbringen
in einen geeigneten Kloniervektor in einem „Schrotflinten"-Versuch identifiziert
und isoliert werden. Eine Anreicherung des gewünschten Gens, zum Beispiel
durch Größenfraktionierung,
kann vor der Einbringung in den Kloniervektor durchgeführt werden.
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Expression der Transmembranaktivator-
und CAML-Wechselwirkungspolypeptide
-
Die
Nukleotidsequenz, welche das TACI-Protein kodiert, oder ein antigenes
Fragment, Derivat oder Analogon davon, oder ein funktionell aktives
Derivat, einschließlich
ein chimäres
Protein, davon, können
in einen geeigneten Expressionsvektor eingebracht werden, d. h.
in einen Vektor, der die notwendigen Elemente für die Transkription und Translation
der eingebrachten Protein-kodierenden Sequenz enthält. Solche
Elemente werden hier als ein „Promotor" bezeichnet. Folglich
steht die Nukleinsäure,
welche das TACI-Protein der vorliegenden Erfindung kodiert, operativ
mit einem Promotor in einem Expressionsvektor der Erfindung in Zusammenhang.
Sowohl cDNA- als auch Genomsequenzen können unter der Kontrolle von
solchen regulatorischen Sequenzen kloniert und exprimiert werden.
Ein Expressionsvektor schließt
auch bevorzugt einen Replikationsursprung ein.
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Die
notwendigen Transkriptions- und Translationssignale können in
einem rekombinanten Expressionsvektor bereitgestellt werden oder
sie können
durch ein natives Gen, welches ein TACI-Protein und/oder seine flankierenden
Regionen kodiert, bereitgestellt werden.
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Wie
vorstehend erläutert,
schließen
mögliche
chimäre
Partner des TACI-Proteins jene mit Lektindomänen ein, entweder von natürlich vorkommenden
mehrwertigen Lektinrezeptoren, wie Mannoserezeptor von Makrophagen,
natürliche
Lektine, oder von anderen Quellen, oder eine Ersatz-Cytoplasmadomäne, welche zum
Vermitteln der Signaltransduktion oder zum Modifizieren der Endocytenverarbeitung
in der Lage ist.
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Mögliche Wirt-Vektor-Systeme
schließen
Säugerzellsysteme,
welche mit Virus (z.B. Vacciniavirus, Adenovirus, usw.) infiziert
wurden; Insektenzellsysteme, welche mit Virus (z. B. Baculovirus)
infiziert wurden; Mikroorganismen wie Hefe, welche Hefevektoren
enthalten; oder Bakterien, welche mit Bakteriophage, DNA, Plasmid-DNA
oder Cosmid-DNA transformiert wurden, ein, sind aber nicht darauf
eingeschränkt.
Die Expressionselemente von Vektoren variieren in ihren Stärken und
Spezifitäten.
Abhängig
vom verwendeten Wirt-Vektor-System kann jedwedes einer Anzahl von
geeigneten Transkriptions- und Translationselementen verwendet werden.
-
Ein
rekombinantes TACI-Protein der Erfindung oder funktionelles Fragment,
Derivat, chimäres
Konstrukt oder Analogon davon können
nach der Einbringung der Kodiersequenz durch Rekombination chromosomal
exprimiert werden. Diesbezüglich
kann jedwedes einer Anzahl von Amplifizierungssystemen verwendet werden,
um hohe Levels einer stabilen Genexpression zu erreichen (siehe
Sambrook et al., 1989, vorstehend).
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Die
Zelle, die den rekombinanten Vektor enthält, der die Nukleinsäure umfasst,
welche ein TACI-Protein kodiert, wird in einem geeigneten Zellkulturmedium
unter Bedingungen, welche die Expression des TACI-Proteins durch
die Zelle bereitstellen, kultiviert.
-
Jedwedes
der Verfahren, welche vorstehend für die Einbringung von DNA-Fragmenten
in einen Kloniervektor beschrieben werden, kann zum Aufbau von Expressionsvektoren,
welche ein Gen enthalten, das aus den geeigneten Transkriptions-/Translationskontrollsignalen
und den Proteinkodiersequenzen besteht, verwendet werden. Diese
Verfahren können
rekombinante DNA-in vitro- und synthetische Techniken und in vivo-Rekombination
(genetische Rekombination) einschließen.
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Die
Expression des TACI-Proteins kann durch jedwedes Promotor-/Enhancerelement,
welches auf dem Fachgebiet bekannt ist, kontrolliert werden, aber
diese regulatorischen Elemente müssen
in dem für
die Expression ausgewählten
Wirt funktionell sein. Promotoren, welche zur Kontrolle der TACI-Protein-Genexpression
verwendet werden können,
schließen
die Frühpromotorregion
von SV40 [Benoist und Chambon, Nature, 290:304-310 (1981)], den
Promotor, der in der langen 3'-terminalen
Wiederholung des Rous sarcoma-Virus enthalten ist [Yamamoto, et
al., Cell, 22:787-797 (1980)], den Herpesthymidinkinase-Promotor
[Wagner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 78:1441-1445 (1981)],
die regulatorischen Sequenzen des Metallothioneingens [Brinster
et al., Nature, 296:39-42 (1982)]; prokaryotische Expressionsvektoren
wie den β-Lactamasepromotor
[Villa-Kamaroff, et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 75:3727-3731
(1978) oder den tac-Promotor [DeBoer, et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 80:21-25 (1983)]; siehe auch „Useful Proteins from recombinant
bacteria" in Scientific
American, 242:74-94 (1980); Promotorelemente von Hefe und anderen
Pilzen wie der Gal 4-Promotor, der ADC-(Alkoholdehydrogenase)-Promotor,
PGK-(Phosphoglycerolkinase)-Promotor,
alkalische Phosphatase-Promotor; und die Tiertranskriptionskontrollregionen,
welche Gewebespezifität
aufweisen und in transgenen Tieren verwendet wurden: Elastase I-Genkontrollregion,
welche in azinären
Pankreaszellen aktiv ist [Swift et al., Cell, 38:639-646 (1984)];
[Ornitz et al., Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol., 50:399-409 (1986)];
[Mac-Donald, Hepatology,
7:425-515 (1987)]; Insulingenkontrollregion, welche in beta-Zellen
der Bauchspeicheldrüse
aktiv ist [Hanahan, Nature, 315:115-122 (1985)), Immunglobulingenkontrollregion,
welche in Lymphoidzellen aktiv ist [Grosschedl et al., Cell, 38:647-658
(1984)]; [Adames et al., Nature, 318:533-538 (1985)]; [Alexander
et al., Mol. Cell. Biol., 7:1436-1444 (1987)], Mäusemammatumorviruskontrollregion,
welche in Testis-, Brust-, Lymphoid- und Mastzellen aktiv ist [Leder
et al., Cell, 45:485-495 (1986)], Albumingenkontrollregion, welche
in der Leber aktiv ist [Pinkert et al., Genes and Devel., 1:268-276
(1987)], alpha-Fetoproteingenkontrollregion, welche in der Leber
aktiv ist [Krumlauf et al., Mol. Cell. Biol., 5:1639-1648 (1985)];
[Hammer et al., Science, 235:53-58 (1987)], alpha 1-Antitrypsingenkontrollregion,
welche in der Leber aktiv ist [Kelsey et al., Genes and Devel.,
1:161-171 (1987)], beta-Globingenkontrollregion, welche in Myeloidzellen
aktiv ist [Mogram et al., Nature, 315:338-340 (1985)]; [Kollias
et al., Cell, 46:89-94 (1986)], Myelingrundproteingenkontrollregion,
welche in Oligodendrozytenzellen im Gehirn aktiv ist [Readhead et
al., Cell, 48:703-712 (1987)], Genkontrollregion der leichten Kette
2 von Myosin, welche im Skelettmuskel aktiv ist [Sani, Nature, 314:283-286(1985)]
und Genkontrollregion des Gonadotropinreleasinghormons, welche im
Hypothalamus aktiv ist [Mason et al., Science, 234:1372-1378 (1986)]
ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt.
-
Expressionsvektoren,
welche eine Nukleinsäure
kodieren, die ein TACI-Protein der Erfindung kodiert, können durch
vier allgemeine Versuche identifiziert werden: (a) PCR-Amplifizierung
der gewünschten
Plasmid-DNA oder speziellen mRNA, (b) Nukleinsäurehybridisierung, (c) die
Gegenwart oder Abwesenheit von Selektionsmarkergenfunktionen und
(d) Expression von eingebrachten Sequenzen. Im ersten Versuch können die
Nukleinsäuren
mit PCR amplifiziert werden, um einen Nachweis des amplifizierten
Produkts bereit zu stellen. Im zweiten Versuch kann die Gegenwart
eines fremden Gens, welches in einen Expressionsvektor eingebracht
wurde, durch Nukleinsäurehybridisierung
unter Verwendung von Sonden, welche Sequenzen umfassen, die zu einem
eingebrachten Markergen homolog sind, nachgewiesen werden. In einem
dritten Versuch kann das System rekombinanter Vektor/Wirt bezogen
auf die Gegenwart oder Abwesenheit von bestimmten „Selektionsmarker"-Genfunktionen (z.B. β-Galactosidaseaktivität, Thymidinkinaseaktivität, Resistenz
gegen Antibiotika, Transformationsphänotyp, Einschlusskörperbildung
in Baculovirus, usw.), welche durch die Einbringung von fremden
Genen in den Vektor verursacht werden, identifiziert und selektiert
werden. In einem anderen Beispiel, wenn die Nukleinsäure, welche
ein TACI-Protein kodiert, in die „Selektions marker"-Gensequenz des Vektors
eingebracht wird, können
rekombinante Produkte, welche die TACI-Protein-Einbringung enthalten,
durch die Abwesenheit der TACI-Protein-Genfunktion identifiziert
werden. In einem vierten Versuch können rekombinante Expressionsvektoren
durch Testen der Aktivität,
biochemischen oder immunologischen Charakteristika des Genprodukts,
welches durch das rekombinante Produkt exprimiert wird, mit der
Maßgabe, dass
das exprimierte Protein eine funktionell aktive Konformation annimmt,
identifiziert werden.
-
Eine
große
Vielzahl von Wirt/Expressionsvektor-Kombinationen kann beim Exprimieren
der DNA-Sequenzen dieser Erfindung verwendet werden. Nützliche
Expressionsvektoren können
zum Beispiel aus Segmenten von chromosomalen, nicht-chromosomalen
und synthetischen DNA-Sequenzen bestehen. Geeignete Vektoren schließen Derivate
von SV40 und bekannte Bakterienplasmide, z.B. die E. coli-Plasmide
co1 E1, pCR1, pBR322, pMal-C2, pET, pGEX [Smith et al., Gene, 67:31-40
(1988)], pMB9 und ihre Derivate, Plasmide wie RP4; Phage-DNAs, z.B. die zahlreichen
Derivate von Phage λ,
z.B. NM989, und andere Phage-DNA, z.B. M13 und filamentartige einzelsträngige Phage-DNA;
Hefeplasmide wie das 2μ-Plasmid
oder Derivate davon; Vektoren, welche in eukaryotischen Zellen nützlich sind,
wie Vektoren, welche in Insekten- oder Säugerzellen nützlich sind;
Vektoren, welche von Kombinationen von Plasmiden und Phage-DNAs
abgeleitet sind, wie Plasmide, welche modifiziert wurden, wobei
sie Phage-DNA oder andere Expressionskontrollsequenzen verwenden;
und dergleichen ein.
-
Zum
Beispiel in Baculovirus-Expressionssystemen können sowohl Nichtfusionstransfervektoren,
wie pVL941 (BamH1-Klonierungsstelle; Summers), pVL1393 (BamH1-,
SmaI-, XbaI-, EcoR1-, NotI-, XmaIII-, BglII- und PstI-Klonierstelle;
Invitrogen), pVL1392 (BglII-, PstI-, NotI-, XmaIII-, EcoRI-, XbaI-,
SmaI- und BamH1-Klonierstelle; Summers und Invitrogen) und pBlueBacIII
(BamH1-, BglII-, PstI-, NcoI- und HindIII-Klonierstelle, mit möglichem
rekombinanten Screening (blau/weiß); Invitrogen), welche aber
nicht darauf eingeschränkt
sind, als auch Fusionstransfervektoren, wie pAc700 (BamH1- und KpnI-Klonierstelle,
wobei die BamH1-Erkennungsstelle mit dem Initiationscodon beginnt;
Summers), pAc701 und pAc702 (gleich mit pAc700, mit unterschiedlichen
Leserahmen), pAc360 (BamH1-Klonierstelle,
36 Basenpaare strangabwärts
eines Polyhedrininitiationscodons; Invitrogen(195)) und pBlueBacHisA,
B, C (drei unterschiedliche Leserahmen, mit BamH1-, BglII-, PstI-,
NcoI- und HindIII-Klonierstelle, ein N-terminales Peptid für ProBond-Reinigung
und rekombinantes Screening (blau/weiß) von Plaques; Invitrogen
(220)), welche aber nicht darauf eingeschränkt sind, verwendet werden.
