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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Fenster
stellen für
Architekten und Bauunternehmer eine signifikante Konstruktionsherausforderung dar.
Einerseits sind große
Fenster mit hoher Durchlässigkeit
wünschenswert,
um ein „Freiluft"-Gefühl für die Bewohner
des Gebäudes,
signifikanten Sonnen- oder Passivwärmegewinn, wenn die Außen- oder
Umgebungstemperatur niedrig ist, bereitzustellen, und Fenster sind
wünschenswert,
um sichtbares Licht in ein Gebäude
oder Bauwerk zuzulassen, um Tageslicht bereitzustellen und dadurch
die Notwendigkeit elektrischer Beleuchtung während der Zeit, wenn die Bewohner
am häufigsten
präsent
sind, beträchtlich
zu verringern. Andererseits können
Fenster übermäßige Mengen
an Sonnenwärme
zulassen, wenn die Außen-
oder Umgebungstemperatur hoch und Luftkühlung oder Klimatisierung bereits
in Betrieb ist. Dies trifft insbesondere zu bestimmten Zeiten des
Tages und für
bestimmte Teile eines Gebäudes
zu, wenn die Sonneneinstrahlung direkt auf oder durch die Fenster
scheint.
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Ein
Versuch einer Lösung
des Problems ist die Verwendung von Fensteraccessoires, wie Rollos,
Vorhängen
und Markisen. Diese sind jedoch teure, umständliche und ästhetisch
unerwünschte
Lösungen,
insbesondere in großen
Bürogebäuden, Hotelatrien
und öffentlichen
Bauwerken wie Flughafenterminals. Energieeffiziente Fenster auf
der Basis thermochromer, photochromer, elektrochromer und photoelektrochromer
Technologien sind vorgeschlagen worden, um Fenster mit variabler
Durchlässigkeit
zur Verwendung in Gebäuden und
Bauwerken bereitzustellen. Bis heute hat jedoch noch keines die
Leistung, Haltbarkeit, Kosteneffektivität und Bequemlichkeit gezeigt,
um auf einer kommerziellen Basis eingesetzt werden zu können.
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WO
96/18927 beschreibt einen Glas- oder Polymergegenstand, der einen
thermochromen Farbstoff einschließt, mit einer Infrarotstrahlung
absorbierenden Beschichtung, die die Temperatur des Gegenstandes empfindlich
macht für
Infrarotstrahlung, so daß eine
Veränderung
in der optimalen Dichte des Gegenstandes mit brauchbarer Geschwindigkeit
bewirkt werden kann.
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WO
93/23987 beschreibt Solarheizplatten, die optische Abdeckungen einschließen, die
klar sind, wenn es kalt ist, und oberhalb einer Übergangstemperatur weiß und undurchsichtig
werden, um einfallendes Licht zu reflektieren.
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WO
95/11127 beschreibt eine elektrisch aktivierte optische Abdeckung,
die ein Material einschließt, das
normalerweise klar ist, das aber weiß und undurchsichtig wird,
wenn es erhitzt wird. Eine leitfähige low-e-Beschichtung
in Kontakt mit dem Material wird als eine elektrische Heizeinheit
verwendet, so daß die Abdeckung
undurchsichtig gemacht werden kann, indem elektrischer Strom durch
die low-e-Beschichtung geleitet wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gemäß der Erfindung
wird ein thermochromes Fenster bereitgestellt, wie angegeben in
Anspruch 1.
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Diese
Erfindung betrifft Fenster, die Sonnenlicht oder Sonnenstrahlung
in ein Gebäude
oder Bauwerk zulassen, wenn die Umgebungstemperatur niedrig ist,
und Sonnenstrahlung im wesentlichen blockieren, wenn die Umgebungstemperatur
hoch ist, insbesondere wenn Sonnenlicht direkt auf dem Fenster liegt.
Diese Erfindung stellt Fenster bereit, die passive Solarheizung
und Tageslicht an kälteren
Tagen zulassen und an wärmeren
Tagen immer noch signifikantes Tageslicht zulassen, während ein
Aufbau von Sonnenwärme
blockiert wird, insbesondere von Sonnenlicht, das direkt auf oder
durch die Fenster dieser Erfindung scheint.
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Fenster
und Elemente der Erfindung haben einen thermochromen Charakter,
so daß die
gesamte Lichtenergie, die von dem Fenster absorbiert wird, ansteigt,
wenn die Temperatur der Materialien, die für den thermochromen Charakter
verantwortlich sind, von der Umgebungsaußentemperatur auf Temperaturen
oberhalb der Umgebungsaußentemperatur
erhöht
wird.
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Vorzugsweise
beruht der Lichtenergie absorbierende Charakter der thermochromen
Schicht bei Umgebungsaußentemperaturen,
der zum Restlichtenergie absorbierenden Charakter beiträgt, auf
der gefärbteren Form
der verwendeten thermochromen Materialien, die wegen des thermischen
Gleichgewichtes zwischen den weniger gefärbten und gefärbteren
Formen bei Außenumgebungstemperaturen
existiert, oder beruht auf der Färbung
der weniger gefärbten
Form und beruht nicht auf der photochromen Aktivität der thermochromen Materialien.
Vorzugsweise kann das Fenster etwa 5% oder mehr und bevorzugter
etwa 10% oder mehr der Energie der Sonneneinstrahlung, die auf das
Fenster oder das Element trifft, absorbieren. Vorzugsweise gibt es
einen Temperaturanstieg in den Materialien, die für den thermochromen
Charakter verantwortlich sind, von wenigstens 10°C oder mehr, vorzugsweise von
wenigstens 20°C
oberhalb der Umgebungsaußentemperatur, wenn
das Fenster oder die Vorrichtung direktem oder vollem Sonnenlicht
ausgesetzt wird.
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Die
Fenster der Erfindung kombinieren fakultativ andere Eigenschaften
wie UV-Sperrschichteigenschaften,
Schutzabdeckschicht, Mehrscheibenkonstruktion und/oder spezielle
Gasfüllungen,
um energieeffiziente Fenster bereitzustellen.
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Energieeffiziente
Fenster, die die Erfindung verkörpern,
umfassen eine oder mehrere thermochrome Schichten, die sich vom
Absorbieren von weniger Lichtenergie zum Absorbieren von mehr Lichtenergie
verändern,
wenn die Temperatur der thermochromen Schichten) erhöht wird.
Für viele
der thermochromen Schichten, die in der Erfindung verwendet werden,
bedeutet dies eine Veränderung
vom weniger gefärbten
zum gefärbteren,
wenn die Temperatur der thermochromen Schichten) erhöht wird.
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Fenster
und Elemente, die die Erfindung verkörpern, umfassen ein oder mehrere
Substrate (d.h. Fensterscheibe, Platte, Licht oder Folie). Fenster,
die die Erfindung verkörpern,
können
zwei oder mehr Substrate umfassen, die durch Zwischenräume voneinander
beabstandet sind, die Gas oder Vakuum enthalten.
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Fenster,
die die Erfindung verkörpern,
umfassen fakultativ eine Sperrschicht für Licht mit kurzer Wellenlänge. Das
Licht mit kurzer Wellenlänge
kann ultraviolettes (UV)-Licht sein. Das Licht mit kurzer Wellenlänge kann
fakultativ sichtbares Licht mit kurzer Wellenlänge (SWV) einschließen. Die
Sperrschicht kann einen Teil oder die Gesamtheit des UV- und/oder
SWV-Lichts absorbieren, das auf die Sperrschicht trifft. Die Sperrschicht
kann ein Substrat sein, ein Teil eines Substrats (z.B. kann die
Sperrschicht in einer polymeren Schicht liegen, die zwei Glasschichten
miteinander verbindet), oder die Barriere kann eine Schicht sein,
die auf einem Substrat vorgesehen ist. Die Sperrschicht, falls vorhanden,
ist zwischen der Sonne und der thermochromen Schicht angeordnet
und dient dazu, die thermochrome Schicht und möglicherweise andere vorhandene Schichten
zu schützen
und/oder deren Verhalten zu modifizieren. Die Sperrschicht kann
zum Beispiel andere Schichten vor Photoabbau durch UV-Licht schützen und
kann das Verhalten der thermochromen Schicht durch Unterdrücken eines
Teils oder der Gesamtheit des photochromen Charakters von vorhandenen
Materialien, die sowohl thermochromen als auch photochromen Charakter
haben, modifizieren. In vielen Fällen
werden die thermochromen Materialien in ein polymeres Material eingearbeitet
sein, das einen Zusatzstoff, wie etwa einen UV-Stabilisator, einschließt. Obgleich
dieser Stabilisator üblicherweise
nicht die gleiche Wirkung wie eine Sperrschicht bereitstellen wird,
sind Elemente ohne eine Sperrschicht konstruiert worden, wenn ein
UV-Stabilisator in der thermochromen Schicht vorliegt.
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Fenster
und Elemente der Erfindung umfassen fakultativ eine Schutzüberzugsschicht.
Diese Überzugsschicht,
falls vorhanden, dient dazu, die thermochrome Schicht und fakultativ
jede andere Schicht, die vorhanden sein kann, vor zum Beispiel physischem
Abrieb, Sauerstoff und Umweltverunreinigungen zu schützen. Die
thermochrome Schicht ist zwischen der Sonne und der Schutzüberzugsschicht,
falls sie vorhanden ist, angeordnet, z.B. kann eine Fensterscheibe
aus Glas/thermochromer Schicht/Schutzüberzugsschicht mit der Überzugsschicht
auf der Innenfläche
der Fensterstruktur ausgerichtet sein.
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Fenster
und Elemente der Erfindung umfassen fakultativ ein oder mehrere
Lichtenergie absorbierende Materialien zusätzlich zu thermochromen Materialien.
Diese Materialien sorgen für
relativ konstante Lichtenergieabsorption (d.h. Absorption, die nicht
signifikant abhängig
von der Temperatur oder photochemischen Prozessen des Lichtenergie
absorbierenden Materials ist). Diese lichtabsorbierenden Materialien
dienen dazu, Lichtenergie während
direkter oder voller Sonnenlichteinwirkung zu absorbieren, um die
Temperatur wenigstens eines Teils des Fensters über die Umgebungstemperatur,
die das Fenster umgibt, anzuheben. Dies hilft dabei, die Fenster
auf die Direktheit des Sonnenlichts ansprechend zu machen. Diese
Lichtenergie absorbierenden Materialien können in einer getrennten Schicht,
im Substrat und/oder jeder der anderen vorhandenen Schichten, einschließlich der
thermochromen Schicht, enthalten sein, solange die absorbierte Energie
das thermochrome Material auf eine Temperatur erwärmen kann,
bei der das thermochrome Material in der Sonnenlichtabsorption ansteigt.
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Fenster
und Elemente der Erfindung umfassen eine oder mehrere Schichten
mit niedrigem Emissionsvermögen
(low-e). Diese low-e-Schicht(en) hilft (helfen) durch ihre Fähigkeit,
infrarotes (IR) Licht zu reflektieren, und/oder ihre Fähigkeit,
IR-Licht schlecht zu emittieren oder abzustrahlen, Energieeffizienz
bereitzustellen.
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Für die Zwecke
dieser Erfindung sind unterschiedliche Typen von Licht oder elektromagnetischer Strahlung,
auf der Basis der Wellenlängen
der Strahlung, wie folgt definiert:
Ultraviolettes
Licht (UV) | 380
Nanometer bis zu den kürzesten
Wellenlängen von
Licht, die von der Sonne produziert werden |
Sichtbares
Licht mir kurzer Wellenlänge
(SWV) | 380
Nanometer bis 495 Nanometer |
Sichtbares
Licht | 380
Nanometer bis 750 Nanometer |
Nahes
Infrarotlicht (NIR) | 750
Nanometer bis 3.200 Nanometer |
Infrarotlicht
(IR) | 750
Nanometer bis 50.000 Nanometer |
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 zeigt
eine Vielzahl von Strukturen für
die Fenster und Elemente dieser Erfindung.
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2 zeigt
das Absorptionsvermögen
des Fensters der Erfindung als einer Funktion der Temperatur des
Fensters, das gemäß Beispiel
2 konstruiert ist.
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3 zeigt
einen Vergleich der Absorptionsspektren von zwei Typen von Fenstern
der Erfindung, die gemäß Beispiel
3 konstruiert sind.
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4 zeigt die Transmissionsspektren für verschiedene
Substrate und Sperrschichten.
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THERMOCHROME SCHICHT
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Die
thermochrome Schicht besteht aus einem oder mehreren thermochromen
Materialien. Zahlreiche thermochrome Materialien sind bekannt und
kommerziell erhältlich,
die sich von schwarz oder gefärbt
zu weniger gefärbt
oder farblos verändern,
wenn die Temperatur der Materialien erhöht wird. Thermochrome Materialien
sind auch bekannt, die sich von NIR-Licht weniger reflektierend zu mehr
reflektierend verändern,
wenn die Temperatur der Materialien erhöht wird. Obgleich es möglich ist,
solche Materialien in den Fenstern und Elemente dieser Erfindung
zu kombinieren, verändert
sich wenigstens eines der thermochromen Materialien, die in dieser
Erfindung verwendet werden, von weniger Lichtenergie absorbierend
zu mehr Lichtenergie absorbierend, wenn die Temperatur des thermochromen
Materials erhöht
wird. Dies bedeutet oft eine Veränderung
von farblos oder weniger gefärbt
zu gefärbt
oder gefärbter,
wenn die Temperatur der Materialien erhöht wird.
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Die
thermochromen Materialien verändern
sich in einer reversiblen Art und Weise, so daß ein Material, das in der
Lichtenergieabsorption ansteigt, wenn die Temperatur ansteigt, in
der Lichtenergieabsorption zurück zu
seinem ursprünglichen
lichtabsorbierenden Zustand abnehmen wird, wenn die Temperatur des
Materials zurück
zur ursprünglichen
Temperatur abnimmt. Für
die vorliegende Erfindung sind thermochrome Materialien bevorzugt,
die reversibel zwischen dem Absorbieren von weniger Lichtenergie
und dem Absorbieren von mehr Lichtenergie um das Mehrtausendfache
vor- und zurückschwingen
können,
wenn die Temperatur vor- und zurückschwingt.
Die thermochromen Materialien sollten während ihrer gesamten Verwendung
in den Elemente der Erfindung thermisch und photochemisch stabil
sein.
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Das
(Die) thermochrome(n) Material(ien), das (die) in der Färbung oder
Lichtenergieabsorption ansteigt (ansteigen), wenn die Temperatur
des (der) Materials(ien) erhöht
wird, können
aus allen denjenigen ausgewählt
werden, von denen aus dem Stand der Technik bekannt ist, daß sie diese
Eigenschaft besitzen. Das Gebiet der thermochromen Materialien ist
in der Übersicht
dargestellt von J.H. Day in Chemical Reviews 63, 65–80 (1963);
Chemical Reviews 68, 649–657
(1968); und „Kirk-Othmer
Encyclopedia of Chemical Technology", 3. Ausgabe, Vol. 6, S. 129–142, John
Wiley and Sons, Inc. (1979). Ein Teil der thermochromen Technik
ist auch beschrieben von G.J. Sabongi in „Chemical Triggering, Reactions
of Potential Utility in Industrial Processes", Chapter 5, S. 240–278, Plenum Press (1987).
