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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Behandlung
oder zur Verringerung der Wahrscheinlichkeit des Entstehens von
Osteoporose, Hypercholesterinämie,
Hyperlipidämie
oder Atherosklerose mit einer neuartigen Kombinationstherapie an
dafür empfänglichen
Warmblütern
einschliesslich Menschen. Insbesondere schliesst die Kombination
ein, einen selektiven Estrogenrezeptormodulator (SERM) zu verabreichen
und das Niveau einer Vorstufe von Sexualsteroiden im Patienten zu
erhöhen,
wobei die Vorstufe aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus Dehydroepiandrosteron
(DHEA), Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) and 5-Androsten-3β,17β-diol (5-Diol)
besteht. Die Erfindung bezieht sich auch auf Kits und pharmazeutische
Zusammensetzung für
die Umsetzung der erwähnten
Kombination.
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HINTERGRUND
DER VERWANDTEN TECHNIK
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So
ist der Mensch zusammen mit einigen weiteren Primaten einzigartig
durch den Besitz von Nebennieren, die grosse Mengen der Steroidvorstufen
Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S) und Dehydroepiandrosteron (DHEA)
ausscheiden, die in peripheren Geweben zu Androstendion (4-Dion)
und dann zu aktiven Androgenen und/oder Estrogenen umgewandelt werden
(Labrie und Mitautoren, in: Important Advances in Oncology, hrsg.
von V. T. de Vita, S. Hellman, S. A. Rosenberg. J. B. Lippincott,
Philadelphia, 193–217,
1985; Labrie, Mol. Cell. Endocrinol. 78: C113–C118, 1991; Labrie und Mitautoren,
in: Signal Transduction in Testicular Cells. Ernst Schering Research
Foundation Workshop, hrsg. von V. Hansson, F. O. Levy, K. Taskén. Springer-Verlag,
Berlin & New
York (Suppl. 2), 185–218,
1996; Labrie und Mitautoren, Steroids 62: 148–158, 1997). In einer neueren
Untersuchung (Labrie und Mitautoren, J. Clin. Endocrinol. Metab.
82: 2403–2409,
1997), haben wir ein dramatisches Absinken der Kreislaufspiegel
von Dehydroepiandrosteron (DHEA), DHEA-Sulfat (DHEA-S), 5-Androsten-3β, 17β-diol (5-Diol),
5-Diol-S, 5-Diol-Fettsäureestern
und Androstendion in Männern wie
auch in Frauen zwischen einem Alter von 20 und 80 Jahren beschrieben.
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Trotz
des markanten Abfalls der endogenen Androgene in alternden Frauen
ist die Anwendung von Androgenen in postmenopausalen Frauen hauptsächlich deshalb
beschränkt
worden, weil auf der Grundlage älterer
Untersuchungen, die ein ungünstiges
Lipidprofil im Zusammenhang mit Androgenen zeigten, eine erhöhte Gefahr
von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gesehen wurde. Neuere Untersuchungen
haben aber keine signifikante Auswirkung einer kombinierten Estrogen-Androgen-Therapie
auf die Serumspiegel von Cholesterin, Triglyceriden, HDL, LDL und
das HDL/LDL-Verhältnis
im Vergleich zu Estrogen allein gezeigt (Sherwin und Mitautoren,
Am. J. Obstet. Gynecol. 156: 414–419, 1987). In Übereinstimmung
mit diesen Beobachtungen haben wir gezeigt, dass DHEA, eine Verbindung
mit überwiegend
androgenem Einfluss, anscheinend keine nachteilige Auswirkung auf
das Serumlipidprofil hat (Diamond und Mitautoren, J. Endocrinol.
150: S43–S50,
1996). In ähnlicher
Weise wurde nach sechs Monaten einer Therapie mit Estradiol + Testosteron – Implantaten
keine Veränderung
in den Konzentrationen von Cholesterin, seinen Unterfraktionen oder
Triglyceriden gegenüber
einer Behandlung mit Estradiol allein beobachtet (Burger und Mitautoren,
Br. Med. J. Clin. Res. Ed. 294: 936–937, 1987). Es sollte erwähnt werden,
dass eine Untersuchung am Menschen eine umgekehrte Korrelation zwischen
Serum-DHEA-S und Lipoproteinen niedriger Dichte aufgezeigt hat (Parker
und Mitautoren, Science 208: 512–514, 1980). In jüngerer Zeit
ist eine Korrelation zwischen niedrigem Serum-Testosteron und -DHEA
und erhöhtem
viszeralen Fett gefunden worden, was ein Parameter für hohe Herz-Kreislauf-Risiken
ist (Tchernof und Mitautoren, Metabolism 44: 513–519, 1995).
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5-Diol
ist eine Verbindung, die durch die Wirkung von reduktiver 17β-Hydroxysteroiddehydrogenase (17β-HSD) aus
DHEA biologisch synthetisiert wird und ein schwaches Estrogen ist.
Es hat eine 85-mal niedrigere Affinität als 17β-Estradiol (E2)
für den
Estrogenrezeptor im Cytosol der vorderen Hypophyse von Ratten (Simard
und Labrie, J. Steroid Biochem. 26: 539–546, 1987), was eine weitere
Bestätigung
der Daten ist, die für
den gleichen Parameter in Myometrium- und Brustkrebsgewebe im Menschen
erhalten worden waren (Kreitmann und Bayard, J. Steroid Biochem.
11: 1589–1595,
1979; Adams und Mitautoren, Cancer Res. 41: 4720–4926, 1981; Poulin und Labrie,
Cancer Res. 46: 4933–4937,
1986). Bei Konzentrationen, die sehr wohl im Bereich der bei erwachsenen
Frauen gefundenen Plasmaspiegel liegen, verstärkt aber 5-Diol die Zellproliferation
und die Progesteronrezeptorniveaus in menschlichen ZR-75-1-Mammatumorzellen
(Poulin und Labrie, Cancer Res. 46: 4933–4937, 1986) und erhöht die von
Estrogen abhängige
Synthese des 52-kDa-Gtykoproteins in MCF-7-Zellen (Adams und Mitautoren,
Cancer Res. 41: 4720–4926,
1981).
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Wie
oben erwähnt,
ist bekannt, dass die Serumspiegel von DHEA, DHEA-S und 5-Diol mit
zunehmendem Alter sinken und dass dementsprechend eine dramatische,
altersabhängige
Abnahme der Bildung von Androgenen und Estrogenen in peripheren
Zielgeweben stattfindet. Diese Veränderungen in der DHEA-S- und DHEA-Sekretion
führen
zu einem markanten Absinken in den durch Sexualsteroide stimulierten
biochemischen und Zellfunktionen. Daher sind DHEA und DHEA-S neuerdings
in der Behandlung einer Vielfalt von Zuständen eingesetzt worden, die
mit einem Absinken und/oder einem Ungleichgewicht bei den Sexualhormonspiegeln
zusammenhängen.
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Osteoporose,
ein Zustand, der sowohl Männer
als auch Frauen betrifft, ist mit einer Abnahme der Androgene und
Estrogene verbunden. Für
Estrogene wurde gezeigt, dass sie die Geschwindigkeit des Knochenabbaus
verlangsamen, während
für Androgene
gezeigt wurde, dass sie Knochenmasse aufbauen. Die gegen Osteoporose üblicherweise
eingesetzte Estrogen-Ersatztherapie verlangt aber den Zusatz von
Gestagenen, um der endometrialen Proliferation und der Gefahr von
Endometriumkrebs entgegenzuwirken, die durch Estrogen induziert
werden. Da weiterhin angenommen wird, dass Estrogene wie auch Gestagene
die Gefahr von Brustkrebs erhöhen
(Bardon und Mitautoren, J. Clin. Endocrinol. Metab. 60: 692–697. 1985;
Colditz und Mitautoren, N. Engl. J. Med. 332: 1589–1593, 1995),
wird der Einsatz der Estrogen-Gestagen-Ersatztherapie von einer begrenzten
Anzahl von Frauen und gewöhnlich
für zu
kurze Zeitabschnitte akzeptiert.
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Verschiedene
Untersuchungen legen nahe, dass Osteoporose eine klinische Äusserung
von Androgenmangel in Männern
ist (Baran und Mitautoren, Calcif. Tissue Res. 26: 103–106, 1978;
Odell and Swerdloff, West J. Med. 124: 446–475, 1976; Smith und Walker,
Calcif. Tissue Res. 22 (Suppl.): 225–228, 1976). Wie an Nandrolondecanoat
beobachtet, wurde gefunden, dass eine Androgentherapie die Mineraldichte
von Wirbelknochen in postmenopausalen Frauen erhöht (Need und Mitautoren, Arch.
Intern. Med. 149: 57–60,
1989). Eine Therapie postmenopausaler Frauen mit Nandrolon erhöhte den
korticalen Knochenmineralgehalt (Need und Mitautoren, Clin. Orthop.
225: 273–278,
1987). Androgene Nebenwirkungen wurden aber in 50% der Patienten
beobachtet. Solche Daten sind von Interesse, da fast alle derzeitigen
Therapien auf eine Verringerung von Knochenverlust beschränkt sind,
aber eine Zunahme von Knochenmasse bei Verwendung des anabolen Steroids
Nandrolon gefunden wurde. Eine ähnliche
Stimulation von Knochenbildung durch Androgene wurde in einem hypogonadalen
Mann vorgeschlagen (Baran und Mitautoren, Calcif. Tissue Res. 26:
103, 1978). Über eine
Stimulation der Knochenbildung in postmenopausalen Frauen, die während 12
Monaten mit DHEA behandelt wurden, haben Labrie und Mitautoren berichtet
(J. Clin. Endocrinol. 82: 3498–3505,
1997).
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DHEA
(450 mg/kg Körpergew.,
dreimal pro Woche) hat das Auftreten von Brusttumoren in C3H-Mäusen, die
genetisch für
eine Entwicklung von Brustkrebs gezüchtet waren, auffallend verzögert (Schwartz,
Cancer Res. 39: 1129–1132,
1979). Ausserdem wurde gefunden, dass die Gefahr der Entwicklung
von Blasenkrebs in Männern
mit niedrigeren DHEA-Serumspiegeln erhöht ist (Gordon und Mitautoren,
Cancer Res. 51: 1366–1369,
1991).
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Die
Patentanmeldung
U.S. 5 550 107 bezieht
sich auf ein Verfahren zu Behandlung von Brust- und Endometriumkrebs
in empfänglichen
Warmblütern,
das eine Inhibierung von Ovarialhormonsekretion durch chirurgische
Mittel (Ovariektomie) oder chemische Mittel (die Verwendung eines
LHRH-Agonisten, z.B. [D-Trp
6, des-Gly-NH210]LHRH-Ethylamid,
oder eines Antagonisten) als Teil einer Kombinationstherapie einschliessen
kann. Antiestrogene, Androgene; Gestagene, Inhibitoren der Sexualsteroidbildung
(insbesondere der von 17β-Hydroxysteroiddehydrogenase
oder Aromatase katalysierten Sexualsteroidproduktion), Inhibitoren
der Prolactinsekretion und der Wachstumshormon- und ACTH-Sekretion
werden diskutiert. Ein Gegenstück
dazu ist unter der internationalen Veröffentlichungsnummer WO 90/10462
veröffentlicht
worden.
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Ausserdem
sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit verminderten Serumspiegeln
von DHEA und DHEA-S in Verbindung gebracht worden, und sowohl DHEA
als auch DHEA-S sind für
eine Verhütung
oder Behandlung dieser Zustände
vorgeschlagen worden (Barrett-Connor und Mitautoren, N. Engl. J.
Med. 315: 1519–1524,
1986).
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In
alten Sprague-Dawley-Ratten hat Schwartz (in: Kent, Geriatrics 37:
157–160,
1982) beobachtet, dass das Körpergewicht
durch DHEA von 600 auf 550 g verringert wurde, ohne die Nahrungsaufnahme
zu beeinträchtigen.
Schwartz (Cancer 39: 1129–1132,
1979) beobachtete, dass C3H-Mäuse,
denen DHEA gegeben wurde (450 mg/kg, dreimal pro Woche), signifikant
weniger Gewichtszunahme zeigten und älter als die Kontrolltiere
wurden, weniger Körperfett
hatten und aktiver waren. Die Körpergewichtsabnahme
wurde ohne Appetitsverlust oder Nahrungseinschränkung erreicht. Des Weiteren
konnte DHEA eine Gewichtszunahme in Tieren verhindern, die dafür gezüchtet waren,
als ausgewachsene Tiere fettleibig zu werden (in Kent, Geriatrics 37:
157–160,
1982).
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Eine
DHEA-Verabreichung an magere Zucker-Ratten verringerte die Körpergewichtszunahme
trotz erhöhter
Nahrungsaufnahme. Behandelte Tiere hatten kleinere Fettpolster,
was insgesamt gesehen nahelegt, dass DHEA den Stoffwechsel erhöht, was
zu geringerer Gewichtszunahme und Fettansammlung führt (Svec und
Mitautoren, Proc. 2nd Int. Conf. Cortisol
and Anti-Cortisols, Las Vegas, Nevada, USA, S. 56 Abstrakt, 1997).
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Gebesserte
Fettleibigkeit wurde in Avy-Mutantenmäusen (Yen
und Mitautoren, Lipids 12: 409–413, 1977)
und in der Zucker-Ratte (Cleary und Zisk, Fed. Proc. 42: 536, 1983)
gefunden. Mit DHEA behandelte C3H-Mäuse hatten ein jüngeres Aussehen
als Kontrolltiere (Schwartz, Cancer Res. 39: 1129–1132, 1979).
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DHEA
verringerte das Auftreten von Atherosklerose in mit Cholesterin
geführten
Kaninchen (Gordon und Mitautoren, J. Clin. Invest. 82: 712–720, 1988;
Arad und Mitautoren, Arteriosclerosis 9: 159–166, 1989). Ausserdem wurde
berichtet, dass hohe Serumkonzentrationen von DHEA-S gegen einen
Tod durch Herz-Kreislauf-Krankheiten im Menschen schützten (Barrett-Connor
und Mitautoren, N. Engl. J. Med. 315: 1519–1524, 1986). So wurde gefunden,
dass die Kreislaufniveaus von DHEA und DHEA-S in umgekehrter Beziehung
zur Mortalität
durch Herz-Kreislauf-Krankheiten standen (Barrett-Connor und Mitautoren,
N. Engl. J. Med. 315: 1519–1524,
1986) und parallel zur verringerten Immunkompetenz abnahmen (Thoman
und Weigle, Adv. Immunol. 46: 221–222, 1989). Eine Untersuchung
am Menschen zeigte eine umgekehrte Korrelation zwischen fötalem Serum-DHEA-S
und den Spiegeln von Lipoproteinen niedriger Dichte (LDL: low-density
lipoprotein) (Parker und Mitautoren, Science 208: 512, 1980).
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Verwendungen
von DHEA und die Nützlichkeit
einer Androgen-Estrogen-Therapie werden in der Internationalen Patentveröffentlichung
WO 94/16709 diskutiert.
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Es
wird nicht angenommen, dass im Stande der Technik beobachtete Korrelationen
eine Behandlung oder prophylaktischen Methoden nahelegen, die ebenso
wirksam oder ebenso frei von Nebenwirkungen sind wie die hier offenbarten
Kombinationstherapien.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Dementsprechend
ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, wirksame Verfahren zur
Behandlung von Osteoporose, Hypercholesterinämie, Hyperlipidämie, Atherosklerose,
Brustkrebs, Endometriumkrebs, Eierstockkrebs und Gebärmutterkrebs
zur Verfügung
zu stellen und dabei unerwünschte
Nebenwirkungen zu minimieren.
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Es
ist ein weiteres Ziel, Verfahren zur Verminderung der Gefahr des
Entstehens der obigen Krankheiten zur Verfügung zu stellen.
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Ein
weiteres Ziel besteht darin, Kits und pharmazeutische Zusammensetzungen
zur Verfügung
zu stellen, die in den oben genannten Verfahren verwendbar sind.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Osteoporose, das umfasst, in einem
Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung bedarf, die Spiegel
einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die aus der Gruppe ausgewählt ist, die
aus Dehydroepiandrosteron (DHEA), Dehydroepiandrosteronsulfat (DHEA-S)
und 5-Androgen-3β,17β-diol (5-Diol)
besteht, und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
(SERM) zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Hypercholesterinämie zur Verfügung, das umfasst,
in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung bedarf,
die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Hyperlipidämie zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Atherosklerose zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Brustkrebs zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Endometriumkrebs zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Gebärmutterkrebs zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Behandlung oder Verminderung
der Gefahr des Entstehens von Eierstockkrebs zur Verfügung, das
umfasst, in einem Patienten, der dieser Behandlung oder Verminderung
bedarf, die Spiegel einer Sexualsteroid-Vorstufe zu erhöhen, die
aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat
und 5-Androsten-3β,17β-diol besteht,
und das weiter umfasst, dem Patienten als Teil einer Kombinationstherapie
eine therapeutisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Kit zur Verfügung, der einen ersten Behälter umfasst,
der eine therapeutisch wirksame Menge zumindest einer Sexualsteroid-Vorstufe
enthält,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat,
5-Androsten-3β,17β-diol und
einem Pro-Pharmakon besteht, das in vivo in eine der vorangehenden
Vorstufen umgewandelt wird, und der weiter einen zweiten Behälter umfasst,
der eine therapeutisch wirksame Menge zumindest eines selektiven
Estrogenrezeptormodulators enthält.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung eine pharmazeutische Zusammensetzung zur Verfügung, die
umfasst: a) ein pharmazeutisch annehmbares Vehikel, Verdünnungsmittel
oder Träger;
b) eine therapeutisch wirksame Menge zumindest einer Sexualsteroid-Vorstufe, die aus
der Gruppe ausgewählt
ist, die aus Dehydroepiandrosteron, Dehydroepiandrosteronsulfat,
5-Androsten-3β,17β-diol und
einem Pro-Pharmakon besteht, das in vivo in eine der vorangehenden
Sexualsteroid-Vorstufen umgewandelt wird; und c) eine therapeutisch
wirksame Menge zumindest eines selektiven Estrogenrezeptormodulators.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Verminderung der Gefahr des Entstehens
von Brustkrebs zur Verfügung,
das umfasst, einem Patienten, der einer solchen Verminderung bedarf,
eine prophylaktisch wirksame Menge eines selektiven Estrogenrezeptormodulators
zu verabreichen.
