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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Arzneimittel zur Prophylaxe
und Behandlung von Glaukom. Genauer bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Arzneimittel zur Prophylaxe und Behandlung von Glaukom,
das eine Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität als aktiven
Bestandteil umfaßt.
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Stand der Technik
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Glaukom
wird durch einen abnormal hohen Innendruck des Augapfels verursacht,
wobei der abnormal hohe Druck das Auge trübe werden läßt oder das Auge verletzt,
was wiederum das Auge möglicherweise
ganz allmählich
erblinden läßt. Normalerweise
zirkuliert im Augapfel fortwährend
das Kammerwasser und hält
einen konstanten Augeninnendruck (10–20 mmHg) aufrecht. Der Druck
wird durch den Kreislauf des Bluts und Lymphozyten, die Elastizität der Augapfelwand,
das Leistungsverhalten der Kontrollnerven und dergleichen aufrechterhalten.
Eine Abnormalität
bei einem derselben führt
zu einem Anstieg des Augeninnendrucks, der Glaukom entwickeln kann.
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Mit
der Absicht des Verhinderns eines Ansteigens des Augeninnendrucks
oder des Erniedrigens eines Augeninnendrucks, der angestiegen ist,
sind zur Prophylaxe und Therapie von Glaukom verschiedene Wirkstoffe
verwendet worden. Bekannte Augentropfen zur Therapie von Glaukom
schließen
sympathische Agonisten wie etwa Epinephrin, Dipivefrin und dergleichen
ein. Aufgrund der mydriatischen Wirkung verstärken diese Augentropfen jedoch
das Winkelglaukom beim Verabreichen zum Behandeln eines Engwinkelglaukoms
und können
nicht nur einen akuten Anstieg des Augeninnendrucks, sondern auch
Bluthochdruck und eine Pigmentierungsablagerung verursachen. Außerdem verursachen
parasympathische Agonisten wie etwa Pilocarpin und dergleichen Nebenwirkungen
wie etwa ein Dunkelgesichtsfeld aufgrund einer Miosis und eines
Stauungsauges, Iriszysten, hintere Synechia, Katarakt, Netzhautablösung und
dergleichen nach einer Langzeitverwendung. Weiterhin werden β-Adrenalinblocker
wie etwa Timolol, Pindolol und dergleichen weit verbreitet verwendet,
da sie den Augeninnendruck durch Hemmen der Kammerwasserproduktion
erniedrigen, ohne auf die Pupillen zu wirken. Ihre Verwendung ist
jedoch beschränkt,
da von β-Adrenalinblockern berichtet
wurde, daß sie sowohl
Nebenwirkungen wie etwa ein örtliches
Trockengefühl
des Auges, allergische Blepharitis, oberflächliche Keratitis und dergleichen
als auch systemische Nebenwirkungen wie etwa Bradykardie, Herzversagen, Asthmaanfälle und
dergleichen hervorrufen. Diese Nebenwirkungen verhindern die Anwendung
der Blocker bei an diesen Symptomen leidenden Patienten. Eine kürzliche
Anregung einer den Abfluß des
Kammerwassers fördernden
Wirkung von α1-Adrenalinblockern
schlägt
auch die mögliche
Verwendung von Bunazosinhydrochlorid und dergleichen als neues therapeutisches
Mittel für
Glaukom vor (Ikuo Azuma, Folia Ophthalmol. Jpn., 42, 710–714, 1991).
Die α1-Adrenalinblocker
sind jedoch unvermeidlich mit einer Konjunktivalinjektion und einer
Miosis aufgrund ihrer gefäßerweiternden
Wirkung verbunden.
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Inzwischen
ist von einer Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität berichtet
worden, daß sie
bei verschiedenen Bluthochdruck-Tiermodellen eine blutdrucksenkende
Wirkung zeigt (Masayoshi Uehata et al., Nature 389, 990–994, 1997).
Von der Rho-Kinase wurde bestätigt,
daß sie
in Hornhautepithelzellen vorkommt (Nirmala SundarRaj. et al., IOVS,
39 (7), 1266–1272,
1998). Es ist jedoch unbekannt, ob Rho-Kinase in anderem Augengewebe
vorkommt.
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Die
pharmazeutische Verwendung der Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität wird in
der WO98/06433 offenbart und es wird als Verwendung auf ophthalmologischem
Gebiet gelehrt, daß sie
bei Retinopathie nützlich
ist. Die WO98/06433 offenbart jedoch nicht ihre Brauchbarkeit gegen
Glaukom oder eine die Wirkung nahe legende Beschreibung.
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Als
Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität ist über eine später anzuführende Verbindung der Formel
(I') berichtet worden
(WO98/06433). Von der Verbindung der Formel (I') ist bereits bekannt, daß sie als Mittel
zur Prophylaxe und Behandlung von Störungen von Kreislauforganen
wie etwa Koronar-, Hirn-, Nieren-, peripheren Arterien und dergleichen
(z. B. als therapeutisches Mittel bei Bluthochdruck, therapeutisches
Mittel bei Angina pectoris, therapeutisches Mittel bei Nieren- und
peripherer Kreislaufstörung,
Suppressivum von zerebrovaskulärer
Kontraktion und dergleichen) brauchbar ist, das wirksam und lang
anhaltend ist und auch als Therapeutikum bei Asthma (JP-A-62-89679,
JP-A-3-218356, JP-A-4-273821,
JP-A-5-194401, JP-A-6-41080 und WO95/28387).
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Die
JP-A-8 198 876 beschreibt trans-N-(1HN-Pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-guanidinomethylcyclohexancarbonsäureamid-1-methansulfonsäuresalz-1-hydrat
als therapeutisches Mittel bei Glaukom.
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Diese
Verbindungen der Formel (I')
werden jedoch nicht als bei Glaukom brauchbar offenbart und es gibt
keine eine derartige Brauchbarkeit nahe legende Beschreibung.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung beabsichtigt das Lösen der vorstehend angeführten Probleme
und stellt ein neues Arzneimittel zur Prophylaxe und Behandlung
von Glaukom bereit, das in der prophylaktischen und therapeutischen
Wirkung bei Glaukom überlegen
ist.
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Die
Erfinder haben eingehende Untersuchungen durchgeführt und
fanden, daß eine
Verbindung mit Rho-Kinasehemmaktivität auch eine den Augeninnendruck
senkende Wirkung, eine den Blutstrom in den Papillen verbessernde
Wirkung und eine den wäßrigen Abfluß fördernde
Wirkung aufweist und daß sie
zur Prophylaxe und Behandlung verschiedener Typen Glaukom brauchbar
ist, was zum Abschluß der
vorliegenden Erfindung führte.
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Demgemäß stellt
die vorliegende Erfindung Folgendes bereit:
- (1)
Verwendung einer Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität, wobei
die Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität eine Amidverbindung der folgenden
Formel (I') ist: worin
Ra' eine Gruppe der
Formel ist, worin
R' Wasserstoff, Alkyl
oder Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Phenyl oder Aralkyl ist, das gegebenenfalls
einen Substituenten am Ring aufweist,
R1 Wasserstoff,
Alkyl oder Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl, Phenyl oder Aralkyl ist,
das gegebenenfalls einen Substituenten am Ring aufweist oder R' und R1 in
kombinierter Form zusammen mit dem benachbarten Stickstoffatom eine
Gruppe bilden, die einen Heterocyclus mit gegebenenfalls einem Sauerstoffatom, Schwefelatom
oder gegebenenfalls substituierten Stickstoffatom im Ring bildet,
R2 Wasserstoff oder Alkyl ist,
A eine
Gruppe der Formel ist, worin R10 und
R11 gleich oder verschieden sind und jeweils
Wasserstoff, Alkyl, Halogenalkyl, Aralkyl, Hydroxyalkyl, Carboxy
oder Alkoxycarbonyl sind oder R10 und R11 eine Gruppe darstellen, die in Kombination Cycloalkyl
bildet, und l, m und n jeweils 0 oder eine ganze Zahl 1–3 sind,
Rb
Wasserstoff, Alkyl, Aralkyl, Aminoalkyl oder Mono- oder Dialkylaminoalkyl
ist und
Rc ein gegebenenfalls substituierter, stickstoffhaltiger
Heterocyclus ist,
eines Isomers davon und/oder eines pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalzes
davon zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und Behandlung
von Glaukom.
