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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt neuartige Emulsionen bereit, die Ölkörperchen
enthalten. Die Erfindung stellt auch ein Verfahren zur Herstellung der
Emulsionen bereit und die Verwendung der Emulsionen in verschiedenen
häuslichen
und industriellen Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Emulsionen
sind Gemische, die aus zwei ineinander nicht löslichen Komponenten hergestellt sind.
Es ist möglich,
aus diesen Komponenten durch geeignete Auswahl und durch Beeinflussung
der Mischbedingungen Gemische von makroskopisch homogener Erscheinung
zu erzeugen. Die häufigsten
Emulsionsarten sind diejenigen, bei denen eine wäßrige Komponente und eine lipophile
Komponente eingesetzt werden und welche auf dem Gebiet häufig als Öl-in-Wasser- und Wasser-in-Öl-Emulsionen
bezeichnet werden. Bei Öl-in-Wasser-Emulsionen
ist die lipophile Phase in der wäßrigen Phase
dispergiert, während
bei Wasser-in-Öl-Emulsionen
die wäßrige Phase
in der lipophilen Phase dispergiert ist. Die allgemein bekannten
Beispiele für
auf einer Emulsion basierenden Formulierungen im Hausgebrauch umfassen
Mayonnaise, Margarine, Eiscreme, Kosmetika und Farbe. Auch in der
Industrie werden Emulsionssysteme ausgiebig eingesetzt, wie z. B.
in der pharmazeutischen und der agrochemischen Industrie, wo es
häufig
gewünscht
ist, aktive Inhaltsstoffe in Emulsionen zu formulieren.
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Im
allgemeinen werden Emulsionen in der Gegenwart einer Vielzahl von
anderen Substanzen hergestellt, um ein gewünschtes Gleichgewicht der Emulsionsbildung,
Viskosität,
Stabilität
und Erscheinung zu erreichen. Zum Beispiel erfordert die Formulierung
von Emulsionen üblicherweise
wenigstens eines und häufig
eine Kombination von mehreren Emulgators bzw. Emulgatoren. Diese
Mittel erleichtern die Dispersion von einer nicht mischbaren Phase in
die andere und unterstützen
die Stabilisierung der Emulsion. Die Emulgatoren umfassen eine breite Verschiedenheit
an synthetischen und natürlichen Komponenten.
Zum Beispiel werden Monoglyceride und chemische Derivate davon weit
verbreitet als Emulgatoren bei Nahrungsmittelanwendungen verwendet,
wie z. B. bei Margarinen und Backwaren. Ein Beispiel für einen
natürlichen
Emulgator ist Lecithin, ein Phospholipid, welches im Eidotter vorliegt,
welches häufig
bei der Herstellung von Mayonnaise verwendet wird. Es ist auch möglich, aktive
Bestandteile in Emulsionen einzuschließen. Dies ist besonders wünschenswert
bei Zusammensetzungen, die aktive Mittel umfassen, welche schwer
in wäßrigen Lösungen zu
lösen sind,
wie z. B. bestimmte Vitamine und Nukleotide. Aktive Bestandteile
werden auch oft als Emulsionen formuliert, um deren Stabilität zu verbessern.
Ein Beispiel eines Emulsionssystems, welches ein pharmazeutisches
Mittel umfaßt,
ist in dem
US-Patent 5,602,183 dokumentiert,
welches eine Zusammensetzung für
die Wundheilung offenbart, welche ein anti-inflammatorisches Mittel
enthält.
Das Vorangehende stellt lediglich beispielhaft einige wenige der
Myriaden von Komponenten dar, die in Formulierungen von Emulsionen,
die auf dem Gebiet bekannt sind, eingeschlossen sind. Ein umfassender Überblick über die
Emulgatoren und deren Anwendungen kann gefunden werden in Becher,
P. Encyclopedia of Emulsion Technology, Dekker Hrsg., 1983.
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In
den Samen von Ölsamen-Nutzpflanzen, die ökonomisch
bedeutende Nutzpflanzen umfassen, wie z. B. Sojabohne, Rapssamen,
Sonnenblume und Palme, ist die in Wasser unlösliche Ölfraktion in diskreten subzellulären Strukturen
gespeichert, die auf dem Gebiet verschiedentlich als Ölkörperchen,
Oleosome, Lipidkörper
oder Spherosome bekannt sind (Huang, 1992, Ann. Rev. Plant Mol.
Biol. 43: 177–200).
Neben einem Gemisch aus Ölen
(Triacylglyceriden), die chemisch als Glycerolester von Fettsäuren definiert
sind, umfassen Ölkörperchen
Phospholipide und eine Anzahl von assoziierten Proteinen, die im
allgemeinen als Ölkörperproteine
bezeichnet werden. Aus dem strukturellen Blickwinkel werden Ölkörperchen
als eine Triacylglyceridmatrix betrachtet, die von einer Monoschicht
von Phospholipiden eingekapselt ist, in welcher Ölkörperproteine eingebettet sind
(Huang, 1992, Ann. Rev. Plant Mol. Biol. 43: 177–200). Das Samenöl, welches
in der Ölkörperfraktion
von Pflanzenarten vorliegt, ist ein Gemisch von verschiedenen Triacylglyceriden,
deren exakte Zusammensetzung von der Pflanzenart aus der das Öl abgeleitet
wird, abhängt.
Durch eine Kombination von klassischer Züchtung mit gentechnischen Verfahren
ist es möglich
geworden, das Ölprofil
von Samen zu manipulieren und das natürlich verfügbare Repertoire von Pflanzenölzusammensetzungen
auszuweiten. Für
einen Überblick über die
vorangehenden Bemühungen
auf diesem Gebiet siehe Designer Oil Crops/Breeding, Processing
and Biotechnology, D. J. Murphy Hrsg., 1994, VCH Verlagsgesellschaft,
Weinheim, Deutschland.
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Pflanzensamenöle werden
bei einer Vielzahl von industriellen Anwendungen verwendet, namentlich
in der Nahrungsmittel-, Tensid- und kosmetischen Industrie. Um die
Pflanzenöle
zu erhalten, die bei diesen Anwendungen verwendet werden, werden Samen
zerkleinert oder gepreßt
und nachfolgend aufbereitet unter Anwendung von Prozessen, wie z. B.
organische Extraktion, Degummieren, Neutralisieren, Bleichen und
Filtern. Auch die wäßrige Extraktion
von Pflanzenölsamen
wurde dokumentiert (z. B. Embong und Jelen, 1977, Can. Inst. Food
Sci. Technol. J. 10: 239–243).
Da es die Aufgabe der Verfahren, die im Stand der Technik gelehrt
werden, ist, reines Öl
zu erhalten, verlieren die Ölkörperchen
im Laufe dieser Produktionsverfahren ihre strukturelle Integrität. Daher
umfassen die herkömmlichen
Emulsionen, die aus Pflanzenölen
formuliert werden, im allgemeinen keine intakten Ölkörperchen.
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Obwohl
es viele Anwendungen gibt, bei denen auf Mineralöl basierende Produkte den Markt
dominieren, stehen bei anderen Anwendungen Öle, die aus pflanzlichen Quellen
und aus fossilen Quellen abgeleitet sind, in unmittelbarer Konkurrenz.
Beispielsweise werden Laurinöle,
die bei der Herstellung von Detergentien weit verbreitet angewendet
werden, sowohl aus Mineralölen
als auch aus Kokosnußöl und seit
jüngerer
Zeit auch aus gentechnisch veränderten
Rapssamen erhalten (Knauf, V. C., 1994, Fat. Sci. Techn. 96: 408).
Allerdings besteht gegenwärtig
ein ansteigendes Verlangen nach biologisch abbaubaren Quellen für Rohmaterialien.
Die auf pflanzlichen Ölkörpern basierenden
Emulsionen der vorliegenden Erfindung bieten dahingehend gegenüber ähnlichen
auf Mineralöl
basierenden Formulierungen einen Vorteil, daß die Ölfraktion aus einer erneuerbaren
und umweltfreundlichen Quelle abgeleitet wird.
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Die
US-Patente 5,683,710 und
5,613,583 offenbaren Emulsionen,
die Lipidvesikel aus Öl
produzierenden Pflanzen umfassen. Die in diesen Patenten offenbarten
Emulsionen werden aus relativ unbehandelten Samenextrakten hergestellt
und umfassen eine Reihe von Samenkomponenten, einschließlich glykosylierte
und nicht-glykosylierte Proteine. Es ist ein Nachteil der Emulsionen,
die diese Patente betreffen, daß sie
verunreinigende Samenkomponenten umfassen, die den Emulsionen eine
Reihe von ungewünschten
Eigenschaften verleihen, die eine Allergenität und ungewünschte Geruchs-, Geschmacks-,
Farb- und organoleptische Merkmale einschließen können. Infolge der Gegenwart
von Samenverunreinigungen haben die in diesen Patenten offenbarten
Zubereitungen von Lipidvesikeln eingeschränkte Anwendungsmöglichkeiten.
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WO 98/27115 lehrt ein Verfahren
der Abtrennung eines Zielmoleküls
aus einem Gemisch, bei dem Ölkörperchen
und deren assoziierte Proteine als Affinitätsmatrizes eingesetzt werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neuartige Emulsionsformulierungen,
die eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
umfassen, welche intakte Ölkörperchen
von ungefähr
einheitlicher Größe, Form und
Dichte umfassen, wobei diese Emulsion weiterhin ein Konservierungsmittel
umfaßt.
Die Emulsionsformulierungen der vorliegenden Erfindung sind erhältlich in
nichttoxischen und nahrungsmitteltauglichen Formen. Außerdem sind
die Emulsionsformulierungen vorteilhafterweise hergestellt aus einer Ölkörperchenzubereitung,
welche eine cremige Textur aufweist, und können daher bei einer Reihe
von häuslichen
und industriellen Anwendungen einfach angewendet werden. Die Erfinder
der vorliegenden Erfindung haben herausgefunden, daß die Ölkörperchenfraktion
von lebenden Zellen bei der Formulierung von einer Reihe von neuartigen
auf einer Emulsion basierenden Nahrungsmittel-, Kosmetik-, Pharmazie-
und Industrieprodukten nützlich
ist. Allgemein formuliert stellt die vorliegende Erfindung eine
Emulsionsformulierung bereit, die gewaschene Ölkörperchen umfaßt, welche
aus einer Zelle abgeleitet wurden.
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Die
Erfindung stellt auch Verfahren zur Herstellung der Emulsionsformulierungen
bereit und die Verwendung der Emulsionsformulierungen in verschiedenen
häuslichen
und industriellen Zusammensetzungen.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Emulsionsformulierungen
bereit, bei dem man: 1) Ölkörperchen
aus einer Zelle gewinnt, 2) die Ölkörperchen
wäscht,
um eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
zu erhalten, die intakte Ölkörperchen
von etwa einheitlicher Größe, Form
und Dichte umfaßt,
wobei die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
weniger als 10% anderes Samenprotein enthält, 3) die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in eine Emulsionsformulierung formuliert und 4) die Emulsionsformulierung
so behandelt, daß die
Kontamination durch Bakterien, Pilze, Mykoplasmen, Viren und dergleichen
oder ungewünschte
chemische Reaktionen vermieden werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird die gewaschene Ölkörperchenzubereitung aus Pflanzensamen
erhalten, einschließlich Samen
von Rapssamen, Sojabohne, Mais und Sonnenblume. Demgemäß stellt
die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung der Emulsionsformulierungen aus
Pflanzensamen bereit, bei dem man:
- (a) Pflanzensamen
zerkleinert,
- (b) Feststoffe von den zerkleinerten Samen entfernt,
- (c) die Ölkörperchenphase
von der wäßrigen Phase
trennt,
- (d) die Ölkörperchenphase
wäscht,
um eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
hervorzubringen, die intakte Ölkörperchen
von etwa einheitlicher Größe, Form
und Dichte umfaßt,
wobei die gewaschene Ölkörperchenzusammensetzung weniger
als 10% an anderem Samenprotein enthält,
- (e) die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in eine Emulsion formuliert,
- (f) die Emulsionsformulierung so behandelt, daß die Kontamination
durch Bakterien, Pilze, Mykoplasmen, Viren und dergleichen oder
ungewünschte
chemische Reaktionen vermieden werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird vor oder nach der Zerkleinerung der Samen eine
flüssige
Phase zugegeben.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das Formulieren der Emulsion (e) das Zugeben einer flüssigen Phase
zu der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung.
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Die
Emulsionen der vorliegenden Erfindung können in einem weiten Anwendungsbereich
eingesetzt werden, einschließlich
bei der Herstellung von Nahrungs- oder Futtermitteln, pharmazeutischen Produkten,
Körperpflegeprodukten
und industriellen Produkten. Die Emulsionsformulierung der vorliegenden
Erfindung ist insbesondere geeignet für die Herstellung von nahrungsmitteltauglichen
Produkten, da sie nicht toxisch, cremig in ihrer Textur und bioabbaubar
ist.
