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Hinweis auf
Rechte der Regierung
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Diese
Erfindung wurde mit Forschungsgeldern der Regierung der Vereinigten
Staaten von Amerika gemacht (Stipendiem 1R43 GM506 23-01 und 2R44
GM506 23-02 von National Institutes of Health and Stipendien ISI-9160613
und III-9301865 von der National Science Foundation). Die Regierung
hat möglicherweise
bestimmte Rechte an dieser Erfindung.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung betrifft mutierte Luciferaseenzyme mit stark erhöhter Thermostabilität im Vergleich
zu natürlichen
Luciferasen oder zu Luciferasen, von denen sie abgeleitet sind,
beispielsweise Halbwertszeiten von mindestens 2 Stunden bei 50°C in einer
wässrigen
Lösung,
und sie sind gegenüber
einer Hemmung durch einen Substratinhibitor, beispielsweise einem
Substratanalogon, resistent. Die Erfindung betrifft auch Polynucleotide,
die für
die neuen Luciferasen kodieren, und transformierte Wirte zur Expression
der Luciferasen. Die Erfindung betrifft außerdem die Verwendung dieser
Luciferasen in einem beliebigen Verfahren, in dem bislang bekannte
Luciferasen in herkömmlicher
Weise verwendet werden. Einige dieser Verwendungen setzen Kits ein.
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Hintergrund
der Erfindung
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Luciferasen
sind durch ihre Fähigkeit
zur Erzeugung von Lumineszenz definiert. Käferluciferasen bilden eine
bestimmte Klasse mit einem einzigartigen evolutionären Ursprung
und chemischen Mechanismen (Wood, 1995).
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Obwohl
die als Käferluciferasen
bekannten Enzyme weit verbreitet in hochempfindlichen Lumineszenzassays
eingesetzt werden, ist ihre Verwendung aufgrund der geringen Hitzestabilität beschränkt. Käferluciferasen
mit Aminosäuresequenzen,
die von cDNA-Sequenzen kodiert werden, die aus Leuchtkäfern kloniert wurden,
sind selbst bei mäßigen Temperaturen
nicht stabil. Beispielsweise hat selbst die stabilste Luciferase, LucPpe2,
erhalten aus einer Feuerfliege, sehr geringe Stabilität bei einer
Temperatur von 37°C.
Feuerfliegenluciferasen sind eine Untergruppe der Käferluciferasen.
Historisch gesehen bezieht sich der Ausdruck "Feuerfliegenluciferase" auf das Enzym LucPpy
aus einer einzigen Spezies, Photinus pyralis (Luc+ ist eine mutierte Version
von LucPpy, vergleiche US-Patent Nr. 5,670,356).
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Es
sind Versuche beschrieben worden, die natürlichen cDNA-Sequenzen, die für Luciferase
kodieren, zu mutieren und Mutanten mit erhöhter Wärmestabilität zu selektieren (White et
al., 1994; aus P. pyralis, und Kajiyama und Nekano, 1993; aus Luciola
lateralis). Es besteht jedoch immer noch ein Bedarf daran, die Eigenschaften
und die Einsetzbarkeit dieser wichtigen Klasse von Enzymen zu verbessern.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Die
Erfindung betrifft neue und bemerkenswert hitzestabile Luciferasen,
einschließlich
Luciferaseenzyme mit Halbwertszeiten von mindestens 2 Stunden bei
50°C oder
mindestens 5 Stunden bei 50°C
in einer wässrigen
Lösung
und mit einer Resistenz gegenüber
der Hemmung durch einen Luciferaseinhibitor. Wie im Folgenden beschrieben
wird, verliert eine erfindungsgemäße thermostabile Luciferase
nach 2 Stunden bei 50°C
in einer wässrigen
Lösung
weniger als 5% ihrer Lumineszenzaktivität. Die erfindungsgemäßen mutierten Luciferasen
zeigen eine bemerkenswerte und bislang nicht realisierbare Thermostabilität bei 22°C in einer wässrigen
Lösung
und bei Temperaturen von mindestens 60°C in einer wässrigen Lösung. Beispielsweise sind die
erfindungsgemäßen Luciferasen
mindestens 10 Stunden bei 50°C,
mindestens 2 Stunden, vorzugsweise mindestens 5 Stunden, stärker bevorzugt
mindestens 10 Stunden und noch stärker bevorzugt mindestens 24 Stunden
bei 60°C
und/oder mindestens 100 Tage, vorzugsweise mindestens 200 Tage,
stärker
bevorzugt mindestens 500 Tage und noch stärker bevorzugt mindestens 800
Tage bei 22°C
in einer wässrigen
Lösung
stabil. Beispielsweise verliert eine thermostabile erfindungsgemäße Luciferase
nach 30 Tagen bei 22°C
in einer wässrigen
Lösung
weniger als 5% ihrer Lumineszenzaktivität. Vorzugsweise haben die erfindungsgemäßen thermostabilen
Luciferasen eine erhöhte
Lumineszenzintensität,
erhöhte
Signalstabilität,
erhöhte
Substratverwendung, und/oder verringerten Km im
Vergleich zu einer Referenz, beispielsweise einer nativen Wildtypluciferase.
Die Erfindung betrifft außerdem
mutierte Luciferasegene (beispielsweise cDNA oder RNA), welche für die neuen
Luciferaseenzyme kodieren. Hier wird die Terminologie verwendet,
dass beispielsweise Mutanten, die in Experiment 90, Platte Nummer
1, Loch B5, der E.-coli-Stamm 90-1B5 ist, das mutierte Gen Luc90-1B5 ist
und die mutierte Luciferase luc90-1B5 ist.
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Ein "thermostabiles" Enzym, beispielsweise
eine Luciferase, oder ein Enzym mit "Thermostabilität" wird hier als ein Enzym definiert,
das unter bestimmten Bedingungen, beispielsweise bei einer bestimmten Temperatur,
in einer wässrigen
Lösung
und/oder während
eines bestimmten Zeitraums im Vergleich zu einem Referenzenzym seine
Aktivität
in erhöhtem
Maße beibehält. Beispielsweise
kann für
eine thermostabile Luciferase eine Referenzluciferase eine native
Wildtypluciferase oder eine rekombinante Wildtypluciferase sein. Vorzugsweise
ist bei der Käferluciferase
die Aktivität
eine Lumineszenz unter Sättigung
mit Luciferin und ATP. Ein Maß für die Thermostabilität eines
Enzyms ist die Halbwertszeit des Enzyms in einer wässrigen
Lösung (der
Zeitraum, in dem 50% der Aktivität
verloren geht) bei einer vorgegebenen Temperatur.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst außerdem Expressionsvektoren
und andere genetische Konstrukte, welche die mutierten Luciferasen
enthalten, sowie Wirte, bakterielle und andere, die transformiert
sind, um die mutierten Luciferasen zu exprimieren. Die Erfindung
betrifft außerdem
Zusammensetzungen und Kits, welche die neuen Luciferasen enthalten,
und die Verwendung dieser Luciferasen in beliebigen Verfahren, bei
denen Luciferasen eingesetzt werden.
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Es
wurden verschiedene Arten von zufälliger Mutagenese auf ein Luciferasegen
(Nucleotidsequenz) angewandt, insbesondere die Gensynthese unter
Verwendung einer fehlerbehafteten Polymerase, um Bibliotheken mit
modifizierten Luciferasegenen zu erzeugen. Diese Bibliotheken wurden
in Kolonien von E. coli exprimiert und visuell auf effiziente Lumineszenz
gescreent, um eine Unterbibliothek von modifizierten Luciferasen
zu selektieren. Lysate dieser E.-coli-Stämme wurden dann erzeugt und
auf Luciferaseaktivität
und Thermostabilität
quantitativ gemessen. Unter diesen wurde eine kleinere Unterbibliothek
von modifizierten Luciferasen ausgewählt, und die selektierten Mutationen
wurden kombiniert, um zusammengesetzte modifizierte Luciferasen
zu erzeugen. Aus den zusammengesetzten modifizierten Luciferasen
wurden neue Bibliotheken durch willkürliche Mutagenese hergestellt,
und dieser Vorgang wurde wiederholt. Die Luciferasen mit der besten
Gesamtleistung wurden nach mehreren Zyklen dieses Verfahrens selektiert.
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Verfahren
zur Herstellung verbesserter Luciferasen umfassen die direkte Evolution
unter Verwendung einer Polynucleotidsequenz, die eine erste Käferluciferase
als Ausgangs(Eltern)-Sequenz
kodiert, wobei eine Polynucleotidsequenz hergestellt wird, die eine
zweite Luciferase mit erhöhter
Thermostabilität
im Vergleich zu der ersten Luciferase kodiert, während die anderen Eigenschaften
der Enzyme beibehalten werden. Eine lucPpe2 genannte cDNA kodiert
eine Feuerfliegenluciferase, die aus Photuris pennsylvanica abgeleitet
ist, welche erhöhte
Thermostabilität
im Vergleich zu der verbreitet eingesetzten Luciferase LucPpy aus
Photinus pyralis zeigt. Die für
LucPpe2 kodierende cDNA wurde isoliert, sequenziert und kloniert
(vergleiche Leach et al., 1997). Eine Mutante dieses Gens kodiert
eine erste Luciferase LucPpe2[T249M].
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Eine
mutierte Luciferaseaminosäuresequenz
ist die von LucPpe2, die in 45 gezeigt
ist, mit der Ausnahme, dass der Rest 249 ein M (als T249M bezeichnet)
anstelle des von Leach et al. berichteten T vorhanden ist. Der unterstrichene
Rest (249) zeigt eine Mutation von T nach M. Dieses Enzym erzeugte
etwa 5-mal mehr Licht in vivo, wenn es in E. coli exprimiert wurde.
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Verdünnte Extrakte
von rekombinanten E. coli, welche die erfindungsgemäßen mutierten
Luciferasen exprimierten, wurden gleichzeitig hinsichtlich verschiedener
Eigenschaften, einschließlich
Lichtintensität,
Signalstabilität,
Substratverwendung (Km) und Thermostabilität gescreent.
Ein vollautomatisches Robotersystem wurde eingesetzt, um eine große Zahl
an Mutanten in jeder Generation der Evolution zu screenen. Nach
mehreren Mutagenesezyklen und Screeningzyklen unter Erzeugung von
Mutantenbibliotheken von Luciferasen wurde eine im Vergleich zu
LucPpe2[T249M] in dem Klon Luc90-1B5 erhöhte Thermostabilität von etwa
35°C erzielt,
wobei dieser Klon auch die enzymatische Aktivität (mit einem vernachlässigbaren
Verlust der Aktivität von
5%) im Wesentlichen beibehielt, wenn er in einer wässrigen
Lösung
2 Stunden bei 50°C,
5 Stunden bei 65°C
oder 6 Wochen bei 22°C
gehalten wurde.
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Erfindungsgemäße mutierte
Luciferasen zeigen erhöhte
Thermostabilität
während
mindestens 2 Stunden bei 50°C,
vorzugsweise mindestens 5 Stunden bei 50°C, und in dem Bereich von mindestens
2 Stunden, vorzugsweise mindestens 24 Stunden und stärker bevorzugt
mindestens 50 Stunden bei Temperaturen, einschließ lich 50°C, 60°C und/oder
bei Temperaturen von bis zu 65°C.
Insbesondere umfasst die vorliegende Erfindung thermostabile mutierte
Luciferasen, die, wenn sie in einer geeigneten wässrigen Lösung aufgelöst werden, eine Thermostabilität von mehr
als etwa 2 Stunden bei 50°C,
stärker
bevorzugt von mehr als etwa 10 Stunden bei 50°C und noch stärker bevorzugt
von mehr als 5 Stunden bei 50°C
zeigen. Die vorliegende Erfindung umfasst auch mutierte Luciferasen,
die, wenn sie in einer geeigneten wässrigen Lösung aufgelöst werden, eine Thermostabilität von mehr
als etwa 2 Stunden, stärker
bevorzugt von mehr als 5 Stunden, noch stärker bevorzugt von mehr als
10 Stunden und noch stärker
bevorzugt von mehr als 24 Stunden bei 60°C zeigen. Die vorliegende Erfindung
umfasst auch mutierte Luciferasen, die, wenn sie in einer geeigneten
wässrigen
Lösung
aufgelöst
werden, eine Thermostabilität
von mehr als etwa 3 Monaten bei etwa 22°C und stärker bevorzugt eine Thermostabilität von mindestens
6 Monaten bei 22°C
aufweisen. Eine erfindungsgemäße Ausführungsform
ist eine Luciferasemutante mit einer Thermostabilität bei 65°C, wobei
der Verlust der Aktivität
von etwa 5–6%
nach 6 Stunden gefunden wurde (was einer Halbwertszeit von 2 Tagen
entspricht). Die Halbwertszeiten der Enzyme aus den stabilsten erfindungsgemäßen Klonen
war, extrapoliert aus Daten, die geringe relative Änderungen
zeigen, höher
als 2 Tage bei 65°C
(was einem Verlust von 6% nach 6 Stunden entspricht) und etwa 2
Jahre bei 22°C
(was einem Verlust von 5% nach 9 Wochen entspricht).
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Luciferaseenzyme
mit hier offenbarten Aminosäuresequenzen
(beispielsweise mutierte Luciferasen, die als Luc49-7C6, Luc78-OB10,
Luc90-1B5, Luc133-1B2, und Luc146-1H2 bezeichnet werden) haben eine als
Halbwertszeiten ausgedrückte
Thermostabilität
von mindestens 2 Stunden bei 50°C.
Es werden auch mutierte Polynucleotidsequenzen, welche Luciferaseenzyme
kodieren, die eine beliebige einzelne Mutation oder beliebige Kombinationen
von Mutationen eines Typs enthalten, der eine Aminosäure der
Referenzkäferluciferase
in eine Konsensus-Aminosäure umwandelt,
offenbart. Konservierte Aminosäuren
sind als solche definiert, die in einer bestimmten Position in allen
Sequenzen in einem bestimmten Satz von verwandten Enzymen auftreten.
Konsensus-Aminosäuren
sind als solche definiert, die an einer bestimmten Position in mehr
als 50% der Sequenzen in einem bestimmten Satz von Enzymen auftreten.
Ein Beispiel ist der Satz von Käferluciferasesequenzen,
die in 19 gezeigt sind, einschließlich LucPpe2.
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Die
Nucleotidsequenzen, die für
Käferluciferasen
kodieren, sind in 19 übereinander
angeordnet. 11 Sequenzen, die in der Natur in verschiedenen Gattungen
und Arten innerhalb von Gattungen gefunden werden, einschließlich lucPpe2,
wurden übereinander
angeordnet. Es sind mindestens 3 Mutationen in jeder mutierten Luciferase
vorhanden, welche erhöhte
Thermostabilität
zeigt. Im Allgemeinen befinden sich die Mutationen nicht bei einem
konservierten Aminosäurerest.
Die Mutationen in den mutierten Luciferasen sind in den 22–47 durch
Unterstreichung angegeben.
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Es
werden auch Verfahren zur Herstellung von Enzymen mit einer oder
mehreren gewünschten
Eigenschaften offenbart, beispielsweise Resistenz gegenüber der
Inhibition durch ein Substratanalogon des Enzyms oder erhöhte enzymologische
Eigenschaften. Das Verfahren umfasst das Selektieren mindestens
einer isolierten Polynucleotidsequenz, die für ein Enzym mit der gewünschten
Eigenschaft, beispielsweise einer enzymologischen Eigenschaft, kodiert,
aus einer ersten Population von mutierten Polynucleotidsequenzen.
Die selektierte isolierte Polynucleotidsequenz wird dann mutiert,
wobei eine zweite Population von mutierten Polynucleotidsequenzen
erhalten wird. Beispielsweise wird ein Gemisch von selektierten
isolierten Polynucleotidsequenzen mutiert, wobei eine zweite Population
von mutierten Polynucleotidsequenzen erhalten wird. Dieses Verfahren
kann wiederholt werden, bis eine weitere Polynucleotidsequenz erhalten
wird, beispielsweise selektiert und/oder isoliert wird, wobei diese
Polynucleotidsequenz für
ein Enzym kodiert, das mindestens eine der gewünschten Eigenschaften hat.
Der Ausdruck "isoliert" und/oder "gereinigt" bezieht sich hier
auf die in vitro Isolierung einer RNA, DNA oder eines Polypeptids
aus seiner natürlichen
zellulären
Umgebung und aus seiner Assoziation mit anderen Zellkomponenten,
wie Nucleinsäuren
oder Polypeptiden, sodass es beispielsweise sequenziert, repliziert
und/oder exprimiert werden kann.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung der Thermostabilität bei 37°C von LucPpe2[T249M]; Luc39-5B10;
und Luc49-7C6, normalisiert auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit
in Minuten; die Y-Achse ist der %-Satz an verbleibender Aktivität; und "t" ist die Zeit].
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2 ist
eine graphische Darstellung der verbleibenden Aktivität von Luc49-7C6
und Luc78-0B10 bei 50°C,
normalisiert auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die
Y-Achse ist der %-Satz an verbleibender Aktivität; und "t" ist
die Zeit].
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3 ist
eine graphische Darstellung der durch Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei
60°C produzierten Lumineszenz,
normalisiert auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die
Y-Achse ist der %-Satz an verbleibender Aktivität; und "t" ist
die Zeit].
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4 ist
eine graphische Darstellung der Thermostabilität der Luciferasen LucPpe2[T249M]; Luc49-7C6;
und Luc78-0B10 bei 22°C
[die X-Achse ist die Zeit in Tagen; die Y-Achse gibt die normalisierten Lichteinheiten
wieder].
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5 ist
eine graphische Darstellung der Logarithmus der von (Y) Luc78-0B10
produzierten beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum Logarithmus
der Lumineszenz, der durch die Regressionsgleichung Y = 0,0043X
+ 10,91 vorhergesagt wird; die Halbwertszeit des Enzyms wird mit
144 Stunden (6 Tagen) berechnet [die X-Achse ist die Zeit in Stunden;
die Y-Achse ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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6 ist
eine graphische Darstellung des Logarithmus der von Luc78-0B10 bei
60°C produzierten
beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum Logarithmus der Lumineszenz,
der durch die Regressionsgleichung Y = 0,154X + 10,86 berechnet
wird; die Halbwertszeit des Enzyms wird mit 38 Stunden (1,58 Tagen) berechnet
[die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die Y-Achse ist der Logarithmus
der Lumineszenz].
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7 ist
eine graphische Darstellung des Logarithmus der von Luc49-7C6 bei
50°C produzierten
beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum Logarithmus der Lumineszenz,
der durch die Regressionsgleichung Y = –0,0059X + 8,757 vorhergesagt
wird; die Halbwertszeit des Enzyms wird mit 100,5 Stunden (4,2 Tagen)
berechnet [die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die Y-Achse ist
der Logarithmus der Lumineszenz].
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8 ist
eine graphische Darstellung des Logarithmus der von Luc49-7C6 bei
60°C produzierten
beobachteten Lumineszenz im Vergleich zu dem Logarithmus der Lumineszenz,
der durch die Regressionsgleichung Y = –0,169X + 8,647 berechnet wird;
die berechnete Halbwertszeit der Enzyme ist 2,9 Stunden [die X-Achse ist die Zeit
in Stunden; die Y-Achse ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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9 ist
eine graphische Darstellung des Logarithmus der von Luc78-0B10 bei
22°C produzierten
beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum vorhergesagten Logarithmus
der Lumineszenz, wobei die Halbwertszeit des Enzyms 109 Tage ist
[die X-Achse ist die Zeit in Tagen; die Y-Achse ist der Logarithmus
der Lumineszenz].