- (2) Verwendung von (1), wobei die Verbindung mit einer Rho-Kinasehemm-aktivität (+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan,
(+)-trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
und/oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz davon ist.
- (3) Verwendung von (1) oder (2), wobei das pharmazeutisch annehmbare
Säureadditionssalz
ein Salz ist, bei dem die Säure
durch eine anorganische Säure
wie etwa Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure
und Schwefelsäure
oder eine organische Säure
wie etwa Methansulfonsäure,
Fumarsäure,
Maleinsäure,
Mandelsäure,
Citronensäure,
Weinsäure
und Salicyclsäure
veranschaulicht wird.
- (4) Verwendung von (1) bis (3), wobei das Säureadditionssalz ein Salzsäure additonssalz
ist.
- (5) Verwendung von (1), wobei das Arzneimittel zur Prophylaxe
und Behandlung von Glaukom zur lokalen Verabreichung am Auge bestimmt
ist.
- (6) Verwendung von (5), wobei sich das Arzneimittel zur Prophylaxe
und Behandlung von Glaukom in Form von Augentropfen befindet.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Augentropfen des
Beispiels 1 auf den normalen Innendruck zeigt, wobei die Ordinate
den Augeninnendruck darstellt die Abszisse die Zeit nach dem Einträufeln darstellt,
das
Auge darstellt, in das die Augentropfen des Beispiels 1 eingeträufelt wurden
und O das Kontrollauge darstellt (n = 6, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001).
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2 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Augentropfen des
Beispiels 1 auf die Kinetik der Blutströmung der Papillen zeigt, wobei
die Ordinate die Blutströmung
der Papillen darstellt, die Abszisse die Zeit nach dem Einträufeln darstellt,
das
Auge darstellt, in das die Augentropfen des Beispiels 1 eingeträufelt wurden
und O das Kontrollauge darstellt (n = 6, * p < 0,05, ** p < 0,01, *** p < 0,001).
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3 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Verbindung A auf
die Ziliarmuskelkontraktion durch Carbachol zeigt, wobei die Ordinate
die Konzentrationsrate des Ziliarmuskels darstellt, die Abszisse die
Carbacholkonzentration darstellt, O die Kontrolle darstellt,
den
Zusatz von 1 × 10
–5 M
Verbindung A darstellt,
den
Zusatz von 3 × 10
–6 M
Verbindung A darstellt und
den
Zusatz von 1 × 10
–6 M
Verbindung A darstellt.
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4 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Augentropfen des
Beispiels 2 (0,1% Verbindung A) (a) auf den normalen Augeninnendruck
zeigt, wobei die Ordinate den Augeninnendruck darstellt, die Abszisse
die Zeit nach dem Einträufeln
darstellt,
das
Auge darstellt, in das die Augentropfen eingeträufelt wurden und O das Kontrollauge
darstellt (n = 6, * p < 0,05,
** p < 0,01, Student-t-Test).
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5 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Augentropfen des
Beispiels 3 (0,03% Verbindung A) (a) und Beispiel 4 (0,03% Verbindung
B) (b) auf den normalen Augeninnendruck zeigt, wobei die Ordinate
den Augeninnendruck darstellt, die Abszisse die Zeit nach dem Einträufeln darstellt,
das
Auge darstellt, in das die Augentropfen eingeträufelt wurden und O das Kontrollauge
darstellt (n = 6, * p < 0,05,
Student-t-Test).
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7 ist
eine graphische Darstellung, die die Wirkung der Augentropfen des
Beispiels 2 (0,1% Verbindung A) (a) auf die Kinetik der Blutströmung der
Papillen zeigt, wobei die Ordinate die Blutströmung der Papillen darstellt,
die Abszisse die Zeit nach dem Einträufeln darstellt,
das
Auge darstellt in das die Augentropfen eingeträufelt wurden und O das Kontrollauge
darstellt (n = 6, * p < 0,05,
** p < 0,01, ***
p < 0,001 gepaarter
t-Test).
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Genaue Beschreibung
der Erfindung
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Bei
der vorliegenden Erfindung wird Glaukom durch primäres Offenwinkelglaukom,
Normaldruckglaukom, Hypersekretionsglaukom, okuläre Hypertension, akutes Winkelblockglaukom,
chronisches Winkelblockglaukom, Plateau-Iris-Syndrom, Glaukom mit
kombiniertem Mechanismus, Steroidglaukom, Kapselglaukom, Pigmentglaukom,
mit Amyloidose verbundenes sekundäres Glaukom, neovaskuläres Glaukom
und malignes Glaukom veranschaulicht.
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Bei
der vorliegenden Erfindung bedeutet Rho-Kinase zusammen mit der
Aktivierung von Rho aktivierte Serin/Threonin-Kinase. Zum Beispiel
werden ROKα (ROCKII:
Leung, T. et al., J. Biol. Chem., 270, 29051–29054, 1995), P 160 ROCK (ROKβ, ROCK-I:
Ishizaki, T. et al., The EMBO J., 15 (8), 1885–1893, 1996) und andere Proteine
mit einer Serin/Threonin-Kinaseaktivität veranschaulicht.
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Die
in der vorliegenden Erfindung als aktiver Bestandteil verwendete
Verbindung weist eine Rho-Kinasehemmaktivität auf. Diese Verbindungen sind
von der Formel (I').
In der vorliegenden Erfindung kann eine Verbindung der Formel (I') mit einer Art Rho-Kinasehemmaktivität allein
verwendet werden oder wenn nötig können mehrere
Arten Verbindungen verwendet werden.
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In
der vorliegenden Beschreibung ist jedes Symbol der Formeln (I') wie folgt definiert.
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Alkyl
als R' und R1 ist gerades oder verzweigtes Alkyl mit
1 bis 10 Kohlenstoffatomen, das durch Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl,
Butyl, Isobutyl, sec-Butyl, tert-Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl,
Nonyl und Decyl veranschaulicht wird, wobei Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
der Vorzug gegeben wird.
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Cycloalkyl
als R' und R1 weist 3 bis 7 Kohlenstoffatome auf und
wird durch Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl und
Cycloheptyl veranschaulicht.
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Cycloalkylalkyl
R' und R1 ist das, bei dem die Cycloalkylstruktureinheit
das vorstehend angeführte
Cycloalkyl mit 3 bis 7 Kohlenstoffatomen ist und die Alkylstruktureinheit
gerade oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen (z.
B. Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Pentyl, Hexyl) ist,
das durch Cyclopropylmethyl, Cyclobutylmethyl, Cyclopentylmethyl,
Cycohexylmethyl, Cycloheptylmethyl, Cyclopropylethyl, Cyclopentylethyl,
Cyclohexylethyl, Cycloheptylethyl, Cyclopropylpropyl, Cyclopentylpropyl,
Cyclohexylpropyl, Cycloheptylpropyl, Cyclopropylbutyl, Cyclopentylbutyl,
Cyclohexylbutyl, Cycloheptylbutyl, Cyclopropylhexyl, Cyclopentylhexyl,
Cyclohexylhexyl und Cycloheptylhexyl veranschaulicht wird.