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Weitere
Aufgaben, Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
nach Betrachtung der anhängenden
Figuren und der folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung offensichtlich werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
ein mit Coomassie-Blau gefärbtes Gel
einer Zubereitung von gewaschenen Ölkörperchen aus weißem Senf,
Rapssamen (Brassica napus), Sojabohne, Erdnuß, Kürbis, Lein, Sonnenblume, Carthamus
und Mais.
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2A–C
sind mit Coomassie-Blau gefärbte Gele,
die die Proteinprofile von verschiedenen Samenfraktionen darstellen,
die erhalten wurden aus Brassica napus (Canola) (A), Sonnenblume
(B) und Mais (C). Die Gele zeigen die folgenden Fraktionen: (1)
Gesamtsamenprotein (TSP), (2) dekantierte flüssige Phase (DL), (3) ungewaschene Ölkörperchen (LP1),
(4) drei Waschgänge
mit Wasser (LP4), (5) vier Waschgänge mit Wasser und ein Waschgang
mit 100 mM Na2CO3 (washed).
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Wie
zuvor erwähnt
wurde, betrifft die vorliegende Erfindung eine Emulsion, die eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung
umfaßt,
welche intakte Ölkörperchen
von ungefähr
einheitlicher Größe, Form
und Dichte umfaßt,
wobei die Emulsion weiterhin ein Konservierungsmittel umfaßt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer
Emulsionsformulierung bereit, bei dem man:
- (1) Ölkörperchen
aus einer Zelle erhält,
- (2) die Ölkörperchen
wäscht,
um eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
zu erhalten, die intakte Ölkörperchen
von ungefähr
einheitlicher Größe, Form
und Dichte umfaßt,
wobei die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
weniger als 10% an anderem Samenprotein enthält,
- (3) die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in eine Emulsionsformulierung formuliert und
- (4) diese Emulsionsformulierung so behandelt, daß die Kontamination
durch Bakterien, Pilze, Mykoplasmen, Viren und dergleichen oder
ungewünschte
chemische Reaktionen vermieden werden.
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Die
Zelle kann jede Zelle sein, die Ölkörperchen
(oder Ölkörperchen-ähnliche
Strukturen) enthält,
einschließlich
Pflanzenzellen, Tierzellen, Pilzzellen und Bakterienzellen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung werden die Ölkörperchen
aus einer Pflanzenzelle erhalten. Die Ölkörperchen können aus einer Pflanzenzelle
erhalten werden, indem man die Pflanzenzellmembran und die Zellwand
nach einem beliebigen Verfahren aufbricht, bei dem die Zellbestandteile
freigesetzt werden, ohne die strukturelle Integrität der Ölkörperchen
wesentlich zu beeinträchtigen.
Vorzugsweise werden die Ölkörperchen
aus Pflanzensamen erhalten. Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung
weiterhin ein Verfahren zur Herstellung einer Emulsionsformulierung
bereit, bei dem man:
- (1) Ölkörperchen aus Pflanzensamen
nach einem Verfahren gewinnt, bei dem man:
(a) die Pflanzensamen
zerkleinert,
(b) Feststoffe von den zerkleinerten Samen entfernt
und
(c) die Ölkörperchenphase
von der wäßrigen Phase
trennt,
- (2) die Ölkörperchenphase
wäscht,
um eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
hervorzubringen, die intakte Ölkörperchen
von etwa einheitlicher Größe, Form
und Dichte umfaßt,
wobei die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
weniger als 10% an anderem Samenprotein enthält,
- (3) die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in eine Emulsionsformulierung formuliert und
- (4) die Emulsionsformulierung so behandelt, daß die Kontamination
durch Bakterien, Pilze, Mykoplasmen, Viren und dergleichen oder
ungewünschte
chemische Reaktionen vermieden werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird vor oder während
der Zerkleinerung der Samen eine flüssige Phase zu den Samen zugegeben.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung umfaßt
das Formulieren der Emulsion (e) das Zugeben einer flüssigen Phase
zu der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung.
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Der
Begriff "Zerkleinern", wie er hier verwendet
wird, bedeutet Mahlen, Zerstoßen,
Häckseln
oder Granulieren der Samen, und diese Begriffe können innerhalb dieser Anmeldung
austauschbar verwendet werden. Bei dem Verfahren werden die Samenzellen
aufgebrochen.
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Der
Begriff "Feststoffe", wie er hier verwendet
wird, bedeutet jedes Material, das in der wäßrigen Phase oder in der Ölkörperchenphase
nicht löslich ist,
wie z. B. Samenschalen.
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Der
Begriff "Waschen
der Ölkörperchen", wie er hier verwendet
wird, bedeutet jedes Verfahren, welches zelluläre Verunreinigungen aus der Ölkörperchenphase
entfernt, insbesondere jede Verunreinigung, die der Emulsionsformulierung
ungewünschte
Eigenschaften verleiht, wie z. B. allergene Eigenschaften, ungewünschte Farbe,
ungewünschter
Geruch, ungewünschter
Geschmack oder ungewünschte
organoleptische Eigenschaften, oder eine beliebige andere ungewünschte Eigenschaft.
Die Beispiele für
Verfahren des Waschens umfassen Trennverfahren, die auf Gravitation
beruhen, wie z. B. zentrifugations- und größenausschlußbasierte Trenntechniken, wie
z. B. die Membran-Ultrafiltration und die Querstrom-Mikrofiltration.
Die Waschverfahren und -bedingungen werden in Übereinstimmung mit der gewünschten
Reinheit der Ölkörperchenzubereitung ausgewählt.
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Der
Begriff "gewaschene Ölkörperchenzubereitung", wie er hier verwendet
wird, bedeutet eine Zubereitung von Ölkörperchen, aus der eine signifikante
Menge an zellulärem
Material entfernt worden ist, einschließlich Verunreinigungen, die
der Emulsionsformulierung ungewünschte
Eigenschaften verleihen, wie z. B. allergene Eigenschaften, ungewünschte Farb-,
Geruchs-, Geschmacks- oder organoleptische Eigenschaften, oder eine
beliebige andere ungewünschte
Eigenschaft. Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
enthält
weniger als 10% an anderen Samenproteinen.
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Mit "Formulieren der Ölkörperchen
in eine Emulsion" ist
gemeint, daß die
gewaschene Ölkörperchenzubereitung,
falls erforderlich, vermischt oder homogenisiert wird, bis sich
eine Emulsion ausbildet. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein zusätzlicher
Bestandteil zugegeben, wie z. B. eine flüssige Phase, und die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
und die flüssige
Phase werden vermischt, bis ein homogenes Gemisch erreicht wird.
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Die
gewaschenen Ölkörperchenzubereitungen
sind insbesondere geeignet für
die Formulierung von Emulsionen infolge der oben erwähnten vorteilhaften
Eigenschaften.
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EIGENSCHAFTEN DER ÖLKÖRPERCHEN
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Die
Emulsionsformulierungen der vorliegenden Erfindung umfassen intakte
gewaschene Ölkörperchen
von ungefähr
einheitlicher Größe, Form
und Dichte. Wenn sie unter dem Elektronenmikroskop betrachtet werden,
erscheinen die Ölkörperchen
mehr oder weniger als sphärisch
geformte Strukturen (siehe: Beispiel Murphy, D. J. und Cummins,
I., 1989, Phytochemistry, 28: 2063–2069; Jacks, T. J. et al., 1990,
JAOCS, 67: 353–361).
Die typischen Größen von Ölkörperchen
variieren zwischen 0,4 μm
und 1,5 µm
(Murphy D. J. und Cummins, I., 1989, Phytochemistry, 28: 2063–2069).
Es wurde herausgefunden, daß die Ölkörperchen
in einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung,
die aus Rapssamen isoliert wurde, symmetrisch und unimodal um 1 µm verteilt vorlagen,
wenn sie unter Anwendung eines Malvern Größen-Analysators analysiert
wurden. Unter Verwendung eines Malvern Größen-Analysators konnte eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung
eindeutig von im Handel erhältlichen Öl-in-Wasser-Emulsionen,
einschließlich
Sojamilch, Mayonnaise (Kraft Real Mayonnaise) und zwei Kokosnußmilchzubereitungen
(Tosca, Aroy-D), unterschieden werden.
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Die
exakte Größe und Dichte
der Ölkörperchen
hängt wenigstens
zum Teil von der genauen Protein/Phospholipid/Triacylglycerid-Zusammensetzung,
welche vorliegt, ab. Die Erzeugung von gewaschenen Ölkörperchen
gemäß der vorliegenden
Erfindung führt
nicht zu einer wesentlichen Veränderung
der Form der Ölkörperchen
im Vergleich zu denjenigen, die in ganzen Samen vorliegen, wenn
man sie unter dem Elektronenmikroskop betrachtet.
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Beim
Aufbrechen einer Zelle, die Ölkörperchen
enthält,
kann die Ölkörperchenfraktion
schnell und einfach aus wäßrigen Lösungen abgetrennt
werden, da die Ölkörperchenfraktion
in wäßrigen Lösungen bei
Anwendung einer Zentrifugalkraft aufschwimmen wird. In Lösungen,
bei denen die Dichte der Ölkörperchenfraktion
größer ist
als die des Lösungsmittels,
wie z. B. 95%-iger
Ethanol, werden sich die Ölkörperchen
unter den gleichen Bedingungen sedimentieren. Die Ölkörperchenfraktion
kann von der wäßrigen Fraktion
auch durch auf Größenausschluß basierende
Trennverfahren, wie z. B. die Membranfiltration, abgetrennt werden,
was insofern vorteilhaft sein kann, da Ölkörperchen von noch einheitlicherer
Größe erhalten
werden können.
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Die Ölkörperchen,
die in den Zubereitungen von gewaschenen Ölkörperchen gemäß der vorliegenden
Erfindung vorliegen, sind resistent gegen die Exposition gegenüber starken
Säuren
und Basen, einschließlich
einer längeren
Exposition gegenüber Säurebedingungen
von wenigstens so wenig wie einem pH-Wert von 2 und basischen Bedingungen
von wenigstens so viel wie einem pH-Wert von 10. Ein geringer Verlust
an Öl wurde
beobachtet, wenn es einem kleinem pH-Wert von 12 ausgesetzt wurde, was auf
einen Verlust an Integrität
der Ölkörperchenstruktur
hinweist. Außerdem
beeinträchtigt
die Extraktion mit verschiedenen organischen Lösungen, einschließlich Methanol,
Ethanol, Hexan, Isopropylalkohol und Ethylacetat die Integrität der Ölkörperchen, die
in der Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen vorliegen, nicht oder
nur gering. Die Ölkörperchen,
die in der Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen vorliegen, erwiesen
sich als widerstandsfähig
gegenüber
dem Mischen mit anionischen Detergenzien, Natriumdode cylsulfat (SDS),
dem kationischen Detergens Hexadecyltrimethylbromid und Tween-80,
einem nicht-ionischen Detergens. Das Kochen der Zubereitung mit
gewaschenen Ölkörperchen
in der Gegenwart von SDS erwies sich als wenigstens teilweise zum
Zerfall der Ölkörperchenstruktur
führend.
Die Ölkörperchen,
die in der Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen vorliegen, sind stabil,
wenn sie für
2 Stunden bei wenigstens 100°C
gehalten werden. Ein langsames Einfrieren und Auftauen der Zubereitungen
mit gewaschenen Ölkörperchen
führte
zu einer Veränderung
in deren physikalischer Erscheinung, die gekennzeichnet war durch die
Bildung von Klümpchen
im Gegensatz zu einer homogenen Emulsion. Die Klümpchenbildung der Ölkörperchen
infolge von Einfrieren-Auftauen könnte bis zu einem hohen Grad
auch verhindert werden, indem man entweder a) blitzartig in flüssigem Stickstoff einfriert,
anstatt bei –20°C langsam
einzufrieren, oder b) Glycerol im Überschuß von 5% (V/V) zu der Ölkörperchenzubereitung
vor dem Einfrieren zugibt. Die Widerstandsfähigkeit gegenüber relativ
rauhen chemischen und physikalischen Bedingungen ist ein einzigartiges
Merkmal der Ölkörperchen,
die in der Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen der vorliegenden Erfindung
vorliegen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Emulsionsformulierungen bereit, die Ölkörperchen
umfassen, aus denen eine signifikante Menge an Samenverunreinigungen
entfernt worden ist. Diese Verunreinigungen umfassen Proteine, flüchtige Stoffe
und andere Verbindungen, die ungewünschte Farb-, Geruchs-, Geschmacks-,
organoleptische Eigenschaften oder andere ungewünschte Eigenschaften verleihen
können.
Von einer Reihe von Samenproteinen wurde berichtet, daß sie allergene
Reaktionen verursachen können.