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10 ist eine graphische Darstellung des Logarithmus
der von Luc49-7C6 bei 22°C
produzierten beobachteten Luciferaselumineszenz im Vergleich zum
vorhergesagten Logarithmus der Lumineszenz; die Halbwertszeit des
Enzyms ist 64 Tage ist [die X-Achse ist die Zeit in Tagen; die Y-Achse
ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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11 ist eine graphische Darstellung des Logarithmus
der von Luc49-7C6 bei 37°C
produzierten beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum vorhergesagten
Logarithmus der Lumineszenz [die X-Achse ist die Zeit in Minuten;
die Y-Achse ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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12 ist eine graphische Darstellung des Logarithmus
der von LucPpe2[T249M] bei 22°C
produzierten beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum vorhergesagten
Logarithmus der Lumineszenz [die X-Achse ist die Zeit in Tagen;
die Y-Achse ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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13 ist eine graphische Darstellung des Logarithmus
der von LucPpe2[T249M] bei 37°C
produzierten beobachteten Lumineszenz im Vergleich zum vorhergesagten
Logarithmus der Lumineszenz [die X-Achse ist die Zeit in Minuten;
die Y-Achse ist der Logarithmus der Lumineszenz].
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14 ist ein Fließdiagramm, welches die Stufen
für einen
Assay der in vivo und der in vitro Luciferaselumineszenz (Li); der
Enzymstabilität
(τ); der
Assaykinetiken (S); und der Substratbindung (Km)
zeigt.
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15 ist eine schematische Darstellung eines Roboters.
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16A ist eine graphische Darstellung der Luciferaselumineszenz
der Mutanten Luc90-1B5 bei 65°C,
pH 6,5 (die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die Y-Achse ist der
%-Satz an Lumineszenz).
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16B ist eine graphische Darstellung der Luciferaselumineszenz
der Mutanten Luc90-1B5 bei 22°C,
pH 6,5 (die X-Achse ist die Zeit in Tagen; die Y-Achse ist der %-Satz
der Lumineszenz).
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17 ist ein Diagramm, das die evolutionäre Beziehung
zwischen den Käferluciferasen
auf der Grundlage der Aminosäuresequenzen
angibt.
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18A ist eine Darstellung der Sekundärstrukturen
der Käferluciferaseenzyme
(Helices sind durch Zylinder angegeben, Faltblätter sind durch Pfeilbündel angegeben,
Schleifen verbinden Helices mit Faltblättern).
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18B zeigt die Aminosäuresequenzen (Tertiärstrukturen)
der LucPpe2-Luciferase, wobei die kleinen Spiralen den Zylindern
der 18A entsprechen.
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18C zeigt, dass die allgemeine Käferluciferasearchitektur
auf diejenige von Luc90-1B5 passt (übereinander passt).
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19A zeigt die übereinander
gelegten Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 27–37)
der Luciferasen aus verschiedenen Käferarten (Lcr, Lla, Lmi, Pmi,
Ppy, Lno, Ppe1, Phg, GR, YG bzw. Ppe2) und der mutierten Luciferasen.
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(Luc49-7C6;
Luc78-0B10; Luc90-1B5; Luc133-1B2; und Luc146-1H2, die SEQ ID NO:
14, 19, 24, 44 beziehungsweise 45); die Sequenzen sind übereinander
gelegt, die Räume,
wo Sequenzen nicht übereinander gelegt
werden können,
sind durch Punkte angegeben (beispielsweise ...); nur die Aminosäuren in
den mutierten Luciferasen, die sich von denjenigen einiger Käferarten
unterscheiden, sind gezeigt, jedoch nicht die vollen Sequenzen. "Cons" ist eine Sequenz,
die konservierte Aminosäuren
durch Einzelbuchstaben angibt, wobei nicht-konservierte Aminosäuren durch "–" angegeben sind.
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19B zeigt die übereinander
gelegten Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 27–37)
der Luciferasen aus verschiedenen Käferarten (Lcr, Lla, Lmi, Pmi,
Ppy, Lno, Ppe1, Phg, GR, YG, Ppe2) und der erfindungsgemäßen Luciferasen
(Luc30-4B02 und Luc81-6G01,
SEQ ID NO: 47 beziehungsweise 26); die Sequenzen sind übereinander
gelegt, wobei die Räume,
wo Sequenzen nicht übereinander
gelegt werden konnten, durch Punkte angegeben sind (beispielsweise
...); die Aminosäuren,
die sich in den erfindungsgemäßen Luciferasen von
denjenigen bestimmter Käferarten
unterscheiden, sind fett gedruckt angegeben.
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19C zeigt die übereinander
gelegten Aminosäuresequenzen
(SEQ ID NO: 27–34
und 36–37)
der Luciferasen aus verschiedenen Käferarten (Lcr, Lla, Lmi, Pmi,
Ppy, Lno, Ppe1, Phg, YG, Ppe2, Ppl); die Sequenzen sind übereinander
gelegt, die Räume,
wo die Sequenzen nicht übereinander
gelegt werden können, sind
durch Punkte angegeben (beispielsweise ...); in der Zeile unter
YG gibt X die Positionen in YG an, wo die Mutationen eine Konsensus-Aminosäure ergeben
können;
O gibt die Positionen in YG an, wo die Mutationen keine Konsensus-Aminosäure ergeben
können.
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20 zeigt die Karte des 7216 bp Ppe2-Vektors in
einem pRAM-Rückgrat.
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21 ist ein Balkendiagramm, welches die
in den rekombinanten Kolonien von E. coli exprimierten Lumineszenzen
vergleicht; die Kolonien unterscheiden sich in der Identität des für die Luciferase
kodierenden Vektors (Luc+; Luc90-1B5; Luc78-1B10; Luc49-7C6; LucPpe2[T249M]
und LucPpe2); in der rekombinanten Kolonie, die in der Y-Achse gezeigt
ist [die X-Achse
gibt die normalisierten Lichteinheiten an].
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22 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
1), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-7C6 kodiert; die Mutationen sind
durch Unterstreichung angegeben.
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23 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
2), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-6C10 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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24 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
3), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-0G12 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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25 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
4), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-7A5 kodiert; die Mutationen sind
durch Unterstreichung angegeben.
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26 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
5), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-4G11 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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27 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
14), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-7C6 kodiert; die Mutationen sind
durch Unterstreichung angegeben.
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28 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
15), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-6C10 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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29 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
16), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-0G12 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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30 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
17), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-7A5 kodiert; die Mutationen sind
durch Unterstreichung angegeben.
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31 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
18), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc49-4G11 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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32 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
6), welche für
das mutierte Luciferaseenzym Luc78-0B10 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben.
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33 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
7), welche das mutierte Luciferaseenzym Luc78-0G8 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben. X gibt nicht-identifizierte Nucleotide
an bestimmten Positionen an.
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34 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
8), welche das mutierte Luciferaseenzym Luc78-1E1 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben. X gibt nicht-identifizierte Nucleotide an
bestimmten Positionen an.
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35 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
9), welche das mutierte Luciferaseenzym Luc78-2B4 kodiert; die Mutationen
sind durch Unterstreichung angegeben. X gibt nicht-identifizierte Nucleotide an
bestimmten Positionen an.
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36 zeigt eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 19)
der mutierten Luciferase Luc78-0B10; die unterstrichenen Aminosäuren sind
Mutationen.
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37 zeigt eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 20)
des mutierten Luciferaseenzyms Luc78-0G8; die unterstrichenen Aminosäuren sind
Mutationen; X gibt eine unbekannte Aminosäure an einer Position an.
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38 zeigt eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 21)
des mutierten Luciferaseenzyms Luc78-1E1; die unterstrichenen Aminosäuren sind
Mutationen; X gibt eine unbekannte Aminosäure an einer Position an.
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39 zeigt eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 22)
des mutierten Luciferaseenzyms Luc78-2B4; die unterstrichenen Aminosäuren sind
Mutationen; X gibt eine unbekannte Aminosäure an einer Position an.
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40 zeigt eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
10), die das mutierte Luciferaseenzym Luc85-4F12 kodiert; die unterstrichenen
Nucleotide sind Mutationen; X gibt eine unbekannte Aminosäure an der
Position an.
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41 zeigt eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 23)
für das
mutierte Luciferaseenzym Luc85-4F12; unterstrichene Aminosäuren sind
Mutationen; X gibt eine unbekannte Aminosäure an der Position an.
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42 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
11), die für
ein mutiertes Luciferaseenzym Luc90-1B5 kodiert; unterstrichene
Nucleotide sind Mutationen.
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43 ist eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 24)
der mutierten Luciferase Luc90-1B5; unterstrichene Aminosäuren sind
Mutationen.
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44 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
12), die für
das Luciferaseenzym LucPpe2[T249M] kodiert.
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45 ist eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 25)
für LucPpe2[T249M];
die unterstrichene Aminosäure
ist eine Mutation von Thr nach Met an dem Rest 249.
-
46 ist eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 26)
für das
Luciferaseenzym LucPpl81-6G1; die unterstrichenen Aminosäuren sind
Mutationen der Ausgangssequenz; X gibt eine Ungenauigkeit an.
-
47 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
13), die für
das Luciferaseenzym Luc81-6G1 kodiert; unterstrichene Nucleotide
sind Mutationen.
-
48 ist eine graphische Darstellung der Lumineszenz
der mutierten Luciferasen Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 60°C, normalisiert
auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit in Stunden, die Y-Achse ist
der Logarithmus der normalisierten Lumineszenz].
-
49 ist eine graphische Darstellung der Thermostabilität der Luciferasen
LucPpe2[T249M], Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 4°C, normalisiert auf die Anfangswerte
[die X-Achse ist die Zeit in Tagen; Y gibt den Logarithmus der normalisierten
Lichteinheiten an].
-
50 ist eine graphische Darstellung der Lumineszenz
der mutierten Luciferasen Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 50°C, normalisiert
auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die Y-Achse gibt
den Logarithmus der Lumineszenz an].
-
51 ist eine graphische Darstellung der Lumineszenz
der mutierten Luciferasen Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 50°C, normalisiert
auf t = 0.
-
52 ist eine graphische Darstellung der Lumineszenz
der mutierten Luciferasen Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 60°C, normalisiert
auf t = 0 [die X-Achse ist die Zeit in Stunden; die Y-Achse ist
die Lumineszenz].
-
53 ist eine graphische Darstellung der Thermostabilität der Luciferasen
LucPpe2[T249M], Luc49-7C6 und Luc78-0B10 bei 22°C [die X-Achse ist die Zeit
in Tagen; die Y-Achse gibt den Logarithmus der Lumineszenz an].
-
54A ist eine graphische Darstellung der Lumineszenz
von Luc90-1B5; Luc133-1B2; und Luc146-1H2 bei pH 4,5 und 48°C, normalisiert
auf t = 0.
-
54B ist eine graphische Darstellung der Halbwertszeit
von Luc90-1B5; Luc133-1B2; und Luc146-1H2 bei pH 4,5 und 48°C. Die Halbwertszeit
von Luc90-1B5 unter diesen Bedingungen ist etwa 3 Minuten, von Luc133-1B2
etwa 20 Minuten und von Luc146-1H2 etwa 62 Minuten.
-
55 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
42), die für
das Luciferaseenzym Luc133-1B2 kodiert; die Mutationen sind durch
Unterstreichung angegeben.
-
56 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
43), die für
ein Luciferaseenzym Luc146-1H2 kodiert; die Mutationen sind durch
Unterstreichungen angegeben.
-
57 ist eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 44)
der mutierten Luciferase Luc133-1B2; die Mutationen sind durch Unterstreichungen
angegeben.
-
58 ist eine Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 45)
der mutierten Luciferase Luc146-1H2; die Mutationen sind durch Unterstreichungen
angegeben.
-
59 ist eine graphische Darstellung der Signalkinetiken
der Klone Luc49-7C6; Luc78-0B10; Luc90-1B5; Luc133-1B2; und Luc146-1H2
bei pH 7,8 bei Raumtemperatur.
-
60 ist eine graphische Darstellung der normalisierten
Lumineszenz bei 50°C,
pH 7,8, von Luc49-7C6; Luc78-0B10; Luc90-1B5; Luc133-1B2; und Luc146-1H2 von
t = 0 bis etwa 8 Stunden.
-
61 ist eine graphische Darstellung der Resistenz
von selektierten Luciferasen gegen einen Substratinhibitor. Die
Daten sind als Logarithmus der Lumineszenz gegen die Zeit für Luc90-1B5;
Luc133-1B5; und Luc146-1H2 angegeben.
-
62 ist eine graphische Darstellung des Logarithmus
der Lumineszenz über
die Zeit bei 22°C,
pH 6,5, für
Luc90-1B5 und LucPpe2 [T249M].
-
63 ist eine graphische Darstellung der Thermostabilität von selektierten
mutierten Luciferasen und LucPplYG bei Raumtemperatur in einer wässrigen
Lösung,
die 1% Triton X-100 enthält.
-
64 ist eine graphische Darstellung der aufrechterhaltenen
Lumineszenzaktivität
(ausgedrückt
als Lumineszenz/O.D.) über
die Zeit für
bestimmte Luciferasen.
-
65 ist eine Nucleotid(DNA)-Sequenz (SEQ ID NO:
46), die für
das Luciferaseenzym Luc81-0B11 kodiert; die Mutationen sind durch
Unterstreichungen angegeben.
-
66 ist eine Aminosäuresequenz der mutierten Luciferase
Luc81-0B11; die Mutationen sind durch Unterstreichungen angegeben.
-
Eingehende
Beschreibung der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft Enzyme, beispielsweise Käferluciferasen,
die durch Mutationen in den kodierenden Genen im Allgemeinen durch
Mutagenese erzeugt werden, wobei die mutierten Enzyme zwei oder
mehr gewünschte
Eigenschaften, das heißt
erhöhte
Thermostabilität,
erhöhte
Resistenz gegen Inhibitoren und möglicherweise verbesserte enzymologische
Eigenschaften, im Vergleich zu einem Referenzenzym, beispielsweise
dem Wildtypenzym, haben. Die Polynucleotidsequenz, die für das erfindungsgemäße Enzym kodiert,
umfasst Mutationen, die eine Vielzahl von Aminosäuresubstitutionen im Vergleich
zu der Polynucleotidsequenz kodieren, welche für das Enzym kodiert, von dem
das erfindungsgemäße Enzym
abgeleitet ist. Beispielsweise betrifft die Erfindung Enzyme, beispielsweise
Luciferasen, die thermostabil sind. Die erhöhte Thermostabilität erlaubt
die Lagerung von Enzymen, wie Luciferasen, ohne Veränderung
ihrer Aktivität
und verbessert die Reproduzierbarkeit und Genauigkeit von Assays
unter Verwendung der mutierten Luciferasen. Somit umfasst eine erfindungsgemäße Ausführungsform
isolierte Polynucleotidsequenzen (cDNAs), die für mutierte Luciferasen mit
erhöhter
Thermostabilität
und erhöhter
Resistenz gegen Luciferaseinhibitoren kodieren, Vektoren, welche
die Polynucleotidsequenzen enthalten, und transformierte Wirte,
welche die Polynucleotidsequenzen exprimieren. Tabelle 1 zeigt die
Ergebnisse von etwa 250 Klonen und die Eigenschaften der Luciferasen
aus diesen Klonen, einschließlich
der Thermostabilität.
Die Erfindung umfasst auch die Verwendung der mutierten Luciferasen
in jeglicher Anwendung, bei der Luciferasen herkömmlich eingesetzt werden, und
Kits, die für
einige der Anwendungen nützlich
sind.
-
Unerwarteterweise
wurden in der vorliegenden Erfindung Käferluciferasen mit den gewünschten
verbesserten Eigenschaften durch rekursive Mutagenese und Selektion
(manchmal als "gerichtete
Evolution" bezeichnet)
gewonnen. Die Strategie der rekursiven Mutagenese und Selektion
ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, insbesondere die Verwendung
eines automatisierten Multiparameter-Screenings. Somit wurde anstelle
des Screenings auf nur eine Eigenschaft, wie Thermostabilität, das gleichzeitige
Screening für
zusätzliche
Eigenschaften der Enzymaktivität
und Effizienz durchgeführt.
Durch dieses Verfahren ist es weniger wahrscheinlich, dass eine
Eigenschaft auf Kosten einer anderen "evolviert", was zu einer erhöhten Thermostabilität, jedoch
beispielsweise zu einer verringerten Aktivität führt.
-
Tabelle
1 zeigt Beispiele von Parameterwerten (Li, Tau, Km und
S, siehe nachstehend), die von Experimenten unter Einsatz verschiedener
Luciferasen als Ausgangs(Eltern)-Sequenzen abgeleitet sind. Die
Unterüberschriften
beziehen sich auf Bezeichnungen der Temperatur, bei der die Enzymstabilität gemessen
wurde, und auf die Ausgangsluciferase, beispielsweise Luc39-5B10
bei 51°C
und dergleichen. Alle Parameter in jedem Experiment sind als relative
Werte, bezogen auf die entsprechende Ausgangssequenz, angegeben,
beispielsweise entsprechen die Parameterwerte für die Ausgangssequenz in jedem
Experiment "1" (vergleiche Beispiel
2 wegen der Definitionen).
-
Thermostabilität hat sich
in der Natur in verschiedenen Enzymen evolviert, beispielsweise
in thermostabilen Isoenzymen, die in thermophilen Bakterien gefunden
werden. Natürliche
Evolution findet durch einen Prozess einer willkürlichen Mutagenese (Basensubstitutionen,
Gendeletionen, Geninsertionen) und nachfolgende Selektion dieser
Mutanten mit verbesserten Eigenschaften statt. Dieser Prozess wiederholt
sich mit der Zeit. Obwohl die Existenz thermostabiler Enzyme in
der Natur darauf hinweist, dass Thermostabilität durch Mutagenese auf der
Ebene der Evolution erzielt werden kann, war die Möglichkeit,
ein bestimmtes Niveau der Thermostabilität für eine bestimmte Klasse von
Enzymen unter Einsatz kurzzeitiger Laborverfahren zu erhalten, nicht
vorhersagbar. Der natürliche
Prozess der Evolution, der im Allgemeinen extrem große Populationen und
viele Millionen von Generationen und Genen erfordert, durch Mutation
und Selektion kann die Möglichkeit eines
Labors nicht vorhersagen, verbesserte Gene durch gerichtete Evolution
zu produzieren, bis solche Mutanten erhalten werden.
-
Weil
die gesamte dreidimensionale Struktur aller Käferluciferasen ziemlich ähnlich ist,
ist nach dem Erfolg bezüglich
eines Mitglieds dieser Klasse vorhersagbar, dass hohe Thermostabilität für andere
Käferluciferasen
durch ähnliche
Verfahren erzielt werden kann. 17 zeigt
die evolutionäre
Beziehung zwischen Käferluciferasen,
die alle eine ähnliche
Gesamtarchitektur aufweisen. Die strukturelle Klasse, zu der Käferluciferasen
gehören,
wird durch die Sekundärstruktur
bestimmt (beispielsweise sind Helices durch Zylinder dargestellt,
Faltblätter
sind durch Teilbündel
dargestellt, Schleifen verbinden Helices mit Faltblättern (18A)). 18B zeigt
die Aminosäuren
der LucPpe2-Luciferase, worin kleine Spiralen den Zylindern der 18A entsprechen; 18C zeigt,
dass die allgemeine Käferarchitektur
derjenigen von LucPpe2 entspricht (sie können übereinander gelegt werden).
Dies bestätigt
die Erwartung, dass die in der vorliegenden Erfindung eingesetzten Verfahren
auf alle Käferluciferasen
verallgemeinert werden kann.
-
Enzyme
gehören
zu unterschiedlichen strukturellen Klassen auf der Grundlage der
dreidimensionalen Anordnung von Sekundärelementen, wie Helices, Faltblätter und
Schleifen. Die Thermostabilität
wird dadurch bestimmt, wie effizient die Sekundärelemente in einer dreidimensionalen
Struktur zusammengepackt sind. Für jede
strukturelle Klasse gibt es auch eine theoretische Grenze für die Thermostabilität. Alle
Käferluciferasen gehören einer
gemeinsamen strukturellen Klasse an, was durch ihre gemeinsame Abstammung
(17), die homologen Aminosäuresequenzen und die gemeinsamen
katalytischen Mechanismen gezeigt wird.