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Aralkyl
als R' und R1 ist das, bei dem die Alkylstruktureinheit
Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist und wird durch Phenylalkyl
wie etwa Benzyl, 1-Phenylethyl, 2-Phenylethyl, 3-Phenylpropyl und
4-Phenylbutyl veranschaulicht.
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Der
Substituent des gegebenenfalls substituierten Cycloalkyl, Cycloalkylalkyl,
Phenyl und Aralkyl am Ring als R' und
R1 ist Halogen (z. B. Chlor, Brom, Fluor
und Iod), Alkyl (dasselbe wie Alkyl als R' und R1), Alkoxy (gerades
oder verzweigtes Alkoxy mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen wie etwa Methoxy,
Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, Butoxy, Isobutoxy, sec-Butoxy, tert-Butoxy,
Pentyloxy, Hexyloxy), Aralkyl (dasselbe wie Aralkyl als R' und R1)
oder Halogenalkyl (Alkyl als R' und
R1, das durch 1–5 Halogen substituiert ist
und durch Fluormethyl, Difluormethyl, Trifluormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl
und 2,2,3,3,3-Pentafluorpropyl veranschaulicht wird), Nitro, Amino, Cyan
und Azid.
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Die
durch R' und R1 in Kombination zusammen mit dem benachbarten
Stickstoffatom gebildete Gruppe, die einen Heterocyclus mit gegebenenfalls
einem Sauerstoffatom, Schwefelatom oder gegebenenfalls substituierten
Stickstoffatom im Ring bildet, ist vorzugsweise ein 5- oder 6gliedriger
Ring und daran gebundener Ring. Beispiele davon schließen 1-Pyrrolidinyl,
Piperidino, 1-Piperazinyl, Morpholino, Thiomorpholino, 1-Imidazolyl
und 2,3-Dihydrothiazol-3-yl ein. Der Substituent des gegebenenfalls
substituierten Stickstoffatoms wird durch Alkyl, Aralkyl und Halogenalkyl
veranschaulicht. Hierin verwendet sind Alkyl, Aralkyl und Halogenalkyl wie
für R' und R1 definiert.
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Alkyl
als R2 ist wie für R' und R1 definiert.
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Hydroxyalkyl
als R10 und R11 ist
gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, das durch
1 bis 3 Hydroxy substituiert ist und durch Hydroxymethyl, 2-Hydroxyethyl,
1-Hydroxyethyl, 3-Hydroxypropyl und 4-Hydroxybutyl veranschaulicht
wird. Alkyl als R10 und R11 ist
wie für
R' und R1 definiert; Halogenalkyl und Alkoxycarbonyl
als R10 und R11 ist
wie für
R' und R1 definiert; Aralkyl als R10 und
R11 ist wie für R' und R1 definiert
und durch R10 und R11 in
Kombination gebildetes Cycloalkyl ist dasselbe wie Cycloalkyl als
R' und R1.
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Alkyl
als Rb ist wie für
R' und R1 definiert.
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Aralkyl
als Rb ist wie für
R' und R1 definiert.
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Aminoalkyl
als Rb ist ein gerades oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
das durch Amino substituiert ist und wird durch Aminomethyl, 2-Aminoethyl,
1-Aminoethyl, 3-Aminopropyl, 4-Aminobutyl, 5-Aminopentyl und 6-Aminohexyl
veranschaulicht.
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Mono-
oder Dialkylaminoalkyl als Rb ist mono- oder disubstituiertes Aminoalkyl
mit Alkyl, das 1 bis 4 Kohlenstoffatome aufweist und wird durch
Methylaminomethyl, Dimethylaminomethyl, Ethylaminomethyl, Diethylaminomethyl,
Propylaminomethyl, Dipropylaminomethyl, Butylaminomethyl, Dibutylaminomethyl,
2-Dimethylaminoethyl
und 2-Diethylaminoethyl veranschaulicht.
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Wenn
der Heterocyclus als Rc ein einzelner stickstoffhaltiger Ring ist,
ist er Pyridin, Pyrimidin, Pyridazin, Triazin, Pyrazol oder Triazol
und wenn er ein kondensierter Ring ist, wird er durch Pyrrolopyridin
(z. B. 1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin, 1H-Pyrrolo[3,2-b]pyridin, 1H-Pyrrolo[3,4-b]pyridin),
Pyrazolopyridin (z. B. 1H-Pyrazolo[3,4-b]pyridin, 1H-Pyrazolo[4,3-b]pyridin),
Imidazopyridin (z. B. 1H-Imidazo[4,5-b]pyridin), Pyrrolopyrimidin (z.
B. 1H-Pyrrolo[2,3-d]pyrimidin, 1H-Pyrrolo[3,2-d]pyrimidin, 1H-Pyrrolo[3,4-d]pyrimidin),
Pyrazolopyrimidin (z. B. 1H-Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin, Pyrazolo[1,5-a]pyrimidin,
1H-Pyrazolo[4,3-d]pyrimidin), Imidazopyrimidin (z. B. Imidazo[1,2-a]pyrimidin,
1H-Imidazo[4,5-d]pyrimidin), Pyrrolotriazin (z. B. Pyrrolo[1,2-a]-1,3,5-triazin, Pyrrolo[2,1-f]-1,2,4-triazin),
Pyrazolotriazin (z. B. Pyrazolo[1,5-a]-1,3,5-triazin), Triazolopyridin
(z. B. 1H-1,2,3-Triazolo[4,5-b]pyridin),
Triazolopyrimidin (z. B. 1,2,4-Triazolo[1,5-a]pyrimidin, 1,2,4-Triazolo[4,3-a]pyrimidin,
1H-1,2,3-Triazolo[4,5-d]pyrimidin), Cinnolin, Chinazolin, Chinolin,
Pyridopyridazin (z. B. Pyrido[2,3-c]pyridazin), Pyridopyrazin (z.
B. Pyrido[2,3-b]pyrazin, Pyridopyrimidin (z. B. Pyrido[2,3-d]pyrimidin,
Pyrido[3,2-d]pyrimidin), Pyrimidopyrimidin (z. B. Pyrimido[4,5-d]pyrimidin,
Pyrimido[5,4-d]pyrimidin), Pyrazinopyrimidin (z. B. Pyrazino[2,3-d]pyrimidin),
Naphthyridin (z. B. 1,8-Naphthyridin), Tetrazolopyrimidin (z. B.
Tetrazolo[1,5-a]pyrimidin), Thienopyridin (z. B. Thieno[2,3-b]pyridin),
Thienopyrimidin (z. B. Thieno[2,3-d]pyrimidin), Thiazolopyridin
(z. B. Thiazolo[4,5-b]pyridin, Thiazolo[5,4-b]pyridin), Thiazolopyrimidin
(z. B. Thiazolo[4,5-d]pyrimidin, Thiazolo[5,4-d]pyrimidin), Oxazolopyridin
(z. B. Oxazolo[4,5-b]pyridin, Oxazolo[5,4-b]pyridin), Oxazolopyrimidin
(z. B. Oxazolo[4,5-d]pyrimidin, Oxazolo[5,4-d]pyrimidin), Furopyridin
(z. B. Furo[2,3-b]pyridin, Furo[3,2-b]pyridin), Furopyrimidin (z.
