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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf einen dünnen, kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff,
der zusätzliche
Deckschichten umfassen oder nicht umfassen kann unter Bildung einer
absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur. Der Airlaid-Verbundwerkstoff ist verwendbar
als absorptionsfähiger
Artikel bzw. Gegenstand (beispielsweise als absorptionsfähiges Pad),
insbesondere in der Fleisch- und Geflügelindustrie zum Absorbieren von
Exsudat beim Verpacken. Die Erfindung betrifft außerdem ein
Verfahren zur Herstellung eines solchen Airlaid-Verbundwerkstoffes.
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Hintergrund
der Erfindung
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Diese
Erfindung bezieht sich auf Airlaid-Verbundwerkstoffe und absorptionsfähige Strukturen
für die Verwendung
als absorptionsfähige
Artikel bzw. Gegenstände,
die insbesondere verwendbar sind in der Fleisch- und Geflügel-Verpackungsindustrie
zum Absorbieren von Exsudat. Um dieses Exsudat zu absorbieren, werden
die absorptionsfähigen
Pads im Allgemeinen innerhalb der Verpackung zusammen mit dem Fleisch
oder Geflügel
angeordnet.
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Die
meisten absorptionsfähigen
Pads des Standes der Technik, die zum Absorbieren von Exsudat aus Lebensmittelprodukten
verwendet werden, bestehen aus absorptionsfähigen Schichten, die im Allgemeinen mehrlagige
Schichten aus Tissue, Papier handtuch und/oder Holzflusen sind. Die
Pads des Standes der Technik weisen jedoch nur ein begrenztes Absorptionsvermögen auf
und haben die Neigung, zu zerfallen, wenn sie mit Exsudat gesättigt sind.
Um die Neigung zum Zerfallen zu überwinden,
können
die Pads des Standes der Technik umhüllt werden (um die Umfangsränder herum
eingesiegelt werden) zwischen für
Flüssigkeit
undurchlässigen
und für
Flüssigkeit
durchlässigen
Schichten, was sowohl kostspielig als auch schwierig durchzuführen ist.
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Die
vorliegende Erfindung unterscheidet sich von den absorptionsfähigen Pads
des Standes der Technik dadurch, dass die Pads des Standes der Technik
im Allgemeinen lose, sehr offene, voluminöse Materialien sind. Tatsächlich ist
dieser offene Aspekt vieler Pads des Standes der Technik erforderlich,
um ein ausreichendes Absorptionsvermögen zu erzielen. Im Falle von
absorptionsfähigen
Pads, die aus einem Tissue oder aus Holzflusen hergestellt sind,
wurde bisher allgemein angenommen, dass Flüssigkeiten absorbiert werden
und hauptsächlich
innerhalb der Hohlräume
zurückgehalten
werden, die in dem Netzwerk von Cellulosefasern gebildet werden,
anstatt von den einzelnen Fasern absorbiert zu werden. In diesen
Fällen
ist die Menge der durch einen absorptionsfähigen Körper aus Cellulosefasern absorbierten
Flüssigkeit
daher umso größer, je
geringer die Dichte ist, d. h. je größer das Volumen ist. Infolgedessen
wurde bisher angenommen, dass alles, was die Dichte beeinflusst
und bewirken kann, dass das absorptionsfähige Material kollabiert, zur
Verminderung seines Absorptionsvermögens beiträgt. Einige Pads enthalten sogar
steife Teilchen (z. B. Knollen, Pyramiden), um das Kollabieren zu
verhindern. In einigen Pads des Standes der Technik hat man versucht,
Bindungsfasern mit absorptionsfähigen
Fasern (z. B. Zellstofffasern) zu kombinieren. Es sei darauf hingewiesen,
dass in Pads des Standes der Technik, in denen Bindungsfasern verwendet
wurden, im Allgemeinen solche Fasern verwendet worden sind, um ein
hohes Volumen in dem Pad aufrechtzuerhalten oder zu erzeugen, und
gleichzeitig der Watte eine mechanische Integrität zu verleihen. Außerdem wurden
in den Pads des Standes der Technik im Allgemeinen sehr kurze Bindungsfasern
(mit einer durchschnittlichen Länge
von etwa 1 mm) verwendet, mit dem Ziel, dass die Fasern vollständig schmelzen
und daher als Verleimungsmittel wirken, das die absorptionsfähigen Fasern
miteinander verbindet.
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Diese
Pads können
eine gute Festigkeit und ein gutes Flüssigkeits-Absorptionsvermögen aufweisen, im
Allgemeinen weisen sie jedoch ein ziemlich niedriges Gesamt-Aufnahmevermögen auf.
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Auch
bei den verschiedenen Ausführungsformen
der Pads des Standes der Technik verlieren die meisten ihre Elastizität und das
Pad kollabiert, wenn es benetzt wird und einem Druck ausgesetzt
wird, ungeachtet der Tatsache, dass die Zellstofffasern miteinander
verbunden sind unter Bildung eines Netzwerks. Produkte, wie z. B.
Tissues, neigen dazu, zu zerfallen, wenn sie benetzt werden. Diese
Materialien setzen auch leicht ihre absorbierten Flüssigkeiten
wieder frei, wenn sie einer Druckbelastung, beispielsweise einer
Belastung durch das Fleischprodukt auf dem Pad und Belastungen wie
solchen, wenn die Verpackungen in Versand-Kartons und in Geschäftsauslagen
aufeinandergestapelt werden, ausgesetzt werden.
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Ein
weiteres Problem der Pads des Standes der Technik ist die Variabilität ihrer
Dicke um bis zu ±15%. Diese
Variation der Dicke äußert sich
auch in einer Variation des Absorptionsvermögens. Eine variable Dicke beeinflusst
auch die Konvertibilität
(Verformbarkeit). Da diese Materialien in der Regel durch Vorrichtungen
mit Walzenspalten oder Bänderspalten
geführt
werden, führt
eine starke Variation der Dicke zu einem Rutschen und Verklemmen
in den Vorrichtungen, wodurch die Produktionsraten vermindert werden,
was zu höheren Kosten
führt.
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Für die Entwicklung
dieser Produkte wird eine absorptionsfähige Struktur benötigt, die
ein ausreichend hohes Absorptionsvermögen, eine gleichförmige Dicke
hat und während
der Handhabung oder Verwendung nicht zerfällt.
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Was
das Verfahren zur Herstellung solcher absorptionsfähiger Strukturen,
insbesondere solcher, die Bindungsfasern enthalten, angeht, so werden
typische Airlaid-Materialien
mit Bindungsfasern während
der Verarbeitung mehrmals mechanisch verdichtet, um ihnen Festigkeit
zu verleihen, sodass das Airlaid-Material während der Verarbeitung gehandhabt
werden kann. In der Regel wird das Airlaid-Material durch eine Verdichtungswalze
unmittelbar nach dem Verlassen des Airformers komprimiert.
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Der
erfindungsgemäße Airlaid-Verbundwerkstoff
wird vor dem Erhitzen keineswegs verdichtet, da der Airlaid-Verbundwerkstoff
in einer voluminösen
Anordnung verbleiben muss, sodass eine geeignete und gründliche
Bindung auftreten kann. Außerdem
wird, anders als bei den konventionellen Airlaid-Verfahren, der
erfindungsgemäße Airlaid-Verbundwerkstoff
vor dem Kalandrieren gekühlt
und die Kalander werden nicht erhitzt. Durch das Kühlen des
Airlaid-Verbundwerkstoffes auf diese Weise wird die Struktur erst
dann in einem verdichteten Zustand fixiert, nachdem die Bikomponentenfasern
abgekühlt
worden sind und sich wieder verfestigt haben. Die dünnen, kalandrierten
Airlaid-Verbundwerkstoffe der vorliegenden Erfindung weisen somit
ein unerwartet gutes Absorptionsvermögen sowohl was die Absorptionskapazität angeht,
als auch was die Fähigkeit angeht,
Flüssigkeit
zurückzuhalten,
während
sie in einer Form vorliegen, die leicht zu handhaben ist und eine ausreichende
Festigkeit aufweist, um die Tendenz zum Zerfallen zu vermeiden.
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In
WO 98/45519 ist ein Airlaid-Vliesstoff-Material (Nonwoven) beschrieben,
das Bikomponentenfasern umfasst, die eine Polymerkomponente mit
niedrigem Schmelzpunkt und eine Polymerkomponente mit hohem Schmelzpunkt
aufweisen.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Airlaid-Verbundwerkstoff,
der aus Zellstofffasern, mindestens etwa 2 Gew.-% Bikomponentenfasern
und Feuchtigkeit aufgebaut ist. Dieser Airlaid-Verbundwerkstoff
ist neuartig insofern, als ein gleichmäßig ebener Verbundwerkstoff,
der durch Kalandrieren hergestellt wird, eine dünne Struktur erhält, die
auch im gesättigten
Zustand ein signifikantes Absorptionsvermögen beibehält. Die erfindungsgemäßen Bikomponentenfasern
umfassen eine erste Polymerkomponente und eine zweite Polymerkomponente,
und die erste Polymerkomponente schmilzt bei einer Temperatur unterhalb
der Schmelztemperatur der zweiten Polymerkomponente. Das Vermischen
der Zellstofffasern mit den Bikomponentenfasern erfolgt in der Weise,
dass die Fasern in dem Airlaid-Verbundwerkstoff gleichmäßig dispergiert werden.
Dieser Airlaid-Verbundwerkstoff wird dann so erhitzt, dass mindestens
ein Teil der ersten Polymerkomponente der Bikomponentenfaser schmilzt,
der die Bikomponentenfasern an viele der Zellstoff- und Bikomponentenfasern
bindet, wenn diese abgekühlt
werden. Dann wird dem Verbundwerkstoff Feuch tigkeit zugesetzt, um
das Binden weiter zu erleichtern, wenn der Verbundwerkstoff anschließend einem
Kalandrieren unterworfen wird. Gegebenenfalls kann eine Deckschicht
(Filmschicht) an dem Airlaid-Verbundwerkstoff befestigt werden unter
Ausbildung einer absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur. Diese Verbundwerkstoffe und absorptionsfähigen Strukturen
sind charakterisiert durch eine Drapiersteifheit von mindestens
etwa 5 cm, ein Absorptionsvermögen
von mindestens etwa 12 g/g und eine Trockenzugfestigkeit von mindestens
etwa 1300 g.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt eine perspektivische
Ansicht einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Herstellung des erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes;
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2 zeigt eine perspektivische
Ansicht einer Vorrichtung und eines Verfahrens zur Herstellung der erfindungsgemäßen absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur;
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3 zeigt eine perspektivische
Ansicht des Airlaid-Verbundwerkstoffes mit zwei zusätzlichen
Deckschichten, in diesem Fall Filmschichten, welche die Merkmale
der vorliegenden Erfindung verkörpern;
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4 zeigt eine perspektivische
Ansicht des Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einer zusätzlichen
Deckschicht, in diesem Falle einer Schmelzsprüh-Schicht;
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5 stellt eine Abtastelektronenmikroskop
(SEM)-Fotografie in 200-facher Vergrößerung eines nicht-kalandrierten
Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einem Gesamtgewicht von 520 g/m2 dar, bestehend aus 455 g/m2 Zellstofffasern,
8,7 Gew.-% Bikomponentenfasern und 4 Gew.-% Feuchtigkeit, wobei
die Bikomponentenfasern zum Schmelzen gebracht worden sind, um die
Zellstofffasern zu binden;
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6 zeigt eine SEM-Fotografie
in 200-facher Vergrößerung eines
kalandrierten (357 kg/linearem cm) (2000 pli)) Airlaid-Verbundwerkstoffes
mit einem Gesamtgewicht von 466 g/m2, bestehend
aus Zellstofffasern von 400 g/m2, 3,4 Gew.-%
Bikomponentenfasern und 10,7 Gew.-% Feuchtigkeit;
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7 zeigt eine SEM-Fotografie
in 60-facher Vergrößerung einer
Querschnitts-Seitenansicht eines kalandrierten (357 kg/linearem
cm) (2000 pli)) Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einem Gesamtgewicht
von 349 g/m2, bestehend aus 300 g/m2 Zellstofffasern, 3,4 Gew.-% Bikomponentenfasern
und 10,7 Gew.-% Feuchtigkeit.
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8 zeigt eine SEM-Fotografie
in 300-facher Vergrößerung eines
nicht-kalandrierten
Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einem Gesamtgewicht von 520 g/m2, bestehend aus 481 g/m2 Zellstofffasern,
3,6 Gew.-% Bikomponentenfasern und 3,8 Gew.-% Feuchtigkeit, in dem
die Bikomponentenfasern geschmolzen worden sind, um die Zellstofffaser
zu binden;
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9 zeigt eine SEM-Fotografie
in 200-facher Vergrößerung eines
nicht kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einem Gesamtgewicht
von 520 g/m2, bestehend aus 455 g/m2 Zellstofffasern, 8,7 Gew.-% einer Polyethylen/Polypropylen-Mischungs-Bikomponenten-Bindungsfaser
und 4 Gew.-% Feuchtigkeit, wobei die Bindungsfaser geschmolzen worden
ist, die Zellstofffasern jedoch nicht bindet.
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Airlaid-Verbundwerkstoff
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen dünnen, kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff,
der nach dem weiter unten beschriebenen Verfahren herstellbar ist
und der umfasst:
- a) Zellstofffasern; und
- b) mindestens etwa 2 Gew.-% Bikomponentenfasern, die eine erste
Polymer-Komponente
und eine zweite Polymer-Komponente umfassen, wobei die erste Polymer-Komponente
bei einer Temperatur schmilzt, die unterhalb der Schmelztemperatur
der zweiten Polymer-Komponente liegt, und worin außerdem die
Bikomponentenfasern integral vermischt sind mit und gleichmäßig dispergiert
sind in den Zellstofffasern und die erste Polymer-Komponente an
viele der Zellstofffasern und Bikomponentenfasern gebunden ist;
wobei
der genannte Gewichtsprozentsatz bezogen ist auf das Gesamtgewicht
von (a) und (b) und wobei außerdem
der Airlaid-Verbundwerkstoff eine Drapiersteifheit von mindestens
etwa 5 cm, ein Absorptionsvermögen
von mindestens etwa 12 g/g und eine Trockenzugfestigkeit von mindestens
etwa 1300 g aufweist.
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Vorzugsweise
dehnt sich der Verbundwerkstoff beim Kontakt mit polaren Flüssigkeiten
aus. Es ist außerdem
bevorzugt, dass die polare Flüssigkeit
Wasser oder eine Lösung
auf Wasserbasis ist.