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In
einer Ausführungsform
zur Verminderung der Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Brustkrebs
ist es wünschenswert,
die Verabreichung eines SERMs mit der Verabreichung einer Sexualsteroid-Vorstufe
zu kombinieren. Die Erfindung schliesst aber auch ein, ein SERM
allein zu verabreichen, was zum Beispiel 1 und 2 zufolge selbst in Abwesenheit von verabreichten
Vorstufen eine signifikante prophylaktische Wirkung liefert. Für diesen
Zweck bevorzugte SERM sind die gleichen wie die hier für andere
Verwendungen diskutierten. Die bevorzugten Dosierungen und Verabreichungsverfahren
sind ebenfalls die gleichen.
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Wie
hier verwendet, ist ein selektiver Estrogenrezeptormodulator (SERM)
eine Verbindung, die entweder direkt oder durch ihren aktiven Metaboliten
in Brustgewebe als ein Estrogenrezeptorantagonist (ein „Antiestrogen") wirkt, aber auf
Knochengewebe und die Serum-Cholesterinspiegel
eine estrogene oder estrogenartige Wirkung hat (indem sie nämlich das
Serum-Cholesterin senkt). Nichtsteroidale Verbindungen, die in vitro oder
in menschlichem oder Ratten-Brustgewebe als Estrogenrezeptorantagonisten
wirken, wirken wahrscheinlich als SERM (insbesondere wenn die Verbindung
auf menschliche Brustkrebszellen als ein Antiestrogen wirkt). Umgekehrt
tendieren steroidale Antiestrogene dahin, nicht als SERM zu wirken,
weil sie nicht dahin tendieren, eine nützliche Wirkung auf Serum-Cholesterin
zu zeigen. Nichtsteroidale Antiestrogene, die wir geprüft und als
SERM-wirksam befunden haben, sind u.a. EM-800, EM-01538, Raloxifen,
Tamoxifen und Droloxifen. Wir haben das steroidale Antiestrogen
ICI 182,780 geprüft
und gefunden, dass es nicht als SERM wirkt. Erfindungsgemässe SERM
können
in der gleichen Dosierung verwendet werden, die bei der Verwendung
dieser Verbindungen als Antiestrogene fachbekannt sind.
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Wir
haben ferner eine Korrelation zwischen den nützlichen Wirkungen von SERM
auf Serum-Cholesterin und den nützlichen
estrogenen oder estrogenartigen Wirkungen auf Knochen und auf Serumlipide
bemerkt. SERM, die in unseren Untersuchungen eine nützliche
Wirkung auf all diese Parameter gezeigt haben, sind u.a. Knochenmasse,
Cholesterin und Triglyceridspiegel. Ohne an eine Theorie gebunden
sein zu wollen, wird angenommen, dass SERM, von denen viele bevorzugt
zwei aromatische Ringe besitzen, die über ein oder zwei Kohlenstoffatome
verknüpft
sind, mit dem Estrogenrezeptor durch den vorangehenden Anteil des
Moleküls
in Wechselwirkung treten, der am besten durch den Rezeptor erkannt
wird. Bevorzugte SERM haben Seitenketten, die selektiv antagonistische
Eigenschaften im Brustgewebe hervorrufen können, ohne in anderen Geweben
signifikante antagonistische Eigenschaften zu besitzen. So können SERM
in der Brust erwünscht als
Antiestrogene wirken, während
sie in Knochen und im Blut (wo die Konzentrationen von Lipid und
Cholesterin günstig
beeinflusst werden) überraschend
und erwünscht
als Estrogene wirken (oder eine estrogenartige Wirkung liefern).
Die günstige
Wirkung auf Cholesterin und Lipid bedeutet eine günstige Wirkung
gegen Athero sklerose, die bekanntlich durch ungeeignete Cholesterin-
und Lipidspiegel nachteilig beeinflusst wird.
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Alle
Krankheiten, die durch die Erfindung behandelt werden, wie sie hier
diskutiert wird, reagieren günstig
auf Androgene. Statt Androgene als solche zu verwenden, setzen die
Anmelder Sexualsteroid-Vorstufen wie DHEA. DHEA-S, 5-Diol, oder
Pro-Pharmaka ein, die in vivo zu einer dieser Sexualsteriod-Vorstufen umgewandelt
werden. DHEA-S wird zu DHEA umgewandelt, das seinerseits zum 5-Diol
umgewandelt wird. Es wird angenommen, dass ein Gewebe, das auf eines
davon günstig
reagiert, auch auf die anderen günstig
reagiert. Pro-Pharmakon-Formen
aktiver Metaboliten sind im Fach gut bekannt. Siehe zum Beispiel
H. Bundgaard, „Auslegung
und Anwendung von Pro-Pharmaka" (in:
A Textbook of Drug Design and Development, hrsg. von H. Bundgaard
und P. Krogsgaard-Larsen; Harwood Academic Publishers GmbH, Chur,
Schweiz 1991), dessen Inhalt hier durch Bezugnahme einbezogen wird.
Siehe insbesondere Seiten 154 bis 155, wo verschiedene funktionelle
Gruppen aktiver Metaboliten und die entsprechenden, passenden Pro-Pharmakon-Gruppen beschrieben
werden, die an vivo in die jeweilige funktionelle Gruppe umgewandelt
werden. Wo in einem Patienten die Spiegel von Sexualsteroid-Vorstufen
erfindungsgemäss
erhöht
werden, kann dies typisch durch Verabreichung einer solchen Vorstufe
oder durch Verabreichung eines Pro-Pharmakons einer solchen Vorstufe erreicht
werden. Indem Vorstufen statt der Androgene verwendet werden, vermindert
sich die unerwünschte androgene
Wirkung in anderen Geweben als dem Zielgewebe. Die Gewebe verwandeln
Vorstufen wie DHEA nur durch einen natürlichen, besser regulierten
Prozess zu Androgenen. Ein hoher Prozentsatz der Androgene wird
lokal in peripheren Geweben erzeugt, und zwar in den verschiedenen
Geweben in einem unterschiedlichen Ausmass.
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Die
erfindungsgemäss
behandelten Krebse reagieren ungünstig
auf estrogene Aktivität.
Andererseits reagieren Osteoporose, Hypercholesterinämie, Hyperlipidämie und
Atherosklerose günstig
auf estrogene oder estrogenartige Aktivität. Indem SERM erfindungsgemäss verwendet
werden, werden erwünschte
Wirkungen in Zielgeweben ohne unerwünschte Wirkungen in bestimmten
anderen Geweben erzielt. Zum Beispiel kann ein SERM eine günstige estrogene
Wirkung in Knochen (oder auf Lipid oder Cholesterin) haben, während eine ungünstige estrogene
Wirkung in der Brust vermieden wird.
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So
bieten sowohl Vorstufe als auch SERM eine günstige Wirkung in Zielgeweben,
während
ungünstige Wirkungen
in bestimmten anderen Geweben vermieden werden. Darüber hinaus
gibt es wesentliche Synergien, wenn erfindungsgemäss beide
zusammen verwendet werden. Zum Beispiel bieten Estrogene und Androgene
eine günstige
Wirkung gegen Osteoporose über
unterschiedliche Mechanismen (indem Estrogen die Knochenresorption
vermindert, während
Androgen zur Knochenbildung beiträgt). Die Kombination der vorliegenden
Erfindung versieht Knochen durch die Aktivität von SERM mit einer nützlichen
estrogenen oder estrogenartigen Wirkung, und sie liefert auch nützliches
Androgen durch die lokale Umwandlung der Vorstufe im Knochen zu
Androgen. Es wird angenommen, dass auch die Vorstufe Estrogen liefert.
Das gleiche gilt bezüglich
der Steuerung von Lipid oder Cholesterin (nützlich für die Behandlung oder Verhütung von
Atherosklerose). Eine ähnliche
Synergie wird gegen Brust-, Endometrium-, Eierstock- oder Gebärmutterkrebs
geboten, wo der SERM die erwünschte
antiestrogene Wirkung liefert, während
die Vorstufe die erwünschte
androgene Wirkung liefert (wobei eine zufällige Verwandlung der Vorstufe
zu Estrogen durch das Antiestrogen gemässigt wird). Unerwünschte Wirkungen
werden ebenfalls in einer synergistischen Weise durch die in der
Erfindung verwendete Kombination gemässigt.
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Bei
allen hier diskutierten Krankheiten wird eine andere Wirkung auf
Brustgewebe, die sonst durch Estrogene hervorgerufen werden könnte, die
durch die Vorstufe erzeugt werden (wenn die Vorstufe erfindungsgemäss verwendet
wird, um androgene Wirkungen zu unterstützen), durch die antiestrogene
Wirkung des SERM im Brustgewebe gemässigt.
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In
einigen Ausführungsformen
werden Gestagene hinzugefügt,
um eine weitere androgene Wirkung zu bieten. Gestagene können in
den im Fach bekannten niedrigen Dosierungen verwendet werden, ohne
andere Rezeptoren als die Androgenrezeptoren (zum Beispiel die Glucocorticoidrezeptoren)
nachteilig zu beeinflussen. Sie sind auch verhältnismässig frei von unerwünschten
androgenen Nebenwirkungen (wie Barthaare bei weiblichen Patienten).
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Die
hier diskutierten, bevorzugten SERM beziehen sich, 1) auf alle Krankheiten,
die als empfänglich gegenüber der
Erfindung genannt worden sind; 2) sowohl auf therapeutische als
auch auf prophylaktische Anwendungen; und 3) auf die bevorzugten
pharmazeutischen Zusammensetzungen und Kits.
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In
einer Ausführungsform
ist die Vorstufe DHEA.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist die Vorstufe DHEA-S.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist die Vorstufe 5-Diol.
-
Ein
Patient, der einer Behandlung oder einer Verminderung der Gefahr
des Entstehens einer gegebenen Krankheit bedarf, ist entweder einer,
bei dem eine solche Krankheit diagnostiziert worden ist, oder einer, der
dafür empfänglich ist,
eine solche Krankheit zu erwerben.
-
Wo
nicht anders ausgesagt, ist die bevorzugte Dosierung der aktiven
Verbindungen (Konzentrationen und Verabreichungsart) der Erfindung
für therapeutische
und prophylaktische Zwecke die gleiche. Für jede hier diskutierte aktive
Verbindung ist die Dosierung ohne Rück sicht auf die behandelte
Krankheit (oder die Krankheit, deren Eintrittswahrscheinlichkeit
vermindert wird) die gleiche.
-
Wo
nicht anders vermerkt oder aus dem Zusammenhang erkenntlich, beziehen
sich die Dosierungen hierin auf Gewicht von aktiven Verbindungen,
unbeeinflusst durch pharmazeutische Vehikel, Verdünnungsmittel,
Träger
oder andere Bestandteile, obwohl die Einbeziehung solcher Bestandteile
erwünscht
ist, wie in den Beispielen hierin gezeigt. Jede Dosierungsform (Kapsel,
Tablette, Injektion oder dergleichen), die üblicherweise in der pharmazeutischen
Industrie verwendet wird, ist für
eine Verwendung hierin geeignet, und die Ausdrücke „Vehikel", „Verdünnungsmittel" oder „Träger" beinhalten nichtaktive
Bestandteile, wie sie typischerweise zusammen mit den aktiven Bestandteilen
in der Industrie in diese Dosierungsformen eingehen. Zum Beispiel können typische
Kapseln, Pillen, enterische Überzüge, feste
oder flüssige
Verdünnungsmittel
oder Vehikel, Geschmacksstoffe, Konservierungsstoffe und dergleichen
einbezogen werden.
-
Alle
aktiven Bestandteile, die in einer beliebigen der hierin diskutierten
Therapien verwendet werden, können
als pharmazeutische Zusammensetzungen formuliert werden, die auch
einen oder mehrere weitere von den anderen aktiven Bestandteilen
einbeziehen. Wechselweise kann jeder einzeln, aber genügend gleichzeitig
verabreicht werden, damit ein Patient schlussendlich gleichzeitig
erhöhte
Blutspiegel jedes der aktiven Bestandteile hat oder in anderer Weise
von den Vorteilen jedes der aktiven Bestandteile (oder Strategien)
Nutzen zieht. In einigen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung
sollen zum Beispiel ein oder mehrere aktive Bestandteile als eine
einzige pharmazeutische Zusammensetzung formuliert werden. In anderen
Ausführungsformen
der Erfindung wird ein Kit zur Verfügung gestellt, der zumindest
zwei getrennte Behälter
enthält, wobei
sich der Inhalt von zumindest einem Behälter bezüglich der darin enthaltenen
aktiven Bestandteile ganz oder teilweise vom Inhalt von zumindest
einem anderen Behälter
unterscheidet.
-
Hier
diskutierte Kombinationstherapien schliessen auch die Verwendung
eines aktiven Bestandteils (der Kombination) in der Herstellung
eines Medikaments zur Behandlung (oder Gefahrenminderung) der betrachteten
Krankheit ein, wo die Behandlung oder Verhütung noch einen weiteren aktiven
Bestandteil der erfindungsgemässen
Kombination einschliesst. In einer Ausführungsform sieht die Erfindung
zum Beispiel die Verwendung eines SERM in der Zubereitung eines
Medikaments vor, das in Kombination mit einer Sexualsteroid-Vorstufe,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus DHEA, DHEA-S, 5-Diol und Pro-Pharmaka besteht, die
in vivo zu einer der vorstehenden Sexualsteroid-Vorstufen umgewandelt
werden, zur Behandlung einer der Krankheiten verwendet werden soll,
für die
eine Wirksamkeit der vorliegenden Kombinationstherapie angenommen
wird (d.h. Brustkrebs, Endometriumkrebs, Gebärmutterkrebs, Eierstockkrebs,
Osteoporose, Hypercholesterinämie,
Hyperlipidämie
and Atherosklerose). In einer weiteren Ausführungsform sieht die Erfindung die
Verwendung einer Sexualsteroid-Vorstufe,
die aus der Gruppe ausgewählt
ist, die aus DHEA, DHEA-S, 5-Diol und Pro-pharmaka besteht, die
in vivo zu einer der vorstehenden Sexualsteroid-Vorstufen umgewandelt werden,
in der Zubereitung eines Medikaments vor, das in Kombination mit
einem SERM zur Behandlung einer der gleichen Krankheiten verwendet
werden soll.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird DHEA nicht als die Vorstufe verwendet. In einer
anderen Ausführungsform
wird EM-800 nicht als der SERM verwendet. In einer weiteren Ausführungsform
wird die Kombination von DHEA und EM-800 nicht verwendet.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird DHEA in Kombination mit EM-1538 verwendet.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die Wirkung einer neunmonatigen Behandlung mit DHEA (10 mg, perkutan,
einmal täglich) oder
EM-800 (75 μg,
oral, einmal täglich)
allein oder kombiniert auf das Auftreten von durch DMBA induzierten Mammakarzinomen
in der Ratte über
die Beobachtungszeit von 279 Tagen hinweg. Die Daten sind in Prozent der
Gesamtzahl der Tiere in jeder Gruppe ausgedrückt.
-
2 zeigt die Wirkung einer neunmonatigen
Behandlung mit DHEA (10 mg, perkutan, einmal täglich) oder EM-800 (75 μg, oral einmal
täglich)
allein oder kombiniert auf die durchschnittliche Tumorzahl je tumorbefallenes
Tier (A) und auf die durchschnittliche Tumorgrösse je tumorbefallene Ratte
(B) über
die Beobachtungszeit von 279 Tagen hinweg. Die Daten sind als Mittelwerte ± SEM ausgedrückt.
-
3 zeigt die Wirkung einer neunmonatigen
Behandlung mit DHEA (10 mg, perkutan, einmal täglich) oder EM-800 (75 μg, oral,
einmal täglich)
allein oder kombiniert auf Serum-Triglycerid- (A) und -Cholesterinspiegel
(B) in der Ratte. Die Daten sind als Mittelwerte ± SEM ausgedrückt. **)
P < 0.01 experimentell
gegen entsprechende Kontrolle.
-
4 zeigt: A) die Wirkung steigender Dosierungen
von DHEA (0,3 mg, 1,0 mg oder 3,0 mg), zweimal täglich perkutan verabreicht,
auf die durchschnittliche ZR-75-1-Tumorgrösse in ovariektomierten (OVX),
zusätzlich
mit Estron versorgten nackten Mäusen.
OVX-Kontrollmäuse,
die den Träger
allein erhalten, werden als zusätzliche
Kontrollen verwendet. Die anfängliche
Tumorgrösse
wurde als 100% genommen. DHEA wurde perkutan (p.c.) in 0,02 ml einer
Lösung
in 50% Ethanol + 50% Propylenglykol auf die Rückenhaut verabreicht. B) Die
Wirkung einer 9,5-monatigen Behandlung mit steigenden Dosierungen
von DHEA oder EM-800 allein oder in Kombination auf das Gewicht
von ZR-75-1-Tumoren in zusätzlich
mit Estron versorgten nackten OVX-Mäusen. **) p < 0,01, behandelt
gegen zusätzlich
mit Estron versorgte OVX-Kontrollmäuse.
-
5 zeigt die Wirkung steigender oraler
Dosierungen des Antiestrogens EM-800 (15 μg, 50 μg oder 100 μg) (A) oder einer perkutanen
Verabreichung steigender Dosierungen von DHEA (0,3, 1,0 oder 3,0
mg) in Kombination mit EM-800 (15 μg) oder von EM-800 allein (B)
während
9,5 Monaten auf die durchschnittliche Grösse von ZR-75-1-Tumoren in
ovariektomierten (OVX), zusätzlich
mit Estron versorgten nackten Mäusen. Die
anfängliche
Tumorgrösse
wurde als 100% angenommen. OVX-Kontrollmäuse, die den Träger allein
erhielten, wurden als zusätzliche
Kontrollen benutzt. Estron wurde subkutan einmal täglich in
einer Dosierung von 0,5 μg
verabreicht, während
DHEA in 50% Ethanol + 50% Propylenglykol aufgelöst und zweimal täglich in
einem Volumen von 0,02 ml auf die Rückenhaut appliziert wurde.
Ein Vergleich wurde auch mit OVX-Tieren angestellt, die den Träger allein
erhielten.