Der Thermochromismus einer Vielzahl photochromer Materialien ist
diskutiert von R.C. Bertelson und anderen in „Photochromism", herausgegeben von
G. H. Brown, John Wiley and Sons (1971). Bevorzugt unter den thermochromen
Materialien im Stand der Technik, die in der Färbung ansteigen, wenn die Temperatur
ansteigt, sind die Verbindungen mit den unten dargestellten Strukturen:
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Indolinonaphthospiropyrane
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Benzothiazolinnaphthospiropyrane
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Indolinonaphthospirooxazin
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Oxazepinospirooxazine,
wie offenbart von Castaldi und Allegrini in US-Patent 5,055,576.
Die Substituenten R1 bis R12 sind,
wie in der Offenbarung von US-Patent 5,055,576 offenbart.
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Spiro-3,6-dihydroxyfluroenphthalanone
(dargestellte Struktur) und Spiro-3,6-dihydroxyfluoren-1,3-dihydro-2,2-dioxybenzoisothiophene
(Struktur nicht dargestellt), wie offenbart von Kampe et al. in
US-Patent 5,294,375. Die Substituenten X und Y sind so ausgewählt, daß sie die
in US-Patent 5,294,375 offenbarten Substituenten einschließen.
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Acridinonaphthospiropyrane
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Sofern
oben nicht anders angegeben, sind die X- und Y-Substituenten der
obigen Strukturen so ausgewählt,
daß sie
die Substituenten widerspiegeln, die an diesen Verbindungen in den Übersichtsartikeln über thermochrome
und photochrome Materialien, die oben zitiert sind, beschrieben
sind.
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Eines
der bevorzugtesten thermochromen Materialien ist ein Spirooxazin,
das zur Verwendung als ein photochromes Material unter dem Markennamen
Reversacol Palatenate Purple von Keystone Aniline Corporation, Chicago,
Illinois, vertrieben wird. Die berichtete Struktur ist unten dargestellt:
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Die
anderen bevorzugtesten Materialien sind die Spirooxazine, ebenfalls
zur Verwendung als photochrome Materialien vertrieben, die unter
den Markennamen Reversacol Sea Green und Reversacol Aqua Green von
Keystone Aniline Corporation, Chicago, Illinois, bekannt sind. Die
berichtete Strukturen für
diese Verbindungen sind wie unten dargestellt:
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Neben
den Spiro-Verbindungen, deren Strukturen oben angegeben sind, sind
auch thermochrome Systeme, die sich von farblos oder weniger gefärbt zu gefärbt oder
gefärbter
verändern,
wenn die Temperatur ansteigt, auf der Basis eines temperaturabhängigen Protonenübergangs,
in den Elementen der Erfindung brauchbar. Bevorzugte Systeme diesen
Typs sind diejenigen, die in US-Patent 4,421,560 für Kito et
al. und von Tsutsui et al. in Japanese Journal of Applied Physics,
33, 5925–5928
(1994) beschrieben sind.
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Ein
weiterer Typ von thermochromen Materialien, die in der vorliegenden
Erfindung brauchbar sind, ist die Klasse von Verbindungen, die als
Chromene bekannt sind, oft von Interesse wegen ihrer photochromen Eigenschaften.
Mehrere Chromene und zusätzliche
Spirooxazin-Verbindungen von Interesse sind in US-Patent 5,621,017
für Kobayakawa
und Momoda aufgelistet.
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Die
meisten thermochromen Materialien, die in ihrem gefärbten Zustand
sichtbares Licht absorbieren, absorbieren nur sichtbares Licht bei
spezifischen Wellenlängen
und scheinen somit eine bestimmte Farbe zu haben. Um eine andere
Farbe als die bestimmte Farbe eines einzelnen thermochromen Materials
zu erreichen, können
zwei oder mehr thermochrome Materialien oder thermochrome Systeme
kombiniert werden. Damit die zusammengesetzten Farben von zwei oder
mehr Materialien über
einen bestimmten Bereich von Temperaturen konsistent ist, sollten
die Temperaturaktivierungsprofile für die Farbveränderung
der Materialien ähnlich sein
(d.h. sie sollten sich über
etwa denselben Temperaturbereich von farblos oder weniger gefärbt zu gefärbt oder
gefärbter
verändern).
Zusätzlich
sollten die thermochromen Materialien die farbverändernden
Eigenschaften der jeweils anderen nicht signifikant beeinflussen
oder sie sollten in getrennten Schichten enthalten sein. Das Mischen
und Anpassen von Verbindungen, um eine bestimmte Farbe zu erzielen,
ist auf dem Gebiet der Farben und dem Gebiet der Farbstoffe und
des Färbens
gut bekannt und dieser Stand der Technik kann als eine Anleitung
bei der Auswahl von Kombinationen von thermochromen Materialien
für die
vorliegende Erfindung verwendet werden. Anleitungen können auch
gefunden werden in „Principles
of Color Technology, 2. Ausgabe",
F.W. Billmeyer Jr. und M. Saltzman, John Wiley and Sons, Inc. (1981).
Oft ist Grau eine wünschenswerte
Farbe und dieses Aussehen kann dadurch erreicht werden, daß man eine
flache oder strukturlose Absorptionskurve über das sichtbare Spektrum
hat, oder durch Kombinieren von thermochromen Materialien, die, wenn
gefärbt,
relativ ähnliche
Mengen Licht der komplementären
Farben Blau, Grün
und Rot durchlassen. Vorzugsweise ist die Chroma (C*ab)
des Elements in vollem Sonnenlicht niedriger als 20.
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Eine
der vielversprechendsten Kombinationen von thermochromen Materialien
für die
Elemente der vorliegenden Erfindung ist das Reversacol Palatenate
Purple und 1',3'-Dihydro-1',3',3'-trimethyl-5'-methoxy-6-nitrospiro[2H-1-benzopyran-2,2'-(2H)-indol] (Chroma
Dye 88, erhältlich
von Chroma Chemicals Inc., Dayton, Ohio). Chroma Dye 88 ist auch
ein bevorzugtes thermochromes Material. Wenn diese zwei thermochromen
Materialien in einer Propylencarbonat-Lösung mit Polyvinylacetat und
2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon kombiniert werden, kann ein Film,
durch Verdampfen des Propylencarbonats, hergestellt werden, der gräulich/rötlich/braun
ist. Wenn die Temperatur erhöht
wird, wird der Film bläulich/grau.
Dies steht im Vergleich zu einem Film der qualitativ identisch ist,
aber nur mit Reversacol Palatenate Purple als thermochromem Material,
der sich von grün
zu dunkelbläulich/grün verändert, wenn
seine Temperatur erhöht
wird, und einem Film, der qualitativ identisch ist, aber nur mit
Chroma Dye 88 als dem thermochromem Material, der sich von hellrötlich braun
zu dunkelrötlich/braun
verändert,
wenn seine Temperatur erhöht
wird.
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Ein
weiteres bevorzugtes thermochromes Material is 1',3'-Dihydro-1'-dodecyl-3',3'-dimethyl-6-nitrospiro[2H-1-benzopyran-2,2'-(2H)-indol] (Chroma
Dye 37, erhältlich
von Chroma Chemicals, Inc., Dayton, Ohio). Ein thermochromer Film
mit Chroma Dye 37 in Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
und 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon verändert sich von hellrot zu zunehmend
dunkler purpurfarben und dann blaupurpurfarben, wenn die Temperatur
des Films erhöht
wird.
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Die
thermochrome Schicht kann mehrere thermochrome Materialien mit verschiedenen
Aktivierungstemperaturen für
Farbänderung
enthalten. Ein Fenster kann zum Beispiel eine kleine Menge eines
thermochromen Materials enthalten, das eine signifikante Farbmenge
bei etwa 25 bis 30°C
entwickelt. Das Fenster kann auch ein oder mehrere zusätzliche
thermochrome Materialien enthalten, die signifikante Farbe bei höheren Temperaturen
entwickeln, wie etwa 35, 45 und/oder 55°C. Dies ermöglicht einen allmählicheren
Anstieg in der Färbung,
wenn die Temperatur ansteigt.
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Die
thermochrome Schicht kann aus mehreren Schichten bestehen, die unterschiedliche
thermochrome Materialien oder thermochrome Systeme enthalten, insbesondere
wenn die thermochromen Materialien oder thermochromen Systeme gegenseitig
ihr Verhalten nachteilig beeinflussen, wenn sie in derselben Schicht enthalten
sind.
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Die
Temperatur, bei der signifikante thermochrome Aktivität erhalten
wird, kann in eine Schicht durch die Auswahl des thermochromen Materials
oder von Substituenten auf dem Material oder die Umgebung um das
Material herum konzipiert werden. Für die thermochromen Verbindungen,
deren Strukturen oben angegeben sind, die einen Pyranring enthalten,
führt das
Plazieren eines elektronenziehenden Substituenten auf der Pyranseite
des Moleküls
und/oder eines elektronenspendenden Substituenten auf der anderen
Seite des Moleküls
dazu, die Temperatur zu senken, bei der signifikante thermochrome
Färbung
stattfindet. Für
die thermochromen Verbindungen, deren Strukturen oben angegeben
sind, die eine Indol-Einheit enthalten, führt das Plazieren einer sperrigen
Alkylgruppe (wie Isopropyl, tertiäres Butyl, Isobutyl oder Neopentyl)
auf dem Stickstoff des Indols ebenfalls dazu, die Temperatur zu
senken, bei der signifikante thermochrome Färbung stattfindet. Das Senken
der Polarität
der Umgebung um die thermochromen Materialien herum führt dazu,
die Temperatur zu erhöhen,
bei der signifikante thermochrome Verfärbung stattfindet und umgekehrt.
Die Polarität
um das thermochrome Material herum kann durch Lösemittel oder Weichmacher in
einer Polymermatrix, die das thermochrome Material enthält, beeinflußt werden
oder die Polarität
kann durch Auswahl des Polymers selbst und/oder die Polarität von funktionellen
Gruppen in oder auf dem Polymer beeinflußt werden. Die „Offenheit" der Polymermatrix
bewirkt auch die Fähigkeit
der thermochromen Verbindungen vom Spiro-Typ, eine Ringöffnung zu
ihrer gefärbten
Form zu durchlaufen. Polymere mit niedriger Vernetzungsdichte, großen Hohl-
oder Zwischenräumen
oder Polymere mit niedrigen Glasübergangstemperaturen
neigen dazu, Färbung
bei niedrigeren Temperaturen zu begünstigen.
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Der
Bereich von Außen-
oder Umgebungstemperaturen, bei denen es wünschenswert ist, daß die thermochrome
Schicht aktiv ist, ist etwa 20°C
bis 55°C.
In Gegenwart der richtigen Menge an lichtabsorbierendem Charakter
und direkter Sonnenlichteinwirkung ist die Temperatur der thermochromen
Schicht selbst typischerweise etwa 30°C bis 90°C. Der Temperaturbereich von
etwa 30°C
bis 90°C
ist der Bereich, in dem signifikante Anstiege in der Färbung der
thermochromen Schichten der Elemente der Erfindung stattfinden.
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Viele
der obigen thermochromen Materialien sind photochrom. Viele von
denjenigen, die photochrom sind, verfärben sich signifikant, wenn
sie UV- und/oder SWV-Licht bei Temperaturen zwischen etwa 10°C und 30°C absorbieren.
Die Geschwindigkeit der thermischen Bleichung des photogefärbten Zustands
oder die Geschwindigkeit der Rückkehr
zum thermischen Gleichgewicht steigt mit ansteigender Temperatur,
so daß bei etwa
35°C bis
40°C viele
der photochrom aktiven Materialien sehr geringe photoinduzierte
steady-state-Färbung zeigen.
Wie unten angegeben, kann die photochrome Aktivität auch durch
Verwendung einer Sperrschicht, um UV- oder UV- und SWV-Licht zu
absorbieren, blockiert oder kontrolliert werden. Das thermische Gleichgewicht
zwischen der weniger gefärbten
und der gefärbteren
Form verschiebt sich für
viele der thermochromen Materialien, deren Strukturen oben angegeben
sind, zu ansteigender Konzentration der gefärbteren Form hin, wenn die
Temperatur erhöht
wird. Die bevorzugten thermochromen Materialien und thermochromen Systeme
sind diejenigen, die einen großen
Anstieg in der Färbung
aufgrund der Verschiebung des thermischen Gleichgewichts über den
Temperaturbereich von etwa 30°C
bis 90°C
haben.
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Unglücklicherweise
kann die gefärbtere
Form von einigen der Materialien, deren Strukturen oben angegeben
sind, durch die Absorption von sichtbarem Licht von der Sonne in
einer sogenannten Photobleichreaktion in die weniger gefärbte Form
umgewandelt werden. Diese Photobleichreaktion ist für die thermochromen
Materialien, die in den Elemente der vorliegenden Erfindung verwendet
werden, unerwünscht.
Eine thermochrome Schicht, die 1',3'-Dihydro-1'-ethyl-3'-ethyl-3'-methyl-6-nitrospiro[2H-1-benzopyran-2,2'-(2H)-indol] (Chroma
Dye 47, erhältlich
von Chroms Chemicals, Inc., Dayton, Ohio) enthält, verändert sich zum Beispiel von
hellrot zu dunkelrot bei Erwärmen
von 20°C
auf 60°C
in Abwesenheit von Sonnenlicht in Filmen aus Polymethylmethacrylat,
Polyvinylacetat und Poly(vinylbutyrat-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
und scheint ein hervorragender Kandidat für ein thermochromes Material
und/oder Material zur Kombination mit anderen thermochromen Materialien
in allen diesen Polymerschichten zu sein. Erwärmen in Sonnenlicht führte jedoch
zu sehr wenig, wenn überhaupt,
Anstieg in der Lichtabsorption für
Chroms Dye 47 in Polymethylmethacrylat und Polyvinylacetat wegen,
wie man glaubt, durch sichtbares Licht induzierter Umwandlung der
gefärbteren
Form zur weniger gefärbten
Form oder Photobleichung. Dieses Problem wurde mit Chroma Dye 47
in Poly(vinylbutyrat-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
in Gegenwart von 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon nicht beobachtet. Chroma
Dye 47 ist ein bevorzugtes thermochromes Material zur Verwendung
in Filmen, die Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
enthalten, insbesondere denjenigen, die auch UV-Absorber vom Benzophenon-Typ
enthalten, die die thermochrome Aktivität von Chroma Dye 47 zu akzentuieren
scheinen. Das thermochrome Material Chroma Dye 88 leidet in einigen
Polymersystemen an diesem Photobleichphänomen, aber im allgemeinen
in geringerem Umfang als Chroma Dye 47, und kann noch in thermochromen
Schichten verwendet werden, insbesondere in Kombination mit anderen
thermochromen Materialien.