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Es
ist ferner bevorzugt, dass die Expansion (Ausdehnung) in Richtung
der komprimierten Dicke des Verbundwerkstoffes erfolgt. Es ist ferner
bevorzugt, dass der dünne,
kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff ferner eine Dichte von mindestens
etwa 0,5 g/cm3 aufweist. Darüber hinaus
ist es bevorzugt, dass der dünne
kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff
außerdem
eine Reprise(zurückgewonnene)-Absorptionsfähigkeit
von mindestens etwa 70% aufweist. Zusätzlich ist es bevorzugt, dass
die Bikomponentenfaser eine thermoplastische Faser ist.
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Außerdem ist
es bevorzugt, dass in dem dünnen
kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff die Bikomponentenfaser eine
Faser von Stapellänge
(Stapelfaser) ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist es bevorzugt, dass die Bikomponentenfaser eine Faser von Stapellänge mit
einer Länge
von nicht mehr als etwa 3,81 cm (1,5 inches) ist.
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Es
ist außerdem
bevorzugt, dass der dünne
kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff außerdem umfasst mindestens ein
antimikrobielles Agens, ein Superabsorbens, ein Flüssigkeitsverdickungsmittel,
Aktivkohlekörnchen
oder -fasern, Parfüm,
einen optischen Aufheller, einen Fotostabilitätspromotor, ein Salz oder ein
Tensid.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich außerdem auf eine dünne kalandrierte
absorptionsfähige
Mehrschichten-Struktur, die umfasst:
- a) einen
dünnen
kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff, der nach dem nachstehend
beschriebenen Verfahren erhältlich
ist, der umfasst:
- i) Zellstofffasern; und
- ii) mindestens etwa 2 Gew.-% Bikomponentenfasern, die eine erste
Polymer-Komponente und eine zweite Polymer-Komponente aufweisen,
wobei die erste Polymer-Komponente bei einer Temperatur unterhalb
der Schmelztemperatur der zweiten Polymer-Komponente schmilzt, und
wobei außerdem
die Bikomponentenfasern integral vermischt und gleichmäßig dispergiert
sind mit den Zellstofffasern und die erste Polymer-Komponente an
viele der Zellstofffasern und Bikomponentenfasern gebunden ist;
wobei
die Angabe in Gew.-% auf das Gesamtgewicht von (i) und (ii) bezogen
ist; und
- b) mindestens eine Deckschicht (Filmschicht);
wobei
die absorptionsfähige
Mehrschichten-Struktur eine Drapier-Steifheit von mindestens etwa
5 cm, ein Absorptionsvermögen
von mindestens etwa 12 g/g und eine Trockenzugfestigkeit von mindestens
etwa 1300 g aufweist.
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Es
ist bevorzugt, dass auf einer Seite der dünnen kalandrierten absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur
eine für
Flüssigkeit
undurchlässige
Filmschicht angeordnet ist und sie außerdem auf der gegenüberliegenden
Seite der dünnen
kalandrierten absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur eine für
Flüssigkeit durchlässige Filmschicht
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf einen aus dem vorstehend
beschriebenen dünnen kalandrierten
Airlaid-Verbundwerkstoff hergestellten absorptionsfähigen Artikel
bzw. Gegenstand.
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Ferner
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf einen absorptionsfähigen Artikel
bzw. Gegenstand, der aus der vorstehend beschriebenen dünnen kalandrierten
absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur hergestellt ist, sowie auf ein absorptionsfähiges Pad
für die
Verwendung in Versandumhüllungen
oder Verpackungen für
die Handhabung von Flüssigkeiten,
wobei das absorptionsfähige
Pad hergestellt ist aus der vorstehend beschriebenen dünnen kalandrierten
absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich ferner auf ein absorptionsfähiges Pad
für die
Verwendung bei der Lebensmittel-Verpackung, das hergestellt ist
aus der vorstehend beschriebenen dünnen kalandrierten absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur,
auf ein Körperpflegeprodukt,
das aus dem vorstehend beschriebenen dünnen kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff
hergestellt ist, und auf ein Körperpflegeprodukt,
das aus der vorstehend beschriebenen dünnen kalandrierten absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur
hergestellt ist. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen
dünnen
kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoff, eine Mehrschichten-Struktur
und absorptionsfähige
Artikel bzw. Gegenstände,
die daraus hergestellt sind. Die vorliegende Erfindung stellt eine
dünne kalandrierte
Struktur dar, die den Vorteil der leichten Handhabung aufgrund ihrer
geringen Dicke, ihrer Steifheit und ihrer Festigkeit bietet, während sie
gleichzeitig noch ein unerwartet gutes Absorptionsvermögen aufweist.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck "Absorptionsvermögen" ist die Absorptionsfähigkeit
eines absorptionsfähigen
Materials zu verstehen, bestimmt nach dem "Free-Swell
Absorbency-Test",
der nachstehend in Verbindung mit den Beispielen näher beschrieben
wird. Das Absorptionsvermögen
des Materials wird gemessen anhand der absorbierten Flüssigkeit
in Gramm über
einen festgelegten Zeitraum pro Gramm des getesteten absorptionsfähigen Materials.
Das durchschnittliche Absorptionsvermögen der erfindungsgemäßen absorptionsfähigen Struktur
wird bestimmt als Durchschnittswert von 3 oder mehr einzelnen Absorptionsfähigkeits-Messungen
für eine
gegebene Probe.
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Der
erfindungsgemäße dünne kalandrierte
Airlaid-Verbundwerkstoff besteht aus Zellstofffasern, Bikomponentenfasern
und zugesetzter Feuchtigkeit und wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt, das weiter unten näher
beschrieben wird. Dieser Airlaid-Verbundwerkstoff ist gekennzeichnet
durch seine Fähigkeit,
ein unerwartet gutes Absorptionsvermögen auch dann aufzuweisen,
wenn er kalandriert worden ist und ungewöhnlich dünn ist.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck "Zellstofffasern" sind Zellstofffasern
(Pulpenfasern) zu verstehen, die von Holz abgeleitet sind und die
einen beträchtlichen
Anteil des in dem nicht zerfaserten Holz enthaltenen Lignins noch
enthalten, aus denen jedoch genügend
Lignin entfernt worden ist, um so die Zellstofffasern etwas hydrophil
zu machen. Die Zellstofffasern sollten eine durchschnittliche Faserlänge von
mindestens etwa 2 mm, vorzugsweise von 2 bis 3 mm, haben, um ihr
Vermischen mit den Bikomponentenfasern zu erleichtern. Bezüglich des
erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes
wurde gefunden, dass Zellstofffasern in dem Verbundwerkstoff in
einer Menge in dem Bereich von etwa 70 bis 98 Gew.-%, bezogen auf
den Verbundwerkstoff, vorzugsweise von 90 bis 98 Gew.-% und am meisten
bevorzugt von 96 bis 98 Gew.-%, enthalten sein sollten. Da die Zellstofffasern
die Hauptursache für
die Absorptionsfähigkeit
des erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes
darstellen, weisen Verbundwerkstoffe mit weniger als 70% Zellstofffasern
zwar eine hohe Zugfestigkeit auf (angenommen, dass der Rest mit
Bikomponentenfasern aufgefüllt
wurde), sie weisen jedoch kein ausreichendes Absorptionsvermögen auf,
weil die Bikomponentenfasern hydrophob sind. In entsprechender Weise
führt ein
Gehalt an Zellstofffasern von mehr als etwa 98% zu einer Struktur,
die bei der Sättigung
zerfällt.
Die verwendeten Zellstofffasern können gebleicht oder nicht gebleicht
sein (mit der Bezeichnung "B" versehen sein, wie
z. B. BCTMP). Zu geeigneten Zellstofffasern gehören thermomechanische Zellstofffasern,
chemo-thermomechanische Zellstofffasern, chemo-mechanische Zellstofffasern,
Refiner-mechanische Zellstofffasern (RMP-Fasern), Stone-Groundwood-Zellstofffasern
(SGW)-Zellstofffasern und mechanische Peroxid-Zellstofffasern (PMP)-Zellstofffasern.
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Thermomechanische
Zellstofffasern (TMP-Zellstofffasern) werden hergestellt durch Wasserdampf-Behandeln
von Holzschnitzeln bei erhöhter
Temperatur und erhöhtem
Druck, um das Lignin in den Holzschnitzeln weich zu machen. Durch
die Wasserdampf-Behandlung des Holzes wird das Lignin so weich,
dass eine Fasertrennung auftritt, vorzugsweise in den stark lignifizierten
mittleren Lamellen zwischen den Fasern, wodurch die Bildung von
längeren,
weniger beschädigten
Fasern erleichtert wird.
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Der
bevorzugte Typ einer Zellstofffaser für die erfindungsgemäße Verwendung
ist eine chemo-thermomechanische Zellstofffaser (CTMP-Zellstofffaser),
gelegentlich auch als chemisch modifizierte thermomechanische Zellstofffasern
bezeichnet. In den CTMP-Verfahren werden Holzschnitzel, die aus
Nadelholz, Laubholz oder einer Mischung von Nadelholz und Laubholz,
vorzugsweise aus Nadelholz, bestehen, einer milden chemischen Behandlung
unterworfen zusätzlich
zu einer Wasserdampf-Behandlung
vor der mechanischen Zerfaserung, und sie werden dann raffiniert.
Die chemische Behandlung ist begrenzt, so dass die Lignin-Entfernung minimiert
wird, während
das Ionenbindungspotential der Fasern erhöht wird, im Gegensatz zu dem
konventionellen chemischen Pulpenherstellungsverfahren, bei dem
ein Großteil
des Lignins entfernt wird. Diese chemische Behandlung, die in CTMP-Verfahren
angewendet wird, hat den Vorteil, dass bei dem Verfahren eine hohe
Ausbeute (im Allgemeinen > 90%)
erzielt wird im Gegensatz zu den chemischen Verfahren, bei denen die
Ausbeute im Allgemeinen 50% beträgt.
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Sie
bietet außerdem
den zusätzlichen
Vorteil, dass etwas Lignin entfernt wird, dies jedoch nicht geht bis
zu einem Ausmaß und
zur Entstehung der Kosten der vollständigen chemischen Behandlung,
während gleichzeitig
ein Einfluss auf die Umwelt minimiert wird, da typische chemische
Prozesse nicht umweltfreundlich sind. Die CTMP-Pulpe, die außerdem gebleicht
sein kann, ist im Handel erhältlich
unter der Bezeichnung "SPHINX
FLUFF" von der Firma
Metsa-Serla Group (Tampere, Finland) und als Standard Grade 550-78-Pulpe von
der Firma Millar Western, Ltd. (Edmonton, Alberta, Canada).
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Eine
Variante der CTMP, auf die eine analoge chemische Behandlung angewendet
wird, ist bekannt als chemo-mechanische Pulpe, bei der die Wasserdampf-Behandlungsstufe
weggelassen wird, die bei der Herstellung von TMP und CTMP angewendet
wird. Es ist auch bekannt, die Pulpe nach dem Start oder nach der
Beendigung der Zerfaserung chemisch zu behandeln. Eine solche Behandlung
kann auf eine Pulpe angewendet werden, die vorher nicht chemisch
behandelt worden ist, oder sie kann auf eine Pulpe angewendet werden,
die vorher chemisch behandelt worden ist. Es können auch andere Typen von
Zellstofffasern erfindungsgemäß verwendet
werden, so lange die Fasern die gewünschte Kombination von Nasselastizität und Wasserstoffbindung,
wie weiter unten näher
beschrieben, aufweisen. Zu Beispielen für diese zusätzlichen Typen gehören eine
mechanische Refiner-Pulpe (RMP), eine Stone-Groundwood (SGW)-Pulpe
und eine mechanische Peroxid-Pulpe (PMP).
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Der
erfindungsgemäße Airlaid-Verbundwerkstoff
enthält
auch Bikomponentenfasern. Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Bikomponentenfasern" sind Fasern zu verstehen,
die aus mindestens zwei thermoplastischen Polymeren hergestellt
worden sind, die aus getrennten Extrudern extrudiert, jedoch gemeinsam versponnen
worden sind zur Bildung einer Faser und die eine Seite-an-Seite-Anordnung
oder eine Hülle/Kern-Anordnung
aufweisen. In einer Hülle/Kern-Bikomponentenfaser
ist eine erste Polymerkomponente von einer zweiten Polymerkomponente
umgeben. Die Polymeren der Bikomponentenfasern sind angeordnet in
im Wesentlichen konstant positionierten verschiedenen Zonen über den
Querschnitt der Bikomponentenfaser und sie erstrecken sich kontinuierlich
entlang der Länge
der Fasern. Erfindungsgemäß können verschiedene
Kombinationen von Polymeren für
die Bikomponentenfasern verwendet werden, es ist jedoch wichtig,
dass die erste Polymerkomponente bei einer Temperatur schmilzt,
die unterhalb der Schmelztemperatur der zweiten Polymerkomponente
liegt. Das Schmelzen der ersten Polymerkomponente der Bikomponentenfasern
ist erforderlich, um die Bildung einer klebrigen Skelett-Struktur
der Bikomponentenfasern zu erlauben, die nach dem Abkühlen viele
der Zellstofffasern umhüllen
und binden. In der Regel sind die Polymeren der Bikomponentenfasern
aus unterschiedlichen thermoplastischen Materialien hergestellt,
wie z. B. in Polyolefin/Polyester (Hülle/Kern)-Bikomponentenfasern,
in denen das Polyolefin, z. B. eine Polyethylen-Hülle, bei
einer Temperatur schmilzt, die unterhalb der Schmelztemperatur des
Kerns, z. B. aus Polyester, liegt.
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Zu
typischen thermoplastischen Polymeren gehören Polyolefine, z. B. Polyethylen,
Polypropylen, Polybutylen und Copolymere davon, Polytetrafluorethylen,
Polyester, z. B. Polyethylenterephthalat, Polyvinylacetat, Polyvinylchloridacetat,
Polyvinylbutyral, Acrylharze, z. B. Polyacrylat und Polymethylacrylat,
Polymethylmethacrylat, Polyamide, insbesondere Nylon, Polyvinylchlorid,
Polyvinylidenchlorid, Polystyrol, Polyvinylalkohol, Polyurethane,
Celluloseharze, insbesondere Cellulosenitrat, Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat, Ethylcellulose
und dgl., Copolymere aus beliebigen der oben genannten Materialien,
z. B. Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, Ethylen-Acrylsäure-Copolymere, Styrol-Butadien-Block-Copolymere,
Kraton und dgl.
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In
einer Hülle/Kern-Bikomponentenfaser
kann der Kern auch aus einem thermoplastischen Harz, beispielsweise
aus Phenol-formaldehyd, Phenolfurfural, Harnstoff-formaldehyd, Melaminformaldehyd,
Siliconkautschuk und dgl. bestehen. Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt ist eine Bikomponentenfaser, die bekannt ist unter der
Bezeichnung Celbond Type 255, erhältlich von der Firma Trevira
GmbH & Co., Frankfurt, Deutschland,
bei der es sich um eine Faser mit einem Polyester-Kern und einer
Polyethylen-Hülle
handelt.