Zum Beispiel berichten Ogawa et al. (1993, Biosci. Biotechnol. Biochem.,
57: 1030–1033) von
der Allergenität
des Sojabohnenglykoproteins P34 (alternativ bezeichnet als Gly m
Bd 30K). Auch gegen Rapssamen-, Weizen- und Gerstensamenproteine
wurden allergene Reaktionen berichtet (Armentia et al., 1993, Clin.
Exp. Allergy 23: 410–415;
Monsalve et al., 1993, Clin. Exp. Allergy 27: 833–841). Demzufolge
ist das Entfernen von verunreinigenden Samenproteinen vorteilhaft.
Die Waschbedingungen können
so ausgewählt
sein, daß eine
im wesentlichen reine Ölkörperchenzubereitung
erhalten wird. In diesem Fall sind in der Zubereitung im wesentlichen nur
die Ölkörperchenproteine
vorhanden.
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Für viele
Anwendungen wird es als vorteilhaft betrachtet, daß eine reine,
besser definierte Ölkörperchenzubereitung
erhalten wird, da dies eine größere Kontrolle über den
Formulierungsprozeß der fertigen
Emulsion ermöglicht.
Damit die Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen in eine diverse Reihe
von Emulsionen eingeschlossen werden kann, ist es gewünscht, daß flüchtige Stoffe
auf einem Minimum gehalten werden und daß die Farbe vorzugsweise hell
oder weiß ist.
Das Waschen der Ölkörperchenzubereitung
führt zu
einer heller gefärbten Zubereitung.
Außerdem
wird eine wesentliche Menge an flüchtigen Stoffen entfernt. Durch
das Waschen werden auch die Verbindungen entfernt, die das Wachstum
von Mikroorganismen fördern,
da beobachtet wurde, daß eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung
eine längere
Haltbarkeit aufwies als eine ungewaschene Zubereitung. Andere Verbindungen, die
durch das Waschen entfernt werden, umfassen antinutritive Glucosinolate
und/oder Abbauprodukte davon und faseriges Material. Es wurde beobachtet, daß im Vergleich
zu einer ungewaschenen Zubereitung größere Mengen an Wasser von der
gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
absorbiert bleiben, wenn sie mit bis zu 60°C oder 80°C wärmebehandelt wurde. Beim Herunterkühlen auf
Raumtemperatur und beim Zentrifugieren wurde beobachtet, daß die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
stabil blieb, während
bei der ungewaschenen Zubereitung eine Phasentrennung auftrat. Angesichts
der verbesserten Stabilität
der gewaschenen Ölkörperchen
sind diese bevorzugt, wenn das Formulierungsverfahren die Anwendung
von Wärme
einschließt.
Wenn sie auf 40°C
erwärmt
wurde, war die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in der Lage, größere Mengen
an exogen zugegebenem Wasser zu absorbieren, ohne daß dies zu
einer Phasentrennung führte.
Demnach sind bei der Formulierung von wäßrigen Emulsionen gewaschene Ölkörperchen
bevorzugt. Die Kapazität, exogen
zugegebene Öle
zu absorbieren, wurde ebenso zwischen einer Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen
und einer ungewaschenen Zubereitung verglichen. Zu der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
konnten größere Mengen
an exogenem Öl
zugegeben werden, bevor sich eine nichtstabile Emulsion ausbildete.
Dies ist vorteilhaft bei Formulierungen, bei denen exogene Öle oder
Wachse bei dem Formulierungsprozeß zugegeben werden, wie z.
B. wenn Schmiermittel oder Kosmetika hergestellt werden. Wenn man
die Viskosität
zwischen einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
und einer nicht gewaschenen Zubereitung verglich, fand man heraus,
daß die
gewaschene Zubereitung viskoser war. Eine viskosere Zubereitung
von Ölkörperchen
ist gewünscht,
da dies das Erfordernis, Verdickungsmittel bei dem Formulierungsverfahren
zuzugeben, beseitigt.
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Die
hier bereitgestellte Zubereitung mit gewaschenen Ölkörperchen
ist in vielerlei Hinsicht einer ungewaschenen Zubereitung überlegen.
Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
der vorliegenden Erfindung ist eine besser definierte Zubereitung mit
einer längeren
Lebenszeit und bevorzugten Farb-, Geruchs- und Viskositätseigenschaften.
Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
hat auch überlegene
Wasser- und Ölabsorptionseigenschaften.
Schließlich
ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von allergenen Reaktionen
aufgrund des Entfernens einer signifikanten Menge an Samenproteinen geringer.
Diese Eigenschaften ermöglichen
die Verwendung der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
bei der Formulierung einer Reihe von häuslichen und industriellen
Emulsionen.
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Die
obigen Beobachtungen wurden gemacht bei der Verwendung von gewaschenen
und ungewaschenen Ölkörperchenzubereitungen,
die aus Rapssamen erhalten wurden und die, wie in Beispiel 2 der vorliegenden
Anmeldung ausführlich
beschrieben, hergestellt wurden. Es wird angenommen, daß die Widerstandsfähigkeit
gegenüber
relativ rauhen chemischen und physikalischen Bedingungen unabhängig von
der Quelle der Ölkörperchen
ein Merkmal der Ölkörperchen,
die in den gewaschenen Ölzubereitungen
der vorliegenden Erfindung vorliegen, sein wird. Allerdings ist
es wahrscheinlich, daß eine
oder mehrere der zuvor aufgeführten
Eigenschaften von Rapssamenölkörperchen
in Abhängigkeit
von den Zellen, aus denen die gewaschene Ölkörperchenzubereitung erhalten
wird, variieren wird. Nichtsdestotrotz soll sich die vorliegende
Erfindung eindeutig auf eine Ölkörperchenzubereitung
beziehen, die aus einer beliebigen Zelle, die Ölkörperchen enthält, erhalten
werden kann.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung werden die Ölkörperchen aus Pflanzensamen
erhalten. Das Vorliegen von intakten Ölkörperchen in der Emulsion und
die beschriebenen Merkmale dieser Ölkörperchen unterscheiden die
vorliegende Emulsionsformulierung eindeutig von anderen Materialien,
die aus Pflanzensamen erzeugt werden können.
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QUELLEN UND HERSTELLUNG DER ÖLKÖRPERCHEN
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Die
vorliegende gewaschene Ölkörperchenzubereitung
kann aus einer Zelle, die Ölkörperchen oder ölkörperchenähnliche
Organellen enthält,
erhalten werden. Diese umfassen tierische Zellen, Pflanzenzellen,
Pilzzellen, Hefezellen (Leber, R. et al., 1994, Yeast 10: 1421–1428),
Bakterienzellen (Pieper-Fürst
et al., 1994, J. Bacterol. 176: 4328–4337) und Algenzellen (Rossler,
P. G., 1988, J. Physiol. (London) 24: 394–400). Bei bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung werden die Ölkörperchen aus
einer Pflanzenzelle erhalten, einschließlich Zellen aus Pollen, Sporen,
Samen und vegetativen Pflanzenorganen, in denen Ölkörperchen oder ölkörperchenähnliche
Organellen vorliegen (Huang, 1992, Ann. Rev. Plant Physiol. 43:
177–200).
Noch bevorzugter wird die gewaschene Ölkörperchenzubereitung der vorliegenden
Erfindung aus einem Pflanzensamen erhalten, und besonders bevorzugt
aus der Gruppe von Pflanzenarten umfassend: Rapssamen (Brassica
spp.), Sojabohne (Glycine max), Sonnenblume (Helianthus annuus), Ölpalme (Elaeis
guineensis), Baumwollsamen (Gossypium spp.), Erdnuss (Arachis hypogaea),
Kokosnuss (Cocos nucifers), Rizinus (Rizinus communis), Carthamus (Carthamus
tinctorius), Senf (Brassica spp. und Sinapis alba), Koriander (Coriandrum
sativum), Kürbis (Cucurbita
maxima), Leinsamen/Lein (Linum usitatissimum), Brasilnuss (Bertholletia
excelsa), Jojoba (Simmondsia chinenis) und Mais (Zea mays). Man zieht
die Pflanzen an und läßt sie Samen
bilden unter Anwendung von landwirtschaftlichen Kulturpraktiken, die
einem Fachmann auf dem Gebiet wohlbekannt sind. Nach dem Ernten
der Samen und, falls gewünscht,
nach dem Entfernen von Material, wie z. B. Steine oder Samenschalen
(Schälen),
indem man z. B. siebt oder spült,
und wahlweise dem Trocknen der Samen, werden die Samen anschließend durch
mechanisches Drücken,
Zerkleinern oder Zerstoßen weiterverarbeitet.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
wird vor dem Zerkleinern der Samen eine flüssige Phase zugegeben. Dies
ist als Naßmahlen bekannt.
Vorzugsweise ist die Flüssigkeit
Wasser, obwohl organische Lösungsmittel,
wie z. B. Ethanol, auch verwendet werden können. Das Naßmahlen
bei Ölextraktionsverfahren
wurde für
Samen aus einer Reihe von Pflanzenarten beschrieben, einschließlich: Senf
(Aguilar et al., 1990, Journal of Texture studies 22: 59–84), Sojabohne
(
US-Patent 3,971,856 ;
Carter et al., 1974, J. Am. Oil Chem. Soc. 51: 137–141), Erdnuß (
US-Patent 4,025,658 ;
US-Patent 4,362,759 ), Baumwollsamen
(Lawhon et al., 1977, J. Am. Oil Chem. Soc. 63: 533–534) und
Kokosnuß (Kumar
et al., 1995, INFORM 6 (11): 1217–1240). Es kann auch vorteilhaft
sein, die Samen über
einen Zeitraum von etwa 15 Minuten bis etwa 2 Tagen vor dem Zerkleinern
in einer flüssigen
Phase zu imbibieren. Das Imbibieren kann die Zellwände aufweichen
und den Zerkleinerungsprozeß erleichtern.
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Das
Imbibieren über
längere
Zeiträume
kann den Keimungsprozeß vortäuschen und
zu bestimm ten vorteilhaften Veränderungen
der Zusammensetzung der Samenbestandteile führen. Bei einer anderen Ausführungsform
wird die flüssige
Phase zugegeben, nachdem die Samen zerkleinert wurden. Dies ist
bekannt als Trockenmahlen. Vorzugsweise ist die zugegebene flüssige Phase
Wasser.
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Die
Samen werden vorzugsweise unter Verwendung einer Kolloidmühle, wie
z. B. die MZ130 (Fryma Inc.) zerkleinert. Neben Kolloidmühlen können auch
andere Mahl- und Zerkleinerungsvorrichtungen, die in der Lage sind,
Samenmengen im industriellen Maßstab
zu verarbeiten, bei der hier beschriebenen Erfindung eingesetzt
werden, einschließlich:
Rohrwalzen, Tellermühlen,
Kolloidmühlen,
Stiftmühlen,
Orbital-Mühlen,
IKA-Mühlen
und Homogenisatoren im industriellen Maßstab. Die Auswahl der Mühle kann
von den Samendurchsatzerfordernissen abhängig sein sowie von der Quelle
der Samen, die eingesetzt wird. Es ist von wesentlicher Bedeutung,
daß die
Samenölkörperchen
während des
Zerkleinerungsprozesses intakt bleiben. Daher sind jegliche Betriebsbedingungen,
die bei der Ölsamenverarbeitung üblicherweise
eingesetzt werden, welche dazu neigen, die Ölkörperchen zu verletzen, für die Anwendung
bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ungeeignet. Die Mahltemperaturen
liegen vorzugsweise zwischen 10°C
und 90°C
und bevorzugter zwischen 26°C
und 30°C,
während
der pH-Wert vorzugsweise zwischen 2,0 und 10 gehalten wird.
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Feste
Verunreinigungen, wie z. B. Samenschalen, Fasermaterial, ungelöste Kohlehydrate
und Proteine und andere unlösliche
Verunreinigungen werden aus der zerkleinerten Samenfraktion entfernt. Das
Abtrennen der festen Verunreinigungen kann erreicht werden, indem
man eine Dekantier-Zentrifuge, wie z. B. eine HASCO 200 2-Phasen-Dekantier-Zentrifuge
oder eine NX310B (Alpha Laval) verwendet. In Abhängigkeit von den Samendurchsatzerfordernissen
kann die Kapazität
der Dekantier-Zentrifuge variiert werden, indem man andere Dekantier-Zentrifugenmodelle
verwendet, wie z. B. 3-Phasen-Dekanter. Die Betriebsbedingungen
variieren in Abhängigkeit von
der bestimmten Zentrifuge, welche eingesetzt wird, und müssen so
eingestellt werden, daß unlösliche Verunreinigungsmaterialien
sedimentieren und beim Dekantieren sedimentiert bleiben. Eine teilweise
Trennung der Ölkörperchenphase
und der flüssigen
Phase kann unter diesen Bedingungen beobachtet werden.