B. Furo[2,3-d]pyrimidin, Furo[3,2-d]pyrimidin), 2,3-Dihydropyrrolopyridin
(z. B. 2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin,
2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[3,2-b]pyridin), 2,3-Dihydropyrrolopyrimidin (z. B. 2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-d]pyrimidin,
2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[3,2-d]pyrimidin), 5,6,7,8-Tetrahydropyrido[2,3-d]pyrimidin,
5,6,7,8-Tetrahydro-1,8-naphthyridin und 5,6,7,8-Tetrahydrochinolin veranschaulicht.
Wenn diese Ringe einen hydrierten aromatischen Ring bilden, kann
das Kohlenstoffatom in dem Ring Carbonyl sein und schließt zum Beispiel
2,3-Dihydro-2-oxopyrrolopyridin, 2,3-Dihydro-2,3-dioxopyrrolopyridin,
7,8-Dihydro-7-oxo-1,8-naphthyridin
und 5,6,7,8-Tetrahydro-7-oxo-1,8-naphthyridin ein, wobei Pyridin
und Pyrrolopyridin der Vorzug gegeben wird.
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Diese
Ringe können
durch einen Substituenten wie etwa Halogen, Alkyl, Alkoxy, Aralkyl,
Halogenalkyl, Nitro, Amino, Alkylamino, Cyan, Formyl, Acyl, Aminoalkyl,
Mono- oder Dialkylaminoalkyl, Azid, Carboxy, Alkoxycarbonyl, Carbamoyl,
Alkylcarbamoyl, Alkoxyalkyl (z. B. Methoxymethyl, Methoxyethyl,
Methoxypropyl, Ethoxymethyl, Ethoxyethyl, Ethoxypropyl) und gegebenenfalls
substituiertes Hydrazino substituiert sein.
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Hierin
verwendet schließt
der Substituent des gegebenenfalls substituierten Hydrazino Alkyl,
Aralkyl, Nitro und Cyan ein, wobei Alkyl und Aralkyl wie für R' und R1 definiert
sind und wird durch Methylhydrazino, Ethylhydrazino und Benzylhydrazino
veranschaulicht.
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Die
Verbindung der Formel (I')
wird durch die folgenden Verbindungen veranschaulicht.
- (60) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (61) trans-4-Aminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (62) trans-4-Formamidomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (63) trans-4-Dimethylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (64) N-Benzyliden-trans-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexylmethylamin
- (65) trans-4-Benzylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (66) trans-4-Isopropylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (67) trans-4-Nicotinoylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (68) trans-4-Cyclohexylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (69) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamido-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (70) trans-4-Amino-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (71) trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (72) trans-4-Aminomethyl-cis-2-methyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)-cyclohexan
- (73) (+)-trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidopropyl)-1-cyclohexancarbonsäure
- (74) (+)-trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidopropyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (75) (–)-trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidopropyl)-1-(4-pyridylcarba moyl)cyclohexan
- (76) (+)-trans-4-(1-Aminopropyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (77) (–)-trans-4-(1-Aminopropyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (78) (–)-trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (79) (+)-trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (80) (+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (81) (–)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (82) trans-4-(4-Chlorbenzoyl)aminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (83) trans-4-Aminomethyl-1-(2-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (84) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-(2-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (85) trans-4-Methylaminomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (86) trans-4-(N-Benzyl-N-methylamino)methyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (87) trans-4-Aminomethyl-1-(3-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (88) trans-4-Aminomethyl-1-[(3-hydroxy-2-pyridyl)carbamoyl]cyclohexan
- (89) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-(3-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (90) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-[(3-benzyloxy-2-pyridyl)carbamoyl]cyclohexan
- (91) trans-4-Phthalimidomethyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (92) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-(3-methyl-4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (93) trans-4-Aminomethyl-1-(3-methyl-4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (94) 4-(trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethylcyclohexylcarbonyl)amino-2,6-dimethylpyridin-N-oxid
- (95) 4-(trans-4-Aminomethylcyclohexylcarbonyl)amino-2,6-dimethylpyridin-N-oxid
- (96) trans-4-Aminomethyl-1-(2-methyl-4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (97) trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamidoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (98) trans-4-(1-Amino-1-methylethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (99) trans-4-(2-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (100) trans-4-(2-Amino-1-methylethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (101) trans-4-(1-Aminopropyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (102) trans-4-Aminomethyl-trans-1-methyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (103) trans-4-Benzylaminomethyl-cis-2-methyl-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (104) trans-4-(1-Benzyloxycarbonsäureamido-1-methylethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (105) trans-4-Benzyloxycarbonsäureamidomethyl-1-(N-methyl-4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (106) trans-4-(1-Acetamido-1-methylethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan
- (107) trans-N-(6-Amino-4-pyrimidyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (108) trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (109) (+)-trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (110) trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (111) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (112) (+)-trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (113) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (114) (+)-trans-N-(2-Amino-4-pyridyl)-4-(1-aminoethyl)-cyclohexancarbonsäureamid
- (115) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (116) (+)-trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (117) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-d]pyrimidin-4-yl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (118) trans-N-(4-Pyrimidinyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (119) trans-N-(3-Amino-4-pyridyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (120) trans-N-(7H-Imidazo[4,5-d]pyrimidin-6-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (121) trans-N-(3H-1,2,3-Triazolo[4,5-d]pyrimidin-7-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (122) trans-N-(1-Benzyl-1H-pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (123) trans-N-(1H-5-Pyrazolyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (124) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-b)pyridin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (125) trans-N-(4-Pyridazinyl)-4-aminomethyicyclohexancarbonsäureamid
- (126) trans-N-(7H-Pyrrolo[2,3-d]pyrimidin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (127) trans-N-(2-Amino-4-pyridyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (128) trans-N-(Thieno[2,3-d]pyrimidin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (129) trans-N-(5-Methyl-1,2,4-triazolo[1,5-a]pyrimidin-7-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (130) trans-N-(3-Cyan-5-methylpyrazolo[1,5-a)pyrimidin-7-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (131) trans-N-(1H-Pyrazolo[3,4-b]pyridin-4-yl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (132) trans-N-(2-(1-Pyrrolidinyl)-4-pyridyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (133) trans-N-(2,6-Diamino-4-pyrimidyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (134) (+)-trans-N-(7-Methyl-1,8-naphthyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (135) trans-N-(1-Benzyloxymethylpyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (136) (+)-trans-N-(1-Methylpyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (137) trans-N-Benzyl-N-(2-benzylamino-4-pyridyl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (138) trans-N-(2-Azido-4-pyridyl)-4-aminomethyfcyciohexancarbonsäureamid
- (139) trans-N-(2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-aminomethyl cyclohexancarbonsäureamid
- (140) trans-N-(2,3-Dihydro-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-amino-1-methylethyl)cyclohexancarbonsäureamid
- (141-1) trans-N-(2-Carboxy-4-pyridyl)-4-aminomethylcyclohexancarbonsäureamid
- (141-2) (R)-(+)-trans-N-(3-Brom-1H-pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid
-
Bevorzugt
sind die Verbindungen (80), (109), (110), (112) und (115).