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Das
thermochrome und photochrome Färben
und Bleichen der meisten thermochromen (TC) Materialien vom Spiro-Typ
kann wie folgt zusammengefaßt
werden:
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Thermochrome
Materialien, die bei einer gegebenen Temperatur oder Intensität von Sonnenlichteinwirkung
nicht photochrom zu sein scheinen, verändern ihre Farbe bei Absorption
von hν1 nicht oder haben eine hohe Geschwindigkeit
der Thermo- oder Photobleichung. Thermochrome Materialien, die photochrom
sind, können
ihre photochrome Natur durch eine Sperrschicht, die die Gesamtheit
oder einen Teil der Lichtenergie hv1 absorbiert,
bevor sie das thermochrome/photochrome Material erreicht, eliminiert
oder modifiziert bekommen. Auch kann die photochrome Aktivität eines
thermochromen Materials modifiziert werden, entweder verstärkt oder
unterdrückt,
durch die Umgebung um das Material herum (Typ der Polymermatrix,
Weichmacher, Adsorption des thermochromen Materials auf Metalloxiden,
wie etwa Siliciumdioxid und Aluminiumoxid, und Additive, insbesondere
UV- oder SWV-Lichtabsorber, die in derselben Schicht mit dem thermochromen/photochromen
Material enthalten sind). Um die unerwünschte Photobleichreaktion
zu verhindern, sind thermochrome Materialien bevorzugt, die niedrige
Quantenausbeute für
den Bleichprozeß,
verursacht durch Absorption von hν2, haben oder bei denen wenig oder kein Licht
der Frequenz ν2 das thermochrome Material erreicht. Überraschenderweise
sind thermochrome Materialien und Schichten gefunden worden, und
werden in den Beispielen unten beschrieben, die die wünschenswerten
Merkmale aufweisen und die Nachteile dieser verschiedenen thermischen
und photoinduzierten Reaktionen vermeiden.
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Die
Fenster der Erfindung verändern
sich vom Durchlassen signifikanter Mengen an Sonnenenergie zum Absorbieren
signifikanter Mengen an Sonnenenergie, wenn die Außen- oder Umgebungstemperatur warm
ist (relativ zur gewünschten
Temperatur des Inneren des Gebäudes
oder Bauwerks, das das Fenster enthält) und das Sonnenlicht direkt
ist. Eine weitgehend photochrome Schicht in einer Fensterkonstruktion ähnlich zur
vorliegenden Erfindung würde
den Nachteil haben, signifikant Sonnenenergie absorbierend zu werden, wenn
das Sonnenlicht direkt auf dem Fenster steht, aber die Außentemperatur
kühl oder
kalt ist (relativ zur gewünschten
Temperatur des Inneren des Gebäudes
oder Bauwerks). Zusätzlich
färben
sich die meisten photochromen Materialien an wolkigen Tagen signifikant,
weil die Wolken genügend
UV durchlassen, um Färbung zu
bewirken, obgleich wolkige Tage üblicherweise
kühl sind
und die Wolken die Menge an Photobleichung aufgrund von sichtbarem
Licht verringern. Dies ist ein signifikantes Problem, wenn das Fenster
Raumbeleuchtung bereitstellen soll (auch bekannt als Tageslicht),
weil das Fenster sich verdunkeln würde, wenn die Menge an sichtbarem
Licht von der Sonne gering ist, und somit sogar noch mehr elektrische
Beleuchtung im Raum erforderlich sein würde.
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Ein
kleines Ausmaß an
photochromem Charakter könnte
jedoch mit dem thermochromen Charakter durch das Vorhandensein von
zum Beispiel: (1) einer kleinen oder bescheidenen Menge eines photochromen Materials;
(2) einer substantiellen Menge an photochromem Material, dessen
photochrome Aktivität
teilweise unterdrückt
worden ist; und/oder (3) einer kleinen Menge an photochromer Aktivität in einem
thermochromen Material kombiniert werden. Zusätzlich zum Lichtenergie absorbierenden
Charakter bewirkt die Farbänderung aufgrund
der photochromen Aktivität
eine gewisse Absorption an Sonnenenergie, insbesondere von direktem Sonnenlicht
und einen Temperaturanstieg in der Schicht, die die photochrome
Aktivität
enthält,
und allen benachbarten Schichten. Wenn die Außentemperatur warm ist, kann
dieser zusätzliche
Temperaturanstieg mehr Farbänderung
in thermochromen Materialien bewirken, die in derselben Schicht
und/oder einer benachbarten Schicht enthalten sind. Wenn die Außentemperatur
kühl oder
kalt ist, ist die Farbänderung
und der Temperaturanstieg aufgrund eines kleinen Ausmaßes an durch
direktes Sonnenlicht induzierter photochromer Aktivität nicht
ausreichend, um signifikante thermochrome Reaktionen zu induzieren,
noch um signifikante Mengen an Sonnenenergie daran zu hindern, in
das Gebäude
oder Bauwerk einzutreten.
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Typischerweise
ist die thermochrome Schicht eine Schicht mit gleichförmiger Dicke
und Eigenschaften, die ungefähr
dieselbe Fläche
aufweist wie die Sichtfläche
des Fensters, mit dem sie verbunden ist. Um eine thermochrome Schicht
auszubilden, kann das thermochrome Material als ein reines Material
auf eine weitere Schicht oder ein Substrat aufgebracht werden, oder
vorzugsweise wird das thermochrome Material in eine Polymermatrix
eingearbeitet. Die Polymermatrix kann das Substrat selbst sein oder
sie kann eine separate Schicht sein, die auf das Substrat oder eine
weitere Schicht aufgebracht wird. Die thermochromen Materialien können direkt
in ein Substrat eingearbeitet werden, wenn das Substrat eine Kunststofffolie
ist, zum Beispiel durch Bereitstellen von thermochromen Materialien
im Monomerteil der Formulierung für die Acrylfolienmaterialherstellung.
Die thermochromen Materialien können
in eine Formulierung zum Aufbringen auf das Substrat oder auf eine
weitere Schicht durch Lösen
des thermochromen Materials und des (der) Polymers (Polymere) in
einem geeigneten Lösemittel-
oder Mehrfachlösemittelsystem
eingearbeitet werden, fakultativ zusammen mit Zusatzstoffen (wie
etwa UV-Absorbern, Wärme-
und Lichtstabilisatoren, Antioxidationsmitteln, Weichmacher(n) und
statische Lichtenergie absorbierenden Materialien). Die die thermochrome
Schicht bildende Lösung
oder Formulierung kann mit einer Vielzahl von Mitteln aufgebracht
werden, einschließlich Lösemittelguß, Sprühen, Schleuderauftrag,
Sieb- oder Offsetdruck und mit Rakel. Nach dem Auftrag wird der
Film durch Verdampfung eines Teils oder der Gesamtheit des (der)
Lösemittels
(Lösemittel)
ausgebildet.
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Alternativ
kann die thermochrome Schicht durch Einmischen des (der) thermochromen
Materials (Materialien) in eine polymerbildende Formulierung und
Aushärten
oder Reagieren der Formulierung ausgebildet werden. Die polymerbildende
Formulierung wird normalerweise vor dem Aushärten oder Reagieren auf ein Substrat
oder eine weitere Schicht aufgebracht, aber in dem Fall, daß die Formulierung
das richtige Lösemittelsystem
enthält,
kann sie nach Aushärten
oder Reagieren aufgebracht werden. Die polymerbildende Formulierung
kann ein oder mehrere polymerbildende Monomere und/oder ein oder
mehrere polymerbildende Oligomere umfassen und kann fakultativ ein
oder mehrere Polymere, ein oder mehrere Katalysatoren, ein oder
mehrere Initiatoren, ein oder mehrere Weichmacher und/oder ein oder
mehrere Lösemittel
umfassen. Die polymerbildende Formulierung kann thermisch oder durch
Strahlung ausgehärtet
oder reagiert werden. Die polymerbildende Formulierung kann zu einer
thermoplastischen Polymerschicht führen oder die Formulierung
kann für Quervernetzung
sorgen und zu einer wärmegehärteten Polymerschicht
führen.
Die polymerbildende Formulierung kann fakultativ Zusatzstoffe, wie
etwa UV-Absorber, Wärme- und Lichtstabilisator(en),
Antioxidans(tien), Weichmacher und statische Lichtenergie absorbierendes
(absorbierende) Material(ien), die in die thermochrome Schicht zusammen
mit dem (den) thermochromen Materialien) oder thermochromen Systemen)
eingearbeitet werden.
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Vorzugsweise
wird (werden) das (die) thermochrome(n) Materialien) oder thermochrome(n)
Systeme) dauerhaft in der Polymermatrix oder Polymer/Weichmacherkombination
gelöst
oder verbleibt (verbleiben) zumindest in der Matrix in einer dispergierten
Art und Weise, so daß sich
sehr wenig, wenn überhaupt,
lichtstreuende Teilchen bilden, und das (die) thermochrome Materialien)
ist insofern nicht „flüchtig", als es nicht aus
der Matrix hinaus diffundiert oder migriert. Das thermochrome Material
kann kovalent an die Polymerkette gebunden sein durch zum Beispiel
Bereitstellung eines Methacrylat-Substituenten auf einem thermochromen
Material und Copolymerisieren desselben mit Methylmethacrylat, um
ein Polymer zu bilden.
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Beispiele
für Polymermaterialien
zur Verwendung in thermochromen Schichten schließen Acrylkunststoffe, Urethane,
Vinylkunststoffe, Polyvinylbutyrale, Acetate, Propionate, Butyrate,
Polystyrole, Polyamide, Polyimide, Fluorkohlenstoffpolymere, Polyester
und Polycarbonate ein. Bevorzugt sind Polymethylmethacrylat, Polyethylmethacrylat,
Polyvinylbutyrale, Polyvinylacetate, Polyvinylbutyrate und Copolymere
der vorgenannten und Polymergemische der vorgenannten Polymere.
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Es
ist entdeckt worden, daß die
bevorzugten thermochromen Materialien, wie das Palatenate Purple, Aqua
Green und Sea Green von Reversacol, genügend sichtbare Lichtenergie
absorbierenden Charakter bei 20°C
bis 25°C
haben, wenn sie in einer Polymermatrix gelöst sind, um Erwärmung der
thermochromen Schichten bereitzustellen, wenn sie an einem warmen
Tag direktem Sonnenlicht ausgesetzt werden. Die von dem (den) thermochromen
Materialien) in der thermochromen Schicht absorbierte Sonnenenergie
kann nahezu 0% bis soviel wie etwa 50% bei Temperaturen von 20°C bis 25°C betragen.
Wenn die Temperatur von zum Beispiel 20°C oder 25°C auf Temperaturen ansteigt,
die typischerweise in den Fenstern an warmen oder heißen Tagen in
direktem Sonnenlicht erreicht werden, von 30°C bis 90°C, nimmt die Durchlässigkeit
des Fensters typischerweise um soviel wie 35 bis 45 Prozentpunkte
ab. So kann ein Fenster mit z.B. 80% Durchlässigkeit auf wenigstens so
wenig wie 45% bis 35% Sonnenenergiedurchlässigkeit absinken und eine
thermochrome Schicht mit z.B. 55% Durchlässigkeit kann auf wenigstens
so wenig wie 20% bis 10% Sonnenenergiedurchlässigkeit absinken. Um diese
Leistung zu erreichen, schwanken die thermochromen Schichten vom
Polymertyp in der Dicke von etwa 0,001 cm bis etwa 0,1 cm, vorzugsweise
von etwa 0,01 cm bis etwa 0,05 cm. Der Gesamtgehalt an thermochromem
Material in den thermochromen Schichten vom Polymertyp reicht von
etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%.
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SUBSTRATE
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Die
Substrate, die die Fenster und Elemente der Erfindung bilden, können Kunststoff,
Glas oder Kombinationen derselben sein. Die Substrate sind lichtdurchlässig, was
bedeutet, daß sie
einen Teil und in den meisten Fällen
einen überwiegenden
Teil des sichtbaren und/oder NIR-Lichts,
das auf die Substrate auftrifft, durchlassen. Die Substrate können selbst
eine thermochrome Schicht sein, wenn das Substrat Kunststoff ist und
ein oder mehrere thermochrome Materialien in der Kunststofffolie
dispergiert sind. Die Substrate können mit einer oder mehreren
der anderen Schichten überzogen
sein. Zwei oder mehr Substrate können
zusammen mit einer oder mehreren der anderen Schichten laminiert
werden.
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Wenn
das Substrat Kunststoff ist, kann es starr oder flexibel sein und
kann Acryl (z.B. Polymethylmethacrylat)-Schichtmaterial, Polycarbonat-Schichtmaterial,
Polyester, verschiedene Arten von Vinylkunststoffen, Fluorkohlenstoff-Polymere,
Polyolefine, Polystyrol, Polyurethan, Acetat und jedes Kohlenstoffmaterial sein,
das zu durchsichtigen Schichten, entweder starr oder flexibel, ausgeformt
werden kann. Kunststoffsubstrate, die direkt der Umgebung ausgesetzt
werden, können
mit „Hartüberzug"-Materialien beschichtet
werden, wie etwa denjenigen, die aus Polysiloxanen und/oder abgeschiedener
Kieselsäure
hergestellt werden, um Kratz- und Abriebfestigkeit bereitzustellen,
oder sie können
mit „selbstheilenden", kratzbeständigen Filmen
beschichtet sein, wie denjenigen, die aus bestimmten Polyurethanen
hergestellt werden.
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Eine
besonders vorteilhafte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung für
bestimmte Anwendungen umfaßt
ein flexibles, mit einer thermochromen Schicht beschichtetes Kunststoffsubstrat,
das adhäsiv
auf eine Glasscheibe geklebt werden kann. Das bevorzugte flexible
Substrat ist ein Polyesterfilm, der bereits mit einer Beschichtung
mit niedrigem Emissionsvermögen
(low-e-Überzug,
siehe unten) beschichtet ist, wie etwa die Produkte, die unter dem
Namen Solis® von
Southwall Technologies, Palo Alto, Kalifornien, vertrieben werden.
Diese Art von Substrat ist mit zum Beispiel einer thermochromen
Schicht beschichtet und dann mit einer Sperrschicht beschichtet,
die adhäsive
Eigenschaften besitzt. Die thermochrome Schicht und die Sperrschicht werden
auf dem Substrat auf der Seite angeordnet, die gegenüber der
bereits mit einer low-e-Beschichtung beschichteten Seite liegt.
Der beschichtete Polyesterfilm kann dann an ein flaches oder gebogenes
Glasstück geklebt
werden, entweder in einem Gebäude
oder in einem Motorfahrzeug, und somit ein Mittel bereitstellen zum
nachträglichen
Ausstatten bestehender Fenster mit den energiesparenden Merkmalen
der vorliegenden Erfindung.