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Die
Bikomponentenfaser liegt in dem Airlaid-Verbundwerkstoff in einer
Menge von mindestens etwa 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des
Verbundwerkstoffes, vor, wobei der Rest im Wesentlichen besteht
aus Zellstofffasern. Es wurde gefunden, dass nicht mehr als 10 Gew.-%
erforderlich sind, um eine ausreichende Bindung zu erzielen, und
dass die Verwendung von mehr als 10 Gew.-% in der Regel aus Kostengründen unerwünscht ist.
Außerdem
ist das Absorptionsvermögen
umso größer, je
mehr Zellstofffasern in dem Verbundwerkstoff vorhanden sind. Airlaid-Verbundwerkstoffe
mit weniger als etwa 2 Gew.-% Bikomponentenfasern weisen keine ausreichende
Nassintegrität
auf, wenn sie mit einer Flüssigkeit
gesättigt
sind (z. B. mit polaren Flüssigkeiten
wie Wasser oder Lösungen
auf Wasserbasis, wie z. B. einem Exsudat). Vorzugsweise enthalten die
Airlaid-Verbundwerkstoffe etwa 2 bis etwa 4 Gew.-% Bikomponentenfasern.
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Unter
dem hier verwendeten Ausdruck "Nassintegrität" ist die Fähigkeit
der Verbundwerkstoffe zu verstehen, ihre Struktur auch im nassen
Zustand beizubehalten, wie in den weiter unten folgenden Beispielen
näher diskutiert.
Das heißt
mit anderen Worten, ein nasser erfindungsgemäßer Verbundwerkstoff zerfällt nicht oder
zerbricht nicht anderweitig, wenn er aufgenommen oder gehandhabt
wird.
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Die
Bikomponentenfaser sollte eine Faserlänge von nicht mehr als etwa
38,1 mm (1,5 inches) haben, da Fasern, die zu lang sind, zum Verfilzen
untereinander neigen anstatt sich gleichmäßig in den Zellstofffasern zu
dispergieren. Vorzugsweise liegt die Länge der Bikomponentenfaser
in dem Bereich von etwa 3 bis etwa 15 mm (0,11 –0,6 inches), am meisten bevorzugt
von etwa 4 bis etwa 8 mm (0,15–0,32
inches) und sie hat einen Denier-Wert von etwa 1,5 bis 4. Es können sowohl
Lebensmittelqualitäts-
als auch Nicht-Lebensmittelqualitäts-Versionen der Bikomponentenfaser
verwendet werden, je nach dem gewünschten Verwendungszweck des
Verbundwerkstoffes.
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Es
ist außerdem
eine ausreichende Zugabe von Feuchtigkeit zu dem erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff
erforderlich, um die Bindung des Verbundwerkstoffs beim Kalandrieren
(wie nachstehend definiert) zu erleichtern. Die diesbezügliche Theorie
des Anmelders besteht darin, dass durch diese Feuchtigkeitszugabe
die Bindung erleichtert wird durch Erzeugung von Wasserstoffbindungen
zwischen den Zellstofffasern beim Kalandrieren. Wenn einmal Feuchtigkeit
zugegeben worden ist und der Verbundwerkstoff zu einem dünnen, kalandrierten
Airlaid-Verbundwerkstoff kalandriert worden ist, dann ist, wenn
mindestens etwa 5 Gew.-% des Verbundwerkstoffes aus Feuchtigkeit
bestehen, genügend
Feuchtigkeit während
des Verfahrens zugegeben worden, um die Bindung zu erleichtern.
Eine ausreichende Feuchtigkeitszugabe während der Verarbeitung liegt,
wie gefunden wurde, in dem Bereich von etwa 5 bis etwa 20 Gew.-%,
bezogen auf das Gewicht des Verbundwerkstoffes. So kann beispielsweise
eine Probe aus dem Airlaid-Verbundwerkstoff mit einem Gewicht von
400 g/m2 mit 4 Gew.-% Bikomponentenfasern
und 10 Gew.-% Feuchtigkeit, enthalten: 344 g/m2 Zellstofffasern
+ 16 g/m2 Bikomponentenfasern + 40 g/m2 Wasser.
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Es
ist für
den Fachmann auf diesem Gebiet klar, dass die absorbierte Feuchtigkeit,
beispielsweise aus einer feuchten Umgebung, nach der Bildung des
erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes
keine ausreichende Feuchtigkeit ist, um die Bindung zu erleichtern,
ohne dass der Verbundwerkstoff einer weiteren Kalandrierung unterworfen
wird. Das heißt
mit anderen Worten, wenn der Verbundwerkstoff aus der Atmosphäre Feuchtigkeit
absorbiert, müsste
der Verbundwerkstoff kalandriert werden, um die Vorteile der vorliegenden
Erfindung zu erzielen. Die erfindungsgemäße Feuchtigkeitszugabe muss
vor dem Kalandrieren erfolgen, um die Bindung zu erleichtern.
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Der
hier verwendete Ausdruck "dünn" bezieht sich auf
das Verhältnis
zwischen der Dicke und dem Flächengewicht
(wobei das Flächengewicht
nur dasjenige der Zellstoff- und Bikomponentenfasern ist) des Airlaid-Verbundwerkstoffes
und/oder der resultierenden absorptionsfähigen Struktur. Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung bietet ein Verhältnis von Dicke zu Flächengewicht
von etwa 3,0 × 10–3 mm/1
g/m2 bis 1,0 × 10–3 mm/1
g/m2 einen deutlichen Vorteil in Bezug auf
eine verbesserte Walzen-Handhabung. Das Kalandrieren des Verbundwerkstoffes
ergibt ebenfalls ein wichtiges Merkmal insofern, als es den gesamten
Papierstaub (Zellstoffflusen) reduziert, die bei solchen absorptionsfähigen Artikeln
bzw. Gegenständen
auftreten, wodurch das gesamte Aussehen verbessert wird und die
Neigung zur Verunreinigung des Fleischprodukts mit unerwünschtem
Papierstaub-Material verringert wird. Statt dessen weisen die erfindungsgemäßen Verbundwerkstoffe
eine gleichmäßig glatte
und ebene Oberfläche
auf. Die Dicke dieser Verbundwerkstoffe variiert um nicht mehr als
eine geringe Menge über
den Querschnitt des Airlaid-Verbundwerkstoffes. Für viele
dieser Verbundwerkstoffe gibt es eine verhältnismäßig einheitliches Flächengewicht
pro gegebener Fläche.
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Der
erfindungsgemäße Airlaid-Verbundwerkstoff,
der sowohl dünn
als auch komprimiert (gepresst) ist, weist eine Drapiersteifheit
von mindestens etwa 5 cm, vorzugs weise von 6 bis 10 cm, auf, die
wichtig ist, weil sie die Verarbeitung auf einer bestimmten Vorrichtung
erleichtert, wie z. B. die automatische Sortierung von absorptionsfähigen Pads
in Fleisch-Tröge
(-Schalen).
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Der
Airlaid-Verbundwerkstoff hat ein Flächengewicht von 50 bis 500
g/m2 und wird kalandriert ab einer Anfangsdicke
von etwa 1,27 bis etwa 1,91 cm (0,50–0,75 Inches) und einer Dichte
von etwa 0,02 bis 0,05 g/cm3. Unter dem
hier verwendeten Ausdruck "Kalandrieren" ist zu verstehen,
dass der Airlaid-Verbundwerkstoff bei einem Druck von etwa 143 bis
etwa 715 kg/linearem cm (800–4000
pounds per linear inch (pli)), vorzugsweise von 268 bis 536 kg/linearem
cm (1500–3000
pli), besonders bevorzugt von 358 bis 536 kg/linearem cm (2000–3000 pli)
komprimiert wird unter Bildung eines dünnen, kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes
mit einem Verhältnis
von Dicke zu Flächengewicht
von 3,0 × 10–3 mm/1
g/m2 bis 1,0 × 10–3 mm/1
g/m2, einer Dicke von 0,025 bis 0,15 cm
und einer Dichte von 0,5 g/cm3 oder höher. Eine solche Kalandrierung
ist nicht das gleiche wie das Verdichten und Pressen, die in der
Regel in der Airlaying-Industrie angewendet werden. Stattdessen
handelt es sich dabei eher um eine Behandlung, wie sie in der Papierindustrie
angewendet wird (bekannt als "Superkalandrierung"), die bei viel höheren Drucken
durchgeführt
wird. Die Theorie der Anmelderin ist die, dass eine solche Kalandrierung
kritisch ist für
die Bildung des erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes, weil
dadurch in dem Airlaid-Verbundwerkstoff gespeicherte Energie erzeugt
wird als Folge der Wasserstoffbindung, der dreidimensionalen Orientierung
der Zellstofffasern und der elastischen Natur der Zellstofffasern.
Der nachfolgende Kontakt mit polaren Flüssigkeiten (beispielsweise
durch Absorbieren von Wasser oder von Lösungen auf Wasserbasis, wie
z. B. eines Exsudats) erlaubt die Trennung der Zellstofffasern voneinander
und die Rückkehr
zu einer entspannteren Konfiguration, die in einer offenen porösen Struktur
resultiert, die für
die Absorptionsfähigkeit
vorteilhaft ist. Die 6 zeigt
eine SEM-Fotografie eines Airlaid-Verbundwerkstoffes in 200-facher
Vergrößerung (Gesamtgewicht
466 g/m2), der 400 g/m2 Zellstofffasern
aufweist mit 3,4 Gew.-% Bikomponentenfasern und 10,7 Gew.-% Feuchtigkeit,
wobei der Airlaid-Verbundwerkstoff mit 357 kg/linearem cm (2000
pli) kalandriert worden ist. Die 7 zeigt
eine SEM-Fotografie
in 60-facher Vergrößerung einer Querschnitts-Seitenansicht
eines ka landrierten 357 kg/linearem cm (2000 pli) Airlaid-Verbundwerkstoffes
(Gesamtgewicht 349 g/m2) von 300 g/m2 Zellstofffasern, 3,4 Gew.-% Bikomponentenfasern
und 10,7 Gew.-% Feuchtigkeit. Diese Figuren zeigen eine dichte absorptionsfähige Struktur,
die Bikomponentenfasern aufweist, die an viele der Zellstofffasern
so gebunden sind, dass die dünne,
kalandrierte Struktur unerwartet gute Absorbens-Eigenschaften aufweist, während sie
in einer dichten, dünnen
Form vorliegt.
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Die
Eigenschaften, wie z. B. die Absorptionsfähigkeit, die Zugfestigkeit,
die geringe Dicke (Verhältnis von
Dicke zu Flächengewicht),
die Reprise-Absorptionsfähigkeit,
die Dichte, die Steifheit, die Nassintegrität und das Gesamtaussehen sind
alle wichtige Eigenschaften für
die erfindungsgemäßen Strukturen.
Wenn diese Airlaid-Verbundwerkstoffe erfindungsgemäß hergestellt
werden, weisen die Airlaid-Verbundwerkstoffe die folgenden Vorteile
auf. Zum einen führt
eine höhere
Dichte und damit eine geringere Dicke zu einer Gesamtverbesserung
der Walzenhandhabung, der Lagerung und des Transports weil mehr
des Airlaid-Verbundwerkstoffes auf einer Rolle angeordnet werden
kann. Wenn mehr Material auf einer Rolle vorliegt, ist die Herstellung verbessert,
weil weniger Ausfallzeit für
den Walzenaustausch benötigt
wird und weniger Raum erforderlich ist für die Lagerung und den Transport.
Außerdem
erlaubt die Verbesserung der Steifheit zusammen mit der Zugfestigkeit,
welche die erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffe
aufweisen, eine bessere Verarbeitung, da weniger Brüche auftreten,
wenn die Rollen zu Pads verarbeitet werden. Wahrscheinlich am wichtigsten
ist es, dass die erfindungsgemäß hergestellten
Airlaid-Verbundwerkstoffe
eine gleichförmige
Dicke und ein gutes Absorptionsvermögen haben. Die erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffe
weisen ein Absorptionsvermögen
von mindestens etwa 12 g/g, vorzugsweise von mindestens etwa 16
g/g auf. Beim Gebrauch haben die dünnen, kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffe
die Fähigkeit,
70 bis 90% der Absorptionsfähigkeit
bis zur Sättigung
vor dem Kalandrieren zurückzugewinnen,
selbst bei solchen Druckbelastungen, wie z. B. beim Auflegen von
Fleisch auf das Pad, was wichtig ist für das Absorptionsvermögen der
Struktur. Ein solches dünnes, kalandriertes
Airlaid-Verbundmaterial mit einer unerwartet guten Absorptionsfähigkeit
war bisher unbekannt.
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Obgleich
dies nicht erforderlich ist, kann das Airlaid-Verbundmaterial zusätzlich verschiedene
Kombinationen von Deckschichten aufweisen, die an einer oder beiden
Seiten des Verbundmaterials fixiert sind. Diese Deckschichten können dem
Airlaid-Verbundmaterial
aus verschiedenen Gründen
hinzugefügt
werden, wie z. B.:
- 1) um eine zusätzliche
trockene Oberflächenintegrität zu erzielen,
um so potentielle kurze lose Fasern (wie z. B. Flusen) zu reduzieren
oder abzudecken, die in dem Airlaid-Verbundwerkstoff vorhanden sein
können,
- 2) um als Trennung oder Sperrschicht zwischen dem Lebensmittelprodukt
und dem Airlaid-Verbundwerkstoff zu dienen, und
- 3) um das Aussehen des Airlaid-Verbundwerkstoffes zu verbessern,
wenn er Exsudat absorbiert hat, da das absorbierte Exsudat in der
Regel unansehnlich ist. Zu Beispielen für geeignete Deckschichten gehören Filmschichten,
Tissue-Schichten, Schmelzsprüh-Schichten
und Vliesstoff-Schichten. Die Deckschicht wird nach irgendeinem
geeigneten Verfahren, beispielsweise durch eine Corona-Behandlung,
durch eine Kalandrierung, mittels Klebstoff, durch eine Ultraschallbindung
oder Kombinationen davon mit dem Airlaid-Verbundwerkstoff verbunden.