-
6 zeigt
die Wirkung einer 12-monatigen Behandlung mit Dehydroepiandrosteron
(DHEA) allein oder in Kombination mit Flutamid oder EM-800 auf das
trabekuläre
Knochenvolumen in ovariektomierten Ratten. Unversehrte Tiere wurden
als zusätzliche
Kontrollen hinzugefügt.
Die Daten werden als Mittelwerte f SEM dargestellt. **) p < 0.01 gegen OVX-Kontrolle.
-
7 zeigt
die Wirkung einer 12-monatigen Behandlung mit Dehydroepiandrosteron
(DHEA) allein oder in Kombination mit Flutamid oder EM-800 auf die
Trabekelzahl in ovariektomierten Ratten. Unversehrte Tiere wurden
als zusätzliche
Kontrollen hinzuge fügt.
Die Daten werden als Mittelwerte + SEM dargestellt. **) p < 0.01 gegen OVX-Kontrolle.
-
8 zeigt proximale Schienbeinmetaphysen
von unversehrten Kontroll- (A), ovariektomierten Kontroll- (B) und
ovariektomierten Ratten, die mit DHEA allein (C) oder in Kombination
mit Flutamid (D) oder EM-800 (E) behandelt worden waren. Man bemerke
die verringerte Menge an trabekulärem Knochen (T) in den ovariektomierten
Kontrolltieren (B) und den signifikanten Anstieg des trabekulären Knochenvolumens
(T), der nach DHEA-Verabreichung induziert wurde (C). Der Zusatz
von Flutamid zu DHEA blockierte die Wirkung von DHEA auf das trabekuläre Knochenvolumen
teilweise (D), während
die Kombination von DHEA und EM-800 vollkommenen Schutz gegen den
mit Ovariektomie verbundenen Knochenverlust lieferte. Modifizierte Masson-Goldner-Trichromfärbung, vergr.
80 x. T: Trabekeln, GP: Wachstumsplatte.
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9 zeigt
die Wirkung steigender Dosierungen (0,01, 0,03, 0,1, 0,3 und 1 mg/kg)
von EM-800, EM-1538 und Raloxifen (EM-1105), täglich während vier Tagen per os verabreicht,
auf den Cholesterinspiegel ovariektomierter Ratten.
-
10 zeigt
die Wirkung einer 34-wöchigen
Behandlung mit Dehydroepiandrosteron (DHEA) allein oder in Kombination
mit EM-1538 (EM-652·HCl)
auf Lendenwirbelsäulen-BMD
in ovariektomierten Ratten. Unversehrte Tiere wurden als zusätzliche
Kontrollen hinzugefügt.
Die Daten werden als Mittelwerte ± SEM dargestellt. **) p < 0.01 gegen OVX-Kontrollen.
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11 zeigt
die kombinierte Wirkung von SERM (EM-652) und DHEA auf Menopausen-Parameter. Keine
negative Wirkung wird erwartet.
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12 zeigt
die Plasmakonzentration von DHEA (ng/ml) (Y-Achse) in Anhängigkeit
von der Zeit (X-Achse) nach einer einzelnen oralen Aufnahme bevorzugter
Sexualsteroid-Vorstufen der Erfindung (150 μmol/Ratte) in männlichen
Ratten. Im Einsatz wird die Fläche
unter der Kurve (AUC: area under the curve) über 24 h für das durch diese Verbindungen
induzierte DHEA gezeigt.
EM-760 | Dehydroepiandrosteron |
EM-900 | 5-Androsten-3β,17β-diol |
EM-1304 | 5-Androsten-3β,17β-diol-3-acetat |
EM-1305-CS | 5-Androsten-3β,17β-diol-diacetat |
EM-1397 | 5-Androsten-3β,l7β-diol-3-acetat-l7-benzoat |
EM-1400 | 5-Androsten-3β,17β-diol-dibenzoat |
EM-1410 | 5-Androsten-3β,17β-diol-dipropionat |
EM-1474-D | 5-Androsten-3β,17β-diol-dihemisuccinat |
-
13 zeigt
die Plasmakonzentration von 5-Androgen-3β,17β-diol (ng/ml) (Y-Achse) in Abhängigkeit von
der Zeit (X-Achse) nach einer einzelnen oralen Aufnahme bevorzugter
Sexualsteroid-Vorstufen der Erfindung (150 μmol/Ratte) in männlichen
Ratten. Im Einsatz wird die Fläche
unter der Kurve (AUC) über
24 h für das
durch diese Verbindungen induzierte DHEA gezeigt.
EM-760 | Dehydroepiandrosteron |
EM-900 | 5-Androsten-3β,17β-diol |
EM-1304 | 5-Androsten-3β,17β-diol-3-acetat |
EM-1305-CS | 5-Androsten-3β,17β-diol-diacetat |
EM-1397 | 5-Androsten-3β,l7β-diol-3-acetat-l7-benzoat |
EM-1400 | 5-Androsten-3β,17β-diol-dibenzoat |
EM-1410 | 5-Androsten-3β,17β-diol-dipropionat |
EM-1474-D | 5-Androsten-3β,17β-diol-dihemisuccinat |
-
DETAILBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Es
ist bekannt, dass Estrogene die Proliferation von Brustepithelzellen
stimulieren, und es wird angenommen, dass die Zellproliferation
selbst die Gefahr von Krebs erhöht,
indem zufällige
genetische Fehler angesammelt werden, die zu Neoplasien führen können (Preston
Martin und Mitautoren, Cancer Res. 50: 7415–21, 1990). Von dieser Auffassung
ausgehend sind zur Verhütung
von Brustkrebs Antiestrogene mit dem Ziel eingeführt worden, die Geschwindigkeit
der durch Estrogene stimulierten Zellteilung zu verringern.
-
Der
Verlust der zyklischen Eierstockaktivität bei weiblichen Sprague-Dawley-Ratten
nach dem zehnten Lebensmonat wird von erhöhten Serum-Estrogen- und -Prolactin-Spiegeln
und verringerten Serum-Androgen- und -Progesteron-Konzentrationen
begleitet (Lu und Mit autoren, 61st Annual
Meeting of the Endocrine Society 106 (Abstrakt Nr. 134), 1979; Tang
und Mitautoren, Biol. Reprod. 31: 399–413, 1984; Russo und Mitautoren,
Monographs on Pathology of Laboratory Animals: Integument and Mammary
Glands [Monografien zur Pathologie von Labortieren: Integument und
Milchdrüsen]
252–266,
1989; Sortino und Wise, Endocrinology 124: 90–96, 1989; Cardy, Vet. Pathol.
28: 139–145,
1991). Diese hormonalen Veränderungen,
die spontan in alternden weiblichen Ratten eintreten, sind mit multifokaler
Proliferation und erhöhter
sekretorischer Aktivität des
azinären
und alveolären
Gewebes sowie mit einer Gangerweiterung der Milchdrüsen und
Zystenbildung verbunden (Boorman und Mitautoren, 433, 1990; Cardy,
Vet. Pathol. 28: 139–145,
1991). Es sollte erwähnt werden,
dass hyperplastische und neoplastische Veränderungen der Milchdrüsen bei
der Ratte oft von erhöhten
Estrogen- und Prolactinspiegeln begleitet werden (Meites, J. Neural.
Transm. 48: 25–42,
1980). Die Behandlung mit EM-800, einem SERM der vorliegenden Erfindung,
induziert Milchdrüsenarophie,
die durch eine Abnahme der Grösse
und Anzahl der lobulären
Strukturen, aber keinerlei Anzeichen für sekretorische Aktivität gekennzeichnet
ist, was auf die potente antiestrogene Aktivität von EM-800 in den Milchdrüsen hinweist (Luo und Mitautoren,
Endocrinology 138: 4435–4444,
1997).
-
Die
Behandlung mit DHEA, einer Sexualsteroid-Vorstufe der vorliegenden
Erfindung, führt
zu einem Anstieg des Serum-DHEAs und -5-Diols, während die Serum-4-Dion-, -Testosteron-,
-Dihydrotestosteron- und -Estradiolspiegel nur mässig ansteigen oder eher unverändert bleiben,
was die intrazelluläre
biologische Umformung dieses Steroid-Vorläufers in peripheren Geweben
bestätigt
(Labrie und Mitautoren, Mol. Cell. Endocrinol. 78: C113–C118, 1991).
Die stimulierende Wirkung von oral verabreichtem DHEA auf Serumandrogene wie
Testosteron and Dihydrotestosteron hat aber eine grössere Amplitude
als die Wirkung auf Serumestrogene, was nahe legt, dass DHEA in
diesen Tieren vorwiegend zu Androgenen umgewandelt wird. Diese Beobachtung
stimmt mit den Daten überein,
die in Frauen erhalten wurden, bei denen die Bildung von Androgenen aus
DHEA eine wichtigere Route als die Umwandlung von DHEA zu Estrogenen
war (Morales und Mitautoren, J. Clin. Endocrinol. Metab. 78: 1360–1367, 1994;
Labrie und Mitautoren, Ann. N. Y. Acad. Sci. 774: 16–28, 1995;
Labrie und Mitautoren, Steroids 62: 148–158, 1997).
-
In
Kenntnis der oben beschriebenen, potenten antiestrogenen Aktivität, die zu
Milchdrüsenatrophie führt, und
der vorwiegend androgenen Wirkung von DHEA auf die Milchdrüsen lassen
sich die histomorphologischen Veränderungen, die bei Tieren beobachtet
werden, die mit der Kombination eines SERMs mit einer Sexualsteroid-Vorstufe
behandelt wurden, am besten als eine unwidersetzte Wirkung von DHEA
in den Milchdrüsen
von Ratten erklären.
-
Die
wichtigste Beobachtung bestand darin, dass Androgene eine direkte
antiproliferative Aktivität
bezüglich
des in-vitro-Wachstums menschlicher ZR-75-1-Brustkrebszellen ausüben und
dass diese hemmende Wirkung von Androgenen zur Wirkung eines Antiestrogens
additiv ist (Poulin und Labrie, Cancer Res. 46: 4933–4937, 1986;
Poulin und Mitautoren, Breast Cancer Res. Treat. 12: 213–225, 1988). Ähnliche
Hemmwirkungen sind in vivo an ZR-75-1-Xenoimplantaten in nackten Mäusen beobachtet
worden (Dauvois und Mitautoren, Cancer Res. 51: 3131–3135, 1991).
Es konnte auch gezeigt werden, dass Androgene das Wachstum von durch
DMBA induzierten Mammakarzinomen in Ratten hemmen, wobei sich diese
Hemmung bei einer gleichzeitigen Verabreichung des reinen Antiandrogens
Flutamid umkehrt (Dauvois und Mitautoren, Breast Cancer Res. Treat.
14: 299–306,
1989). Zusammengenommen deuten die vorliegenden Daten auf die Beteiligung
des Androgenrezeptors an der hemmenden Wirkung von DHEA auf Brustkrebs
hin.
-
Da
Antiestrogene und Sexualsteroid-Vorstufen ihre hemmenden Wirkungen
auf Brustkrebs über
unterschiedliche Mechanismen ausüben,
zeigt die vorliegende Erfindung, dass die Kombination eines SERMs (EM-800)
und einer Sexualsteroid-Vorstufe (DHEA) potentere Hemmwirkungen
auf die Entwicklung von durch DMBA induzierten Mammakarzinomen bei
Ratten ausübt
als jede Verbindung allein, wie in 1 und 2 gut veranschaulicht. Tatsächlich ist
am Ende des Versuchs in Tieren, die sowohl DHEA als auch EM-800
empfangen hatten, kein durch DMBA induzierter Tumor gefunden worden.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt, dass die Kombination einer Sexualsteroid-Vorstufe
(DHEA) und eines SERMs (EM-800) die stimulierende Wirkung von DHEA
auf die Knochenbildung bewahrte und die hemmende Wirkung von SERM
(EM-800) allein auf Knochenumsatz und -resorption potenzierte, wie
durch das weitere Absinken des Harn-Hydroxyprolins und der Calciumausscheidung
im Harn bei Kombination der beiden Verbindungen belegt wird.
-
Wir
konnten zeigen, dass DHEA nützliche
Wirkungen auf Knochen sowohl in der weiblichen Ratte (Luo und Mitautoren,
Endocrinology 138: 4435–4444,
1997) als auch in postmenopausalen Frauen besitzt (Labrie und Mitautoren,
J. Clin. Endocrinol. Metab. 82: 3498–3505, 1997). So steigert in
unversehrten weiblichen Ratten eine Behandlung mit DHEA die Knochenmineraldichte
(BMD: bone mineral density) des ganzen Skeletts, der Lendenwirbelsäule und
des Oberschenkelknochens (Luo und Mitautoren, Endocrinology 138:
4435, 1997).
-
Andererseits
hatte eine Behandlung mit EM-800 keine signifikante Wirkung auf
BMD in unversehrten Tieren, obwohl potente stimulierende Wirkungen
in ovariektomierten Ratten beoachtet werden (Martel und Mitautoren,
unveröffentliche
Daten). Da EM-800 eine solche stimulierende Wirkung auf BMD des
Gesamtskeletts, der Lendenwirbelsäule und des Oberschenkelknochens
in ovariektomierten Ratten ausübt,
könnte
das Fehlen einer signifikanten stimulierenden Wirkung von EM-800
in unversehrten Tieren dadurch bedingt sein, dass die in unversehrten
weiblichen Ratten vorhandenen Sexualsteroide eine maximale Wirkung
auf BMD ausüben (Luo
und Mitautoren, Endocrinology 138: 4435–4444, 1997). In ähnlicher
Weise ist das Fehlen einer signifikanten Wirkung von EM-800 in ovariektomierten
Ratten, die bereits DHEA empfangen, wahrscheinlich durch die maximalen
stimulierenden Wirkungen bedingt, die durch die Androgene (und möglicherweise
die Estrogene) ausgeübt
werden, die aus exogener DHEA in Knochenzellen synthetisiert werden.
-
Bekanntlich
senken Estrogene Serum-Cholesterin, aber sie erhöhen oder sind ohne Wirkung
auf die Serum-Triglycerid-Spiegel (Love und Mitautoren, Ann. Intern.
Med. 115: 860–864,
1991; Walsh und Mitautoren, New Engl. J. Med. 325: 1196–1204, 1991;
Barrett-Connor, Am. J. Med. 95 (Suppl. 5A): 40S–43S, 1993; Russell und Mitautoren,
Atherosclerosis 100: 113–122,
1993; Black und Mitautoren, J. Clin. Invest. 93; 63–69, 1994; Dipippo
und Mitautoren, Endocrinology 136: 1020–1033, 1995; Ke und Mitautoren,
Endocrinology 136: 2435–2441,
1995). 3 zeigt, dass EM-800 in Ratten
sowohl hypocholesterinämische
als auch hypotriglyceridämische
Wirkungen hat, also seine einzigartige Wirkung auf das Serumlipidprofil
ausübt,
die sich anscheinend von der anderer SERM wie Tamoxifen (Bruning
und Mitautoren, Br. J. Cancer 58: 497–499, 1988; Love und Mitautoren,
J. Natl. Cancer Inst. 82: 1327–1332,
1990; Dipippo und Mitautoren, Endocrinology 136: 1020–1033, 1995;
Ke und Mitautoren, Endocrinology 136: 2435–2441, 1995), Droloxifen (Ke
und Mitautoren, Endocrinology 136: 2435–2441, 1995) und Raloxifen
(Black und Mitautoren, J. Clin. Invest. 93: 63–69, 1994) unterscheidet. In
der Kombination von DHEA und EM-800 wurden die hypocholesterinämischen
und hypotriglyceridämischen
Wirkungen von EM-800 bewahrt, was nahe legt, dass eine solche Kombination
nützliche
Wirkungen auf die Serumlipide haben könnte.
-
Es
sollte erwähnt
werden, dass sich Ratten und Menschen im Serumlipidprofil markant
unterscheiden. Da aber an der hypocholesterinämischen Wirkung der Estrogene
wie auch der Antiestrogene ein von Estrogenrezeptoren vermittelter
Mechanismus beteiligt ist (Lundeen und Mitautoren, Endocrinology
138: 1552–1558,
1997), bleibt die Ratte ein nützliches
Modell für
Untersuchungen der Cholesterin senkenden Wirkung von Estrogenen
und „Antiestrogenen" im Menschen.
-
Kurz
gesagt werden durch die oben beschriebenen Daten die Wirkungen der
Kombination eines SERM (EM-800) mit einer Sexualsteroid-Vorstufe
(DHEA) auf die Entwicklung von DMBA-induzierten Mammakarzinomen
wie auch die Schutzwirkungen einer solchen Kom bination auf Knochenmasse
und Serumlipide deutlich aufgezeigt. Solche Daten legen die zusätzlichen
nützlichen
Wirkungen einer solchen Kombination für die Behandlung und Verhütung von
Osteoporose bei verbessertem Lipidprofil nahe.
-
Wir
haben auch die potentielle Wechselwirkung der hemmenden Wirkungen
des neuartigen Antiestrogens (EM-800) und der Sexualsteroid-Vorstufe
(DHEA) auf das Wachstum menschlicher ZR-75-1-Brustkrebs-Xenoimplantate
in nackten Mäusen
bei kombinierer Verabreichung der beiden Wirkstoffe untersucht. 4 und 5 zeigen,
dass bei den verwendeten Dosierungen DHEA selbst eine 50- bis 80-prozentige
Hemmung des Tumorwachstums hervorruft, während die fast vollständige Hemmung
des Tumorwachstums, die durch eine niedrige Dosis des Antiestrogens
erreicht wurde, durch DHEA nicht beeinträchtigt wurde.
-
Die
Grenzen von Messungen der Knochenmineraldichte (BMD) sind gut bekannt.
Zum Beispiel zeigten BMD-Messungen keine Veränderung bei Ratten, die mit
dem steroidalen Antiestrogen ICI 182780 behandelt worden waren (Wakeling,
Breast Cancer Res. Treat. 25: 1–9,
1993), während
hemmende Veränderungen durch
Histomorphometrie aufgezeigt wurden (Gallagher und Mitautoren, Endocrinology
133: 2787–2791, 1993). Über ähnliche
Unterschiede wurde bei Tamoxifen berichtet (Jordan und Mitautoren,
Breast Cancer Res. Treat. 10: 31–35, 1987; Sibonga und Mitautoren,
Breast Cancer Res. Treatm. 41: 71–79, 1996).