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Wenn
das Substrat Glas ist, kann es Natron-/Kalkglas, Borsilikatglas
oder jedes aus einer Vielzahl von klaren oder getönten Glastypen
sein, die auf dem Gebiet der Glasherstellung üblicherweise bekannt sind.
Das Glas kann mit verschiedenen Verfahren zu Scheiben ausgebildet
werden, einschließlich
dem Ziehscheibenverfahren und dem Spiegellinienverfahren. Bevorzugt
ist Natron-/Kalkglas, insbesondere Natron-/Kalkglas, das im Spiegellinienverfahren
zu Scheibenform ausgeformt worden ist.
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Ein
besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung gegenüber elektrooptischen
Mitteln zum Variieren der Lichtdurchlässigkeit durch Fenster ist
das Fehlen der Notwendigkeit transparenter Elektroden in Kontakt mit
der Schicht mit variabler Durchlässigkeit.
Dies vereinfacht die Verwendung von gehärteten Glassubstraten in dramatischer
Weise, da man im Falle transparenter Elektroden zwischen den schwierigen
Verfahren wählen muß, entweder
Glas mit der transparenten Elektrode an Ort und Stelle zu härten oder
das bereits gehärtete Glas
mit einer transparenten Elektrodenschicht zu überziehen. Somit kann das Glas
bei der vorliegenden Erfindung luft- oder wärmegehärtet oder mit herkömmlichen
Mitteln chemisch gefertigt oder verstärkt werden, bevor es mit einigen
oder allen der folgenden Schichten beschichtet wird: einer UV-Sperrschicht,
einer thermochromen Schicht, einer Schutzüberzugsschicht, einer low-e-Schicht.
Diese Vereinfachung bei der Verwendung von gehärtetem, gefestigtem oder verstärktem Glas
hat wichtige Vorteile für
die Verwendung der Elemente oder Fenster der Erfindung für die Automobilverglasung,
Gebäudeoberlichter,
Fenster, die Teil der Überdachung
sind, oder andere nicht-vertikale Verglasung und fensternahe Böden und
Türen oder
wo immer speziell behandeltes oder gehärtetes Glas erforderlich ist.
Sogar Fenster der Erfindung, die in vertikalen Verglasungssituationen
verwendet werden, können
von einer Härtung
profitieren, wenn die Fenster thermischem Streß ausgesetzt werden, weil sie
heiß sind
oder ungleichmäßig erhitzt
werden (zum Beispiel aufgrund vorbeiziehender Wolken oder teilweiser
Beschattung durch nahestehende Gebäude). Ein signifikanter Vorteil
kann unter Bedingungen hohen thermischen Stresses durch Kantenbehandlung
des Glases realisiert werden, wie zum Beispiel vorsichtiges Verfugen
oder „Stiftkantung", selbst wenn das
Glas nicht gehärtet
ist.
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Ein ähnlicher
Vorteil, wie derjenige für
die Härtung,
wird mit der vorliegenden Erfindung für die Verwendung von gekrümmten oder
gebogenen Glassubstraten realisiert (d.h. Substraten mit einem nicht-unbegrenzten
Krümmungsradius).
Für elektrooptische
Elemente sind diese Substrate schwierig genau zu biegen, wenn transparente
Elektroden bereits an Ort und Stelle sind, und sind schwierig und
teuer mit transparenten Elektroden zu versehen, nachdem die Substrate
gebogen sind. Die vorliegende Erfindung erfordert keine transparenten
Elektroden und kann somit Schichten mit variabler Durchlässigkeit
auf gebogenen Substraten nahezu so leicht wie auf flachen Substraten
bereitstellen.
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Substrate
können
auch aus Kombinationen von Kunststoff- und Glasscheibenmaterialien
hergestellt werden. Ein Substrat kann aus zwei Stücken Glas
bestehen, die mit zum Beispiel Polyvinylbutyral oder Polystyrol
zusammenlaminiert sind. Alternativ kann das Substrat jedes aus einer
Vielzahl von Sicherheitsverglasungen sein, die alternierende Schichten
aus Kunststoffschichtmaterialien, wie Polycarbonat oder Acryl und Glasscheiben,
gehärtet
oder nicht, enthalten, zusammengeklebt mit zum Beispiel Schichten
aus Polyvinylbutyral und/oder Polystyrol. Das Substrat kann sogar
eine Kombination aus Glas oder Kunststoff und Metall sein, wie etwa
in Drahtglasfenstern, wo ein Metalldrahtnetz zwischen zwei Stücke Glas
oder Kohlenstoff eingeschmolzen ist. Eine vorteilhafte Ausführungsform
der Erfindung ist die Verwendung der thermochromen Schicht und/oder
einer Sperrschicht als einer Laminierungsschicht oder als Teil einer
Laminierungsschicht für Glas-
und/oder Kunststoffsubstrate. Thermochrome Materialien können zum
Beispiel in eine Polyvinylbutyralschicht eingearbeitet und verwendet
werden, um zwei gekrümmte
Stücke
Glas für
ein Autosonnendach oder eine Autowindschutzscheibe zusammenzulaminieren.
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Die
Dicke der Substrate kann von 20 bis 30 Mikrons für flexible Schichten aus Kunststoff
reichen und das dünnste
gezogene Tafelglas bis 7 oder 8 cm für die dicksten Mehrschicht-Sicherheitsverglasungen.
Für Anwendungen
mit flexiblem Substrat wird die Substratdicke im allgemeinen von
25 bis 250 Mikron reichen und für
Elemente oder Fenster, die Natron-/Kalk-Spiegellinienglas einsetzen, wird die
Substratdicke von 1 bis 10 mm reichen.
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Ein
bevorzugtes Glassubstrat ist das getönte Spiegellinienglas, das
als EverGreen®-Glas
bekannt ist, erhältlich
von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio, dessen Durchlässigkeitsspektrum
als Kurve 2 von 4 dargestellt
ist. Andere bevorzugte Glassubstrate sind Solargray® -Glas
und Solarbronze®-Glass,
erhältlich
von PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pennsylvania. Bevorzugte Kunststoffsubstrate
sind flexible Kunststoffschichten, die bereits mit einer Schicht
mit niedrigem Emissionsvermögen
beschichtet sind, wie etwa Solis®-Polyesterfilme,
erhältlich
von Southwall Technologies, Palo Alto, Kalifornien.
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SPERRSCHICHTEN
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Eine
Sperrschicht, die einen Teil oder im wesentlichen das gesamte UV-Licht
blockiert und fakultativ das gesamte oder einen Teil des kurzwelligen
sichtbaren (SWV) Lichtes blockiert, das auf die Sperrschicht auftrifft,
kann als Teil des Fensters bereitgestellt werden. Die Sperrschicht,
falls vorhanden, ist zwischen der Sonne und der thermochromen Schicht
der Fenster der Erfindung angeordnet. Die Sperrschicht kann das
Substrat selbst oder eine Schicht auf dem Substrat sein, vorzugsweise
zwischen dem Substrat und der thermochromen Schicht. Der Zweck der
Sperrschicht ist, kurzwellige Photonen mit hoher Energie von der
Sonne daran zu hindern, die thermochrome Schicht zu erreichen, und
dadurch die Komponenten der thermochromen Schicht vor möglicher
Zersetzung zu schützen.
Auch sind viele thermochrome Materalien insofern photochrom, als
daß sie sich
bei Einwirkung von UV- und/oder
SWV-Licht von farblos oder weniger gefärbt zu gefärbt oder gefärbter verändern. Eine
UV-Sperrschicht, die fakultativ auch eine Sperrschicht für SWV-Licht
ist, kann die photochromen Reaktionen dieser thermochromen Materialien,
die zufällig
auch zu photochromer Aktivität
in der Lage sind, verhindern, minimieren oder modifizieren.
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Wenn
das Substrat selbst eine solche Sperrschicht ist, kann es aus einer
Vielzahl von Glassorten hergestellt sein zum Beispiel mit hohem
Eisengehalt oder zugesetzten Metalloxiden oder anderen Materialien,
die gute Absorber für
UV- und/oder SWV-Licht sind. Kunststoffsubstrate können gute
Sperrschichten aufgrund von inhärenter
Absorption kurzwelligen Lichts durch das Kunststoffmaterial und/oder
Zusatzstoffen, Farbstoffen oder Pigmenten, die in das Kunststoffmaterial
eingearbeitet sind, sein.
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Alternativ
kann die Sperrschicht, falls vorhanden, aus einem Film oder einer
Schicht aus anorganischem Material, organischem Material oder einer
Kombination der zwei hergestellt sein. Beispiele für anorganische
Materialien sind Titandioxid, Zinkoxid, Cadmiumoxid, Wolframtrioxid
und Mischoxide, die zwei oder mehr solcher Materialien kombinieren.
Eine anorganische Sperrschicht kann auf das Substrat mit einer Vielzahl
von Mitteln aufgebracht werden, wie etwa chemische Abscheidung aus
der Gasphase, physikalische Abscheidung aus der Gasphase (z.B. Sputtering,
Elektronenstrahlverdampfung und Ionengalvanisierung), Plasmasprühtechniken
oder Sol-Gel-Verfahren. Eine Sperrschicht kann durch einen Stapel
dünner
Filmmaterialien (dichromer Stapel) mit einer Dicke und einem Brechungsindex
bereitgestellt werden, die ausgewählt sind, um UV- und/oder SWV-Licht
zu reflektieren.
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Eine
organische Sperrschicht kann hergestellt werden aus einer Schicht
aus Polymermaterial, die inhärent
absorbierend für
die interessierende Wellenlänge
von Licht ist oder Licht-Absorber-
oder -Stabilisatormaterialien enthält, die in das Polymermaterial
eingemischt (gelöst
oder vermischt) oder kovalent an das Polymer selbst gebunden sind.
Beispiele für
Polymermaterialien schließen
Polyethylene, Polypropylene, Polyeuylene, Epoxy- Kunststoffe, Acryl-Kunststoffe, Urethane,
Vinyl-Kunststoffe einschließlich
Polyvinylchlorid, Polyvinylbutyrale, Acetate, Polystyrole, Polyimide,
Polyamide, Fluorkohlenstoff-Polymere, Polyester, Polycarbonate,
Copolymere der vorgenannten und Polymer-Gemische der vorgenannten
Polymere ein. Bevorzugt sind Polymethylmethacrylat, Polyethylmethacrylat,
Polyvinylbutyral, Polyvinylacetat und ein Copolymer von Vinylbutyral,
Polyvinylalkohol und Polyvinylacetat.
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Eine
große
Anzahl von Licht-Absorbern und/oder -Stabilisatormaterialien sind
in der Technik bekannt und besonders brauchbare schließen Benzotriazole,
Benzophenone, Cyanoacrylate, gehinderte Amine, Oxalanilide und substituierte
Triazine ein. Diese Materialien sind effiziente Absorber von UV-
und manchmal von SWV-Licht. Materialien, die keine guten Absorber
für kurzwelliges
Licht sind, aber erhöhte
Stabilisierung in der Sperrschicht bereitstellen, sind Licht-Stabilisatoren
auf der Basis gehinderter Amine (HALS). Bevorzugte Absorber von
kurzwelligem Licht und Licht-Stabilisatoren zur Verwendung in den
Sperrschichten und den anderen Schichten der Erfindung sind diejenigen,
die von M. Dexter in „Kirk
Othmer Encylopedia of Chemical Technology", 3. Ausgabe, Vol. 23, S. 615–627, John
Wiley and Sons, Inc. (1983) beschrieben sind. Am bevorzugtesten
sind 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon, Ethyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat,
2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat, 2-(2'-Hydroxy-5'-methylphenyl)benzotriazol
und 2-[2'-Hydroxy-3',5'-(di-tert-amyl)phenyl]benzotriazol.
Der bevorzugte HALS ist Bis(1,2,2,6,6-pentamethyl-4-piperidinyl)(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)butylpropandioat.
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Ein
Beispiel für
einen UV-Absorber, der kovalent an das Polymer gebunden ist, wird
bereitgestellt durch ein Copolymer, das durch durch freie Radikale
initiierte Polymerisation einer Mischung aus 2-[3-(2H-Benzotriazol-2-yl)-4-hydroxyphenyl]ethylmethacrylat
und Methylmethacrylat, beide erhältlich
von zum Beispiel Aldrich Chemical Company, Milwaukee, Wisconsin,
hergestellt ist. Dieses Copolymer hat den Vorteil, daß der UV-Absorber über lange
Zeiträume
nicht aus dem Polymer auslaugen oder herausdiffundieren kann.
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Absorber
für SWV-Licht
können
eine Vielzahl von getönten
Gläsern
sein, wie etwa diejenigen, die für Kantenfilter
verwendet werden. Absorber für
SWV-Licht können
auch eine Vielzahl von gelben Farbstoffen und/oder Farbstoffen,
die violettes und blaues Licht absorbieren, sein, die gute Sperrschichten
für das
gesamte oder einen Teil des SWV-Lichtes sind. Der bevorzugte Absorber
für SWV-Licht
für Polymerfilme
ist Chinolingelb (auch bekannt als Solvent Yellow 33 und Colour
Index No. 47000). Die von den Absorbern für SWV-Licht erzeugte Farbe
kann durch andere Materialien modifiziert oder kompensiert werden,
die in die Fensterstruktur einbezogen werden, die etwas absorbierend
in anderen Teilen des sichtbaren Spektrums sind. Zum Beispiel kann
eine kleine Menge an rotem Farbstoff mit einem gelben Farbstoff
kombiniert werden, um eine durchsichtige bernsteinfarbene Sperrschicht
für kurzwelliges
Licht zu erzeugen. Die Absorber für SWV-Licht und alle farbkompensierenden Licht-Absorber
können
den restlichen Lichtenergie absorbierenden Charakter des Fensters
darstellen oder dazu beitragen.
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Wenn
eine Sperrschicht(en) auf das Substrat aufgebracht wird (werden),
kann (können)
sie mit irgendeinem der oben für
die thermochrome(n) Schichten) beschriebenen Mittel aufgebracht
werden. Dies schließt
die Verfahren auf Lösungsbasis,
die Verfahren auf Aushärtungsbasis
und Kombinationen davon ein. Die Konzentration an Absorbern für UV- und/oder SWV-Licht
in der Sperrschicht und die Dicke der Sperrschicht werden so ausgewählt, daß die photochromen
Eigenschaften des (der) thermochromen Materials(ien) verhindert
oder modifiziert werden und Stabilität gegen Zersetzung der Schichten
durch Sonnenlicht jenseits der Sperrschicht(en) bereitgestellt wird.
Typischerweise blockiert (blockieren), absorbiert (absorbieren)
oder reflektiert (reflektieren) die Sperrschichten) mehr als 98%
des UV-Lichtes der Sonne, welches das Fenster erreicht. Die Menge
an SWV-Licht, die durch die Sperrschicht blockiert wird, hängt von
der Menge an SWV-Licht ab, die durch das (die) bestimmte(n) thermochrome(n)
Material(ien), das (die) vorhanden ist (sind), absorbiert würde, und
hängt davon
ab, ob es wünschenswert
ist, eine gewisse photochrome Aktivität zu haben oder nicht.