-
Säugerexpressionsvektoren,
welche zur Verwendung in der Erfindung in Betracht gezogen werden, schließen Vektoren
mit induzierbaren Promotoren, wie den Dihydrofolatreduktase-(DHFR)-Promotor,
z.B. jeder Expressionsvektor mit einem DHFR-Expressionsvektor oder
einem DHFR/Methotrexat-Coamplifizierungsvektor, wie pED (PstI-,
SalI-, SbaI-, SmaI- und EcoRI-Klonierstelle, wobei der Vektor sowohl
das klonierte Gen als auch DHFR exprimiert; siehe Kaufman, Current
Protocols in Molecular Biology, 16.12 (1991)), ein. Alternativ ein
Glutaminsynthetase/Methioninsulfoximin-Coamplifizierungsvektor,
wie pEE14 (HindIII-, XbaI-, SmaI-, SbaI-, EcoR1- und BclI-Klonierstelle,
wobei der Vektor Glutaminsynthase und das klonierte Gen exprimiert; Celltech).
In einer anderen Ausführungsform
kann ein Vektor, welcher die episomale Expression unter der Kontrolle
des Epstein-Barr-Virus (EBV) steuert, verwendet werden, wie pREP4
(BamH1-, SfiI-, XhoI-, NotI-, NheI-, HindIII-, NheI-, PvuII-, und
KpnI-Klonierstelle, konstitutiver RSV-LTR-Promotor, Hygromycin-selektierbarer Marker;
Invitrogen), pCEP4 (BamH1-, SfiI-, XhoI-, NotI-, NheI-, HindIII-,
NheI-, PvuII- und KpnI-Klonierstelle, unmittelbares konstitutives
hCMV-Frühgen,
Hygromycin-selektierbarer Marker; Invitrogen), pMEP4 (KpnI-, PvuI-,
NheI-, HindIII-, NotI-, XhoI-, SfiI-, BamH1-Klonierstelle, induzierbarer Metallothionein
IIa-Genpromotor, Hygromycin-selektierbarer Marker; Invitrogen),
pREP8 (BamH1-, XhoI-, NotI-, HindIII-, NheI- und KpnI-Klonierstelle,
RSV-LTR-Promotor, Histidinol-selektierbarer Marker; Invitroen),
pREP9 (KpnI-, NheI-, HindIII-, NotI-, XhoI-, SfiI- und BamHI-Klonierstelle,
RSV-LTR-Promotor, G418-selektierbarer
Marker, Invitrogen) und pEBVHis (RSV-LTR-Promotor, Hygromycin-selektierbarer
Marker, N-terminales Peptid, welches über ProBond-Harz gereinigt
werden kann und mit Enterokinase gespalten wird; Invitrogen). Selektierbare
Säugerexpressionsvektoren
zur Verwendung in der Erfindung schließen pRc/CMV (HindIII-, BstXI-,
NotI-, SbaI- und ApaI-Klonierstelle, G418-Selektion; Invitrogen),
pRc/RSV (HindIII-, SpeI-, BstXI-, NotI-, XbaI-Klonierstelle, G418-Selektion;
Invitrogen) und andere ein. Vacciniavirus-Säugerexpressionsvektoren (siehe
Kaufman, 1991, vorstehend) zur Verwendung gemäß der Erfindung schließen pSC11
(SmaI-Klonierstelle, TO- und β-gal-Selektion),
pMJ601 (SalI-, SmaI-, AflI-, NarI-, BspMII-, BamHI-, ApaI-, NheI-,
SacII-, KpnI- und HindIII-Klonierstelle; TK- und β-gal-Selektion)
und pTKgptF1S (EcoRI-, PstI-, SalI-, AccI-, HindII-, SbaI-, BamHI-
und Hpa-Klonierstelle, TK- oder XPRT-Selektion) ein, sind aber nicht
darauf eingeschränkt.
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Hefeexpressionssysteme
können
auch gemäß der Erfindung
zur Expression des TACI-Proteins verwendet werden. Es können zum
Beispiel der pYES2-Nichtfusionsvektor (XbaI-, SphI-, ShoI-, NotI-,
GstXI-, EcoRI-, BstXI-, BamH1-, SacI-, Kpn1- und HindIII-Klonierstelle;
Invitrogen) oder der pYESHisA, B, C (mit Fusion) (XbaI-, SphI-,
ShoI-, NotI-, BstXI-, EcoRI-, BamH1-, SacI-, KpnI- und HindIII-Klonierstelle,
N-terminales Peptid, welches mit ProBond-Harz gereinigt und mit Enterokinase
gespalten wird; Invitrogen), um nur zwei zu nennen, gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Wenn
ein besonderes rekombinantes DNA-Molekül identifiziert und isoliert
wurde, können
mehrere auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren verwendet werden,
um es zu vermehren. Wenn ein geeignetes Wirtsystem und Wachstumsbedingungen
etabliert wurden, können
rekombinante Expressionsvektoren in der Menge vermehrt und hergestellt
werden. Wie vorstehend erläutert,
schließen
die Expressionsvektoren, welche verwendet werden können, die
folgenden Vektoren oder ihre Derivate ein, sind aber nicht darauf
eingeschränkt: humane
oder Tierviren wie Vacciniavirus oder Adenvirus; Insektenviren wie
Baculovirus; Hefevektoren; Bakteriophagevektoren (z.B. Lambda) und
Plasmid- und Cosmid-DNA-Vektoren, um nur einige zu nennen.
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Zusätzlich kann
ein Wirtzellstamm ausgewählt
werden, der die Expression der eingebrachten Sequenzen moduliert
oder das Genprodukt in der gewünschten
speziellen Weise modifiziert und verarbeitet. Unterschiedliche Wirtzellen
weisen charakteristische und spezielle Mechanismen für die Translations-
und Nachtranslationsverarbeitung und Modifizierung (z.B. Glycosylierung,
Spaltung z.B. der Signalsequenz) von Proteinen auf. Geeignete Zelllinien
oder Wirtsysteme können
ausgewählt
werden, um die gewünschte
Modifizierung und Verarbeitung des exprimierten fremden Proteins
sicher zu stellen. Zum Beispiel kann eine Expression in einem Bakteriensystem
verwendet werden, um ein nicht-glycosyliertes Kernproteinprodukt
herzustellen.
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Die
Vektoren werden in die gewünschten
Wirtzellen durch auf dem Fachgebiet bekannte Verfahren eingebracht,
z.B. Transfektion, Elektroporation, Mikroinjektion, Transduktion,
Zellfusion, DEAE-Dextran, Calciumphosphat-Präzipitation, Lipofektion (Lysosomenfusion),
Verwendung einer Genpistole oder eines DNA-Vektor-Transporters (siehe
z.B. Wu et al., J. Biol. Chem., 267:963-967 (1992); Wu und Wu, J
Biol. Chem. 263:14621-14624 (1988); Hartmut et al.,
Kanadische Patentanmeldung Nr. 2,012,311 ,
eingereicht am 15. März 1990).
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Gen-Zielrichten
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Wie
hier verwendet, ist „Gen-Zielrichten" ein Typ von homologer
Rekombination, welcher auftritt, wenn ein Fragment einer Genom-DNA
in eine Säugerzelle
eingebracht wird und das Fragment endogene homologe Sequenzen ausfindig
macht und damit rekombiniert.
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Wie
hier verwendet, ist eine „Knockout-Maus" eine Maus, welche
innerhalb ihres Genoms ein spezielles Gen enthält, das durch das Verfahren
des Gen-Zielrichtens inaktiviert wurde. Eine Knockout-Maus schließt sowohl
die heterozygote Maus (d. h. ein fehlerbehaftetes Allel und ein
Wildtyp-Allel) als auch die homozygote Mutante (d. h. zwei fehlerbehaftete
Allele) ein.
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Wie
hier verwendet, ist ein „Markergen" ein Selektionsmarker,
der die Isolierung von raren transfizierten Zellen aus der Mehrzahl
von behandelten Zellen in der Population ermöglicht. Eine nicht umfassende
Liste von solchen Markern schließt Neomycinphosphotransferase,
Hygromycin-B-Phosphotransferase, Xanthin/Guanin-Phosphoribosyltransferase,
Herpes simplex-Thymidinkinase und Diphtherietoxin ein.
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Die
funktionelle Aktivität
des Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungsproteins kann transgen
bewertet werden. In dieser Hinsicht kann ein transgenes Mäusemodell
verwendet werden. Das Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungsprotein-Gen
kann in Komplementationsuntersuchungen unter Verwendung einer transgenen
Maus verwendet werden. Transgene Vektoren, einschließlich Virusvektoren,
oder Cosmidklone (oder Phageklone), welche dem Wildtyp-Locus eines
Testgens entsprechen, können unter
Verwendung des isolierten TACI-Protein-Gens aufgebaut werden. Cosmide
können
in transgene Mäuse unter
Verwendung von veröffentlichten
Verfahren eingebracht werden [Jaenisch, Science, 240:1468-1474 (1988)].
In einem genetischen Sinn wirkt das Transgen als eine Suppressormutation.
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Alternativ
kann ein transgenes Mäusemodell
hergestellt werden, in welchem die Expression des TACI-Protein-Gens
unterbrochen ist. Die Genexpression ist gemäß der Erfindung unterbrochen,
wenn kein funktionelles Protein exprimiert wird. Ein Standardverfahren
zur Bewertung der Phänotypwirkung
eines Genprodukts ist, die Knockout-Technologie zur Deletion des Gens
zu verwenden. Alternativ können
rekombinante Techniken zur Einbringung von Mutationen, wie Nonsense-
und Amber-Mutationen, oder Mutationen, welche zur Expression eines
inaktiven Proteins führen,
verwendet werden. In einer anderen Ausführungsform können TACI-Protein-Gene
durch Untersuchen ihrer Phänotypwirkungen,
wenn sie in Antisense-Orientierung
in Wildtyp-Mäusen
exprimiert werden, getestet werden. Bei diesem Versuch wird die
Expression des Wildtyp-Allel supprimiert, was zu einem Mutant-Phänotyp führt. RNA-RNA-Duplexbildung
(Antisense-Sense) verhindert eine normale Handhabung von mRNA, was
in einer teilweisen oder vollständigen
Beseitigung der Wildtyp-Genwirkung resultiert. Diese Technik wurde
zur Inhibierung der TK-Synthese in Gewebekultur und zur Herstellung
von Phänotypen
der Kruppel-Mutation in Drosophila und der Shiverer-Mutation in
Mäusen
verwendet [Izant et al., Cell, 36:1007-1015 (1984); Green et al.,
Annu. Rev. Biochem., 55:569-597 (1986); Katsuki et al., Science,
241:593-595 (1988)]. Ein wichtiger Vorteil dieses Versuchs ist,
dass nur ein kleiner Teil des Gens für eine wirksame Inhibierung
der Expression der gesamten verwandten mRNA exprimiert werden muss.
Das Antisense-Transgen wird unter die Kontrolle seines eigenen Promotors
oder eines anderen Promotors gestellt, welche im richtigen Zelltyp
exprimiert werden und strangaufwärts
der SV40-polyA-Stelle platziert sind. Dieses Transgen wird zur Herstellung
von transgenen Mäusen
oder durch die Verwendung von Gen-Knockout-Technologie verwendet.
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Folglich
erstreckt sich die vorliegende Erfindung auf die Herstellung von
Antisense-Nukleotiden
und Ribozymen, welche zur Beeinflussung der Expression des TACI-Proteins
auf dem Translationslevel verwendet werden können. Dieser Versuch verwendet
Antisense-Nulkleinsäure und
Ribozyme, um die Translation einer speziellen mRNA zu blockieren,
entweder durch Maskieren dieser mRNA mit einer Antisense-Nukleinsäure oder
durch Spalten davon mit einem Ribozym. Gene, welche TACI-mRNA-spezifische
Antisense- oder Ribozym-Nukleinsäuren
kodieren, können
z.B. unter Verwendung der vorstehend als „Gentherapie" beschriebenen Techniken
eingebracht werden. Alternativ können
synthetische Antisense- oder
Ribozym-Oligonukleotide hergestellt werden.
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Antisense-Nukleinsäuren sind
DNA- oder RNA-Moleküle,
welche zu mindestens einem Teil eines speziellen mRNA-Moleküls komplementär sind [siehe
Marcus-Sekura, Anal. Biochem., 172:298 (1988)]. In der Zelle hybridisieren
sie mit dieser mRNA, wobei ein doppelsträngiges Molekül gebildet
wird. Die Zelle translatiert eine mRNA in dieser doppelsträngigen Form
nicht. Deshalb beeinflussen Antisense-Nukleinsäuren die Expression von mRNA
zum Prote in. Oligomere mit etwa fünfzehn Nukleotiden und Moleküle, welche
mit dem AUG-Initiationscodon
hybridisieren, werden besonders effizient sein, weil sie einfach
zu synthetisieren sind und es wahrscheinlich ist, dass sie weniger
Probleme verursachen als größere Moleküle, wenn
sie in Organzellen eingebracht werden. Antisense-Verfahren wurden
zur Inhibierung der Expression von vielen Genen in vitro verwendet
[Marcus-Sekura, 1988, vorstehend; Harnbor et al., I Exp. Med., 168:1237
(1988)]. Bevorzugt enthalten synthetische Antisense-Nukleotide Phosphoresteranaloga,
wie Phosphorthiolate oder Thioester, als vielmehr natürliche Phosphoresterbindungen.