-
Es
sollte darauf hingewiesen werden, dass verringerte Knochenmineraldichte
nicht die einzige mit verminderter Knochenstärke einhergehende Abnormalität ist (Guidelines
for preclinical and clinical evaluation of agents used in the prevention
or treatment of postmenopausal osteoporosis [Richtlinien für die präklinische und
klinische Bewertung von Mitteln, die in der Verhütung oder Behandlung von postmenopausaler
Osteoporose verwendet werden], Division of Metabolism and Endocrine
Drug Products, FDA, Mai 1994). Es ist daher wichtig, die durch verschiedene
Verbindungen und Behandlungen induzierten Veränderungen in biochemischen
Parametern des Knochenmetabolismus zu analysieren, um bessere Erkenntnisse über ihre
Wirkung zu gewinnen.
-
Es
ist besonders wichtig, darauf hinzuweisen, dass die Kombination
von DHEA und EM-800 unerwartete nützliche Auswirkungen auf wichtige
biochemische Parameter des Knochenmetabolismus hatte. Tatsächlich hatte
DHEA allein keine Auswirkung auf das Hydroxyprolin/Kreatinin-Verhältnis im
Harn, das ein Anzeiger für
Knochenresorption ist. Ausserdem konnte keine Auswirkung von DHEA
auf die tägliche
Ausscheidung von Calcium oder Phosphor im Harn nachgewiesen werden
(Luo und Mitautoren, Endocrinology 138: 4435–4444, 1997). Auf der anderen
Hand senkte EM-800 das Hydroxyprolin/Kreatinin-Verhältnis im
Harn um 48%, während ähnlich wie
bei DHEA keine Auswirkung von EM-800 auf die Ausscheidung von Calcium
oder Phosphor im Harn zu sehen war. Ausserdem hatte EM-800 keine
Auswirkung auf die Aktivität
der alkalischen Phosphatase im Serum, die ein Anzeiger für Knochenbildung
ist, während
DHEA den Wert dieses Parameters um ewa 75% erhöhte (Luo und Mitautoren, Endocrinology
138: 4435–4444,
1997).
-
Eine
der unerwarteten Auswirkungen der Kombination von DHEA und EM-800
bezieht sich auf das Hydroxyprolin/Kreatinin-Verhältnis im
Harn, das ein Anzeiger für
Knochenresorption ist und um 69% verringert war, wenn DHEA und EM-800
kombiniert vorlagen, wobei sich dieser Wert statistisch von der
durch EM-800 allein erreichten 48-%igen Hemmung unterscheidet (p < 0,01), während DHEA
allein keinerlei Wirkung hatte. Somit erhöht der Zusatz von DHEA zu EM-800
die hemmende Wirkung von EM-800 auf die Knochenreabsorption um 50%.
Sehr wichtig war eine weitere unerwartete Auswirkung des Zusatzes
von DHEA zu EM-800,
nämlich
eine ungefähr
84-%ige Abnahme von Calcium im Harn (von 23,17 ± 1.55 auf 3,71 ± 0,75 μmol/24 h/100
g (p < 0,01) und
eine 55-%ige Abnahme von Phosphor im Harn (von 132,72 ± 6,08
auf 59,06 ± 4,76 μmol/24 h/100
g (p < 0,01) (Luo
und Mitautoren, Endocrinology 138: 4435–4444, 1997).
-
-
Es
ist auch interessant zu vermerken, dass die potente hemmende Wirkung
von EM-800 auf Serum-Cholesterin
durch eine gleichzeitige Behandlung mit DHEA nicht verhindert wird
(Luo und Mitautoren, Endocrinology 138: 4435–4444, 1997).
-
Während Raloxifen
und ähnliche
Verbindungen Knochenverlust und eine Abnahme von Serum-Cholesterin
verhindern (wie Estrogene), sollte erwähnt werden, dass bei einem
Vergleich der Wirkung von Raloxifen mit Premarin auf die BMD die
Wirkung von Raloxifen auf die BMD weniger potent war als die von
Premarin (Minutes of the Endocrinology and Metabolism Drugs Advisory
Committee, FDA, Donnerstag-Sitzung Nr. 68, 20. November 1997).
-
Die
vorliegenden, an Ratten gewonnenen Ergebnisse zeigen deutlich, dass
DHEA die nützlichen
Auswirkungen liefern kann, die bei der alleinigen Verwendung eines
selektiven Estrogenrezeptormodulators (SERM) wie EM-800, Raloxifen
usw. fehlen. Während
ein SERM auf die Hemmung von Knochenresorption beschränkte Auswirkungen
hat, wird angenommen, dass der Zusatz von DHEA, 5-Diol, DHEA-S die
Knochenbildung stimuliert (eine bei einem SERM oder Estrogen nicht
zu findende Auswirkung) und des Weiteren die Knochenresorption über die
mit EM-800 erreichte Wirkung hinaus verringert.
-
Es
ist wichtig, dass die Kombination von EM-800 und DHEA in ovariektomierten
Ratten, die während zwölf Monaten
behandelt worden waren, nützliche
Auswirkungen auf die Knochenmorphometrie hat. Das trabekuläre Knochenvolumen
ist für
Knochenfestigkeit und die Verhütung
von Knochenbrüchen
besonders wichtig. So erhöhte
sich in der oben erwähnten
Untersuchung das trabekuläre
Knochenvolumen des Schienbeins in ovariektomiertem Ratten von 4,1 ± 0,7%
auf 11,9 ± 0,6%
(p < 0,01) mit
DHEA allein, während
der Zusatz von EM-800 zu DHEA das trabekuläre Knochenvolumen weiter auf
14,7 ± 1,4%
erhöhte,
was ein Wert ist, der dem in unversehrten Kontrollen gefundenen ähnlich ist
(6).
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In
ovariektomierten Ratten erhöhte
die Behandlung mit DHEA den Wert von 0,57 + 0,08 pro mm für die trabekuläre Knochenzahl
um 137% gegenüber
ovariektomierten Kontrollen. Die stimulierende Wirkung von DHEA
erreichte somit 1,27 ± 0,1
pro mm, während
eine gleichzeitige Behandlung mit EM-800 und DHEA zu einer zusätzlichen
Erhöhung
der trabekulären
Knochenzahl um 28% (p < 0,01)
gegenüber
der mit DHEA allein erreichten führte
(7). Ähnlich
führte
der Zusatz von EM-800 zur DHEA-Behandlung zu einer zusätzlichen Abnahme
des trabekulären
Knochenabstands um 15% (p < 0,05)
gegenüber
der mit DHEA allein erreichten, führte also zu Werten, die sich
von den in unversehrten Kontrollen beobachteten nicht unterschieden.
-
Als
eine Ergänzung
zu den in 6 und 7 vorgestellten
Zahlenwerten veranschaulicht 8 die durch
DHEA induzierte Erhöhung
des trabekulären
Knochenvolumens in der proximalen Schienbeinmetaphyse in ovariektomierten,
behandelten Tieren (C) im Vergleich zu ovariektomierten Kontrollen
(B) sowie die teilweise Hemmung der stimulierenden Wirkung von DHEA
nach einem Zusatz von Flutamid zur DHEA-Behandlung (D). Andererseits
führte
die Verabreichung von DHEA in Kombination mit EM-800 zu einer völligen Verhütung der
durch Ovariektomie induzierten Osteopenie (E), indem das trabekuläre Knochenvolumen
dem in unversehrten Kontrollen beobachteten (A) vergleichbar war.
-
Der
bei der Menopause in Frauen beobachtete Knochenverlust steht vermutlich
mit einer Erhöhung der
Knochenresorption in Beziehung, die durch die sekundäre Erhöhung der
Knochenbildung nicht voll kompensiert wird. Tatsächlich sind bei Osteoporose
die Parameter der Knochenbildung wie auch die der Knochenresorption
erhöht,
und Knochenresorption wie auch Knochenbildung wird durch die Estrogenersatztherapie
gehemmt. Es wird daher angenommen, dass die hemmende Wirkung des
Estrogenersatzes auf Knochenbildung aus einem gekoppelten Mechanismus
zwischen Knochenresorption und Knochenbildung entsteht, so dass
die primäre,
durch Estrogen induzierte Verringerung der Knochenresorption eine
Verringerung der Knochenbildung nach sich zieht (Parfitt, Calcified
Tissue International 36 Suppl. 1: S37–S45, 1984).
-
Die
Festigkeit spongiöser
Knochen und die daraus folgende Bruchresistenz hängen nicht nur von der Gesamtmenge
des spongiösen
Knochens ab, sondern auch von der trabekulären Mikrostruktur, wie sie
durch die Anzahl, Grösse
und Verteilung der Trabekeln bestimmt wird. Der Verlust der Eierstockfunktion
in postmenopausalen Frauen wird von einer signifikanten Abnahme
des trabekulären
Knochengesamtvolumens begleitet (Melsen und Mitautoren, Acta Pathologica & Microbiologica
Scandinavia 86: 70–81,
1978; Vakamatsou und Mitautoren, Calcified Tissue International
37: 594–597,
1985), hauptsächlich
verbunden mit einer Abnahme der Anzahl, zu einem geringeren Grade
der Breite der Trabekeln (Weinstein und Hutson, Bone 8: 137–142, 1987).
-
In
der vorliegenden Untersuchung wurde die stimulierende androgene
Wirkung von DHEA an fast allen untersuchten histomorphometrischen
Knochenparametern beobachtet. So führte DHEA zu einer signifikanten
Erhöhung
des trabekulären
Knochenvolumens wie auch der Trabekelzahl, aber senkte die intertrabekuläre Fläche.
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Um
den kombinationstherapeutischen Aspekt der Erfindung für alle hier
diskutierten Indikationen zu befördern,
werden pharmazeutische Zusammensetzungen durch die Erfindung in
Betracht gezogen, die sowohl den SERM oder die Bisphosphonatverbindung
als auch die Sexualsteroid-Vorstufe (DHEA, DHEAS, 5-Diol) zur gleichzeitigen
Verabreichung in einer einzigen Zusammensetzung enthalten. Die Zusammensetzung kann
sich für
eine Verabreichung in jeder herkömmlichen
Weise eignen, einschliesslich, aber nicht beschränkt auf eine orale Verabreichung,
subkutane Injektion, intramuskuläre
Injektion oder perkutane Verabreichung. In anderen Ausführungsformen
wird ein Kit zur Verfügung
gestellt, der einen oder mehrere SERM oder Bisphosphonat und Sexualsteroid-Vorstufen
in getrennten Behältern
oder einem Behälter
enthält.
Der Kit kann geeignete Materialien für eine orale Verabreichung,
zum Beispiel Tabletten, Kapseln, Sirupe und dergleichen und für eine transdermale
Verabreichung zum Beispiel Salben, Lotionen, Gele, Cremes, Pflaster
für eine
langzeitige Freisetzung usw. enthalten.
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Die
Anmelder nehmen an, dass eine Verabreichung von SERM und Sexualsteroid-Vorstufen
in der Behandlung und/oder Verhütung
der Entwicklung von Osteoporose, Brustkrebs, Hypercholesterinämie, Hyperlipidämie oder
Atherosklerose nützlich
ist. Die aktiven Bestandteile der Erfindung (ob SERM oder Vorstufe
oder Bisphosphonat oder sonstige) können auf vielfältige Art
formuliert und verabreicht werden.
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Ein
aktiver Bestandteil für
transdermal oder transmukosal liegt bevorzugt in einer Menge von
0,5 bis 20 Gewichts-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der pharmazeutischen
Zusammensetzung, vor, stärker
bevorzugt in einer Menge zwischen 2 und 10%. DHEA oder 5-Diol sollten für eine perkutane
Verabreichung in einer Konzentration von mindestens 7% vorliegen.
Als eine Alternative kann der aktive Bestandteil in ein transdermales
Pflaster eingebracht werden, das die fachbekannten Strukturen hat,
zum Beispiel Strukturen wie die in
EP
0 279 982 vorgestellten.
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Wenn
als eine Salbe, Lotion, ein Gel oder eine Creme formuliert, wird
die aktive Verbindung mit einem geeigneten Träger vermischt, der mit der
menschlichen Haut oder Schleimhaut verträglich ist und das transdermale
Eindringen der Verbindung durch die Haut oder Schleimhaut verstärkt. Geeignete
Träger
sind im Fach bekannt und schliessen Klucel HF und Glaxal-Base ein,
ohne darauf beschränkt
zu sein. Einige sind im Handel erhältlich, zum Beispiel Glaxal-Base
von Glaxal Canada Ltd. Co. Andere geeignete Träger sind bei Koller und Buri,
S. T. P. Pharma 3(2), 115–124,
1987, zu finden. Der Träger
ist bevorzugt einer, in dem der/die aktiven Bestandteile bei Umgebungstemperatur
in der Konzentration des aktiven Bestandteils löslich sind, die verwendet wird.
Der Träger
sollte eine genügend
hohe Viskosität
besitzen, um den Inhibitor auf einer eingegrenzten Haut- oder Schleimhautfläche zu halten,
auf die die Zusammensetzung aufgetragen worden ist, ohne innerhalb einer
Zeitdauer, die ein weitgehendes Eindringen der Vorstufe durch die
eingegrenzte Haut- oder Schleimhautfläche und in den Blutstrom ermöglicht,
wo sie eine erwünschte
klinische Wirkung entfaltet, zu verlaufen oder zu verdampfen. Der
Träger
ist typischerweise eine Mischung mehrerer Komponenten, zum Beispiel
pharmazeutisch annehmbarer Lösungsmittel
und eines Verdickungsmittels. Eine Mischung von organischen und
anorganischen Lösungsmitteln,
zum Beispiel Wasser und ein Alkohol wie Ethanol, kann zu hydrophiler
und lipophiler Löslichkeit
beitragen.
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Bevorzugte
Sexualsteroid-Vorstufen sind Dehydroepiandrosteron (DHEA) (erhältlich von
Diosynth Inc., Chicago, Illinois, USA), seine Pro-Pharmaka (erhältlich von
Steraloids, Wilton, New Hampshire, USA), 3-Androsten-3β,17β-diol und
seine Pro-Pharmaka EM-1304 und EM-01474-D (erhältlich von Steraloids, Wilton,
New Hampshire USA).
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Es
wird bevorzugt, dass die Sexualsteroid-Vorstufe als ein alkoholisches
Gel formuliert wird, das 2,0 bis 10% Caprylsäure/Caprinsäure-Triglycerid (Neobee M-5);
10 bis 20% Hexylenglycol; 2,0 bis 10% Diethylenglykolmonomethylether
(Transcutol); 2,0 bis 10% Cyclomethicone (Dow Corning 345); 1,0
bis 2% Benzylalkohol und 1,0 bis 5,0% Hydroxypropylcellulose (Klucel
HF) enthält.
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Der
Träger
kann auch verschiedene Zusatzstoffe enthalten, die üblicherweise
in Salben und Lotionen verwendet werden und in der Kosmetik und
Medizin wohl bekannt sind. Zum Beispiel können Duftstoffe, Antioxidantien,
Parfüme,
Geliermittel, Verdickungsmittel wie Carboxymethylcellulose, Tenside,
Stabilisatoren, Emollienten, Farbstoffe und weitere, ähnliche
Mittel gegenwärtig
sein. Bei einer Verwendung zur Behandlung von systemischen Erkrankungen
sollte der Ort der Anwendung auf der Haut wechseln, um eine übermässige lokale
Konzentration des aktiven Bestandteils und eine mögliche Überstimulation
der Haut und Talgdrüsen durch
androgene Metaboliten der Sexualsteroid-Vorstufe zu vermeiden.
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In
einer pharmazeutischen Zusammensetzung für die orale Verabreichung liegen
DHEA oder eine andere Vorstufe bevorzugt in einer Konzentration
zwischen 5 und 98 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Zusammensetzung, stärker
bevorzugt zwischen 50 und 98% und besonders bevorzugt zwischen 80
und 98% vor. Eine einzige Vorstufe wie DHEA kann der alleinige aktive
Bestandteil sein, alternativ kann eine Mehrzahl von Vorstufen und/oder
ihren Analogen verwendet werden (zum Beispiel eine Kombination von DHEA,
DHEA-S, 5-Diol oder eine Kombination von zwei oder mehr Verbindungen,
die in vivo zu DHEA, DHEA-S oder 5-Diol umgewandelt werden, oder
eine Kombination von DHEA oder 5-Diol und einem oder mehreren ihrer
Analogen, die in vivo zu DHEA oder 5-Diol umgewandelt werden, usw.
Der Blutspiegel von DHEA ist das endgültige Kriterion für eine angemessene
Dosierung, bei der die invididuellen Unterschiede in der Absorption
und im Metabolismus berücksichtigt
werden.
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Bevorzugtermassen
wird der behandelnde Arzt vor allem am Anfang der Behandlung die
Gesamtreaktion des einzelnen Patienten auf DHEA und seine DHEA-Serumspiegel
(im Vergleich zu den oben diskutierten, bevorzugten Serumkonzentrationen)
sowie die Gesamtreaktion des Patienten auf die Behandlung überwachen
und die Dosierung wie erforderlich anpassen, sofern der Metabolismus
oder die Reaktion eines Patienten auf die Behandlung atypisch ist.
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Eine
erfindungsgemässe
Behandlung ist für
eine unbegrenzte Fortsetzung geeignet. Es wird erwartet, dass die
DHEA- und/oder 5-Diol-Behandlung einfach die DHEA-Spiegel innerhalb
eines Bereichs hält,
die dem ähneln,
der in Frauen vor der Menopause (Serumkonzentration zwischen 4 und
10 Mikrogramm pro Liter) oder in jungen erwachsenen Männern (Serumkonzentration
zwischen 4 und 10 Mikrogramm pro Liter) natürlich vorkommt.
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Die
SERM-Verbindung oder das Bisphosphonat und/oder die Sexualsteroidvorstufe
können
auch auf oralem Wege verabreicht werden und zur oralen Verabreichung
mit herkömmlichen
pharmazeutischen Vehikeln, zum Beispiel mit sprühgetrockneter Lactose, mikrokristalliner
Cellulose und Magnesiumstearat, zu Tabletten oder Kapseln formuliert
werden.