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Im
Anschluß an
das Entfernen der unlöslichen
Verunreinigungen wird die Ölkörperchen
phase von der wäßrigen Phase
abgetrennt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
eine Rohrzentrifuge eingesetzt. Bei anderen Ausführungsformen können Hydrozyklone,
Tellerzentrifugen oder das Absetzen von Phasen unter natürlicher Schwerkraft
oder ein beliebiges anderes auf Schwerkraft beruhendes Trennverfahren
eingesetzt werden. Ebenso ist es möglich, die Ölkörperchenfraktion von der wäßrigen Phase
unter Einsatz von Größenausschlußverfahren,
wie z. B. die Membran-Ultrafiltration und die Querstrom-Mikrofiltration,
zu trennen. Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist die Rohrzentrifuge ein Sharples-Modell AS-16 (Alpha Laval) oder
eine AS-46 Sharples (Alpha Laval). Ein wesentlicher Parameter ist
die Größe des Ring damms,
der verwendet wird, um die Zentrifuge zu betreiben. Ringdämme sind
entfernbare Ringe mit einer zentralen kreisförmigen Öffnung, die, im Falle von AS-16,
von 28 bis 36 mm variiert, und sie regulieren die Trennung der wäßrigen Phase
von der Ölkörperchenphase,
wodurch die Reinheit der Ölkörperchenfraktion,
welche erhalten wird, beeinflußt
wird. Bei bevorzugten Ausführungsformen
wird eine Ringdammgröße von 29
oder 30 mm eingesetzt, wenn man die AS-16 verwendet. Die genaue
eingesetzte Ringdammgröße hängt von der
Samenölart,
die verwendet wird, ab sowie von der gewünschten finalen Konsistenz
der Ölkörperchenzubereitung.
Die Effizienz der Trennung wird weiterhin beeinflußt durch
die Flußrate.
Wenn die AS-16 verwendet wird, sind die Flußraten typischerweise zwischen
750–1000
ml/min (Ringdammgröße 29) oder
zwischen 400–600
ml/min (Ringdammgröße 30),
und die Temperaturen werden vorzugsweise zwischen 26°C und 30°C gehalten.
In Abhängigkeit von
dem eingesetzten Zentrifugenmodell müssen die Flußraten und
die Ringdammgrößen so eingestellt werden,
daß eine
optimale Trennung der Ölkörperchenfraktion
von der wäßrigen Phase
erreicht wird. Diese Einstellungen sind für einen Fachmann offensichtlich.
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Die
Trennung von Feststoffen und die Trennung der wäßrigen Phase von der Ölkörperchenfraktion
kann auch gleichzeitig durchgeführt
werden, indem man eine auf Schwerkraft basierende Trennmethode,
wie z. B. die 3-Phasen-Röhrenzentrifuge,
oder einen Dekanter oder einen Hydrozyklon oder eine auf Größenausschluß basierende
Trennmethode verwendet.
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Die
Zusammensetzungen, die auf dieser Stufe des Verfahrens erhalten
werden, sind im allgemeinen relativ grob und umfassen eine Reihe
von Samenproteinen, welche glykosylierte und nicht-glykosylierte
Proteine und andere Verunreinigungen, wie z. B. Stärke oder
Glukosinolate oder Abbauprodukte davon umfassen. Die vorliegende
Erfindung umfaßt
das Entfernen von signifikanten Mengen an Samenverunreinigungen.
Um das Entfernen von verunreinigendem Samenmaterial zu erreichen,
wird die Ölkörperchenzubereitung,
die bei der Abtrennung aus der wäßrigen Phase
erhalten wird, wenigstens einmal gewaschen, indem man die Ölkörperchenfraktion
resuspendiert und die resuspendierte Fraktion zentrifugiert. Dieses
Verfahren ergibt das, was für Zwecke
dieser Anmeldung als eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung bezeichnet
wird. Die Anzahl der Waschgänge
wird im allgemeinen abhängen
von der gewünschten
Reinheit der Ölkörperchenfraktion. In
Abhängigkeit
von den Waschbedingungen, die eingesetzt werden, kann eine im wesentlichen
reine Ölkörperchenzubereitung
erhalten werden. Bei einer solchen Zubereitung wären die einzigen Proteine,
die anwesend sind, die Ölkörperchenproteine.
Um die Ölkörperchenfraktion
zu waschen, können
Röhrenzentrifugen
oder andere Zentrifugen, wie z. B. Hydrozyklone oder Teilerzentrifugen,
eingesetzt werden. Das Waschen der Ölkörperchen kann durchgeführt werden,
indem man Wasser, Puffersysteme, z. B. Natriumchlorid in Konzentrationen
zwischen 0,01 M und wenigstens 2 M, 0,1 M Natriumcarbonat mit hohem pH-Wert
(11–12),
Puffer mit wenig Salz, wie z. B. 50 mM Tris-HCl mit einem pH-Wert
von 7,5, organische Lösungsmittel,
Detergenzien oder eine beliebige andere flüssige Phase verwendet. Bei
bevorzugten Ausführungsformen
werden die Waschgänge
durchgeführt
bei einem hohen pH-Wert (11–12).
Die flüssi ge
Phase, die für
das Waschen verwendet wird, sowie die Waschbedingungen, wie z. B.
der pH-Wert und
die Temperatur, können
in Abhängigkeit
von der Samenart, die verwendet wird, variiert werden. Das Waschen
bei einer Reihe von verschiedenen pH-Werten zwischen pH 2 und pH
11–12
kann vorteilhaft sein, da dies ermöglicht, daß man stufenweise Verunreinigungen,
insbesondere Proteine, entfernt. Die Waschbedingungen werden so
ausgewählt,
daß die
Waschstufen zum Entfernen von signifikanten Mengen an Verunreinigungen
führen,
ohne die strukturelle Integrität
der Ölkörperchen
zu beeinträchtigen.
Bei Ausführungsformen,
bei denen mehr als eine Waschstufe ausgeführt wird, können die Waschbedingungen für die verschiedenen
Waschstufen variieren. Die SDS-Gelektrophorese oder andere analytische
Verfahren können
einfach verwendet werden, um das Entfernen von Samenproteinen oder
anderen Verunreinigungen durch das Waschen der Ölkörperchen zu kontrollieren.
Es ist nicht erforderlich, zwischen den Waschstufen die wäßrige Phase
vollständig
zu entfernen, und die fertige gewaschene Ölkörperchenzubereitung kann in
Wasser, einem Puffersystem, z. B. 50 mM Tris-HCl mit einem pH-Wert
von 7,5, oder einer beliebigen anderen flüssigen Phase suspendiert werden,
und wenn dies so gewünscht
ist, kann der pH-Wert auf einen beliebigen pH-Wert zwischen pH 2
und pH 10 eingestellt werden.
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Das
Verfahren zur Herstellung der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung kann durchgeführt werden
mit chargenweisem Betrieb oder in einem Verfahren mit kontinuierlichem
Durchfluß.
Insbesondere dann, wenn Röhrenzentrifugen
verwendet werden, erzeugt ein System von Pumpen, die zwischen den
Stufen (a) und (b), (b) und (c) und (c) und (d) arbeiten, einen
kontinuierlichen Fluß über das verarbeitende
System. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Pumpen
luftbetriebene Doppelmembranpumpen vom Typ M2 Wilden mit 1 Inch. Bei
anderen Ausführungsformen
können
Pumpen, wie z. B. hydraulische oder peristaltische Pumpen, eingesetzt
werden. Um einen Nachschub mit homogener Konsistenz für die Dekanterzentrifuge
und für die
Röhrenzentrifuge
aufrecht zu erhalten, können Homogenisatoren,
wie z. B. ein IKA-Homogenisator, zwischen
den Trennstufen eingefügt
werden. Zwischen verschiedenen Zentrifugen oder auch auf Größenausschluß basierenden
Trennvorrichtungen, die eingesetzt werden, um die Ölkörperchenzubereitungen
zu waschen, können
auch In-Line-Homogenisatoren eingefügt werden. Die Ringdammgrößen, Pufferzusammensetzungen,
die Temperatur und der pH-Wert
können
bei jeder Waschstufe von der Ringdammgröße, die in der ersten Trennstufe
eingesetzt wird, verschieden sein.
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Bei
Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen Ölkörperchen
aus weicheren Geweben isoliert werden, z. B. aus dem Mesocarpgewebe
von Oliven, können
die Techniken, die eingesetzt werden, um die Zellen aufzubrechen,
von denjenigen, die eingesetzt werden, um härtere Samen aufzubrechen, in
gewisser Weise abweichen. Zum Beispiel können auf Druck basierende Techniken
gegenüber
zerstoßenden
Techniken bevorzugt sein. Die Methodik der Isolierung von Ölkörperchen
in einem kleinen Maßstab wurde
berichtet für
die Isolierung von Ölkörperchen aus
den Mesocarpgeweben der Olive (Olea europea) und der Avocado (Persea
mericana) (Ross et al., Plant Science, 1993, 93: 203–210) und
aus Rapssamenembryonen, die aus dem Mikrospur abgeleitet wurden
(Brassica napus) (Holbrook et al., Plant Physiol., 1991, 97: 1051–1058).
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Bei
Ausführungsformen
der Erfindung, bei denen die Ölkörperchen
aus nichtpflanzlichen Zellen erhalten werden, wird die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
nach ähnlichen
Verfahren, wie sie oben beschrieben wurden, isoliert. Die Methodik
des Isolierens von Ölkörperchen
aus Hefe wurde dokumentiert (Ting et al., 1997, Journal Biol. Chem.
272: 3699–3706).
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Die
chemischen und physikalischen Eigenschaften der Ölfraktion können auf wenigstens zwei Weisen
variiert werden. Erstens enthalten verschiedene Pflanzenarten Ölkörperchen
mit verschiedenen Ölzusammensetzungen.
Zum Beispiel ist die Koskosnuß reich
an Laurinölen
(C12), wohingegen Erucasäureöle (C22)
in manchen Brassica spp. häufig
vorkommen. Zweitens können
die relativen Mengen von Ölen
innerhalb einer bestimmten Pflanzenart beeinflußt werden, indem der Fachmann
bekannte Züchtungs-
und Gentechnikverfahren anwendet. Diese beiden Verfahren zielen
auf die Veränderung
der relativen Aktivitäten
von Enzymen, die die Stoffwechselwege kontrollieren, die bei der Ölsynthese
beteiligt sind. Durch die Anwendung dieser Verfahren können Samen
mit einer raffinierten Zusammenstellung verschiedener Öle erhalten
werden. Zum Beispiel haben Bemühungen
im Hinblick auf das Anziehen zu der Entwicklung von Rapssamen mit
einem geringen Erucasäuregehalt
(Canola) geführt
(Bestur, T. H., 1994, Dev. Genet. 15: 458), und durch gentechnische Verfahren
wurden Pflanzenlinien mit Ölen
mit Veränderungen
in der Position und Anzahl von Doppelbindungen, mit einer Variation
der Fettsäurekettenlänge und
mit der Einführung
von gewünschten
funktionellen Gruppen erzeugt (Töpfer
et al., 1995, Science, 268: 681–685).
Durch die Anwendung ähnlicher
Ansätze
ist ein Fachmann in der Lage, die gegenwärtig verfügbaren Quellen von Ölkörperchen
weiter auszudehnen. Verschiedene Ölzusammensetzungen werden zu
verschiedenen physikalischen und chemischen Eigenschaften der Ölkörperchen
führen.
Daher kann durch die Auswahl von Ölsamen oder Gemischen davon
unter verschiedenen Arten oder Pflanzenlinien als eine Quelle für Ölkörperchen
ein breites Repertoire an Emulsionen mit verschiedenen Texturen
und Viskosiäten
erreicht werden.
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FORMULIEREN DER EMULSION
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Die
gewaschene Ölkörperchenzubereitung kann
in eine Emulsion formuliert werden, indem man auf dem Gebiet bekannte
Verfahren anwendet. Vorzugsweise wird wenigstens ein zusätzlicher
Bestandteil zu der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung zugegeben.
Der zusätzliche
Bestandteil kann als eine Lösung,
Suspension, ein Gel oder ein Feststoff zugegeben werden, und die
Mengen des zusätzlichen
Bestandteils werden von der Formulierung abhängen. Der zusätzliche
Bestandteil kann bei der Formulierung mit den Ölkörperchen assoziieren, in der
Lösung
suspendiert verbleiben oder eine Suspension ausbilden, in der die Ölkörperchen
dispergiert sind. Der Bestandteil kann auch die Phospholipidmonoschicht,
die die Ölkörperchen
umgibt, oder die Triacylglyceridmatrix penetrieren. Bestandteile, die
die Ölkörperchen
penetrieren können,
schließen Öle, Wachse
und den Farbstoff Nilrot ein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist der zusätzliche
Bestandteil eine flüssige
Phase. Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist die flüssige Phase Wasser.