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Beispielsweise
kann eine Filmschicht mit einer Dicke von 0,010 bis 0,025 mm (0,4–1 mil)
verwendet werden. Die Filmschicht kann hilfreich sein, um die Mehrschichten-Struktur zusammenzuhalten,
insbesondere wenn sie eingefroren ist, da das Pad von dem Fleisch
abgezogen werden kann, ohne das Pad zu zerreißen. Die polymere Filmschicht
kann entweder für
Flüssigkeit
durchlässig
oder für
Flüssigkeit
undurchlässig
sein. Außerdem
sollte für
Lebensmittel-Verpackungszwecke die Filmschicht mit Lebensmittelprodukten
kompatibel sein. Zu solchen Filmen können gehören solche aus Polypropylen,
Polyethylen mit hoher Dichte, Polyethylen mit niedriger Dichte,
aus linearem Polyethylen mit niedriger Dichte, Cellophan, Polyvinylacetat,
Polyvinylalkohol, Polycaprolactam, Polyester, Polytetrafluorethylen
oder Mischungen oder Coextrudaten eines oder mehrerer dieser Materialien.
Im Allgemeinen sind bevorzugte polymere Filmschichten solche aus
Polyethylen, Polypropylen und Polyester, am meisten bevorzugt ist
eine Polyethylenfilmschicht mit einer Dicke von 0,010 mm (0,4 mil).
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Ein
bevorzugtes Verfahren zum Befestigen der Deckschicht an dem Airlaid-Verbundwerkstoff
ist die Anwendung einer Coronabehandlung, woran sich das Kalandrieren
anschließt.
Die Coronabehandlung umfasst das Anlegen einer Spannung an die Oberfläche der
Deckschicht. Die resultierende behandelte Oberfläche ist sehr reaktionsfähig und
erlaubt es der Deckschicht, chemische sowie mechanische Bindungen
zu der Oberfläche
des Airlaid-Verbundwerkstoffes auszubilden. Dadurch entsteht eine
feste Haftung der Deckschicht an dem Airlaid-Verbundwerkstoff.
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Die
Tissue-Schicht kann ein Verbundmaterial aus Cellulosefasern mit
einem Flächengewicht
von 4,5 bis 13,6 kg/Ries (10–30
lbs./ream) sein. Die Tissue-Schicht kann auch eine mehrlagige Schicht
sein. Anwendungen, bei denen das absorptionsfähige Pad innerhalb eines Lebensmittel-Behälters eingebettet
ist, wie in dem US-Patent
Nr. 4 702 377 (Grogne) beschrieben, wäre eine besonders geeignete
Anwendung für
einen erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff,
der eine Tissue-Schicht aufweist. Die Tissue-Schicht würde somit
eine kontaktfreie Trennschicht zwischen dem Lebensmittel und dem
Airlaid-Verbundwerkstoff darstellen.
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Eine
Schmelzsprühschicht
ist eine Faserschicht oder ein Überzug
aus einem Polymer, wie z. B. einem Polyolefinpolymer, das beispielsweise
durch eine Düsenspitze
gepresst und auf die Oberfläche
des Airlaid-Verbundwerkstoffes aufgesprüht worden ist. Ein grobes Schmelzenspray
aus Polyolefin von 1,5 bis 10 g/m2 wäre für die Verwendung
als Überzugsschicht
für den
Airlaid-Verbundwerkstoff akzeptabel. Die Schmelzsprühschicht
kann aus Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder Nylon hergestellt
sein. Im Allgemeinen ist Polypropylen bevorzugt.
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Die
Vliesstoffschicht kann ebenfalls dem erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff
hinzugefügt werden.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck "Vliesstoffschicht" ist eine Deckschicht zu verstehen,
die eine Struktur aus einzelnen Fasern oder Fäden aufweist, die übereinanderliegen,
jedoch nicht in einer identifizierbaren Weise wie bei einem gestrickten
bzw. gewirkten Gewebe. Vliesstoffschichten werden nach vielen Verfahren
hergestellt, z. B. durch Anwendung von Meltblowing-Verfahren, Spunbonding-Verfahren
und Bonded carded-Bahn-Verfahren.
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Um
ein absorptionsfähiges
Lebensmittel-Pad zu erhalten, welches das Wachstum und die Ausbreitung von
in Lebensmittel wachsenden Pathogenen abzutöten oder zu hemmen, kann der
Airlaid-Verbundwerkstoff mit einer antimikrobiellen Zusammensetzung
imprägniert
werden, die besteht aus einer wasserlöslichen Carbonsäure und
einem Tensid, wie in dem US-Patent Nr. 4 865 855 (Hansen et al.)
beschrieben. Superabsorbentien, wie z. B. Carboxymethylcellulose,
sind für
die vorliegende Erfindung nicht erforderlich, können aber gewünschtenfalls
zugesetzt werden. Dem Airlaid-Verbundwerkstoff
können
zur Erzielung der gewünschten
Effekte andere (weitere) Materialien zugesetzt werden, wie z. B.
Flüssigkeits-Verdickungsmittel
und Aktivkohle-Körnchen
oder -Fasern, Parfüms,
optische Aufheller, Fotostabilitätspromotoren,
Salze, Tenside und dgl. Es ist für
den Fachmann auf diesem Gebiet klar, dass diese Zusätze nur
in solchen Mengen verwendbar sind, welche die Eigenschaften der
erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffe
nicht in nachteiliger Weise beeinflussen.
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Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung kann der Airlaid-Verbundwerkstoff in
Form eines absorptionsfähigen
Artikels bzw. Gegenstandes mit oder ohne zusätzliche Deckschichten verwendet
werden. In der 4 ist
eine absorptionsfähige
Mehrschichten-Struktur 10 dargestellt, welche die vorliegende
Erfindung verkörpert.
Die absorptionsfähige
Mehrschichten-Struktur 10 hat eine rechteckige Gestalt,
sodass sie bequem in einen Lebensmittelprodukt-Verpackungsbehälter passt.
Die absorptionsfähige
Mehrschichten-Struktur 10 besteht aus einem Airlaid-Verbundwerkstoff 12,
der an einer Schmelzsprühschicht 20 haftet.
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Die 3 zeigt eine andere Ausführungsform
einer absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur 10A, die drei Schichten aufweist:
eine für
Flüssigkeit
undurchlässige
Polymerfilm-Schicht 16, einem Airlaid-Verbundwerkstoff 12 und
eine für
Flüssigkeit
durchlässige
Filmschicht 17. Die für
Flüssigkeit
durchlässige
Schicht 17 ist hier dargestellt mit Reihen von Schlitzen 24,
die ausreichend groß sind,
um Flüssigkeiten
mit einer Viskosität
von bis zu 24 cP unter dem Einfluss der Schwerkraft für einen
Zeitraum von 24 h hindurchströmen
zu lassen (z. B. Hühnchen-Exsudat
oder Blut). Die für
Flüssigkeit
durchlässige
Schicht 17 kann auch mit Löchern perforiert sein. Die Löcher oder
Schlitze in der für
Flüssigkeit
durchlässigen
Schicht 17 machen es möglich, dass
das Exsudat, das aus dem Fleisch ausgetreten ist, aufgrund einer
Dochtwirkung durch die für
Flüssigkeit durchlässige Schicht 17 von
dem Airlaid-Verbundwerkstoff 12 absorbiert
wird. Wie dargestellt, ist es nicht erforderlich, die Filmschichten
zu umhüllen
(um die Umfangsränder
herum zu versiegeln), da eine Befestigung wie vorstehend beschrieben
erzielt worden ist. Außerdem
bleibt durch die Nicht-Versiegelung der Umfangsränder eine weitere Leitung offen
für die
Flüssigkeits-Absorption
durch Offenlassen des Airlaid-Verbundwerkstoffes 12 um
die Ränder
herum.
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Bei
der Verwendung wird die absorptionsfähige Mehrschichtenstruktur 10A gemäß 3 zwischen dem Lebensmittelprodukt
und dem Tray (Halbkarton) oder anderen Verpackungsmaterial so angeordnet,
dass die Filmschichten 16 oder 17 mit dem Lebensmittelprodukt
in Kontakt stehen. Wenn Säfte
oder Flüssigkeiten aus
dem Lebensmittelprodukt freigesetzt werden, treten sie zusätzlich in
den Rand der absorptionsfähigen Mehrschichtenstruktur
ein und werden von dem darunterliegenden Airlaid-Verbundwerkstoff 12 absorbiert.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten absorptionsfähigen Pads
weist der dünne,
kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff eine ausreichende Fähigkeit
auf, seine Dicke auch bei einer Druckbelastung, beispielsweise durch das
Gewicht des Fleischprodukts, wieder anzunehmen, wodurch das Exsudat
gleichmäßig angesaugt
wird. Außerdem
neigt der Airlaid-Verbundwerkstoff 12 weniger dazu, unter
solchen Belastungen Flüssigkeiten
freizusetzen.
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Verfahren
zur Herstellung des Airlaid-Verbundwerkstoffes
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
eines dünnen,
kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes, das umfasst:
- a) die Bereitstellung von Zellstofffasern;
- b) das integrale Vermischen und gleichmäßige Dispergieren von mindestens
etwa 2 Gew.-% einer Bikomponentenfaser mit den Zellstofffasern,
wobei die Bikomponentenfaser eine erste Polymer-Komponente und eine
zweite Polymer-Komponente
aufweist, wobei die erste Polymer-Komponente bei einer Tempe ratur
unterhalb der Schmelztemperatur der zweiten Polymer-Komponente schmilzt,
- c) die Bildung eines Airlaid-Verbundwerkstoffes mit den Zellstofffasern
und der Bikomponentenfaser, ohne den Airlaid-Verbundwerkstoff zu
komprimieren;
- d) das Erhitzen des Airlaid-Verbundwerkstoffes, um dadurch einen
Teil der ersten Komponente der Bikomponentenfasern zum Schmelzen
zu bringen;
- e) das Abkühlen
des Airlaid-Verbundwerkstoffes, um dadurch viele der Bikomponentenfasern
an die Zellstofffasern und die Bikomponentenfasern zu binden;
- f) das Anfeuchten des Airlaid-Verbundwerkstoffes, sodass der
Airlaid-Verbundwerkstoff
außerdem
genügend
Zusatz-Feuchtigkeit enthält,
um das weitere Binden zu erleichtern;
- g) das anschließende
Kalandrieren des Airlaid-Verbundwerkstoffes zur Bildung eines dünnen, kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes,
der eine Drapier-Steifheit
von mindestens etwa 5 cm, ein Absorptionsvermögen von mindestens etwa 12
g/g und eine Trockenzugfestigkeit von mindestens etwa 1300 g aufweist,
wobei
die Angabe in Gew.-% bezogen ist auf das Gesamtgewicht von Zellstofffasern
und Bikomponentenfasern und das Kalandrieren in einem Bereich von
143 bis 715 kg/linearem cm (800–4000
pli) und bei Umgebungstemperaturen durchgeführt wird und das Kalandrieren
durchgeführt
wird, während
der Airlaid-Verbundwerkstoff 5 bis 20 Gew.-% Feuchtigkeit enthält.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren außerdem
eine Stufe, in der mindestens eine Deckschicht an dem Airlaid-Verbundwerkstoff
befestigt wird zur Herstellung einer absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur.
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Es
ist ferner bevorzugt, dass die Deckschicht an dem Airlaid-Verbundwerkstoff
durch Coronabehandlung in Kombination mit dem Kalandrieren befestigt
wird.
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Darüber hinaus
ist es bevorzugt, dass das Anfeuchten durch Verwendung eines Sprühzerstäubers bewirkt
wird.
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Die
Herstellung des Airlaid-Verbundwerkstoffes beginnt mit der Zerfaserung
des Zellstoffs (der Pulpe). Bei der Zerfaserung handelt es sich
um ein Verfahren, bei dem aufgerollter oder aufgewickelter Zellstoff
zerlegt wird zu feinen Zellstofffasern. Da der Zellstoff in Rollen-
oder Ballenform käuflich
erhältlich
ist und der Zellstoff somit in einer dichten, harten Form vorliegt,
ist eine Zerfaserung erforderlich, um den Zellstoff in eine brauchbare
Form zu überführen. Es
gibt bereits viele bekannte Verfahren zur Zerfaserung von Zellstoff
(vgl. z. B. US-Patent Nr. 3 825 194 (Buell), US-Patent Nr. 4 100
324 (Anderson) und US-Patent Nr. 3 793 678 (Appel)).
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Wenn
einmal der Zellstoff zerfasert ist, ist er gebrauchsfertig für die Vermischung
mit den Bikomponentenfasern. Das Vermischen der Fasern beginnt mit
der dosierten Einführung
der Zellstofffasern und Bikomponentenfasern in dem gewünschten
Gewichtsverhältnis
in einen Mischer. Wie für
den Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt, kann die Zudosierung
jeder Komponente als Folge der Maschinenlaufzeit um bis zu ±1 bis
2 Gew.-% variieren. Es sind verschiedene Verfahren zur Zudosierung
der Fasern bekannt, wie z. B. die Verwendung eines Schnecken-, Taschendosimeter-
oder Tropf-Beschickung. Die Zellstofffasern und die Bikomponentenfasern
werden dann in einer Mischstufe integral miteinander vermischt,
was wichtig ist, weil eine gute Dispersion der Bikomponentenfasern
in den Zellstofffasern erforderlich ist, um eine Bindung zu erzielen, wie
weiter unten näher
erörtert.
Die Mischverfahren umfassen das Mischen in einem Luftstrom oder
in einer anderen mechanischen Mischeinrichtung (beispielsweise in
einer Reibmühle)
und dgl.
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Die
integral miteinander vermischten Zellstofffasern und Bikomponentenfasern
werden dann zu einem Airlaid-Verbundwerkstoff geformt, indem man
die Fasern mittels Luft durch einen Formgebungskopf oder eine Formgebungsdüse führt und
die Fasern kontinuierlich auf eine endlose Formgebungsoberfläche, beispielsweise
ein Maschensieb, aufbringt. Es kann auch eine Vakuum-Einrichtung
vorgesehen sein, um die Fasern an das Sieb anzuziehen. Im Gegensatz
zu den meisten Airlaying-Verfahren und einzigartig für das erfindungsgemäße Verfahren
ist es, dass ein Komprimieren oder Verdichten des auf diese Weise
gebildeten Airlaid-Verbundwerkstoffes nicht erforderlich ist, wie
in den weiter unten folgenden Beispielen erläutert.
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Bei
dem Verfahren des Standes der Technik wird zur Verdichtung ein Satz
von Walzen oberhalb und unterhalb des Airlaid-Materials verwendet,
um dieses zu verdichten, um dadurch seine Selbsthaftung zu erhöhen und
seine mechanische Integrität
für die
weitere Verarbeitung zu verbessern. Die Verdichtungswalzen erfüllen diese
Funktion zwar gut, haben jedoch eine Reihe von Nachteilen, wie z.
B. die Herabsetzung des Volumens oder der Lockerheit des Endprodukts,
was als unerwünscht
angesehen wird.