Solche Phosphoresterbindungsanaloga sind gegen Abbau stärker resistent,
erhöhen
die Stabilität
und deshalb die Wirksamkeit der Antisense-Nukleinsäuren.
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Ribozyme
sind RNA-Moleküle,
welche die Fähigkeit
zur spezifischen Spaltung von anderen einsträngigen RNA-Molekülen in einer
Weise, welche in etwa analog zu DNA-Restriktionsendonukleasen ist,
besitzen. Forscher haben zwei Typen von Ribozymen, Tetrahymena-Typ
und „Hammerhai"-Typ, identifiziert.
Ribozyme vom Hammerhai-Typ sind gegenüber Ribozymen vom Tetrahymena-Typ
zur Inaktivierung einer speziellen mRNA-Spezies bevorzugt und Erkennungssequenzen
mit 18 Basen sind gegenüber
kürzeren
Erkennungssequenzen bevorzugt.
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Die
DNA-Sequenzen, welche das TACI-Protein kodieren, welches hier beschrieben
und ermöglicht wird,
können
so verwendet werden, um Antisense-Moleküle gegen und Ribozyme zum Spalten
von mRNAs für
das TACI-Protein herzustellen, wodurch die Expression des Gens inhibiert
wird, welches das TACI-Protein kodiert, was den Level der Immunstimulierung
durch dendritische Zellen oder den Level des klonalen Nachweisens,
was durch Thymus-Epithelzellen vermittelt wird, verringern kann.
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Das
Gen-Zielrichten in embryonalen Mäusestammzellen
ist eine relativ neue Technik, welche die genaue Manipulierung von
Genen in vivo ermöglicht.
Diese Technik ermöglicht
die Schaffung von Mäusen
mit definierten Mutationen in der Struktur von jedwedem gegebenem
Gen. Diese Fähigkeit
zur Erzeugung von vorher bestimmten Mutationen verleiht Forschern
die Fähigkeit,
die Leistung von genetischen Produkten auf das komplexe menschliche
Immunsystem zu übertragen,
wenn sie erfolgreich in neuronalen Systemen von solchen Organismen
wie Drosophila und C. elegans verwendet wurden.
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Ein
Schlüssel
zum Auffinden von Behandlungen für
viele Störungen
war die Entwicklung von geeigneten Tiermodellen. Die vorliegende
Erfindung schließt
eine Knockout-Maus ein, welche ein nicht-funktionelles Allel für das Gen,
welches von Natur aus funktionelles TACI-Protein kodiert und exprimiert, enthält. Eingeschlossen
in dieser Ausführungsform
der Erfindung ist eine Knockout-Maus, welche zwei nicht-funktionelle
Allele für
das Gen, welches von Natur aus funktionelles TACI-Protein kodiert
und exprimiert, enthält
und deshalb nicht zur Expression eines funktionellen TACI-Proteins
in der Lage ist.
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Nicht-funktionelle
Allele können
in einer Anzahl von Wegen, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind und
welche alle in der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, erzeugt
werden. In einigen Ausführungsformen
wird ein nicht-funktionelles Allel durch eine Einbringung einer
fremden DNA in die Kodierregion des TACI-Protein-Allels mit einem
Fehler behaftet. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Einbringung im
ersten Exon der Kodierregion des TACI-Protein-Gens platziert. In
stärker
bevorzugten Ausführungsformen enthält die Einbringung
ein Signal zur Termination der Transkription vor der Transkription
einer Region des Allels, welche das TACI-Protein kodiert. In diesen
bevorzugten Ausführungsformen
ist es noch stärker
bevorzugt, einen Abschnitt der DNA am Beginn der Kodierregion für das TACI-Protein
zu entfernen und ihn mit der vorstehenden Einbringung zu ersetzen.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein Verfahren zur Herstellung der Knockout-Maus der vorliegenden
Erfindung ein, welches einschließt: Erhalten von Genom-DNA,
welche ein TACI-Protein kodiert, Aufbauen eines Vektors, welcher
die Genom-DNA und ein Markergen enthält, wobei das Markergen im
Exon der Genom-DNA platziert ist. Der Vektor wird dann in eine embryonale
Stammzelle durch Elektroporation eingebracht und eine embryonale
Stammzelle, welche den Vektor in das Genom integriert hat, wird
selektiert, wobei die selektierte Zelle das Markergen in die endogene
Stelle des Gens für
das TACI-Protein in dem Mausgenom integriert hat. Die Zelle wird
dann in eine Mausblastozyste injiziert, welche dann in eine pseudo-schwangere weibliche
Maus wieder implantiert wird, welche eine chimäre Maus zur Welt bringt, die
ein fehlerbehaftetes Allel für
das TACI-Protein in ihrer Keimbahn enthält. Die chimäre Maus
wird dann mit einer Maus einer durch Inzucht erzeugten Standardlinie
gepaart, um eine heterozygote Knockout-Maus zu erzeugen. Zwei heterozygote
Mäuse ließ man dann
fortpflanzen, wobei ein homozygoter Knockout-Mausabkömmling erzeugt
wurde. Detaillierte Protokolle für
ein erfolgreiches Gen-Zielrichten sind auf dem Fachgebiet bekannt
und werden zum Beispiel von Joyner, A.L. (1993) Gene Targeting:
A Practical Approach. The Practical Approach Series (Rickwood, D.
und Harnes, B.D., Aut.), IRL Press, Oxford beschrieben.
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Eine
andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zum Auswählen eines therapeutischen Mittels
zur möglichen
Verwendung als ein Immunsuppressivum, welches das Verabreichen eines
vermuteten therapeutischen Mittels an die Knockout-Maus der vorliegenden
Erfindung und das Messen und/oder Bestimmen der vermeintlichen Wirkung
des therapeutischen Mittels auf jedwedes der Phänotypcharakteristika, von welchen
man annehmen kann, dass sie mit dem Immundefekt in Zusammenhang
stehen, umfasst.
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Eine
bevorzugte Ausführungsform
dieser Ausführungsform
der Erfindung schließt
das Verabreichen eines vermuteten therapeutischen Mittels an die
Knockout-Maus der vorliegenden Erfindung und das Messen einer Testantwort
in der Knockout-Maus ein, wobei die normale Antwort der Knockout-Maus
in der Abwesenheit eines therapeutischen Mittels in charakteristischer
Weise unterschiedlich von der von Wildtyp-Mäusen ist. Die möglichen
therapeutischen Mittel werden auf der Grundlage ausgewählt, ob
eine statistische Signifikanz zwischen der Testantwort und der normalen
Antwort besteht. Mögliche
therapeutische Mittel, welche eine statistische signifikante Veränderung
beim gemessenen/bestimmten Charakteristikum zeigen, werden ausgewählt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die normale Antwort der Knockout-Maus in der Abwesenheit eines
therapeutischen Mittels in charakteristischer Weise unterschiedlich,
wobei sie in charakteristischer Weise niedriger ist als die der
Wildtyp-Mäuse und
die ausgewählten
therapeutischen Mittel wirken, indem sie die Empfindlichkeit dieses
Charakteristikums erhöhen.
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Die
vermuteten therapeutischen Mittel können aus einer Anzahl von Arzneistoff-
oder Peptidbibliotheken, einschließlich jenen, welche kommerziell
von chemischen Arzneistoff-Unternehmen
verfügbar
sind, erhalten werden.
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Reinigung von TACI-Proteinen
und Homologen davon
-
Das
TACI-Protein der vorliegenden Erfindung und Homologe davon können durch
eine Anzahl von Verfahren, welche eine große Vielzahl von bekannten Reinigungsschritten
umfassen, gereinigt werden. Der Fachmann wird wissen, für mehr Details
und Breite auf Druckschriften, wie die Reihe Methods of Enzymology, Bezug
zu nehmen. Anfängliche
Schritte zur Reinigung der Proteine der vorliegenden Erfindung schließen das Einsalzen
oder Aussalzen, wie bei Ammoniumsulfat-Fraktionierungen; Lösungsmittelausschluss-Fraktionierungen,
z.B. eine Ethanol-Präzipitation;
Detergenzextraktionen, um membrangebundene Proteine unter Verwendung
von solchen Detergenzen wie Triton X-100, Tween-20, usw. frei zu
setzen; oder Extraktionen mit viel Salz ein. Die Löslichmachung
von Proteinen kann auch unter Verwendung von aprotischen Lösungsmitteln
wie Dimethylsulfoxid und Hexamethylphosphoramid erreicht werden.
Zusätzlich
kann Hochgeschwindigkeitsultrazentrifugation entweder alleine oder
in Verbindung mit anderen Extraktionstechniken verwendet werden.
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Im
Allgemeinen schließen
gute sekundäre
Isolierungs- oder Reinigungsschritte Festphasenabsorption unter
Verwendung von Calciumphosphatgel oder Hydroxyapatit; oder Festphasenbindung
ein. Festphasenbindung kann durch ionische Bindung durchgeführt werden,
mit entweder einem Anionenaustauscher, wie Diethylaminoethyl-(DEAE)
oder Diethyl-[2-hydroxypropyl]-aminoethyl-(QAE)-Sephadex
oder Cellulose; oder mit einem Kationenaustauscher, wie Carboxymethyl-(CM)
oder Sulfopropyl-(SP)-Sephadex oder Cellulose. Ein alternatives
Mittel zur Festphasenbindung schließt die Ausnutzung von hydrophoben
Wechselwirkungen ein, z.B. die Verwendung eines festen Trägers wie
phenylSepharose und eines Puffers mit viel Salz; Affinitätsbindung
unter Verwendung von z.B. CAML (oder einem TACI-bindenden Fragment
davon), welche an einen aktivierten Träger gebunden sind; Immunbindung
unter Verwendung von z.B. eines Antikörpers gegen das TACI-Protein,
welcher an einen aktivierten Träger
gebunden ist; sowie andere Festphasenträger, einschließlich jene,
welche spezielle Farbstoffe oder Lektine usw. enthalten. Eine weitere
Festphasenträgertechnik,
welche oft am Ende des Reinigungsverfahrens verwendet wird, baut
auf Größenausschluss,
wie Sephadex- und Sepharose-Gele, oder Druck- oder Zentrifugal-Membrantechniken
unter Verwendung von Größenausschlussmembranfiltern.
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Festphasenträgerauftrennungen
werden im Allgemeinen chargenweise mit Zentrifugationen bei niedriger
Geschwindigkeit oder durch Säulenchromatografie
durchgeführt.
Hochleistungsflüssigkeitschromatografie
(HPLC), einschließlich
solcher verwandten Techniken wie FPLC, sind momentan die gewöhnlichsten
Mittel zur Durchführung
von Flüssigkeitschromatografie.
Größenausschlusstechniken
können
auch mit der Hilfe von Zentrifugationen bei niedriger Geschwindigkeit
erreicht werden.
-
Zusätzlich können Größenpermeationstechniken
wie Gelelektrophoresetechniken verwendet werden. Diese Techniken
werden im Allgemeinen in Röhren,
Platten oder durch Kapillarelektrophorese durchgeführt.
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Nahezu
alle Schritte, welche Proteinreinigung einbeziehen, verwenden einen
biologischen Puffer mit einem pH-Wert von nahe dem pKa-Wert des
Puffers. Typische Puffer können
aus den meisten biochemischen Katalogen gekauft werden und schließen die
klassischen Puffer wie Tris, Pyrophosphat, Monophosphat und Diphosphat
oder die Good-Puffer [Good, N.E., et al., Biochemistry, 5:467 (1966)];
[Good, N.E. und Izawa, S., Meth. Enzymol., 24, Teil B, 53 (1972)]
und [Fergunson, W.J. und Good, N.E., Anal. Biochem., 104:300 (1980)] wie
Mes, Hepes, Mops, Tricin und Ches ein.
-
Materialien
zur Durchführung
all dieser Techniken sind von einer Vielzahl von Quellen wie Sigma
Chemical Company in St. Louis, Missouri verfügbar.
-
Antikörper gegen das TACI-Protein
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart die Proteinsequenz und Eigenschaften
eines speziellen Transmembranaktivator- und CAML-Wechselwirkungsproteins,
TACI, wobei die Entwicklung von Antikörperreagenzien, welche für den extrazellulären Teil
des Rezeptors spezifisch sind, ermöglicht wird. Mehrwertige Antikörperreagenzien
können
zum Vernetzen und Aktivieren der TACI-Signalgebung in Lymphozyten
wirken, ein nützliches
Verfahren in Situationen, wobei eine gesteigerte Lymphozytenantwortfähigkeit
vorteilhaft ist. Solche Situationen schließen zum Beispiel die Behandlung
von Immundefekten, welche entweder angeboren oder erworben, z.B.
AIDS, sind, ein. Zusätzlich
können
diese Antikörperreagenzien
als eine adjuvante Behandlung bei Krebs in Fällen, wobei das Immunsystem
das Ausrotten von neoplastischen Zellen unterstützen kann, verwendet werden.