Wasser kann entweder direkt zugegeben werden oder durch mit einem
anderen Bestandteil assoziierte Feuchtigkeit. Die endgültige Menge
an Wasser ist nicht wesentlich, solange sich beim Mischen der Bestandteile
eine stabile Emulsion ausbildet. Im allgemeinen werden die Zusammensetzungen
wenigstens 1% Wasser und bis zu 99% Wasser enthalten. Üblicherweise
wird das Vermischen erforderlich sein, um eine geeignete Emulsion
zu erhalten, und es kann notwendig sein, Wärme oder Druck anzuwenden.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist der zusätzliche
Bestandteil ein Öl
oder ein Wachs. Öle
oder Wachse können
sich in der Triacylglyceridmatrix der Ölkörperchen verteilen, und auf diese
Weise können
lipidlösliche
Bestandteile, wie z. B. lipidlösliche
Vitamine, der Ölkörperchenmatrix
zugeführt
werden. Wenn Öle
oder Wachse den zugegebenen Bestandteil umfassen, können die Ölkörperchen
in der lipophilen Phase suspendiert bleiben, oder es können sich
Doppelemulsionen ausbilden.
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Die
fertigen Zusammensetzungen können
in fester oder in flüssiger
Form vorliegen oder in Form von jeder beliebigen anderen gewünschten
Viskosität.
Die Emulsion kann eingedickt werden, indem man Gelierungsmittel,
wie z. B. Cellulose und Derivate, Carbopol und Derivate, Johannisbrotsubstanz, Carragenan
und Derivate, Xanthangummi, Scleranegummi, langkettige Alkanolamide
und Benton und Derivate verwendet, wobei diese typischerweise in Konzentrationen
von weniger als 2%, bezogen auf das Gewicht, vorliegen.
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Die
Emulsion kann weiterhin oberflächenaktive
Substanzen umfassen, um ein ausgewähltes Material zu befeuchten,
zu schäumen,
zu penetrieren, zu emulgieren, zu solubilisieren und/oder zu dispergieren.
Zum Beispiel können
anionische oberflächenaktive
Mittel, wie z. B. Natrium-Kokosnuß-Monoglyceridsulfonat, kationische
oberflächenaktive
Mittel, wie z. B. Lauryltrimethylammoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid
und Trimethylammoniumbromid, nicht-ionische oberflächenaktive
Mittel, einschließlich Pluronics,
und Polyethylenoxidkondensate von Alkylphenolen, und Zwitter-ionische
oberflächenaktive Mittel,
wie z. B. Derivate von aliphatischen quaternären Ammonium-, Phosphonium-
und Sulfunionverbindungen, alle je nach Bedarf zugegeben werden.
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Chelatbildende
Mittel, die in der Lage sind, Metallionen zu binden, wie z. B. Weinsäure, EDTA, Zitronensäure, Alkalimetallcitrate,
Pyrrophosphatsalze oder anionische polymere Polycarboxylate, können ebenfalls
in die Emulsionsformulierung je nach Bedarf eingeschlossen werden.
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Im
allgemeinen werden die Emulsionsformulierungen so behandelt werden,
daß die
Kontamination durch Bakterien, Pilze, Mykoplasmen, Viren und dergleichen
oder ungewünschte
chemische Reaktionen, wie z. B. oxidative Reaktionen, vermieden
werden. Bei bevorzugten Ausführungsformen
wird dies erreicht durch den Zusatz von Konservierungsmitteln, z.
B. Natriummetabisulfit, oder anderen chemischen Additiven oder durch
Bestrahlung, z. B. mit ionisierender Bestrahlung, wie z. B. Kobalt-60-
oder Cäsium-137-Bestrahlung
oder durch ultraviolette Bestrahlung.
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Zudem
können
zu der gewaschenen Ölkörperzubereitung
aktive Stoffe zugesetzt werden. Zum Beispiel können kosmetische Zusammensetzungen als
stabile Suspensionen formuliert werden, indem die vorliegende Emulsionsformulierung
und Vitamine und feuchtigkeitsspendende Mittel in den Hautcremes
eingeschlossen werden können.
Ein besonders vorteilhafter Weg, über den ein aktiver Bestandteil
in Emulsionen der vorliegenden Erfindung eingeschlossen werden kann,
ist über
die Konstruktion von Oleosingenfusionen, wie beschrieben in
WO 96/21029 . Kurz wiedergegeben
offenbart
WO 96/21029 ein
Verfahren zum Erzeugen von Proteinen und Peptiden als Fusionsproteine
von Oleosinen. Diese Fusionsproteine werden durch genetische Verknüpfungen
des Gens, das Oleosin codiert, mit einem Gen, das ein interessierendes
Peptid oder Protein codiert, erzeugt. Die Expression des Fusionsgens
in beispielsweise einer Ölsamenpflanze
führt zur
Synthese eines Fusionsproteins, welches dann zu dem Ölkörperchen
geführt
wird. Die Isolierung der Ölkörperchenfraktion führt zu einer
Gewinnung des Fusionsproteins. Grundsätzlich kann jedes gewünschte Protein
oder Peptid nach diesem Verfahren erzeugt werden. Beispielsweise
wird ins Auge gefaßt,
daß Antigefrierpeptide
aus Fischen aus der Polarregion als Oleosinfusionsproteine erzeugt
werden (Davies, P. L. et al., 1990, FASER J. 4: 2460–2468).
Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
kann dann eingesetzt werden, um Eiscremes, Milchshakes oder andere
gefrorene Materialien mit Nahrungsmittelqualität mit verbesserten Gefriereigenschaften
herzustellen, indem man die Eiskristallbildung hemmt oder vermindert. Bei
einem anderen Beispiel kann ein therapeutisches Protein als eine
Oleosinfusion hergestellt werden. Die Ölkörperchen können dann verwendet werden, um
eine gewünschte
Suspension zu formulieren, die für
den oralen Verzehr oder für
die topische Anwendung auf der Haut bestimmt ist. Diese Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird noch weiter beispielhaft ausgeführt in Beispiel
11 der vorliegenden Erfindung, indem ein Fischfutter hergestellt
wird, welches Ölkörperchen
umfaßt,
die eine Oleosin-Karpfen-Wachstumshormon-Fusion umfassen.
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Eine
Emulsion mit filmbildenden Eigenschaften kann ebenso formuliert
werden. Eine solche Emulsion bildet, wenn sie auf eine Oberfläche aufgebracht
und getrocknet wird, eine Beschichtung. Ein Beispiel einer Emulsion,
bei der ein beschichteter Ölkörperchenfilm
zur Anwendung kommt, ist ein Fischfutter, bei dem die Ölkörperchen
auf das Fischfutter aufgebracht werden können, um den Nährwert zu
erhöhen.
Eine filmbildende Emulsion ist insbesondere nützlich bei Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, bei denen eine kontrollierte Freisetzung
eines aktiven Bestandteils gewünscht
ist, wie z. B. bei der Zuführung
von pharmazeutischen Mitteln oder flüchtigen Stoffen, wie z. B.
Duftstoffen. Die Freisetzungszeit des aktiven Mittels aus einem
Film einer Emulsion, die während
des Trocknens auftritt, hängt unter
anderen Faktoren von der Dicke des Films ab. Wenn eine dickere Beschichtung
angewendet wird, wird eine längere
Trocknungszeit zu einer langsameren Freisetzung des aktiven Mittels
führen.
Bei verschiedenen in Betracht gezogenen Formulierungen tritt die
Freisetzung des Mittels lediglich auf, wenn der Film trocken ist.
Andere Faktoren, wie z. B. die Zusammensetzung der Emulsion und
die Art und die Konzentration des aktiven Bestandteils bestimmen ebenso
die Charakteristika der Freisetzung.
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Zum
Beispiel können
Co-Lösungsmittel,
wie z. B. Ethanol, in die Formulierung eingeschlossen werden und
beeinflussen die Freisetzungszeit. Die Freisetzung eines aktiven
Bestandteils ist auch bei Nahrungsmittelanwendungen wünschenswert,
wenn ein in einer Emulsion eingeschlossener Duftstoff während der
Konsumierung freigesetzt wird. Die Freisetzung eines Duftstoffes
kann in Abhängigkeit von
der genauen Formulierung der Emulsion einen plötzlichen, intensiven Sinneseindruck
auslösen
oder ein eher subtiles Gemisch von Aromen und Essenzen.
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Die
Emulsionsformulierung kann auch in Sprays und Aerosolen verwendet
werden. Vorzugsweise werden für
diese Zwecke Ölkörperchen
kleiner Größe, z. B.
1 µm oder
weniger Durchmesser, wie z. B. diejenigen, die in B. napus zu finden
sind, verwendet. In diesen Sprays können flüchtige Stoffe, wie z. B. Alkohole
und Duftstoffe, eingeschlossen sein. Emulsionen dieses Typs können auch
auf die Oberflächen
von getrockneten Nahrungsmittelzubereitungen, wie z. B. Kartoffelchips
und Trockensuppe, gesprüht
werden. Die Emulsion könnte
einen Duftstoff einschließen
und eine konservierende Wirkung verleihen oder bei der Aufrechterhaltung
der angemessenen Feuchtigkeitsniveaus des Nahrungsmittels helfen.
-
VERWENDUNGEN DER EMULSIONSFORMULIERUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf die Erzeugung von Emulsion gerichtet,
die bei industriellen und häuslichen
Zusammensetzungen nützlich
sind. Es wird darauf hingewiesen, daß die Emulsionen in Zusammensetzungen
eingesetzt werden können,
die in ihren physikalischen Eigenschaften und in ihrer Verwendung
breit variieren können.
Daher schließen spezifische
Ausführungsformen
solche Anwendungen ein, wie Nahrungsmittel und Futtermittel, pharmazeutische
Produkte, Körperpflegeprodukte
und industrielle Produkte.
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Die
Nahrungs- und Futtermittelverwendungen schließen Nicht-Milch-Austauschprodukte,
wie z. B. Nicht-Milch-Käse
oder Joghurt, -Margarinen, -Mayonnaisen, -Vinaigrette, -Vereisungen,
-Eiscremes, -Salatdressings, synthetischen Senf, Süßigkeiten, Kaugummi,
Pudding, Backwaren, Würzmittel,
Safttrübungsmittel,
ein Babyrezept, Geschmacksträger, Strukturierungsmittel
(verkürzend),
Haustierfutter, Fischfutter und Viehfutter ein. Die Körperpflegeproduktanwendungen
umfassen Seifen, Kosmetika, Hautcremes, Gesichtscremes, Zahnpasta,
Lippenstift, Parfüme,
Make-up, Grundierung,
Rouge, Mascara, Lidschatten, Sonnenschutzlotionen, Haarconditioner
und Haarfärbemittel.
Die pharmazeutischen Produkte, die unter Verwendung der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
der vorliegenden Erfindung formuliert werden können, umfassen therapeutische
Mittel, diagnostische Mittel und Zuführungsmittel. Als ein therapeutisches
oder diagnostisches Mittel wird die Emulsion zusätzlich einen aktiven Bestandteil
enthalten. Der aktive Bestandteil kann jeder beliebige sein, den
man einem Wirt zuführen
möchte. Bei
einer Ausführungsform
kann der aktive Bestandteil ein Protein oder Peptid sein, welches
einen therapeutischen oder diagnostischen Wert aufweist. Solche
Peptide umfassen Antigene (für
Impfformulierungen), Antikörper,
Cytokine, Blutgerinnungsfaktoren und Wachstumshormone. Die industriellen
Anwendungen für
die Emulsionen der vorliegenden Erfindung umfassen Farben, Beschichtungen,
Schmiermittel, Filme, Gele, Bohrflüssigkeiten, Papierleimungen,
Latex, Bau- oder Straßenbauma terial,
Tinten, Farbstoffe, Wachse, Poliermittel und agrochemische Formulierungen.
Bei bevorzugten Ausführungsformen
ist die vorliegende Erfindung ausgerichtet auf Zusammensetzungen,
die von Tieren oder Menschen ingestiert werden können. Da diese Zusammensetzungen
ingestiert werden können,
müssen sie
Nahrungsmittelqualität
aufweisen. Das bestimmte Produkt und die bestimmte Form, in der
die Emulsion angewendet wird, ist allerdings nicht von wesentlicher
Bedeutung und kann so, wie es gewünscht ist, sein. Es ist klar,
daß die
mit der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
formulierte Emulsion in jedem beliebigen häuslichen oder industriellen
Produkt angewendet werden kann.
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Die
Stabilität
der vorliegenden Emulsionsformulierung bei niedrigem pH-Wert kann
für Formulierungen
von sauren Emulsionen ausgenutzt werden. Zum Beispiel kann die Emulsionsformulierung
bei der Herstellung eines mayonnaiseähnlichen Nahrungsmittels verwendet
werden, welches neben der gewaschenen Olkorperchenzubereitung je
nach Bedarf ein Pflanzenöl,
Senf, Essig und Eidotter umfaßt. Gießfähige Emulsionen,
wie z. B. Salatdressings, können
hergestellt werden, indem man die relative Menge an Essig erhöht und/oder
durch die Zugabe von Wasser.