-
Die
Ausführung
einer begrenzten Zahl von Aminosäuresubstitutionen
durch Mutagenese verändert
die gesamte dreidimensionale Architektur wahrscheinlich nicht signifikant
(das heißt
die strukturelle Klasse für
die mutierten Luciferasen wird wahrscheinlich nicht verändert).
Weil die theoretische Grenze für
die Thermostabilität
für jede
strukturelle Klasse nicht bekannt ist, war die potenzielle Thermostabilität von Käferluciferasen
bis zu den Ergebnissen der vorliegenden Erfindung nicht bekannt.
-
A
priori Schwierigkeiten beim Erreichen der erfindungsgemäßen Ziele
umfassen:
- 1. Die Mutationstypen, die durch
Laborverfahren erhalten werden können,
sind begrenzt.
- i) Durch willkürliche
Punktmutation (beispielsweise fehlerbehaftete PCR) ist mehr als
eine Basenänderung pro
Codon selten. Somit sind die meisten potenziellen Aminosäureveränderungen
selten.
- ii) Andere Typen von willkürlichen
genetischen Änderungen
sind für
Bereiche von mehr als 100 bp (beispielsweise willkürliche Gendeletionen
oder Insertionen) schwer zu erzielen.
- 2. Die Anzahl der männlichen
Luciferasemutanten, die gescreent werden kann, ist begrenzt.
- i) Auf der Grundlage der Sequenzvergleiche von natürlichen
Luciferasen können,
wobei Deletionen und Insertionen ignoriert werden, mehr als 10189 funktionelle Enzymsequenzen möglich sein.
- ii) Wenn 100 000 Klone pro Tag gescreent werden können, würde es mehr
als 10179 Jahrhunderte dauern, um alle möglichen
Mutanten zu screenen unter der Annahme, dass dieselbe Mutante niemals
zweimal gescreent wird (die tatsächliche
Screeningrate in der vorliegenden Erfindung war weniger als 5000
pro Tag).
- 3. Die Wahrscheinlichkeit, funktionelle Verbesserungen zu finden,
die kooperative Mutationen erfordern, ist gering (die Wahrscheinlichkeit,
ein spezifisches kooperatives Paar zu finden, ist 1 aus 108 Klonen).
-
Somit
war, selbst wenn die theoretischen Grenzen der Thermostabilität bekannt
gewesen wären,
aufgrund der sehr geringen Anzahl der möglichen Luciferasemutanten,
die gescreent werden können,
die a priori Wahrscheinlichkeit, ein solches thermostabiles Enzym
zu finden, gering.
-
Die
vorliegende Erfindung zeigt jedoch, dass es möglich und durchführbar ist,
neue Käferluciferasen mit
hoher Thermostabilität
zu erzeugen.
- a) Die etwa 250 Mutanten, die
durch das in der vorliegenden Erfindung eingesetzte Verfahren hergestellt wurden,
wobei die Anfangssequenz von lucPpe2 oder lucPplYG abgeleitet ist,
zeigen, dass es möglich
und durchführbar
ist, mindestens ein Mitglied dieser Enzymklasse mit hoher Thermostabilität zu erhalten.
- b) Eine beliebige Käferluciferase
kann durch ähnliche
Verfahren verbessert werden, weil die Luciferasen zu derselben strukturellen
Klasse gehören.
- i) Weil alle Käferluciferasen
zu derselben strukturellen Klasse gehören, haben sie gemeinsame potenziell stabilisierende
Mutationen (diese Schlussfolgerung wird durch die Beobachtung gestützt, dass
ein hoher Prozentsatz der stabilisierenden Mutationen, die in den
erfindungsgemäßen Klonen
gefunden wurden, Umwandlungen zu "Konsensus-Aminosäuren" in anderen Käferluciferasen waren, das heißt in Aminosäuren, die
in der Mehrzahl der Käferluciferasesequenzen
auftreten (vergleiche 19).
- ii) Ähnliche
Ergebnisse wurden unter Verwendung einer Käferluciferase, die im Wesentlichen
aus einer unterschiedlichen Aminosäuresequenz besteht, für den Leuchtkäfer Pyrophorus
plagiophthalamus (LucPplYG) erhalten. Der Wildtyp lucPplYG hat 48%
Nucleotidsequenzidentität
zu dem Wildtyp lucPpe2. Die LucPplYG-Mutanten wurden weniger Zyklen
der gerichteten Evolution als die LucPpe2-Mutanten, die hier beschrieben
werden, unterworfen. In einigen Fällen wurden Mutationen selektiert,
wobei weniger Wert auf die Betonung der relativen Stabilität gelegt
wurde.
-
Der
stabilste Klon, der aus dieser Evolution erhalten wurde (Luc80-5E5)
hatte eine Halbwertszeit von etwa 3,8 Stunden bei 50°C in Lösung.
-
Um
einen statistischen Effekt zu kompensieren, der durch die hohe Anzahl
von zerstörerischen
zufälligen
Mutationen bewirkt wird, die im Vergleich zu vorteilhaften Mutationen
zu erwarten sind, wurden Verfahren eingesetzt, um die Genauigkeit
der Tests zu maximieren und die vorher selektierten Mutationen in
neuen Permutationen erneut zu screenen. Unter den Verfahren zur
Maximierung der Testgenauigkeit waren die strenge Kontrolle der
Kulturbedingungen unter Verwendung spezialisierter Medien, die Verringerung
der Wachstumsraten, die Kontrolle der Wärmeübertragung und die Analyse
von Parametern aus der mittleren logarithmischen Wachstumsphase
der Kultur. Das Roboterverfahren, das hinsichtlich der Genauigkeit
maximiert war, umfasst die Kontrolle des Mischens, der Wärmeübertragung
und der Eindampfung von Proben in dem Roboter-Screeningverfahren,
und die Normalisierung von Daten zu räumlich verteilten Kontrollproben.
Neue Permutationen der selektierten Mutationen wurden durch ein
Verfahren des Shuffling von DNA unter Einsatz von Korrekturlesepolymerasen
erzeugt.
-
Die
Schwierigkeit bei der Vorhersage des Ergebnisses des rekursiven
Verfahrens wird beispielhaft veranschaulicht durch den wechselhaften
Erfolg mit anderen Eigenschaften der Luciferase, auf die selektiert
wurde. Obwohl das primäre
Augenmerk auf die Enzymstabilität
gelegt wurde, wurde auch versucht, eine Selektion auf Mutanten,
die eine hellere Lumineszenz erzeugen, die eine effizientere Substratverwendung
und ein verlängertes
Lumineszenzsignal aufweisen, durchzuführen. Die Definitionen sind
durch die Gleichungen angegeben. Das Selektionsverfahren wurde durch
Veränderungen
in Bezug auf die Ausgangsklone für
jeden Wiederholungsschritt des rekursiven Verfahrens bestimmt. Das
Ausmaß der
Veränderung
basierte auf der Beobachtung während
des Screeningverfahrens. Die Expression von Luciferase in E. coli
war relativ ineffizient für LucPpe2
im Vergleich zu Luc+. Andere Luciferasen variierten (vergleiche 21).
-
Um
die Gesamteffizienz der Substratverwendung zu erhöhen, wurde
versucht, eine Verringerung der zusammengesetzten apparenten Umsetzungskonstante
(das heißt
Km[ATP + Luciferin]) sowohl für Luciferin als
auch für
ATP zu erzielen. Obwohl eine unerwartete systematische Änderung
in jeder Umsetzungskonstante vorhanden war (Km[ATP],
Km[Luciferin]), war die Gesamtänderung
gering. Schließlich
konnte das Lumineszenzsignal ohne wesentliche Senkung der Enzymeffizienz
nur mäßig beeinflusst
werden. Obwohl die Enzymstabilität
durch die erfindungsgemäßen Verfahren
stark erhöht
wurde, wurden andere Eigenschaften des Enzyms viel weniger beeinflusst.
-
1–13, 16, 48–53, 60 und 62 zeigen
Messungen der Thermostabilität
von mutierten Luciferasen. 48–53 zeigen
andere Ergebnisse der mutierten Luciferasen. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
umfassen Luciferasen mit einer höheren
als natürlichen
Thermostabilität. Jede
mutierte Luciferase ist neu, weil ihre individuellen Eigenschaften
bislang nicht berichtet worden sind. Spezifische Luciferasen sind
sowohl durch ihre Proteinsequenzen als auch Gensequenzen bekannt.
Viele andere Luciferasen wurden isoliert, welche erhöhte Thermostabilität haben,
deren Sequenzen jedoch nicht bekannt sind. Diese Luciferasen wurden
während
des gerichteten Evolutionsverfahrens identifiziert und wurden durch ihre
enzymologischen Eigenschaften als individuelle Luciferasen erkannt.
Die erfindungsgemäßen mutierten Luciferasen
können
eine deutliche und bislang nicht verwirklichte Thermostabilität bei Temperaturen
im Bereich von 22°C
bis mindestens 60°C
zeigen.
-
Andere
Aspekte der vorliegenden Erfindung umfassen Verfahren, welche die
thermostabilen Luciferasen, insbesondere Käferluciferasen, mit hoher Thermostabilität und Resistenz
gegenüber
der Inhibition durch einen Substratinhibitor einsetzen.
-
Aus
einer Population von Polynucleotidsequenzen, welche das Enzym kodieren,
das aus einer ersten Polynucleotidsequenz abgeleitet ist, die für ein zu
mutierendes Enzym kodiert, wurde mindestens eine Polynucleotidsequenz,
die für
ein Enzym ko diert, das verbesserte enzymologische Aktivität hat, selektiert
und isoliert. In einer Ausführungsform
wird dann eine durch Oligonucleotide vermittelte Mutagenese durchgeführt, um mindestens
ein Codon, das für
eine Konsensus-Aminosäure
kodiert, in mindestens eine der selektierten isolierten Polynucleotidsequenzen
einzuführen,
welche für
die Enzyme kodieren, wobei eine weitere Polynucleotidsequenz erhalten
wird, die für
das Enzym kodiert und ein Codon aufweist, das für die Konsensus-Aminosäure kodiert,
wobei das Codon, das eingeführt
wird, in der ersten Polynucleotidsequenz nicht vorhanden ist.
-
Produktion
der erfindungsgemäßen Luciferasen
-
Das
Verfahren zum Herstellen von Luciferasen mit erhöhter Thermostabilität ist die
rekursive Mutagenese und anschließende Selektion. Ausführungsformen
der hochthermostabilen erfindungsgemäßen mutierten Luciferasen wurden
durch ein Reiterationsverfahren von zufälligen Punktmutationen ausgehend
von einer Nucleotidsequenz, beispielsweise LucPpe2[T249M] cDNA,
erzeugt. Rekombinationsmutagenese ist neben der Punktmutagenese
ein Teil des Mutageneseverfahrens. Sowohl die Rekombinationsmutagenese
als auch die Punktmutagenese werden rekursiv durchgeführt. Da
das Mutationsverfahren Rekombination von individuellen Mutanten
in einer Art und Weise bewirkt, die der Rekombination von genetischen
Elementen während der
geschlechtlichen Reproduktion ähnlich
ist, wird das Verfahren manchmal als geschlechtliche polymerase Kettenreaktion
(sPCR) bezeichnet. Vergleiche beispielsweise Stemmer, US-Patent
Nr. 5,605,793 vom 25. Februar 1997.
-
Ausgehend
von der lucPpe2-cDNA-Sequenz als Ausgangsmaterial wurde das Gen
mutiert, wobei mutierte Luciferasen mit stark erhöhter Thermostabilität erhalten
wurden. Eine einzelne Punktmutation in der lucPpe2-Sequenz ergab
eine Luciferase, deren Sequenz als T249M bezeichnet wird. Diese
Mutante ist in vivo etwa 5-mal heller als lucPpe2 und wurde für die weitere
Mutation als Matrize eingesetzt. Sie wurde auch als Grundlinie für die Messung
der Thermostabilität
der anderen, hier beschriebenen mutierten Luciferasen verwendet.
-
45 zeigt die Aminosäuresequenz der LucPpe2-Luciferase
(T249M). Die Sequenz enthält
eine einzelne Mutation an der Position 249 von T nach M (unterstrichen),
welche sie von der von Leach et al. (1997) berichteten Sequenz unterscheidet.
Diese Luciferase hat ein Maximum im Spektrum bei 552 nm, welches
im Vergleich zu dem Maximum der Luciferase von Leach et al. gelb
verschoben ist. Diese Mutante wurde als ursprüngliche Matrize in einigen
der Beispiele selektiert, weil sie in vivo etwa 5-mal heller ist
als diejenige, die von Leach et al. berichtet wurde, wodurch ein
effizienteres Screenen ermöglicht
wurde. Diese Sequenzen zeigen Änderungen
von der Ausgangssequenz (T249M) durch Unterstreichung. Man beachte,
dass "x" in der Sequenz eine
Ungenauigkeit angibt.
-
Gerichtete Evolution,
ein rekursives Verfahren
-
Gerichtete
Evolution ist ein rekursives Verfahren zur Erzeugung von Diversität durch
Mutagenese und Screenen auf gewünschte
Veränderungen.
Bezüglich
enzymologischer Eigenschaften, die aus einer kumulativen Wirkung
mehrerer Aminosäuren
resultiert, stellt die gerichtete Evolution ein Verfahren zur Änderung
dieser Eigenschaften bereit. Jede Stufe des Verfahrens produziert
typischerweise kleine Veränderungen
in der Enzymfunktion, die kumulative Wirkung vieler Durchgänge dieses
Verfahrens kann jedoch zu einer substanziellen Gesamtänderung
führen.
-
Die
Eigenschaft "Thermostabilität" ist ein Kandidat
für die
gerichtete Evolution, weil sie durch die kombinierte Wirkung vieler
Aminosäuren,
welche die Enzymstruktur bestimmen, bestimmt wird. Es wurde auch
die Lumineszenzintensität
und die Effizienz der Substratbindung der modifizierten Luciferase
gescreent. Dadurch konnte sichergestellt werden, dass die Veränderungen
in der Thermostabilität
nicht auch zu unerwünschten Änderungen
in anderen wichtigen enzymologischen Eigenschaften führten.
-
Weil
die Häufigkeit
von zerstörerischen
Mutationen viel höher
ist als diejenige von nützlichen
Mutationen, ist es wahrscheinlich, dass unerwünschte Klone bei jedem Screenen
innerhalb der Genauigkeitsgrenzen der vorliegenden Erfindung selektiert
werden. Um dies zu kompensieren, beinhaltete die Screeningstrategie eine
Vielzahl von wiederholten Screeningdurchgängen der ursprünglich ausgewählten Mutationen.
Vor dem wiederholten Screenen wurden jedoch die selektierten Mutationen
gemischt "shuffled", um eine Bibliothek
von zufälligen
intragenetischen Rekombinationen zu erzeugen. Dieses Verfahren ermöglicht es,
dass unter den verschiedenen Klonen günstige Mutationen unter Bildung
weniger gemeinsamer kodierenden Sequenzen rekombiniert werden und
dass zerstörerische
Mutationen abgetrennt und ausgeschlossen werden. Obwohl im Wesentlichen
derselbe Satz von selektierten Mutationen erneut gescreent wurde,
wurden sie somit unter unterschiedlichen Permutationen als Ergebnis
der Rekombination oder der Umbesetzung (shuffling) gescreent.
-
Obwohl
die Ergebnisse jeder Stufe des Evolutionsverfahrens durch quantitative
Messungen getestet wurden, wurden diese Messungen in Zelllysaten
und nicht in gereinigten Enzymen durchgeführt. Außerdem wurde in jeder Stufe
nur die Veränderung
der Enzymleistungsfähigkeit
in Bezug auf die vorherige Stufe gemessen, sodass Gesamtänderungen
der Enzymfunktion schwierig zu beurteilen sind.
-
Tabelle
1 fasst die Eigenschaften verschiedener Klone, die unter Einsatz
des vorstehend beschriebenen Verfahrens erhalten wurden, zusammen.
-
Tabelle
1 Die
Kontrolle ist Luc39-5B10 bei 51°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc40-0A7 bei 54°C
-
Die
Kontrolle ist Luc46-2H3 bei 54°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc49-7C6 bei 56°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc58-0A5 bei 58°C
-
-
-
Die
Kontrolle ist Luc71-5D4 bei 60°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc78-0B10 bei 62°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc84-3A6 bei 64°C
-
-
Die
Kontrolle ist Luc85-4F12 bei 65°C
-
Um
die Auswirkung der gerichteten Evolution auf die Enzymfunktion zu
beurteilen, wurden Klone am Beginn, in der Mitte und am Ende des
Verfahrens (Tabelle 2) gereinigt und analysiert. Die für diese
ausgewählte
Analyse selektierten Klone waren Luc[T249M], Luc49-7C6 und Luc78-0B10.
Ein anderer Klon, Luc90-1B5, der
durch die anschließende
Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese und Screenen erzeugt wurde,
wurde für die
Analyse ebenfalls gereinigt. Tabelle
2: Thermostabilität
der Luciferaseaktivität
bei unterschiedlichen Temperaturen (Halbwertszeit in Stunden)
-
Die
Wirkung der gerichteten Evolution auf die Thermostabilität war dramatisch.
Bei hohen Temperaturen, bei denen der Ausgangsklon fast augenblicklich
inaktiviert wurde, zeigten die mutierten Enzyme aus den verwandten
Klonen Thermostabilität über mehrere
Stunden (vergleiche auch Tabelle 1 und die 1–3, 5–8, 11, 13, 50–52 und 60).
Selbst bei Raumtemperatur sind diese Mutanten einige Male thermostabiler
als das Ausgangsenzym (vergleiche 4, 9–10, 12, 53 und 62).
Die nachfolgende Analyse von Luc90-1B5 zeigte, dass dieses Enzym
sogar noch thermostabiler mit einer Halbwertszeit von 27 Stunden
bei 65°C
war, wenn es unter denselben Pufferbedingungen gemessen wurde (16A). Durch eine gewisse Optimierung der Pufferbedingungen
zeigte dieses Enzym einen sehr geringen Aktivitätsverlust bei 65°C während mehrerer
Stunden (Citratpuffer bei pH 6,5, 16A).
Die Luciferase war bei 22°C über mehrere
Wochen stabil, wenn sie bei pH 6,5 inkubiert wurde (16B). Nach 100 Tagen bei 4°C zeigten die mutierten Enzyme
eine erhöhte
Thermostabilität.
Nach weniger als 15 Tagen bei 4°C waren
die Thermostabilitäten
der Mutanten Luc49-7C6 und Luc78-0B10 von dem Ausgangsenzym nicht
zu unterscheiden (49).
-
Kajiyama
und Nakamo (1993) zeigten, dass eine einzige Aminosäuresubstitution
von A in Position 217 nach entweder I, L oder V in der Feuerfliegenluciferase
von Luciola lateralis zu einer Luciferase mit erhöhter Thermostabilität führte. Die
Substitution mit Leucin führte
zu einer Luciferase, die nach einer Inkubation während 1 Stunde bei 50°C 70% ihrer
Aktivität
behielt. Alle erfindungsgemäßen Enzyme,
die durch gerichtete Evolution erzeugt wurden, sind viel stabiler
als diese L. lateralis Mutante. Eine Mutante, Luc90-1B5, behielt
75% der Aktivität
nach 120 Stunden (5 Tagen) der Inkubation unter ähnlichen Bedingungen (50°C, 25 mol/l
Citrat, pH 6,5, 150 mmol/l NaCl, 1 mg/ml BSA, 0,1 mmol/l EDTA, 5%
Glyzerin). Es ist interessant, dass LucPpe2, das von Leach et al.
beschrieben wurde, an der für
die Mutante L. lateralis beschriebenen homologen Position bereits
ein Isoleucin enthielt.
-
Obwohl
die Thermostabilität
die Eigenschaft von Interesse war, wurden Klone auf der Grundlage
der anderen enzymologischen Parameter in den Screeningverfahren
selektiert. Durch die Selektion von Klonen mit einer höheren Lumineszenzexpression
wurden Mutanten gefunden, die in Kolonien von E. coli eine höhere Lumineszenzintensität ergaben.