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Für die vorliegende
Erfindung ist es wichtig, dass der Airlaid-Verbundwerkstoff in seiner
voluminösen Anordnung
verbleibt, bis der Verbundwerkstoff einem Erhitzen und Abkühlen unterworfen
worden ist, sodass eine geeignete und gründliche Bindung zwischen vielen
der Zellstofffasern und der Bikomponentenfasern und/oder zwischen
den Bikomponentenfasern auftreten kann, während er noch im voluminösen Zustand
vorliegt. Der Airlaid-Verbundwerkstoff weist daher zu diesem Zeitpunkt
des Verfahrens keine hohe mechanische Integrität auf. Es ist auch wichtig
darauf hinzuweisen, dass Wet-Laying-Verfahren erfindungsgemäß nicht
geeignet wären,
weil es nicht möglich
wäre, die
für die
Bindung erforderliche voluminöse
Anordnung zu erzielen, wenn der Verbundwerkstoff vor Durchführung der
Bindungsstufe einem Wet-Laying unterworfen würde.
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Der
Airlaid-Verbundwerkstoff kann wie vorstehend beschrieben zu einer
kontinuierlichen Bahn geformt werden oder es können einzelne Pads oder Tampons
(Wattebäusche)
auf einer Vorrichtung geformt werden, wie z. B. einer Trommelform-Vorrichtung.
Eine Trommelform-Vorrichtung weist diskontinuierliche Taschen in der
Umfangsoberfläche
auf, wobei jede Tasche eine durchlässige Oberfläche am Boden
der Tasche aufweist. Im Innern der Trommel wird durch die durchlässige Oberfläche hindurch
ein Vakuum erzeugt, sodass Luft in die Tasche einströmen kann,
die bewirkt, dass die Zellstofffasern, die Bikomponentenfasern und
eventuelle körnige
oder pulverförmige
Produkte zusammen mit der Luft angezogen werden, sodass sie in der
Tasche angeordnet sind. Die übrige
Umfangsoberfläche
der Trommel ist für
Luft undurchlässig,
sodass die Fasern sich auf der ebenen Oberfläche nicht bilden. Wenn die
Trommel sich dreht, wird das Vakuum blockiert und das in der Tasche
eingefangene Fasermaterial wird mittels des Vakuums, mittels Druck
und/oder mittels mechanischer Einrichtungen auf eine formgebende
Oberfläche überführt, was
zur Anordnung von einzelnen Tampons (Wattebäuschen) auf der formgebenden
Oberfläche
führt,
die einen diskreten Abstand voneinander haben. Diese Tampons können anschließend durch
den Rest des Verfahrens transportiert werden mittels einer Träger-Deckschicht, wie
z. B. ein Zellstoff-Tissue oder eine Vliesstoffschicht. Alternativ
können
die einzelnen Tampons während
des Verfahrens durch eine Reihe von Vakuumbändern und mechanischen Einrichtungen
transportiert werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann eine Rolle einer Deckschicht, wie
z. B. eines Tissue oder eines Vliesstoffes, abgewickelt und zu der
formgebenden Oberfläche
transportiert werden und die Zellstoff/Bikomponentenfaser-Mischung wird durch
Airlaying auf der Oberfläche
der Deckschicht abgelagert. Eine Deckschicht aus einem Film wäre in dieser
Stufe nicht geeignet, da der Airlaid-Verbundwerkstoff durch eine Heizeinrichtung
transportiert wird, in der die Filmschicht den Strom von erhitzter
Luft durch die Struktur blockieren würde (und wodurch der Film schmelzen
könnte),
und auch weil das zum Niederhalten der Airlaid-Fasern erforderliche
Vakuum durch die Filmschicht hindurch nicht übertragen werden könnte. Aus
diesem Grund ist es wichtig, dass jede Deckschicht, die in dieser
Stufe befestigt wird, in der Lage sein muss, gegen die Heizeinrichtung
beständig
zu sein, ohne dass ihre Eigenschaften in nachteiliger Weise beeinflusst
werden.
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Der
Airlaid-Verbundwerkstoff wird dann einer Bindungsstufe unterworfen,
in der der Werkstoff eine Heizeinrichtung passiert, um die Bikomponentenfasern
zu aktivieren, sodass sie sich an den Airlaid-Verbundwerkstoff binden
(beispielsweise um die Hülle
einer Hülle/Kern-Bikomponentenfaser
zum Schmelzen zu bringen). Das Erhitzen ermöglicht es, dass die Bikomponentenfasern
eine klebrige Skelettstruktur bilden, die beim Abkühlen viele
der Zellstofffasern umschließen
und binden, was aus den 5 und 8 deutlicher hervorgeht. Die 8 zeigt eine SEM-Fotografie
in 300-facher Vergrößerung eines
nicht-kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes (Gesamtgewicht 520
g/m2), der umfasst 500 g/m2 Zellstofffasern,
die durch Zerfasern eines Zellstoffs hergestellt worden sind, zusammen
mit 3,8 Gew.-% Bikomponentenfaser und 3,6 Gew.-% Feuchtigkeit, wobei
die Hülle
der Bikomponentenfaser zum Schmelzen gebracht worden ist, um die
Fasern miteinander zu verbinden. In dieser Figur hat sich die geschmolzene
Hülle aus
Polyethylen eindeutig von dem Polyester-Kern getrennt und ist mit der Zellstofffaser
verbunden. Diese Figur zeigt auch den zusätzlichen Vorteil der Hülle/Kern-Bikomponentenfaser,
der darin besteht, dass der Kern sich nicht einrollt oder anderweitig
kräuselt,
sondern stattdessen eine säulenförmige Konfiguration
behält,
die dem Verbundwerkstoff zusätzliche
Festigkeit verleiht. Die 5 zeigt
eine SEM-Fotografie in 200-facher Vergrößerung eines nicht-kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes.
In dieser Figur umfasst der Verbundwerkstoff (Gesamtgewicht 520
g/m2) 500 g/m2 zerfaserten
Zellstoff, 8,7 Gew.-% Bikomponentenfaser und 4 Gew.-% Feuchtigkeit,
wobei die Bikomponentenfaser geschmolzen ist, sodass sie die Zellstofffasern
bindet. Die Fasern, die eine raue Textur und kleine Löcher aufzuweisen
scheinen, sind die Zellstofffasern, während die Fasern mit einer
glatteren Oberfläche
die Bikomponentenfasern sind. Einzelne Bindungspunkte sind erkennbar
an den durch Pfeile dargestellten Stellen.
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Das
Erhitzen des Airlaid-Verbundwerkstoffes kann erzielt werden beispielsweise
durch trockenes Erhitzen, durch Hindurchführen von Heißluft durch
den Verbundwerkstoff oder durch Erhitzen desselben in einem Elektroofen.
Es ist wichtig, dass die Erhitzungsbedingungen auf eine Temperatur
und eine Luftströmungsrate eingestellt
sind, die ausreicht, um nur die erste Polymer-Komponente der Bikomponentenfaser
zum Schmelzen zu bringen, während
die zweite Polymer-Komponente nicht schmilzt (z. B. nur die Hülle schmilzt
und nicht der Kern). Wie für
den Fachmann auf diesem Gebiet ohne weiteres verständlich,
hängen
geeignete Temperaturen und Luftströmungsraten vom Typ der in den
Bikomponentenfasern verwendeten Polymeren ab. Natürlich sind
die geeigneten Erhitzungsbedingungen auch eine Funktion der Erhitzungsrate
des Luftstroms. Wenn die Luftströmungsrate
erhöht
wird, kann eine niedrigere Temperatur angewendet werden, während die
Herabsetzung der Strömungsrate
eine höhere
Temperatur erfordert, um ein Schmelzen innerhalb des gleichen Zeitintervalls
zu erzielen. Unabhängig
von den angewendeten Bedingungen ist es jedoch wichtig, dass die
Luftströmungsrate
nicht auf eine Rate eingestellt wird, die zu einer Kompression des
Airlaid-Verbundwerkstoffes führt, da
dann kein gleichförmiges
Schmelzen auftritt. Es ist auch klar, dass das Erhitzen auf andere
Weise erzielt werden kann, beispielsweise dadurch, dass man den
Airlaid-Verbundwerkstoff Strahlung aussetzt, beispielsweise einer
Infrarotstrahlung einer geeigneten Intensität und Dauer.
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Es
ist für
den Fachmann auf diesem Gebiet klar, dass durch das Einwirkenlassen
einer solchen Heizeinrichtung auf den Airlaid-Verbundwerkstoff Feuchtigkeit
von der Oberfläche
entfernt wird, die bis zu diesem Zeitpunkt in dem Verbundwerkstoff
vorhanden sein kann. Erfindungsgemäß ist es erforderlich, dass
der Airlaid-Verbundwerkstoff dann wieder angefeuchtet wird. Die
Anfeuchtungs- und Erhitzungsstufen können gleichzeitig durchgeführt werden,
indem beispielsweise feuchte Hitze verwendet wird, beispielsweise
durch Verwendung von feuchter Heißluft oder überhitztem Wasserdampf, so
lange ausreichende Mengen (wie vorstehend beschrieben) Feuchtigkeit
dadurch zugeführt
werden und ausreichende Temperaturen erreicht werden, um die Hülle der
Bikomponentenfaser zum Schmelzen zu bringen. Diese Stufen können auch
voneinander unabhängige
Stufen sein. In diesem Fall kann ein solches Verfahren zur Anfeuchtung
des Airlaid-Verbundwerkstoffes darin bestehen, dass man den Verbundwerkstoff
einem Spray aus zerstäubtem
Wasser aussetzt. Unabhängig von
dem angewendeten Verfahren ist es wichtig, dass die Feuchtigkeit über den
Airlaid-Verbundwerkstoff gleichmäßig verteilt
wird. So kann beispielsweise eine Vakuumbox unterhalb des Airlaid-Verbundwerkstoffes angeordnet
werden, um die Feuchtigkeit durch den Verbundwerkstoff hindurchzuziehen,
wodurch die Verteilung der Feuchtigkeit in der z-Richtung (in der
Dicken-Richtung) des Airlaid-Verbundwerkstoffes verbessert wird.
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Alternativ
kann eine Feuchthaltekammer oder Hochdruck-Wasserdampf verwendet
werden, um dem Airlaid-Verbundwerkstoff Feuchtigkeit zuzuführen. Typische
Einstellungsbedingungen für
die Feuchthaltekammer können
sein beispielsweise eine relative Luftfeuchtigkeit von 90% und eine
Temperatur von 21,1°C
(70°F). Sowohl
das Feuchthaltekammer-Verfahren als auch das Hochdruck-Wasserdampf-Verfahren
erfordern höchstwahrscheinlich
kein Vakuum, während
das Zuführen
von Feuchtigkeit unter Verwendung eines Spray-Zerstäubers höchstwahrscheinlich
ein Vakuum erfordert.
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Wenn
einmal der Airlaid-Verbundwerkstoff erhitzt worden ist, muss er
vor der Kalandrierung abgekühlt werden,
um die Bikomponentenfasern wieder zu verfestigen, wodurch sich die
Bikomponentenfasern an die Zellstofffasern binden und/oder die Bikomponentenfasern
untereinander verbinden. Wenn die Anfeuchtungsstufe gleichzeitig
mit der Erhitzungsstufe durchgeführt
wird, ist eine getrennte Kühlung
vorteilhaft. Wenn andererseits die Anfeuchtungs- und Erhitzungsstufen
voneinander unabhängige
Stufen sind, kann die Abkühlung auch
während
der Anfeuchtungsstufe durchgeführt
werden durch Variieren der Temperatur der auf den Airlaid-Verbundwerkstoff
aufgebrachten Feuchtigkeit. Außerdem
ist auch eine unabhängige
Abkühlungsstufe
anwendbar, die zwischen der Erhitzungsstufe und der Anfeuchtungsstufe
liegt. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung ist es, wie gefunden wurde,
für das
Auftreten einer ausreichenden Kühlung
ausreichend, wenn die Feuchtigkeit bei Umgebungstemperatur aufgebracht
wird. Andere Abkühlungseinrichtungen
sind dem Fachmann auf diesem Gebiet allgemein bekannt.
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Nach
dem Formen des Airlaid-Verbundwerkstoffes kann eine Deckschicht
an einer Seite oder an beiden Seiten des Verbundwerkstoffes befestigt
werden, unabhängig
davon, ob eine Deckschicht bereits früher in dem Verfahren daran
befestigt worden ist. Eine solche Deckschicht kann hergestellt werden
durch Aufsprühen
einer Schicht aus einem Meltblown-Polymer auf die Oberfläche des
Airlaid-Verbundwerkstoffes entweder vor oder nach der Anfeuchtungseinrichtung.
Die Deckschichten können
auch daran befestigt werden durch Abwickeln einer vorher hergestellten
Deckschicht und Befestigen derselben an jeder Seite des Verbundwerkstoffes.
Die Deckschichten werden vorzugsweise vor dem Verbinden mit dem
Verbundwerkstoff einer Coronabehandlung unterzogen, wodurch eine
ausreichende Haftung erleichtert wird, sodass die gebildete Mehrschichten-Struktur
sich nicht leicht delaminiert. Eine weitere Haftung tritt auf durch
Kalandrieren, wie nachstehend näher
erläutert
wird. Zu Beispielen für
die Mehrschichten-Struktur gehören,
ohne dass die Erfindung darauf beschränkt ist: eine Film/Verbundmaterial-;
Film/Verbundmaterial/Film-; Film/Verbundmaterial/ Meltblown-; Vliesstoff/Verbundmaterial/Meltblown-;
Tissue/Verbundmaterial/Film-; Tissue/Verbundmaterial/Tissue- und
Tissue/Verbundmaterial/Meltblown-Struktur. Die Filmschicht kann
entweder für
eine Flüssigkeit
durchlässig
oder undurchlässig
sein, wenn es erforderlich ist, um die gewünschten Eigenschaften in der
Endstruktur zu erzielen.
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Der
Airlaid-Verbundwerkstoff einschließlich der zusätzlichen
Deckschichten, falls solche vorhanden sind, wird dann wie vorstehend
definiert kalandriert. Eine solche Kalandrierung kann beispielsweise
durchgeführt
werden unter Verwendung von vorzugsweise zwei Stahlwalzen oder einer
Reihe von Walzen in einem solchen räumlichen Abstand zueinander
und unter Anwendung eines solchen Druckes, dass der Airlaid-Verbundwerkstoff
oder die Mehrschichten-Struktur dazwischen kalandriert wird. Zu
anderen Beispielen für
Walzenkombinationen gehören
auch eine Stahlwalze und eine Gummiwalze (oder eine Gummi-beschichtete
Walze); sowie eine Stahlwalze und eine mit Papier beschichtete Walze.