In ähnlicher
Weise können
einwertige Antikörperreagenzien
wirken, indem sie den Zugang zu TACI in Lymphozyten blockieren,
ein Verfahren, welches in Situationen nützlich ist, wobei eine unterdrückte Lymphozytenantwortfähigkeit
vorteilhaft ist, wie während
Organtransplantationen.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
das TACI-Protein, welches natürlich,
in rekombinanter Weise oder durch chemische Synthese hergestellt
wurde, und Fragmente oder andere Derivate oder Analoga davon, einschließlich Fusionsproteine,
als ein Immunogen verwendet werden, um Antikörper zu erzeugen, welche das
TACI-Protein erkennen. Solche Antikörper schließen polyklonale, monoklonale,
chimäre,
Einzelketten-Fab-Fragmente und eine Fab-Expressionsbibliothek ein, sind aber
nicht darauf eingeschränkt.
Die anti-TACI-Protein-Antikörper der
Erfindung können
kreuzreaktiv sein, z.B. kann es sein, dass sie das TACI-Protein von unterschiedlichen
Spezies erkennen. Polyklonale Antikörper weisen eine höhere Wahrscheinlichkeit für Kreuzreaktivität auf. Alternativ
kann ein Antikörper
der Erfindung für
eine einzelne Form des TACI-Proteins spezifisch sein. Bevorzugt
ist ein solcher Antikörper
für ein
humanes TACI-Protein spezifisch. Antikörper der Erfindung können markiert
werden, wie vorstehend für
TACI-Proteine und -Polypeptide beschrieben.
-
Verschiedene
Verfahren, welche auf dem Fachgebiet bekannt sind, können für die Herstellung
der polyklonalen Antikörper
gegen das TACI-Protein oder ein Derivat oder Analogon davon verwendet
werden. Für die
Herstellung des Antikörpers
können
verschiedene Wirttiere durch Injektion des TACI-Proteins oder eines Derivats
(z.B. Fragments oder Fusionsproteins) davon immunisiert werden,
welche Kaninchen, Mäuse,
Ratten, Schafe, Ziegen, usw. einschließen, aber nicht darauf eingeschränkt sind.
In einer Ausführungsform
kann das TACI-Protein oder ein Fragment davon an einen immunogenen
Träger,
z.B. Rinderserumalbumin (BSA) oder Schlüssellochschneckenhämocyanin
(KLH), konjugiert werden. Verschiedene Adjuvansien können zum
Erhöhen
der Immunantwort abhängig
von den Wirtspezies verwendet werden, welche das von Freund (komplett und
nicht komplett), Mineralgele wie Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive
Substanzen wie Lysolecithin, Pluronpolyole, Polyanionen, Peptide, Ölemulsionen,
Schlüssellochschneckenhämocyanine,
Dinitrophenol und möglicherweise
nützliche
humane Adjuvansien wie BCG (Bacillus Calmette-Guerin) und Corynebacterium
parvum einschließen,
aber nicht darauf eingeschränkt
sind.
-
Für die Herstellung
von monoklonalen Antikörpern,
welche gegen das TACI-Protein oder ein Fragment, Analogon oder Derivat
davon gerichtet sind, kann jedwede Technik, welche die Herstellung
von Antikörpermolekülen durch
kontinuierliche Zelllinien in Kultur bereitstellt, verwendet werden.
Diese schließen
die Hybridomtechnik, welche ursprünglich von Kohler und Milstein
[Nature, 256:495-497 (1975)] entwickelt wurde, sowie die Triomtechnik,
die humane B-Zellen-Hybridomtechnik [Kozbor et al., Immunology Today,
4:72 (1983)]; [Cote et al., Proc. Natl. Acad. Scl. U.S.A., 80:2026-2030
(1983)] und die EBV-Hybridomtechnik zur Herstellung von humanen
monoklonalen Antikörpern
[Cole et al., in Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan
R. Liss, Inc., S. 77-96 (1985)] ein, sind aber nicht darauf einge schränkt. In
einer zusätzlichen
Ausführungsform der
Erfindung können
monoklonale Antikörper
in keimfreien Tieren unter Verwendung von neuerer Technologie [
PCT/US90/02545 ] hergestellt
werden. In der Tat können
gemäß der Erfindung
Techniken, welche zur Herstellung von „chimären Antikörpern" entwickelt wurden [Morrison et al.,
J. Bacteriol., 159:870 (1984); Neuberger et al., Nature, 312:604-608
(1984); Takeda et al., Nature, 314:452-454 (1985)], durch Spleißen der
Gene eines Mausantikörpermoleküls, welches
spezifisch für
ein TACI-Protein ist, zusammen mit Genen eines humanen Antikörpermoleküls mit geeigneter
biologischen Aktivität,
verwendet werden; wobei solche Antikörper innerhalb des Umfangs
dieser Erfindung liegen. Solche humanen oder humanisierten chimären Antikörper sind
zur Verwendung bei der Therapie von Erkrankungen oder Störungen des
Menschen (nachstehend beschrieben) bevorzugt, da es im Vergleich
zu xenogenen Antikörpern
viel weniger wahrscheinlich ist, dass die humanen oder humanisierten
Antikörper
selbst eine Immunantwort, insbesondere eine allergische Antwort,
induzieren.
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Gemäß der Erfindung
können
Techniken, welche für
die Herstellung von einkettigen Antikörpern beschrieben wurden [
U.S. Patent Nr. 5,476,786 und
5,132,405 von Huston;
U.S. Patent 4,946,778 ], übernommen werden,
um die TACI-Protein-spezifischen einkettigen Antikörper herzustellen.
Eine zusätzliche
Ausführungsform
der Erfindung verwendet die Techniken, welche für den Aufbau von Fab-Expressionsbibliotheken
beschrieben wurden [Huse et al., Science, 246:1275-1281 (1989)],
um eine schnelle und einfache Identifizierung von monoklonalen Fab-Fragmenten
mit der gewünschten
Spezifität
für ein
TACI-Protein oder seine Derivate oder Analoga zu ermöglichen.
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Antikörperfragmente,
welche den Idiotyp des Antikörpermoleküls enthalten,
können
durch bekannte Techniken erzeugt werden. Zum Beispiel schließen solche
Fragmente die folgenden ein, sind aber nicht darauf eingeschränkt: das
F(ab')2-Fragment,
welches durch Pepsin-Verdau des Antikörpermoleküls hergestellt werden kann;
die Fab'-Fragmente,
welche durch Reduzieren der Disulfidbrücken des F(ab')2-Fragments
erzeugt werden können,
und die Fab-Fragmente,
welche durch Behandeln des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem Reduktionsmittel erzeugt werden können.
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Bei
der Herstellung von Antikörpern
kann das Screening nach dem gewünschten
Antikörper
durch auf dem Fachgebiet bekannte Techniken, z.B. Radioimmuntest,
ELISA (Immunsorbenztest mit gebundenen Enzymen), „Sandwich"-Immuntests, immunradiometrische
Tests, Geldiffusionspräzipitinreaktionen,
Immundiffusionstests, in situ-Immuntests (zum Beispiel unter Verwendung
von kolloidalem Gold, Enzym- oder Radioisotopmarkierungen), Western-Blots, Präzipitationsreaktionen,
Agglutinationstests (z. B. Gelagglutinationstests, Hämagglutinationstests),
Komplementfixierungstests, Immunfluoreszenztests, Protein A-Tests
und Immunelektrophoresetests, usw., erreicht werden. In einer Ausführungsform
wird die Antikörperbindung
durch Nachweisen einer Markierung an dem primären Antikörper nachgewiesen. In einer
anderen Ausführungsform
wird der primäre
Antikörper
durch Nachweisen einer Bindung eines sekundären Antikörpers oder Reagenzes an dem primären Antikörper nachgewiesen.
In einer weiteren Ausführungsform
ist der sekundäre
Antikörper
markiert. Viele Mittel sind auf dem Fachgebiet zum Nachweisen einer
Bindung in einem Immuntest bekannt und liegen innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung. Um zum Beispiel Antikörper auszuwählen, welche
ein spezielles Epitop eines TACI-Proteins erkennen, kann man erzeugte
Hybridoma auf ein Produkt testen, welches an ein TACI-Proteinfragment,
das ein solches Epitop enthält,
bindet. Zur Selektion eines Antikörpers, welcher spezifisch für ein TACI-Protein von einer
besonderen Tierspezies ist, kann man auf der Basis einer positiven Bindung
an dem TACI-Protein, welches von Zellen dieser Tierspezies exprimiert
wird oder davon isoliert wurde, auswählen.
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Die
vorstehenden Antikörper
können
in auf dem Fachgebiet bekannten Verfahren, welche die Lokalisierung
und Aktivität
des TACI-Proteins betreffen, verwendet werden, z.B. zum Western-Blotting,
zur Bildgebung des TACI-Proteins in situ, zum Messen der Levels
davon in geeigneten physiologischen Proben, usw. unter Verwendung
von jedweder der vorstehend erwähnten
oder auf dem Fachgebiet bekannten Nachweistechniken.
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In
einer speziellen Ausführungsform
können
Antikörper
erzeugt werden, welche die Aktivität des TACI-Proteins agonisieren
oder antagonisieren. Solche Antikörper können unter Verwendung der nachstehend zum
Identifizieren von Liganden beschriebenen Tests getestet werden.
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Liganden für das TACI-Protein
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Die
Identität
des endogenen Liganden des TACI-Proteins ist unbekannt. Das TACI-Protein
kann zum Screenen von Klonen verwendet werden, um den/die endogenen
Liganden zu identifizieren. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Ligand
auch in die Regulation des Immunsystems einbezogen ist, und so ähnliche
oder komplementäre
Verwendungen zu denen, welche hier beschrieben werden, aufweisen
sollte. Verfahren zum Screenen nach TACI-1-Liganden schließen ein:
(i) die Verwendung eines Hefe-Zwei-Hybrid-Systems mit TACI-1 als „Köder", wie z.B. in Chien
et al., Proc. Natl. Science, USA, 88:9578-9582 (1991) und Durfee
et al., Genes Dev., 7:555-69 (1993) beschrieben; (ii) Wechselwirkungsklonierung
von E. coli-Expressionsbibliotheken,
wie vorstehend beschrieben; und (iii) funktionelles Expressionsklonieren
in Säugerzellen,
wie vorstehend beschrieben.
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Die
Identifizierung und Isolierung eines Gens, welches ein TACI-Protein
der Erfindung kodiert, stellt die Expression des TACI-Proteins oder
von Fragmenten davon in Mengen, welche größer sind, als von natürlichen
Quellen isoliert werden können,
oder in Zellen, welche speziell technologisch aufgebaut wurden,
um durch das TACI-Protein reguliert zu werden, welches nach der
Transfektion oder Transformation der Zellen exprimiert wird, bereit.
Zusätzlich
zum zweckmäßigen Design
der Agonisten und Antagonisten, bezogen auf die Struktur des TACI-Proteins,
zieht die vorliegende Erfindung demgemäß ein alternatives Verfahren
zur Identifizierung von spezifischen Liganden des TACI-Proteins
unter Verwendung von verschiedenen, auf dem Fachgebiet bekannten
Screeningtests in Betracht.
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Jedwede
auf dem Fachgebiet bekannte Screeningtechnik kann zum Screenen nach
TACI-Protein-Agonisten
oder -Antagonisten verwendet werden. Die vorliegende Erfindung zieht
Screens nach kleinen Molekülliganden
oder Ligandanaloga und Mimetika sowie Screens nach dem/den natürlichen
Liganden, welche an das TACI-Protein in vivo binden und es agonisieren
oder antagonisieren, in Betracht. Zum Beispiel können Bibliotheken von natürlichen
Produkten unter Verwendung von Tests der Erfindung auf Moleküle, welche
die TACI-Protein-Aktivität agonisieren
oder antagonisieren oder welche an die extrazelluläre Domäne oder
Cytoplasmadomäne
von TACI binden, gescreent werden.
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Die
Kenntnis der primären
Sequenz des TACI-Proteins und der Ähnlichkeit dieser Sequenz mit
Proteinen mit bekannter Funktion kann einen anfänglichen Anhaltspunkt für die Inhibitoren
oder Antagonisten des Proteins bereitstellen. Die Identifizierung
und das Screening nach Antagonisten werden ferner durch das Bestimmen
von Strukturmerkmalen des Proteins, z.B. unter Verwendung von Röntgenkristallografie,
Neutronenbeugung, magnetischer Kernresonanzspektrometrie und anderen
Techniken zur Strukturbestimmung, ermöglicht. Diese Techniken stellen
das zweckmäßige Design
oder Identifizierung von Agonisten und Antagonisten bereit.
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Ein
anderer Versuch verwendet einen rekombinanten Bakteriophagen zur
Herstellung von großen
Bibliotheken. Unter Verwendung des „Phage-Verfahrens" [Scott und Smith,
Science, 249:386-390 (1990); Cwirla, et al., Proc. Natl., Acad.
Sci., 87:6378-6382 (1990); Devlin et al., Science, 249:404-406 (1990)]
können
sehr große
Bibliotheken aufgebaut werden (10
6 bis 10
8 chemische Einheiten). Ein zweiter Versuch
verwendet primär
chemische Verfahren, von welchen das Geysen-Verfahren [Geysen et
al., Molecular Immunology, 23:709-715 (1986); Geysen et al., J.