Das Verfahren war jedoch wenig geeignet, das kinetische Profil der
Lumineszenz durch die Enzyme zu ändern.
Dieses Unvermögen
deutet an, dass die Fähigkeit,
eine Steady-State-Lumineszenz zu unterstützen, ein integraler Bestandteil
des katalytischen Mechanismus ist und durch kumulative Wirkung vieler
Aminosäuren
nicht einfach beeinflusst werden kann.
-
Die
Substratbindung wurde durch Messung einer apparenten zusammengesetzten
Km (vergleiche Beispiel 2) für Luciferin
und ATP gescreent. Obwohl die apparente zusammengesetzte Km relativ konstant blieb, zeigte eine spätere Analyse,
dass die einzelnen Kms systematisch verändert wurden.
Die Km für
Luciferin wurde höher,
während
die Km für
ATP sank (Tabelle 3). Die Ursache dafür ist nicht bekannt, obwohl
spekuliert werden kann, dass eine effizientere Freisetzung von Oxyluciferin
oder Luciferininhibitoren zu einem schnelleren Enzymumsatz führen können.
-
Jede
Punktmutation für
sich erhöht
(mehr oder weniger) die Thermostabilität des mutierten Enzyms in Bezug
auf die Wildtypluciferase. Die kumulative Wirkung der kombinierten
individuellen Punktmutationen führt zu
mutierten Luciferasen, deren Thermostabilität in Bezug auf den Wildtyp
oft um eine Größenordnung
oder mehr erhöht
ist.
-
Tabelle
3: Michaelis-Menten-Konstanten für
Mutanten, die durch gerichtete Evolution erzeugt wurden
-
HINTERGRUNDBEISPIEL 1
-
Herstellung der erfindungsgemäßen thermostabilen
Luciferasen
-
Mutageneseverfahren:
-
Eine
anschauliche Mutagenesestrategie ist wie folgt: Der "beste" Wildtypluciferaseklon,
das heißt
ein Klon mit erhöhter
Thermostabilität
und nicht nennenswert verringerten Werten für andere Parameter wurde ausgewählt und
durch drei Variationen von fehlerbehafteter PCR einer statistischen
Mutagenese unterworfen. Aus jedem Zyklus der statistischen Mutagenese
wurden 18 der besten Klone selektiert. Aus einer Gesamtzahl von
54 Klonen wurde die DNA präpariert.
Diese Klone stellen eine neue genetische Vielfalt dar.
-
Diese
54 Klone wurden kombiniert, und eine Rekombinationsmutagenese wurde
durchgeführt.
Die 18 besten Klone dieser Population wurden selektiert.
-
Diese
18 Klone wurden mit den 18 Klonen der vorherigen Population vereint,
und es wurde eine Rekombinationsmutagenese durchgeführt. Aus
diesen Screeningverfahren wurde eine neue Luciferasepopulation von
18 Klonen, die 6 Gruppen von funktionellen Eigenschaften repräsentiert,
selektiert.
-
Die
neuen Mutationen der selektierten 54 Klone wurden entweder in ihren
ursprünglichen
Sequenzkonfigurationen oder in Rekombinationen davon ein zweites
Mal gescreent. Jede Mutation wurde im Mittel etwa 10-mal analysiert.
Bei den 90 Klonen, die in der Rekombinationsmutagenese eingesetzt
wurden, war es wahrscheinlich, dass mindestens 10 dem besten Klon
funktionell entsprachen. Somit sollte der beste Klon oder Rekombinanten
davon mindestens 100-mal gescreent werden. Da dies größer war
als die Anzahl der in der Rekombination eingesetzten Klone, bestand
eine erhebliche Wahrscheinlichkeit, produktive Rekombinationen des
besten Klons mit anderen Klonen zu finden.
-
Roboterverfahren:
-
Die
Wärmeübertragung
wurde in einem Roboterverfahren unter Einsatz von dickem Aluminium
an vielen Positionen, an denen die 96 Lochplatten durch den Roboterarm
bewegt wurden, kontrolliert. Beispielsweise bestanden alle Böden in den
Inkubatoren oder Kühlschränken aus
Aluminium mit einer Dicke von Zoll. Insbesondere war eine Position,
die bei Raumtemperatur gehalten wurde, aus einem Aluminiumblock
mit den Außenmaßen 4,5 × 7 × 6,5 Zoll
ausgeführt.
Wenn eine 96-Lochplatte von einem Bereich mit hoher Temperatur (beispielsweise
einem Inkubator) oder niedriger Temperatur (beispielsweise einem
Kühlschrank)
in ein Gerät bei
Raumtemperatur gegeben wurde, wurde sie zunächst auf einem großen Aluminiumblock
zur Temperatureinstellung gegeben. Durch dieses Verfahren erreichte
die gesamte Platte rasch die neue Temperatur, sodass eine ungleichmäßige Verdampfung
aus den verschiedenen Löchern
der Platte aufgrund der Temperaturdifferenzen minimiert wurde. Die
Wärmeübertragung
in einem Stapel von 96 Lochplatten, die in einen Inkubator gegeben
wurden (beispielsweise für
das Wachstum von E. coli über
Nacht), wurde dadurch kontrolliert, dass 1 mm dicke Aluminiumplatten
zwischen die Platten gestellt wurden. Dies ermöglichte eine effizientere Wärmeübertragung
von den Ecken der Stapel in die Mitte hinein. Das Mischen in dem
Roboterverfahren wurde dadurch kontrolliert, dass die Platte während mehrerer
Sekunden nach jeder Reagenszugabe auf einen Schüttler gegeben wurde.
-
14 zeigt schematisch die Reihenfolge, in welcher
die Platten analysiert wurden, und 15 zeigt die
Robotervorrichtung, die programmiert werden kann, um die folgenden
Funktionen durchzuführen:
-
1. Kulturverdünnungsverfahren:
-
Eine
Platte mit einer Abdeckung (Falcon 3075), die Zellen enthielt (E.
coli JM 109), wird auf einen Schüttler
gegeben und 3–5
Minuten gemischt.
-
Eine
Platte (mit einer Abdeckung) wird aus einem Karussell entnommen
und in einen Reagensspender gegeben. 180 μl eines Mediums (M9 Minimalmedium)
werden nach dem Entfernen der Abdeckung zugegeben. Die Platte wird
dann in die Pipettiervorrichtung gesetzt.
-
Die
Platte auf dem Schüttler
wird in die Pipettiervorrichtung gesetzt, und die Abdeckung wird
entfernt. Zellen wurden auf die neue Platte unter Einsatz eines
Pipettierverfahrens übertragen
("Verdünnung von
Zellen auf der neuen Zellplatte").
-
Die
Abdeckungen wurden auf beiden Platten ersetzt. Die neue Platte wird
in den Kühlschrank
gegeben, und die alte Platte wird auf das Karussell zurückgeführt.
-
2. Lumineszenztestverfahren
-
Eine
Platte, die Zellen enthielt, wird von dem Karussell genommen und
3–5 Minuten
auf den Schüttler gegeben,
um die Zellen vollständig
zu mischen. Die Zellen neigen dazu, beim Stehenlassen sich abzusetzen.
-
Um
die optische Dichte (O.D.) zu messen, wird die Platte von dem Schüttler zu
dem Lokator in der Nähe
des Luminometers gegeben, die Abdeckung wird entfernt, und die Platte
wird in das Luminometer gesetzt. Die optische Dichte wird unter
Verwendung eines Filters bei 620 nm gemessen.
-
Danach
wird die Platte in einem Kühlschrank
gelagert.
-
Die
vorstehenden Stufen werden vor Durchführung der anschließenden Verarbeitung
abgeschlossen.
-
Um
ein Zelllysat herzustellen, wird die Platte mit den Zellen zuerst
aus dem Kühlschrank
genommen und auf einem Schüttler
gemischt, um die Zellen zu resuspendieren. Eine neue Platte von
dem Karussell ohne Abdeckung wird in den Reagensspender gegeben,
und 20 μl
Puffer A werden zu jedem Loch gegeben. Dieses wird dann in die Pipettierstation
gegeben.
-
Die
Platte mit den Zellen in dem Schüttler
wird in die Pipettierstation gegeben. Eine Tochterplatte wird unter
Einsatz eines Pipettierverfahrens (vergleiche "Pipettieren von Zellen auf die Lysisplatte") hergestellt, um eine
Tochterplatte mit Zellen zu präparieren.
-
Nach
dem Pipettieren wird die neue Tochterplatte auf einen Schüttler gegeben
und gemischt.
-
Nach
dem Mischen wird die Lysatplatte in eine CO2-Gefrierstation
gegeben, um die Proben einzufrieren. Die Platte wird dann in den
Auftaublock gegeben, um die Proben während 10 Minuten aufzutauen.
-
Die
Platte wird dann zu dem Reagensspender gegeben, um 175 μl Puffer
B zuzugeben, und dann auf einem Schüttler während etwa 15 Minuten oder
länger
gemischt. Die Kombination des Gefrierens/Auftauens und Puffer B
verursacht die Lysis der Zellen.
-
Eine
neue Platte mit einer Abdeckung wird von dem Karussell genommen
und eingesetzt, um die Verdünnungsplatte
zu präparieren,
von der alle Tests abgeleitet werden. Die Platte wird in den Reagensspender gegeben,
und die Abdeckung wird auf den Lokator in der Nähe der Pipettiervorrichtung
gegeben. 285 μl
Puffer C werden zu jedem Loch mit dem Reagensspender gegeben, und
dann wird die Platte in die Pipettierstation gegeben.
-
Die
Lysatplatte in dem Schüttler
wird in die Pipettierstation gegeben, und das Pipettierverfahren
(vergleiche "Verdünnen von
der Lysisplatte zu der Inkubationsplatte") wird durchgeführt. Nach dem Pipettieren wird die
neue Tochterplatte für
das Mischen auf den Schüttler
gegeben. Die Lysatplatte wird verworfen.
-
Zwei
weiße
Testplatten (Labsystems #9502887) werden von der Plattenzuführvorrichtung
erhalten und in den Pipettierer gegeben. Die Inkubationsplatte von
dem Schüttler
wird in die Pipettiervorrichtung gegeben, und die Abdeckung wird
entfernt und auf den benachbarten Lokator gegeben. Zwei Tochterplatten
werden durch das Pipettierverfahren hergestellt (vergleiche "Erzeugung eines Paars
von Tochterplatten von der Inkubatorplatte"). Danach wird die Abdeckung auf der
Ausgangsplatte ersetzt, und die Platte wird in einen Hochtemperaturinkubator
gegeben [mit einer Temperatur im Bereich von 31°C bis etwa 65°C in Abhängigkeit
von dem Klon].
-
Eine
Tochterplatte wird in das Luminometer gegeben, und es wird ein 1X-Testverfahren
verwendet. Nach dem Test wird die Platte in den Umgebungsinkubator
gegeben, und die zweite Tochterplatte wird in das Luminometer gesetzt.
Für die
zweite Platte wurde das 0,02X-Testverfahren verwendet. Diese Platte
wird verworfen, und die erste Platte wird von dem Inkubator in das
Luminometer zurückgeführt. Das
Wiederholungstestverfahren wird durchgeführt (d.h. es wird kein Reagens
zugeführt).
Danach wird die Platte erneut in den Umgebungsinkubator zurückgeführt.
-
Die
vorstehenden Stufen werden vor der Durchführung der nachfolgenden Stufen
vervollständigt.
-
Um
mit dem zweiten Satz der Messungen zu beginnen, wird die Platte
von dem Hochtemperaturinkubator für das Mischen in den Schüttler gegeben.
-
Die
Platte in dem Umgebungsinkubator wird in das Luminometer zurückgeführt, und
es wird das Wiederholungstestverfahren erneut durchgeführt. Die
Platte wird danach in den Umgebungsinkubator zurückgeführt.
-
Zwei
weiße
Testplatten werden erneut von der Plattenzuführungsvorrichtung erhalten
und in das Pipettiergerät
gegeben. Die Platte auf dem Schüttler
wird in das Pipettiergerät
gesetzt, und die Abdeckung wird entfernt und auf den benachbarten
Lokator gesetzt. Es werden erneut zwei Tochterplatten unter Verwendung des
Pipettierverfahrens erzeugt (vergleiche "Erzeugung eines Paars von Tochterplatten
von der Inkubatorplatte").
Danach wird die Abdeckung auf der Ausgangsplatte ersetzt, und die
Platte wird in den Hochtemperaturinkubator zurückgeführt.
-
Eine
Tochterplatte wird in das Luminometer gegeben, und das 1X-Testverfahren
wird erneut durchgeführt.
Die Platte wird nach dem Test verworfen. Die zweite Tochterplatte
wird dann in das Luminometer gesetzt, und das 0,06X-Testverfahren
wird durchgeführt.
Die Platte wird ebenfalls verworfen.
-
Die
vorstehenden Stufen werden vor der Durchführung der weiteren Stufen für alle Platten
vervollständigt.
-
Bei
dem letzten Satz der Messungen wird die Platte aus dem Hochtemperaturinkubator
erneut für
das Mischen in den Schüttler
gegeben.
-
Die
Platte in dem Umgebungsinkubator wird in das Luminometer zurückgeführt, und
das Wiederholungstestverfahren wird erneut durchgeführt. Die
Platte wird danach verworfen.
-
Eine
weiße
Testplatte wird aus der Plattenzuführvorrichtung entnommen und
in das Pipettiergerät
gesetzt. Die Platte aus dem Schüttler
wird in das Pipettiergerät
gegeben, und die Abdeckung wird entfernt und auf den benachbarten
Lokator gesetzt. Eine Tochterplatte wird unter Verwendung des Pipettierverfahrens
hergestellt (vergleiche "Erzeugung
einer einzelnen Tochterplatte von der Inkubatorplatte"). Die Abdeckung
wird auf der Ausgangsplatte ersetzt, und die Platte wird verworfen.
-
Die
Tochterplatte wird in das Luminometer gegeben, und das 1X-Testverfahren
wird durchgeführt.
Die Platte wird nach dem Test verworfen.
-
Puffer und
Testreagenzien
-
- Puffer A: 325 mM K2HPO2;
6,5 mM CDTA; 0,1% Triton X-100
- Puffer B: 1X CCLR (Promega E153A); 1,25 mg/ml Lysozym; 0,04
Gelatine
- Puffer C: 10 mM HEPES; 150 mM NaCl; 1 mg/ml BSA; 5% Glycerin;
0,1 mM EDTA
- 1X-Testreagens: 5 μM
Luciferin; 175 μM
ATP; 20 mM Tricin, pH 8,0; 0,1 mM EDTA
- 0,02X-Testreagens: 1:50 Verdünnung
des 1X Testreagenses
- 0,06X-Testreagens: 1:16,7 Verdünnung des 1X Testreagenses
-
Pipettierverfahren
-
A. Pipettieren von Zellen
auf die Lysisplatte
-
Nicht-aseptisches Verfahren
unter Verwendung fixierter Spitzen
-
Auf der Pipettierplatte:
-
- – Bereitstellen
einer Platte, die etwa 200 μl
JM109 Zellen pro Loch enthält,
ohne Abdeckung.
- – Lysatplatte,
die 20 μl
Puffer A enthält.
-
Verfahren:
-
- 1. Bewege die Spitzen zu der Waschstation und
wasche sie mit 1 ml.
- 2. Bewege sie zu der Zellplatte und entferne 60 μl.
- 3. Bewege sie zu der Lysatplatte und gebe 45 μl hinein.
- 4. Wiederhole Stufen 1–3
für alle
96 Proben.
- 5. Am Ende des Verfahrens wird Stufe 1 wiederholt, um die Spitzen
zu reinigen.
-
Nachverfahren:
-
- – Setze
die Lysatplatte auf den Schüttler.
- – Setze
die Abdeckung auf die Platte mit den Zellen und setze sie auf das
Karussell.
- – Setze
die Lysatplatte in den CO2-Gefrierschrank.
-
B. Verdünnung von
der Lysisplatte auf die Inkubationsplatte Auf der Pipettierplatte:
-
- – Lysatplatte,
die 240 μl
Lysat enthält
- – Inkubationsplatte
ohne Abdeckung, die 285 μl
Puffer C enthält.
-
Verfahren:
-
- 1. Bewege die Spitzen zu der Waschstation und
wasche sie mit 0,5 ml.
- 2. Bewege sie zu der Zellplatte und entnehme 30 μl.
- 3. Bewege sie zu der Inkubationsplatte und gebe 15 μl durch direkten
Kontakt mit der Pufferlösung
hinein.
- 4. Wiederhole die Stufen 1–3
für alle
96 Proben.
- 5. Am Ende dieses Verfahrens wird Stufe 1 zur Reinigung der
Spitzen wiederholt.
-
Nachverfahren:
-
- – Gebe
die Inkubationsplatte auf einen Schüttler.
- – Verwerfe
die Lysatplatte.
-
C. Erzeugung eines Paars
von Tochterplatten von der Inkubationsplatte
-
Dieses
Verfahren wird zweimal durchgeführt.
-
Auf der Pipettierplatte:
-
- – Inkubationsplatte,
die 100–300 μl einer Lösung enthält, ohne
Abdeckung.
- – Zwei
leere Testplatten (weiß).
-
Verfahren:
-
- 1. Bewege die Spitzen zu der Waschstation und
wasche sie mit 0,5 ml.
- 2. Bewege sie zu der Inkubationsplatte und entnehme 50 μl.
- 3. Bewege sie zu der ersten Testplatte und gebe 20 μl hinein.
- 4. Bewege sie zu der zweiten Testplatte und gebe 20 μl hinein.
- 5. Wiederhole die Stufen 1–4
für alle
96 Proben.
- 6. Am Ende dieses Verfahrens wird die Stufe 1 zur Reinigung
der Spitzen wiederholt.
-
Nachverfahren:
-
- 1. Ersetze die Abdeckung auf der Inkubationsplatte.
- 2. Gebe die Inkubationsplatte in den Inkubator.
- 3. Gebe die erste Testplatte in das Luminometer.
- 4. Gebe die zweite Testplatte auf das Karussell.
-
D. Erzeugung einer einzigen
Tochterplatte von der Inkubationsplatte
-
Auf der Pipettierplatte:
-
- – Bereitstellen
einer Inkubationsplatte ohne Abdeckung, die 100–300 μl einer Lösung enthält.
- – Leere
Testplatte (weiß).
-
Verfahren:
-
- 1. Bewege die Spitzen zu der Waschstation und
wasche sie mit 0,5 ml.
- 2. Bewege sie zu der Inkubationsplatte und entnehme 40 μl.
- 3. Bewege sie zu der Testplatte und gebe 20 μl hinein.
- 4. Wiederhole die Stufen 1–3
für alle
96 Proben.
- 5. Am Ende dieses Verfahrens wird die Stufe 1 zur Reinigung
der Spitzen wiederholt.
-
Nachverfahren:
-
- – Verwerfe
die Inkubationsplatte und die Abdeckung auf der Inkubationsplatte.
- – Gebe
die Testplatte in das Luminometer.
-
E. Verdünnung von
Zellen auf der neuen Zellplatte
-
Aseptisches Verfahren
unter Verwendung fixierter Spitzen
-
Auf der Pipettierplatte:
-
- – Platte
ohne Abdeckung, die etwa 200 μl
Zellen enthält.
- – Neue
Zellplatte ohne Abdeckung, die 180 μl Wachstumsmedium enthält.
-
Verfahren:
-
- 1. Begebe dich zu der Zellplatte und entnehme
45 μl.
- 2. Begebe dich zu der Zellplatte und gebe 20 μl durch direkte
Flüssigübertragung
hinein.
- 3. Begebe dich zu dem Abfallbehälter und gebe die überschüssigen Zellen
hinein.
- 4. Begebe dich zu der Isopropanolwaschstation und nimm Isopropanol
auf, um die Spitzen zu sterilisieren.
- 5. Begebe dich zu der Waschstation, gebe Isopropanol ab und
wasche die Spitzen.