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Die
aktive Substanz kann durch Vermischen mit festen, pulverförmigen Trägersubstanzen
wie Natriumcitrat, Calciumcarbonat oder Dicalciumphosphat und Bindemitteln
wie Polyvinylpyrrolidon, Gelatine oder Celluloseabkömmlingen
zu Tabletten oder Drageekernen verarbeitet werden, möglicherweise
auch unter Zusatz von Schmierstoffen wie Magnesiumstearat, Natriumlaurylsulfat, „Carbowax" oder Polyethylenglykol.
Im Falle von oralen Verabreichungsformen können natürlich geschmacksverbessernde
Substanzen hinzugefügt werden.
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Als
weitere Formen können
Steckkapseln zum Beispiel aus Hartgelatine sowie geschlossene Weichgelatinekapseln
verwendet werden, die einen Weichmacher wie Glycerin enthalten.
Die Steckkapseln enthalten die aktive Substanz bevorzugt in Gestalt
von Granulat, zum Beispiel im Gemisch mit Füllstoffen wie Lactose, Saccharose,
Mannit, Stärken
wie Kartoffelstärke
oder Amylopectin, Celluloseabkömmlingen
oder hochdispersen Kieselsäuren.
In Weichgelatinekapseln ist die aktive Substanz bevorzugt in geeigneten
Flüssigkeiten wie
Pflanzenölen
oder flüssigen
Polyethylenglykolen aufgelöst
oder aufgeschlämmt.
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Die
Lotion, Salbe, das Gel oder die Creme sollten gründlich so in die Haut eingerieben
werden, dass kein Überschuss
offen sichtbar ist, und die Haut in diesem Bereich sollte nicht gewaschen
werden, ehe der grösste
Teil des transdermalen Eindringens stattgefunden hat, bevorzugt
während
mindestens vier Stunden und stärker
bevorzugt während
mindestens sechs Stunden.
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Ein
transdermales Pflaster kann verwendet werden, um die Vorstufe nach
bekannten Methoden abzugeben. Es wird typischerweise während einer
viel längeren
Zeitdauer angewendet, zum Beispiel ein bis vier Tage, aber bringt
den aktiven Bestandteil typischerweise mit einer kleineren Oberfläche in Berührung und
ermöglicht
eine langsame, konstante Zufuhr des aktiven Bestandteils.
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Eine
Anzahl transdermaler Arzneiabgabesysteme, die entwickelt worden
und im Gebrauch sind, eignen sich für die Abgabe des aktiven Bestandteils
der vorliegenden Erfindung. Die Freisetzungsgeschwindigkeit wird
typischerweise durch eine Matrixdiffusion oder durch den Durchgang
des aktiven Bestandteils durch eine begrenzende Membran geregelt.
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Mechanische
Aspekte transdermaler Vorrichtungen sind in der Ratte gut bekannt
und werden zum Beispiel in den US-Patenten 5 162 037, 5 154 922,
5 135 480, 4 666 441, 4 624 665, 3 742 951, 3 797 444, 4 568 343,
5 064 654, 5 071 644, 5 071 657 erklärt, deren Offenbarungen hier
durch Bezugnahme einbezogen werden. Zusätzlicher Hintergrund wird im
europäischen
Patent 0 279 982 und in der britischen Patentanmeldung 2 185 187
geliefert.
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Die
Vorrichtung kann eine von den allgemeinen, fachbekannten Typen sein,
darunter die transdermalen Abgabevorrichtungen vom Klebermatrix-
und Reservoirtyp. Die Vorrichtung kann Arzneimittel enthaltende Einbettungsmaterialien
mit Fasern umfassen, die den aktiven Inhaltsstoff und/oder Träger absorbieren.
In einer Vorrichtung vom Reservoirtyp kann das Reservoir durch eine
Polymermembran definiert sein, die für den Träger und den aktiven Bestandteil
undurchdringlich ist.
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In
einer transdermalen Vorrichtung hält die Vorrichtung selbst den
aktiven Bestandteil mit der gewünschten,
eingegrenzten Hautoberfläche
in Berührung.
In einer solchen Vorrichtung ist die Viskosität des Trägers für den aktiven Bestandteil weniger
kritisch als bei einer Creme oder einem Gel. Ein Lösungsmittelsystem für eine transdermale
Vorrichtung kann zum Beispiel Ölsäure, lineares
Alkohollactat und Dipropylenglykol oder andere, fachbekannte Lösungsmittelsysteme
enthalten. Der aktive Bestandteil kann im Träger aufgelöst oder aufgeschlämmt sein.
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Zur
Befestigung auf der Haut kann das transdermale Pflaster auf ein
medizinisches Klebeband mit einem in der Mitte ausgestanzten Loch
montiert werden. Der Klebstoff wird bevorzugt mit einer Abziehfolie
abgedeckt, um ihn vor der Verwendung zu schützen. Typische geeignete Abziehmaterialien
sind u.a. Polyethylen und mit Polyethylen beschichtetes Papier,
zur leichten Entfernung bevorzugt mit Silicon beschichtet. Um die Vorrichtung
anzubringen, wird die Folie einfach abgezogen und der Klebstoff
auf die Haut des Patienten aufgebracht. Im US-Patent 5 135 480, dessen Offenbarung
hier durch Bezugnahme einbezogen wird, beschreiben Bannon und Mitautoren
eine alternative Vorrichtung mit nichtklebenden Mitteln zur Befestigung
der Vorrichtung auf der Haut.
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Das
perkutane oder transmukosale Abgabesystem der Erfindung kann auch
als ein neuartiges und verbessertes Abgabesystem für die Verhütung und/oder
Behandlung von Osteoporose oder anderen Krankheiten verwendet werden,
die günstig
auf eine Behandlung mit Androgenen und/oder Estrogenen ansprechen.
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Ein
selektiver Estrogenrezeptormodulator der Erfindung besitzt eine
Molekülformel
mit den folgenden Merkmalen:
- a) zwei durch
ein bis zwei dazwischenliegende Kohlenstoffatome beabstandete aromatische
Ringe, wobei die beiden aromatischen Ringe entweder nicht substituiert
oder mit einer Hydroxylgruppe oder einer in vivo in Hydroxyl umgewandelten
Gruppe substituiert sind; und b) eine Seitenkette, die einen aromatischen
Ring sowie eine tertiäre
Aminfunktion oder deren Salz besitzt.
-
Ein
bevorzugter SERM der Erfindung ist EM-800, beschrieben in PCT/CA96/00097
(WO 96/26201). Die Molekülstruktur
von EM-800 ist:
-
-
Ein
weiterer bevorzugter SERM der Erfindung ist EM-01538:
-
-
EM-1538
(auch als EM-652.HCl bezeichnet) ist das Hydrochloridsalz des potenten
Antiestrogens EM-652. Verglichen mit EM-800 ist EM-1538 ein einfacher
und leichter zu synthetisierendes Salz. Es war auch einfach zu isolieren,
zu reinigen, ist kristallisierbar und wies eine gute Stabilität im festen
Zustand auf. Bei der Verabreichung entweder von EM-800 oder von
EM-1538 wird angenommen, dass in vivo die gleiche aktive Verbindung
entsteht.
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Weitere
bevorzugte SERM der Erfindung sind u.a. Tamoxifen ((Z)-2-[4-(1,2-Diphenyl-1-butenyl)]-N,N-dimethylethanamine)
(erhältlich
von Zeneca, UK), Toremifen (erhältlich
von Orion-Farmos Pharmaceuticals, Finnland, oder Schering-Plough),
Droloxifen und CP-336 156 (cis-1R-[4'-Pyrrolidino-ethoxyphenyl]-2S-phenyl-6-hydroxy-1,2,3,4-tetrahydronapthalin
D-(–)-Tartratsalz) (Pfizer
Inc., USA), Raloxifen (Eli Lilly and Co., USA), LY 335563 and LY
353381 (Eli Lilly and Co., USA), Iodoxifen (SmithKline Beecham,
USA), Levormeloxifen (3,4-trans-2,2-Dimethyl-3-phenyl-4-[4-(2-(2-(pyrrolidin-1-yl)ethoxy)phenyl]-7-methoxychroman) (Novo
Notdisk A/S, Denmark), das in Shalmi und Mitautoren, WO 97/25034,
WO 97/25035, WO 97/25037, WO 97/25038; und Korsgaard und Mitautoren,
WO 97/25036, offenbart wird, GW5638 (beschrieben von Willson und
Mitautoren, Endocrinology, 138(9), 3901–3911, 1997), und Indolabkömmlinge
(offenbart von Miller und Mitautoren,
EP 0 802 183 A1 ) und TSE 424, entwickelt
von Wyeth Avers (USA) und offenbart in
JP 10 036347 (American Home Products
Corporation), sowie in WO 97/32837 beschriebene nichtsteroidale
Estrogenabkömmlinge.
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Jeder
SERM, der für
Wirksamkeit nach Empfehlung des Herstellers verwendet wird, kann
verwendet werden. Geeignete Dosierungen sind im Fach bekannt. Jedes
andere nichtsteroidale Antiestrogen, das im Handel erhältlich ist,
kann erfindungsgemäss
verwendet werden. Jede Verbindung, die eine den SERM ähnliche
Aktivität
besitzt (Beispiel: Raloxifen kann verwendet werden).
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Erfindungsgemäss verabreichte
SERM werden bevorzugt in einer Dosierung im Bereich von 0,01 bis 10
mg/kg Körpergewicht
pro Tag (bevorzugt 0,05 bis 1,0 mg/kg) verabreicht, wobei 5 mg pro
Tag und insbesondere 10 mg pro Tag, unterteilt in zwei gleiche Dosierungen,
bei einer Person von durchschnittlichem Körpergewicht bevorzugt werden,
wenn oral verabreicht, oder in einer Dosierung im Bereich von 0,003
bis 3,0 mg/kg Körpergewicht
pro Tag (bevorzugt 0,015 bis 0,3 mg/ml), wobei 1,5 mg pro Tag und
insbesondere 3,0 mg pro Tag, unterteilt in zwei gleiche Dosierungen,
bei einer Person von durchschnittlichem Körpergewicht bevorzugt werden,
wenn parenteral (d.h. intramuskulär, subkutan oder perkutan)
verabreicht. Bevorzugt werden die SERM zusammen mit einem pharmazeutisch
annehmbaren Verdünnungsmittel
oder Träger
verabreicht, wie unten beschrieben.
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Bevorzugte
Bisphosphonate der Erfindung sind u.a. Alendronat [(4-Amino-1-hydroxybutyliden)bisphosphonsäure Dinatriumsalz-Hydrat],
erhältlich
von Merck Sharp and Dohme unter der Handelsbezeichnung Fosamax,
Etidronat [(1-Hydroxyethyliden)bisphosphonsäure-2,2'iminobisethanol], erhältlich von
Procter and Gamble unter den Handelsbezeichnungen Didrocal und Didronel,
Clodronat [(Dichlormethylen)bisphosphonsäure Dinatriumsalz], erhältlich von
Rhône-Poulenc
Rorer unter der Handelsbezeichnung Bonefos oder von Boehringer Mannheim unter
der Handelsbezeichnung Ostac sowie Pamidronat (3-Amino-1-hydroxypropyliden)bisphosphonsäure Dinatriumsalz),
erhältlich
von Geigy unter der Handelsbezeichnung Aredia. Risedronat (1-Hydroxy-2-(3-pyridinyl)ethylidenbisphosphonsäure Mononatriumsalz)
befindet sich in der klinischen Entwicklung. Alle anderen, im Handel
erhältlichen
Bisphosphonate können
erfindungsgemäss
verwendet werden, sämtlich
in der von den Herstellern empfohlenen Dosierung. Gleichermassen
können
Sexualsteroid-Vorstufen in Dosierungen verwendet werden, die im
Stande der Technik empfohlen werden, bevorzugt in Dosierungen, die
die Kreislaufspiegel auf die von gesunden Männern im Alter von 20 bis 30
Jahren oder die von prämenopausalen
erwachsenen Frauen zurückführen.
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Hinsichtlich
aller hier empfohlenen Dosierungen sollte der behandelnde Arzt die
Reaktion des einzelnen Patienten überwachen und die Dosierung
entsprechend anpassen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
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Tiere
-
Weibliche
Sprague-Dawley-Ratten [Crl:CD(SD)Br] wurden im Alter von 44 bis
46 Tagen von Charles River Canada Inc. (St. Constant, Quebec) bezogen
und zu zweit in Käfigen
in einer bezüglich
Licht (12 h Licht/Tag; Licht an um 07:15 Uhr) und Temperatur (22 ± 2°C) kontrollierten
Umgebung gehalten. Die Tiere erhielten Punna-Nagetierfutter und
Leitungswasser nach Belieben. Die Tierstudien wurden in Übereinstimmung mit
dem CCAC-Leitfaden für
die Pflege und Verwendung von Versuchstieren in einer vom Canadian
Council on Animal Care (CCAC) genehmigten Einrichtung durchgeführt.
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Induktion
von Milchdrüsentumoren
durch DMBA
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Mammakarzinome
wurden im Alter von 50 bis 52 Tagen durch eine einzelne intragastrische
Verabreichung von 20 mg DMBA (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO)
in 1 ml Maiskeimöl
induziert. Zwei Monate später wurden
zweiwöchentlich
Tumormessungen durchgeführt.
Die beiden grössten
zueinander senkrechten Durchmesser jedes Tumors wurden mit dem Tastzirkel
ermittelt, um die Tumorgrösse
wie beschrieben abzuschätzen (Asselin
und Mitautoren, Endocrinology 101: 666–671, 1977). Ort, Grösse und
Anzahl der Tumoren wurden notiert.
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Behandlung
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Die
Tiere wurden wahllos in Gruppen mit je 20 Ratten unterteilt, mit
Ausnahme der Kontrollgruppe mit 40 Tieren. Die Tiere wurden während 282
Tagen mit den folgenden behandelt: 1) Kontrollvehikel sowohl für DHEA als
auch für
EM-800; 2) EM-800 ((+)-7-Pivaloyloxy-3-(4'-pivaloyloxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-(2'''-piperidinoethoxy)phenyl)-2H-benzopyran)
(75 μg,
oral, einmal täglich)
in 0,5 ml einer Aufschlämmung
mit 4% Ethanol, 4% Polyethylenglykol-600, 1% Gelatine und 0,9% NaCl;
3) DHEA (10 mg, percutan, einmal täglich) in 0,5 ml 50% Ethanol,
50% Propylenglykol; und 4) mit EM-800 und DHEA. Die Behandlung wurde
drei Tage vor der oralen Verabreichung von DMBA begonnen. EM-800
wurde in der Arzneimittelchemischen Abteilung unseres Labors synthetisiert,
während
DHEA von Steraloids Inc.,Wilton, NH gekauft wurde.
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Viele
der Kontrolltiere und einige der mit EM-800 oder DHEA behandelten
Tiere wurden wegen übergrosser
Tumoren sechs Monate nach der DMBA-Verabreichung unter durch Isofluran
induzierter Anästhesie durch
Halsausrenken getötet.
Die Grösse
und Anzahl der Tumoren dieser Ratten beim Tod wurden zusammen mit
den in späteren
Zeitintervallen an überlebenden
Tieren gemessenen zur späteren
Analyse des Auftretens von Tumoren, der durchschnittlichen Anzahl
von Tumoren je tumorbefallener Ratte und der durchschnittlichen Tumorgrösse je tumorbefallenem
Tier verwendet. Die übrig
gebliebenen Tiere (neun Ratten von der Kontrollgruppe und 13 bis
19 Ratten von jeder anderen Gruppe) erhielten die Behandlung für weitere
drei Monate, um die Langzeit-Schutzwirkung von DHEA und EM-800 allein
bzw. in Kombination zu beobachten. Die Ratten wurden 279 Tage nach
der Verabreichung von DMBA getötet.
Die Gebärmütter, Vaginen
und Eierstöcke
wurden sofort entfernt, von Binde- und Fettgewebe getrennt und gewogen.
-
Mustergewinnung
und -verarbeitung
-
Urinmuster über 24 Stunden
wurden am Ende des Versuchs nach Überführung in metabolische Käfige (Allentown
Caging Equipment Co., Allentown, NJ) von den ersten neun Ratten
jeder Gruppe gewonnen. Zwei Harnmuster wurden an unterschiedlichen
Tagen für
jedes Tier gewonnen und analysiert, um den Einfluss der täglichen
Schwankung zu minimieren. Daher stellt jeder gezeigte Wert den Mittelwert
aus zwei an unterschiedlichen Tagen durchgeführten Messungen dar. Jeweils
0.5 ml Toluol wurde den Harnsammelröhrchen zugesetzt, um Harnverdampfung
und Bakterienwachstum zu verhindern, und das Harnvolumen wurde aufgezeichnet.
Rumpfblut wurde bei Tötung
aufgefangen und über
Nacht bei 4°C
gerinnen lassen, ehe es während
30 min bei 3000 U/min zentrifugiert wurde.
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Analyse der
biochemischen Harn- und Serumparameter
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Frische
Muster wurden für
die Prüfung
auf Kreatinin, Calcium und Phosphor im Harn und auf alkalische Phosphatse-Gesamtaktivität (tALP),
Cholesterin und Triglyceride im Serum verwendet. Diese biochemischen Parameter
wurden mit einem Monarch 2000 Chemistry System (Instrumentation
Laboratory Co. Lexington, MA) unter GLP-Bedingungen automatisch
gemessen. Hydroxyprolin im Harn wurde wie beschrieben gemessen (Podenphant
und Mitautoren, Clinica Chimica Acta 142: 145–148, 1984).
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Knochenmassemessungen
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Ratten
wurden mit einer i.p.-Injektion von Ketamin-Hydrochlorid und Diazepam
in Dosierungen von 50 bzw. 4 mg/kg Körpergewicht anästhetisiert.