Immunologic Method, 102:259-274 (1987)] und das Verfahren von Fodor et
al. [Science, 251:767-773 (1991)] Beispiele sind. Furka et al. [14th
International Congress of Biochemistry, Volume 5, Abstrakt FR:013
(1988); Furka, Int. J. Peptide Protein Res., 37:487-493 (1991)], Houghton
[
U.S. Patent Nr. 4,631,211 ,
veröffentlicht
im Dezember 1986] und Rutter et al. [
U.S.
Patent Nr. 5,010,175 , veröffentlicht am 23. April 1991]
beschreiben Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Peptiden,
welche als Agonisten oder Antagonisten getestet werden können.
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In
einer anderen Ausführungsform
können
synthetische Bibliotheken [Needles et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 90:10700-4 (1993); Ohlmeyer et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 90:10922-10926 (1993); Lam et al., Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 92/00252 ; Kocis
et al., Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 94/28028 ] und
dergleichen zum Screenen nach den TACI-Protein-Liganden gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden.
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Alternativ
können
Tests auf Binden eines löslichen
Liganden an Zellen, welche rekombinante Formen der N-terminalen
extrazellulären
TACI-Domäne
exprimieren, durchgeführt
werden. Die löslichen
Liganden können
einfach als rekombinante oder synthetische Polypeptide bereitgestellt
werden.
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Das
Screening kann mit rekombinanten Zellen, welche TACI oder ein Fragment
davon exprimieren, oder alternativ unter Verwendung von gereinigtem
Protein, z.B. welches in rekombinanter Weise hergestellt wurde,
wie vorstehend beschrieben, durchgeführt werden. Zum Beispiel kann
die Fähigkeit
des markierten, löslichen
oder löslich-gemachten
TACI-Fragments zum
Binden von Ligand zum Screenen von Bibliotheken, wie in den vorstehenden
Druckschriften beschrieben, verwendet werden.
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Bestimmte
Erkrankungen resultieren von einer Überaktivierung der B-Lymphozyten-Antwort.
Ein Beispiel ist systemischer Lupus erythematodes (SLE), wobei Antikörper erzeugt
werden, welche mit Antigenen (Proteinen, DNA, usw.) reagieren, welche
von Natur aus im Patienten vorhanden sind. Die Antikörper bilden Komplexe
mit den Antigenen und liegen im Blutkreislauf als reaktive Proteinagglomerate
vor. Diese Komplexe lagern sich in unterschiedlichen Organen ab
und führen
zu den vielen Symptomen von SLE, einschließlich Nierenversagen, neurologische
Symptome und Tod. Momentane Behandlungen schließen die Verwendung von relativ
unspezifischen Immunsuppressiva wie Cyclosporin A oder Steroide,
welche Antworten sowohl in T- als auch B-Zellen supprimieren, ein.
Obwohl sie oft wirksam SLE und ähnliche
Erkrankungen behandeln können, besteht
ein signifikantes Risiko einer Immunübersuppression, wobei der Patient
schwerwiegende Infektionen aufgrund eines Mangels an funktionierenden
T-Zellen entwickelt. Ein neuer immunsuppressiver Arzneistoff, der
selektiv die Wirkung von B-Lymphozyten blockiert, während er
T-Zellen intakt lässt,
um Patienten vor Viruspathogenen zu schützen, wäre für die Behandlung dieser Erkrankungen äußerst nützlich.
Deshalb kann TACI-1 als ein neues Werkzeug zum Entwickeln von immunsuppressiven
Arzneistoffen, welche spezifisch für B-Lymphozyten sind, verwendet
werden.
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Das
TACI-Protein ist von Natur aus nicht in reifen T-Lymphozyten oder
Jurkat-T-Zellen, eine Zelllinie, welche Phänotyp-Charakteristika von reifen
T-Zellen aufweist, vorhanden. Tatsächlich liegt der höchste Expressionslevel
des TACI-Proteins bei peripheren B-Lymphozyten vor, wogegen periphere
T-Zellen das TACI-Protein nicht exprimieren. Jedoch können Jurkat-T-Zellen mit einem
TACI-Expressionsplasmid transfiziert werden und das exprimierte
TACI kann einfach durch Vernetzen mit einem TACI-spezifischen Antikörper stimuliert
werden. Diese Stimulierung führt
zur Aktivierung eines Paares von Wegen von sekundären Botenstoffen,
welche beide zur Stimulierung des T-Zellen-Transkriptionsfrühfaktors
NF-AT notwendig und ausreichend sind.
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In
einer besonderen Ausführungsform
werden Jurkat-T-Zellen mit dem TACI-1-Expressionsplasmid und einem
NF-AT-Reporterplasmid transfiziert. Jurkat-T-Zellen exprimieren
von Natur aus den T-Zellen-Rezeptor (TCR). Die Zellen werden durch
die Zugabe von Antikörpern
gegen TACI-1, Antikörpern
gegen TCR oder Antikörpern
gegen beide stimuliert. Testarzneistoffe werden mit den Jurkat-T-Zellen
gemischt und die Wirkung dieser Arzneistoffe wird bestimmt. Vorstehend
beschriebene Phage- und chemische Bibliotheken können als Quellen für Testarzneistoffe
verwendet werden.
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Diese
Testarzneistoffe werden dann in einem parallelen Experiment, in
welchem Antikörper
gegen TCR anstelle der Antikörper
gegen TACI-1 verwendet werden, verwendet. Wenn der Testarzneistoff
keine Wirkung auf die SEAP-Signalstimulierung aufgrund der Antikörperabhängigen Aktivierung
von TCR hat, wurde identifiziert, dass der Testarzneistoff eine
selektive Inhibierung der TACI-1-aktivierten Antwort aufweist. Solche ausgewählten Arzneistoffe
schließen
die Klasse von Arzneistoffen ein, welche selektiv die B-Zellen-(Antikörperherstellend)-Antwort
inhibiert, während
ermöglicht
wird, dass die T-Zellen-vermittelte (zelluläre) Immunität fortbesteht. Solche ausgewählte Arzneistoffe
können
zur Behandlung der vorstehend beschriebenen Autoimmunerkrankungen
verwendet werden. Da TACI-1 Lymphozyten durch einen neuen Mechanismus
aktiviert (d. h. durch direkten Kontakt mit CAML), ist es wahrscheinlich,
dass eine wesentliche Anzahl von Arzneistoffen entdeckt werden kann,
welche den CAML-abhängigen
Weg beeinflussen können,
aber dennoch die normale Signalvermittlung durch den T-Zellen-Rezeptor
intakt lassen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Typs enthält
das NF-AT-Reporterplasmid den SEAP-Reporter. Dieses Signal wird
zum Messen des Grades der Inhibierung der Aktivierung verwendet.
Der SEAP-Reporter-Test kann im Maßstab vergrößert werden, um mit einem Roboter-Screening-Gerät durchgeführt zu werden.
Arzneistoffe, welche die Aktivierung von TACI-1, aber nicht TCR
blockieren, wie durch den SEAP-Reporter-Test gemessen, werden als
mit einer selektiven Inhibierung der TACI-1-aktivierten Antwort identifiziert.
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Alternativ
kann eine Phage-Bibliothek verwendet werden. Phage-Bibliotheken
wurden aufgebaut, welche, wenn sie in den Wirt E. coli infiziert
werden, statistische Peptidsequenzen mit ungefähr 10 bis 15 Aminosäuren herstellen
[Parmley und Smith, Gene, 73:305-318 (1988), Scott und Smith, Science,
249:386-249 (1990)]. Speziell die Phage-Bibliothek kann in niedrigen
Verdünnungen
mit permissiven E. coli in LB-Agar mit niedrigem Schmelzpunkt gemischt
werden, was dann auf LB-Agar-Platten gegossen wird. Nach dem Inkubieren
der Platten bei 37°C
für einen
Zeitraum werden sich kleine klare Plaques in einem Rasen von E.
coli bilden, was ein aktives Phagenwachstum und Lyse der E. coli
darstellt. Ein repräsentatives
Beispiel dieser Phagen kann an Nylonfiltern durch Platzieren von
trockenen Filtern auf den Agar-Platten
absorbiert werden. An den Filtern kann eine Markierung zur Orientierung
angebracht werden, sie können
entfernt und in Waschlösungen zum
Blockieren von jedweden verbleibenden absorbierenden Stellen gegeben
werden. Die Filter können
dann in eine Lösung
gegeben werden, welche zum Beispiel ein radioaktives Fragment eines
TACI-Proteins, das die N-terminale
extrazelluläre
Domäne
enthält,
enthält,
wobei es z.B. für
humanes TACI-1 ein Peptid mit der Aminosäuresequenz SEQ ID Nr. 6 ist.
Nach einer spezifizierten Inkubationsdauer können die Filter gründlich gewaschen
und für
Autoradiografie entwickelt werden. Plaques, welche den Phagen enthalten,
der an die radioaktive N-terminale extrazelluläre Domäne bindet, können dann
identifiziert werden. Diese Phagen können weiter kloniert und dann
erneut auf ihre Fähigkeit
zur Inhibierung der Stimulierung von TACI durch einen anti-TACI-Antikörper, während sie
die entsprechende Stimulierung von TCR nicht inhibieren, wie vorstehend
beschrieben, getestet werden.
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Wenn
die Phagen gereinigt worden sind, kann die Bindungssequenz, welche
in dem Phagen enthalten ist, durch DNA-Sequenzierstandardtechniken
bestimmt werden. Wenn die DNA-Sequenz
bekannt ist, können synthetische
Peptide, welche diese Sequenzen darstellen, erzeugt werden.
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Das
wirksame Peptid(e) kann in großen
Mengen zum Beispiel zur Verwendung in in vivo-Modellen und eventuell in Menschen als
immunsuppressive Arzneistoffe verwendet werden. Es sollte betont
werden, dass die Herstellung von sythetischen Peptiden relativ wenig
arbeitsintensiv ist, sie leicht hergestellt und in der Qualität kontrolliert
werden können,
und folglich große
Mengen des gewünschten
Produkts ziemlich günstig
hergestellt werden können. Ähnliche
Kombinationen von in Masse hergestellten synthetischen Peptiden
wurden kürzlich
mit großem
Erfolg verwendet [Patarroyo, Vaccine, 10:175-178 (1990)].
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Therapeutische Verfahren und
Zusammensetzungen
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Das
Transmembranaktivator-CAML-Wechselwirkungsprotein der vorliegenden
Erfindung kann zwei Signale, welche normalerweise zur Initiierung
des Zellwachstums und -teilung verwendet werden, aktivieren. Es
ist wahrscheinlich, dass dieser Rezeptor in die neoplastische Transformation
von T- oder B-Lymphozyten in Lumphomen oder bei Leukämie einbezogen
ist. Deshalb sind dominante negative Formen von TACI-1 zur Supprimierung
des Wachstums von solchen Krebszellen nützlich. Alternativ kann eine
TACI-1-Überstimulierung
zum programmierten Zelltod führen.
Unter Inanspruchnahme des Vorteils dieser Eigenschaft können Leukämie oder
Lymphome mit TACI-1-Zelloberflächenexpression
induziert werden, um durch eine solche Überstimulierung abzusterben.
Eine Aktivierung des TACI-Proteins mit Antikörper oder Vernetzung kann einen
endogenen Weg, der zu Apoptose führt,
aktivieren. Die Bindung einer monomeren Form eines Antikörpers oder
eines analogen Liganden kann den mit dem TACI-Protein in Zusammenhang
stehenden endogenen Weg blockieren und die Wachstumsstimulierung
beeinflussen.
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Therapeutische
Stimulierung der TACI-Aktivität.
Wie vorstehend erörtert,
stellt die vorliegende Erfindung vorteilhafterweise die selektive
Stimulierung des Immunsystems durch Agonisierung der TACI-Aktivität bereit.
TACI-Agonisten schließen
den/die entdeckten TACI-Liganden,
wie vorstehend beschrieben, und Antikörper, welche den Rezeptor vernetzen,
ein. Ligandagonisten oder Antikörperagonisten
können
wie nachstehend beschrieben bei der Behandlung von Empfängern, bei
welchen eine Immunstimulierung, insbesondere von B-Zellen, gewünscht ist,
verwendet werden.
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B-Zellen-Antworten
können
beim Bekämpfen
von infektiösen
Erkrankungen, einschließlich,
aber nicht eingeschränkt
auf bakterielle, virale, durch Protozoen verursachte und parasitäre Infektionen,
besonders wichtig sein. Antikörper
gegen infektiöse
Mikroorganismen können
die Organismen schnell durch Binden an das Antigen immobilisieren,
gefolgt von einem Komplementangriff oder einem Zellen-vermittelten
Angriff. So kann ein TACI-Agonist der Erfindung an einen Empfänger abgegeben
werden, welcher an einer Infektion leidet, um die humoralen Immunantworten
zu verstärken.
TACI-Agonisten können
zur Verstärkung
der Immunantworten nach der Impfung, während einer Reizung mit dem
infektiösen
Organismus, besonders nützlich
sein. So können
Empfänger
mit einem besonderen Risiko für
infektiöse
Erkrankungen, wie Influenza, eine Impfung oder eine Memory-Immunität mit einem
TACI-Agonisten während der
Grippesaison ergänzen.
Eine vergleichbare Immunverstärkung
könnte
bei Empfängern
verwendet werden, welche ein Gebiet mit einer endemischen Infektionskrankheit,
wie Malaria, betreten oder wieder betreten.