- 6. Wiederhole die Stufen 1–4
für alle
96 Proben.
-
Nachverfahren:
-
- – Ersetze
die Abdeckung auf der ursprünglichen
Platte mit den Zellen und setze sie auf das Karussell.
- – Ersetze
die Abdeckung auf der neuen Zellplatte und gebe sie in den Kühlschrank.
-
Anmerkungen:
-
Dieses
Verfahren wird eingesetzt, um Zellplatten herzustellen, die in dem
Hauptanalyseverfahren verwendet werden. 180 μl eines M9-Minimalwachstumsmediums
werden mittels Reagensspender zu jeder der neuen Zellplatten unmittelbar
vor dem Beginnen des Pipettierverfahrens gegeben. Der Spender wird
mit 75% Isopropanol vor der Zugabe in das Medium gewaschen. Das
Medium enthält
auch selektive Antibiotika, um eine potenzielle Verunreinigung zu
vermeiden.
-
Luminometerverfahren
-
A. 1X-Testverfahren
-
- 1. Setze die Platte in das Luminometer.
- 2. Spritze 100 μl
1X-Testreagens ein.
- 3. Messe die Lumineszenz während
1 bis 3 Sekunden.
- 4. Wiederhole dasselbe für
das nächste
Loch.
- 5. Mache weiter, bis alle Löcher
gemessen sind.
-
B. 0,02X-Testverfahren
-
- 1. Setze die Platte in das Luminometer.
- 2. Spritze 100 μl
0,02X-Testreagens ein.
- 3. Messe die Lumineszenz während
1 bis 3 Sekunden.
- 4. Wiederhole dasselbe für
das nächste
Loch.
- 5. Mache weiter, bis alle Löcher
gemessen sind.
-
C. 0,06X-Testverfahren
-
- 1. Setze die Platte in das Luminometer.
- 2. Spritze 100 μl
0,06X-Testreagens ein.
- 3. Messe die Lumineszenz während
1 bis 3 Sekunden.
- 4. Wiederhole dasselbe für
das nächste
Loch.
- 5. Mache weiter, bis alle Löcher
gemessen sind.
-
D. Wiederholungstest
-
- 1. Setze die Platte in das Luminometer.
- 2. Messe die Lumineszenz während
1 bis 3 Sekunden.
- 3. Wiederhole dasselbe für
das nächste
Loch.
- 4. Mache weiter, bis alle Löcher
gemessen sind.
-
In vivo Selektionsverfahren
-
5
bis 7 Nitrocellulosescheiben mit 200–500 Kolonien pro Scheibe (1000–3500 Kolonien
insgesamt) werden pro 2 Mikroplatten (176 Kolonien) gescreent (Wood
und DeLuca, 1987). Die Klone wurden bei hohen Temperaturen unter
Verwendung von Standard screeningverfahren gescreent.
-
8
Positionen auf jeder Mikroplatte sind für einen Referenzklon unter
Verwendung der "besten" Luciferase reserviert
(der Ausgangsklon für
die zufällige
Mutagenese und Codonmutagenese). Die Positionen der reservierten
Löcher
sind nachstehend als "X" gezeigt.
XooooooooooX
oooooooooooo
oooXooooXooo
oooooooooooo
oooooooooooo
oooXooooXooo
oooooooooooo
XooooooooooX
-
Die
Referenzklone werden dadurch hergestellt, dass Kolonien von transformierter
DNA von dem Ausgangsklon in die Referenzlöcher gegeben werden. Um diese
Löcher
vor dem Animpfen der Mikroplatte zu identifizieren, werden die Löcher mit
einem schwarzen Markierungsstift auf der Unterseite jedes Lochs
markiert.
-
Kriterien für das Screenen
und die Selektion
-
Die
folgenden Kriterien wurden für
Screeningzwecke eingesetzt. Die für die Enzymstabilitätsparameter ausgewählte Temperatur
wurde so ausgewählt,
dass das Ausgangsenzym während
10 Stunden um den Faktor 100 bis 1000 zerfällt (vergleiche Tabelle 1).
Kriterium 1 wird manuell erreicht; die Daten für die Kriterien 2–6 werden
durch Roboteranalyse erzeugt. Für
alle Kriterien wird der beschriebene maximale Wert ausgewählt.
- 1. In vivo Screening: Die hellsten Klone werden
bei einer vorgegebenen Temperatur selektiert.
- 2. Expression/spezifische Aktivität: Der Wert für die normalisierte
Lumineszenz wird als das Verhältnis
der Lumineszenz zur optischen Dichte berechnet. Der Wert ist das
Verhältnis
zu dem Referenzwert.
- 3. Enzymstabilität:
Die Messungen der normalisierten Lumineszenz der inkubierten Proben
(3 entnommen während
etwa 15 Stunden) werden in die Gleichung ln(L) = ln(L0) – (t/τ) eingesetzt,
wobei L die normalisierte Lumineszenz und t die Zeit ist. τ ist ein
Maß für die Enzymstabilität. Der Wert
ist das Verhältnis
zu dem Referenzwert, und die Korrelationskoeffizienten werden berechnet.
- 4. Substratbindung: Die Messwerte der normalisierten Lumineszenz
mit 1X und 0,02X werden am Anfang genommen, und 1X und 0,06X werden
nach 5 Stunden genommen. Das Verhältnis von 0,02X:1X und 0,06X:1X
gibt die relative Lumineszenz bei 0,02X- und 0,06X-Konzentrationen
an. Diese Werte werden neben der relativen Lumineszenz bei 1X (d.h.
1) in einen Lineweaver-Burk-Plot eingesetzt, wobei der apparente
Km-Wert für die Gesamtheit der Substrate
ATP, Luciferin und CoA erhalten wird. Die Werte werden im Verhältnis zu
dem Referenzwert angegeben, und die Korrelationskoeffizienten werden
berechnet.
- 5. Signalstabilität:
Die Lumineszenz der anfänglichen
1X-Lumineszenzreaktionen werden 3 weitere Male während etwa 15 Stunden gemessen.
Diese Werte werden in die Gleichung ln(L) = ln(L0) – (t/τ) eingesetzt, und
das Integral über
t (15 Stunden) wird berechnet. Die Signalstabilität wird dann
berechnet als S=(1-int(L)/Lot)2. Die Werte
werden im Verhältnis
zu dem Referenzwert angegeben, und die Korrelationskoeffizienten
werden berechnet.
- 6. Gesamteigenschaften: Die Werte der Kriterien 2 bis 5 werden
in einen einzigen Gesamtwert der Eignung (oder wirtschaftliche Verwertbarkeit)
kombiniert. Dieser Wert basiert auf der Beurteilung der relativen
Wichtigkeit der anderen Kriterien. Die Beurteilung wird nachstehend
angegeben:
Kriterien | Relativer
Wert |
Enzymstabilität | 5 |
Signalstabilität | 2 |
Substratbindung | 2 |
Expression/Aktivität | 1 |
-
Der
Gesamtwert C = Sum(Kriterien 2–5,
gewichtet mit einem relativen Wert, wobei beispielsweise ein höheres Gewicht
auf die Stabilität
gelegt wird, weil sie ein Hauptziel ist).
-
HINTERGRUNDBEISPIEL 2
-
Software
-
Organisation der Daten
in die SQL-Datenbank
-
Jeder
Datensatz, der von einem Luminometer (96 Löcher, Anthos, Österreich)
erzeugt wird, repräsentiert
die Daten von einer Mikroplatte. Diese Datensätze werden in den Computer,
der das Luminometer kontrolliert, gespeichert und über ein
Netzwerk an den Datenbankcomputer verknüpft. Aus jeder Mikroplatte
der Proben werden 9 Mikroplatten durch das Luminometer gelesen (die
ursprüngliche
Mikroplatte für
die optische Dichte und 8 Tochterplatten für die Lumineszenz).
-
Insgesamt
wurden 90 Datensätze
erzeugt, wobei jeder Datensätze
für 96
Proben enthielt. Jeder Datensatz enthält die Probennummer, den Zeitpunkt
jeder Messung in Bezug auf die erste Messung der Platte, die Luminometermessergebnisse
und die um den Hintergrund korrigierten Luminometermessergebnisse.
Es werden auch andere Datensatzinformationen angegeben. Für die Analyse
wird auch der Zeitpunkt benötigt, an
dem jede Mikroplatte gelesen wird. Dieser kann aus dem Roboter oder
dem Datensatzerzeugungszeitpunkt erhalten werden. Es wurden von
dem Roboter während
der Datensatzerzeugung eine bestimmte Systematik der Bezeichnung
der Datensätze
angewandt (beispielsweise YYMMDDPR.DAT, wobei YY das Jahr, MM der Monat,
DD der Tag, P die ursprüngliche
Platte [0–9]
und R der gemessene Wert [0–8]
ist).
-
Datenverarbeitung
und Organisation
-
Normalisierung
der Lumineszenzdaten: Für
jede Messung der Lumineszenz in den 8 Tochterplatten wird die normalisierte
Lumineszenz durch Teilen der relativen Lichteinheiten durch die
optische Dichte der ursprünglichen
Platte berechnet. Wenn ein Wert der normalisierten Lumineszenz unter
Null ist, wird der Wert von 0,1 sL zugeordnet, wobei sL die Standardabweichung
für die
Messungen der normalisierten Lumineszenz ist.
-
Berechnung
des relativen Messzeitpunktes: Für
jede normalisierte Lumineszenzmessung wurde der Zeitpunkt der Messung
in Bezug auf die erste Messung der Probe berechnet. Beispielsweise
werden die Zeiten aller Lumineszenzmessungen der Probe B6 in der
Platte 7 (d.h. 7:B06) in Bezug auf die ersten Messdaten von 7:B06
berechnet. Die Berechnung des Zeitpunkts umfasst sowohl den Zeitpunkt,
an dem die Platte gemessen wird, als auch den relativen Zeitpunkt,
an dem die Probe auf der Platte gemessen wird.
-
Berechnung
der Enzymstabilität
(τ): Für jede Probe
wurde eine lineare Regression für
ln(L1X) = ln(L0) – (t/τ) unter Verwendung
der drei Lumineszenzmessungen mit 1X-Substratkonzentrationen (Platten
1, 5, 8) eingesetzt. Der Regressionskoeffizient wurde ebenfalls
berechnet.
-
Berechnung
der Substratbindung (Km:app,total): Unter
Verwendung von Mikroplatten aus dem ersten Satz der Messdaten (Platten
1 und 2) wurde L0,2X,rel durch Teilen der
Messwerte, die mit den Substratkonzentrationen von 0,02X erhalten
wurden, durch diejenigen von 1X berechnet. Auf ähnliche Weise wurde L0,06X,rel unter Verwendung von Mikroplatten
des zweiten Satzes der Messwerte (Platten 5 und 6) durch Teilen
der Messwerte, die mit Substratkonzentrationen von 0,06X erhalten
werden, durch diejenigen von 1X berechnet.
-
Für jede Probe
wurde die lineare Regression für
1/L = (K
m:app,total/L
max:app)(1/[S]
+ (1/L
max:app) unter Verwendung der folgenden
Werte durchgeführt:
L | [S] |
L0,2X,rel | 0,02 |
L0,06X,rel | 0,06 |
1(L1X,rel) | 1 |
-
Km:app,total wird als die Steigung berechnet.
Der Regressionskoeffizient wurde ebenfalls berechnet.
-
Berechnung
der Signalstabilität
(S): Für
jede Probe wurde die lineare Regression für ln(L) = ln(L0) – (t/τ) unter Verwendung
der 4 Lumineszenzmessungen der ursprünglichen Mikroplatte mit 1X-Substratkonzentrationen
(Platten 1, 3, 4 und 7) verwendet. Der Regressionskoeffizient wurde
ebenfalls berechnet. Aus den berechneten Werten von τ und L0 wurde das Integral der Lumineszenz durch
int(L) = τL0(1 – exp(–tf/τ))
berechnet, wobei tf die mittlere Zeit der
letzten Messung ist (beispielsweise 15 Stunden). Die Signalstabilität wird als S
= (1 – int(L)/Litf)2 berechnet,
wobei Li die anfängliche Messung der normalisierten
Lumineszenz mit der 1X-Substratkonzentration ist (Platte 1).
-
[Anmerkung:
Um das Verdampfen zu korrigieren, kann eine Gleichung S = (1 + K – int(L)/Litf)2 verwendet
werden, wobei 1/K = 2 (relative Änderung
des Flüssigkeitsvolumens
bei tf) verwendet wird].
-
Berechnung
der Referenzwertoberflächen:
Ein dreidimensionales Koordinatensystem kann unter Verwendung der
Gitterpositionen der Proben innerhalb einer Mikroplatte als die
horizontalen Koordinaten und der kalkulierten Werte für die Proben
(Li, τ,
Km:app,total, oder S) als die vertikalen
Koordinaten definiert werden. Dieses dreidimensionale System wird
als "Plattenkarte" bezeichnet. Eine
glatte Oberfläche
der Plattenkarten, welche ein Referenzniveau darstellt, kann anhand
der für
die 8 Referenzklone in jeder Mikroplatte durch die Methode der kleinsten
Quadrate bestimmten Werte ermittelt werden. Für jede der 10 ursprünglichen
Mikroplatten der Proben werden die jeweiligen Referenzoberflächen für die Kriterienparameter
Li, τ,
Km:app,total, und S (insgesamt 40 Oberflächen) bestimmt.
-
Bei
der Methode der kleinsten Quadrate sind die vertikalen Koordinaten
(d.h. die Kriterienparameter) die abhängigen Variablen, die horizontalen
Koordinaten sind die unabhängigen
Variablen. Eine Oberfläche
erster Ordnung (d.h. z = ax + by + c) wird an die Werte der Referenzklone
angepasst. Nachdem die Oberflä che berechnet
worden ist, werden die Restfehler zu jedem Referenzklon berechnet.
Wenn einer dieser Restfehler außerhalb
eines vorgegebenen Ausschlussbereiches ist, wird die Referenzoberfläche erneut
berechnet, wobei der fehlerhafte Referenzklon weggelassen wird.
-
Wenn
eine Oberfläche
erster Ordnung die Werte der Referenzklone nicht ausreichend repräsentiert, wird
eine Oberfläche
einer eingeschränkten
zweiten Ordnung eingesetzt (d.h. z = a(x2 +
ky2) + bx + cy + d, wobei k eine Konstante
ist).
-
Berechnung
der Referenz-normalisierten Werte: Für die Kriterienparameter jeder
Probe wird der Referenz-normalisierte Wert durch Berechnen des Verhältnisses
oder Umkehrverhältnisses
mit dem jeweiligen Referenzwert bestimmt. Die Referenz-normalisierten
Werte sind Li/Lir, τ/τr,
Kmr/Km:app,total,
und Sr/S, wobei die Referenzwerte aus den
Gleichungen der geeigneten Referenzoberflächen berechnet werden.
-
Berechnung
der kombinierten Beurteilung: Für
jede Probe wurde berechnet: C = 5(τ/τr) +
2(Sr/S) + 2(Kmr/Km:app,total) + (Li/Lir).
-
Bestimmung
der Untergruppierungen: Für
die Kriterienparameter Li, τ, Km:app,total, S und C wurden die Abgrenzungswerte
(d.h. die Größe der Gruppen)
für die
Untergruppierungen sind definiert als gL, gτ, gKm,
gS und gC. Ausgehend von den höchsten
Werten für
Li, τ oder
C oder den niedrigsten Werten von Km:app,total oder S
werden die Proben den Untergruppierungen für jeden Kriterienparameter
zugeordnet (wobei die erste Gruppe #1 ist, und so weiter).
-
Anzeigen einer sortierten
Tabelle von Referenz-normalisierten Werten:
-
Es
wird eine Tabelle von Daten für
jede Probe dargestellt, wobei in jeder Zeile die folgenden Daten gezeigt
werden:
- – Probenidentifikationsnummer
(beispielsweise 7:B06)
- – Gesamtbeurteilung
(C)
- – Referenz-normalisierte
Enzymstabilität
(τ/τr)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Enzymstabilität
- – Gruppennummer
für die
Enzymstabilität
- – Referenz-normalisierte
Signalstabilität
(Sr/S)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Signalstabilität
- – Gruppennummer
für die
Signalstabilität
- – Referenz-normalisierte
Substratbindung (Kmr/Km:app,total)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Substratbindung
- – Gruppennummer
für die
Substratbindung
- – Referenz-normalisierte
Expression/spezifische Aktivität
(Li/Lir)
- – Gruppennummer
für die
Expression/spezifische Aktivität
-
Die
Tabelle ist nach der Gesamtbeurteilung (C) sortiert.
-
Darstellung einer sortierten
Tabelle von Kriterienparametern:
-
Es
wird eine Tabelle mit Daten für
jede Probe dargestellt, die in jeder Zeile die folgenden Daten zeigt:
- – Probenidentifikationsnummer
- – Gesamtbeurteilung
(C)
- – Enzymstabilität (τ)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Enzymstabilität
- – Gruppennummer
für die
Enzymstabilität
- – Signalstabilität (S)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Signalstabilität
- – Gruppennummer
für die
Signalstabilität
- – Substratbindung
(Km:app,total)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Substratbindung
- – Gruppennummer
für die
Substratbindung
- – Expression/spezifische
Aktivität
(Li)
- – Gruppennummer
für die
Expression/spezifische Aktivität
-
Die
Tabelle wird nach der Gesamtbeurteilung (C) sortiert; die Referenzklone
sind in der Tabelle nicht angegeben. Die Standardabweichung wird
wie vorstehend beschrieben angegeben.
-
Präsentieren einer sortierten
Tabelle der Referenz-normalisierten Werten:
-
Dies
ist dasselbe Verfahren wie die letzte Stufe des Datenverarbeitungsverfahrens.
Die Tabelle zeigt:
- – Probenidentifikationsnummer
- – Gesamtbeurteilung
(C)
- – Referenz-normalisierte
Enzymstabilität
(τ/τr)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Enzymstabilität
- – Gruppennummer
für die
Enzymstabilität
- – Referenz-normalisierte
Signalstabilität
(Sr/S)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Signalstabilität
- – Gruppennummer
für die
Signalstabilität
- – Referenz-normalisierte
Substratbindung (Kmr/Km:app,total)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Substratbindung
- – Gruppennummer
für die
Substratbindung
- – Referenz-normalisierte
Expression/spezifische Aktivität
(Li/Lir)
- – Gruppennummer
der Expression/spezifischen Aktivität
-
Die
Tabelle ist nach der Gesamtbeurteilung (C) sortiert; die Referenzklone
sind in der Tabelle nicht angegeben. Die Standardabweichung wird
wie vorstehend beschrieben angegeben.
-
Darstellung einer sortierten
Tabelle der Kriterienparameter für
die Referenzklone:
-
Dies
ist dasselbe Verfahren wie vorstehend für die Kriterienparameter beschrieben,
außer
dass es nur für
Referenzklone durchgeführt
wird. Die Tabelle zeigt:
- – Probenidentifikationsnummer
- – Gesamtbeurteilung
(C)
- – Enzymstabilität (τ)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Enzymstabilität
- – Gruppennummer
für die
Enzymstabilität
- – Signalstabilität (S)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Signalstabilität
- – Gruppennummer
für die
Signalstabilität
- – Substratbindung
(Km:app,total)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Substratbindung
- – Gruppennummer
für die
Substratbindung
- – Expression/spezifische
Aktivität
(Li)
- – Gruppennummer
für die
Expression/spezifische Aktivität
-
Die
Tabelle ist nach der Gesamtbeurteilung (C) sortiert. Die Standardabweichung
wird wie vorstehend beschrieben angegeben.