-
Die
Verbindung der Formel (I')
mit einer Rho-Kinasehemmaktivität
kann ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz sein, wobei
die Säure
durch eine anorganische Säure
wie etwa Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure
und Schwefelsäure
und eine organische Säure
wie etwa Methansulfonsäure,
Fumarsäure, Maleinsäure, Mandelsäure, Citronensäure, Weinsäure und
Salicylsäure
veranschaulicht wird. Eine Verbindung mit einer Carboxygruppe kann
mit einem Metall wie etwa Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium und
Aluminium in ein Salz und mit einer Aminosäure wie etwa Lysin in ein Salz
umgewandelt werden. Weiter wird ein Monohydrat, Dihydrat, 1/2-Hydrat,
1/3-Hydrat, 1/4-Hydrat, 2/3-Hydrat, 3/2-Hydrat, 6/5-Hydrat und dergleichen von der
vorliegenden Erfindung umfaßt.
-
Die
Verbindung der Formel (I')
kann durch ein in zum Beispiel der JP-A-62 89 679, JP-A-3 218 356, JP-A-5
194 401, JP-A-6 41 080, WO95/28387 und WO98/06433 beschriebenes
Verfahren synthetisiert werden.
-
Wenn
die vorstehend angeführte
Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität ein optisches Isomer aufweist
können
ihr Racemat oder cis-trans-Isomere alle in der vorliegenden Erfindung
verwendet werden. Diese Isomeren können durch ein herkömmliches
Verfahren isoliert werden oder können
durch Verwenden von Ausgangsmaterialien des Isomers hergestellt
werden.
-
Eine
Verbindung der Formel (I')
mit einer Rho-Kinasehemmaktivität,
ein Isomer davon und/oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz
davon weisen eine den Augeninnendruck erniedrigende Wirkung, die
Blutströmung
in den Papillen verbessernde Wirkung und den wäßrigen Abfluß fördernde
Wirkung bei Säugern
einschließlich
Mensch, Kuh, Pferd, Hund, Maus und Ratte auf. Daher können sie
als Mittel zur Prophylaxe und Behandlung verschiedener Typen Glaukom
wie etwa primäres
Offenwinkelglaukom, Normaldruckglaukom, Hypersekretionsglaukom,
okuläre
Hypertension, akutes Winkelblockglaukom, chronisches Winkelblockglaukom,
Plateau-Iris-Syndrom, Glaukom mit kombiniertem Mechanismus, Steroidglaukom,
Kapselglaukom, Pigmentglaukom, mit Amyloidose verbundenes sekundäres Glaukom,
neovaskuläres
Glaukom und malignes Glaukom verwendet werden.
-
Das
Mittel zur Prophylaxe und Behandlung von Glaukom der vorliegenden
Erfindung wird oral oder parenteral verabfolgt. Die Dosierung kann
zum Beispiel eine orale Zubereitung wie etwa Tablette, Kapsel oder Sirup
oder parenterale Zubereitung wie etwa flüssige Injektion (z. B. Lösung, Emulsion,
Suspension) oder ein äußerliches
Mittel [z. B. Salbe (insbesondere Augensalbe), Augentropfen] sein.
In Anbetracht des Einflusses und der Wirkung auf andere Kreislaufsysteme
ist die Dosierungsform einer Verabreichung auf eine lokale Stelle
im Auge bevorzugt. Die Dosierungsform von Augentropfen oder einer
Augensalbe ist besonders bevorzugt.
-
Eine
Zubereitung mit der vorstehend angeführten Dosierungsform kann durch
Mischen der erfindungsgemäßen Verbindung
mit einem zum Formulieren einer Zubereitung notwendigen Additiv
wie etwa einem typischen Träger,
Arzneimittelträger,
Bindemittel oder Stabilisator und Folgen einem herkömmlichen
Verfahren hergestellt werden. Zum Beispiel wird die Verbindung der
Formel (I') mit
einer Rho-Kinasehemmaktivität
mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger (z. B. Arzneimittelträger, Bindemittel,
Zerfallhilfsmittel, Korrektivum, Korrigentium, Emulgator, Verdünnungsmittel,
Löslichmacher)
unter Ergeben einer pharmazeutischen Zusammensetzung oder einer
pharmazeutischen Zubereitung in Form einer Tablette, Pille, Pulvers,
Granulats, Kapsel, Pastille, Sirups, Flüssigkeit, Emulsion, Suspension,
Injektion (z. B. Flüssigkeit,
Suspension), Suppositoriums, Inhalationsmittels, perkutanen Absorbers,
Augentropfen und Augensalbe in einer für eine orale oder parenterale
Zubereitung geeigneten Form gemischt.
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Wenn
eine feste Zubereitung hergestellt wird, werden Additive wie etwa
Sucrose, Lactose, Cellulosezucker, D-Mannit, Maltit, Dextran, Stärken, Agar,
Arginate, Chi tine, Chitosane, Pektine, Tragacanthgummi, Gummiarabicum,
Gelatinen, Kollagene, Casein, Albumin, Calciumphosphat, Sorbit,
Glycin, Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, Glycerin, Polyethylenglykol, Natriumhydrogencarbonat,
Magnesiumstearat oder Talk verwendet. Nötigenfalls kann auf Tabletten
eine typische Beschichtung unter Ergeben zuckerbeschichteter Tabletten,
magensaftresistenter Tabletten, filmbeschichteter Tabletten, Zweischichttabletten
und Mehrschichttabletten aufgebracht werden.
-
Wenn
eine halbfeste Zubereitung hergestellt wird, werden Tier- und Pflanzenfette
und -öle
(z. B. Olivenöl,
Maisöl,
Rizinusöl),
Mineralfette und -öle
(z. B. Petrolatum, weißes
Petrolatum, festes Paraffin), Wachs (z. B. Jojobaöl, Carnaubawachs,
Bienenwachs) und teil- oder vollsynthetische Glycerinfettsäureester
(z. B. Laurinsäure,
Myristinsäure,
Palmitinsäure)
verwendet. Beispiele davon im Handel erhältlicher Produkte schließen Witepsol
(hergestellt von Dynamit Nobel Ltd.) und Farmazol (NOF Corporation)
ein.
-
Wenn
eine flüssige
Zubereitung hergestellt wird, wird ein Additiv wie etwa Natriumchlorid,
Glucose, Sorbit, Glycerin, Olivenöl, Propylenglykol oder Ethylalkohol
verwendet.
-
Die
flüssige
Zubereitung kann zum Beispiel eine Injektion oder Augentropfen sein.
-
Wenn
eine Injektion hergestellt wird, wird eine sterile wäßrige Lösung wie
etwa physiologische Kochsalzlösung,
isotone Lösung
oder Öl
(z. B. Sesamöl
und Sojabohnenöl)
verwendet. Wenn nötig
kann ein geeignetes Suspendiermittel wie etwa Natriumcarboxymethylcellulose,
ein nichtionisches Tensid und Löslichmacher (z.
B. Benzylbenzoat und Benzylalkohol) gleichzeitig verwendet werden.
-
Wenn
weiterhin Augentropfen hergestellt werden, wird eine wäßrige Flüssigkeit
oder Lösung
verwendet, die insbesondere eine sterile injizierbare wäßrige Lösung ist.
Die Augentropfen können
entsprechend verschiedene Additive wie etwa Puffer, Stabilisatoren,
Feuchtemittel, Emulgatoren, Suspendiermittel, Tenside, Isotoniemittel,
Konservierungsmittel und Verdickungsmittel enthalten.
-
Der
Puffer kann zum Beispiel ein Phosphatpuffer, Boratpuffer, Citratpuffer,
Tartratpuffer, Acetatpuffer oder Aminosäure sein.
-
Der
Stabilisator kann zum Beispiel Natriumedetat oder Citronensäure sein.
-
Das
Feuchtemittel kann zum Beispiel Glycerin sein.
-
Der
Emulgator kann zum Beispiel Polyvinylpyrrolidon sein.