Alternativ kann auch eine Presse verwendet werden, um das Verbundmaterial
zu kalandrieren, was jedoch erfordert, dass das Material oder die
Presse indexiert wird und auf dem Sieb festgehalten und dann gepresst
wird. Eine solche Anordnung kann auch erzeugt werden durch Zuschneiden
der Verbundwerkstoffe zu Pads, wodurch das Kalandrieren und das
Zuschneiden in einer Stufe kombiniert werden. Der kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff
wird durch das Kalandrieren trockenfest gemacht und sein Volumen
(seine Dicke) wird vermindert. Es ist wichtig, dass das Kalandrieren
bei Umgebungstemperatur oder bei nur geringfügig erhöhter Temperatur durchgeführt wird
(z. B. werden die Walzen im Allgemeinen nicht erhitzt), weil höhere Temperaturen
das Airlaid-Verbundmaterial schädigen
würden.
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Der
dünne,
kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoff oder die absorptionsfähige Mehrschichten-Struktur, die
auf diese Weise hergestellt worden sind, weisen eine ausreichende
Festigkeit auf, sodass er (sie) zu einer Bahn ausgerollt oder gehandhabt
werden kann zur Lagerung, zum Transport oder zu Abwickelzwecken
und um ein Brechen oder anderweitiges Zerfallen bei der Sättigung
zu verhindern. Die Zugfestigkeit (sowohl nass als auch trocken)
wurde für
die erfindungsgemäßen Airlaid- Verbundwerkstoffe
bestimmt, wie in den weiter unten folgenden Beispielen näher beschrieben.
Es wurde gefunden, dass diese Verbundwerkstoffe in der Maschinenlaufrichtung
(MD) eine Trockenzugfestigkeit in dem Bereich von etwa 1500 bis
10 500 g und quer zur Maschinenlaufrichtung (CD) eine Trockenzugfestigkeit
in dem Bereich von etwa 1300 bis 6900 g aufweisen.
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Die 1 erläutert in schematischer Form
eine Vorrichtung, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoffes 12 geeignet
ist. Zellstofffasern 30 werden in einem Zerfaserer 40 zerfasert
und in einer Dosiereinrichtung 42 werden die festgelegten
Mengen von Zellstofffasern mit Bikomponentenfasern vereinigt. Die
Zellstofffasern 30 und die Bikomponentenfasern 32 werden
dann integral miteinander vermischt in einem Mischer 44.
Eine getrennte Mischstufe ist nicht immer erforderlich. Wenn beispielsweise
die Dichte der Zellstofffaser etwa 1 g/cm3 beträgt und die
Dichte der Bikomponentenfaser etwa 0,9 g/cm3 beträgt, mischen sich
die beiden Fasern in dem turbulenten Luftstrom, wie er in einem
typischen Airlaying-Verfahren angewendet wird, leicht miteinander.
Die Fasern werden auf diese Weise zu einem Airlaid-Verbundwerkstoff 12 geformt durch
Transportieren der Fasern in der einen Formgebungskopf 46 durchströmenden Luft
und durch kontinuierliches Ablagern der Fasern auf einer endlosen
Formgebungsoberfläche 48,
während
genügend
Evakuierungseinrichtungen 50 den Verbundwerkstoff festhalten,
ohne seinen voluminösen
Zustand zu beeinträchtigen.
Der Airlaid-Verbundwerkstoff 12 wird dann durch eine Heizeinrichtung 52 hindurchgeführt, in
der auch eine Vakuum-Heizeinrichtung 51 verwendet werden
kann, um den Verbundwerkstoff festzuhalten und die Heißluft abzuziehen.
Die Heizeinrichtung 52 bringt die erste Polymerkomponente
der Bikomponentenfasern 32 zum Schmelzen, ohne dass die
zweite Polymerkomponente schmilzt. Wie dargestellt, wird der Airlaid-Verbundwerkstoff 12 dann
durch eine Anfeuchtungs-Einrichtung 54 hindurchgeführt, in
der auch eine Anfeuchtungs-Vakuum-Einrichtung 53 verwendet werden
kann, wodurch die Anfeuchtungs-Einrichtung 54 sowohl den Verbundwerkstoff
abkühlt,
was dazu führt,
dass die Bikomponentenfasern 32 an die Zellstofffasern
gebunden werden, als auch dem Verbundwerkstoff Feuchtigkeit zuführt. Der
auf diese Weise gebildete Airlaid-Verbundwerkstoff 12 wird dann
komprimiert unter Verwendung einer Kalandrier-Einrichtung 58 zur
Herstellung eines dünnen
kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes 1.
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Die 2 erläutert in schematischer Form
eine Vorrichtung, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur 10 geeignet
ist, die im Wesentlichen die gleiche ist wie oben in Verbindung
mit der 1 beschrieben,
jedoch mit der Ausnahme, dass zusätzliche Deckschichten dem Airlaid-Verbundmaterial 12 zugesetzt
sein können.
Wie vorstehend erläutert,
kann eine Deckschicht, beispielsweise eine Tissue-Schicht 18,
gegebenenfalls der Formgebungsoberfläche 48 zugeführt werden,
sodass der Airlaid-Verbundwerkstoff 12 direkt auf der Tissue-Schicht 18 gebildet
wird. Außerdem
können
verschiedene Schichten einer oder beiden Seiten des Verbundwerkstoffes
zugeführt
werden durch solche Einrichtungen, wie z. B. durch direktes Aufblasen
einer Schmelzsprühschicht 20 auf
den Airlaid-Verbundwerkstoff 12 unter
Verwendung einer Schmelzsprüh-Einrichtung 56,
oder durch Abwickeln (Ausrollen) von Deckschichten, wie z. B. einer
für Flüssigkeit
undurchlässigen
Filmschicht 16 und einer für Flüssigkeit durchlässigen Filmschicht 17. Dann
wird der Airlaid-Verbundwerkstoff zusammen mit zusätzlichen
Deckschichten kalandriert zur Bildung einer dünnen, kalandrierten, absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur 2.
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Der
Verbundwerkstoff oder die absorptionsfähige Mehrschichten-Struktur
kann dann zu verschiedenen Formen zugeschnitten werden, je nach
dem Endverwendungszweck. Solche Verbundwerkstoffe und Strukturen
sind besonders nützlich
für Anwendungszwecke,
bei denen ein hohes Absorptionsvermögen und eine außergewöhnlich geringe
Dicke von Bedeutung sind. Zu Beispielen für solche Absorbens-Anwendungen gehören, ohne
dass die Erfindung darauf beschränkt
ist, Absorbens-Pads beim Verpacken von Fleisch und Geflügel, in
anderen Lebensmittel-Verpackungen, in denen das Lebensmittelprodukt
die Neigung hat, zu schwitzen oder Flüssigkeit abzugeben (wie z.
B. in Salat-Verpackungen) in Versandhüllen oder Versand-Verpackungen,
in denen die versandten Produkte möglicherweise einen Flüssigkeitsverlust
erleiden und/oder in denen eine Anreicherung von Flüssigkeit
auftritt (beispielsweise für
Blutmedizinische Anwendungen), in Körperpflegeprodukten und dgl.
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Alternative
Verwendungszwecke für
den erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff
umfassen Dichtungen, Dämme
oder Deiche, die hergestellt werden können, um den Umfangsrand oder
den Rand eines Produktes zu versiegeln, wenn eine Flüssigkeit
mit einem solchen Rand in Kontakt kommt. Das Material dehnt sich
beim Kontakt mit Flüssigkeiten,
wie z. B. Wasser, aus und es kann sich ausdehnen bis auf das Mehrfache seiner
ursprünglichen
komprimierten Dicke. Diese Wirkung wirkt in einer Richtung senkrecht
zum Flüssigkeitsstrom
und in einer begrenzten Umgebung als Abdichtung, zur Verlangsamung
oder zur Verhinderung des weiteren Einströmens von Flüssigkeiten beim Passieren durch
diesen Bereich. Dieser Aspekt der vorliegenden Erfindung kann von
spezieller Bedeutung sein in einem Bein-, Ärmel- oder Hüft-Bund
von absorptionsfähigen Wegwerf-Kleidungsstücken, wie
z. B. Babywindeln oder Inkontinenz-Kleidungsstücken. Die Abdichtungswirkung
wirkt als Damm, der verhindert, dass Flüssigkeiten aus der Bein- oder
der Hüftöffnung auslaufen,
und sie verschafft dem absorptionsfähigen Kern des Kleidungsstückes zusätzliche
Zeit, um die Flüssigkeiten
aus den Öffnungen
aufzusaugen.
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In
den folgenden Beispielen wird die Herstellung des Airlaid-Verbundwerkstoffes
und der absorptionsfähigen
Mehrschichten-Strukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung näher
erläutert.
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Beispiele
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Wie
nachstehend beschrieben wurden erfindungsgemäße Proben und Vergleichsbeispiele
hergestellt. Die Proben wurden dann den folgenden Tests unterworfen.
Wenn zusätzliche
Bahnschichten dem Airlaid-Verbundwerkstoff zugesetzt wurden zur
Herstellung einer absorptionsfähigen
Mehrschichten-Struktur sind solche Schichten angegeben.
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Gewicht des Verbundwerkstoffes
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Das
Gewicht der für
die nachstehenden Beispiele verwendeten Proben wurde bestimmt durch
Abschneiden eines Stückes
des Airlaid-Verbundwerkstoffes und Wiegen desselben auf einer konventionellen Waage.
Das Gewicht wurde in Gramm aufgezeichnet. Das Flächengewicht wurde bestimmt
durch Dividieren des Gewichtes durch die Fläche der abgeschnittenen Probe.
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Dicke
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Die
Dicke wurde gemessen unter Verwendung einer in der Hand gehaltenen
manuell angehobenen Starrett-Volumen-Testeinrichtung mit einer Gegendruckwalze
mit einem Durchmesser von 7 cm (2,75 inches), einem Gewicht von
80 g und sie wurde in cm (inches) aufgezeichnet.
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Dichte
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Die
Dichte des kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes wurde errechnet
durch Dividieren des Gewichtes der Verbundwerkstoffprobe durch das
Volumen der Probe und sie wurde in g/cm3 aufgezeichnet.
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Nassintegrität
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Wie
vorstehend beschrieben, wurde eine Probe, die mit einer Flüssigkeit
(z. B. mit Wasser oder einem Exsudat) gesättigt worden war, als eine
ausreichende Nassintegrität
aufweisend angesehen, wenn sie nicht zerfiel, zerbrach oder anderweitig
zerlegt wurde beim Aufnehmen oder bei der Handhabung. In den nachstehenden
Beispielen ist angegeben, ob die Probe eine ausreichende Nassintegrität aufwies
oder nicht aufwies.
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Drapiersteifheit
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Bei
dem "Drapiersteifheits-Test" wird die Drapiersteifheit
oder Beständigkeit
des Verbundwerkstoffes gegen Biegung gemessen. Die Biegelänge ist
ein Maß für die Wechselwirkung
zwischen dem Gewicht und der Steifheit des Verbundwerkstoffes, dargestellt
durch die Art, in der sich der Verbundwerkstoff unter dem Einfluss seines
Eigengewichtes biegt, d. h. mit anderen Worten, durch Anwendung
des Auslegerbiegungsprinzips, nach dem sich der Verbundwerkstoff
unter seinem Eigengewicht biegt. Im Allgemeinen wurde die Probe
mit einer Geschwindigkeit von 12 cm/min (4,75 inches/min) in einer
Richtung parallel zu ihrer Längsdimension
verschoben, sodass ihr vorderer Rand den Rand einer horizontalen
Oberfläche überragte.
Die Länge
des Überhangs
wurde gemessen, wenn die Spitze der Probe unter ihrem Eigengewicht
herabgedrückt
wurde bis zu einem Punkt, an dem die Verbindungslinie zwischen der
Spitze und dem Rand der Plattform mit der Horizontalen einen Winkel
von 41,5° bildete.
Je länger
der Überhang
war, umso langsamer wurde die Probe gebogen, höhere Ziffern zeigen somit steifere
Verbundwerkstoffe an. Dieses Verfahren entspricht den Vorschriften
des ASTM Standard-Tests D 1388.
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Die
Testproben wurden wie folgt hergestellt: die Proben wurden zu rechteckigen
Streifen mit einer Breite von 2,54 cm (1 inch) und einer Länge von
15,24 cm (6 inches) zugeschnitten, wenn nichts anderes angegeben
ist. Für
jede Probe wurden drei Probestücke
in der Maschinenlaufrichtung (MD) und quer zur Maschinenlaufrichtung
(CD) getestet. Zur Durchführung
des Tests wurde eine geeignete Drapier-Biegesteifheits-Testeinrichtung, wie
z. B. ein FRL Cantilever Bending Tester, Modell 79-10, erhältlich von
der Firma Testing Machines Inc., Amityville, NY, verwendet.
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Die
Drapiersteifheit, gemessen in cm (inches), ist die Hälfte der
Länge des Überhangs
der Probe, wenn dieser den Gefällewinkel
von 41,5° erreichte.
Die Drapiersteifheit, wie sie nachstehend für die Probe angegeben ist,
war der arithmetische Mittelwert der Ergebnisse, die mit den getesteten
Proben in der Maschinenlaufrichtung (MD) und quer zur Maschinenlaufrichtung
(CD) erhalten wurden, die getrennt angegeben sind. Die Drapiersteifheit
der Probe ist auf eine Genauigkeit von 0,254 mm (0,01 inch) angegeben.
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Absorptionsvermögen bei
freier Quellung
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Der
Absorptionstest bei freier Quellung ist ein Test, der dazu bestimmt
ist, das Absorptionsvermögen zu
bestimmen – die
Fähigkeit
des absorptionsfähigen
Materials, eine Flüssigkeit
zu absorbieren und zurückzuhalten, – und er
wurde so gestaltet, dass das absorptionsfähige Material bei seiner Verwendung
imitiert wurde, beispielsweise als absorptionsfähiges Pad zum Absorbieren von
Exsudat in einer Geflügel-Karton-Verpackung. Das Absorptionsvermögen wurde
angegeben als das Gewicht der Flüssigkeit,
das über
eine bestimmte Messzeitspanne absorbiert wurde, ausgedrückt in g
Flüssigkeit
pro g Absorbens-Material. Dieser Absorptionstest mit freier Quellung
wurde wie folgt durchgeführt:
das Testverfahren zur Bestimmung des Absorptionsvermögens war
ein solches, bei dem jede Probe (die Größen sind in den nachfolgenden
Beispielen angegeben) unter Verwendung eines Doppelseiten-Klebestreifens
auf eine Geflügel-Verpackung
aufgeklebt wurde (z. B. "3P"), die eine Breite
von 16,51 cm (6,5 inches), eine Länge von 22,23 cm (8,75 inches)
und eine Tiefe von 3,175 cm (1,25 inches) hatte. Dann wurde der
Karton mit Flüssigkeit
(500 mL) gefüllt,
wodurch die Probe in die Flüssigkeit
eintauchte. Die Probe wurde in diesem Zustand für eine bestimmte Zeitspanne
zum Absorbieren der Flüssigkeit
belassen (Imprägnierungszeit),
die im Allgemeinen 24 h betrug, wenn nichts anderes angegeben ist.