-
Ein
Beispiel einer Anwendung, bei der Wärme zum Einsatz kommen kann,
ohne daß offensichtlich
nachteilige Effekte auftreten, ist bei der Herstellung einer pikanten
Soße,
wie z. B. einer Béchamel-Soße, oder
bei süßen Soßen, wie
z. B. Schokoladen-Soßen.
Bei diesen Anwendungen wird die gewaschene Ölkörperchenzubereitung als ein
Trockenzusatz eingesetzt. Um eine Béchamel-Soße herzustellen, werden zu
1 Teil der erwärmten
gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
1 Teil (m/m) Mehl zugegeben, und es wird gerührt, bis sich eine dicke Suspension
ausbildet. Bei moderater Wärme
wird stufenweise Milch zugegeben, bis eine Soße mit der gewünschten
Viskosität
erhalten wird.
-
Die
Emulsionsformulierung kann auch als ein Butterersatz verwendet werden.
Bei dieser Anwendung werden kleine Mengen an Wasser zu der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
zugegeben, z. B. weniger als 10%, bis die gewünschte Viskosität erhalten
wird. Je nach Bedarf können
natürliche
Buttergeschmacksstoffe und Verdickungsmittel zugegeben werden. Der
Butterersatz kann auf Mais, Brot, in Kuchenmischungen oder beim
Brotmachen verwendet werden. Es kann Salz, welches zum Geschmack beiträgt und welches
als ein Konservierungsmittel wirkt, zugegeben werden, typischerweise
bis zu einem Gehalt von etwa 2,5% (m/V). Farbstoffe, wie z. B. Extrakte
von Annatto-Samen oder Karotin können zugegeben
werden, um je nach Bedarf die Farbe zu intensivieren. Ein Vorteil
dieser Anwendung ist, daß die
Butter auf Ölkörperchenbasis
keine hydrogenierten Fettsäuren
umfaßt,
wie sie bei den Formulierungen von Margarinen und dergleichen verwendet
werden, um eine gewünschte
Konsistenz zu erreichen, die jedoch auch mit kardiovaskulären Störungen assoziiert
sind.
-
Shortening
(beispielsweise Back-, Brat- und Ziehfett) kann bis zu verschiedenen
Steifheitsgraden erzeugt werden, d. h. von einem Schaum bis zu einem
gießbaren
Shortening. Bei dieser Anwendung wird Luft in die Emulsionsformulierung
eingerührt, und
die Emulsionsformulierung kann als in der kontinuierlichen Phase,
Luft, dispergiert betrachtet werden. Shortenings können bei
Gemischen angewendet werden, bei denen eine Cremebildung und eine Auflockerung
gewünscht
sind. Diese Gemische umfassen Vereisungen, synthetische Cremes,
Eiscremes und Backteig.
-
Eine
Fruchtsaftnachahmung kann aus künstlichen
und natürlichen
Geschmacksstoffen und Nährstoffen
erzeugt werden. Solche Fruchtsaftimitationen haben keine korrekte
Erscheinung und scheinen infolge ihrer Transparenz dünn oder
verdünnt.
Indem eine kleine Menge, z. B. 0,1 bis 1% (V/V) der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
oder einer Emulsion davon zugegeben wird, kann eine Eintrübung auftreten,
die dem Saft eine reichhaltige Erscheinung verleiht. Demzufolge
kann die vorliegende Ölkörperchenzubereitung
als ein Eintrübungsmittel
verwendet werden.
-
Bei
einer anderen Anwendung, die Fruchtsäfte einschließt, kann
die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
oder eine Emulsion davon zu Fruchtsäften mit sedimentierfähigen Feststoffen,
wie z. B. Tomatensaft, zugegeben werden. Das Zugeben einer kleinen
Menge der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung,
z. B. 0,1 bis 1% (V/V) kann die Sedimentationsrate der Feststoffe
in dem Saft verringern und dabei helfen, die reichhaltige Erscheinung
aufrechtzuerhalten.
-
Es
wenden auch topische Anwendungen der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
der vorliegenden Erfindung ins Auge gefaßt. Bei dieser Ausführungsform
wird die Emulsion als eine dermatologisch verträgliche Emulsion formuliert,
die beispielsweise eingesetzt werden kann, um die Gesichts- und/oder
die Körperhaut
mit Feuchtigkeit zu versorgen, einschließlich die Nägel und die Lippen, oder sie kann
Eigenschaften aufweisen, die die Alterung der Haut, Akne, Pigmentierung,
Haarverlust bekämpfen oder
das Entfernen von Haaren fördern
oder die Wundheilung und/oder die Restrukturierung des Hautgewebes
erleichtern. Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
repräsentiert
vorzugsweise 1–99
Gew.% der fertigen Zusammensetzung.
-
Die
kosmetischen Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung können zusätzlich Kohlenwasserstoffverbindungen,
wie z. B. pflanzliche, tierische, mineralische oder synthetische Öle oder
Wachse oder Gemische davon enthalten. Diese umfassen Paraffin, Petrolatum,
Perhydrosqualen, Araraöl, Mandelöl, Calophyllumöl, Avocadoöl, Sesamöl, Rizinusöl, Jojobaöl, Olivenöl oder Getreidesamenöl. Es können Ester
eingeschlossen sein, wie z. B. Ester von Lanolinsäure, Ölsäure, Laurinsäure, Stearinsäure, Myristinsäure. Es
ist auch möglich,
Alkohole einzuschließen,
z. B. Oleoylalkohol, Linoleylalkohol oder Linolenylalkohol, Isostearylalkohol
oder Octyldodecanol, Alkohol oder Polyalkohol. Weitere Kohlenwasserstoffe,
die eingeschlossen sein können,
sind Octanoate, Decanoate, Rizinoleate, Capryl/Caprin-Triglyceride
oder C10- bis C22-Fettsäuretriglyceride.
Die Zugabe dieser Mittel kann zu der Ausbildung von Doppelemulsionen
führen.
-
Hydrogenierte Öle, welche
bei 25°C
fest sind, wie z. B. hydrogeniertes Rizinusöl, Palmöl oder Kokosnußöl, oder
hydrogenierter Talk, Mono-, Di-, Tri- oder Sucroglyceride, Lanoline
und Fettsäuren, die
bei 25°C
fest sind, können
in den kosmetischen Formulierungen der vorliegenden Erfindung ebenso eingeschlossen
sein. Unter den Wachsen, die eingeschlossen sein können, sind
tierische Wachse, wie z. B. Bienenwachs, Pflanzenwachse, wie z.
B. Camaubawachs, Can delillawachs, Ouricurywachs, Japanwachs oder
Wachse aus Korkfasern oder Zuckerrohr. Mineralwachse, z. B. Paraffinwachs,
Montanwachs, mikrokristalline Wachse oder Ozokerite und synthetische
Wachse.
-
Es
können
Pigmente eingeschlossen sein, und diese können weiß oder farbig, anorganisch
oder organisch und/oder mit Perlglanz sein. Diese Pigmente umfassen
Titandioxid, Zinkoxid, Zirkoniumdioxid, schwarze, gelbe, rote und
braune Eisenoxide, Ceriumdioxid, Chromoxid, Eisenblau, Kohleschwarz, Barium,
Strontium, Calcium und Aluminiumlacke und Glimmer beschichtet mit
Titanoxid oder mit Bismuthoxid.
-
In
kosmetische und/oder dermatologische Zusammensetzungen können aktive
Bestandteile, die üblicherweise
in Hautcremes eingesetzt werden, eingeschlossen sein, wie z. B.
Vitamine, z. B. Vitamin A oder C, und Alphahydroxysäuren, wie
z. B. Zitronen-, Glykol-, Milch- und Weinsäure. Beispielsweise lehrt das
US-Patent 5,602,183 , daß Vitamin
C oder Ascorbinsäure
das Wachstum von Bindegewebe fördert,
insbesondere in der Haut, was die Haut gegenüber äußeren Belastungen, wie z. B.
durch Rauch und UV-Strahlung stärkt.
Die Feuchtigkeitsmittel, die beispielsweise in Hautcremes und Kosmetika
eingeschlossen sein können,
sind Mineralöl
und Hamstoff. Es können
auch Antioxidantien, wie z. B. die natürlich vorkommenden Tocopherole
und Polyphenole oder butyliertes Hydroxytoluen und Hydroxyanisol
zugegeben werden. Sonnenschutzmittel, wie Z. B. Octylmethoxycinnamat
(Parsol MCX), 3-Benzophenol (Uvinul M40) und Butylmethoxydibenzoylmethan (Parsol
1789) können
eingesetzt werden, um eine Lotion für das Bräunen in der Sonne herzustellen.
Die pharmazeutisch aktiven Mittel, die verwendet werden können, um
kosmetische Zusammensetzungen zu formulieren, umfassen z. B. Antibiotika,
Fungizide und antiinflammatorische Mittel.
-
Das
kosmetische Endprodukt kann in der Form eines freien, eines geschütteten oder
eines verdichteten Pulvers (Grundierung, Rouge oder Lidschatten),
eines relativ schmierigen Produkts, wie z. B. Lippenstift, Mascara
oder einem Öl
oder einer Lotion für
den Körper
oder das Gesicht, vorliegen.
-
Die
gewaschene Ölkörperchenzubereitung kann
auch verwendet werden, um als ein oral verträglicher Träger in Zahnpasta zu dienen,
welche weiterhin Siliziumdioxide, oberflächenaktive Mittel, chelatbildende
Mittel, ein Fluorid, Verdicker, Süßstoffe, Geschmacksstoffe,
z. B. als Pfefferminzöl,
Enzyme und Biozide umfassen kann.
-
Ein
Beispiel eines industriellen Produkts, welches formuliert werden
kann, ist eine Farbe, wobei das Hauptharz, wie z. B. diejenigen,
die auf silikonartigen Verbindungen, Acrylverbindungen, Polyester,
Alkyd, Fluor, Epoxy, Polyurethan basieren, teilweise oder vollständig durch
die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
der vorliegenden Erfindung ausgetauscht werden kann. Weitere Additive,
wie z. B. Pigmente, Farbstoffe, Glasplättchen und Aluminiumplättchen,
Pigmentdispergiermittel, Verdicker, Nivellierungsmittel, Härtungskatalysatoren,
Härtungsmittel,
wie z. B. Diisocyanate, Härtungskatalysatoren, Gelierungsinhibitoren,
ultraviolett-absorbierende Mittel, freie Radikale abfangende Mittel,
etc. können
je nach Bedarf in Farbzusammensetzungen formuliert werden.
-
Die
gewaschene Ölkörperchenzubereitung kann
auch zum Formulieren von Schmiermit teln dienen. Zum Beispiel kann
die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
verwendet werden, um teilweise oder vollständig die Schmieröle zu ersetzen,
wie z. B. tierische Öle,
pflanzliche Öle,
schmierende Petroleumöle,
synthetische Schmieröle,
oder das Schmierfett, wie z. B. Lithiumfett, Harnstofffett und Kalziumfett. Die
anderen Zusammensetzungen, die in Schmiermittelformulierungen eingesetzt
werden können,
umfassen Antioxidanzien, Detergensdispergiermittel, Mittel für die Öligkeit,
Reibungsmodifikatoren, Viskositätsindexverbesserer,
fließpunkterniedrigende
Mittel, schmierendes Feststoffmaterial, Rosthemmstoffe und Antischaummittel.
-
Unter
Verwendung der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
der vorliegenden Erfin dung können
auch Wachse hergestellt werden. Diese umfassen Wachse vom Reinigungstyp,
wie z. B. diejenigen, die einen stabilen hydrophoben Filmabschluß auf Automobilen
bereitstellen, und andere schützende
Beschichtungen. Die anderen Zusammensetzungen, die bei der Herstellung
eines Wachses verwendet werden, umfassen oberflächenaktive Mittel, Mineralöle, wie
z. B. gemischte paraffinische und aromatische/naphthenische Öle, Geruchsstoffe,
Biozide, Färbemittel,
welche je nach Bedarf in miteinander vereinbaren Mengen zugegeben
werden können.
-
In
den Fällen,
in denen industrielle Produkte, wie z. B. Farben oder Schmiermittel
formuliert werden, kann die Reinheit der Ölkörperchenphase weniger wesentlich
sein, und es muß nicht
unbedingt erforderlich sein, die Ölkörperchen einem Waschgang zu
unterziehen. Eine industrielle Emulsion kann hergestellt werden,
indem man (i) Ölkörperchen
aus einer Zelle erhält
und (ii) die Ölkörperchen
in eine industrielle Emulsion formuliert. Die Ölkörperchen können erhalten werden, indem
man (a) Pflanzensamen zerkleinert, (b) Feststoffe von den zerkleinerten
Samen entfernt und (c) die Ölkörperchenphase
von der wäßrigen Phase
abtrennt. Die Erfindung umfaßt
auch eine industrielle Emulsion, die Ölkörperchen umfaßt, die
gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wurden.