-
Das
Suspendiermittel kann zum Beispiel Hydroxypropylmethylcellulose
oder Methylcellulose sein.
-
Das
Tensid kann zum Beispiel Polysorbat 80 oder Polyoxyethylen-hydriertes
Rizinusöl
sein.
-
Das
Isotoniemittel kann zum Beispiel Saccharide wie etwa Sorbit, Glucose,
Mannit, mehrwertige Alkohole wie etwa Glycerin, Propylenglykol oder
Salze wie etwa Natriumchlorid sein.
-
Das
Konservierungsmittel kann zum Beispiel ein quaternäres Ammoniumsalz
wie etwa Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid, p-Hydroxybenzoat
wie etwa Methyl-p-hydroxybenzoat, Ethyl-p-hydroxybenzoat, Benzylalkohol,
Phenethylalkohol, Sorbinsäure
und Salze davon, Thimerosal oder Chlorbutanol sein.
-
Das
Verdickungsmittel kann zum Beispiel Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Methylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose, Carboxymethylcellulose
oder Salze davon sein.
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Beim
Gebrauch als Augentropfen wird der pH vorzugsweise im allgemeinen
auf etwa 4–9,
vorzugsweise etwa 6–8,5
eingestellt.
-
Wenn
die Zubereitung eine Augensalbe ist, werden eine Salbengrundlage
(z. B. Petrolatum, Lanolin, Plastibase) und ein Konservierungsmittel
(z. B. Benzalkoniumchlorid, p-Hydroxybenzoat, Chlorbutanol) geeignet
ausgewählt
und zur Her stellung verwendet.
-
Das
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung zur Prophylaxe und Behandlung
von Glaukom enthält
einen aktiven Bestandteil in einem Anteil von 0,0001–100 Gew.-%,
geeigneterweise 0,001–50
Gew.-% der Zubereitung. Obschon die Dosis und Verabreichungshäufigkeit
in Abhängigkeit
vom Symptom, Alter, Körpergewicht
und der Verabreichungsform schwanken, wird eine Zubereitung, die
eine Verbindung der Formel (I')
mit einer Rho-Kinasehemmaktivität
in einem Anteil von 0,0001–10
Gew./Vol.-%, vorzugsweise 0,001–1 Gew./Vol.-%,
mehrmals täglich,
vorzugsweise 1–6
Mal täglich
jedes Mal in mehreren Tropfen, vorzugsweise 1–3 Tropfen verabreicht, wenn
sie als Augentropfen für
einen Erwachsenen verwendet wird. Wenn eine diese Verbindung in
einem Anteil von 0,0001–10
Gew./Vol.-%, vorzugsweise 0,001–1
Gew./Vol.-% enthaltende Zubereitung als Augensalbe verwendet wird,
kann sie mehrmals täglich,
vorzugsweise 1–6
Mal täglich
angewendet werden.
-
Beispiele
-
Die
vorliegende Erfindung wird unter Bezug auf Beispiele und Versuchsbeispiele
genauer erläutert.
-
Beispiel 1: Augentropfen
1
-
(+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan-2HCl-1H
2O (hierin nachstehend Verbindung A), die
eine Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität ist, wurde in destilliertem
Wasser zur Injektion gelöst.
Der pH wurde mit Natriumhydroxid auf 7 eingestellt und Augentropfen
mit der folgenden Zusammensetzung wurden hergestellt.
Verbindung
A | 0,5
g |
Natriumdihydrogenphosphat-2-hydrat | 0,1
g |
Natriumchlorid | 0,9
g |
destilliertes
Wasser zur Injektion | erforderliche
Menge |
Gesamtmenge | 100 ml |
-
Beispiel 2: Augentropfen
2
-
Auf
dieselbe Weise wie bei Beispiel 1 wurden die Verbindung A in einer
Konzent ration von 0,1% enthaltende Augentropfen hergestellt.
-
Beispiel 3: Augentropfen
3
-
Auf
dieselbe Weise wie bei Beispiel 1 wurden die Verbindung A in einer
Konzentration von 0,03% enthaltende Augentropfen hergestellt.
-
Beispiel 4: Augentropfen
4
-
Auf
dieselbe Weise wie bei Beispiel 1 wurden (+)-trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid-2HCl-6/5H2O (hierin nachstehend Verbindung B), die
eine Verbindung mit einer Rho-Kinasehemm-aktivität ist, in einer Konzentration
von 0,03% enthaltende Augentropfen hergestellt.
-
Beispiel 5: Tabletten
-
Die
Verbindung A, Lactose, Maisstärke
und kristalline Cellulose wurden gemischt, mit Polyvinylpyrrolidon-K30-Pastenlösung geknetet
und zur Granulierung durch ein 20-Mesh-Sieb geführt. Nach 2 Stunden Trocknen
bei 50°C
wurde das Granulat durch ein 24-Mesh-Sieb geführt und Talk und Magnesiumstearat
wurden zugefügt.
Mittels eines Stempels mit 7 mm ø wurden 120 mg je Tablette
wiegende Tabletten hergestellt.
Verbindung
A | 10,0
mg |
Lactose | 50,0
mg |
Maisstärke | 20,0
mg |
kristalline
Cellulose | 29,7
mg |
Polyvinylpyrrolidon
K30 | 5,0
mg |
Talk | 5,0
mg |
Magnesiumstearat | 0,3
mg |
| 120,0 mg |
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Formulierungsbeispiel
6: Kapseln
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Die
Verbindung A, Lactose und Maisstärke
wurden gemischt, mit Polyvinylpyrrolidon-K30-Pastenlösung geknetet
und zur Granulierung durch ein 20-Mesh-Sieb geführt. Nach 2 Stunden Trocknen
bei 50°C
wurde das Granulat durch ein 24-Mesh-Sieb
geführt
und Talk und Magnesiumstearat wurden zugefügt. Das Ge misch wurde unter
Ergeben 120 mg wiegender Kapseln in Hartkapseln (Nr. 4) gefüllt.
Verbindung
A | 10,0
mg |
Lactose | 70,0
mg |
Maisstärke | 35,0
mg |
Polyvinylpyrrolidon
K30 | 2,0
mg |
Talk | 2,7
mg |
Magnesiumstearat | 0,3
mg |
| 120,0 mg |
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Versuchsbeispiel 1: Wirkung
auf den normalen Augeninnendruck farbiger Kaninchen
-
Versuchsverfahren
-
Männliche
farbige Holländer-Kaninchen
(Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden verwendet. Die Kaninchen wurden eine Woche vor
dem Test 3–5
h täglich
zur Eingewöhnung
in eine Haltekiste gesetzt. Die Kaninchen, die einen durch ein Tonometer
[Pneumatonograph (hergestellt durch Alcon Lab. Inc.)] gemessenen
gleichbleibenden Augeninnendruck zeigten, wurden ausgewählt und
für den
Test verwendet. Nach dem Messen des Anfangswerts des Augeninnendrucks
wurden die Augentropfen (50 μl)
des Beispiels 1 in ein Auge eingeträufelt und eine Grundlage, die
die Augentropfen des Beispiels 1 außer Verbindung A war, wurde
auf dieselbe Weise in das andere Auge eingeträufelt und als Kontrollauge
angenommen. Der Augeninnendruck wurde mit der Zeit 30, 60, 90 und
120 min nach dem Einträufeln
und danach in Abständen
von 60 min gemessen, bis der Augeninnendruck wieder auf seinen Anfangswert
zurückgekehrt
war und die Wirkungsdauer wurde untersucht.