Das gesamte Skelett und der rechte Oberschenkelknochen wurden mit
Doppelenergie-Röntgenabsorptiometrie
(DEXA; QDR 2000-7.10C, Hologic, Waltham, MA) gescannt, die mit einer
regional hochauflösenden
Software ausgerüstet
war. Die Scanfeldgrössen
betrugen 28,110 × 17,805 cm
and 5,0 × 1,902
cm, die Auflösungen
betrugen 0,1511 × 0,0761
cm and 0,0254 × 0,0127
cm, während
die Scangeschwindigkeiten 0,3608 bzw. 0,0956 mm/s für das Gesamtskelett
bzw. den Oberschenkelknochen betrugen. Sowohl der Knochenmineralgehalt
(BMC: bone mineral content) als auch die Knochenmineraldichte (BMD:
bone mineral density) des Gesamtskeletts, der Lendenwirbelsäule und
des Oberschenkelknochens wurden an den Scanbildern des Gesamtskeletts
und des Oberschenkelknochens gemessen.
-
Statistische
Analysen
-
Die
statistische Signifikanz wurde in Übereinstimmung mit dem multiplen
Spannweitentest von Duncan und Kramer gemessen (Biometrics 12: 307–310, 1956).
Das Auftreten von Mammatumoren wurde mit Fishers exaktem Test analysiert
(Conover, Practical Non parametric Statistics [Praktische parameterfreie
Statistik], 2. Auflage, 153–170,
1980). Die Daten werden als Mittelwerte ± S. E. M. (standard error
of the mean: Standardabweichung des Mittelwertes) dargestellt.
-
ERGEBNISSE
-
Wirkung auf
die Entwicklung von durch DMBA induzierten Mammakarzinomen
-
Wie
in 1 veranschaulicht, entwickelten 95% der Kontrolltiere
fühlbare
Mammatumoren innerhalb von 279 Tagen nach der Verabreichung von
DMBA. Eine Behandlung mit DHEA oder EM-800 verhinderte teilweise
die Entwicklung von durch DMBA induzierten Mammakarzinomen, das
Auftreten verringerte sich so auf 57% (p < 0,01) bzw. 38% (p < 0,01). Interessanterweise führte die
Kombination der beiden Verbindungen zu einer signifikant höheren Hemmwirkung
als die durch jede Verbindung allein erreichte (p < 0,01 gegen DHEA oder
EM-800 allein).
Tatsächlich
verschwanden die einzigen beiden Tumoren, die sich in der Gruppe
der mit beiden Verbindungen behandelten Tiere entwickelt hatten,
vor dem Ende des Versuchs.
-
Eine
Behandlung mit DHEA oder EM-800 verringerte die durchschnittliche
Anzahl von Tumoren je tumorbefallenem Tier von 4.7 ± 0.5 Tumoren
in den Kontrolltieren auf 3.4 ± 0.7
(ns: nicht signifikant) und 1.4 ± 0.3 (p < 0,01) Tumoren/Tier, während in
den Tieren, die beide Arzneimittel empfangen hatten, am Ende des Versuchs
kein Tumor gefunden wurde (p < 0,01
gegen die drei anderen Gruppen) (2A). Einer
der beiden Tumoren, die später
verschwanden, existierte von Tag 79 bis Tag 201 nach DMBA-Verabreichung,
während der
andere Tumor von Tag 176 bis Tag 257 fühlbar war. Es ist aus 2B ersichtlich,
dass DHEA oder EM-800 allein die durchschnittliche Tumorfläche je tumorbefallenem
Tier am Ende des Versuchs von 12,8 ± 1,3 cm2 auf 10,2 ± 2,1 cm2 (ns) bzw. 7,7 ± 1,8 cm2 (ns)
senkten, während
die Kombinationsbehandlung einen Nullwert ergab (p < 0,01 gegen die
anderen drei Gruppen). Die beiden Tumoren, die sich in der Gruppe
von Tieren entwickelten, die mit DHEA und EM-800 behandelt wurden,
wuchsen nicht grösser
als 1 cm2. Es sollte erwähnt werden, dass die wirklichen
Werte der durchschnittlichen Tumorfläche und die durchschnittliche
Tumorzahl je tumorbefallenes Tier in der Kontrollgruppe höher als
die in 2 dargestellten Werte sein
sollten, da viele der Ratten wegen der übermässigen Grösse der Tumoren vor Ende des
Versuchs getötet
werden mussten. Die zur Zeit der Tötung gemessenen Werte wurden
daher als solche in die in späteren
Zeitintervallen ausgeführten Berechnungen
einbezogen, um eine Verzerrung in der Kontrollgruppe zu minimieren,
die jedenfalls signifikant über
den anderen Gruppen blieb.
-
Wirkung auf
Knochen
-
Eine
langzeitige perkutane Verabreichung von DHEA an weibliche Ratten
induzierte Erhöhungen
der Knochenmineraldichte (BMD) des Gesamtskeletts, der Lendenwirbelsäule und
des Oberschenkelknochens um 6,9% (p < 0,01), 10,6% (p < 0,05) bzw. 8,2% (p < 0,01) (Tabelle
2). Andererseits wurde keine signifikante Veränderung in den mit EM-800 behandelten
Tieren gefunden. Wenn beide Verbindungen gleichzeitig verabreicht
wurden, waren die erhaltenen Werte vergleichbar mit den mit DHEA
allein erreichten.
-
Eine
Behandlung mit DHEA erhöhte
die alkalische Phosphatase-Gesamtaktivität (tALP) im Serum um 74% (p < 0,05), aber hatte
keine Auswirkung auf die tägliche
Ausscheidung von Calcium und Phosphor im Harn und auf das Verhältnis von
Hydroxyprolin zu Kreatinin im Harn (Tabelle 3). Andererseits senkte
eine Behandlung mit EM-800 das Verhältnis von Hydroxyprolin zu
Kreatinin im Harn um 48% (p < 0,01),
aber hatte keinen statistisch signifikanten Einfluss auf die tägliche Ausscheidung
von Calcium und Phosphor mit dem Harn oder auf die tALP-Serumaktivität. Die Kombination
von DHEA und EM-800 führte
zu einem Anstieg in der tALP-Serumaktivität (p < 0,01) ähnlich dem mit DHEA allein
erreichten und senkte das Verhältnis
von Hydroxyprolin zu Kreatinin im Harn um 69%, was ein signifikant
niedrigerer Wert (p < 0,01)
als der mit EM-800 allein erreichte ist. Ausserdem senkte die Kombination
der beiden Arzneien die tägliche
Ausscheidung von Calcium und Phosphor im Harn signifikant um 84%
(p < 0,01) bzw.
56% (p < 0,01),
während
mit jeder Arznei allein keine signifikante Veränderung beobachtet wurde (Tabelle
3).
-
Auswirkung auf Serumlipidspiegel
-
Eine
Langzeitbehandlung mit EM-800 senkte die Serum-Triglycerid- und
-Cholesterinspiegel um 72% (p < 0,01)
bzw. um 45% (p < 0,01),
während
eine Langzeitverabreichung von DHEA die Serum-Triglyceridspiegel
um 60% (p < 0,01)
senkte, wobei die Cholesterinspiegel unbeeinflusst blieben. Ausserdem
wurden Abnahmen um 42% (p < 0,01)
bzw. 52% (p < 0,01)
in den Serumkonzentrationen von Triglyceriden und Cholesterin in
Tieren gemessen, die sowohl mit EM-800 als auch mit DHEA behandelt
wurden (3).
-
-
-
Beispiel 2
-
ZUSAMMENFASSUNG
-
In
der Milchdrüse
werden Androgene aus der Steroidvorstufe Dehydroepiandrosteron (DHEA)
gebildet. Klinisches Beweismaterial deutet darauf hin, dass Androgene
eine inhibierende Wirkung auf Brustkrebs haben. Andererseits stimulieren
Estrogene die Entwicklung und das Wachstum von Brustkrebs. Wir haben
die Auswirkung von DHEA allein oder kombiniert mit dem neuerdings
beschriebenen reinen Antiestrogen EM-800 auf das Wachstum von Tumor- Xenoimplantaten untersucht,
die sich aus der menschlichen Brustkrebs-Zelllinie ZR-75-1 in ovariektomierten
nackten Mäusen
gebildet haben.
-
Die
Mäuse erhielten
unmittelbar nach der Ovariektomie tägliche subkutane Injektionen
von 0,3 μg
Estron (einem estrogenen Hormon). EM-800 (15, 50 oder 100 μg) wurde
oral einmal täglich
gegeben. DHEA wurde zweimal täglich
(Gesamtdosis 0,3, 1,0 oder 3,0 mg) auf die Rückenhaut aufgebracht, entweder
allein oder kombiniert mit einer täglichen oralen Dosis von 15 μg EM-800.
Die Veränderungen
in der Tumorgrösse,
die als Reaktion auf die Behandlungen eintraten, wurden periodisch
im Vergleich zu am ersten Tag gemachten Messungen abgeschätzt. Am
Ende der Experimente wurden die Tumoren seziert und gewogen.
-
In
ovariektomierten Mäusen,
die lediglich Estrom erhielten, wurde innerhalb von 9,5 Monaten
eine 9,4-fache Vergrösserung
der Tumoren gegenüber
Mäusen
beobachtet, die kein Estron erhielten. Die Verabreichung von 15,
50 oder 100 μg
EM-800 an die zusätzlich
mit Estron versorgten, ovariektomierten führte zu Hemmungen von 88%,
93% bzw. 94% in der Tumorgrösse.
Auf der anderen Seite hemmte DHEA bei Dosierungen von 0,3, 1,0 oder
3,0 mg das Endgewicht der Tumoren um 67%, 82% bzw. 85%. Vergleichbare
Inhibierungen der Tumorgrösse
wurden mit einer täglichen
oralen Dosis von 15 μg
EM-800 mit unterschiedlichen Dosierungen von perkutanem DHEA oder
ohne DHEA erhalten.
-
DHEA
und EM-800 unterdrückten
unabhängig
voneinander das Wachstum von durch Estron stimulierten ZR-75-1-Mäuse-Xenoimplantat-Tumoren
in nackten Mäusen.
Eine Verabreichung von DHEA in den definierten Dosierungen bewirkte
keine Änderung
der hemmenden Wirkung von EM-800.
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MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
ZR-75-1-Zellen
-
Menschliche
ZR-75-1-Brustkrebszellen wurden von der American Type Culture Collection
(Rockville, MD) bezogen und routinemässig als Monoschichten in einer
befeuchteten Atmosphäre
von 95% Luft/5% CO2 bei 37°C in einem
RPMI-1640-Medium kultiviert, das mit 2 mM L-Glutamin, 1 mM Natriumpyruvat,
100 IE Penicillin/ml, 100 μg
Streptomycin/ml und 10% fötalem
Rinderserum angereichert war, wie beschrieben (Poulin und Labrie,
Cancer Res. 46: 4933–4937,
1986; Poulin und Mitarbeiter, Breast Cancer Res. Treat. 12: 213–225, 1988).
Die Zellen wurden wöchentlich
nach einer Behandlung mit 0,05% Trypsin/0,02% EDTA (Gew/Vol) passagiert.
Die für
die in diesem Bericht beschriebenen Experimente verwendeten Zellkulturen
waren von der Passage Nr. 93 der Zelllinie ZR-75-1 abgeleitet.
-
Tiere
-
Weibliche
homozygote athymische Harlan-Sprague-Dawley- (nu/nu) Mäuse (28
bis 42 Tage alt) wurden von HSD (Indianapolis, Indiana, USA) bezogen.
Die Mäuse
wurden in Vinylkäfigen
mit Luftfilteroberteil in Abzugsschränken mit laminarer Luftströmung untergebracht
und unter pathogenarmen Bedingungen gehalten. Die Käfige, die
Einstreu und das Futter wurde vor Gebrauch autoklaviert. Das Wasser
wurde autoklaviert, auf pH 2,8 angesäuert und nach Belieben bereitgestellt.
-
Zelleninokulierung
-
Unter
einer durch intraperitoneale Injektion von 0,25 ml Avertin (Amylalkohol:
0,8 g/100 ml 0,9% NaCl; und Tribromethanol: 2 g/100 ml 0,9% NaCl)
je Tier erreichte Anästhesie
wurden Mäuse
eine Woche vor der Tumorzelleninokulierung beidseitig ovariektomiert
(OVX). 1,5 × 106 ZR-75-1-Zellen in der logarithmischen Wachstumsphase
wurden nach einer Behandlung der Monoschicht mit 0,05% Trypsin/0,02%
EDTA (Gew/Vol) geerntet, in 0,1 ml eines 25% Matrigel enthaltenden
Kulturmediums suspendiert und subkutan an beiden Flanken des Tieres
mit einer Nadel (1 Zoll lang, Nadelmass 20) inokuliert, wie früher beschrieben
(Dauvois und Mitautoren, Cancer Res. 51: 3131–3135, 1991). Um das Wachstum
der Tumoren zu befördern,
erhielt jedes Tier täglich
während
fünf Wochen
eine subkutane Injektion von 10 μg
Estradiol (E2) in einem Vehikel, das aus 0,9%
NaCl, 5% Ethanol und 1% Gelatine bestand. Nach dem Erscheinen fühlbarer
ZR-75-1-Tumoren wurde der Tumordurchmesser mit einem Tastzirkel
gemessen, und Mäuse,
die Tumordurchmesser zwischen 0,2 und 0,7 cm hatten, wurden für diese
Untersuchung ausgewählt.
-
Hormonale
Behandlung
-
Alle
Tiere ausser denen in der OVX-Kontrollgruppe erhielten tägliche subkutane
Injektionen von 0,5 μg
Estron (E1) in 0,2 ml 0,9% NaCl 5% Ethanol
1% Gelatine. In den gekennzeichneten Gruppen wurde DHEA zweimal
täglich
perkutan in Dosierungen von 0,3, 1,0 oder 3,0 mg/Tier verabreicht,
und zwar in einem Volumen von 0,02 ml auf die Rückenhautfläche ausserhalb des Gebiets
des Tumorwachstums aufgebracht. DHEA wurde in 50% Ethanol 50% Propylenglykol
aufgelöst.
EM-800, ((+)-7-Pivaloyloxy-3-(4'-pivaloyloxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-(2'''-piperidinoethoxy)phenyl)-2H-benzopyran),
wurde wie früher
beschrieben (Gauthier und Mitautoren, J. Med. Chem. 40: 2117–2122, 1997)
in der arzneimittelchemischen Abteilung des Labors für Molekulare Endokrinologie
des CHUL-Forschungszentrums synthetisiert. EM-800 wurde in 4% (Vol/Vol)
Ethanol 4% (Vol/Vol) Polyethylenglykol (PEG) 600 1% (Gew/Vol) Gelatine
0,9% (Gew/Vol) NaCl aufgelöst.
Die Tiere der gekennzeichneten Gruppen erhielten tägliche orale
Dosen von 15 μg,
50 μg oder
100 μg EM-800
allein oder kombiniert mit DHEA, während die Tiere der OVX-Gruppe
lediglich das Vehikel (0,2 ml 4% Ethanol 4% PEG 600 1% Gelatine
0,9% NaCl) erhielten. Die Tumoren wurden einmal wöchentlich
mit einer Schublehre gemessen. Zwei zueinander senkrechte Durchmesser
wurden in cm (L und W: Länge
und Breite) notiert, und die Tumorfläche (cm2)
wurde mit der Gleichung berechnet: L/2 × W/2 × π (Dauvois und Mitautoren, Cancer
Res. 51: 3131–3135,
1991). Die am ersten Tag der Behandlung gemessene Fläche wurde
als 100% angenommen, und Veränderungen
der Tumorgrösse
wurden in Prozent der anfänglichen
Tumorfläche
ausgedrückt.
Im Falle subkutaner Tumoren ist es allgemein nicht möglich, das
dreidimensionale Volumen des Tumors genau zu erfassen, daher wurden
nur die Tumorflächen
gemessen. Nach 291 Tagen (oder 9,5 Monaten) der Behandlung wurden
die Tiere getötet.
-
Die
Reaktionskategorien wurden wie beschrieben bewertet (Dauvois und
Mitautoren, Breast Cancer Res. Treat. 14: 299–306, 1989; Dauvois und Mitautoren,
Eur. J. Cancer Clin. Oncol. 25: 891–897, 1989; Labrie und Mitautoren,
Breast Cancer Res. Treat. 33: 237–244, 1995). Kurz gesagt, entspricht
eine partielle Regression den Tumoren, die um 50% ihrer ursprünglichen
Grösse
oder mehr zurückgingen;
eine stabile Reaktion bezieht sich auf Tumoren, die um weniger als
50% ihrer ursprünglichen
Grösse
zurückgingen
oder um weniger als 50% ihrer ursprünglichen Grösse zunahmen, während vollständige Regression
sich auf jene Tumoren bezieht, die am Ende der Behandlung nicht
auffindbar waren. Progression bezieht sich auf Tumoren, die um mehr als
50% ihrer ursprünglichen
Grösse
zunahmen. Am Ende des Experiments wurden alle Tiere durch Köpfen getötet. Tumoren,
Gebärmütter und
Vaginen wurden sofort entfernt, von Binde- und Fettgewebe befreit
und gewogen.
-
Statistische
Analyse
-
Die
statistische Signifikanz der Auswirkungen von Behandlungen auf die
Tumorgrösse
wurde unter Benutzung einer Abweichungsanalyse (ANOVA: analysis
of variance) abgeschätzt, indem
die durch DHEA, EM-800 und die Zeit verursachten Wirkungen bewertet
und wiederholte Messungen an den gleichen Tieren zu Beginn und am
Ende der Behandlung (Faktor von Subjekten innerhalb einer Gruppe)
ausgeführt
wurden. Die wiederholten Messungen zur Zeit Null und nach 9,5 Monaten
der Behandlung stellen zufällig
zusammengestellte Blöcke
von Tieren dar. Zeit wird somit als ein Effekt innerhalb des Blocks
analysiert, während
die beiden Behandlungen als Effekte zwischen Blöcken abgeschätzt werden.
Alle Wechselwirkungen zwischen Haupteffekten wurden in das Modell
einbezogen. Die Signifikanz der Behandlungsfaktoren und ihrer Wechselwirkungen
wurde mit Subjekten innerhalb der Gruppe als Fehlerglied analysiert.
Die Daten wurden log-transformiert. Die der ANOVA zugrunde liegenden
Annahmen sind Normalität
der Residuen und Homogenität
der Abweichung.
-
Unter
Benutzung des Fisher-Tests auf kleinste signifikante Unterschiede
wurden a posteriori paarweise Vergleiche angestellt. Die Haupteffekte
und die Wechselwirkung der Behandlung auf Körper- und Organgewicht wurden
mit einer normalen zweiseitigen ANOVA mit Wechselwirkungen analysiert.