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Zusätzlich können B-Zellen-Antworten
beim Amplifizieren von Immunantworten auf Tumore, welche Tumor-spezifische
Antigene exprimieren, wichtig sein. So kann ein TACI-Agonist bereitgestellt
werden, wo endogene anti-Tumor-Antikörper nachgewiesen werden. Tatsächlich können B-Zellen
oder Plasmazellen, welche anti-Tumor-Zelloberflächenimmunglobulin exprimieren,
selektiert werden, wie durch Panning, und mit TACI transduziert
werden, um eine Amplifizierung ihrer Antikörperherstellung zu ermöglichen.
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Zusätzlich zur
Amplifizierung der vorteilhaften Immunantworten können die
vorliegenden TACI-Agonisten, z. B. Liganden und Antikörper, zur Überstimulierung
von Zellen, wie B-Zellen-Tumore
(Multiple Myelome, Lymphome und Leukämien), unreife T-Zellen-Tumore
(Leukämien
und Thymome) und Autoimmun- oder entzündliche Zellen, und zur Induzierung
von Apoptose in solchen Zellen verwendet werden, wobei der Krebs oder
der Autoimmun-/entzündliche
Zustand verringert oder beseitigt werden.
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Therapien
zum Verstärken
von zellulären
Immunantworten. Obwohl TACI in nur einer Untergruppe von unreifen
T-Zellen gefunden wird, können
reife T-Zellen ex vivo transfiziert oder transduziert werden, um
einen funktionellen TACI-Rezeptor zu exprimieren, um die zellulären Immunantworten
zu amplifizieren. Bevorzugt werden Tumor-infiltrierende Zellen für ein solches
Verstärken
ausgewählt
und können
in den Empfänger
wieder eingebracht werden, um stärker
gegen den Tumor anzukämpfen.
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Therapeutische
Verfahren durch Antagonisieren der TACI-Aktivität. Wie vorstehend erörtert, zieht
die vorliegende Erfindung das Inhibieren der TACI-Aktivität durch
verschiedene Mittel, welche die Verwendung der freien N-terminalen
extrazellulären
Domäne;
die Expression einer nicht-funktionellen extrazellulären Domäne ohne
eine Signaltransduktionsdomäne,
z.B. GPI-gebundenes N-terminales TACI; die Verwendung von Antisense-
oder Ribozym-Technologien
zur Suppression der Expression von TACI; und die Vewendung von TACI-Antagonistliganden
oder -Antikörpern
einschließen,
aber nicht darauf eingeschränkt
sind, in Betracht.
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Die
Suppression der TACI-Aktivität
ist bei der Behandlung von unerwünschten
Immunantworten, einschließlich
Autoimmun- und entzündliche
Erkrankungen, Transplantatabstoßung
und Transplantat-Wirt-Reaktion (GVH), nützlich. Autoimmun- und entzündliche
Erkrankungen schließen
Immunkomplex-induzierte Vaskulitis [Cochrane, Springer Seminar Immunopathol.,
7:263 (1984)], Glomerulonephritis [Couser et al., Kidney Inst.,
29:879 (1985)], hämolytische
Anämie
[Schreiber und Frank, J. Clin. Invest., 51:575 (1972)], Myasthenia gravis
[Lennon, et al., J. Exp. Med., 147:973 (1978); Biesecker und Gomez,
J. Immunol., 142:2654 (1989)], Typ II-Kollagen-induzierte Arthritis
[Watson und Townes, J. Exp. Med., 162:1878 (1985)]; experimentelle
allergische und hyperakute Transplantatabstoßung [Knechtle, et al., J Heart
Transplant, 4(5):541 (1985); Guttman, Transplantation, 17:383 (1974);
Adachi, et al., Trans. Proc., 19(1):1145 (1987)]; rheumatoide Arthritis
und systemischen Lupus erythematodes (SLE) ein.
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In
einer anderen Ausführungsform,
wobei ein Lymphozytenkrebs wie Myelom, Lymphom oder Leukämie TACI
exprimiert und TACI zum Krebswachstum beiträgt, kann die Verwendung eines
TACI-Antagonisten der Erfindung zur Suppression des Krebszellwachstums
verwendet werden.
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Demgemäß kann eine
Komponente einer therapeutischen Zusammensetzung wie ein mehrwertiger oder
einwertiger Antikörper
der vorliegenden Erfindung parenteral, transmukosal, z.B. oral,
nasal oder rektal oder transdermal eingebracht werden. Bevorzugt
ist die Verabreichung parenteral, z. B. über intravenöse Injektion,
und schließt
auch intraarterielle, intramuskuläre, intradermale, subkutane,
intraperitoneale, intraventrikuläre
und intrakraniale Verabreichung ein, ist aber nicht darauf eingeschränkt.
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In
einer anderen Ausführungsform
kann die therapeutische Verbindung in einem Vesikel, insbesondere
einem Liposom, bereitgestellt werden [siehe Langer, Science, 249:1527-1533
(1990); Treat et al., in Liposomes in the Therapy of Infectious
Disease and Cancer, Lopez-Berestein
und Fidler (Aut.), Liss: New York, S. 353-365 (1989); Lopez-Berestein,
ebenda, S. 317-327; siehe im Allgemeinen ebenda]. Zur Verringerung
seiner systemischen Nebenwirkungen kann dies ein bevorzugtes Verfahren
zur Einbringung von TACI sein.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann die therapeutische Verbindung in einem System mit kontrollierter
Freisetzung bereitgestellt werden. Zum Beispiel kann ein Agonist
oder Antagonist zu dem Transmembranbindungsprotein der vorliegenden
Erfindung, wie ein Antikörper,
mittels einer intravenösen
Infusion, einer implantierbaren osmotischen Pumpe, eines transdermalen
Pflasters, Liposomen oder anderen Verabreichungsarten verwendet
werden. In einer Ausführungsform
kann eine Pumpe verwendet werden [siehe Langer, vorstehend; Sefton,
CRC Crit. Ref Biomed. Eng., 14:201 (1987); Buchwald et al., Surgery,
88:507 (1980); Saudek et al., N. Engl. J. Med., 321:574 (1989)].
In einer anderen Ausführungsform
können
polymere Materialien verwendet werden [siehe Medical Applications
of Controlled Release, Langer und Wise (Aut.), CRC Press: Boca Raton,
Florida (1974); Controlled Drug Bioavail ability, Drug Product Design
and Performance, Smolen und Ball (Aut.), Wiley: New York (1984);
Ranger und Peppas, J. Macromol. Sci. Rev. Macromol. Chem., 23:61 (1983);
siehe auch Levy et al., Science, 228:190 (1985); During et al.,
Ann. Neurol., 25:351 (1989); Howard et al., J. Neurosurg., 71:105
(1989)]. In noch einer anderen Ausführungsform kann ein System
mit kontrollierter Freisetzung in der Nähe des therapeutischen Ziels,
d. h. dem Gehirn, platziert werden, wodurch nur ein Teil der systemischen
Dosis erforderlich ist [siehe z.B. Goodson, in Medical Applications
of Controlled Release, vorstehend, Bd. 2, S. 115-138 (1984)]. Bevorzugt
wird eine Vorrichtung zur kontrollierten Freisetzung in einen Empfänger in
der Nähe
der Stelle einer ungeeigneten Immunaktivierung oder eines Tumors
eingebracht.
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Andere
Systeme mit kontrollierter Freisetzung werden im Übersichtsartikel
von Langer erörtert
(Science, 249:1527-1533 (1990)).
-
In
einer weiteren Ausführungsform
können
rekombinante Zellen, welche mit dem TACI-Protein-Gen transformiert wurden und
welche hohe Levels des Polypeptids exprimieren, in einen Empfänger mit
einem Bedarf für
das TACI-Protein transplantiert werden. Bevorzugt werden autologe
Zellen, welche mit dem TACI-Protein transformiert wurden, transplantiert,
um eine Abstoßung
zu vermeiden.
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Die
therapeutischen Verbindungen der vorliegenden Erfindung können durch
intravenöse,
intraarterielle, intraperitoneale, intramuskuläre oder subkutane Verabreichungswege
bereitgestellt werden. Alternativ können diese Verbindungen, welche
in geeigneter Weise formuliert sind, durch nasale oder orale Verabreichung
verabreicht werden. Eine konstante Bereitstellung dieser therapeutischen
Verbindungen kann durch Bereitstellen einer therapeutisch wirksamen
Dosis (d. h. eine Dosis, welche zum Induzieren von metabolischen Veränderungen
in einem Empfänger
wirksam ist) in den notwendigen Intervallen, z.B. täglich, jede
12 Stunden, usw., sichergestellt werden. Diese Parameter werden
von der Schwere des Erkrankungszustandes, der behandelt wird, anderen
Wirkungen, wie Ernährungsmodifizierung,
welche implementiert werden, dem Gewicht, Alter und Geschlecht des
Empfängers
und anderen Kriterien, welche einfach gemäß der guten medizinischen Standardpraxis
durch den Fachmann bestimmt werden können, abhängen.
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Die
Verwendung dieser therapeutischen Mittel in einem wirksamen therapeutischen
Schema für
eine Immundefekterkrankung ist bevorzugt für einen Menschen, kann aber
auch bei jedwedem Tier stattfinden. Folglich, wie der Fachmann einfach
erkennen kann, sind die Verfahren und Arzneimittel der vorliegenden
Erfindung besonders zur Verabreichung an jedwedes Tier, insbesondere
einen Säuger,
und einschließlich,
aber in keiner Weise eingeschränkt
auf Haustiere, wie Katzen oder Hunde als Empfänger, Tiere der Landwirtschaft, wie
Rinder, Pferde, Ziegen, Schafe und Schweine als Empfänger, wobei
aber nicht darauf eingeschränkt
ist, Wildtiere (ob in der Wildnis oder in einem Tiergarten), Forschungstiere,
wie Mäuse,
Ratten, Kaninchen, Ziegen, Schafe, Schweine, Hunde, Katzen, usw.,
Vogelspezies, wie Hähnchen,
Truthähne,
Singvögel,
usw., d. h. für veterinär-medizinische
Verwendung, geeignet.
-
Die
folgenden Beispiele werden zur vollständigeren Veranschaulichung
der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung bereitgestellt. Sie sollen jedoch in keiner Weise
als Einschränkung
des breiten Umfangs der Erfindung ausgelegt werden.
-
BEISPIEL
-
CALCIUMSIGNALVERMITTLUNG DURCH
EINEN DURCH CAML VERMITTELTEN LYMPHOZYTENOBERFLÄCHENREZEPTOR
-
Einbringung
-
Ca2+-Zufluss ist ein Schlüsselregulator der Antigen-stimulierten
Lymphozytenaktivierung [Imboden et al., Immunol., 134:663-665 (1985));
[Crabtree & Clipstone,
Annu. Rev. Biochem., 63:1045-1083 (1994)]; [Weiss & Littman, Cell,
76:263-274 (1994)]. Das CAML-Protein
wurde als ein Regulator der Ca2+-Signalvermittlung
identifiziert, welcher notwendig, aber nicht ausreichend für die Aktivierung
des Lymphozytentranskriptionsfaktors NF-AT ist (Bram & Crabtree, 1994,
vorstehend). Der Ort von CAML in Cytoplasmavesikeln ist konsistent
damit, dass der Ca2+-Zufluss durch Modulieren
der intrazellulären
Ca2+-Freisetzung reguliert wird. Hier wird
ein neuer humaner CAML-Wechselwirkungsrezeptor, der von B-Lymphozyten exprimiert
wird und als ein Zelloberflächensignalmolekül wirkt,
offenbart. Dieser Rezeptor, TACI (Transmembranaktivator-CAML-Wechselwirkungsprotein),
initiiert die Ca2+-abhängige Aktivierung von NF-AT,
wenn mit einem Antikörper
verknüpft ist.
Das Signal kann mit einer dominanten negativen Mutante von CAML
blockiert werden. Wie hier gezeigt, kann das TACI-Protein auch unabhängig den
AP-1-Transkriptionsfaktor aktivieren, wodurch beide Signale bereitgestellt
werden, welche für
Lymphozytenaktivierung erforderlich sind. Das TACI-Protein initiiert
einen neuen Signaltransduktionsmechanismus, der Zelloberflächenstimuli
direkt mit dem intrazellulären
Signalmolekül CAML
verbindet und dabei eine neue Klasse von Lymphozyten-spezifischen
Zelloberflächenrezeptoren,
welche die Immunantwort modulieren, definiert. Zusätzlich ist
das TACI-Protein ein neues Werkzeug, welches zur Regulierung des
Immunsystems in entweder einer positiven oder einer negativen Richtung
verwendet werden kann. TACI-1 ist das humane Homolog von TACI, welches
im vorliegenden Beispiel veranschaulicht wird.
-
Materialien und Verfahren
-
Molekulares
Klonieren und Screening. Eine humane B-Lymphozyten-cDNA-Bibliothek
wird durch das Zwei-Hybrid-System [Fields & Song, Nature, 340:245-246 (1989)];
Durfee et al., Genes Dev., 7:555-569 (1993)] gescreent, wobei die
vollständige
Kodierregion von CAML als Köder
verwendet wird. Die humane CAML-cDNA wird in den Hefe-Zwei-Hybrid-Köder-Vektor pAS1 eingebracht.