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Eine
Sperrschicht für
UV- und SWV-Licht ist ein 495-Nanometer-Kantenfilterglas, erhältlich von
Edmund Scientific Company, Barrington, New Jersey. Diese Sperrschicht
kann als ein Substrat verwendet werden oder an ein Substrat geklebt
werden. Das Durchlaßspektrum
dieser Sperrschicht ist in Kurve 5 von 5 dargestellt.
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Kombinationen
von organischen und anorganischen UV-Sperrschichten umfassen im
allgemeinen Metalloxid-Teilchen, die in einer polymeren Matrix dispergiert
sind. Im Allgemeinen sind diese Dispersionen aufgrund des Brechungsindex-Mismatches
zwischen dem Metalloxid-Teilchen und der Polymermatrix lichtstreuend
und sehen somit trübe
aus.
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Typischerweise
ist die Sperrschicht eine Schicht mit gleichförmiger Dicke und Eigenschaften,
die ungefähr
dieselbe Fläche
aufweist wie die Sichtfläche
des Fensters, mit dem sie verbunden ist. Sperrschichten, die anorganische
Metalloxid-Filme sind, sind typischerweise 100 bis 1.000 Nanometer
dick. Sperrschichten auf organischer Basis oder Polymerbasis sind
typischerweise 0,005 cm bis 0,1 cm dick und enthalten typischerweise
von 1 bis 50 Gew.-% Absorber für
UV-Licht und/oder von 0,1 bis 20 Gew.-% Absorber für SWV-Licht.
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Organische
und kombinierte organische/anorganische UV-Sperrschichten können fakultativ
auch Weichmacher, Antioxidationsmittel, Wärmestabilisatoren, Füllstoffe
und, wie unten beschrieben, statische Lichtenergie absorbierende
Verbindungen, einschließlich
Absorber für
sichtbares und/oder NIR-Licht, enthalten.
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SCHUTZÜBERZUGSCHICHTEN
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Eine
thermochrome Schicht kann fakultativ mit einer Schutzüberzugsschicht
oder -schichten überzogen
sein. Diese Schicht(en), falls vorhanden, wirkt (wirken) als eine
Sperrschicht für
Feuchtigkeit, eine Sperrschicht für Sauerstoff, eine Sperrschicht
für Umweltverunreinigungen,
wie Ammoniak, chlor- und schwefelhaltige Verbindungen, ein Schutzüberzug für die Handhabung
des beschichteten Substrats während
weiterer Herstellung einer Fensterstruktur oder irgendeine Kombination
der Vorstehenden.
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Die
Schicht kann eine sehr dünne
Metallschicht, eine Metalloxidschicht oder eine Kombination mehrerer
Metall- und Metalloxidschichten umfassen. Zum Beispiel liefert ein
Satz Schichten, wie 50 Nanometer Zinkoxid oder Zinnoxid, 10 Nanometer
Silbermetall und 50 Nanometer Zinkoxid oder Zinnoxid, aufgebracht
auf eine thermochrome Schicht, eine Kombination aus low-e-Eigenschaft
und Schutzüberzugsschichteigenschaft.
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Die
Schutzüberzugschicht
kann eine organische Schicht oder Beschichtung sein, wie etwa ein
polymerer Film, der fakultativ Zusatzstoffe enthält, wie Antioxidationsmittel,
Trockenmittel, Wärmestabilisatoren, Lichtstabilisatoren,
Lichtabsorber, Weichmacher, Pigmente, Füllstoffe und/oder eine Hartüberzugsschicht
oder selbstheilende kratzbeständige
Schicht. Ein Polymerfilm kann zum Beispiel auf der thermochromen
Schicht durch eines der Verfahren ausgebildet werden, die zur Ausbildung
der thermochromen Schicht selbst beschrieben sind, aber statt thermochrome
Materialien zu enthalten, kann sie ein Antioxidationsmittel, wie
ein gehindertes Phenol, oder ein Trockenmittel, wie Polyacrylsäure, enthalten.
Alternativ kann ein Polymer mit guten Sauerstoffsperrschichteigenschaften,
wie Polyvinylidenfluorid oder wasserfreier Polyvinylalkohol, auf
die thermochrome Schicht aufgebracht werden, um das Einwandern von
Sauerstoff in die thermochrome oder andere Schichten zu minimieren
und somit direkte Reaktion mit Sauerstoff oder indirekte Beteiligung
von Sauerstoff an Photozersetzungsprozessen in der thermochromen
Schicht und/oder anderen Schichten zu minimieren.
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LICHTENERGIE
ABSORBIERENDES MATERIAL
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Um
einen Temperaturanstieg in der thermochromen Schicht aufgrund von
direktem Sonnenlicht bereitzustellen, können ein oder mehrere Lichtenergie
absorbierende Materialien in einer oder mehreren der folgenden enthalten
sein oder zu diesen zugesetzt werden: eine separate Lichtenergie
absorbierende Schicht, das Substrat, die Sperrschicht, die thermochrome
Schicht und die Schutzüberzugsschicht.
Diese Lichtenergie absorbierenden Materialien absorbieren vorzugsweise
konstant sichtbares und/oder NIR-Licht ohne irgendeine Abhängigkeit
von Temperatur oder Absorption von Licht. Dies bedeutet, daß diese
Lichtenergie absorbierenden Materialien selbst nicht thermochrom
oder photochrom sind.
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Solche
Lichtenergie absorbierenden Materialien können solche Materialien sein
wie Farbstoffe, Pigmente, getönte
Gläser
und inhärent
gefärbte
Kunststoffe. Wenn ein solches Lichtenergie absorbierendes Materialien)
vorhanden ist (sind), ist es in einem solchen Gehalt oder einer
solchen Konzentration vorhanden, daß es von ein paar Prozent bis
etwa 50% oder mehr des sichtbaren und/oder NIR-Lichtes, das im Sonnenlicht verfügbar ist,
absorbiert. Im allgemeinen kann ein solches Lichtenergie absorbierendes
Material in einem solchen Gehalt oder einer solchen Konzentration
vorhanden sein, daß etwa
10% bis etwa 50% der gesamten Sonnenlichtenergie, die auf das Fenster
auftrifft, absorbiert wird.
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Wenn
es wünschenswert
ist, den Sonnenergiegewinn während
kalter Wetterperioden zu maximieren, wird minimale Tönung oder
nur sichtbares Licht absorbierende Tönung durch das (die) Lichtenergie
absorbierende(n) Material(ien) bereitgestellt, auf das (die) Bezug
genommen wird. Wenn andererseits maximale Sichtdurchlässigkeit
der Fensteranordnung bevorzugt ist, um zum Beispiel die Verwendung
von elektrischem Licht in einem Gebäude zu minimieren, kann (können) dieses
(diese) Lichtenergie absorbierende(n) Material(ien) im wesentlichen
nur NIR-absorbierend sein. Dieses (Diese) Lichtenergie absorbierende(n)
Material(ien) muß (müssen) thermisch
stabil im Hinblick auf Zersetzung und Diffusion oder Migration aus
der (den) Schichten) heraus, in denen es (sie) enthalten ist (sind),
sein, und muß (müssen) auch
photochemisch stabil sein im Hinblick auf längere Einwirkung von Sonnenlicht,
wenigstens gegenüber
demjenigen Teil des Sonnenspektrums, der die Schicht mit dem Lichtenergie
absorbierenden Material, auf das Bezug genommen ist, erreicht. Dieses (Diese)
Lichtenergie absorbierende(n) Material(ien) kann (können) eine
Schlüsselrolle
bei der Festlegung der Farbe oder des Tons des Fensters spielen
und kann (können)
ausgewählt
werden, damit dem Fenster direkt eine gewünschte Farbe verliehen wird
oder die Farbe des anderen Teils der Fensterstruktur kompensiert
wird, wie die Restfarbe aufgrund thermochromer Materialien, die
bereits eine gewisse Farbe bei Umgebungsaußentemperaturen haben. Ein
Lichtenergie absorbierendes Material, das vorwiegend grünes Licht
absorbiert, kann zum Beispiel zu einer Schicht einer Fensterstruktur
zugesetzt werden, die eine thermochrome Schicht enthält, die
bei Außenumgebungstemperaturen
grün aussieht.
UV-Absorber oder
-Stabilisatoren können
zur Schicht zugesetzt werden, um erhöhte Stabilität für das (die)
Lichtenergie absorbierende(n) Material(ien) bereitzustellen.
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Eine
Vielzahl von Farben, Pigmenten und anderen Materialien, die sowohl
sichtbares als auch NIR-Licht absorbieren, sind auf dem Gebiet der
Farbstoffe, Färbemittel
und Pigmente bekannt. Bevorzugte sichtbares Licht absorbierende
Farbstoffe sind 4,6-Dinitro-4'-methyl-2,2'-azodiphenol (Mordant
Brown 6, C.I. 11875); 5-(4-Nitrophenylazo)salicylsäure (Mordant
Orange 1, C.I. 14030); 1,4-Bis(tolylamino)-9,10-anthrachinon (Solvent
Green 3, C.I. 61565) und 1,4-Bis(n-butylamino)-9,10-anthrachinon
(Solvent Blue 35, C.I. 61554). Bevorzugte NIRabsorbierende Farbstoffe
sind diejenigen, die auch SWV-Lichtabsorption bereitstellen können, wie
Keysorb 970 und Keysorb 1026, erhältlich von Keystone Aniline
Corporation, Chicago, Illinois. Eine separate Lichtenergie absorbierende
Schicht, die diese Materialien enthält, ist typischerweise 0,005
cm bis 0,1 cm dick und enthält
typischerweise von 0,1 bis 5 Gew.-% Absorber für statische Lichtenergie. Die
Lichtenergie absorbierende Schicht kann mit den Verfahren, die für thermochrome
Schichten beschrieben sind, hergestellt werden, oder die Lichtenergie
absorbierenden Materialien können
in andere Schichten mit den Mitteln eingearbeitet werden, die für die Einarbeitung
thermochromer Materialien und UVabsorbierender Materialien in Schichten
beschrieben sind.
-
Ein
besonders vorteilhaftes Verfahren, um Fenstern, die die Erfindung
verkörpern,
zusätzlichen
Lichtenergieabsorptionseigenschaft zu verleihen, ist durch die Verwendung
getönter
Fenster oder getönten
Glases als Substrate. Bevorzugte Substrate mit statische Lichtenergie
absorbierenden Eigenschaften sind EverGreen®-Glas,
erhältlich
von Pilkington-Libbey
Owens Ford, Toledo, Ohio, und Solargray®-Glas
und Solarbronze®-Glas,
erhältlich
von PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pennsylvania.
-
ZUSATZSTOFFE
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Einige
oder alle der Polymer-basierten Schichten, die in den Elementen
der Erfindung vorhanden sind, können
solche Zusatzstoffe wie Antioxidationsmittel, Trockenmittel, Singulett-Sauerstoff-Quencher,
Wärmestabilisatoren,
Lichtstabilisatoren, UV-Stabilisatoren, Lichtabsorber, Weichmacher,
Pigmente und Füllstoffe enthalten.
Viele dieser Zusatzstoffe sind auf dem Gebiet der Polymerfilme bekannt.
Gute, obgleich nicht erschöpfende
Listen von Antioxidationsmitteln, Singulet-Sauerstoff-Quenchern,
Lichtabsorbern, Lichtstabilisatoren und Pigmenten sind in den Spalten
13 und 14 von US-Patent 4,425,161 für Shibahashi et al. und Spalten 3–7 von US-Patent
5,688,592 für
Shibahashi et al. angegeben.
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ADHÄSION VON
POLYMERSCHICHTEN AN SUBSTRATE
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Über die
Lebensdauer eines Fensters oder Elementes der Erfindung ist es wichtig,
daß jede
polymere Schicht in Kontakt mit einem Substrat, sei es eine Sperrschicht,
thermochrome Schicht, Schicht, die Lichtenergie absorbierendes Material
enthält,
oder eine Schicht mit einer Kombination dieser Eigenschaften, sicher an
das Substrat gebunden bleibt. Ablösung, Reißen und Weißfärbung durch Mikrorisse können alle
minimiert werden, indem eine hervorragende Adhäsion der polymeren Schicht
an ein Substrat bereitgestellt wird. Adhäsion kann durch die Verwendung
von Adhäsionsbeschleunigern,
wie etwa Haftvermittlern, verbessert werden.
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Wenn
das Substrat Glas ist, kann Adhäsion
durch die Verwendung bestimmter Typen von Haftvermittlern gefördert werden,
insbesondere Silan-Haftvermittler, obgleich andere ebenso verwendet
werden können. Eine
umfangreiche Diskussion von Haftvermittlern ist gegeben in „Silane
Coupling Agents",
2. Ausgabe, E.W. Plueddemann, Plenum Press (1991) und „Silanes
and Other Coupling Agents",
K.L. Mittal, Herausgeber, VSP BV (1992). Haftvermittler können zu
einer Polymerlösung
zugegeben werden, die auf das Substrat aufgebracht werden soll,
um eine polymere Schicht zu bilden, sie können kovalent an die Polymerketten
des (der) Polymers(e) gebunden werden, das (die) verwendet wird
(werden), um die Polymerschicht darzustellen, und/oder die Substratoberfläche kann
mit Haftvermittler(n) vorbehandelt werden.
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Das
verwendete Silan sollte auf der Grundlage des Polymertyps ausgewählt werden,
der verwendet wird, um den polymeren Film zu bilden. Eine Hilfestellung
für die
Auswahl der Haftvermittler, die für ein bestimmtes Polymer wirksam
sind, kann aus den zwei Büchern über das
Thema, die oben aufgelistet sind, erhalten werden und aus Produktkatalogen
wie „Silane,
Silicones and Metal-Organics",
erhältlich
von Gelet Inc., Tullytown, Pennsylvania, oder „Silicon Compounds, Register
and Review", erhältlich von
United Chemical Technologies, Bristol, Pennsylvania. Haftvermittler,
die zur Zugabe zu den Polymerlösungen
geeignet sind, sind monomere Silane, wie Ureidopropyltriethoxysilan,
N-Phenylaminopropyltrimethoxysilan,
Aminopropylsilantriol, N-(2-Aminoethyl)-3-propylmethyltrimethoxysilan und Bis(3-trimethoxysilylpropyl)amin.
Diese Haftvermittler werden einfach im Lösemittelsystem zusammen mit
dem geeigneten Polymer und anderen Bestandteilen wie UV-Absorbern,
thermochromen Materialien und/oder statische Lichtenergie absorbierenden
Materialien gelöst.
Diese Lösung
wird dann auf das Substrat aufgebracht, das Lösemittel verdampfen gelassen
und ein Film mit verbesserter Adhäsion wird so gebildet.