-
Die
folgenden nicht beschränkenden
Beispiele sind beispielhaft für
die vorliegende Erfin dung:
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
Erhalten einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
aus den Ölsamen
von Raps, Sojabohne, Sonnenblume, weißem Senf, Erdnuß, Kürbis, Lein, Carthamus
und Mais-Labormaßstab.
-
Trockene
reife Samen, die erhalten wurden aus Brassica napus cv Westar, Sojabohne,
Sonnenblume, weißem
Senf, Erdnuß,
Kürbis,
Lein, Carthamus und Mais wurden in fünf Volumen von kaltem Zerkleinerungspuffer
(50 mM Tris-HCl, pH-Wert 7,5, 0,4 M Suchrose und 0,5 M NaCl) homogenisiert
unter Anwendung eines bei hoher Geschwindigkeit arbeitenden Polytron.
Das Homogenisat wurde bei 10 × g für 30 Minuten
zentrifugiert, um partikulierte Substanz zu entfer nen und um die Ölkörperchen
von der wäßrigen Phase,
welche die Masse des löslichen
Samenproteins enthält,
abzutrennen. Die Ölkörperchenfraktion
wurde von der Oberfläche
des Überstandes
mit einem Metallspatel abgeschöpft
und zu einem Volumen des Zerkleinerungspuffers zugegeben. Um in
den nachfolgenden Stufen ein effizientes Waschen zu erreichen, hat
es sich als erforderlich herausgestellt, die Ölkörperchen in dem Zerkleinerungspuffer
sorgfältig
zu redispergieren. Dies wurde erreicht, indem die Ölkörperchen
in dem Zerkleinerungspuffer unter Anwendung eines Polytron bei niedriger
Geschwindigkeit vorsichtig homogenisiert wurden. Unter Anwendung
einer Spritze wurden die redispergierten Ölkörperchen vorsichtig unter 5
Volumina von kaltem 50 mM Tris-HCl mit einem pH-Wert von 7,5 untergeschichtet
und wie oben zentrifugiert. Im Anschluß an die Zentrifugation wurden
die Ölkörperchen
entfernt, und die Waschprozedur wurde zweimal wiederholt. Die fertige
gewaschene Ölkörperchenzubereitung
wurde in einem Volumen von kaltem Tris-HCl mit einem pH-Wert von
7,5 resuspendiert und mit dem Polytron redispergiert.
-
Die Ölkörperchenproben
wurden in SDS-Probenpuffer gelöst
und dann mit SDS- Gelelektrophorese
analysiert. Die Ergebnisse sind in 1 dargestellt.
-
Das
auf diese Weise erhaltene Material war dann bereit, um in verschiedenen
Formulierungen eingesetzt zu werden.
-
Beispiel 2
-
Erhalten einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
aus Ölsamen
von Raps, Sonnenblume und Mais in einem großen Maßstab.
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Gewinnung der Ölkörperchenfraktion aus Canola-,
Sonnenblumen- und Maissamen in einem großen Maßstab. Die resultierende Zubereitung
enthält
intakte Ölkörperchen
und ist in der Reinheit vergleichbar mit einer Zubereitung, die
erreicht wird, indem man die Verfahren im Labormaßstab anwendet.
-
Zerkleinern der Samen.
-
Insgesamt
10–15
kg von trockenem Samen von Canola (Brassica napus cv Westar), Sonnenblume
(Helianthus annuus) oder Mais (Zea mays) wurden durch den Einfülltrichter
einer Kolloidmühle
(Colloid Mill, MZ-130 (Fryma); Kapazität: 500 kg/Std.) eingefüllt, wobei
die Mühle
ausgestattet war mit einem kreuzweise gezähnten Rotor/Stator-Zerkleinerungsset
vom Typ MZ-120 und einem von oben zu befüllenden Einfülltrichter.
Ungefähr
50–75
l Wasser wurden über
einen extern verbundenen Schlauch vor dem Mahlen zugeführt. Der
Betrieb der Mühle
erfolgte unter Einstellung des Zwischenraums auf 1R, was gewählt wurde,
um eine Partikelgröße von weniger als
100 µm
bei 18°C
und 30°C
zu erreichen. Im Anschluß an
die Zerkleinerung der Samen wurde zu dem Samenbrei Leitungswasser
bis zu einem Volumen von 90 Litern zugefügt.
-
Entfernung von Feststoffen.
-
Der
resultierende Brei wurde in eine Dekanterzentrifuge (Hasco 200 2-Phasen-Dekanterzentrifuge
mit einer maximalen Betriebsgeschwindigkeit von 6.000 UpM) gepumpt,
nachdem man die Zentrifuge auf eine Betriebsgeschwindigkeit von
3.500 UpM gebracht hatte. Die Überführung von
der Mühle in
die Dekanterzentrifuge bei einer Flußrate von 360 l/Std. wurde
erreicht, indem man eine luftbetriebene Doppelmembranpumpe vom Typ
M2 Wilden mit 1 Inch verwendete. In 15–20 Minuten wurden ungefähr 15 kg
Samen dekantiert.
-
Abtrennung der Ölkörperchen.
-
Die
Abtrennung der Ölkörperchenfraktion wurde
erreicht, indem man eine Sharples-Röhrenzentrifuge, Modell AS-16
(Alpha Laval) verwendete, die ausgestattet war mit einer 3-Phasen-trennenden Schale
und austauschbaren Ringdamm-Serien; Kapazität: 150 l/Std.; Ringdamm: 30
mm. Die Betriebsgeschwindigkeit betrug 15.000 UpM (13.200 × g). Eine
peristaltische Pumpe vom Typ Watson-Marlow (Modell 704) wurde verwendet,
um die dekantierte flüssige
Phase (DL) in die Röhrenzentrifuge
zu pumpen, nachdem die Zentrifuge auf Betriebsgeschwindigkeit gebracht
worden war. Dies führt
zu einer Trennung der dekantierten flüssigen Phase in eine schwere
Phase (HP), die Wasser und lösliche
Samenproteine enthält,
und eine leichte Phase (LP), die die Ölkörperchen enthält. Die Ölkörperchenfraktion,
die nach einem Durchlauf durch die Zentrifuge erhalten wurde, wird
als eine nicht gewaschene Ölkörperchenzubereitung
bezeichnet. Die Ölkörperchenfraktion wurde
dann drei weitere Male durch die Zentrifuge geführt. Zwischen jedem Durchgang
durch die Zentrifuge wurden die konzentrierten Ölkörperchen mit ungefähr 5 Volumina
an frischem Wasser vermischt. Das gesamte Verfahren wurde bei Raumtemperatur durchgeführt. Die
im Anschluß an
die zweite Abtrennung erhaltenen Zubereitungen werden alle als die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
bezeichnet. Nach drei Waschgängen
war viel von dem kontaminierenden löslichen Protein entfernt, und
die Ölkörperchenproteinprofile,
die bei SDS-Gelelektrophorese erhalten wurden, waren in ihrer Erscheinung ähnlich zu
denjenigen, die erhalten wurden, wenn man die Verfahren im Labormaßstab anwandte.
-
Beispiel 3
-
Entfernung der Samenproteine durch Waschen
der Ölkörperchenphase.
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Gewinnung. einer gewaschenen Ölkörperchenfraktion
aus Canola-, Mais- und Sonnenblumensamen. Unter Anwendung verschiedener
Waschbedingungen wird gezeigt, daß die Waschgänge zu dem
Entfernen von signifikanten Mengen von Samenproteinen aus der Ölkörperchenzubereitung
führen.
Diese Proteine umfassen Proteine, die allergen sein könnten.
-
Insgesamt
10–15
kg von trockenem Samen von Canola (Brassica napus cv Westar), Sonnenblume
(Helianthus annuus) oder Mais (Zea mays) wurden durch den Einfülltrichter
einer Kolloidmühle
(Colloid Mill, MZ-130 (Fryma)) eingefüllt, wobei die Mühle ausgestattet
war mit einem kreuzweise gezähnten Rotor/Stator-Zerkleinerungsset
vom Typ MZ-120 und einem von oben zu befüllenden Einfülltrichter.
Ungefähr
50–75
l Wasser wurden über
einen extern verbundenen Schlauch vor dem Mahlen zugeführt. Der Betrieb
der Mühle
erfolgte unter Einstellung des Zwischenraums auf 1R, was gewählt wurde,
um eine Partikelgröße von weniger
als 100 µm
bei 18°C
und 30°C
zu erreichen. Im Anschluß an
die Zerkleinerung der Samen wurde zu dem Samenbrei Leitungswasser
bis zu einem Endvolumen von 60–90
Litern zugefügt,
und eine Probe des Samenbreis wurde genommen für die SDS-Gelelektrophorese.
Der resultierende Brei wurde dann in eine Dekanterzentrifuge (Hasco
200 2-Phasen-Dekanterzentrifuge mit einer maximalen Betriebs geschwindigkeit
von 6.000 UpM) gepumpt, nachdem man die Zentrifuge auf eine Betriebsgeschwindigkeit
von 3.500 UpM gebracht hatte. Die Überführung von der Mühle in die
Dekanterzentrifuge bei einer Flußrate von 360 l/Std. wurde
erreicht, indem man eine luftbetriebene Doppelmembranpumpe vom Typ
M2 Wilden mit 1 Inch verwendete. In 15–20 Minuten wurden ungefähr 15 kg
Samen dekantiert. Eine Probe der dekantierten flüssigen Phase wurde genommen
für die
SDS-Gelelektrophorese. Die Abtrennung der Ölkörperchenfraktion wurde erreicht,
indem man eine Sharples-Röhrenzentrifuge,
Modell AS-16 (Alpha Laval) verwendete, die ausgestattet war mit
einer 3-Phasen-trennenden Schale und austauschbaren Ringdamm-Serien;
Kapazität:
150 l/Std.; Ringdamm: 29 mm. Die Betriebsgeschwindigkeit betrug
15.000 UpM (13.200 × g). Eine
peristaltische Pumpe vom Typ Watson-Marlow (Modell 704) wurde verwendet,
um die dekantierte flüssige
Phase (DL) in die Röhrenzentrifuge
zu pumpen, nachdem die Zentrifuge auf Betriebsgeschwindigkeit gebracht
worden war. Die ungewaschene Ölkörperchenphase
wurde entnommen und mit ungefähr
5 Volumina an Wasser gemischt. Dieses Verfahren wurden insgesamt
dreimal wiederholt. Die Ölkörperchenphase,
die nach dem ersten Rotieren gewonnen worden war, wird als eine
ungewaschene Ölkörperchenzubereitung
bezeichnet. Alle anderen Zubereitungen sind gewaschene Ölkörperchenzubereitungen.
Die Proben für
die Analyse für
die SDS-Gelelektrophorese wurden im Anschluss an die erste und die vierte
Trennung genommen.
-
Nach
Abschluß des
vierten Waschgangs wurde eine Probe mit 0,9 ml der Ölkörperchenzubereitung
in 0,1 ml 1 M Na2CO3 homogenisiert
und bei Raumtemperatur für
30 Minuten unter Rühren
gehalten. Die gewaschene Ölkörperchenfraktion
wurde dann im Anschluss an die Zentrifugation gewonnen, einmal mit
Wasser gewaschen und für
die SDS-Gelelektrophorese aufbereitet.
-
Alle
Proben wurden in SDS-Probenpuffer gelöst und die Proben wurden durch
SDS-Gelelektrophorese
analysiert. Die Ergebnisse sind in 2 dargestellt.
-
Beispiel 4
-
Der Effekt des Waschens der Ölkörperchenphase
auf die Wasserretentionseigen schaften.
-
Eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung und
eine ungewaschene Ölkörperchenphase
wurden aus Rapssamen, wie in Beispiel 2, hergestellt. Um den Unterschied
in der Wasserretentionskapazität zwischen
der ungewaschenen Ölkörperchenphase und
der gewaschenen Ölkörperchenphase
zu bestimmen, wurden 30 ml der Ölkörperchenzubereitungen
unter Verwendung eines Vortex gründlich
gemischt. Die Zubereitungen wurden dann für zwei Stunden in einem Wasserbad
bei 40, 60 oder 80°C inkubiert,
und die Proben wurden bei 1.500 × g für 20 Minuten (unverdünnte Proben)
zentrifugiert. Ein weiteres Probenset wurden hergestellt, indem
man 15 g der gewaschenen oder ungewaschenen Ölkörperchenzubereitung mit 15
ml Wasser mischte. Die Proben wurden auf einem Vortex gemischt und
dann bei 40, 60 oder 80°C
für zwei
Stunden inkubiert, und die Menge an Wasser, die in den Proben vorlag,
wurde im Anschluß an
die Zentrifugation bei 1.500 × g
für 20 Minuten
(verdünnte
Proben) bestimmt. Der Massenverlust, der der Verdampfung zugeschrieben
werden konnte, wurde bei 80°C
gemessen.