-
Versuchsergebnis
-
Die
Wirkung der Augentropfen des Beispiels 1 auf den normalen Augeninnendruck
wird in 1 dargestellt. Verglichen mit
dem Kontrollauge 60 min nach dem Einträufeln wurde eine höchste signifikante,
den Augeninnendruck erniedrigende Wirkung von 5 mmHg gemessen. Es
wurde 180 min lang nach dem Einträufeln eine signifikante, den
Augeninnendruck erniedrigende Wirkung verglichen mit dem Kontrollauge
gefunden. 360 min nach dem Einträufeln
war der Au geninnendruck nahezu derselbe wie bei dem Kontrollauge
und kehrte auf seinen Anfangswert zurück.
-
Versuchsbeispiel 7: Wirkung
auf die Blutströmung
einer normalen Papille farbiger Kaninchen
-
Versuchsverfahren
-
Männliche
farbige Holländer-Kaninchen
(Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden verwendet. Die Augentropfen (50 μl) des Beispiels
1 wurden in ein Auge eingeträufelt
und eine Grundlage, die die Augentropfen des Beispiels 1 außer Verbindung
A war, wurde auf dieselbe Weise in das andere Auge eingeträufelt und
als Kontrollauge angenommen. Mittels eines Laser-Speckle-Mikrozirkulationsanalysengeräts wurde
die Blutströmung
der Papille 30, 60, 90 und 120 min nach dem Einträufeln und
danach in Abständen
von 60 min bis 300 min nach dem Einträufeln gemessen.
-
Versuchsergebnis
-
Die
Wirkung der Augentropfen des Beispiels 1 auf die Blutströmungskinetik
der Papille wird in 2 dargestellt. Verglichen mit
dem Kontrollauge wurde eine die Blutströmung erhöhende Wirkung von 11% 30 min nach
dem Einträufeln
gefunden und eine signifikante, die Blutströmung erhöhende Wirkung von 15% wurde 60
min nach dem Einträufeln
gefunden. Die Blutströmung
erhöhte
sich 120 min nach dem Einträufeln
am höchsten
(18%). Die Wirkung nahm danach allmählich ab, aber eine signifikante,
die Blutströmung
erhöhende Wirkung
wurde 180 min nach dem Einträufeln
der Verbindung verglichen mit dem Kontrollauge beobachtet.
-
Versuchsbeispiel 3: Wirkung
auf die Carbacholkontraktion des extrahierten Ziliarmuskels weißer Kaninchen
-
Versuchsverfahren
-
Männliche
weiße
japanische Kaninchen (Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden durch intravenöse
Verabreichung eines Überschusses
an Pentobarbitalnatrium eingeschläfert. Der Augapfel wurde unmittelbar
danach entkernt und in Krebs-Lösung
(112 mM NaCl, 5,9 mM KCl, 2,0 mM CaCl2 2H2O, 1,2 mM MgCl2 6H2O, 1,2 mM NaH2PO4 2H2O, 25 mM NaHCO3, 11,5 mM Glucose) konserviert. Der vom
Augapfel abgetrennte Ziliarkörper wurde
in mit der Krebs-Lösung
gefülltes
Magnus-Bad gehängt
und unter 20–30
mg Ruhespannung äquilibriert. Die Änderungen
der Spannung bei der Präparation
wurden mit einem Meßwertaufnehmer
gemessen und über einen
Verstärker
auf einem Schreiber aufgezeichnet. Als Kontraktionswirkstoff wurde
Carbachol verwendet und die Hemmwirkung auf die dosisabhängige Reaktion
der phasischen Kontraktion wurde untersucht. Der Testwirkstoff war
(+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan-2HCl-1H2O (Verbindung A), die dem Magnus-Bad 5 min
vor der Carbacholzugabe zugefügt
wurde.
-
Versuchsergebnis
-
Die
Wirkung von Verbindung A auf die Carbacholkontraktion wird in 3 dargestellt.
Der Ziliarmuskel zeigte eine dosisabhängige Kontraktion durch 10–6–3 × 10–4 M
Carbachol und Verbindung A zeigte einen nicht-kompetitiven Antagonismus
gegenüber
der Carbacholkontraktion. Die IC50 von Verbindung
A gegenüber der
Carbacholkontraktion war 2,8 × 10–6 M.
-
Die
Kontraktion und Relaxation des Ziliarmuskels spielt eine wichtige
Rolle beim wäßrigen Abfluß. Durch
die Relaxation des Ziliarmuskels kann der wäßrige Abfluß über das Trabekelwerk gehemmt
werden, aber der über
die Uveosklera wird gefördert
(Takeshi Yoshitomi, Neuroophthalmol. Jp., 15 (1), 76–81, 1998). Von
der Relaxation des Ziliarmuskels, die den wäßrigen Abfluß fördert, wird
angenommen, daß sie
zu einer Erniedrigung des Augeninnendrucks führt.
-
Im
allgemeinen wird angenommen, daß 1/1000
eines Augentropfens in die Vorderkammer überführt wird (Kouji Honda: Practical
Ophthalmology, Guide of ophthalmic drug, Bunkodo Co. Ltd., Tokio,
387–392, 1994).
Wenn 0,5% Verbindung A in 50 μl
eingeträufelt
werden, wird ein in die Vorderkammer zu überführendes 1/1000 davon zu 1,5 × 10–5 berechnet.
Daher wird von diesen Testergebnissen angenommen, daß sie auch
die in vivo ausreichend wirksame Konzentration darstellen.
-
Versuchsbeispiel 4: Wirkung
auf den normalen Augeninnendruck weißer Kaninchen
-
Testwirkstoff
-
Verbindung A (+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan-2HCl-1H2O
-
Verbindung B (+)-trans-N-(1H-Pyrrolo[2,3-b]pyridin-4-yl)-4-(1-aminoethyl)cyclohexancarbonsäureamid-2HCl-6/5H2O
-
Bei
diesem Versuch wurden 0,1%ige und 0,03%ige, Verbindung A enthaltende
Augentropfen (jeweils in Beispiel 2 und Beispiel 3 hergestellt)
und 0,03%ige, Verbindung B enthaltende Augentropfen (hergestellt
in Beispiel 4) verwendet.
-
Versuchsverfahren
-
Von
Japan Laboratory Animals, INC., erworbene japanische weiße Kaninchen
(Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden verwendet. Diese Tiere wurden in einer auf eine
Temperatur von 23 ± 3°C und Feuchtigkeit
von 55 ± 10%
eingestellten Aufzuchtkammer gehalten und mit einer eingeschränkten Menge
von 100 g täglich
eines festen Futters (Labo R Stock, Nihon-Nosan Kogyo K. K.) gefüttert. Ihnen
wurde der freie Zugang zu Leitungswasser gestattet. Die Kaninchen
wurden 2 Tage vor dem Test 5 h täglich
zur Eingewöhnung
in eine Haltekiste gesetzt. Die Kaninchen, die einen durch ein Tonometer
[Pneumatonograph (hergestellt durch Alcon Lab. Inc.)] gemessenen
gleichbleibenden Augeninnendruck zeigten, wurden ausgewählt und
für den
Test verwendet. Nach dem Messen des Anfangswerts des Augeninnendrucks
wurden verschiedene Augentropfen (20 μl) in ein Auge eingeträufelt und
eine Grundlage, die irgendwelche der verschiedenen Augentropfen
außer
dem Testwirkstoff war, wurde auf dieselbe Weise in das andere Auge
eingeträufelt
und als Kontrollauge angenommen. Der Augeninnendruck wurde mit der
Zeit 30, 60, 90, 120, 150 und 180 min nach dem Einträufeln und
danach in Abständen
von einer Stunde gemessen, bis der Augeninnendruck wieder auf seinen
Anfangswert zurückgekehrt
war und anschließend
wurde die Wirkungsdauer untersucht.