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Ein
Haftvermittler kann kovalent an die Polymerkette durch zum Beispiel
Copolymerisation von Methacryloxypropyltrimethoxysilan mit Methylmethacrylat
in einem inerten Lösemittel
unter Verwendung eines Radikalinitiators oder durch Umsetzen von
3-Isocyanatopropyltriethoxysilan
mit einem Polyol wie Polyvinylalkohol, Poly(2-hydroxyethylmethacrylat) oder einem
Copolymer aus 2-Hydroxyethylmethacrylat und Methylmethacrylat gebunden
werden. Kommerziell erhältliche
Polymere, die aktive Alkoxysilan-Gruppen enthalten, wie Trimethoxysilylpropyl(polyethenimin)
und Trimethoxysilyl-modifiziertes Polyethylen, beide erhältlich von
Gelest Inc., Tullytown, Pennsylvania, können verwendet werden. Die
Polymere, die Silan-Gruppen in die Polymerkette hinein gebunden
enthalten, können
als das einzige Polymer in der polymeren Schicht verwendet werden oder
können
Teil eines mischbaren oder unmischbaren Polymergemisches sein, das
die Polymerschicht bildet. Das Reaktionsprodukt aus 3-Isocyanatopropyltriethoxysilan
mit einem Copolymer aus 2-Hydroxyethylmethacrylat und Methylmethacrylat
kann zum Beispiel in einem Lösemittelsystem
mit Polymethylmethacrylat und zum Beispiel einem UV-Absorber wie
2-Ethylhexyl-2-cyano-3,3-diphenylacrylat gelöst werden. Wenn diese Lösung auf
ein Glassubstrat aufgebracht wird und das (die) Lösemittel
verdampfen gelassen wird (werden), wird eine UV-Sperrschicht mit
hervorragender Adhäsion
gebildet.
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Vorbehandlung
eines Substrats, um die Adhäsion
zu fördern,
ist im Stand der Technik gut beschrieben und involviert üblicherweise
teilweise oder vollständige
Hydrolyse der Alkoxy-Gruppen
auf dem Haftvermittler in einer wäßrigen/alkoholischen Lösung des
Haftvermittlers (schwach sauer gemacht für Nicht-Amino-Silane), gefolgt
vom Eintauchen des Substrats in die Lösung oder Aufgingen der Lösung auf
das Substrat. Das Substrat kann mit Alkohol abgespült und getrocknet
werden. Der Haftvermittler sollte geeignet sein für das zu
verwendende Polymer und kann entweder monomer oder polymer sein.
Geeignete Haftvermittler schließen
die monomeren Silane ein, die oben aufgelistet sind, und die polymeren
Silane Trimethoxysilylpropyl(polyethenimin) und Trimethoxysilyl-modifiziertes
Polyethylen. Die Polymer-basierten Sperrschicht- und/oder thermochromen Filme,
die auf den vorbehandelten Substratoberflächen ausgebildet werden, haben
dramatisch verbesserte Adhäsion
an das Substrat.
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BESCHICHTUNGEN
MIT NIEDRIGEM EMISSIONSVERMÖGEN
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Beschichtungen
mit niedrigem Emissionsvermögen
(low-e-Beschichtungen) können
mit Lichtenergie absorbierenden thermochromen Schichten kombiniert
werden, um eine Fensterstruktur bereitzustellen, die eine effizientere
Wärmebarriere
ist als solch ein Fenster ohne eine low-e-Beschichtung. Diese Kombination
ist ein signifikanter Aspekt der vorliegenden Erfindung. Eine low-e-Beschichtung
oder -Schicht kann auf der thermochromen Schicht oder einer zu dieser
benachbarten Schicht vorliegen. Alternativ kann eine low-e- Schicht über den
Zwischenraum hinweg von der thermochromen Schicht in einer Fensterstruktur,
die zwei oder mehr beabstandete Substrate umfaßt, angeordnet sein. Alternativ
kann eine low-e-Schicht auf der Seite eines Substrats, die der thermochromen
Schicht gegenüberliegt,
vorgesehen sein.
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Eine
vorteilhafte und bevorzugte Struktur für ein thermochromes Fenster
der Erfindung wird unten im Detail beschrieben. Viele andere Strukturen
sind möglich,
aber diese eine dient dazu, den Vorteil der Einbeziehung einer low-e-Beschichtung
in der Fensterstruktur zu veranschaulichen.
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In
einer Doppelscheiben(Doppelsubstrat)- oder Isolierfensterstruktur,
wo es einen Zwischenraum zwischen den zwei Substraten gibt, würde die
thermochrome Schicht vorzugsweise auf dem Substrat angeordnet sein,
das auf der Außenseite
ist (d.h. Kontakt mit der Außenwelt)
und vorzugsweise auf der Seite des Substrats in Kontakt mit dem
Zwischenraum zwischen den Substraten. Eine low-e-Beschichtung könnte auf
der thermochromen Schicht vorgesehen sein, wenn jedoch nur eine
low-e-Schicht vorhanden ist, ist sie bevorzugt auf dem anderen Substrat
angeordnet (d.h. demjenigen in Kontakt mit dem Innenraum) und vorzugsweise
auf der Seite des Substrats in Kontakt mit dem Zwischenraum zwischen
den Substraten. So würden
im bevorzugten Fall die thermochrome Schicht und die low-e-Schicht
einander über
den Zwischenraum hinweg gegenüberliegen.
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Wenn
eine thermochrome Schicht eines Fensters dieser Erfindung in einer
Isolierfensterstruktur vorliegt und an einem warmen oder heißen Tag
in direktem Sonnenlicht liegt, ist sie in ihrem stärker lichtabsorbierenden
Zustand. Die absorbierte Lichtenergie wird vorzugsweise ausschließlich in
Wärme umgewandelt
und die thermochrome Schicht liegt bei einer erhöhten Temperatur. Die Wärmeenergie
in der thermochromen Schicht wird von der Schicht auf die Umgebung
durch Leitung, Konvektion und Strahlung (Emission von langwelligem
Infrarotlicht) übertragen.
In einer Doppelscheibenisolierfensterstruktur mit Beschichtungen
an den bevorzugten Stellen, die oben beschrieben sind, wird ein
Teil der Wärme
in der thermochromen Schicht durch alle anderen Beschichtungen,
die vorhanden sind, zur Außenseite
des Substrats überführt, auf
die die thermochrome Schicht aufgebracht ist, und von dort wird
die Wärme
nach außen
geleitet, durch Konvektion abgegeben oder abgestrahlt. Ein Teil
der Wärme
wird, entweder direkt oder durch irgendwelche Überzugsschichten, die vorhanden
sind, in den Zwischenraum zwischen den Substraten abgeleitet, und
von dort kann die Wärme durch
normale Leitung oder durch Konvektion irgendeines Gases, das im
Zwischenraum vorhanden ist, auf das andere Substrat abgeleitet werden.
Die durch normale Leitung abgeleitete Wärme (d.h. aufgrund der kinetischen
Energie der statistischen Bewegung der Gasatome oder -moleküle) kann
dadurch minimiert werden, daß ein
Teilvakuum im Zwischenraum vorliegt oder durch Auswahl eines Gases
für den
Zwischenraum mit schlechter Wärmeleitfähigkeit,
wie etwa Kohlendioxid, Schwefelhexafluorid, Argon, Krypton oder
Xenon. Wärmeleitung
durch Konvektion von Gas im Zwischenraum kann durch die Auswahl
eines Gases mit hoher kinematischer Viskosität und dem richtigen, die Konvektion
minimierenden Abstand zwischen den Substraten minimiert werden.
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Ein
wichtiger Wärmeübergangsmechanismus
bleibt jedoch über
Schwarzkörperstrahlung
von der heißen
thermochromen Schicht oder dem Überzug,
falls vorhanden, auf das innenliegende Substrat und von da auf das
Innere des Gebäudes
oder Fahrzeugs. Im allgemeinen sind low-e-Beschichtungen nicht nur schlechte Radiatoren
langwelligen Infrarotlichts, sie sind gute Reflektoren dieses Lichts.
Somit wird die Strahlung, die von der (den) heißen Schichten) auf der Innenseite
des äußeren Substrats
emittiert wird, durch eine low-e-Beschichtung auf der Innenseite
des inneren Substrats zurück
zum äußeren Substrat
reflektiert. Am äußeren Substrat
wird die reflektierte Strahlung reabsorbiert und wenigstens ein
signifikanter Teil wird letztendlich an die Außenumgebung überführt. Auf
diese Weise wirkt die Kombination aus einer low-e-Beschichtung und
einer gefärbten
thermochromen Schicht als eine substantielle Sperrschicht für Wärme aus
direkter Sonnenstrahlung, die auf ein Fenster der Erfindung auftrifft,
wodurch Wärmeaufbau
in einem Gebäude,
Bauwerk oder Fahrzeug an einem heißen, sonnigen Tag verringert
wird.
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Die
Verwendung von Krypton als dem Gas zwischen den Substraten thermochromer
Fensterstrukturen vom Doppelscheiben- oder Isolierglastyp ist besonders
vorteilhaft. Krypton hat weniger als die Hälfte der Wärmeleitfähigkeit von Argon oder Luft
und ist somit ein schlechter Leiter für Wärme durch normale Leitung. Krypton
hat jedoch eine signifikant niedrigere kinematische Viskosität als Argon
oder Luft und neigt somit dazu, Wärme durch Konvektion zu leiten.
Der optimale, den Wärmeübergang
minimierende Abstand zwischen Scheiben in einem Doppelscheibenfenster
mit Krypton im Zwischenraum ist etwa die Hälfte des optimalen Abstandes
für Argon
oder Luft. Dieser kleinere Abstand bedeutet, daß es weniger Gas im Zwischenraum
gibt und die Expansion des Gases, wenn es sich aufheizt, ist insgesamt
signifikant niedriger bei Krypton bei seinem optimalen Abstand,
einfach weil weniger Gas vorhanden ist. Dies ist sehr wichtig für die thermochromen
Fenster, die in ihrer Verwendung als energieabsorbierende und -blockierende
Fenster sehr heiß werden,
da eine zu große
Expansion des Gases schädigende
Belastung auf die Abdichtungen, die die Fensterscheiben zusammenhalten,
ausüben
und sogar zum Brechen der Fenstersubstrate selbst führen kann.
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Andere
Strukturen sind für
diese Kombination von Beschichtungen möglich, zum Beispiel eine, in
der die low-e-Beschichtung ein Überzug
der thermochromen Schicht eines Doppelscheibenfensters ist. In diesem Fall
minimiert die schlechte oder niedrige Emissionsrate von Infrarotstrahlung
der low-e-Beschichtung Strahlungswärmeübergang vom äußeren Substrat
zum inneren Substrat. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, low-e-Beschichtungen sowohl
auf dem äußeren als
auch auf dem inneren Substrat von Doppelscheibenfensterstrukturen
anzuordnen. Eine detaillierte Diskussion von low-e-Beschichtungen und
Fensterkonstruktion mit low-e-Beschichtungen wird gegeben von T.E.
Johnson in „Low
E Glazing Design Guide",
Butterworth and Heinemann (1991).
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Bevorzugte
low-e-Beschichtungen oder -Schichten sind Stapel aus dünnen Schichten
aus Metalloxid, alternierend mit dünnen, transparenten Metallschichten.
Eine dünne
transparente Schicht aus Silber zwischen zwei dünnen, transparenten Schichten
aus Zinkoxid, um die Silberschicht zu antireflektieren, gibt zum
Beispiel eine low-e-Schicht mit hoher Lichtdurchlässigkeit
mit einem Emissionsvermögen
von so wenig wie etwa 0,1. Auch bevorzugt sind dünne Schichten aus degeneriert
dotierten Metalloxid-Halbleitern, wie etwa mit Fluordotiertem Zinnoxid
und mit Zinndotiertem Indiumoxid. Diese Metalloxid-Beschichtungen können farbunterdrückt sein
durch eine oder mehrere Unterbeschichtungen und können leicht
ein Emissionsvermögen
von weniger als 0,2 erreichen. Low-e-Beschichtungen mit einem Emissionsvermögen von
weniger als 0,2 sind bevorzugt. Beispiele für kommerziell verfügbares low-e-beschichtetes
Glas, das zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet
ist, sind TEC 15 und Energy Advantage® Low-E,
erhältlich
von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio; LoË-178 und
LoE2, erhältlich von Cardinal Glass,
Spring Green, Wisconsin; Comfort E und Comfort E2, erhältlich von
AFG Industries, Inc., Kingsport, Tennessee, und Sungate®100,
Sungate®500
und Sungate®1000,
erhältlich
von PPG Industries, Inc., Pittsburg, Pennsylvania. Ein Beispiel
für einen
bevorzugten low-e-beschichteten Kunststoff ist Solis®-Polyesterfilme,
erhältlich
von Southwall Technologies, Palo Alto, Kalifornien.
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Das
Durchlässigkeitsspektrum
eines Stücks
TEC-15-Glas ist als Kurve 1 von 4 dargestellt.
Die Abnahme der Durchlässigkeit
bei längeren
Wellenlängen
als etwa 1.400 Nanometern, die in 4 dargestellt ist,
beruht hauptsächlich
auf einem Anstieg des Reflexionsvermögens von NIR-Licht bei diesen
längeren
Wellenlängen.
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Elementkontrolle
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In
vielen Ausführungsformen
dieser Erfindung verändern
sich die Elemente dieser Erfindung spontan, um unter den geeigneten
Bedingungen von Temperatur und Direktheit von Sonnenlicht ohne Kontrollmechanismen
und Eingriff des Benutzers eine Energieblockade bereitzustellen.
Andere Ausführungsformen
dieser Erfindung stellen Elemente bereit, die von Benutzern kontrolliert
werden können
oder automatisch kontrolliert werden durch zum Beispiel elektronische
Kontrollmechanismen, falls dies so gewünscht ist. Kontrollierbares Dimmen
wird erreicht, indem ein Mittel zum Erhitzen der thermochromen Schicht bereitgestellt
wird, wie etwa eine durchlässige
leitende Schicht in thermischem Kontakt mit der thermochromen Schicht
und eine Energiequelle, um die durchsichtige leitende Schicht und
dadurch die thermochrome Schicht durch Widerstandsheizung zu erhitzen.
Die Menge an elektrischer Energie, die dem durchlässigen Leiter
zugeführt
wird, kann benutzerkontrolliert sein durch zum Beispiel die Verwendung
eines Rheostaten, oder sie kann durch einen elektronischen Schaltkreis
kontrolliert sein, der solche Dinge wie Tageszeit, die Ausrichtung
der Sonne oder die Außenumgebungstemperatur
berücksichtigt.
Wenn eine low-e-Schicht auf der thermochromen Schicht oder irgendeinem Überzug vorhanden
ist, kann die low-e-Schicht als eine Widerstandsheizschicht dienen,
wenn gewünscht,
und die Eigenschaft niedrigen Emissionsvermögens bereitstellen, wenn die
Widerstandsheizung nicht in Gebrauch ist. Dies kann nützlich sein
für ein
Fenster, das spontan Sonnenwärmeaufbau
an warmen Sommertagen blockieren und benutzerkontrolliert sein würde, um
Sonnenwärmeaufbau
an sonnigen Wintertagen zu blockieren.