Dieses Konstrukt steuert die Expression einer GAL4-DNA-Bindungsdomäne, welche
an die gesamte Proteinsequenz von CAML fusioniert. Eine B-Lymphozyten-Bibliothek
in Plasmid pACT wird in Hefe Y153 transformiert und mögliche wechselwirkende
Plasmide werden durch das Wachstum von Kolonien auf Medien, welche
einen Mangel an Histidin aufweisen und 3-Aminotriazol enthalten,
identifiziert.
-
Ein
Klon (TACI-1) von acht primären
positiven wurde identifiziert. Die TACI-1-cDNA wird in ein Säugerexpressionsplasmid,
welches eine Epitopmarkierung an das Amino-terminale Ende des exprimierten
Proteins anfügt,
subkloniert. Dieses Konstrukt wird dann in die Jurkat-T-Lymphozytenzelllinie,
COS-Zellen oder NIH3T3-Zellen transfiziert. In jedem Fall wird die
Zelloberflächenexpression
des TACI-Proteins gezeigt. Die Orientierung des Proteins ist mit
dem N-Terminus zur Außenseite
der Zelle, da das Epitop zur Reaktion mit einem spezifischen Antikörper sogar
ohne eine Permeabilisierung der Zellmembran erreichbar ist. Dieses
Ergebnis ermöglichte
die hier beschriebenen funktionellen Studien.
-
Sekundäres Screening
beruht auf einer erzwungenen Überexpression
von positiven Klonen in Jurkat-T-Zellen und Testen auf NF-AT-Aktivierung
(Bram et al., 1993, vorstehend). Jurkat-T-Zellen, welche mit dem markierten
TACI-1-Konstrukt und einem NFAT-Reporterplasmid transient transfiziert
wurden, werden in Medium, welches den monoklonalen Epitop-spezifischen Antikörper enthält, inkubiert.
Um das Vernetzen von TACI-1 zu maximieren, werden die Antikörper vor
der Zugabe zu den Zellsuspensionen an Kügelchen gebunden. Nach einer
Inkubation von 24 Stunden wird die Aktivität des NFAT-Reporters bestimmt.
Eine starke Induktion der NFAT-Reporteraktivität wird gefunden, wenn Zellen
in dieser Weise stimuliert werden. Kontrolltransfektionen ohne das
TACI-1-Konstrukt zeigen nach einer solchen Behandlung keine Aktivierung.
Genauso aktiviert die Transfektion eines nicht verwandten Zelloberflächenmoleküls (CD8)
nach der anti-CD8-Stimulierung nicht NFAT in diesen Zellen. Der
Aktivierungsgrad betrug 70 bis 80 % der maximalen Stimulierung,
welche in diesen Jurkat-T-Zellen durch Zugabe von Phorbolester plus
Ionomycin erreicht werden konnte.
-
Nach
dem Screening eines Northern-Blot mit mehreren Geweben (Clontech)
mit TACI-1-cDNA
(ausgeschnitten aus einem Hefe-Zwei-Hybrid-Vektor) wird ein unabhängiger TACI-1-Klon aus einer humanen
Fötalmilz-cDNA-Bibliothek
(Stratagene) erhalten. Die 5'-terminale
Kodierregion wird durch schnelle Amplifizierung der cDNA-Enden (RACE)
unter Verwendung einer „Marathon-fertigen" humanen Milz-cDNA-Bibliothek (Clontech),
eingebunden mit TACI-1-spezifischen Primern (5'-TCTGAATTGTTTTCAACTTCTC-3' und 5'-CAGCAGAGGATCCCAGTACTGCTC-3') und Pfu-Polymerase
(Stratagene), gemäß den Empfehlungen
des Herstellers bestätigt.
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Antiseren.
cDNAs, welche die N-terminalen 146 Aminosäurereste von CAML und die N-terminalen 151 Reste
von TACI-1 kodieren, werden jeweils in einen GST-Fusionsbakterienexpressionsvektor
(Pharmacia) kloniert. Polyklonale Kaninchen-Antiseren werden gegen
gereinigte GST-Fusionsproteine gerichtet [Smith & Johnson, Gene, 67:31-40 (1988)]
und die spezifischen Antikörper
werden unter Verwendung von Standardtechniken durch Immunaffmitätschromatografie über die
gereinigten Proteine, welche an Agarose gekuppelt sind (Pierce),
gereinigt. Vernetztes anti-TACI-1 wird durch Inkubieren von durch
Immunaffinität
gereinigten polygonalen anti-TACI-1-Antikörpern mit anti-Kaninchen-IgG-Antikörpergekuppelten
magnetischen Kügelchen (PerSeptive
Diagnostics) hergestellt.
-
Screening
zur Identifizierung von neuen immunsuppressiven Arzneistoffen: Jurkat-T-Zellen
werden mit dem TACI-1-Expressionsplasmid und einem NF-AT-Reporterplasmid
transfiziert. Jurkat-T-Zellen exprimieren den T-Zellen-Rezeptor
(TCR) von Natur aus. Die Zellen werden durch die Zugabe von Antikörpern zu
TACI-1, Antikörpern
zu TCR oder Antikörpern
zu beiden stimuliert. Testarzneistoffe werden mit den Jurkat-T-Zellen
gemischt und die Wirkung dieser Arzneistoffe wird bestimmt.
-
Das
NF-AT-Reporterplasmid enthält
den SEAP-Reporter. Dieses Signal wird zur Messung des Grades der
Inhibierung der Aktivierung verwendet. Der SEAP-Reporter-Test wird
im Maßstab
vergrößert, so
dass er mit einem Roboter-Screening-Gerät durchgeführt wird. Arzneistoffe, welche
die Aktivierung von TACI-1, aber nicht TCR blockieren, wie durch
den SEAP-Reporter-Test gemessen, werden als mit einer selektiven
Inhibierung der TACI-1-aktivierten
Antwort identifiziert.
-
Ergebnisse und Diskussion
-
Proteine,
welche mit CAML Wechselwirken können,
werden unter Verwendung eines Zwei-Hybrid-Screens (Fields & Song, 1989, vorstehend);
(Durfee et al., 1993, vorstehend) mit CAML als Köder identifiziert. Um zu bestimmen,
ob eines dieser identifizierten CAML-bindenden Proteine die Ca2+-Signalgebung
in T-Zellen beeinflussen kann, wird ihr Vermögen zur Modulierung der Aktivität des Ca2+-abhängigen
Transkriptionsfaktors NF-AT untersucht [Truneh et al., Nature, 313:318-321
(1985)]; [Verweij et al., J. Biol. Chem., 265:15788-15795 (1990)];
[Karttunen & Shastri,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88:3972-3976 (1991)]; [Emmel et al.,
Science, 246:1617-1620 (1989)]. Die erzwungene Überexpression der Zwei-Hybrid-Klone
in Jurkat-T-Zellen enthüllt,
dass ein Klon (der das TACI-1-Protein kodiert) das Erfordernis des
Ca2+-Zuflusses ersetzte, was darauf hinweist,
dass TACI-1 im selben Signalweg wie CAML liegt. Eine Northern-Blot-Analyse
auf TACI-1-mRNA zeigt eine mRNA mit 1,4 kb, welche nur in der Milz,
im Dünndarm,
im Thymus und den peripheren Blutlymphozyten exprimiert wird, was
auf eine eingeschränkte
Expression von TACI-1 hindeutet (1). Das beobachtete
Muster ist mit der Expression von TACI-1 konsistent, welche vorwiegend
in peripheren Blutzellen stattfindet, da periphere Blutzellen und
insbesondere Lymphozyten in all diesen Organen (einschließlich Peyer-Plaques
im Dünndarm)
vorhanden sein können.
Darüber
hinaus gibt es keinen Nachweis für
eine Expression im Darm, den Hoden, den Ovarien oder der Prostata.
Zusätzlich
wird das TACI-1-Protein in allen normalen peripheren B- Lymphozyten unter
Verwendung von spezifischem Antikörper-Anfärben nachgewiesen. Es gibt kein
nachweisbares Protein, welches in peripheren T-Lymphozyten, Monozyten
oder Neutrophilen exprimiert wird.
-
Die
Bestimmung der DNA-Sequenz von beiden Strängen der isolierten DNA enthüllt einen
vollständigen
offenen Leserahmen von 1325 Basenpaaren, was darauf hinweist, dass
ein Protein mit 293 Aminosäuren kodiert
wird. Die abgeleitete Aminosäuresequenz
von TACI-1 ( 2a) schließt eine
einzelne hydrophobe Region (Reste 167 bis 186) ein, welche Merkmale
eines Membran-durchspannenden Segments aufweist (2b).
Eine Analyse der Proteinsequenz durch das Verfahren von Sipos [Sipos & von Heijne, Eur.
J. Blocker., 213:1333-1340 (1993)]; [Claros & von Heijne, Comput. Appl. Biosci.,
10:685-686 (1994)] weist auf ein extrazelluläres Einwirken auf den N-Terminus
und ein cytoplasmatisches Einwirken auf den C-Terminus hin. Obwohl TACI-1 keine N-terminale
Signalsequenz aufweist, zeigt das Vorhandensein eines strangaufwärts liegenden
Stoppcodons, dass der vollständige
offene Leserahmen in dem Klon enthalten ist. TACI-1 weist relativ viele
Cysteinreste auf, es gibt aber keine signifikante Sequenzähnlichkeit
oder -homologie zu jedwedem anderen offenbarten Protein. Eine Suche
nach Prosit-Motiven in TACI-1 enthüllte ein TNFR_NGFR-Motiv [Bairoch, Nucleic
Acids Res., 21:3097-3103 (1993)] (Reste 33 bis 71) N-terminal zu
einer vermeintlichen Transmembranregion, bestehend aus C-x(4,6)-[FYH]-x(5,10)-C-x(0,2)-C-x(2,3)-C-x(7,11)-Cx(4,6)-[DNEQSKP]-x(2)-C
in der N-terminalen Hälfte
des Proteins. Dieses Motiv wird in einer Anzahl von Proteinen gefunden,
wobei einige davon Rezeptoren für
Wachstumsfaktoren sind. Einige dieser Proteine weisen eine Kopie
dieses Motivs auf. Ein Vergleich der TACI-1-Proteinsequenz mit sich selbst enthüllt eine
wesentliche Wiederholung zwischen dem TNFR_NGFR-Motiv bei den Resten
33 bis 66 und den Resten 70 bis 104. Diese Analyse zog die Aufmerksamkeit
auf das Vorhandensein von zwei Cystein-reichen Domänen vom
TNFR-Typ, welche
diese Regionen umfassen, was darauf hinweist, dass TACI-1 ein Mitglied
der Superfamilie der TNFR-Rezeptoren ist (2c).
-
Um
zu bestätigen,
dass TACI-1 ein Transmembranprotein ist, wurde seine Expression
in Jurkat-T-Zellen, welche mit einem TACI-1-kodierenden Plasmid
transfiziert wurden, unter Verwendung von Durchflusszytometrie untersucht.
Zellen, welche mit TACI-1 transfiziert wurden, zeigen ein Oberflächenanfärben mit
polyklonalen Kaninchenantikörpern,
welche gegen ein Fusionsprotein gerichtet sind, das den N-terminalen
12 Kilodalton-Teil von TACI-1 einschließt (3a).
Ein zusätzlicher
Beweis, dass TACI-1 auf der Zelloberfläche lokalisiert ist, wird von
Immunfluoreszenzmikroskopie abgeleitet, wobei das Oberflächenanfärben von
intakten Zellen, welche mit einem N-terminalen FLAG-Epitop-markierten
TACI-1-Expressionsplasmid
transfiziert wurden, beobachtet wird (3b).
Da der N-Terminus von TACI-1 in der Abwesenheit einer gespaltenen
Signalsequenz extrazellulär
ist, ist es ein Transmembranprotein vom Typ III [Wilson-Ravels et
al., Virology, 201:66-76 (1994)].
-
Um
die Wirkung von TACI-1 auf die NF-AT-Aktivität in T-Zellen abzuschätzen, wird
das Protein transient in TAg-Jurkat-T-Zellen mit einem sekretierten
alkalischen Phosphatasereporter, der durch die NF-AT-Bindungssequenzen
vom IL-2-Promotor gesteuert wird, exprimiert (Bram & Crabtree, 1994,
vorstehend); [Fiering et al., Genes Dev., 4:1823-1834 (1990)]; (Bram
et al., 1993, vorstehend). Eine TACI-1-Überexpression kann die Anforderung
für Ionomycin
in diesem Test teilweise ersetzen. Die Zugabe von anti-TACI-1-Antikörpern zu den
Zellen erhöht
die NF-AT-Aktivierung weiter (mehr als zweifach, siehe 4a), was zeigt, dass TACI-1 auf das Vernetzen
auf der Zelloberfläche
antwortet. Der Grad der NF-AT-Aktivierung
variiert in unterschiedlichen Experimenten aufgrund der Transfektionswirksamkeit,
beträgt
aber typischerweise 40 bis 50 % der maximalen Antwort auf die entsprechende
Behandlung der Zellen mit PMA plus Ionomycin. Die TACI-1-vermittelte NF-AT-Aktivierung hängt von
Calcineurin ab, wie durch den Verlust der NF-AT-Aktivität in der
Gegenwart eines immunsuppressiven Arzneistoffes, wie Cyclosporin
A oder FK506, gezeigt wird [Friedman & Weissman, Cell, 66:799-806 (1991)];
(Lui et al., 1991, vorstehend) (4b).