-
Versuchsergebnis
-
Die
Wirkungen der jeden Testwirkstoff in einer Konzentration von 0,1%
enthaltenden Augentropfen auf den normalen Augeninnendruck werden
in 4 (Beispiel 2) dargestellt. Die Wirkungen jeden
Testwirkstoff in einer Konzentration von 0,03% enthaltender Augentropfen
auf den normalen Augeninnendruck werden in 5 dargestellt
(Beispiel 3, 4). In jedem Fall wurde eine signifikante, den Augeninnendruck
erniedrigende Wirkung gefunden. Insbesondere Verbindung A (Beispiel
2, 3) zeigte in den frühen
Stadien nach dem Einträufeln
ein den Augeninnendruck erniedrigende Wirkung.
-
Versuchsbeispiel 5: Wirkung
auf die Blutströmung
der normalen Papille weißer
Kaninchen
-
Testverbindung
-
Verbindung A (+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan-2HCl-1H2O
-
Bei
diesem Versuch wurden 0,1% Verbindung A enthaltende Augentropfen
(hergestellt in Beispiel 2) verwendet.
-
Versuchsverfahren
-
Von
Japan Laboratory Animals, INC., erworbene japanische weiße Kaninchen
(Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden verwendet. Diese Tiere wurden in einer auf eine
Temperatur von 23 ± 3°C und Feuchtigkeit
von 55 ± 10%
eingestellten Aufzuchtkammer gehalten und mit einer eingeschränkten Menge
von 100 g täglich
eines festen Futters (Labo R Stock, Nihon-Nosan Kogyo K. K.) gefüttert. Ihnen
wurde der freie Zugang zu Leitungswasser gestattet. Auf dieselbe
Weise wie bei Beispiel 4 wurde jeder Testwirkstoff verabreicht.
Mittels eines Laser-Speckle-Mikrozirkulationsanalysengeräts wurde
die Blutströmung
der Papille 30, 60, 90, 120, 150 und 180 min nach dem Einträufeln und
danach in Abständen
von einer Stunde bis 300 min nach dem Einträufeln gemessen.
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Versuchsergebnis
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Die
Ergebnisse werden in 7 dargestellt. In jedem Fall
wurde eine signifikante, die Blutströmung erhöhende Wirkung 30 min nach dem
Einträufeln
beobachtet. Insbesondere als Verbindung A (Beispiel 2) eingeträufelt wurde,
war die Wirkung länger
anhaltend.
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In
Anbetracht der Ergebnisse des Versuchsbeispiels 2 wurde angenommen,
daß diese
die Papillenblutströmung
erhöhende
Wirkung der Gefäßerweiterung
zuzuschreiben ist, die durch die Dephosphorylierung vaskulären Glattmuskelmyosins
leichter Kette aufgrund der Aktivierung von Myosinphosphatase durch
eine Verbindung mit einer Rho-Kinasehemmaktivität (Masayoshi Uehata et al.,
Nature 389, 990–994,
1997) und der begleitenden Zunahme des Augenperfusionsdrucks (Blutdruck – Augeninnendruck)
zuzuschreiben ist.
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Versuchsbeispiel 6: durch
8faches tägliches
Einträufeln
in weiße
Kaninchen verursachte Augenstörung
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Testwirkstoff
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Verbindung A (+)-trans-4-(1-Aminoethyl)-1-(4-pyridylcarbamoyl)cyclohexan-2HCl-1H2O
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Die
Testwirkstoffe, Verbindung A, wurden jeweils in der folgenden Grundlage
in einer Konzentration von 0,125, 0,25, 0,5 und 1,0% gelöst und zur
Verwendung in diesem Versuch auf pH 7 eingestellt. Grundlagenformulierung
Natriumdihydrogenphosphat-2-hydrat | 0,1
g |
Natriumchlorid | 0,9
g |
Natriumhydroxid | erforderliche
Menge |
destilliertes
Wasser zur Injektion | erforderliche
Menge |
Gesamtmenge | 100 ml |
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Versuchsverfahren
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Von
Japan Laboratory Animals, INC., erworbene japanische weiße Kaninchen
(Körpergewicht
etwa 2 kg) wurden verwendet. Diese Tiere wurden in einer auf eine
Temperatur von 23 ± 3°C und Feuchtigkeit
von 55 ± 10%
eingestellten Aufzuchtkammer gehalten und mit einer eingeschränkten Menge
von 100 g täglich
eines festen Futters (Labo R Stock, Nihon-Nosan Kogyo K. K.) gefüttert. Ihnen
wurde der freie Zugang zu Leitungswasser gestattet. Einträufeln: mittels
einer Mikropipette wurde jede Testverbindung (100 μl) in das
rechte Auge jedes Tiers 8 Mal im Abstand von einer Stunde eingeträufelt. In
das linke Auge wurde eine Grundlage auf dieselbe Weise eingeträufelt. Beobachtung:
der vordere Abschnitt des Auges wurde vor dem Einträufeln und
30 min nach der 2., 4., 6. und 8. Verabreichung gemäß den in
Tabelle 1 dargestellten makroskopischen Kriterien für Augenläsionen makroskopisch
beobachtet (Naruyuki Fukui, Fumihiko Ikemoto, Gendai no Rinshou
4, 277–289,
1970). Außerdem
wurde vor dem Einträufeln
und nach der 8. Verabreichung ein die Hornhaut verfärbender
Fleck beobachtet.
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Die
Ergebnisse der makroskopischen Beobachtung des vorderen Augenabschnitts
nach der Verabreichung von Verbindung A werden in Tabelle 2 dargestellt.
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Tabelle
1. Makroskopische Kriterien für
Augenläsionen
bei Kaninchen
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Tabelle
2 Bewertungen der Augenläsionen
bei Kaninchen, denen Verbindung A verabfolgt wurde (Mittel aus drei
Augen)
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Entsprechend
der Beobachtung des die Hornhaut verfärbenden Flecks, führte die
Verabfolgung von Verbindung A in jeder Konzentration nicht zu Abnormalitäten.
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Industrielle Anwendbarkeit
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Da
eine Verbindung der Formel (I')
in dem Arzneimittel der vorliegenden Erfin dung zur Prophylaxe und Behandlung
von Glaukom eine den Augeninnendruck erniedrigende Aktivität, eine
die Papillenblutströmung verbessernde
Wirkung und eine den wäßrigen Abfluß fördernde
Aktivität
zeigt, ist bei das Arzneimittel zur Prophylaxe und Behandlung verschiedener
Glaukomtypen wie etwa primäres
Offenwinkelglaukom, Normaldruckglaukom, Hypersekretionsglaukom,
okuläre
Hypertension, akutes Winkelblockglaukom, chronisches Winkelblockglaukom,
Plateau-Iris-Syndrom, Glaukom mit kombiniertem Mechanismus, Steroidglaukom,
Kapselglaukom, Pigmentglaukom, mit Amyloidose verbundenes sekundäres Glaukom,
neovaskuläres
Glaukom und malignes Glaukom brauchbar.
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Insoweit
die Verbindung der Formel (I')
mit einer Rho-Kinasehemmaktivität
die Kontraktion des Ziliarmuskels hemmt, ist sie als Mittel zur
Prophylaxe und Behandlung von durch eine anhaltende, abnormale Spannung
des Ziliarmuskels verursachte Asthenopie und Pseudomyopie und dergleichen
brauchbar.