-
Darstellung einer sortierten
Tabelle von Referenz-normalisierten Werten:
-
Dies
ist dasselbe Verfahren wie vorstehend für die Referenz-normalisierten Werte
beschrieben, außer dass
es nur für
die Referenzklone durchgeführt
wurde. Die Tabelle zeigt:
- – Probenidentifikationsnummer
- – Gesamtbeurteilung
(C)
- – Referenz-normalisierte
Enzymstabilität
(τ/τr)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Enzymstabilität
- – Gruppennummer
für die
Enzymstabilität
- – Referenz-normalisierte
Signalstabilität
(Sr/S)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Signalstabilität
- – Gruppennummer
für die
Signalstabilität
- – Referenz-normalisierte
Substratbindung (Kmr/Km:app,total)
- – Korrelationskoeffizient
für die
Substratbindung
- – Gruppennummer
für die
Substratbindung
- – Referenz-normalisierte
Expression/spezifische Aktivität
(Li/Lir)
- – Gruppennummer
für die
Expression/spezifische Aktivität
-
Die
Tabelle ist nach der Gesamtbeurteilung (C) sortiert. Die Standardabweichung
ist wie vorstehend beschrieben angegeben.
-
Sortierung der Tabelle
-
Jede
Tabelle kann nach jedem Eintragungskriterium als primären oder
sekundären
Schlüssel
sortiert werden.
-
Angabe des Histogramms
der Tabelle
-
Für jede Tabelle
kann ein Histogramm der Kriterienparameter gegen die Gruppennummer
für jeden beliebigen
Kriterienparameter angegeben werden.
-
Erstellung der Plattenkarte
-
Für jede Platte
kann eine Plattenkarte angegeben werden, die eine Auswahl des Folgenden
zeigt:
- – Jede
Lumineszenzmessung oder Messung der optischen Dichte
- – Li
- – Li-Referenzoberfläche
- – Li/Lir
- – τ
- – τ-Referenzoberfläche
- – (τ/τr)
- – Korrelationskoeffizient
von τ
- – S
- – S-Referenzoberfläche
- – Sr/S
- – Korrelationskoeffizient
von S
- – Km:app,total
- – Km-Referenzoberfläche
- – Kmr/Km:app,total
- – Korrelationskoeffizient
für Km:app,total
- – Gesamtbeurteilung
(C)
-
Die
Plattenkarten werden als dreidimensionales Balkendiagramm angegeben.
Vorzugsweise werden die Balken, die Referenzklone darstellen, farbig
oder anderweitig angegeben.
-
Angabe der
Zusammenfassung jedes Eintrags
-
Für Li, τ,
Km:app,total und S kann jeder eingetragene
Wert in einer Tabelle ausgewählt
werden, um den Lumineszenzmesswert oder den Messwert der optischen
Dichte, welcher der Berechnung dieses Werts zugrunde liegt, und
eine graphische Darstellung der Kurve, falls zweckmäßig, zu
zeigen. Vorzugsweise werden die angewandten Gleichungen und das
Endergebnis und der Korrelationskoeffizient ebenfalls angegeben.
-
Li oder Li/Lir: Angabe des Wertes der optischen Dichte
und der Lumineszenz der ausgewählten
Probe in Platte 0 und Platte 1.
-
τ oder τ/τr):
Angabe des Wertes der optischen Dichte und der Lumineszenz der ausgewählten Probe in
Platte 0, Platte 1, Platte 5 und Platte 8. Anzeigen des Graphen
von ln(L1X) gegen t, wobei die Datenpunkte und der Graph angegeben
ist.
-
S
oder Sr/S: Anzeigen des Wertes der optischen
Dichte und der Lumineszenz der ausgewählten Probe in Platte 0, Platte
1, Platte 3, Platte 4 und Platte 7. Anzeigen des Graphen von ln(L)
gegen t, wobei die Datenpunkte und der Graph angegeben ist.
-
Km:app,total oder Kmr/Km:app,total: Anzeigen des Wertes der optischen
Dichte und der Lumineszenz für
eine ausgewählte
Probe in Platte 0, Platte 1, Platte 2, Platte 5 und Platte 6. Anzeigen
des Graphen von 1/L gegen 1/[S], wobei die Datenpunkte und der Graph
angegeben sind.
-
HINTERGRUNDBEISPIEL 3
-
Präparation neuer Luciferasen
-
Das
in 45 gezeigte Gen enthält eine einzige Basenpaarmutation,
die eine Aminosäuresubstitution an
Position 249 von T nach M kodiert. Dieser Klon hatte ein spektrales
Maximum von 552 nm, was eine Gelbverschiebung von der Sequenz von
Luc bedeutet. Diese Mutante wurde als ursprüngliche Matrize ausgewählt, weil
sie in vivo eine etwa 5-mal höhere
Lumineszenz zeigt, wodurch ein effizienteres Screenen möglich wurde.
-
C-terminale
Mutagenese
-
Um
das Peroxisomen-Zielsignal (SKL) auszuschalten, wurde L in ein Stoppcodon
mutiert, und die 3 Codons unmittelbar stromaufwärts wurden nach dem hier beschriebenen
Oligonucleotidmutageneseverfahren willkürlich verändert. Das konstruierte Mutageneseoligonucleotid
führt auch
eine einzigartige SpeI-Schnittstelle ein, um die Mutante ohne Sequenzieren
zu identifizieren. Die Mutanten wurden in vivo gescreent, und 13 Kolonien
wurden aufgenommen, wobei 12 davon die SpeI-Stelle enthielten.
-
N-terminale
Mutagenese
-
Um
zu testen, ob die Expression verbessert werden kann, wurden die
3 Codons unmittelbar stromabwärts
von dem Initiationscodon Met wie beschrieben willkürlich verändert. Das
dafür entworfene
Mutageneseoligonucleotid führt
auch eine einzigartige ApaI-Schnittstelle
ein, um die Identifizierung der Mutation ohne Sequenzieren zu ermöglichen.
Es wurden 7 Klone ausgewählt,
und es wurde bestätigt,
dass 6 der isolierten Plasmide Mutanten waren.
-
Shuffling
der C- und der N-terminalen Mutanten
-
Die
Mutagenese am C- und am N-Terminus wurde Seite an Seite (side-by-side)
durchgeführt.
Um die Mutationen am N- und am C-Terminus zu kombinieren, wurden
die aus jedem Mutageneseexperiment selektierten Klone durch Rekombinationsmutagenese
gemäß dem hier
beschriebenen Rekombinationsmutageneseprotokoll vereint. Die durch
Shuffling erhaltenen Mutanten wurden in amps pRAM
subkloniert und in DH5 F'IQ
(BRL; Hanahan, 1985) gescreent. Es wurden insgesamt 24 Klone aufgenommen,
wobei nur 4 sowohl die N- als auch die C-terminalen Mutationen enthielten.
Diese 4 Klone wurden als Matrizen für die Randomisierung der Cysteinpositionen
in dem Gen eingesetzt.
-
Mutagenese
zur Randomisierung der Cysteinpositionen/Zufallsmutagenese und Rekombinationsmutagenese
in dem Luc-Gen In LucPpe2 gibt es 7 Cysteinpositionen. Es ist bekannt,
dass diese Positionen leicht oxidiert werden, was zu einer Destabilisierung
des Proteins führen
kann. Es wurden 7 Oligonucleotide zur Randomisierung der Cysteinpositionen
eingesetzt.
-
Die
Oligonucleotide wurden in 2 Gruppen auf der Grundlage der Konservierung
des Cysteins in anderen Luciferasegenen aus unterschiedlichen Familien
organisiert. Gruppe 1 randomisiert die konservierten Cysteinpositionen
C-60, C-80 und C-162. Gruppe 2 randomisiert die Cysteine, die an
den Positionen C-38,
C-127, C-221 und C-257 nicht strikt konserviert sind.
-
Die
4 ausgewählten
Matrizen aus der N- und C-terminalen Mutagenese wurden in ein Ampicillin-empfindliches
Rückgrat
subkloniert, und einzelsträngige
DNA wurde für
jede der Matrizen präpariert.
Diese Matrizen wurden in identischen Mengen kombiniert, und die
Oligonucleotidmutagenese wurde wie hier beschrieben durchgeführt. Durch
Plattieren eines Aliquots der mutS-Transformation vor der Inkubation über Nacht
wurde bestimmt, dass jede der 2 Gruppen 2 × 104 unabhängige Transformanten
enthielt. MutS-DNA wurde für
2 Gruppen präpariert
und dann in JM109-Zellen für
das Screenen transformiert. Mutanten aus der Gruppe 1 wurden in
vivo gescreent und aufgenommen und danach mit dem Robotersystem
behandelt. Es wurden 5 Klone selektiert, die verbesserte Eigenschaften
hatten. Mutationen aus der Gruppe 2 wurden in vivo gescreent und aufgenommen
und danach der Roboterbehandlung unterworfen. Der Temperaturinkubator
auf dem Roboter wurde für
diesen Satz an Experimenten auf 33°C festgelegt. Es wurden 10 Klone
selektiert, die verbesserte Eigenschaften hatten. Die 15 besten
Klone aus beiden Gruppen der Cysteinmutageneseexperimente wurden wie
vorstehend beschrieben einem Shuffling unterworfen, und 18 der besten
Klone wurden nach der Roboterbehandlung selektiert.
-
Der "beste" Klon aus dem vorherigen
Experiment (Luc31-1G8) wurde als Matrize für die nachfolgenden Mutageneserunden
selektiert. (Der Hochtemperaturroboterinkubator wurde auf 42°C eingestellt).
Es wurde eine weitere vollständige
Mutageneserunde durchgeführt.
-
Die
18 besten Klone aus der vorstehenden Mutagenese wurden aufgenommen,
und Klon (Luc39-5B10) wurde als der beste Klon selektiert und als
Matrize für
eine weitere Mutageneserunde verwendet. (Die Temperatur des Hochtemperaturroboterinkubators
wurde auf 49°C
eingestellt).
-
Nach
diesem Zyklus wurden 6 der besten Klone für das Sequenzieren selektiert
(die Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz von 5 der Klone
sind in den 22–26 beziehungsweise
27–31 gezeigt).
Auf der Grundlage der Sequenzdaten wurden 9 Positionen für die Randomisierung
selektiert, und 7 Oligos wurden konstruiert, um diese Positionen
abzudecken. Auf der Grundlage der durch die Roboterbehandlung erzeugten
Daten wurde bestimmt, dass der beste Klon aus der Gruppe der 6 Klone,
die sequenziert wurden, der Klon (Luc49-7C6, 22 und 27)
war. Das Luciferasegen aus diesem Klon wurde in ein Ampicillin-empfindliches
pRAM-Rückgrat
subkloniert, und es wurde eine einzelsträngige DNA präpariert.
Die Randomisierung der selektierten Positionen wurde gemäß dem hier
beschriebenen Oligonucleotidmutageneseverfahren vollständig durchgeführt.
-
Die
Randomisierungsoligonucleotide wurden in 4 Gruppen aufgeteilt, und
Transformanten aus diesen Experimenten wurden aufgenommen, und es
wurden 2 Roboterläufe
vollständig
durchgeführt.
10 Klone wurden aus den 2 Experimenten selektiert. (Die Temperatur
des Hochtemperaturroboterinkubators wurde auf 56°C eingestellt).
-
Die
besten 10 Klone aus den vorstehenden 2 Experimenten und die besten
18 Klone aus den vorherigen Klonpopulationen wurden miteinander
vermischt (Rekombinationsmutageneseprotokoll).
-
Die
18 besten Klone wurden selektiert, und Klon Luc58-OA5 wurde als
der beste Klon bestimmt. Dieser Klon wurde dann als Matrize für eine weitere
Mutageneserunde verwendet. Die Temperatur des Hochtemperaturroboterinkubators
wurde auf 58°C
eingestellt. Klon Luc71-504 wurde als neuer Führungsklon selektiert, und
es wurde eine weitere Mutageneserunde durchgeführt, wobei der Inkubator auf
60°C eingestellt
wurde.
-
Die
besten 18 Klone wurden selektiert. Die Nucleotidsequenz und die
abgeleitete Aminosäuresequenz von
4 Klonen aus Experiment 78 sind in den 32–35 beziehungsweise
36–39
gezeigt, und der beste Klon aus dieser Gruppe war der Klon Luc78-0B10.
Die Thermostabilität
von Klonen bei verschiedenen Temperaturen ist in den Figuren gezeigt.
-
HINTERGRUNDBEISPIEL 4
-
Mutagenesestrategie von
Klon Luc78-0B10 zu Luc90-1B5
-
23
Oligonucleotide wurden präpariert,
um 28 Positionen zu Konsensus-Positionen zu machen. Alle diese Oligonucleotide
wurden unter Einsatz einer gerichteten Oligonucleotidmutagenese
mit einer einzelsträngigen
DNA aus Klon luc78-0B10 als Matrize einzeln untersucht, um zu bestimmen,
welche Oligonucleotide eine Verbesserung der Thermostabilität ergaben.
Tabelle 4 zeigt die Mutageneseoligonucleotide. Tabelle
4 OLIGOSYNTHESE
- *Anmerkung: Oligonucleotid #6234 verändert keine
Konsensus-Position.
Dieses Oligonucleotid verursacht eine Reversion an Position 249
hin zu dem Wildtyp-Ppe2-Codon. Obwohl die Reversion dieser Position
die Thermostabilität
bei 62°C
erhöht,
führt die
Reversion an dieser Position zu einer verringerten Lichtemission.
-
3
Oligonucleotid-gerichtete Mutageneseexperimente mit Klon luc78-0B10
als Matrize wurden durchgeführt.
Die Oligonucleotide für
diese Experimente wurden auf die folgende Weise geteilt:
- a. 6215, 6234, 6236, 6248 (ergaben eine erhöhte Thermostabilität)
- b. 6215, 6217, 6218, 6219, 6220, 6221, 6222, 6231, 6233, 6234,
6236, 6238, 6247, 6248, 6249, 6251, 6253 (ergaben keine Änderung
oder eine verringerte Thermostabilität).
- c. Alle 23 Oligonucleotide.
-
Die
Selektionen aus den vorstehenden 3 Experimenten wurden mit dem Roboterscreeningverfahren (Experiment
84, Tabelle 1) unter Verwendung von luc78-0B10 als Kontrolle gescreent.
Die Selektionen von Experiment 84 wurden unter Einsatz des Rekombinationsmutageneseverfahrens
wieder vereint und dann mit dem Roboterscreeningverfahren (Experiment
85) gescreent.
-
Einzelsträngige DNA
wurde aus 3 Klonen, luc85-3E12, luc85-4F12, luc85-5A4, präpariert. Die Nucleotidsequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
von luc85-4F12 sind in den 40 beziehungsweise
41 gezeigt. Diese Klone wurden als Matrizen für die Oligonucleotid-gerichtete
Mutagenese zur Verbesserung der Codonnutzung eingesetzt. Positionen
wurden anhand der Codonnutzungstabelle, veröffentlicht in Nucleic Acids
Research, Vol. 18 (supplement) 1990, Seite 2402, selektiert. Die
nachstehende Tabelle listet Oligonucleotide auf, die eingesetzt
wurden, um die Codonnutzung in E. coli zu verbessern.
-
-
In
dem ersten Experiment wurden die 3 vorstehend aufgelisteten Matrizen
aus Experiment 85 vereint und als Matrizen für die Oligonucleotid-gerichtete
Mutagenese eingesetzt. Alle diese Oligonucleotide wurden in einem
Experiment vereint, und Klone, die sich aus der Oligonucleotid-gerichteten
Mutagenese ergaben, wurden unter Einsatz des Roboterscreeningverfahrens
wie in Experiment 88 gescreent. Aus diesem Experiment ergab sich
ein geringer Prozentsatz an lumineszierenden Kolonien, sodass ein
weiteres Oligonucleotid-gerichtetes Mutageneseexperiment durchgeführt wurde,
bei dem die Oligonucleotide in den folgenden Gruppen vereint wurden:
- a. 6258, 6273, 6280, 6286
- b. 6259, 6274, 6281, 6293
- c. 6260, 6275, 6282, 6294
- d. 6261, 6276. 6283, 6305
- e. 6262, 6277, 6284, 9306
- f. 6263, 6279, 6285
-
Es
wurde entdeckt, dass Proben aus Gruppe b eine geringere Anzahl an
lumineszierenden Kolonien aufwiesen, und es wurde die Hypothese
aufgestellt, dass eines der Oligonucleotide in Gruppe b Probleme
verursacht. Selektionen wurden mit allen Experimenten, mit Ausnahme
von Experiment b, durchgeführt.
Proben wurden dann durch das Roboterscreeningverfahren (Experiment
89) behandelt. Selektionen aus den Experimenten 88 und 89 wurden
mit dem Rekombinationsmutageneseprotokoll vermischt und dann mit
dem Roboterscreeningverfahren (Experiment 90) gescreent.
-
Materialien
und Methoden
-
A. Mutageneseprotokoll
-
Die
hier offenbarten mutierten Luciferasen wurden durch Zufallsmutagenese
und anschließendes
in vivo Screening der mutierten Gene auf mehrere Eigenschaften,
einschließlich
Lichtausstoß und
Thermostabilität
des kodierten Luciferasegenprodukts, gescreent. Die Mutagenese wurde
im Allgemeinen durch das folgende dreistufige Verfahren durchgeführt:
- 1. Erzeugung einer genetischen Vielfalt durch
Zufallsmutagenese: Es wurde eine fehlerbehaftete PCR als Ausgangssequenz
eingesetzt, um Punktmutationen in die Nucleotidsequenz einzuführen. Weil
fehlerbehaftete PCR fast ausschließlich zu einzelnen Punktmutationen
in einer DNA-Sequenz führt,
ist ein theoretisches Maximum von 7 Aminosäureänderungen pro Nucleotidmutation
möglich.
In der Praxis sind jedoch etwa 6,1 Aminosäureänderungen pro Nucleotid erreichbar.
Für die
550 Aminosäuren
in Luciferase sind etwa 3300 Mutanten durch Punktmutationen möglich.
- 2. Konsolidierung der einzelnen Punktmutationen durch Rekombinationsmutagenese:
Die genetische Vielfalt, die durch die anfängliche Mutagenese erzeugt
wurde, wird durch sPCR in eine kleinere Anzahl Klone überführt. Dieses
Verfahren reduziert nicht nur die Anzahl der mutierten Klone, es
wird auch, weil die Mutageneserate hoch ist, die Wahrscheinlichkeit
der Verknüpfung
an negative Mutationen signifikant. Rekombinationsmutagenese entkoppelt
positive Mutationen von negativen Mutationen. Die Mutationen werden durch
Rekombinationsmutagenese in neue Gene "wieder verknüpft", wobei neue Permutationen erhalten werden.
Dann werden nach dem erneuten Screenen der Rekombinationsmutanten
die genetischen Permutationen, welche die "negativen Mutationen" haben, dadurch eliminiert, dass sie
nicht selektiert werden. Rekombinationsmutagenese dient auch als
sekundäres
Screening der anfänglichen
Mutanten, die durch fehlerbehaftete PCR präpariert werden.
- 3. Erweiterung der genetischen Vielfalt durch Zufallsmutagenese
von selektierten Codons: Weil Zufallspunktmutagenese nur zu einer
begrenzten Anzahl von Aminosäuresubstitutionen
führen
kann, wird eine vollständige
Randomisierung der selektierten Codons durch Oligonucleotidmutagenese
erzielt. Die zu mutierenden Codons werden aus den Ergebnissen der
vorherigen Mutageneseverfahren anhand der Annahme selektiert, dass
für jede
nützliche
Substitution andere alternative Aminosäuresubstitutionen an derselben
Position noch nützlicher
sein könnten.
Die zu mutierenden Positionen werden durch DNA-Sequenzierung von selektierten Klonen
identifiziert.
-
B. Anfängliche Mutageneseexperimente
-
Sowohl
der N-Terminus als auch der C-Terminus der Ausgangssequenz wurden
durch Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese modifiziert, um die Expression
zu optimieren und die Peroxisomen-Zielsequenz zu entfernen. An dem N-Terminus
wurden 9 Basen stromabwärts
des Initiationscodons randomisiert. An dem C-Terminus wurden 9 Basen
stromaufwärts
des Terminationscodons randomisiert. Mutanten wurden durch in vivo
Screenen analysiert, was zu keiner signifikanten Änderung
der Expression führte.