Der Karton mit der Probe wurde dann entleert (durch Schrägstellen
des Kartons, um die Flüssigkeit auslaufen
zu lassen, für
eine bestimmte Zeitspanne (Ablaufzeit), die im Allgemeinen 1 min
betrug, wenn nichts anderes angegeben ist, und eventuelles überschüssiges Wasser
wurde von dem Karton abgewischt. Das Absorptionsvermögen wurde
wie folgt bestimmt:
Absorptionsvermögen (g) = Nassgewicht von Karton
und Probe – Trockengewicht
von Karton und Probe
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Die
von der Probe absorbierte Flüssigkeit
wurde dann zur Berechnung des Absorptionsvermögens der Probe nach der folgenden
Gleichung verwendet:
Absorptionsvermögen (g) = [Absorbens-Kapazität (g/g)/[(Gewicht
der Probe – Gewicht
des Films) × (Prozentsatz
der Zellstofffasern in der Probe)]
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Rückgewinnung des Absorptionsvermögens (Reprise-Absorptionsvermögen)
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Die
Fähigkeit
der Probe, ihr Absorptionsvermögen
zurückzugewinnen,
nachdem die Probe kalandriert und dann gesättigt worden war, wurde bestimmt.
Diese Rückgewinnung
des Absorptionsvermögens
wurde (das Reprise-Absorptionsvermögen) auf die gleiche Weise
bestimmt wie vorstehend für
das Absorptionsvermögen
bei freier Quellung beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, dass das
Absorptionsvermögen
der gesättigten
Probe sowohl vor dem Kalandrieren der Probe als auch nach dem Kalandrieren
gemessen wurde. Die Rückgewinnung
des Absorptionsvermögens
(das Reprise-Absorptionsvermögen)
ist ausgerückt
als Prozentsatz des Absorptionsvermögens des kalandrierten Verbundwerkstoffes,
bezogen auf das Absorptionsvermögen
des gleichen Verbundwerkstoffes vor dem Kalandrieren und zeigt die
Bedeutung des Kalandrierens an.
Reprise-Absorptionsvermögen (%)
= [Absorptionsvermögen
des kalandrierten Verbundwerkstoffs (g/g)/Absorptionsvermögen des
nichtkalandrierten Verbundwerkstoffs (g/g)]*100
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Zugfestigkeit
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Bei
dem Streifentestverfahren wird die Zugfestigkeit (Bruchfestigkeit)
der Verbundwerkstoffe gemessen, wenn diese einer ständig steigenden
Belastung in einer einzigen Richtung bei einer konstanten Ausdehnungsrate
ausgesetzt werden. Das angewendete Verfahren entspricht dem ASTM
Standard-Test D 5034-95 sowie dem Federal Test Methods Standard
Nr. 191A, Method 5102-78, mit den folgenden Ausnahmen: Probengröße 5,08
cm × 15,24
cm (2 inch × 6
inch), Belastungszelle 4,56 kg (10 lb.), Kreuzkopfgeschwindigkeit (konstante
Ausdehnungsrate) 25 cm/min und Messstreckenlänge 10,16 cm (4 inches). Die
Ergebnisse sind in Gewichtseinheiten (bis zum Bruch) angegeben.
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Die
Proben wurden sowohl in der CD-Richtung als auch in der MD-Richtung
getestet und die Ergebnisse sind in Gramm beim Bruch ausgedrückt. Höhere Zahlen
zeigen eine festere Struktur an. Die Probe wurde getestet beispielsweise
auf einer 1130 Instron-Testvorrichtung, erhältlich von der Firma Instron
Corporation, oder auf einer Thwing-Albert Model INTELLECT II-Testvorrichtung,
erhältlich
von der Firma Thwing-Albert
Instrument Co., 10960 Dutton Rd., Philadelphia, Pennsylvania 19154.
Außerdem
wurden, wenn nicht anderes angegeben ist, die Proben unter trockenen
Bedingungen getestet, die nur die Feuchtigkeitszugabe umfasst, die
erforderlich war, um den Airlaid-Verbundwerkstoff zu formen. Dort
wo es angegeben ist, wurden einige Proben auch unter nassen Bedingungen
getestet, bei denen der Probe eine Flüssigkeit oder ein Exsudat zugesetzt
wurde, um die Zugfestigkeit unter Bedingungen zu testen, die mehr
dem tatsächlichen
Gebrauch ähneln. In
diesen Fällen
wurden 10 mL Flüssigkeit
auf das Zentrum der Probe aufgebracht und sofort getestet, bevor diese
dem vorstehend beschriebenen Test unterworfen wurde.
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Beispiele 1-1 bis 1-3
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Unter
Anwendung des folgenden Verfahrens wurden verschiedene Airlaid-Verbundmaterial-Proben hergestellt.
Zur Beschreibung des Verfahrens wird das Beispiel 1-1 verwendet.
In dem Beispiel 1-1 wurden die Zellstofffaser (in diesem Falle BCTMP)
als "SPHINX FLUFF" bereitgestellt,
erhältlich
von der Firma Metsa Serla Group (Tampere, Finland), und zu einer
verwendbaren Faserform zerfasert. Die Zellstofffasern wurden mit 5,4
Gew.-% Bikomponentenfasern, bekannt unter der Bezeichnung Celbond
Type 255 von Nicht-Lebensmittel-Qualität, ungefärbte Fasern, bei denen es sich
um Bikomponentenfasern mit einem Polyester-Kern und einer Polyethylen-Hülle mit
einer Länge
von 6 mm und einer Feinheit von 3 Denier handelte, erhältlich von
der Firma Trevira GmbH & Co,
Frankfurt, Deutschland, dem Polyester-Zentrum von Hoechst, kombiniert
und mittels eines Luftstromes zu einem Mischungspunkt transportiert,
an dem sie mit Bikomponentenfasern entsprechend dem konventionellen
Airlaying-Verfahren, wie es in dem US-Patent Nr. 4 640 810 (Laursen
et al., abgetreten an Scan Web of North America, Inc.) beschrieben
ist, durchmischt und integral gemischt wurden. Auf diese Weise wurde
ein Airlaid-Verbundwerkstoff aus 400 g/m2 Zellstofffasern
und 26 g/m2 Bikomponentenfasern hergestellt,
der die eine Dicke von 1,90 cm (0,75 inch) hatte.
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Der
Airlaid-Verbundwerkstoff wurde nicht komprimiert durch eine Verdichtungswalze
oder eine Kompressionswalze vor dem Erhitzen oder Abkühlen des
Verbundwerkstoffes.
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Dann
wurden die Bikomponentenfasern durch Transportieren des nicht-gepressten
Airlaid-Verbundwerkstoffes durch einen konventionellen Druckluft-Bindungsofen
bei einer Temperatur von 168,3°C
(335°F) zum
Schmelzen gebracht, wodurch die Polyethylen-Hülle schmolz (die erwünschte Schmelztemperatur
dieser speziellen Bikomponentenfaser liegt in dem Bereich von 132,2
bis 168,3°C
(270–335°F)).
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Nach
dem Verlassen des Ofens wurde der Airlaid-Verbundwerkstoff durch
Zugabe von Feuchtigkeit abgekühlt.
Durch das Kühlen
wurde die Polyethylenhülle
wieder fest, wodurch die Bikomponentenfasern an viele der Zellstofffasern
gebunden wurden und viele der Bikomponentenfasern miteinander verbunden
wurden.
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Es
wurde ein zusätzliches
Abkühlen
und Anfeuchten durchgeführt
unter Verwendung eines Sprühzerstäubers, mit
dem eine Menge Wasser zugegeben wurde, wie sie in der nachstehenden
Tabelle angegeben ist, in einer Rate von 3857,3 l/min (1019 gallons/min)
zu dem Airlaid-Verbundwerkstoff. An eine Vakuumbox unterhalb des
Formgebungsdrahtsiebes wurde ein Vakuum von 7472 Pa (1,08 psi) angelegt,
um das Wasser gleichmäßig durch
den Airlaid-Verbundwerkstoff zu saugen. Dann wurde der Verbundwerkstoff
auf eine 76,2 cm (30 inches) breite Walze aufgewickelt, während er
zu geringeren Breiten von etwa 22,9 cm (9 inches) zerschnitten wurde.
Der gerollte Verbundwerkstoff wurde dann in einen luftdichten Beutel
eingeführt,
um den Feuchtigkeitsgehalt für
eine ausreichende Zeitspanne beizubehalten, zur gleichmäßigen Verteilung
der Feuchtigkeit innerhalb des Verbundwerkstoffes.
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Der
angefeuchtete Airlaid-Verbundwerkstoff wurde dann aus dem Beutel
entnommen und zum Kalandrieren abgewickelt. Eine Deckschicht aus
einem 0,010 mm (0,4 mil) dicken, für eine Flüssigkeit undurchlässigen Polyethylenfilm
(erhältlich
als SF 181 von der Firma Huntsman Corporation, Salt Lake City, UT)
wurde zusammen mit dem Airlaid-Verbundwerkstoff abgewickelt und
gemeinsam bei einem Druck von 357,2 kg/linearen cm (2000 pli) kalandriert.
Es wurden fünf
Wiederholungen der so hergestellten dünnen kalandrierten absorptionsfähigen Mehrschichten-Struktur
wie vorstehend beschrieben getestet und sie hatten die in der nachstehenden
Tabelle 1 angegebenen Eigenschaften.
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Die
Tabelle 1 gibt auch die Daten für
die Beispiele 1-2 und 1-3 an, die wie vorstehend beschrieben hergestellt
wurden, jedoch mit der Ausnahme, dass diese 6,9 bzw. 8,7% der Bikomponentenfasern
enthielten. Das Absorptionsvermögen
wurde wie vorstehend beschrieben getestet unter Verwendung einer
Probe mit einer Größe von 10,16
cm × 15,24
cm (4 inch × 6
inch), unter Anwendung einer Imprägnierungszeit von 24 h und
einer Ablaufzeit von 1 min.
-
-
Vergleichsbeispiele 1-1
bis 1-3
-
Es
wurden drei Kopien der verschiedenen Airlaid-Verbundwerkstoff-Proben
wie in dem obigen Beispiel 1 beschrieben hergestellt, diesmal jedoch
unter Verwendung von Nadelholz-Kraft-Zellstofffasern anstelle der BCTMP-Fasern
und durch Anfeuchten unter Verwendung einer Anfeuchtungskammer anstelle
eines Sprühzerstäubers. Die
Verbundwerkstoffe wurden in die Anfeuchtungskammer, die auf 21,1°C (70°F) und eine
relative Feuchtigkeit von 70% eingestellt war, für mindestens 2 h eingeführt. Der
Kraft-Zellstoff ist ein Zellstoff, der chemisch behandelt worden
war, um ei nen Großteil
des Lignins aus dem Zellstoff zu entfernen. Ein "Sulfat- oder Kraft-Zellstoff" ist ein Zellstoff, der mit starker
NaOH + Na2S gekocht worden war, um im Wesentlichen das
Lignin zu entfernen. Die Durchschnittswerte der verschiedenen gewogenen
Proben mit variierenden Mengen an Bikomponentenfasern sind in der
nachstehend Tabelle 2 angegeben. Die erfindungsgemäß hergestellten
Airlaid-Verbundwerkstoffe (obige Beispiele 1-1 bis 1-3) wiesen Absorptionsfähigkeiten
auf, die um 6,7 bis 10,2 g/g höher
waren als die Absorptionsfähigkeiten
der Vergleichsbeispiele C1-1 bis C1-3. Außerdem trat bei dem Kraft-Zellstoff-Airlaid-Verbundwerkstoff,
der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt worden war, keine Rückfederung
auf, er würde
sein Volumen oder seine Dicke nicht zurückgewinnen und dadurch würde sein
Absorptionsvermögen
beeinflusst. Die Fähigkeit,
das Volumen oder die Dicke nach der Sättigung zurückzugewinnen, trat nur bei
dem erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff
auf und dies ist der Grund für die
Verbesserung des Absorptionsvermögens
dieses Verbundwerkstoffs. Wenn er einmal feucht geworden ist, dehnt
er sich aus, wodurch er seine Dicke zurückgewinnt und zurückfedert
und die Flüssigkeit
absorbiert.
-
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Es
wurde eine Airlaid-Verbundwerkstoff-Probe hergestellt wie im obigen
Beispiel 1 beschrieben, jedoch mit der Ausnahme, dass der Airlaid-Verbundwerkstoff
direkt nach der Bildung des Verbundwerkstoffes auf dem Formgebungssieb
verdichtet wur de wie bei einem konventionellen Airlaying-Verfahren
und außerdem der
Kalandrierdruck 660 kg/linearem cm (3700 pli) betrug. Der Airlaid-Verbundwerkstoff
wurde hergestellt aus BCTMP-Zellstofffaser und einer Bikomponentenfaser
aus einer Polyethylen-Hülle
und einem Polypropylen-Kern, bekannt als Chisso HR6 Bikomponentenfaser,
erhältlich
von der Firma Chisso Corporation, Osaka, Japan. Die Bikomponentenfaser
mit einer Länge
von 3,81 cm (1,5 inches) und einer Feinheit von 3 Denier war in
dem Verfahren schwierig aufzuschließen (beispielsweise zur Aufteilung
der komprimierten Massen von Fasern in lockere Tufts), weil die
Bikomponentenfaser wegen ihrer Faserlänge, die zu groß war, mit
sich selbst verfilzte. Der Absorptionstest wurde durchgeführt durch
1-minütiges
Imprägnieren
und 3 s langes Ablaufenlassen unter Verwendung einer Proben mit
einer Größe von 10,16 × 17,78
cm (4 inch × 7
inch). Das Absorptionsvermögen
wurde bestimmt und betrug 12,23 g/g.
-
Vergleichsbeispiel 3 und
4
-
Eine
Airlaid-Verbundwerkstoff-Probe wurde wie in dem obigen Vergleichsbeispiel
2 beschrieben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, dass der Verbundwerkstoff
zusätzlich
bei einem Druck von etwa 35,7 kg/linearem cm) (200 pli) direkt nach
dem Erhitzen in dem Ofen (sodass der Airlaid-Verbundwerkstoff) vor
dieser Kompression nicht gekühlt
wurde) komprimiert wurde, wobei kein Film zugegeben wurde und keine
Kalandrierung (bei 660 kg/linearem cm (3700 pli)) durchgeführt wurde.