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Fensterstrukturen
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Die
Elemente der Erfindung, die Fenster sind, können eine Reihe von unterschiedlichen
Strukturen besitzen, in Abhängigkeit
von der Art des Fensters, der Anordnung und Ausrichtung im Gebäude oder
Fahrzeug und den Klimabedingungen in der Region, in der das Fenster
verwendet wird. Die Installation im Gebäude und/oder Fahrzeug erfolgt
typischerweise mittels Standardtechnologien wie Rahmen, Mittelpfosten
und ausgeformten Kunststoffstreifen auf dem Glas zur Adhäsion am
Fensterrahmen. 1 veranschaulicht mehrere der
neuartigen Strukturen, die mit der einzigartigen Kombination von
Schichten möglich
sind, die in der Erfindung beschrieben ist. 1 ist veranschaulichend
für die
Strukturen, die für
die Fenster der Erfindung möglich sind,
und soll keine erschöpfende
Liste von möglichen
Strukturen sein.
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1a zeigt
eine Fensterstruktur 10, die ein Substrat 20 umfaßt, das
in Kontakt steht mit einer Sperrschicht 30, die ihrerseits
in Kontakt steht mit einer Lichtenergie absorbierenden Schicht 40,
die ihrerseits in Kontakt steht mit einer thermochromen Schicht 50,
die ihrerseits in Kontakt steht mit einer Schutzüberzugsschicht 60,
die ihrerseits in Kontakt steht mit einer low-e-Schicht 70.
Die Fensterstruktur in 1a ist dazu gedacht, in einem
Gebäude
oder Fahrzeug installiert zu werden, wobei das Substrat 20 zur
Außenseite
oder zur Sonne zeigt und die low-e-Schicht 70 zum Inneren
zeigt.
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1b zeigt
eine alternative Struktur 10, die ein Substrat 20 umfaßt, das
in Kontakt steht mit einer thermochromen Schicht 50, die
ihrerseits in Kontakt steht mit einer low-e-Schicht 70.
In 1b umfaßt
das Substrat fakultativ Sperrschichteigenschaften. Das Substrat
kann Lichtenergie absorbierende Eigenschaften besitzen. Die low-e-Schicht
umfaßt
fakultativ Schutzüberzugseigenschaften.
Die Fensterstruktur in 1b ist dazu gedacht, in einem
Gebäude
oder Fahrzeug installiert zu werden, wobei das Substrat 20 zur
Außenseite oder
zur Sonne zeigt und die low-e-Schicht 70 zur Innenseite
zeigt.
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1c zeigt
eine alternative Struktur 10, die ein Substrat 20 umfaßt, das
in Kontakt mit einer Sperrschicht 30 steht, die ihrerseits
in Kontakt mit einer thermochromen Schicht 50 steht, die
ihrerseits in Kontakt mit einem weiteren Substrat 21 steht,
das seinerseits in Kontakt mit einer low-e-Schicht 70 steht.
In 1c umfassen das Substrat 20, das Substrat 21,
die Sperrschicht und/oder die thermochrome Schicht fakultativ statische
Lichtenergie absorbierende Eigenschaften. Die Fensterstruktur in 1c ist
dazu gedacht, in einem Gebäude
oder Fahrzeug installiert zu werden, wobei das Substrat 20 zur
Außenseite
oder zur Sonne zeigt und die low-e-Schicht 70 zum Inneren
zeigt.
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1d zeigt
eine alternative Struktur 11, in der irgendeine der Strukturen 10 der 1a-1c mit einem
Gas- oder Vakuumzwischenraum 80 mit einem weiteren Substrat 22 kombiniert
ist, das in Kontakt steht mit einer low-e-Schicht 71. Die
Fensterstruktur in 1c ist dazu gedacht, in einem
Gebäude
oder Fahrzeug installiert zu werden, wobei die Struktur 10 zur
Außenseite
oder zur Sonne zeigt und das Substrat 22 zum Inneren zeigt.
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Beispiel 1
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Ein
thermochromes Fenster wird hergestellt durch Laminieren eines Stückes Glas
mit Sperrschichteigenschaften für
kurze Wellenlänge
an ein Stück
Glas, das mit einer low-e-Schicht
beschichtet ist, zusammen mit einem thermochromen Polymerfilm als
der Laminierungsschicht. Das Stück
Glas mit Sperrschichteigenschaften für kurze Wellenlänge ist
ein 495 Nanometer-Kantenfilterglas, erhalten von Edmund Scientific
Company, Barrington, New Jersey. Das Stück Glas, das mit einer low-e-Schicht
beschichtet ist, ist ein Stück
TEC 15-Glas, erhalten von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo,
Ohio. Die thermochrome Polymerfilmschicht ist hergestellt aus einer
Lösung
von Propylencarbonat, die 0,3 Gramm Poly(vinylacetat) (durchschnittliches
Molekulargewicht ca. 167.000) und 0,3 Gramm 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, beide
erhältlich
von Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee, Wisconsin, und 10
Milligramm Reversacol Palatenate Purple (eine Spirooxazin-Verbindung, erhältlich von
Keystone Aniline Corporation, Chicago, Illinois) enthält. Mehrere
Tropfen der viskosen Lösung
wurden auf der unbeschichteten Seite des TEC 15-Glases verteilt
und man ließ diese Lösung in
einem Ofen bei 60°C
für 20
Stunden trocknen. Dieser Film ist in seiner Natur insofern photochrom, als
die Einwirkung von Sonnenlicht unmittelbar bewirkte, daß der anfänglich mittelgrüne Film
dunkelgrünlich blau
wurde. Der Film ist insofern in seiner Natur thermochrom, als das
Erhitzen des Filmes von Raumtemperatur auf 70°C, in Abwesenheit von Sonnenlicht,
bewirkt, daß der
Film zunehmend dunkler bläulich/grün wurde.
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Der
so erhaltene Polymerfilm ist klebrig und sogar nach dem Trocknen
noch etwas nachgiebig, so daß die
Laminierung des Stückes
Glas mit Sperrschichteigenschaften für kurze Wellenlänge an das
Stück TEC 15-Glas
einfach dadurch erreicht wird, daß das Sperrschichtglas auf
den thermochromen Polymerfilm gedrückt wird. Das so erhaltene
laminierte Fenster ist im Bereich der thermochromen Schicht mittelbläulich/grün in der Farbe.
Keine photochrome Färbung
wurde beobachtet, wenn das Fenster für mehrere Minuten direktem
Sonnenlicht ausgesetzt wurde, wobei das Sperrschichtglas zur Sonne
zeigte und die low-e-Schicht von der Sonne weg zeigte. Bei Einwirkung
von direktem Sonnenlicht, mit derselben Ausrichtung zur Sonne, für einen
längeren Zeitraum
(wenigstens 20 Minuten) bei einer Umgebungstemperatur von ungefähr 31°C stieg die
Temperatur des Fenster auf 53°C
an. Das Fenster im Bereich der thermochromen Schicht veränderte sich
von mittelgrün zu
merkbar dunkler bläulich
grün im
Aussehen, als die Temperatur anstieg. So wurde die Photofärbung des Fensters
unterdrückt
und die thermische Färbung
aufgrund der warmen Umgebungstemperatur und Einwirkung von direktem
Sonnenlicht war signifikant, obgleich ein geringer Umfang an Photobleichung
aufgrund des sichtbaren Abschnittes des Sonnenlichtes vorgelegen
haben könnte.
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Beispiel 2
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Eine
thermochrome Schicht wurde auf der unbeschichteten Seite einer Scheibe
aus TEC 15-Glas,
erhältlich
von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio, hergestellt, indem
mehrere Tropfen einer Lösung
von 0,3 Gramm Poly(vinylacetat) (durchschnittliches Molekulargewicht
ca. 167.000), 0,3 Gramm 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon und 10 Milligramm
Reversacol Palatenate Purple (eine Spirooxazin-Verbindung, erhältlich von
Keystone Aniline Corporation, Chicago, Illinois), gelöst in 0,4
Gramm Aceton und 0,4 Gramm Propylencarbonat, verteilt wurden. Man
ließ die
Lösemittel
bei Raumtemperatur für
etwa 1 Stunde und dann bei 60°C
für etwa
16 Stunden verdampfen. Ein leicht klebriger, grüner Film, etwa 0,02 cm dick,
wurde gebildet. Wenn das Glas und die thermochrome Schicht erhitzt
wurden, indem Strom durch die transparente, leitende low-e-Schicht
auf der Glasscheibe geleitet wurde, verdunkelte sich die thermochrome
Schicht zunehmend zu dunkelgrün.
Die Spektren des thermochromen Films auf der Glasscheibe bei 25°C, 45°C, 65°C und 85°C sind durch
die dünnen
Linien in 3 dargestellt. Das Spektrum
bei 85°C
wird berechnet für
Lichtwert D65 und einen 2-Grad-Beobachter
zu C.I.E. 1976 L*-, a*- und b*-Werten von 49,4, –26,1 bzw. –3,9, was zu einem C*ab-Wert von 26,4 führt (siehe „Principles of Color Technology,
2nd Edition", F.W.
Billmeyer Jr, und M. Saltzman, John Wiley and Sons, Inc. (1981)
für ein
Diskussion von Farbkoordinaten).
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Eine
thermochrome Schicht wurde auf der unbeschichteten Seite einer Scheibe
aus TEC 15-Glas,
erhältlich
von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio, hergestellt, durch
Verteilen mehrere Tropfen einer Lösung von 0,3 Gramm Poly(vinylacetat)
(durchschnittliches Molekuargewicht ca. 167.000), 0.3 Gramm 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
etwa 5 Milligramm Reversacol Palatenate Purple (eine Spirooxazin-Verbindung, erhältlich von
Keystone Aniline Corporation, Chicago, Illinois), etwa 5 Milligramm
1',3'-Dihydro-1',3',3'-trimethyl-5-methoxy-nitrospiro[2H-1-benzopyran-2,2'-(2H)-indol] (Chroma
Dye 88, erhältlich
von Chroma Chemicals Inc., Dayton, Ohio), gelöst in 0,7 Gramm Propylencarbonat.
Man ließ das
Lösemittel
bei etwa 60°C
für etwa
16 Stunden verdampfen. Ein leicht klebriger, gräulich/rötlich-brauner Film, etwa 0,02
cm dick, wurde gebildet. Wenn das Glas und die thermochrome Schicht
erhitzt wurden, indem Strom durch die transparente leitende low-e-Schicht
auf der Glasscheibe geleitet wurde, verfärbte sich die thermochrome
Schicht zunehmend zu ziemlich dunkelbläulich/grau. Die Spektren des
thermochromen Films auf der Glasscheibe bei 25°C, 45°C, 65°C und 85°C sind durch die dicken Linien
in 2 dargestellt. Das Spektrum bei 85°C wird berechnet
für Lichtwert
D65 und einen 2-Grad-Beobachter zu C.I.E. 1976 L*-, a*- und
b*-Werten von 50,7, –12,7
bzw. –11,0, was
zu einem C*ab-Wert von 16,8 führt, der
signifikant kleiner ist als der C*ab von
26,4 für
den Film mit Reversacol Palatenate Purple als dem einzigen thermochromen
Materials. Dies bedeutet, daß die
Kombination von thermochromen Materialien einen Film mit einer Farbe
ergibt, der niedriger im Chroma und ist und matter oder grauer in
der Farbe. Ein Film, der mit Chroma Dye 88 als dem einzigen thermochromen
Material hergestellt ist, wird beim Erhitzen dunkelrötlich/braun
und erscheint auch weniger grau in der Farbe als der Film mit der
Kombination von thermochromen Materialien.
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Beispiel 3
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Eine
thermochrome Schicht wurde hergestellt durch Lösemittelgießen eines Films aus einer Lösung von
0,24 Gew.-% Kristallviolett-Lacton und 4,7 Gew.-% Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
(88% Vinylbutyral, durchschnittliches Molekuargewicht 50.000 bis
80.000), beide erhältlich
von Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee, Wisconsin, und 0,47
Gew.-% Octadecylphosphonsäure,
erhältlich
von Alfa Aesar, Ward Hill, Massachusetts, gelöst in einer Mischung gleicher
Gewichte Ethylacetat und Amylacetat, auf einem Stück TEC 15-Glas.
Nach Verdampfen der Lösungsmittel
war die Filmzusammensetzung etwa 5 Gew.-% Kristallviolett-Lacton
und 10 Gew.-% Octadecylphosphonsäure
in der Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)-Polymermatrix. Wie
hergestellt, war der Film 0,02 cm dick und war nahezu farblos, aber
etwas trübe
oder lichtstreuend bei 25°C.
Bei Erhitzen auf 50°C
wurde der Film klar und hellblau in der Farbe.
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Beispiel 4
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Eine
UV-Sperrschicht wurde auf einem 0,1 cm dicken Stück Glas durch Lösemittelgießen einer
0,02 cm dicken Schicht hergestellt, die 33 Gew.-% 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
in Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat) (88% Vinylbutyral,
durchschnittliches Molekuargewicht 50.000 bis 80.000) war. Die verwendeten
Lösungsmittel
waren Ethylacetat und Amylacetat. Sowohl das Benzophenon als auch
Butyral-Copolymer wurden von Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee,
Wisconsin erhalten. Das Durchlässigkeitsspektrum
dieser Sperrschicht auf dem Glasstück nach Verdampfen der Lösungsmittel
ist als Kurve 3 in 3 dargestellt.
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Beispiel 5
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Eine
Sperrschicht für
UV- und SWV-Licht wurde auf einem 0,1 cm dicken Glasstück durch
Lösemittelgießen einer
0,02 cm dicken Schicht hergestellt, die 17 Gew.-% 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
und 5 Gew.-% Chindingelb in Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat) (88%
Vinylbutyral, durchschnittliches Molekulargewicht 50.000 bis 80.000)
war. Die verwendeten Lösemittel
waren Ethylacetat und Amylacetat. Das 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon,
Chinolingelb und Butyral-Copolymer wurden erhalten von Aldrich Chemical
Company Inc., Milwaukee, Wisconsin. Das Durchlässigkeitsspektrum dieser Sperrschicht
auf dem Glasstück
nach Verdampfen der Lösemittel
ist als Kurve 4 von 3 dargestellt.
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Beispiel 6
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Ein
thermochromes Element, das zur Verwendung als ein Fenster oder eine
Jalousie geeignet ist, wurde hergestellt durch Lösemittelgießen eines Films, der 9,4 Gew.-%
Reversacol Sea Green, 45,3 Gew.-% 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
(ein UV-Stabilisator) und 45,3 Gew.-% Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
(88% Vinylbutyral, durchschnittliches Molekulargewicht 50.000 bis
80.00) war, aus einer Lösung
dieser Materialien in einer 50/50-Mischung aus Ethylacetat und Amylacetat
auf einem Stück
TEC 15-Glas. Der hohe Gehalt an 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
schien den Film zu plastifizieren, was es leicht machte, ein Stück klares
Fensterglas an das TEC 15-Glas zu laminieren, nachdem die Lösemittel
verdampft waren. Durch Aufbringen von Druck bei 60°C wurde der
thermochrome Polymerfilm zu einem gleichförmigen 0,025 cm dicken Film
zwischen den zwei Glasstücken
herausgepresst, durch Verwendung von 0,025 cm dicken Nylon-Monofilmanent-Abstandselementen
zwischen den Glasstücken.