-
6
Klone aus diesem Screenen wurden zusammengefasst und eingesetzt,
um die Codons für
7 Cysteine zu mutieren. Diese Codons wurden durch Oligonucleotid-gerichtete
Mutagenese randomisiert, und die Mutanten wurden mit dem Roboterscreeningverfahren
gescreent. Aus diesem Screening wurden 15 Klone für die gerichtete
Evolution selektiert.
-
C. Erzeugung und Testen
von Klonen
-
Es
werden einige sehr leistungsfähige
und bekannte Protokolle zur Erzeugung und zur Untersuchung der erfindungsgemäßen Klone
eingesetzt. Wenn nichts anderes angegeben ist, beziehen sich diese
Laborverfahren auf solche, die dem Fachmann bekannt sind. Dies betrifft
insbesondere die dem Fachmann geläufige polymerase Kettenreaktion
(PCR) von Mullis und verschiedene Modifikationen des Standard-PCR-Protokolls (fehlerbehaftete
PCR, sPCR und dergleichen), die DNA-Sequenzierung durch ein beliebiges
Verfahren (Sanger or Maxxam & Gilbert's methodology), die
Aminosäuresequenzierung
durch ein beliebiges Verfahren (beispielsweise Edman-Abbau) und
elektrophoretische Auftrennung von Polynucleotiden und Polypeptiden/Proteinen.
-
D. Vektorkonstruktion
-
Ein
bevorzugter Vektor (pRAM) (vergleiche 20),
der für
das Mutageneseverfahren eingesetzt wird, enthält mehrere einzigartige Eigenschaften,
die eine effiziente Mutagenesestrategie ermöglichen:
Der Vektor pRAM
enthält
den Ursprung f1 eines filamentösen
Phagen, der für
die Produktion von einzelsträngiger
DNA erforderlich ist.
-
2
Sfi-I-Stellen flankieren das Gen. Diese Stellen sind so ausgestaltet,
dass das zu subklonierende Gen ausschließlich in der richtigen Orientierung
eingeführt
wird.
-
Der
Vektor enthält
einen tac-Promotor.
-
Die
für die
Oligonucleotidmutagenese einzusetzenden Matrizen enthalten eine
4-Basenpaardeletion in dem bla-Gen, welches den Vektor empfindlich
gegen Ampicillin macht. Das Oligonucleotidmutageneseverfahren verwendet
ein mutiertes Oligonucleotid sowie ein Ampicillin-Reparaturoligonucleotid,
welches die Funktion des bla-Gens wiederherstellt. Somit wird die
Selektion eines hohen Prozentsatzes an Mutanten ermöglicht.
(Wenn keine Selektion durchgeführt
wird, ist es schwierig, einen hohen Prozentsatz an Mutanten zu erhalten.)
-
E. Verwendungen der Luciferasen
-
Die
erfindungsgemäßen mutierten
Luciferasen sind für
den Einsatz in einer beliebigen Verwendung geeignet, für die die
bekannten Luciferasen bislang eingesetzt worden sind, einschließlich folgende:
ATP-Assays:
Die höhere
Enzymstabilität
bedeutet, dass für
den Nachweis von ATP eingesetzte Reagenzien eine längere Lebensdauer
und Einsatzdauer bei höheren
Temperaturen (beispielsweise bei Raumtemperatur) haben. Deshalb
ist ein Verfahren zum Nachweisen von ATP unter Einsatz von Luciferasen
mit erhöhter
Thermostabilität
neu und nützlich.
-
Lumineszenzmarkierungen
für Nucleinsäuren, Proteine
oder andere Moleküle:
Analog zu den Vorteilen der erfindungsgemäßen Luciferasen in ATP-Assays
ist eine längere
Halbwertszeit und eine längere
Einsatzdauer für
die Zuverlässigkeit
und Reproduzierbarkeit von Lumineszenzmarkierungen vorteilhaft.
Dies betrifft insbesondere die Markierung von Nucleinsäuren in
Hybridisierungsverfahren, wobei die Hybridisierungstemperaturen
relativ hoch sein können
(beispielsweise über
40°C). Deshalb
ist ein Verfahren zum Markieren von Nucleinsäuren, Proteinen oder anderen
Molekülen
unter Einsatz der erfindungsgemäßen Luciferasen
neu und nützlich.
-
Genetischer
Reporter: In einer weit verbreiteten Anwendung von Luciferase als
genetischer Reporter, bei der der Nachweis des Reporters eingesetzt
wird, um auf die Anwesenheit eines weiteren Gens oder das Ablaufen
eines interessierenden Verfahrens zu testen, stellt die erhöhte Thermostabilität der Luciferasen
eine geringere Temperaturabhängigkeit
ihrer Expression in lebenden Zellen und in zellfreien Translations-
und Transkriptions/Translationssystemen bereit. Deshalb ist ein
Verfahren unter Einsatz der erfindungsgemäßen Luciferasen als genetische
Reporter neu und nützlich.
-
Enzymimmobilisierung:
Enzyme in unmittelbarer Nachbarschaft zu physikalischen Oberflächen können durch
ihre Wechselwirkung mit diesen Oberflächen denaturiert werden. Die
Immobilisierung von Luciferasen in hoher Dichte auf einer Oberfläche, um
eine stark lokalisierte Lumineszenz bereitzustellen, wird durch die
Verwendung thermostabiler Luciferasen verbessert. Deshalb ist ein
Verfahren zur Immobilisierung von Luciferasen auf einer festen Oberfläche unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Luciferasen
neu und nützlich.
-
Hybridproteine:
Hybridproteine, die durch genetische Fusionsgene, welche Luciferasen
kodieren, oder andere Gene hergestellt werden, oder die durch chemische
Kopplungsverfahren hergestellt werden, profitieren von einer längeren Halbwertszeit
und Einsatzdauer der Luciferasen. Deshalb ist ein Verfahren zur
Herstellung von Hybridproteinen durch genetische Verfahren oder
chemische Kopplung unter Einsatz der erfindungsgemäßen Luciferasen
neu und nützlich.
-
Hochtemperaturreaktionen:
Die Lichtintensität
einer Luciferasereaktion erhöht
sich mit der Temperatur, bis die Luciferase zu denaturieren beginnt.
Weil die Verwendung thermostabiler Luciferasen eine höhere Reaktionstemperatur
erlaubt, sind die erfindungsgemäßen Luciferasen
zur Durchführung
von Hochtemperaturreaktionen neu und nützlich.
-
Lumineszenzlösungen:
Lumineszenz wird weit verbreitet eingesetzt, einschließlich zu
Lehrzwecken, Demonstrationszwecken und Unterhaltungszwecken. Diese
Anwendungen profitieren von Enzymen mit höherer Halbwertszeit und Einsatzdauer.
Deshalb ist ein Verfahren zur Herstellung von Lumineszenzlösungen unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Luciferasen
neu und nützlich.
-
F. Feuerfliegenluciferase
-
Das
Feuerfliegenluciferasegen, das für
die gerichtete Evolution ausgewählt
wurde, war LucPpe2, das aus Photuris pennsylvanica isoliert wurde.
Die Luciferase wurde aus Feuerfliegen kloniert, die von Wood et
al. in Maryland gesammelt wurden und später unabhängig davon von Dr. Leach aus
Feuerfliegen kloniert wurde, die in Oklahoma gesammelt wurden (Ye
et al., 1997). Eine Mutante dieser Luciferase (T249M) wurde von Wood
et al. hergestellt und in der vorliegenden Erfindung eingesetzt,
weil sie etwa 5-mal mehr Licht produziert, wenn sie in E. coli exprimiert
wird.
-
Überblick über das
Evolutionsverfahren: Die gerichtete Evolution wurde mit einem rekursiven
Verfahren durchgeführt,
wobei jede Stufe aus vielen Zyklen bestand, bei denen 1) Mutationsbibliotheken
der Feuerfliegenluciferase erzeugt wurden und danach 2) die Bibliotheken
gescreent wurden, um neue mutierte Klone mit mehreren gewünschten
enzymologischen Eigenschaften zu identifizieren.
-
Zu
Beginn des Verfahrens wurden 3 Mutationsbibliotheken unter Verwendung
der fehlerbehafteten PCR erzeugt (Fromant et al., 1995). Jede Bibliothek
wurde zunächst
durch visuelle Beurteilung der Lumineszenz in Kolonien von E. coli
(Wood and De Luca, 1987) und dann durch quantitative Messungen der
enzymologischen Eigenschaften in E.-coli-Zelllysaten gescreent.
Etwa 10 000 Kolonien wurden bei dem visuellen Screenen untersucht, von
denen 704 für
die quantitative Analyse ausgewählt
wurden. Aus jedem quantitativen Screening wurden 18 Klone selektiert.
Die 3 Sätze
von jeweils 18 Klonen wurden vereint, und es wurde eine neue Mutationsbibliothek
unter Einsatz von DNA-shuffling erzeugt, um intragenetische Rekombinationen
zu erzeugen (sPCR; Stemmer, 1994). Die Ergebnisse wurden gescreent,
wobei ein weiterer Satz von 18 Klonen erhalten wurde. Das Gesamtverfahren
wurde durch Kombinieren dieses Satzes von 18 Klonen mit 18 Klonen aus
der vorherigen Evolutionsrunde, wobei eine weitere Mutationsbibliothek
durch DNA-shuffling erzeugt wurde, und durch das wie zuvor durchgeführte Screenen
vervollständigt.
-
Screeningverfahren:
Bei dem qualitativen visuellen Screenen wurden Kolonien nur aufgrund
ihrer Fähigkeit
selektiert, relativ starke Lumineszenz aufrechtzuerhalten. Die thermische
Stabilität
der Luciferase innerhalb der Kolonien von E. coli wurde in den nachfolgenden
Evolutionsrunden durch Erhöhen
der Temperatur des Screenens zunehmend herausgefordert. Die selektierten
Kolonien wurden in Löcher
einer 96-Lochplatte geimpft, die jeweils 200 μl Wachstumsmedium enthielten.
-
Bei
dem quantitativen Screening wurden Lysate der E.-coli-Kulturen auf 1) Lumineszenzaktivität, 2) Enzymstabilität, 3) nachhaltiger
enzymatischer Umsatz und 4) Substratbindung gemessen.
-
"Lumineszenzaktivität" wurde als das Verhältnis der
Lumineszenzintensität
zu der optischen Dichte der Zellkultur gemessen.
-
"Enzymstabilität" wurde durch die
Geschwindigkeit des Aktivitätsverlusts
in Zelllysaten während
10 Stunden bestimmt. In den nachfolgenden Evolutionsrunden wurde
die Inkubationstemperatur der Lysate erhöht.
-
"Nachhaltiger enzymatischer
Umsatz" wurde durch
die Geschwindigkeit des Lumineszenzverlusts einer enzymatischen
Signalreaktion während
10 Stunden bei Raumtemperatur bestimmt.
-
"Substratbindung" wurde über die
relative Aktivität
des Lysats bestimmt, wenn es mit verdünnten Substratgemischen getestet
wurde. Unter diesen 4 Parametern hatte die Thermostabilität die höchste Priorität bei der
Selektion.
-
Automatisierung
mit einem Roboter: Die Automatisierung mit einem Roboter wurde beim
quantitativen Screenen eingesetzt, um die hohe Anzahl an erforderlichen
quantitativen Tests der kultivierten Zellen genau durchzuführen. Zunächst wurden über Nacht
Kulturen in ein frisches Medium verdünnt und 3 Stunden gezüchtet, um
Kulturen in der logarithmischen Wachstumsphase zu erzeugen. Die
optischen Dichten jeder Kultur wurden dann gemessen, und es wurden
Aliquots der Kulturen durch Einfrieren/Auftauen und durch Einsatz
von Lysozym lysiert. Die erhaltenen Lysate wurden vor der Analyse
weiter verdünnt
und bei erhöhten
Temperatur inkubiert. Die Lumineszenz wurde in den Aliquoten der
verdünnten
Lysate, die zu verschiedenen Zeitpunkten genommen wurden, gemessen,
wobei die Messungen unter verschiedenen Bedingungen durchgeführt wurden,
die durch das analytische Verfahren (vergleiche Beispiel 2) vorgeschrieben
wurden. Die Computeranalyse dieser Daten ergab die quantitativen
Selektionskriterien, die hier beschrieben sind.
-
Zusammenfassung
des Evolutionsverlaufs: Nach der Mutagenese der N- und C-Termini
und Randomisierung der Cysteincodons wurde ein Pool von 15 Klonen
2 Runden der gerichteten Evolution, wie vorstehend beschrieben,
unterworfen. 5 der 18 Klone, die durch dieses Verfahren erhalten
wurden, wurden zur Identifizierung der Mutationen sequenziert. Einer
dieser Klone, der Luc49-7C6 genannt wurde, wurde zur Durchführung einer
eingehenderen Analyse und für
die weitere Mutagenese ausgewählt.
Dieser Klon enthielt 14 neue Aminosäuresubstitutionen im Vergleich
zur Luciferase Luc[T249M].
-
Um
das Potenzial für
weitere Aminosäureaustausche
an den Stellen dieser Substitutionen zu untersuchen, wurde eine
Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese zur Randomisierung dieser Codons eingesetzt.
Die erhaltenen Klone wurden wie vorstehend beschrieben gescreent,
und 18 selektierte Klone wurden eingesetzt, um 2 neue Runden der
gerichteten Evolution einzuleiten. Unter den 18 Klonen, die sich
aus diesem zweiten Satz an Runden ergab, wurde der Klon Luc78-0B10
zur Durchführung
zusätzlicher
Untersuchungen und einer zusätzlichen
Mutagenese ausgewählt.
Dieser Klon kodiert für
eine Luciferase, die im Vergleich zu Luc[T249M] 23 neue Aminosäuresubstitutionen
enthielt.
-
Unter
Einsatz einer Oligonucleotid-gerichteten Mutagenese mit Luc78-0B10
als Matrize wurden Codons für
die Substitution von Konsensus-Aminosäuren, die vorher unter den
Käferluciferasen
bekannt waren, selektiert. Die Selektionen aus diesem Mutageneseexperiment
wurden vermischt, und 3 Klone, die am stabilsten waren, wurden dann
als Matrizen für
die Oligonucleotidmutagenese zur Verbesserung der Codonnutzung in
E. coli eingesetzt. Der Klon Luc90-1B5, der aus diesem Experiment
selektiert wurde, enthielt 34 Aminosäuresubstitutionen bezugen auf
Luc[T249M] (vergleiche 42 und 43 für die Nucleotidsequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
von luc90-1B5, und 44 und 45 für die Nucleotidsequenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
von Luc[T249M]). Unter den 25 Codons, die für die Änderung zu Konsensus-Aminosäuren selektiert
wurden, wurden 11 in den Klon Luc90-1B5 ausgetauscht. Nur 5 der
30 Positionen, die selektiert wurden, um die Codonnutzung zu verbessern,
wurden substituiert und hatten eine geringe Auswirkung auf die Enzymexpression.
-
Proteinreinigung:
4 Mutanten, die hier beschrieben sind (Luc[T249M], Luc49-7C6, Luc78-0B10
und Luc90-1B5) wurden unter Einsatz eines beschriebenen Verfahrens
gereinigt (Hastings et al., 1996).
-
Enzymologische
Charakterisierung: Gereinigte Proteine wurden in 25 mmol/l HEPES
pH 7,8, 150 mmol/l NaCl, 0,1 mmol/l EDTA, 1 mg/ml BSA verdünnt. Die
Enzymstabilität
wurde aus den verdünnten
Proteinen, die bei unterschiedlichen Temperaturen inkubiert wurden,
bestimmt, und Aliquots wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten entfernt.
Eine lineare Regression des natürlichen
Logarithmus der Lumineszenz und der Zeit wurde berechnet. Die Halbwertszeit
wurde als ln(0,5)/Steigung der Regression berechnet.
-
G. PCR-Mutageneseprotokoll
(zufällige
Mutagenese) PCR-Mutagenesereaktionen
-
- 1. Herstellung von Plasmid-DNA aus einem Vektor,
der das Gen von Interesse enthält,
und Bestimmung der DNA-Konzentration aus einem Gel.
- 2. Bereiten von zwei 50 μl-Reaktionen
pro Gruppe.
-
Es
gibt 3 Gruppen von Mutagenesebedingungen unter Verwendung unterschiedlicher
Nucleotidkonzentrationen.
-
Die
hier aufgelisteten Bedingungen ergeben 8-10% Wildtyp-Luc-Kolonien nach dem
Subklonieren jedes erzeugten Ausgangsklons. Die Mutageneserate wird
anhand der Anzahl der lumineszierenden Kolonien, die nach der Mutagenese
vorhanden sind, abgeschätzt.
Auf der Grundlage der Ergebnisse für die Kolonien, die in dem
Bereich von 8–10%
mutierten, wurde bestimmt, dass dieses Ausmaß an Mutagenese im Mittel etwa 2–3 Aminosäureaustausche
pro Gen verursacht. Wenn die Mutageneserate so ausgewählt wird,
dass im Mittel ein Aminosäureaustausch
pro Gen stattfindet, werden im Mittel 50% der Klone keine Mutationen
aufweisen. (Bowie et al., 1990).
-
Herstellung
eines Mastermixes: Alle Komponenten (vergleiche Tabelle 6), außer Polymerase,
wurden zugegeben, geschüttelt,
kurz geschleudert, Polymerase wurde dann zugegeben, und es wurde
vorsichtig gemischt. Tabelle
6
- *Taq-Polymerase wurde von Perkin Elmer
gekauft (N808-0101).
- °MnCl2 und MgCl2 wurden
frisch aus einer 1 M Stammlösung
hergestellt. Die Stammlösungen
wurden filtersterilisiert und mit sterilem Wasser gemischt, wobei
Stammlösungen
von 10 mM und 25 mM hergestellt wurden, die dann in Polystyrol-Nalgene-Behältern bei
4°C gelagert
wurden.
- ++pRAMtailUP: 5'-gtactgagacgacgccagcccaagcttaggcctgagtg-3' (SEQ ID NO: 38);
- ++pRAMtailDN: 5'-ggcatgagcgtgaactgactgaactagcggccgccgag-3' (SEQ ID NO: 39)
-
10X-PCR-Polymerasepuffer:
-
- – 100
mM Tris-HCL, pH 8,4, aus einer 1 M Stammlösung
- – 500
mM KCl
- – die
Primer werden aus einer 1 nmol/μl-Stammlösung in
eine 20 pmol/μl
Arbeitsstammlösung
verdünnt.
-
Zyklus
in einem Thermozykler: 94°C
während
1 Minute (94°C
während
1 Minute, 72°C
während
10 Minuten) 10X
- 3. Reinigung der Reaktionsprodukte
mit einem Wizard PCR purification kit (Promega Corporation, Madison, Wisconsin,
part #A718c):
- – Überführung der
PCR-Reaktion in ein neues Röhrchen,
welches Promega 100 μl
Direct Purification buffer enthält
(Promega part #A724a)
- – Zugeben
von 1 ml Wizard PCR Purification Resin (Promega part #A718c) und
Inkubieren bei Raumtemperatur während
1 Minute.
- – Leiten
des Harzes durch eine Wizard-Minisäule
- – Waschen
mit 80% Ethanol
- – Zentrifugieren
in einer Mikrozentrifuge, um überschüssiges Ethanol
zu entfernen
- – Elution
in 50 ml steriles nanoreines Wasser (wobei zugelassen wird, dass
das Wasser mindestens 1 Minute auf der Säule verbleibt)
Amplifikation1 der Mutagenesereaktion 1.
Bereitstellen von fünf
50 μl-Reaktionen
(vergleiche Tabelle 7 pro Gruppe. Tabelle
7 - – Zugabe
aller Komponenten, außer
Polymerase, zu dem Ausgangsgemisch, Schütteln, kurzes Zentrifugieren, Zugabe
von Polymerase, vorsichtiges Mischen.
- ° 10X-Reaktionspuffer
für die
native Pfu-Polymerase enthält
20 mM MgCl2, sodass MgCl2 nicht
zusätzlich
zugegeben werden muss.