Alle ANOVA wurden unter Verwendung von SAS-Programm ausgeführt (SAS
Institute, Gary, NC, USA). Die Signifikanz von Unterschieden wurde
auf Grund eines zweiseitigen Tests mit einem Gesamtniveau von 5%
ausgesprochen.
-
Kategorische
Daten wurden mit einem Kruskall-Wallis-Test für geordnete kategorische Reaktionsvariablen
analysiert (vollständige
Reaktion, teilweise Reaktion, stabile Reaktion, Progression des
Tumors). Nach einer Gesamtbewertung eines Behandlungseffekts wurden
Teilmengen der in Tabelle 4 dargestellten Ergebnisse analysiert,
indem der kritische p-Wert für
mehrfache Vergleiche angepasst wurde. Die exakten p-Werte wurden
mit dem StatXact-Programm (Cytel, Cambridge, MA, USA) berechnet.
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Die
Daten werden als Mittelwerte ± Standardabweichung
vom Mittelwert (SEM: standard error of the mean) von 12 bis 15 Mäusen in
jeder Gruppe ausgedrückt.
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ERGEBNISSE
-
Wie
in 4A veranschaulicht, vergrösserten sich menschliche ZR-75-1-Tumoren über eine
Zeitdauer von 291 Tagen (9,5 Monaten) um einen Faktor von 9,4 in
ovariektomierten nackten Mäusen,
die mit einer täglichen
Dosis von 0,5 μg
subkutan verabreichten Estrons behandelt wurden, während in
OVX-Kontrollmäusen,
die lediglich das Vehikel erhielten, die Tumorgrösse im Verlaufe der Untersuchung
auf 36,9% des anfänglichen
Wertes sank.
-
Eine
Behandlung mit steigenden Dosierungen perkutan verabreichter DHEA
bewirkte eine progressive Hemmung des E1-stimulierten
ZR-75-1-Tumorwachstums. Inhibitionen von 50,4%, 76,8% und 80,0%
wurden bei 9,5 Monaten der Behandlung mit täglichen DHEA-Dosen von 0,3 mg,
1,0 mg bzw. 3,0 mg je Tier erzielt (4A). In Übereinstimmung
mit der Abnahme der Gesamttumorbelastung führte die Behandlung mit DHEA zu
einer markanten Verringerung des Durchschnittsgewichts der Tumoren,
die am Ende des Experiments verblieben. Das durchschnittliche Tumorgewicht
verringerte sich nämlich
von 1,12 ± 0,26
g in zusätzlich
mit E1 versorgten, ovariektomierten nackten
Kontrollmäusen
auf 0,37 ± 0,12
g (P = 0.005), 0,20 ± 0,06
g (P = 0,001) und 0,17 ± 0,06
g (P = 0,0009) in den Gruppen von Tieren, die die täglichen
Dosen von 0,3, 1,0 bzw. 3,0 mg DHEA erhielten (4B).
-
Bei
täglichen
Dosen von 15 μg,
50 μg und
100 μg inhibierte
das Antiestrogen EM-800 die Grösse
der durch Estrogen stimulierten Tumoren um 87,5% (P < 0,0001), 93,5%
(P < 0.0001) bzw.
94.0% (P = 0,0003) (5A), verglichen mit der Tumorgrösse in Kontrolltieren
bei 9,5 Monaten.
-
Die
Tumorgrössenverringerungen,
die mit den drei EM-800-Dosierungen erzielt wurden, unterscheiden
sich nicht signifikant voneinander. Wie in 4B veranschaulicht,
sank das Tumorgewicht am Ende der 9,5-monatigen Untersuchung von
1,12 + 0,26 g in zusätzlich
mit Ei versorgten OVX-Kontrollmäusen
auf 0,08 ± 0,03
g, 0,03 ± 0,01
g und 0,04 ± 0,03
g in Tieren, die mit Tagesdosen von 15 μg, 50 μg bzw. 100 μg EM-800 behandelt worden waren
(P < 0,0001 bei
allen EM-800-Dosierungen gegen zusätzlich mit E1 versorgte
OVX).
-
Wie
oben erwähnt,
verursachte das Antiestrogen bei der oralen Tagesdosis von 15 μg eine nach
9,5 Monaten gemessene 87,5-%ige Inhibierung des durch Estron stimulierten
Tumorwachstums. Der Zusatz von DHEA in den drei verwendeten Dosierungen
hatte keine signifikante Auswirkung auf die bereits markante, mit einer
Tagesdosis des Antiestrogens EM-800
von 15 μg
erreichte Inhibierung der Tumorgrösse (5B). So verringerte
sich das durchschnittliche Tumorgewicht dramatisch von 1,12 ± 0,26
g in zusätzlich
mit Estron versorgten Kontrollmäusen
auf 0,08 ± 0,03
g (P < 0,0001),
0,11 ± 0,04
g (P = 0,0002), 0,13 ± 0,07
g (P = 0,0004) und 0,08 ± 0,05
g (P < 0,0001)
in den Tieren, die die Tagesdosis von 15 μg des Antiestrogens allein oder
in Kombination mit den DHEA-Dosen von 0,3, 1,0 bzw. 3,0 mg erhielten
(kein signifikanter Unterschied wurde zwischen den vier Gruppen
bemerkt) (4B).
-
Es
war des Weiteren von Interesse, die mit den oben angegebenen Behandlungen
erzielten Reaktionskategorien zu untersuchen. So verringerte eine
Behandlung mit steigenden Dosierungen von DHEA die Anzahl fortschreitender
Tumoren von 87,5% in zusätzlich
mit Estron versorgten OVX-Kontrolltieren auf Werte von 50,0%, 53,3%
und 66,7%, allerdings nicht auf einem Niveau statistischer Signifikanz
(P = 0,088), in Tieren, die mit Tagesdosen von 0,3, 1,0 bzw. 3,0
mg DHEA behandelt wurden (Tabelle 4). Die vollen Reaktionen stiegen andererseits
von 0% in den zusätzlich
mit Estron versorgten Mäusen
auf 28,6%, 26,7% und 20,0% in Tieren, die perkutane Tagesdosen von
0,3, 1,0 und 3,0 mg DHEA erhielten. Stabile Reaktionen wurden andererseits
bei 12,5%, 21,4%, 20,0% und 13,3% in den zusätzlich mit E1 versorgten
Kontrollmäusen
und in den drei Gruppen von Tieren gemessen, die die oben angegebenen
DHEA-Dosierungen erhielten. In den ovariektomierten Kontrollmäusen wurden
die Verhältnisse
der vollen, partiellen und stabilen Reaktion zu 68,8%, 6,2% und
18,8% gemessen, während
eine Progression nur in 6,2% der Tumoren beobachtet wurde (Tabelle
4).
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Volle
Reaktionen bzw. ein Verschwinden der Tumoren wurde in 29,4%, 33,3%,
26,7% und 35,3% der Tumoren in Tieren erzielt, die das Antiestrogen
EM-800 (P = 0,0006) allein (15 μg)
oder in Kombination mit den 0,3 mg, 1,0 mg bzw. 3,0 mg DHEA erhielten
(Tabelle 4). Progression wurde andererseits in 35,3%, 44,4%, 53,3%
bzw. 17,6% der Tumoren in den gleichen Gruppen von Tieren beobachtet.
Es gibt keinen signifikanten Unterschied zwischen den mit EM-800
entweder allein oder in Kombination mit DHEA behandelten Gruppen.
-
Keine
signifikante Auswirkung einer DHEA- oder EM-800-Behandlung wurde
bei dem bezüglich
des Tumorgewichts korrigierten Körpergewicht
beobachtet. Eine Behandlung von OVX-Mäusen mit Estron erhöhte das
Gebärmuttergewicht
von 28 ± 5
mg in OVX-Kontrollmäusen
auf 132 ± 8
mg (P < 0,01),
während
steigende DHEA-Dosen eine progressive, aber verhältnismässig kleine Hemmung der stimulierenden
Wirkung von Estron bewirkten, die bei der höchsten verwendeten DHEA-Dosis
einen Wert von 26% erreichte (P = 0,0008). Aus der gleichen Figur
ist ersichtlich, dass das durch Estron stimulierte Gebärmuttergewicht
von 132 ± 8
mg in zusätzlich
mit Estron versorgten Kontrollmäusen
mit oralen Tagesdosen von 15 μg,
50 μg bzw.
100 μg EM-800 (insgesamt
P < 0,0001) auf
49 ± 3
mg, 36 ± 2
mg und 32 ± 1
mg (P < 0,0001
bei allen Dosierungen, gegen die Kontrolle) abnahm. Bei 15 μg EM-800
in Kombination mit den 0,3 mg, 1,0 mg bzw. 3,0 mg einer Tagesdosis von
DHEA wurden Gebärmuttergewichte
von 46 ± 3
mg, 59 ± 5
mg bzw. 69 ± 3
mg gemessen.
-
Anderseits
erhöhte
eine Behandlung mit Estron das Scheidengewicht von 14 ± 2 mg
in den OVX-Tieren auf 31 ± 2
mg (P < 0,01),
während
der Zusatz von DHEA keine signifikante Wirkung hatte. Das Scheidengewicht
verringerte sich dann auf 23 ± 1
mg, 15 ± 1
mg bzw 11 ± 1
mg infolge der Behandlung mit Tagesdosen von 15 μg, 50 μg bzw. 100 μg EM-800 (Gesamt-p und paarweise
P < 0,0001 bei
allen Dosierungen gegen die Kontrolle). In Kombination mit den 0,3
mg, 1,0 mg bzw. 3,0 mg DHEA-Dosen und EM-800 wurden Scheidengewichte
von 22 ± 1
mg, 25 ± 2
mg bzw. 23 ± 1
mg gemessen (ns für
alle Gruppen gegen 15 μg
EM-800). Es sollte erwähnt
werden, dass EM-800 bei der höchsten
verwendeten Dosierung, nämlich
von 100 μg
täglich, das
Gebärmuttergewicht
in zusätzlich
mit Estron versorgten OVX-Tieren auf einen Wert verringerte, der
sich nicht von den OVX-Kontrollen unterschied, während das Scheidengewicht auf
einen Wert unter dem in OVX-Kontrollen gemessenen sank (P < 0,05). DHEA wirkte
wahrscheinlich wegen seiner androgenen Effekte der Wirkung von EM-800
auf das Gebärmutter-
und Scheidengewicht teilweise entgegen.
-
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Beispiel 3
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Wirkung der bevorzugten
Verbindung der Erfindung auf die Cholesterinspiegel in ovariektomierten
weiblichen Ratten
-
Tiere und Behandlung
-
Weibliche
Sprague-Dawley-Ratten (Crl:CD(SD)Br) (Charles River Laboratory,
St-Constant, Canada) in
einem Alter von 50 bis 60 Tagen, die zum Zeitpunkt der Ovariektomie
etwa 190 g wogen, wurden benutzt. Die Tiere wurden während einer
Woche vor der Operation an die Umgebungsbedingungen (Temperatur:
22 ± 3°C; Luftfeuchte:
50 ± 20%;
Zyklen mit 12 Stunden Licht, 12 Stunden Dunkelheit, Licht an 07:15
Uhr) akklimatisiert. Die Tiere wurden zu dritt in den Käfigen untergebracht
und hatten freien Zugang zu Leitungswasser und zu ver bürgtem Nagetier-Trockenfutter
(Lab Diet 5002, Ralston Purina, St-Louis, MO). Das Experiment wurden in Übereinstimmung
mit dem CCAC-Leitfaden für
die Pflege und Verwendung von Versuchstieren in einer vom Canadian
Council on Animal Care (CCAC) genehmigten Einrichtung durchgeführt.
-
Einhundertsechsunddreissig
weibliche Ratten wurden am Tag null der Studie unter Isofluran-Anäesthesie
ovariektomiert und zufallsbedingt in 17 Gruppen von Tieren eingeteilt,
um die unten umrissene Untersuchung auszuführen:
Gruppe 1: OVX CONT
Gruppe
2: OVX + EM-800 (0,01 mg/kg, po, ID)
Gruppe 3: OVX + EM-800
(0,03 mg/kg, po. ID)
Gruppe 4: OVX + EM-800 (0,1 mg/kg, po,
ID)
Gruppe 5: OVX + EM-800 (0,3 mg/kg, po. ID)
Gruppe
6: OVX + EM-800 (1 mg/kg, po. ID)
Gruppe 7: OVX + EM-01538
(0,01 mg/kg, po, ID)
Gruppe 8: OVX + EM-01538 (0,03 mg/kg,
po. ID)
Gruppe 9: OVX + EM-01538 (0,1 mg/kg, po. ID)
Gruppe
10: OVX + EM-01538 (0,3 mg/kg, po. ID)
Gruppe 11: OVX + EM-01538
(1 mg/kg, po. ID)
Gruppe 12: OVX + Raloxifen (EM-1105)(0,01
mg/kg, po. ID)
Gruppe 13: OVX + Raloxifen (EM-1105)(0,03 mg/kg,
po, ID)
Gruppe 14: OVX + Raloxifen (EM-1105)(0,1 mg/kg, po,
ID)
Gruppe 15: OVX + Raloxifen (EM-1105)(0,3 me/kg, po, ID)
Gruppe
16: OVX + Raloxifen (EM-1105)(1 mg/kg, po, ID)
Gruppe 17: INT
CONT
-
Die
Verabreichung von Behandlungen begann am Tag 10 der Studie und erfolgte
einmal täglich
durch orale Gabe bis zum Tag 13 der Studie. Dosieraufschlämmungen
wurden in 0,4% Methylcellulose zubereitet, die Konzentration wurde
dem mittleren Körpergewicht
der Gruppe angepasst, das am Tag 10 der Studie notiert worden war,
um je Ratte 0,5 ml der Aufschlämmung
zuzuteilen. Ungefähr
24 Stunden nach der letzten Zuteilung wurden die Tiere, die über Nacht
fasteten, unter Isofluran-Anästhesie
durch Ausbluten über
die Bauchaorta getötet,
und Blutmuster wurden zur Serumzubereitung verarbeitet. Die Gebärmütter wurden
entfernt, von verbleibendem Fett befreit und gewogen.
-
Serum-Cholesterin-
and -Triglyceridprüfungen
-
Die
Serum-Gesamtcholesterin- und -triglyceridspiegel wurden mit den
Boehringer Mannheim Diagnostic Laboratory Systems) bestimmt.
-
Beispiel 4
-
Androsten-3β,17β-diol(5-Diol)
besitzt innewohnende estrogene Aktivität. Ausserdem kann es als eine Sexualsteroid-Vorstufe
in peripheren intrakrinen Geweben in aktive Androgene und/oder andere
Estrogene umgewandelt werden. Um die relative Bedeutung der androgenen
und estrogenen Komponenten der Wirkung von 5-Diol auf die Knochenmasse
abzuschätzen,
wurden 21 Wochen alte Ratten ovariektomiert und während 12
Monaten einmal täglich
perkutan mit 2, 5 bzw. 12,5 mg 5-Diol allein oder in Kombination
mit dem Antiandrogen Flutamid (FLU, 10 mg, s.c., einmal täglich) und/oder
dem Antiestrogen EM-800 (100 μg,
s.c., einmal täglich)
behandelt. Die Knochenmineraldichte (BMD) wurde nach elf Monaten
der Behandlung gemessen. Ovariektomie (OVX) führte zu einem 12,8-%igen Abfall
der Oberschenkelknochen-BMD (p < 0,01),
während
eine Behandlung mit der höchsten
Dosierung von 5-Diol 34,3% der Oberschenkelknochen-BMD, die während der elf
Monate nach Ovariektomie verloren gingen, zurückbrachte (p < 0,01). Eine gleichzeitige
Verabreichung von FLU verhinderte die stimulierende Wirkung des
5-Diols auf die Oberschenkelknochen-BMD vollständig, während der Zusatz von EM-800
zu einer zusätzlichen
28,4-%igen Stimulierung gegenüber
der alleinigen Wirkung des 5-Diols führte. Bei gleichzeitiger Verabreichung
von 5-Diol, FLU und EM-800 war nur die Wirkung von EM-800 zu sehen
(27%), während
die Wirkung des 5-Diols durch FLU völlig blockiert war. Vergleichbare
Ergebnisse wurden an der BMD der Lendenwirbelsäule erhalten, obwohl die Lendenwirbelsäulen-BMD
in OVX-Ratten, die lediglich 12,5 mg 5-Diol, 12,5 mg 5-Diol + EM-800 oder
5-Diol + FLU + EM-800 erhielten, auf Werte zurückgebracht wurde, die sich
nicht signifikant von den Werten unversehrter Tiere unterschieden.
Die histomorphometrische Analyse zeigt, dass die stimulierenden
Auswirkungen des 5-Diols auf das Knochenvolumen, die Zahl der Trabekeln
und die inhibierende Wirkung auf den trabekulären Abstand der sekundären Spongiosa
der proximalen Schienbeinmetaphysenfläche durch FLU zunichte gemacht,
aber durch EM-800 weiter verstärkt
werden. Die markante Stimulierung der alkalischen Phosphatase-Serumaktivität, die nach
der Behandlung mit 5-Diol erzielt wird (57% gegen 12,5 mg 5-Diol
allein, mit p < 0,01),
kehrt sich bei der gleichzeitigen Verabreichung von FLU um. Die
Behandlung mit 5-Diol hatte keine statistisch signifikante inhibierende Wirkung
auf das Calcium/Kreatinin-Verhältnis
im Harn. Die höchste
5-Diol-Dosis bewirkte eine signifikante 23-%ige Verringerung (p < 0,01) des Serum-Cholesterins,
während
der Zusatz von EM-800 das Serum-Cholesterin um 62% verringerte (p < 0,01).
-
Die
vorliegenden Daten zeigen deutlich die stimulierende Wirkung von
5-Diol auf die Knochenbildung und legen nahe, obwohl 5-Diol ein
schwaches Estrogen ist, dass seine stimulierende Wirkung auf die
Knochenbildung vorwiegend durch einen androgenen Effekt vermittelt
wird. Ausserdem demonstrieren die additiven stimulierenden Wirkungen
von EM-800 und 5-Diol auf die Knochenmasse die knochenschonende
Wirkung des Antiestrogens EM-800 in der Ratte. Die Cholesterin senkende
Aktivität
sowohl von 5-Diol als auch von EM-800 könnte interessante Nützlichkeit
für die
Verhütung
von Herz-Kreislauf-Krankheiten haben.