Man glaubt, daß sowohl
das Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat) als auch das
2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
eine für
die thermochrome Aktivität
des Reversacol Sea Green besonders geeignete Umgebung liefern. Die
Stücke
aus TEC 15-Glas waren größer als
die Stücke
aus Fensterglas auf zwei gegenüberliegenden
Seiten, so daß elektrischer
Kontakt auf jeder Seite der transparenten leitenden Beschichtung
auf dem TEC 15-Glas mit elektrisch leitfähigen, federbelasteten Papierclips
hergestellt werden konnte. Eine Wechselstromquelle mit variabler
Spannung wurde mit den Clips verbunden und das Fenster oder die
Jalousie wurde auf verschiedene Temperaturen erhitzt und bei diesen
kontrolliert, durch Anlegen verschiedener Energiemengen an das Element.
Die optischen Eigenschaften des Elementes wurden in einem Spektrophotometer
bei einer Reihe von Temperaturen gemessen und die gemessenen Eigenschaften
und diejenigen, die aus dem resultierenden Sepktrum berechnet wurden, sind
unten dargestellt:
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Obgleich
das Element mit einer Durchlässigkeit
bei λmax von nur etwa 20% bei 25°C beginnt,
nimmt seine Durchlässigkeit
bei λmax über
den Bereich von 25° bis
85°C auf
etwa 0,06% ab, für
eine beeindruckende Veränderung
von über
330 zu 1 in diesem Wellenlängenbereich.
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Beispiel 7
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Ein
0,6 cm breites Aluminum-Doppelscheibenfenster-Abstandselement wird
an die low-e-Schichtseite des
Fensters von Beispiel 2 geklebt und der 495 Nanometer-Kantenfilter
wird an die EverGreen®-Glasseite des Laminats
geklebt. Eine zweite Lage aus Energy Advantage® Low-E,
erhältlich
von Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio, wird an die andere
Seite des Aluminium-Doppelscheibenfenster-Abstandelementes geklebt,
wobei die low-e-Beschichtung
nach innen zur ersten low-e-Schicht hin zeigt. Ein Trockenmittel
wird in das Aluminium-Abstandselement gegeben und der Zwischenraum
zwischen den Glasscheiben wird mit Kryptongas gefüllt. Das
Fenster wird in eine Gebäudestruktur
eingesetzt, mit der folgenden Ausrichtung, beginnend mit der äußeren dem
Sonnenlicht ausgesetzten Seite: 495 Nanometer-Kantenfilterglas,
EverGreen®-Glas, thermochrome
Schicht, Energy Advantage®-Glas, low-e-Schicht von Energy Advantage®-Glas,
Kryptongas, low-e-Schicht von Energy Advantage®-Glas,
Energy Advantage®-Glas, Inneres des Gebäudes. Dieses
Fenstersystem sollte beträchtliche
Sonnenstrahlung in das Gebäude
hinein unter Bedingungen ermöglichen,
wenn das Sonnenlicht nicht direkt ist und/oder die Außentemperatur
kühl ist,
da sehr wenig Dunklung der thermochromen Schicht unter diesen Bedingungen
stattfinden sollte. Dieses Fenstersystem sollte substantielle Sonnenenergieblockade
bereitstellen, wenn das Sonnenlicht direkt auf dem Fenster liegt,
insbesondere an warmen Tagen, da die thermochrome Schicht unter
diesen Bedingungen signifikant dunkel werden sollte. Selbst an warmen
Tagen sollte der Wärmeübergang
aufgrund des Gases im Zwischenraum und die thermische Expansion
des Fenstersystems aufgrund der Expansion des Gases aufgrund eines
schmalen Zwischenraums zwischen den Scheiben und der Verwendung
von Kryptongas im Zwischenraum minimiert werden.
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Beispiel 8
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Ein
thermochromes Fenster wird aus einer Scheibe aus EverGreen®-Glas, erhältlich von
Pilkington-Libbey Owens Ford, Toledo, Ohio, laminert an eine Scheibe
aus LoE2, erhältlich von Cardinal Glass,
Spring Green, Wisconsin, hergestellt. Die Scheibe aus EverGreen®-Glas
wird auf einer Seite, über
einen Bereich von 900 cm2, mit einer Lösung von
20 Gramm Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat) (88%
Vinylbutyral, durchschnittliches Molekulargewicht 50.000 bis 80.000)
und 5 Gramm 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon in 50 Millilitern Amylacetat
und 50 Millilitern Ethylacetat beschichtet. Die Scheibe aus LoE2 wird auf die Seite gegenüber der
low-e-Beschichtung, über
eine Fläche
von 900 cm2, mit einer Lösung von 20 Gramm Poly(vinylbutyral-co-vinylalkohol-co-vinylacetat)
(88% Vinylbutyral, durchschnittliches Molekulargewicht 50.000 bis 80.000),
5 Gramm 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
und 1 Gramm Reversacol Aqua Green in 50 Millilitern Amylacetat und
50 Millilitern Ethylacetat aufgebracht. Man läßt das Lösemittel aus den Lösungen verdampfen, um
eine Sperrschicht auf der Scheibe aus EverGreen®-Glas
und eine thermochrome Schicht auf der Scheibe aus LoE2-Glas
auszubilden. Die zwei Stücke
Glas, wobei die Polymerschichten einander zugewandt sind, werden
zusammen durch einen Satz von erhitzten Ausführungswalzen hindurchgeführt und
anschließend
für 20 Minuten
auf etwa 90°C
erhitzt. Der Laminierungsprozess wird in einem Autoklavenvorgang
wie demjenigen, der für
das Laminieren von Autowindschutzscheiben verwendet wird, abgeschlossen.
Dieses Fenster wird in ein Gebäude
eingesetzt, mit dem EverGreen®-Glas
zur äußeren der
Sonne ausgesetzten Seite des Gebäudes,
und der low-e-Schicht des LoE2-Glases zur
Innenseite des Gebäudes.
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Bei
einer Außentemperatur
von 34°C
und klaren, sonnigen Bedingungen sollte, wenn das Fenster direktem
Sonnenlicht von der Seite des EverGreen®-Glases
ausgesetzt ist, das Ausgesetztsein des Fensters bewirken, daß es sich
von mittelgrün
zu leicht dunkelgrün
verändert,
wegen, wie man glaubt, einer geringen Menge an restlicher photochromer
Aktivität.
Bei fortgesetztem Ausgesetztsein sollte das Fenster in der Temperatur ansteigen
und zunehmend dunkelgrün
im Aussehen werden.
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Bei
einer Außentemperatur
von 14°C
und klaren, sonnigen Bedingungen kann, wenn das Fenster direktem
Sonnenlicht von der Seite des EverGreen®-Glases ausgesetzt ist, eine
leichte Tönung
beobachtet werden. Längeres
Ausgesetztsein sollte nur einen mäßigen Anstieg in der Temperatur
des Fensters und sehr geringen Anstieg in der Färbung bewirken.
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Beispiel 9
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Ein
Fenster wird hergestellt, indem ein 1 mm dickes Glassubstrat mit
einer Sperrschicht, einer Lichtenergie absorbierenden Schicht, einer
thermochromen Schicht und einer Schutzüberzugsschicht beschichtet wird.
Vor der Beschichtung des Glases mit diesen Schichten wird es vorbehandelt,
indem das Glas in einer Lösung
aus 90% Isopropylalkohol und 10% Wasser, die 3 Gewichtsprozent Trimethoxysilylpropyl(polyethenimin)
enthält,
für 5 Minuten
getaucht wird, gefolgt vom Abspülen
des Glases mit Isopropylalkohol und trocknenlassen.
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Die
Sperrschicht für
sowohl UV-Licht als auch SWV-Licht wird hergestellt, indem 20 Gramm
Polymethylmethacrylat (durchschnittliches Molekuargewicht ca. 996.000),
2 Gramm Chinolingelb (Solvent Yellow 33, C.I. 47000) und 5 Gramm
2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
in 14 Gramm Aceton und 6 Gramm Propylencarbonat gelöst werden.
Die Lösung
wird gleichmäßig auf
dem Glassubstrat über
eine Fläche
von ungefähr
1000 cm2 verteilt. Man läßt die Lösung für 2 Stunden und in einem Ofen
bei 60°C
für 16
Stunden verdampfen, woraufhin eine klebfreie Schicht mit hervorragenden
UV- und SWV-Sperrschichteigenschaften
erhalten werden kann.
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Die
Lichtenergie absorbierende Schicht wird hergestellt, indem 20 Gramm
Polymethylmetacrylat (durchschnittliches Molekulargewicht ca. 996.000),
5 Gramm 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
und 1 Gramm 4,6-Dinitro-4'-methyl-2,2'-azodiphenol (Mordant
Brown 6, C.I. 11875) in 14 Gramm Aceton und 6 Gramm Propylencarbonat
gelöst
werden. Die Lösung
wird gleichmäßig auf
der Sperrschicht über
der Fläche von
ungefähr
1000 cm2 verteilt. Man läßt die Lösemittel bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
und in einem Ofen bei 60°C
für 16
Stunden verdampfen, woraufhin eine klebfreie statische Lichtenergie
absorbierende Schicht erhalten werden kann.
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Die
thermochrome Schicht wird hergestellt, indem 20 Gramm Polymethylmethacrylat
(durchschnittliches Molekulargewicht ca. 996.000), 5 Gramm 2-Hydroxy-4-octyloxybenzophenon
und 0,5 Gramm Reversacol Sea Green (eine Spirooxazin-Verbindung,
erhältlich
von Keystone Aniline Corporation, Chicago, Illinois) in 14 Gramm
Aceton und 6 Gramm Propylencarbonat gelöst werden. Die Lösung wird
gleichmäßig auf
der statische Lichtenergie absorbierenden Schicht über der
Fläche
von ungefähr
1000 cm2 verteilt. Man läßt die Lösemittel bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
in einem Ofen bei 60°C
verdampfen, woraufhin eine klebfreie thermochrome Schicht erhalten
werden kann.
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Die
Schutzüberzugsschicht
wird hergestellt, indem 20 Gramm Polymethylmethacrylat (durchschnittliches
Molekulargewicht etwa 996.000) und 2 Gramm 2,6-Di-tert-butyl-4-methylphenol in 14
Gramm Aceton und 6 Gramm Propylencarbonat gelöst werden. Die Lösung wird
gleichmäßig auf
der thermochromen Schicht über der
Fläche
von ungefähr
1000 cm2 verteilt. Man läßt das Lösemittel bei Raumtemperatur
für 2 Stunden
und in einem Ofen bei 60°C
für 16
Stunden verdampfen, woraufhin eine klebfreie Schutzüberzugsschicht
erhalten werden kann.
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Einwirkung
von Sonnenlicht an einem kalten Tag auf das Fenster sollte keine
merkbare Photofärbung und
sehr wenig Erwärmung
des Fensters und sehr wenig Thermofärbung bewirken. Einwirkung
von Sonnenlicht an einem heißen
Tag auf das Fenster sollte keine beobachtbare Photofärbung bewirken,
aber zu signifikantem Erwärmen
des Fensters und signifikanter Thermoverfärbung führen.
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Wenn
das thermochrome Fenster in einem Doppelscheibenfenster eingesetzt
wird, wobei die Polymerschichten zur Innenseite des Rahmens zeigen,
ist die andere Scheibe eine Scheibe aus Sungate®100,
erhältlich
von PPG Industries Inc., Pittsburgh, Pennsylvania, wobei die low-e-Beschichtung zur
Innenseite des Rahmens zeigt. Das Fenster sollte erhöhte Energieeffizienz
bereitstellen, verglichen mit normalen Doppelscheibenfenstern, wenn
installiert in einem Gebäude
mit der 1 mm-Glasscheibe nach außen, gefolgt von den Polymerschichten,
dem Gasraum, der low-e-Schicht und dem Sungate®100-Glas,
wobei die unbeschichtete Seite des Sungate®100-Glases
zur Innenseite des Gebäudes
zeigt.
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Beispiel 10
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Eine
thermochrome Schicht, die dafür
vorgeschlagen ist, nachträglich
in existierende Fenster eingebaut zu werden, kann hergestellt werden,
indem eine Schicht aus Solis®-Polyesterfilm, erhältlich von
Southwall Technologies, Palo Alto, Kalifornien, mit einer thermochromen
Schicht und einer Kontaktkleberschicht mit Sperrschichteigenschaften
beschichtet wird. Der Solis®-Film kann auf der Seite
aufgebracht werden, der der bereits mit der low-e-Beschichtung beschichteten
Seite gegenüberliegt,
indem eine Lösung
von Poly(vinylacetat) (durchschnittliches Molekulargewicht ca. 167.000),
Keysorb 1026, Bis(1,2,2,6,6,-pentamethyl-4-piperidinyl)(3,5-di-tert-butyl-4-hydroxybenzyl)butylpropandioat
und dem Reversacol Palatenate Purple in Toluol auf dem Polyesterfilm
verteilt wird und man das Toluol verdampfen läßt. Diese thermochrome Schicht
wird durch Aufsprühen
einer Dispersion des UV-Absorbers Tinuvin®213,
erhältlich
von Ciba Specialty Chemicals, Tarrytown, New York, im Kontaktkleber
Fastbond® 30-NF,
erhältlich
von 3M Company, St. Paul, Minnesota, mit einem Überzug versehen.
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Nachdem
die Kontaktkleberschicht getrocknet war, werden die Stücke des
Films an die Unterseite des Glases des Sonnendachs und die Innenseite
der Seiten- und Rückfenster
auf der Innenseite eines Autos geklebt. Die thermochrome Schicht
sollte, in Verbindung mit der low-e-Schicht auf der anderen Seite
des Polyesterfilms, darin wirksam sein, Wärmeaufbau im Wagen zu minimieren,
insbesondere wenn der Wagen an einem warmen oder heißen Tag
in direktem Sonnenlicht geparkt ist.
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Ein
anderes Stück
dieses thermochromen Films zum nachträglichen Einbau wird an die
Innenseite der Innenscheibe einer Doppelscheiben-Isolierglas-Fensterstruktur
geklebt. In dieser Konfiguration sollte die thermochrome Schicht
in Verbindung mit der Eigenschaft niedrigen Emissionsvermögens eine
Sperrschicht gegen Wärmeaufbau
von direktem Sonnenlicht bereitstellen.
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Nachdem
wir die Erfindung im Detail und unter Bezugnahme auf spezifische
Ausführungsformen
beschrieben haben, sollte es deutlich sein, daß zahlreiche Variationen und
Modifikationen derselben möglich sind,
ohne vom Geist und Schutzumfang der Erfindung, wie er durch die
folgenden Ansprüche
definiert ist, abzuweichen.