Zur Herstellung des Verbundwerkstoffes wurden BCTMP-Zellstofffasern
verwendet, wobei diesmal jedoch für das Vergleichsbeispiel 3
die Trevira-Bikomponentenfaser und für das Vergleichsbeispiel 4
eine Polyolefinfaser, bekannt als Polyethylen-Faser T-410 mit einer Feinheit
von 2,2 Denier pro Filament (dpf), erhältlich von der Firma Hercules
Incorporated, Wilmington, DE, verwendet wurde, die keine Bikomponentenfaser
darstellt, sondern eine Bikonstituenten-Mischung aus 85% Polyethylen
und 15% Polypropylen mit einer Feinheit von 3 Denier ist. Die Polyolefin-Faser
ist eine Faser, die aus zwei Polymeren hergestellt worden ist und
aus dem gleichen Extruder als Mischung zu einer Monofaser extrudiert
worden ist. Diese Probe wies keine Nassintegrität auf bei der Verarbeitung
zu einem erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff,
weil die Polyolefin-Fasern die Neigung hatten, miteinander zu verschmelzen anstatt
zu schmelzen und sich mit den Zellstofffasern zu verbinden, wie
aus der 9 ersichtlich.
Die 9 zeigt eine SEM-Fotografie
in 200-facher Vergrößerung eines
nicht-kalandrierten Airlaid-Verbundwerkstoffes mit einem Gesamtgewicht
von 520 g/m2, bestehend aus 500 g/m2 Zellstofffasern, 8,7 Gew.-% der Polyethylen/Polypropylen-Mischungs-Konstituentenfaser
und 4 Gew.-% Feuchtigkeit. Selbst bei höheren Schmelztemperaturen haben
die Konstituentenfasern die Neigung, zu einer Kugel zu schmelzen
anstatt zu schmelzen und sich mit den Zellstofffasern zu verbinden.
Der Zugtest wurde mit zwei Kopien durchgeführt, wie in den nachstehenden
Tabellen 3 und 4 angegeben, wobei ein erster Hinweis darauf erhalten
wurde, dass die Bikomponentenfaser, verglichen mit der Bikonstituentenfaser,
eine signifikant verbesserte Zugfestigkeit dem Airlaid-Verbundwerkstoff
verleiht.
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Beispiel 2 und Vergleichsbeispiel
5
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Die
folgenden Daten zeigen, dass die Absorptionsfähigkeit des Airlaid-Verbundwerkstoffes
zunimmt, wenn das Komprimieren/Verdichten aus dem konventionellen "Airlaying-Verfahren" weggelassen wird.
Beide Beispiele wurden hergestellt unter Verwendung der Trevira-Bikomponentenfaser
und das Beispiel 2 wurde wie vorstehend für Beispiel 1 beschrieben hergestellt,
wobei der Airlaid-Verbundwerkstoff nach der Bildung nicht verdichtet
wurde. Das Vergleichsbeispiel 5 wurde wie in dem obigen Beispiel
1 beschrieben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, dass eine Verdichtungswalze
zum Verdichten des Airlaid-Verbundwerkstoffes direkt nach seiner
Herstellung verwendet wurde. Die Absorptionsfähigkeit wurde getestet und
die erhaltenen Werte sind in der nachfolgenden Tabelle 5 zusammen
mit der Standardabweichung angegeben. Das Beispiel 2 stellt einen Durchschnittswert
von fünf
Wiederholungen dar, während
das Vergleichsbeispiel 5 einen Durchschnittswert von 20 Wiederholungen
darstellt. Es wurde eine Zunahme des Absorptionsvermögens von
3,84 g/g (24,4% Zunahme) gefunden, wenn die Verdichtungswalze weggelassen
wurde.
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Beispiele 3-1 bis 3-17
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Es
wurde eine Airlaid-Verbundwerkstoff-Probe wie im obigen Beispiel
1 beschrieben hergestellt aus 400 g/m2 Zellstofffasern
und 32 g/m2 (8 Gew.-% der Zellstofffasern)
Bikomponentenfaser, jedoch mit der Ausnahme, dass Feuchtigkeit zugegeben
wurde unter Verwendung eines in der Hand gehaltenen Sprühzerstäubers und
der Verbundwerkstoff unter einem Druck von 357 kg/linearem cm (2000
pli) bei variierenden Zusätzen von
Feuchtigkeit kalandriert wurde, wie in der folgenden Tabelle 6 ange geben.
Die Proben wurden so hergestellt, dass sie eine Fläche von
130,64 cm2 (20,25 inch2)
aufwiesen. Unter den resultierenden Materialien wies das Material,
das mit einem Feuchtigkeitsgehalt zwischen 11,2 und 18,1% kalandriert
worden war, das gewünschte
Gleichgewicht von Eigenschaften in Bezug auf Gewicht, Dicke und
Dichte auf, wobei es gleichzeitig auch ein einheitliches, flusenfreies
Aussehen hatte.
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Beispiele 4-1 und 4-2
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Es
wurden Verbundwerkstoffe hergestellt wie in dem obigen Beispiel
1 beschrieben und es wurde die Rückgewinnung
des Absorptionsvermögens
(das Reprise-Absorptionsvermögen)
getestet, wobei die in der nachstehenden Tabelle 7 angegebenen Werte
erhalten wurden. Das nicht-kalandrierte Absorptionsvermögen ist
das Absorptionsvermögen
einer Probe, die getestet wurde, nachdem die Probe erhitzt worden
war, jedoch bevor sie mit Wasser versetzt und kalandriert worden
war. Die Probe wurde getestet mit einer 1-minütigen Imprägnierungszeit, einer 1-minütigen Ablaufzeit
und mit 1500 ml Wasser. Das kalandrierte Absorptionsvermögen war
wie oben für
eine erfindungsgemäße Probe
beschrieben.
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Beispiel 5 und Vergleichsbeispiel
6
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In
der Tabelle 8 wurde die Dichte gemessen für das Beispiel 5, das wie in
dem obigen Beispiel 1 angegeben hergestellt wurde, jedoch mit der
Ausnahme, dass kein Film aufgebracht wurde, und das Vergleichsbeispiel
6 wurde hergestellt wie in dem obigen Vergleichsbeispiel 3 angegeben.
Ein Dichtebereich von 0,5 und 1 g/cm3 ist
erwünscht,
weil kalandrierte Airlaid-Verbundwerkstoffe innerhalb dieses Dichtebereiches
verbesserte Eigenschaften aufweisen, wie vorstehend angegeben.
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Vergleichsbeispiel 7 und
Vergleichsbeispiel 8
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Die
Tabelle 9 zeigt eine Verbesserung des Absorptionsvermögens, wenn
die Stufe des Kompaktierens des Airlaid-Verbundwerkstoffes direkt
nach dem Erhitzen weggelassen wird und der Airlaid-Verbundwerkstoff vor
dem Kalandrieren abgekühlt
wird.
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Das
Vergleichsbeispiel 7 und das Vergleichsbeispiel 8 wurden wie vorstehend
für das
Beispiel 1 angegeben hergestellt, jedoch mit der Ausnahme, dass
beide Proben direkt nach der Bildung des Verbundwerkstoffes auf
dem formgebenden Drahtsieb verdichtet wurden und kein Film zugegeben
wurde. Das Vergleichsbeispiel 8 wurde zusätzlich bei einem Druck von
etwa 35,7 kg/linearem cm (200 pli) direkt nach dem Erhitzen in dem
Ofen komprimiert. Das Vergleichsbeispiel 7 gibt den Durchschnittswert
von zwei Wiederholungen wieder, während das Vergleichsbeispiel
8 eine Wiederholung anzeigt und das Absorptionsvermögen wurde
für eine
1-minütige
Imprägnierungszeit,
eine 3 s lange Ablaufzeit und für
eine Probe mit der Größe von 10,16 × 17,78
cm (4 inch × 7
inch) getestet.
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Beispiel 6 und Vergleichsbeispiele
9 bis 11
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Es
wird angenommen, dass die absorptionsfähigen Hühnchen-Pads des Stand der Technik,
die aus einem Mehrschichten-Tissue hergestellt sind, tatsächlich Flüssigkeit
aus dem Hühnchen
absaugen (desorbieren), wenn sich das Pad (Tissue) im feuchten Zustand
ausdehnt (über
die Filmschicht hinaus) und das Tissue mit dem Hühnchen in Kontakt kommt. Der
Flüssigkeitsverlust
durch ein Stück
einer hautfreien und knochenfreien Hühnchenbrust beim Kontakt mit
verschiedenen Pads wurde getestet und die Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 10 zusammengefasst. Das Vergleichsbeispiel 9 war ein absorptionsfähiges Pad,
erhältlich
von der Firma Sealed Air Company, das eine mehrlagige Schichtenstruktur
hatte mit einer perforierten Filmschicht auf der oberen Oberflächenoberseite
einer 17-lagigen Tissue-Schicht, wobei die Tissu-Schicht sich in
der x- und in der y-Richtung ausdehnte, wenn sie nass war. Beim
Test wurde die Filmschicht mit der Hühnchenbrust in Kontakt gebracht.
Das Vergleichsbeispiel 10 war das absorptionsfähige Pad des Vergleichsbeispiels
9, jedoch mit der Ausnahme, dass die Tissue-Schicht anstelle der
Filmschicht mit dem Hühnchen
in Kontakt stand. Das Beispiel 6 war ein Airlaid-Verbundwerkstoff,
der nach der vorliegenden Erfindung wie in dem obigen Beispiel 1
beschrieben hergestellt worden war (Flächengewicht 493 g/m2, 5,3% Bikomponentenfaser, 11,4% Feuchtigkeit),
das eine für
Flüssigkeit
durchlässige
Filmschicht mit darin angebrachten Schlitzen aufwies, wobei sich
der Verbundwerkstoff im feuchten Zustand in der z-Richtung ausdehnte.
Das Vergleichsbeispiel 11 war nur eine Filmschicht mit einer Dicke
von 0,10 mm (0,4 mil) hergestellt aus Polyethylen, wie von der Firma
Huntsman Company erhältlich.
Das Vergleichsbeispiel 11 zeigt, dass kein Absaugen (keine Desorption)
als Folge der Filmschicht auftritt. Das ursprüngliche Gewicht des Hühnchens
und des Systems ("das
System" war ein
geschlossener Behälter,
der das absorptionsfähige
Pad enthielt ohne das Hühnchen)
wurde vor dem Test bestimmt. Der Test umfasst das Inkontaktbringen
des Hühnchens
mit jedem Material innerhalb eines geschlossenen Systems für 24 h.
Das Hühnchen
wird entnommen und das Gewicht des Systems wird bestimmt. Das Zusatzgewicht
des Systems ist die aus dem Hühnchen
verloren gegangene (abgesaugte) Flüssigkeit.
Flüssigkeitsverlust
des Hühnchens
(Gew.-%) = [Gewicht des Systems nach dem Test – Gewicht des Systems vor dem
Test (g/g)]/ursprüngliches
Gewicht des Hühnchens
(g) × 100
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Bei
Verwendung eines frischen Hühnerfarm-Hühnchens
ergab der Test, dass aus dem mit dem Tissue-Pad (Vergleichsbeispiel
9) und mit dem absorptionsfähigen
Tissue/Film-Pad (Vergleichsbeispiel 10) in Kontakt gebrachten Hühnchen durch
diese Pads Flüssigkeit
abgesaugt (desorbiert) wurde. Mit dem erfindungsgemäßen Airlaid-Verbundwerkstoff
(Beispiel 6) ging weniger Flüssigkeit
verloren, was anzeigt, dass der Airlaid-Verbundwerkstoff keine so
starke Desorption der Hühnchen-Produkte
wie die Pads des Standes der Technik ergab. Der Film allein (Vergleichsbeispiel
11) ist die Kontrollprobe, mit der keine Flüssigkeit abgesaugt (desorbiert)
wurde.
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Beispiele 7-1 bis 7-3
und Vergleichsbeispiele 12-1 bis 12-3
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Die
nachstehende Tabelle 11 zeigt die Zusammensetzung für Proben,
die nach dem obigen Beispiel 1 hergestellt wurden, mit der Ausnahme,
dass die Vergleichsbei spiele nicht kalandriert wurden und auf keine
dieser Proben ein Film aufgebracht wurde.
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Die
nachstehende Tabelle 12 zeigt entsprechende Daten für Verbundwerkstoffe,
die ohne Kalandrieren hergestellt wurden, während des weiter unten folgende
Tabelle 13 Daten für
Verbundwerkstoffe zeigt, die kalandriert und erfindungsgemäß hergestellt
worden sind. Aus den erfindungsgemäßen Beispielen sind Verbesserungen
in Bezug auf die Zugfestigkeit und die Steifheit zu ersehen, ohne
dass eine signifikante Verschlechterung des Absorptionsvermögens auftrat
(vgl. die nachstehende Tabelle 15). Tabelle
12
Tabelle
13
- N.D.
- keine Verbiegung
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Beispiele 8-1 bis 8-3
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Die
nachstehende Tabelle 14 gibt die Zusammensetzung von Proben an,
die wie in dem obigen Beispiel 7 beschrieben hergestellt worden
sind, jedoch mit der Ausnahme, dass ein 0,010 mm (0,4 mil) dicke
Polyethylen-Filmschicht den Beispielen 8-1 bis 8-3 hinzugefügt wurde.
Die nachstehende Tabelle 15 zeigt die Absorptionsfähigkeits- und Nassintegritäts-Ergebnisse
für das
Beispiel 8 (ein Beispiel, das erfindungsgemäß hergestellt worden ist einschließlich Kalandrieren)
und das Vergleichsbeispiel 12 (Zusammensetzungen, wie sie in der
Tabelle 11 angegeben sind und die ohne Kalandrieren hergestellt
worden sind). Diese Ergebnisse zeigen, dass das Absorptionsvermögen nicht
beeinträchtigt
wird, wenn die Beispiele erfindungsgemäß hergestellt werden.
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Vergleichsbeispiel 13
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Als
ein Vergleichsbeispiel wurde eine Probe mit der Zusammensetzung
und unter Anwendung des Verfahrens hergestellt, wie sie bzw. es
in dem US-Patent Nr. 4 100 324 (Anderson et al.) beschrieben sind.
Es wurde BCTMP wie vorstehend angegeben verwendet und anstelle der
Bikomponentenfaser wurden 10 Gew.-% Polypropylen-Meltblown-Bindefasern
der Zusammensetzung wie in dem US-Patent Nr. 4 100 324 beschrieben
zugesetzt. Der Verbundwerkstoff, bekannt als "Coform-Verbundwerkstoff" wurde im Übrigen wie
in dem obigen Beispiel 1 beschrieben hergestellt. Die nachstehende
Tabelle 16 zeigt das Absorptionsvermögen des Coform-Verbundwerkstoffs,
das beträchtlich
geringer war als dasjenige der erfindungsgemäß hergestellten Airlaid-Verbundwerkstoffe.
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