Beispiel
6 Beispiel
der Synthese der bevorzugten Verbindung der Erfindung Synthese
von (S)-(+)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-(2'''-piperidinoethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran-Hydrochlorid
EM-01538 (EM-652, HCl)
- Schritt A: BF3·Et2O, Toluol; 100°C; 1 Stunde.
- Schritt C: 3,4-Dihydropyran, p-Toluolsulfonsäure-Monohydrat, Ethylacetat;
25°C unter
Stickstoff, 16 Stunden, dann Kristallisation aus Isopropanol.
- Schritte D, E und F:
1) Piperidin, Toluol, Dean & Stark-Apparat,
Rückfluss
unter Stickstoff; 2) 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]undec-7-en, DMF, Rückfluss
3 h; 3) CH3MgCl, THF, –20 bis 0°C, dann Raumtemperatur während 24
h;
- Schritte G, H: (1S)-(+)-10-Camphersulfonsäure, Aceton, Wasser, Toluol,
Raumtemperatur, 48 h.
- Schritt HH: 45% Ethanol, 70°C,
dann Raumtemperatur 3 Tage.
- Schritt HHR: Rückführung der
Mutterlauge und Waschflüssigkeit
aus Schritt HH (S)-10-Camphersulfonsäure, Rückfluss; 36 h, dann Raumtemperatur
während
16 h.
- Schritt I:
- 1) DMF aq, Na2CO3, Ethylacetat;
- 2) Ethanol, verdünnte
HCl;
- 3) Wasser.
-
Synthese
von 2-Tetrahydropyranyloary-4-hydrogy-2'-(4''-tetrahydropyranyloxyphenyl)acetophenon (4).
Eine Aufschlämmung
von 2,4-Dihydroxy-2'-(4''-hydroxyphenyl)acetophenon 3 (97,6 g,
0,4 mol) (erhältlich von
Chemsyn Science Laboratories, Lenexa, Kansas) in 3,4-Dihydropyran
(218 ml, 3,39 mol) und Ethylacetat (520 ml) wurde bei etwa 25°C mit p-Toluolsulfonsäure-Monohydrat
(0,03 g, 0,158 mmol) behandelt. Das Reaktionsgemisch wurde während etwa
16 Stunden unter Stickstoff ohne äussere Erwärmung gerührt. Das Gemisch wurde dann
mit einer Lösung
von Natriumbicarbonat (1 g) und Natriumchlorid (5 g) in Wasser (100
ml) gewaschen. Die Phasen wurden getrennt, die organische Phase
wurde mit Salzsole (20 ml) gewaschen. Jede Waschflüssigkeit
wurde mit 50 ml Ethylacetat rückextrahiert.
Alle organischen Phasen wurden vereinigt und durch Natriumsulfat
filtriert.
-
Lösungsmittel
(etwa 600 ml) wurde bei Atmosphärendruck
abdestilliert, und Isopropanol (250 ml) wurde hinzugefügt. Weiteres
Lösungsmittel
(etwa 300 ml) wurde bei Atmosphärendruck
abdestilliert, und Isopropanol (250 ml) wurde hinzugefügt. Weiteres
Lösungsmittel
(etwa 275 ml) wurde bei Atmosphärendruck
abdestilliert, und Isopropanol (250 ml) wurde hinzugefügt. Die
Lösung
wurde unter Rühren
bei etwa 25°C
gekühlt, nach
etwa 12 h wurde der feste kristalline Stoff abfiltriert, mit Isopropanol
gewaschen und getrocknet (116,5 g, 70%).
-
Synthese
von 4-Hydroxy-4-methyl-2-(4'-[2''-piperidino]ethoxy)phenyl-3-(4'''-tetrahydropyranyloxy)phenyl-7-tetrahydropyranyloxychroman
(10). Eine Lösung
von 2-Tetrahydropyranyloxy-4-hydroxy-2'-(4''-tetrahydropyranyloxyphenyl)acetophenon
4 (1 kg, 2,42 mol), 4-[2-(1-Piperidino)ethoxy]benzaldehyd 5 (594
g, 2,55 mol) (erhältlich
von Chemsyn Science Laboratories, Lenexa, Kansas) und Piperidin
(82,4 g, 0,97 mol) (erhältlich
von Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee, Wis.) in Toluol (8
Liter) wurde mit einem Dean & Stark-Apparat unter Stickstoff
und Rückfluss
erhitzt, bis sich ein Äquivalent
Wasser (44 ml) gesammelt hatte.
-
Toluol
(6,5 Liter) wurde bei Atmosphärendurck
aus der Lösung
abdestilliert. Dimethylformamid (6,5 Liter) und 1,8-Diazabicyclo[5,4,0]undec-7-en
(110,5 g, 0,726 mol) wurden hinzugefügt. Die Lösung wurde während etwa
8 h bei Raumtemperatur gerührt,
um das Chalkon 8 zu Chromanon 9 zu isomerisieren, dann zu einem
Gemisch aus Wasser und Eis (8 Liter) und Toluol (4 Liter) hinzugefügt. Die
Phasen wurden getrennt, die Toluolschicht wurde mit Wasser (5 Liter) gewaschen.
Die vereinigten wässrigen
Waschflüssigkeiten
wurden mit Toluol (3 × 4
Liter) extrahiert. Die vereinigten Toluolauszüge wurden schliesslich mit
Salzsole (3 × 4
Liter) gewaschen, bei Atmosphärendruck
auf 5,5 Liter eingeengt und dann auf –10°C abgekühlt.
-
Unter
anhaltendem Kühlen
von aussen und Rühren
unter Stickstoff wurde eine 3 M Methylmagnesiumchloridlösung in
THF (2,5 Liter, 7,5 mol) (erhältlich
von Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee, Wis.) hinzugefügt, während die
Temperatur unter 0°C
gehalten wurde. Nach Zugabe der gesamten Grignard-Verbindung wurde
die äussere
Kühlung
entfernt, das Gemisch konnte sich auf Raumtemperatur erwärmen. Das
Gemisch wurde bei dieser Temperatur während etwa 24 h gerührt.
-
Das
Gemisch wurde wieder auf etwa –20°C abgekühlt, dann
wurde unter anhaltender äusserer
Kühlung
und Rühren
langsam gesättigte
Ammoniumchloridlösung
(200 ml) hinzugefügt,
während
die Temperatur unter 20°C
gehalten wurde. Das Gemisch wurde während 2 h gerührt, dann
gesättigte
Ammoniumchloridlösung
(2 Liter) und Toluol (4 Liter) hinzugefügt und während 5 min gerührt. Die
Phasen wurden getrennt, die wässrige
Schicht wurde mit Toluol (2 × 4
Liter) extrahiert. Die vereinigten Toluolauszüge wurden mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure gewaschen,
bis die Lösung
homogen wurde, und dann mit Salzsole (3 × 4 Liter). Die Toluollösung wurde
schliesslich bei Atmosphärendruck
auf 2 Liter eingeengt. Diese Lösung
wurde direkt im nächsten
Schritt eingesetzt.
-
Synthese
von (2R,S)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-[2'''-piperidino]ethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran
(1S)-10-Camphersulfonsäuresalz
(±12).
Zur Toluollösung
von 4-Hydroxy-4-methyl-2-(4'-[-2''-piperidino]ethoxy)phenyl-3-(4'''-tetrahydropyranyloxy)phenyl-7-tetrahydropyranyloxychroman (10)
wurden Aceton (6 Liter), Wasser (0,3 Liter) und (S)-10-Camphersulfonsäure (561
g, 2,42 mol) (erhältlich von
Aldrich Chemical Company Inc., Milwaukee, Wis.) hinzugegeben. Die
Mischung wurde während
48 Stunden unter Stickstoff gerührt,
wonach das feste (2R,S)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-[2'''-piperidino]ethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran
(1S)-10-Camphersulfonsäuresalz
(12) abfiltriert, mit Aceton gewaschen und getrocknet wurde (883
g). Dieses Material wurde ohne weitere Reinigung im nächsten Schritt
(HH) eingesetzt.
-
Synthese
von (2S)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-(2'''-piperidino]ethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran
(1S)-10-Camphersulfonsäuresalz
(13, (+)-EM-652(1S)-CSA-Salz).
Eine Aufschlämmung
von (2R,S)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-[2'''-piperidino]ethoxy)phenyl)-2H-benzopyran
(1S)-10-Camphersulfonsäuresalz
= 12 (759 g) in 95% Ethanol wurde unter Rühren auf etwa 70°C erwärmt, bis
der feste Körper
sich aufgelöst
hatte. Die Lösung
konnte dann unter Rühren
auf Raumtemperatur abkühlen und wurde
mit einigen Kristallen von (2S)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-[2'''-piperidino]ethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran
(1S)-10-Camphorsulfonsäuresalz
13 geimpft. Die Lösung
wurde während
insgesamt etwa drei Tagen bei Raumtemperatur gerührt. Die Kristalle wurden abfiltriert,
mit 95% Ethanol gewaschen und getrocknet (291 g, 76%). Der de des
Produkts betrug 94,2%, die Reinheit 98,8%.
-
Synthese
von (S)-(+)-7-Hydroxy-3-(4'-hydroxyphenyl)-4-methyl-2-(4''-(2'''-piperidinoethoxy)phenyl)-2H-1-benzopyran-Hydrochlorid
EM-01538 (EM-652, HCl). Eine Aufschlämmung der Verbindung 13 (EM-652-(+)-CSA-Salz,
500 mg, 0,726 mmol) in Dimethylformamid (11 μl, 0,15 mmol) wurde mit einer
0,5 M wässrigen
Natriumcarbonatlösung
(7,0 ml, 3,6 mmol) behandelt und während 15 min gerührt. Die
Aufschlämmung
wurde mit Ethylacetat (7,0 ml) behandelt und während 4 h gerührt. Die
organische Phase wurde dann mit einer gesättigten wässrigen Natriumcarbonatlösung (2 × 5 ml)
und mit Salzsole (1 × 5
ml) gewaschen, über Magnesiumsulfat
getrocknet und eingeengt. Eine Lösung
des anfallenden rosa Schaumes (EM-652) in Ethanol (2 ml) wurde mit
2 N Chlorwasserstoffsäure
(400 μl,
0,80 mmol) behandelt, während
1 h gerührt,
mit destilliertem Wasser (5 ml) behandelt und während 30 min gerührt. Die
anfallende Aufschlämmung
wurde filtriert, mit destilliertem Wasser (5 ml) gewaschen, in Luft
und unter Hochvakuum (65°C)
getrocknet und ergab ein cremiges Pulver (276 mg, 77%): Feines,
gebrochen weisses Pulver; dynamische Differenz-Kalorimetrie: Beginn
des Schmelzpeaks bei 219°C, ΔH = 83 J/g;
[α]24D = 154° in
Methanol 10 mg/ml; 1H NMR (300 MHz, CD3OD): δ (ppm)
1,6 (breit, 2H, H-4'''), 1,85 (breit, 4H, H-3'''' und 5''''), 2,03 (s, 3H, CH3), 3,0 und 3,45 (breit, 4H, H-2'''' und 6''''), 3,47 (t, J = 4,9
Hz, 2H, H-3'''), 4,26 (t, J = 4,9 Hz, 2H, H-2'''),
5,82 (s, 1H, H-2), 6,10 (d, J = 2,3 Hz, 1H, H-8), 6,35 (dd, J =
8,4, 2,43 Hz, 1H, H-6), 6,70 (d, J = 8,6 Hz, 2H, H-3' und H-5'), 6,83 (d, J = 8,7
Hz, 2H, H-3'' und H-5''), 7,01 (d, J = 8,5 Hz, 2H, H-2' und H-6'), 7,12 (d, J = 8,4
Hz, 1H, H-5), 7,24 (d, J = 8,6 Hz, 2H, H-2'' und
H-6''); 13C
RMN (CD3OD, 73 MHz): δ ppm 14,84, 22,50, 23,99, 54,78,
57,03, 62,97, 81,22, 104,38, 109,11, 115,35, 116,01, 118,68, 125,78,
126,33, 130,26, 130,72, 131,29, 131,59, 134,26, 154,42. 157,56,
138,96, 159,33. Elementarzusammensetzung: C, H, N, Cl, Theorie:
70,51, 6,53, 2,84, 7,18%, gefunden: 70,31, 6,75, 2,65, 6,89%.
-
BEISPIEL 7
-
In Vivo-Prüfungen der
biologischen Verfügbarkeit
der Pro-Pharmaka von 5-Androsten-3β,17β-diol
-
1) Prinzip
-
Die
Prüfungen
der biologischen Verfügbarkeit
von Pro-Pharmaka der Sexualsteroid-Vorstufen wurden an männlichen
Sprague-Dawley-Ratten ausgeführt,
indem die Plasmakonzentrationen der Verbindungen nach einer einzelnen
oralen Verabreichung der Verbindungen gemessen wurden.
-
a) Tiere und Behandlung
-
Männliche
Sprague-Dawley-Ratten [Crl:CD(SD)Br] mit einem Gewicht von 275 bis
350 g wurden von Charles-River Canada Inc. bezogen und während der
Akklimatisierungszeit zu zweit, während der Untersuchungszeit
einzeln in Käfigen
untergebracht. Die Tiere wurden unter Bedingungen von 12 Stunden
Licht und 12 Stunden Dunkelheit gehalten (Licht an 08:00 Uhr). Die
Tiere erhielten verbürgtes
Nagetierfutter (Lab Diet Nr. 5002, Trockenfutter) und Leitungswasser
nach Belieben. Vom Abend vor der Verabreichung an erhielten die
Ratten kein Futter (Zugang nur zu Wasser).
-
Jede
zu prüfende
Verbindung wurde drei Tieren oral als eine Aufschlämmung in
0,4% Methylcellulose in einer Menge von 150 μmg/Ratte verabreicht. Jeweils
ein Blutmuster von etwa 0,7 ml wurde 1, 2, 3, 4 und 7 Stunden nach
der Verabreichung unter durch Isofluran induzierter Anästhesie
aus der Drosselvene entnommen. Die Blutmuster wurden sofort in einen
gekühlten,
EDTA enthaltenden 0,75-ml-Microtainer überführt und bis zum 10-minütigen Zentrifugieren
bei 3000 U/min in einem Eis-Wasser-Bad gehalten. Die Plasmatrennung erfolgte
rasch (innerhalb von weniger als 50 min) nach der Blutentnahme.
Ein aliquoter Teil von 0,25 ml des Plasmas wurde dann in ein Borsilikatröhrchen (13 × 100) überführt und
auf Trockeneis rasch gefroren. Die Plasmamuster wurden bis zur Messung
der Plasmakonzentration des Sexualsteroids oder der Sexualsteroid-Vorstufen
mit GC-MS bei –80°C aufbewahrt.
-
Ergebnisse:
-
Die
orale Aufnahme und die Flächen
unter den Kurven (AUC) werden in 12 und 13 vorgestellt.
-
PHARMAZEUTISCHE ZUSAMMENSETZUNGSBEISPIELE
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Beispielhaft
und nicht eingrenzend werden nachstehend mehrere pharmazeutische
Zusammensetzungen vorgestellt, in denen EM-800 oder EM-1538 als
der bevorzugte aktive SERM und DHEA, EM-1304 oder EM-01474-D als
die bevorzugten aktiven Sexualsteroid-Vorstufen eingesetzt werden. Andere
Verbindungen der Erfindung oder deren Kombination können anstelle
von (oder zusätzlich
zu) EM-800 oder EM-1538, DHEA, EM-1304 oder EM-01474-D verwendet werden. Die Konzentration
des aktiven Bestandteils kann über einen
breiten Bereich variiert werden, wie hierin diskutiert. Die Mengen
und Typen anderer Bestandteile, die eventuell einbezogen werden,
sind im Fach gut bekannt.
-
-
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KITBEISPIELE
-
Beispielhaft
und nicht eingrenzend werden nachstehend mehrere Kits vorgestellt,
in denen EM-800 oder EM-1538 als bevorzugte aktive SERM und DHEA,
EM-1304 oder EM-01474-D
als die bevorzugten aktiven Sexualsteroid-Vorstufen eingesetzt werden.
Andere Verbindungen der Erfindung oder deren Kombination können anstelle
von (oder zusätzlich
zu) EM-800 oder
EM-1538, DHEA, EM-1304 oder EM-01474-D verwendet werden. Die Konzentration
des aktiven Bestandteils kann über
einen breiten Bereich variiert werden, wie hierin diskutiert. Die
Mengen und Typen anderer Bestandteile, die eventuell einbezogen
werden, sind im Fach gut bekannt.
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Beispiel A
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Der
SERM wird oral verabreicht, während
die Sexualsteroid-Vorstufe perkutan verabreicht wird.
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Zusammensetzung
der Sexualsteroid-Vorstufe zur topischen Verabreichung (Gel)
-
-
Beispiel B
-
Der
SERM und die Sexualsteroid-Vorstufe werden oral verabreicht.
-
Nichtsteroidale
Antiestrogenzusammensetzung für
die orale Verabreichung (Kapseln)
-
Sexualsteroid-Vorstufenzusammensetzung
zur oralen Verabreichung (Gelatinekapseln)
-
Andere
SERM können
statt EM-800 oder EM-01538 in den obigen Formulierungen eingesetzt
werden, ebenso wie andere Sexualsteroid-Inhibitoren statt DHEA,
EM-1304 oder EM-01474-D
eingesetzt werden können.
Mehr als ein SERM und mehr als eine Vorstufe können einbezogen werden, in
welchem Falle der kombinierte Gewichtsprozentsatz bevorzugt der
Gewichtsprozentsatz der einzelnen Vorstufe oder des einzelnen SERM
ist, die in den obigen Beispielen angegeben sind.
-
Die
Erfindung ist anhand von bevorzugten Ausführungsformen und Beispielen
beschrieben worden, aber wird dadurch nicht eingeschränkt. Der
Fachmann wird leicht die breitere Anwendbarkeit und Reichweite der
Erfindung erkennen, die nur durch die Patentansprüche hierin
begrenzt wird.