-
Bei
80°C verloren
die unverdünnten
Zubereitungen, die Ölkörperchen
enthielten, signifikante Mengen an Wasser durch Verdampfung. Die
Zubereitung der ungewaschenen Ölkörperchen
verlor 26% ihrer Masse, während
die gewaschene Zubereitung 16% verlor. Beim Zentrifugieren setzte
die ungewaschene Zubereitung ungefähr 2,5 ml wäßrige Phase frei, während die
gewaschenen Ölkörperchen
in der gleichen Phase verblieben. Beide verdünnten Zubereitungen absorbierten
Wasser. Das Volumen der Ölkörperchen
erhöhte
sich in beiden Fällen
auf 18,5 ± 1
ml.
-
Bei
60°C verloren
die unverdünnten
Zubereitungen ungefähr
10% des Wassers durch Verdampfung. Im Anschluß an die Zentrifugation setzte
die gewaschene Zubereitung etwa 0,5 ml wäßrige Phase frei, während die
gewaschene Ölkörperchenzubereitung
in der gleichen Phase verblieb. Beide verdünnten Zubereitungen absorbierten
Wasser. Bei 60°C
erhöhte
sich das Volumen der Ölkörperchen
in beiden Fällen
auf 18 ± 1
ml.
-
Bei
40°C setzten
die unverdünnten
Proben ungefähr
2 ml wäßrige Phase
frei. Wenn man die verdünnten
Proben verglich, absorbierte die ungewaschene Zubereitung etwa 3
ml Wasser, wie dies auch der Fall bei 60 oder 80°C war. Allerdings absorbierte die
gewaschene Zubereitung bei 40°C
8 ml an Wasser.
-
Diese
Versuche zeigen, daß bei
einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung,
die auf 60°C oder
80°C erwärmt wird,
Wasser stärker
mit der Ölkörperchenzubereitung
assoziiert bleibt als bei einer ungewaschenen Zubereitung. Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
schien, wenn sie heruntergekühlt
wurde, stabiler zu sein als die ungewaschene Emulsion. Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
war, wenn sie auf 40°C
erwärmt
wurde, in der Lage, ein größeres Volumen
an exogen zugegebenem Wasser zu absorbieren, ohne daß dies zu
einer Phasentrennung führte.
-
Beispiel 5
-
Der Effekt des Waschens der Ölkörperchen
auf die Ölabsorptionseigenschaften.
-
Eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung und
eine ungewaschene Ölkörperchenphase
wurden aus Rapssamen, wie in Beispiel 2, hergestellt. Um den Unterschied
in der Ölabsorptionskapazität zwischen
der ungewaschenen Ölkörperchenphase
und der gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
zu bestimmen, wurden 2 g der Ölkörperchenzubereitungen
in 12 ml raffiniertem, gebleichtem, desodoriertem Canolaöl in einem
50 ml Probenröhrchen
dispergiert. Der Inhalt wurde über
30 Minuten alle fünf
Minuten für
30 Sekunden gerührt.
Die Röhrchen
wurden dann bei 4.400 UpM über
25 Min. zentrifugiert. Das freie Öl wurde dekantiert, und der
Prozentsatz des absorbierten Öls
wurde anhand der Gewichtsdifferenz bestimmt. Die Zubereitung der
gewaschenen Ölkörperchen
wurde untersucht, und die drei Zubereitungen von ungewaschenen Ölkörperchen
wurden untersucht.
-
Für die Ölabsorptionskapazität der ungewaschenen Ölkörperchen
wurde herausgefunden, daß sie
zwischen den drei Chargen signifikant variierten und daß sie zwischen
18,7% und 28% variierten. Die gewaschenen Ölkörperchen wiesen eine reproduzierbare Ölabsorption
von 32 ± 1%
auf. Demzufolge erwies sich die gewaschene Ölkörperchenzubereitung als überlegen,
da (1) es sich gezeigt hat, daß eine
größere Menge
an Öl absorbiert
wurde, und (2) die Absorption in einer besser reproduzierbaren Weise
erfolgte.
-
Beispiel 6
-
Herstellung einer mayonnaiseartigen Emulsion
umfassend eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung.
-
Eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung wurde
aus Rapssamen, wie in Beispiel 2, hergestellt, und eine mayonnaiseähnliche
Emulsion wurde produziert, indem man die folgenden Komponenten unter
Verwendung eines elektrischen Haushaltsmischgeräts vermischte.
Sonnenblumenöl | 78
g |
Eidotter | 8
g |
Essig | 9
g |
Salz | 0,5
g |
gewaschene Ölkörperchen | 5
g |
-
Es
wurde ein Produkt mit einer mayonnaiseartigen Textur erhalten. Das
mayonnaiseartige Produkt war über
wenigstens einen Tag bei 4°C
stabil.
-
Beispiel
7 Herstellung einer cholesterinfreien mayonnaiseartigen Emulsion.
Eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
wurde aus Rapssamen, wie im Beispiel 2, hergestellt, und es wurde
eine mayonnaiseartige Emulsion erzeugt, indem man die folgenden
Bestandteile vermischte:
Sonnenblumenöl | 200
g |
gewaschene Ölkörperchen | 100
g |
Essig | 30
ml |
-
Es
wurde ein Produkt mit einer mayonnaiseartigen Textur erhalten. Da
die Mayonnaise ohne Eidotter, einem Bestandteil, der üblicherweise
in im Handel erhältlichen
Mayonnaisen eingesetzt wird, hergestellt ist, ist das unter Verwendung
der gewaschenen Ölkörperchen
erzeugte Produkt frei von Cholesterol. Die Mayonnaise erwies sich
als gleich stabil wie eine kommerzielle Mayonnaise, wenn man die
Stabilität
unter Anwendung von Zentrifugation bestimmte.
-
Beispiel 8
-
Herstellung einer vinaigretteähnlichen
Emulsion, die eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
umfasst.
-
Eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung wurde
hergestellt aus Rapssamen, wie in Beispiel 2, und es wurde eine
vinaigretteähnliche
Emulsion erzeugt, indem man die folgenden Komponenten von Hand vermischte.
Sonnenblumenöl | 17,5
g |
Senf | 0,4
g |
Essig | 0,5
g |
gewaschene Ölkörperchen | 7,7
g |
-
Es
wurde ein Produkt mit vinaigretteähnlicher Textur erhalten. Das
vinaigretteähnliche
Produkt war über
wenigstens mehrere Tage bei 4°C
stabil.
-
Beispiel
9 Herstellung eines verstreichbaren senfähnlichen Produkts. Eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
wurde erhalten aus Rapssamen, wie es in Beispiel 2 beschrieben ist.
Die folgenden Bestandteile wurden vermischt, um ein senfähnliches Produkt
zu erhalten.
Senf | 70
g |
gewaschene Ölkörperchen | 30
g |
-
Die
resultierende Emulsionsformulierung ist ein senfähnliches Produkt, welches leicht
verstrichen werden kann und welches cremigere, weniger körnige Geschmackseigenschaften
als Senf aufweist.
-
Beispiel 10
-
Herstellung einer béchamelartigen Soße.
-
Es
wurde eine gewaschene Ölkörperchenzubereitung
aus Rapssamen erhalten, wie in Beispiel 2 beschrieben. Die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
wurde bei moderater Wärme
erwärmt,
und es wurde ein gleicher Teil Milch zugegeben und mit der erwärmten gewaschenen Ölkörperchenzubereitung vermischt.
Während
dem Rühren
wurde von Hand stufenweise Milch zu diesem Gemisch zugegeben.
Mehl | 50
g |
gewaschene Ölkörperchen | 50
g |
Milch | 100
ml–1 l |
-
Eine
béchamelartige
Soße wurde
erhalten. Die Konsistenz der Soße
kann in Abhängigkeit
von der Menge an Milch, welche zugegeben wird, so sein, wie es gewünscht ist.
Je nach Bedarf können
auch zusätzliche
Geschmacksstoffe zugegeben werden. Die Abwesenheit von hydrogenierten
Fettsäuren
in diesem Produkt verleiht diesem einen Vorteil gegenüber einer
Soße,
die aus im Haushalt üblicher
Margarine hergestellt wird.
-
Beispiel 11
-
Herstellung einer pharmazeutischen Emulsion
für das
Aufschichten auf ein Fisch futter.
-
Eine
gewaschene Ölkörperchenzubereitung aus
einer transgenen B. napus-Pflanze, die das Karpfen-Wachstumshormon
(cGH) fusioniert mit Oleosin exprimiert, wobei das Fusionsprotein
zu den Ölkörperchen
geführt
wurde, wurde wie folgt erhalten. Ein DNA-Fragment, enthaltend die
cGH-kodierende Region, die deren Aminosäuresignalsequenz 22 nicht aufweist,
wurde aus einem Plasmid, welches auf einem Insert eine übliche Karpfen-(Cyprinus
carpio)Wachstumshormon-cDNA enthält
(Koren et al., 1989, Gene 67: 309–315), unter Anwendung der
Polymerasekettenreaktion in Verbindung mit zwei cGH-spezifischen
Primern amplifziert. Das amplifizierte cGH-Fragment wurde in den
korrekten Leserahmen und 3' zu
dem Arabidopsis thaliana-Oleosin unter
Verwendung von pOThromb (van Rooijen, 1993, Doktorarbeit, Universität Calgary)
als ein Elternplasmid und unter Einsatz von dem Fachmann bekannten
Klonierungsstrategien fusioniert. In pOThromb wurde eine Thrombin-Spaltstelle
3' zu der Oleosin-kodierenden
Sequenz eingebaut. Das Oleosin-cGH-Fusionsgen wurde in den binären Vektor pCGN1559
(McBride und Summerfelt, 1990, Plant Mol. Biol. 14: 269–276) eingebracht,
und das resultierende Konstrukt wurde verwendet, um A. tumefaciens
zu transformieren. Der Agrobacterium-Stamm wurde eingesetzt, um
B. napus cv-Westar-Setzlinge zu transformieren. Aus den transgenen
Pflanzen wurden Samen erhalten, und die Ölkörperchen wurden aus den transgenen
Samen, wie in Beispiel 1 beschrieben, isoliert.
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Die Ölkörperchen
wurden anschließend
in eine Spritze aufgenommen und auf Fischfutter gesprüht, wobei
man ungefähr
2,5 μg Ölkörperchenprotein
pro 1 mg Fischfutter verwendete. Das mit den Ölkörperchen beschichtete Fischfutter
wurde dann über
Nacht zum Trocknen liegen gelassen. Insgesamt 50 mg Fischfutter
wurden dann mit 10 ml Wasser vermischt und für 0, 30, 45 oder 60 Minuten
inkubiert. Das Futter wurde dann gesammelt und in 0,2 ml 50 mM Tris-HCl
(pH-Wert 7,5) resuspendiert
und für die
Analyse durch SDS-Gelelektrophorese durch Kochen in 2,5% SDS vorbereitet.
Die Gegenwart der Ölkörperchen
auf dem Fischfutter wurde untersucht, indem man einen Western Blot
durchführte
und monoklonale Antikörper
gegen cGH einsetzte.
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Auf
der Grundlage der Intensität
des Signals der einzelnen Bande, die in jeder Spur des Western Blots
beobachtet wurde, urteilend, verblieben die Ölkörperchen, die cGH umfaßten, mit
dem Fischfutter während
der Inkubation der Ölkörperchen
in Wasser assoziiert. Für
Fischfutter, welches für
30, 45 oder 60 Minuten in Wasser inkubiert wurde, wurde gezeigt, daß es ungefähr die gleichen
Mengen an cGH enthält wie
das Kontrollfischfutter, welches nicht in Wasser inkubiert wurde.
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Dieses
Beispiel zeigt, daß eine
transgene Pflanzenvarietät
erzeugt werden kann, die einer Emulsion spezifische gewünschte Eigenschaften verleiht.
Dieses Beispiel zeigt weiterhin, daß aus einer gewaschenen Ölkörperchenzubereitung
eine Emulsion erzeugt werden kann, die als eine Beschichtung oder
ein Film verwendet werden kann. Letztlich zeigt dieses Beispiel,
daß die gewaschene Ölkörperchenzubereitung
eingesetzt werden kann, um eine pharmazeutische Zusammensetzung
zu formulieren.
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Obwohl
bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
zum Zwecke der Erläuterung
der vorliegenden Erfindung beschrieben wurden, sind die Anwendungen,
die für
den Fachmann offensichtlich sind, vom Schutzumfang der Erfindung
eingeschlossen.