-
Zur
Untersuchung der Anforderung eines Ca2+-Zuflusses
bei der TACI-1-vermittelten Aktivierung von NF-AT kann extrazelluläres Calcium
durch die Zugabe von steigenden Konzentrationen von EGTA entfernt werden.
Dies resultiert in der Inhibierung der TACI-1-vermittelten NF-AT-Aktivierung, wie
früher
für T-Zellen-Rezeptor-vermittelte
Aktivierung gezeigt wurde (4c). Als
eine Kontrolle wird die Wirkung der Expression einer konstitutiv
aktiven, Calcium-unabhängigen
Mutante von Calcineurin A in den Zellen [Hubbard & Klee, Biochemistry,
28:1868-74 (1989)]; (O'Keefe
et al., 1992, vorstehend); (Clipstone & Crabtree, 1993, vorstehend) untersucht.
Wie erwartet, wird in diesen Zellen NF-AT-Aktivierung gesehen, sogar in der Gegenwart von
EGTA (4c). Folglich vermittelt in
T-Zellen TACI-1
den Calcineurin-abhängigen
Aspekt der Aktivierung von NF-AT durch Initiierung des Zuflusses
von extrazellulärem
Ca2+ (am wahrscheinlichsten durch den kapazitiven
Ca2+-Zufluss-Weg nach der Depletion der
intrazellulären
Vorräte
[Putney & Bird,
Cell, 75:199-201 (1993)]; Hoth & Premier,
Physiol., 465:359-386 (1993)]; [Zweifach & Lewis, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:6295-6299
(1993)]; [Premack et al., J. Immunol., 152:5226-5240 (1994)]).
-
Die
Aktivierung von NF-AT durch CAML erfordert eine exogene Stimulierung
von Proteinkinase C durch die Zugabe von Phorbolester (Bram & Crabtree, 1994,
vorstehend). Antikörper-vernetztes
TACI-1 ist jedoch zur Aktivierung von NF-AT in der Abwesenheit von
entweder PMA oder Ionomycin in der Lage (4b, volle
Säulen).
Experimente, welche die Aktivierung eines AP-1-Reporters durch die Überexpression
von TACI-1 untersuchen, zeigen, dass die AP-1-Aktivierung in TACI-1-transfizierten
Jurkat-T-Zellen (mehr als vierfach) erhöht ist. Diese Wirkung kann
mit der Zugabe von vernetzten anti-TACI-1-Antikörpern weiter gesteigert werden
(4d). Deshalb initiiert TACI-1 den
Ca2+-Zufluss, was seinerseits Calcineurin
aktiviert, sowie den AP-1-Weg aktiviert, nach der Stimulierung,
wobei die Erfüllung
von beiden Anforderungen für
die Aktivierung von NF-AT vermittelt wird.
-
Ferner
kann eine Bestätigung,
dass TACI-1 mit CAML wechselwirkt, durch ihre spezifische Wechselwirkung
in einem Zwei-Hybrid-Umkehraustauschexperiment gezeigt werden (Durfee
et al., 1993, vorstehend) (5a). Zur
Definierung der kritischen Aminosäurereste, welche in die Wechselwirkung
einbezogen sind, werden Deletionsmutanten von sowohl TACI-1 als
auch CAML auf ihr Vermögen
zur physikalischen Assoziation getestet (5a).
Es wurde gefunden, dass die C-terminalen 126 Aminosäuren von
TACI-1 zur Bindung an die N-terminalen
146 Aminosäuren
von CAML ausreichend sind. Ein zusätzlicher Beweis für die in
vivo-Assoziation von TACI-1 und CAML wird durch die Experimente
bereitgestellt, in welchen die volle Länge von CAML und eine Mutante,
welche die 146 N-terminalen Aminosäurereste von CAML umfasst,
mit TACI-1 von Zelllysaten coimmunpräzipitiert werden ( 5b). Deshalb kann gefolgert werden, dass
das C-terminale Cytoplasmaende von TACI-1 physikalisch mit der N-terminalen
Hälfte
von CAML in Assoziation stehen kann.
-
Um
zu untersuchen, ob die TACI-1-Signalvermittlung von der Assoziation
von TACI-1 mit CAML abhängt,
wird die wechselwirkende Domäne
von CAML (Reste 1 bis 146) getestet, um zu bestimmen, ob sie die TACI-1-induzierte
NF-AT-Aktivierung in einer dominanten negativen Weise inhibieren
kann. Eine Cotransfektion des mutanten CAML(1-146)-Expressionsplasmids
beseitigt die TACI-1-induzierte NF-AT-Aktivierung in Jurkat-T-Zellen
vollständig.
Auf der anderen Seite tritt keine Inhibitorwirkung bei der PMA plus
Ionomycin- induzierten
NF-AT-Aktivität
auf, wodurch eine nicht-spezifische toxische Wirkung ausgeschlossen
wird. Die Coexpression von CAML(1-146) beeinflusst auch nicht die
Akkumulation von TACI-1-Protein, wie durch Western-Blot-Analyse
nachgewiesen (5c). CAML(1-146) weist
die hydrophoben Transmembrandomänen, welche
für die
Ca2+-Zufluss-Aktivität erforderlich sind, nicht
auf [Holloway & Bram,
Biol. Chem., 271:8549-8552 (1996)]. Folglich kann für die Beseitigung
der NF-AT-induzierenden Aktivität
in diesen Zellen das Binden des CAML(1-146)-Fragments an dem intrazellulären C-terminalen
Teil von TACI-1 verantwortlich gemacht werden, wobei eine Assoziation
mit der vollen Länge
des endogenen CAML verhindert wird.
-
CAML
ist ein integrales Membranprotein, welches in Cytoplasmavesikeln
lokalisiert ist (Bram & Crabtree,
1994, vorstehend). Eine Analyse von Deletionsmutanten hat gezeigt,
dass hydrophobe Domänen
in der C-terminalen Hälfte
des Proteins für
die Aktivität
wesentlich sind (Holloway & Bram,
1996, vorstehend) und dass die hydrophile N-terminale Hälfte des
Proteins eine regulatorische Rolle spielen kann. Trypsinverdau-Experimente
zeigen ferner, dass die N-terminale Hälfte des Moleküls im Cytoplasma
vorliegt. Hier wird gezeigt, dass die Wechselwirkung zwischen TACI-1
und CAML zur TACI-1-vermittelten NF-AT-Aktivierung in Jurkat-T-Zellen
erforderlich ist. Zusammengenommen zeigen diese Daten, dass eine
physikalische Wechselwirkung zwischen TACI-1 in der Plasmamembran
und intrazellulären
CAML-enthaltenden Vesikeln ein Calciumzuflusssignal initiieren kann
(5d). Diese Befunde stellen den ersten
Beweis für
eine direkte Kommunikation zwischen Zelloberflächenrezeptoren und intrazellulären Organellen
in Lymphozyten bereit. Dieser Mechanismus kann in etwa zu dem Dihydropyridin-Ryanodin-Rezeptormodell
in Muskelzellen, bei welchem eine Stimulierung von einem Molekül direkt
die Aktivität
des anderen modulieren kann, analog sein [Marty et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 91:2270-2274 (1994)]; [Sham et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA, 92:121-125 (1995)]; [Nakai et al., Nature, 380:72-75
(1996)].
-
Es
wurde gezeigt, dass andere Zelloberflächenproteine die Lymphozytenfunktion,
einschließlich
den CD3-T-Zellen-Rezeptor, CD2, CD20 und Thy-1, aktivieren. Diese
Proteine weisen keine Sequenzhomologie mit TACI-1 auf und es ist
wahrscheinlich, dass sie eine unterschiedliche Rolle zueinander
aufweisen, entweder bezogen auf die Antwort auf unterschiedliche
extrazelluläre
Signale und/oder bezogen auf die Entwicklungsstufe der Expression
in Lymphozyten. TACI-1 muss auch bei der Modulierung der Funktion
von Lymphozyten in alternativen und/oder costimulierenden Wegen
eine Rolle spielen. Folglich ist TACI-1 zusätzlich zur Definition eines
neuen Signalmechanismus ein neuer Lymphozyten-spezifischer Rezeptor,
der zur Aktivierung von T-Zellen in der Lage ist.
-
Das
Folgende ist eine Auflistung von Druckschriften, welche die vorstehende
Offenbarung und insbesondere die experimentellen Verfahren und Erörterungen
betreffen.
- 1. Imboden, J.B., Weiss, A. & Stobo, J.D., J. Immunol., 134:663-5
(1985).
- 2. Crabtree, G.R. & Clipstone,
N.A., Annu. Rev. Biochem., 63:1045-83 (1994).
- 3. Weiss, A. & Littman,
D.R., Cell, 76:263-74 (1994).
- 4. Bram, R.J. & Crabtree,
G.R., Nature, 371:355-8 (1994).
- 5. Fields, S. & Song,
O., Nature, 340:245-6 (1989).
- 6. Durfee, T., et al., Genes Dev., 7:555-69 (1993).
- 7. Truneh, A., Albert, F., Golstein, P. & Schmitt, V.A., Nature, 313:318-21
(1985).
- 8. Verweij, C.L., Guidos, C. & Crabtree,
G.R., J. Biol. Chem., 265:15788-95 (1990).
- 9. Karttunen, J. & Shastri,
N., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88:3972-6 (1991).
- 10. Sipos, L. & von
Heijne, G., Eur. J. Biochem., 213:1333-40 (1993).
- 11. Claros, M.G. & von
Heijne, G. Comput. Appl. Biosci., 10:685-6 (1994).
- 12. Bairoch, A., Nucleic Acids Res., 21:3097-103 (1993).
- 13. Wilson-Ravels, J., Deutscher, S.L. & Wold, W.S., Virology, 201:66-76
(1994).
- 14. Fiering, S., et al., Genes Dev., 4:1823-34 (1990).
- 15. Bram, R.J., Hung, D.T., Martin, P.K., Schreiber, S.L. & Crabtree, G.R.,
Mol. Cell. Biol., 13:4760-9 (1993).
- 16. Friedman, J. & Weissman,
I., Cell, 66:799-806 (1991).
- 17. Liu, J., et al., Cell, 66:807-15 (1991).
- 18. Hubbard, M.J. & Klee,
C.B., Biochemistry, 28:1868-74 (1989).
- 19. O'Keefe,
S.J., Tamura, J., Kincaid, R.L., Tocci, M.J. & O'Neill, E.A., Nature, 357:692-4 (1992).
- 20. Clipstone, N.A. & Crabtree,
G.R., Ann. N.Y. Acad. Sci., 696:20-30 (1993).
- 21. Putney, J.W., Jr. & Bird,
G.S., Cell, 75:199-201 (1993).
- 22. Hoth, M. & Prenner,
R., J. Physiol. (Land.), 465:359-86 (1993).
- 23. Zweifach, A. & Lewis,
R.S., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 90:6295-9 (1993).
- 24. Premack, B.A., McDonald, T.V. & Gardner, P., J. Immunol., 152:5226-40
(1994).
- 25. Holloway, M.P. & Bram,
R.J., J. Biol. Chem., 271:8549-52 (1996).
- 26. Marty, I., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 91:2270-4
(1994).
- 27. Sham, J.S., Cleemann, L. & Morad,
M., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92:121-5 (1995).
- 28. Nakai, J., et al., Nature, 380:72-5 (1996).
- 29. Smith, D.B. & Johnson,
K.S., Gene, 67:31-40 (1988).
- 30. Takebe, Y., et al., Mol. Cell. Biol., 8:466-72 (1988).
- 31. Emmel et al., Science, 246:1617-1620 (1989).
- 32. Mattila et al., Emble J, 9:4425-33 (1990).
-
Zusätzlich zu
den unmittelbar vorstehenden werden hier verschiedene Veröffentlichungen
aufgeführt. Das
Aufführen
von jedweder Druckschrift hier sollte nicht als ein Eingeständnis angesehen
werden, dass eine solche Druckschrift als Stand der Technik für die vorliegende
Erfindung zugänglich
ist.
-
Obwohl
die Erfindung hier durch Bezugnahmen auf die speziellen Ausführungsformen,
verschiedenes spezielles Material, Verfahren und Beispiele beschrieben
und veranschaulicht wurde, gilt es als selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf die besonderen Materialkombinationen
des Materials und für
diesen Zweck ausgewählte
Verfahren eingeschränkt
ist. Tatsächlich
werden für
den Fachmann durch die vorstehende Beschreibung und die angefügten Figuren
verschiedene Modifizierungen der Erfindung zusätzlich zu denen, welche hier
beschriebenen werden, ersichtlich werden. Es ist beabsichtigt, dass
solche Modifizierungen in den Umfang der angefügten Patentansprüche fallen.
-
Es
wird ferner vereinbart, dass alle Basengrößen und Aminosäuregrößen und
alle Molekulargewicht- oder Molekülmassewerte, welche für Nukleinsäuren oder
Polypeptide angegeben werden, Näherungen
sind und zur Beschreibung bereitgestellt werden. SEQUENZAUFLISTUNG