- +Primer:
pRAM18UP – 5'-gtactgagacgacgccag-3' (SEQ ID NO: 40)
pRAM19DN – 5'-ggcatgagcgtgaactgac-3' (SEQ ID NO: 41)
Zyklusbedingungen:
94°C während 30
Sekunden (94°C
während
20 Sekunden, 65°C
während
1 Minute, 72°C während 3
Minuten) 25X (Perkin-Eimer Gene Amp® PCR
System 2400)
-
2. Laden von 1 μl auf ein
Gel, um die Amplifikationsprodukte zu untersuchen
-
1 Diese Amplifizierungsstufe mit Pfu-Polymerase
wurde aus 2 Gründen
eingeführt:
(a) Um die DNA-Ausbeuten für
die Produktion einer großen
Anzahl an Transformanten zu erhöhen.
(b) Um die Menge an Matrizen-DNA zu verringern, die von der Mutagenese-PCR-Reaktion übertragen
wird: (Die Primer für
die zweite Amplifikationsreaktion befinden sich innerhalb der Mutageneseprimer.
Die Mutageneseprimer wurden mit nicht-spezifischen Enden von 11
beziehungsweise 12 Basen für
die stromaufwärtigen
und stromabwärtigen Primer
konstruiert. Die Primer für
die zweite Amplifikationsreaktion amplifizieren DNA, die vorher
mit den Mutageneseprimern amplifiziert worden sind, sie können jedoch
pRAM-Matrizen-DNA nicht amplifizieren).
-
3. Reinigung der Amplifikationsreaktionsprodukte
mit Wizard PCR purification kit (Promega Corporation, part #A718c):
-
- – Übertragung
der PCR-Reaktion in ein neues Röhrchen,
das 100 μl
Direct Purification buffer (Promega part #A724a) enthielt.
- – Zugabe
von 1 ml Wizard PCR Purification Resin (Promega part #A718c) und
Inkubieren bei Raumtemperatur während
1 Minute.
- – Leiten
des Harzes durch eine Wizard-Minisäule
- – Waschen
mit 80% Ethanol
- – Zentrifugieren
in einer Mikrozentrifuge, um überschüssiges Ethanol
zu entfernen
- – Elution
mit 88 μl
sterilem nanoreinem Wasser (wobei zugelassen wird, dass das Wasser
während
mindestens 1 Minute auf der Säule
verbleibt).
-
Subklonieren der amplifizierten
PCR-Mutageneseprodukte
-
- 1. Verdauen der DNA mit Sfi I wie folgt:
- – 2 μl Sfi I (Promega
part #R639a)
- – 10 μl 10X-Puffer
B (Promega part #R002a)
- – 88 μl DNA aus
der Wizard-PCR-Präparation
(vergleiche den vorstehenden Schritt 3)
- – Mischen
der Komponenten und Überschichten
mit 2 Tropfen Mineralöl;
Inkubieren bei 50°C
während
1 Stunde.
- 2. Entfernen der Salze und der Sfi-I-Enden mit Wizard PCR purification
wie vorstehend beschrieben, und Elution in 50 ml steriles nanoreines
Wasser.
- 3. Ligation in ein pRAM (+/r)-Rückgrat (Bereitstellen von 4
Ligationen pro Gruppe):
- – 0,025
pmol pRAM-Rückgrat
- – 0,05
pmol Insert (üblicherweise
im Bereich von 6 bis 12 μl
Insert)
- – 1 μl T4-DNA-Ligase
(Promega part M180a)
- – 2 μl 10X-Ligasepuffer
(Promega part C126b, Aufteilen in 25 μl Aliquots, wobei das Einfrieren/Auftauen nicht
mehr als zweimal durchgeführt
werden darf)
- – Zugabe
von Wasser auf 20 μl
- – Ligation
während
2 Stunden bei Raumtemperatur
- – Hitzereaktionen
während
15 Minuten bei 70°C,
um die Ligase zu inaktivieren.
-
Transformation und Plattieren
-
- 1. Butanolausfällungsproben, um überschüssiges Salz
zu entfernen (n-Butanol von Sigma, St. Louis, Missouri, part #BT-105):
(wenn
Ethanolausfällung
anstelle von Butanol verwendet wird, ist ein Waschschritt mit 70%
Ethanol erforderlich. Überschüssiges Salz
verursacht Probleme während
der Elektroporation, sodass die Reaktion fehlschlägt).
- – Zugabe
von Wasser auf 50 μl
- – Zugabe
von 500 μl
n-Butanol
- – Mischen
bis der Butanol/Ligationsmix klar ist, und anschließendes Zentrifugieren
während
20 Minuten bei Raumtemperatur
- – Entfernen
von Butanol in einen Abfallbehälter
unter einem Dunstabzug
- – Resuspendieren
in 12 μl
Wasser, 30 Sekunden Zentrifugation bei voller Geschwindigkeit.
- 2. Präparation
eines Zell/DNA-Gemisches (Bereitstellen von 4 Transformationen plus
eine mit der Referenzklon-DNA):
- – während DNA
ausgefällt
wird, werden Elektroporationsküvetten
auf Eis gegeben
- – Füllen von
15 ml Falcon-Röhrchen
mit Schnappdeckel mit 3 ml S.O.C.-Medium und Stellen der Röhrchen auf
Eis
- – Auftauen
der JM109 elektrokompetenten Zellen auf Eis (50 μl) pro Ligationsreaktion)
- – Pipettieren
von 10 μl
der Bodenschicht aus Stufe 1 (oder 0,5 μl Referenzklon-DNA) in kompetente
Zellen
(kleine Mengen verschleppten Butanols haben keine schädliche Auswirkung
auf die Transformationseffizienz)
- – Stellen
des Zell/DNA-Gemisches auf Eis.
- 3. Elektroporation:
- – die
Röhrchen,
Küvetten
und das Zell/DNA-Gemisch werden auf Eis zur Elektroporationsvorrichtung
getragen
- – das
Zell/DNA-Gemisch wird in eine Küvette
pipettiert und kurz geschüttelt.
Instrumenteinstellungen:
Küvettenspalt:
0,2 cm
Spannung: 2,5 kV
Kapazität: 25 μF
Widerstand: 200 Ohm
Zeitkonstante:
4,5 msec
- – 1
ml SOC (enthält
KCl; Medienpräparation
#KCLM) wird in die Küvette
pipettiert, und das Gemisch wird rasch in ein Röhrchen gegossen (die Transformationseffizienz
wird verringert, wenn zugelassen wird, dass sich die Zellen in der
Küvette
absetzen)
- – das
Röhrchen
wird auf Eis gestellt, bis alle Proben verarbeitet werden
- – es
wird zugelassen, dass sich die Zellen bei 37°C während 30 bis 60 Minuten erholen
- – LB
+ amp-Platten werden mit Nitrocellulosefiltern bedeckt (die Anzahl
der Kolonien ist etwa 20% höher, wenn
die Zellen sich 60 Minuten erholen, was möglicherweise auf die Zellreplikation
zurückzuführen ist).
(Die
beste Koloniedichte für
das Screenen ist 500 pro Platte. Für die vorliegende Charge an
Zellen soll etwa 500 bis 750 μl
plattiert werden).
-
H. Rekombinationsmutageneseprotokoll
oder DNA-shuffling
-
Verdauung von Plasmid-DNA
mit DNase I
-
- 1. Es wird ein 2% Gel mit niedrigem Schmelzpunkt
hergestellt
- – es
wird 0,8 g Agarose in 40 ml verwendet (NuSieve #50082)
- – es
wird ein Kamm für
große
Präparationen
verwendet
- – es
wird sichergestellt, dass das Gel vor der Verdauung verfestigt ist.
- 2. Es werden 4 μg
vereinigte Plasmid-DNA für
die Verdauung präpariert.
- 3. Es wird eine 1 U/μl-DNase-Verdünnung auf
Eis gemäß der nachstehenden
Tabelle präpariert: Tabelle
8 +DNase I von Sigma (D5791)
*Gelatine
wurde zugegeben, um zu verhindern, dass DNase I an die Wände der
Röhrchen
haftet.
Diese Verdünnung
kann mindestens 30 Minuten ohne Aktivitätsverlust auf Eis gehalten
werden.
- 4. Verdauung (bei Raumtemperatur):
es werden 2 Verdauungen
mit 1,0 U und 1,5 U DNase I pro 100 μl Reaktion präpariert:
- – 10 μl 10X-DNase-I-Puffer
(500 mM Tris, 10 mM MgCl2, pH 7,8)
- – x μl DNA (2 μg vereinigte
Plasmid-DNA aus Stufe 2)
- – 1
oder 1,5 μl
1 U/μl Enzymverdünnung
- – steriles
nanoreines Wasser auf 100 μl
- – Inkubation
bei Raumtemperatur während
10 Minuten
- – Abbrechen
der Reaktion durch Zugabe von 1 μl
100 mM CDTA.
-
Reinigung aus dem Agarosegel
-
1. Auftrennen der mit
DNase verdauten Fragmente auf einem Gel
-
- – Zugabe
von 10 μl
10X-Ladungspuffer zu jeder der DNase-I-Verdauungen
- – Laden
aller Proben auf ein 2% Agarosegel mit niedrigem Schmelzpunkt
- – Durchführen des
Gellaufs etwa 30 Minuten bei 120–150 V
- – Laden
von pGEM-DNA-Marker in die mittlere Bahn.
-
2. Isolieren der Fragmente
-
- – Ausschneiden
des Agaroseteils, der die Fragmente im Größenbereich von 600–1000 bp
enthält,
mit einer Rasierklinge
- – Schneiden
des Teils in Teile mit einem Gewicht von etwa 0,3 g
- – Schmelzen
der Gelteile bei 70°C
- – Zugeben
von 300 μl
Phenol (äquilibriert
mit NaCl/Tris) zu der geschmolzenen Agarose, Vortexen bei etwa 1
Minute bei maximaler Geschwindigkeit
- – Zentrifugieren
bei 4°C
während
10 Minuten
- – Entfernen
der oberen Schicht in ein Röhrchen,
welches ein identisches Volumen von Phenol/Chloroform/Isoamyl (gesättigt mit
300 mM NaCl/100 mM Tris, pH 8,0) enthält, Vortexen und Zentrifugieren
während
5 Minuten bei Raumtemperatur
- – Entfernen
der oberen Schicht in ein Röhrchen,
das Chloroform enthält,
und Vortexen und Zentrifugieren.
- – Entfernen
der oberen Schicht in ein Röhrchen
mit 2 Vol. 95% kaltem Ethanol; Stellen des Röhrchens in einen –70°C Gefrierschrank
während
10 Minuten (es ist wegen des Hochsalzphenols kein zusätzliches
Salz erforderlich)
- – Zentrifugieren
bei 4°C
während
15 Minuten
- – Waschen
mit 70% Ethanol, Entfernen des Ethanols und Lufttrocknen während etwa
10 Minuten
- – Resuspendieren
in 25 bis 50 μl
sterilem nanoreinem Wasser
- – Lagern
bei –70°C bis zur
Verwendung
-
Verknüpfungsreaktion
-
Es
werden 4 Reaktionen (vergleiche Tabelle 9) bereitgestellt und dann
vereint. Tabelle
9
- *Weil die für diese Reaktion eingesetzte
DNA fragmentiert worden ist, ist es schwierig, eine Konzentration
anzugeben. Am einfachsten ist es, 5 μl der mit DNase I verdauten
DNA auf ein Agarosegel zu laden und den Gellauf durchzuführen, bis
der Farbstoff durchgewandert ist (1–2 Minuten). Fragmente aus
einer typischen Verdauung von 2 μg
DNA, die in 100 μl
Wasser resuspendiert worden sind, ergeben eine DNA-Konzentration
von etwa 1 bis 10 ng/μl.
- Zyklusbedingungen: 94°C
während
30 Sekunden (94°C
während
20 Sekunden, 65°C
während
1 Minute, 72°C während 2
Minuten) 25X
-
Amplifizierung der Verknüpfung
-
Üblicherweise
ergeben 5 Amplifikationsreaktionen (vergleiche Tabelle 10) genügend DNA
für einen vollständigen 8-Platten-Roboterlauf. Tabelle
10
- * Anmerkung: Die Konzentration der Primer
ist zweimal so hoch wie in einer typischen Amplifikationsreaktion.
- ° Der
Pfu-10X-Puffer enthält
20 mM MgCl2, sodass die Zugabe von MgCl2 nicht erforderlich ist.
- + Pfu-Polymerase wurde von Stratagene
part #600135 gekauft.
- Zyklusbedingungen: 94°C
während
30 Sekunden (94°C
während
20 Sekunden, 65°C
während
1 Minute, 72°C während 3
Minuten) 25X
-
Subklonieren der Verknüpfungsamplifikation
-
Reinigen
der Amplifikationsprodukte mit Wizard PCR purification:
- – Vereinigen
der 5 Amplifikationsreaktionen
- – Übertragung
in ein neues Röhrchen,
das 100 μl
Direct Purification buffer enthält
- – Zugabe
von 1 ml Wizard PCR Purification Resin, Inkubieren bei Raumtemperatur
während
1 Minute
- – Leiten
des Harzes durch eine Wizard-Minisäule
- – Waschen
mit 80% Ethanol und Zentrifugieren in einer Mikrozentrifuge, um überschüssiges Ethanol
zu entfernen
- – Elution
mit 88 μl
sterilem nanoreinem Wasser (wobei zugelassen wird, dass das Wasser
mindestens 1 Minute auf der Säule
verbleibt)
- 2. Verdauen mit Sfi I
- – 2 μl Sfi I
- – 10 μl 10X-Puffer
B
- – 88 μl DNA von
der Wizard-PCR-Präparation
- – Mischen
der Komponenten und Überschichten
mit 2 Tropfen Mineralöl;
Inkubieren bei 50°C
während
1 Stunde.
- 3. Isolierung der Bande:
Manchmal wird nach der Amplifikation
der Verknüpfungsreaktion
eine Bande erzeugt, die kleiner ist als das Fragment in der Größe des Gens.
Dieses kleine Fragment wurde etwa 10-mal häufiger subkloniert als das Fragment
in der Größe des Gens,
wenn keine Bandenisolierung der Probe durchgeführt wurde. Wenn diese kontaminierende
Bande vorhanden ist, ist es notwendig, nach der Sfi-I-Verdauung
eine Bandenisolierung durchzuführen.
- – Laden
der DNA auf ein 0,7% Agarosegel
- – Bandenisolierung
und Reinigung mit dem Gene Clean kit von Bio 101
- – Elution
von DNA mit 50 μl
sterilem nanoreinem Wasser, Überprüfen der
Konzentration auf dem Gel (diese Art der Reinigung mit Standardagarose
führte
zur höchsten
Anzahl an Transformanten nach dem Subklonieren. Ein anderes Verfahren,
das versucht wurde, war folgendes: Niedrig schmelzende Agarose mit
Phenolchloroform, Gene clean mit niedrig schmelzender Agarose, Wizard
PCR Harz mit Standardagarose, Pierce Xtreme spin Säule mit
niedrig schmelzender Agarose (funktionierte nicht mit Standardagarose)).
- 4. Ligation in pRAM [+/r]-Rückgrat:
(Vergleiche das vorstehende Ligations- und Transformationsprotokoll)
-
Präparation des pRAM-Rückgrats
im Großmaßstab
-
- 1. Ausstreichen von pRAMMCS [+/r] auf einer
LB-amp-Platte (Dieser Vektor enthält ein synthetisches Insert mit
einer Sac-II-Stelle
anstelle eines Gens. Dieser Vektor enthält die neue Ribosomen-Bindungsstelle,
wird jedoch ausgeschnitten, wenn der Vektor mit Sfi I verdaut wird).
- 2. Präparieren
einer 10 ml-Übernachtkultur
in LB, supplementiert mit amp.
- 3. Am nächsten
Tag wird 1 l LB, supplementiert mit amp, angeimpft und es wird 16–20 Stunden
gezüchtet.
- 4. Reinigen der DNA mit Wizard Maxi Prep kit (Promega #A7270)
(Verwendung von 4 Präparationen
für 1 l
Zellen).
- 5. Verdauen des Plasmids mit Sfi I. (Verwendung von 5 U pro
Mikrogramm), Überschichten
mit Mineralöl und
Verdauung während
mindestens 2 Stunden.
- 6. Ethanolausfällung,
um Salze zu entfernen. Resuspendieren in Wasser.
- 7. Verdauen mit Sac II während
2 Stunden. (Das Verdauungsreaktionsvolumen wird bei 2 ml oder weniger gehalten).
Es ist möglich,
dass ein Teil des Plasmids teilweise verdaut wird. Wenn der Vektor
mit einem Enzym geschnitten wird, das innerhalb der 2 Sfi-I-Stellen
schneidet, wird verhindert, dass die teilweise verdauten Fragmente
in einer Ligationsreaktion verknüpft
werden.
- 8. Die gesamte Verdauungslösung
wird auf eine Säule
geladen (vergleiche 9). Das Volumen der Probenladung sollte nicht
mehr als 2 ml sein. Wenn dies jedoch der Fall ist, wird eine Ethanolausfällung erforderlich.
- 9. Die Säule
enthält
Sephacryl S-1000 und wird mit 20% Ethanol gelagert, um Bakterienkontamination
zu verhindern. Vor dem Laden der Probe muss die Säule mit
kaltem Laufpuffer während
mindestens 24 Stunden äquilibriert
werden. Wenn sich die Säule
länger
als einige Monate abgesetzt hat, ist es erforderlich, die Säule zu entleeren,
das Harz mit 3–4
Waschdurchgängen
mit kaltem Laufpuffer zu äquilibrieren
und die Säule
neu zu gießen.
Nach dem Gießen
der Säule
sollte sie über
Nacht äquilibriert
werden, sodass das Harz vollständig
gepackt ist.
- 10. Es werden Fraktionen von etwa 0,5 ml gesammelt. Typischerweise
eluiert die DNA zwischen den Fraktionen 25 und 50. Ein 5 μl-Aliquot
aus einer Reihe von Fraktionen wird geladen, um zu bestimmen, welche Fraktionen
das Rückgratfragment
enthalten. Das kleine Insertfragment beginnt zu eluieren, bevor
das gesamte Rückgrat
eluiert, sodass es erforderlich ist, zurückhaltend zu sein, wenn die
Fraktionen vereint werden. Aus diesem Grund gehen typischerweise
40–60%
der DNA in dieser Stufe verloren.
- 11. Vereinigen der Fraktionen, die das Rückgrat enthalten.
- 12. Ethanolausfällung
der Proben. Resuspendieren in einem Volumen, sodass etwa 10–50 ng/μl erhalten werden.
- 13. Lagern bei –70°C.
-
Säulenlaufpuffer:
(Lagern bei 4°C)
5
mM EDTA
100 mM NaCl
50 mM Tris-HCl, pH 8,0
10 μg/ml tRNA
(R-8759, Sigma)
-
I. Oligonucleotidmutagenese
-
Es
wird eine Ampicillin-empfindliche einzelsträngige DNA der zu mutierenden
Matrize präpariert.
Der Mutageneseprimer wird so konstruiert, dass er alle möglichen
Aminosäurecodons
zufällig
erzeugt. Mutagenesereaktion: Tabelle
11
- *10X-Annealing-Puffer:
– 200 mM
Tris-HCl, pH 7,5
– 100
mM MgCl2
– 500 mM NaCl
-
Es
wird eine Hitzereaktion bei 60°C
während
15 Minuten durchgeführt,
und unmittelbar danach wird der Reaktionsansatz auf Eis gegeben. Synthesereaktion: Tabelle
12
- *10X-Synthesepuffer:
– 100 mM
Tris-HCl, pH 7,5
– 5
mM dNTPs
– 10
mM ATP
– 20
mM DTT
-
Inkubieren
bei 37°C
während
90 Minuten.
-
Transformieren in Mut-S-Stamm
BMH 71-18 (Promegastamm Q6321)
-
- – Der
Synthesereaktionsansatz wird in ein 17 × 100 mm-Röhrchen
gegeben.
- – Es
werden BMH 71-18 kompetente Zellen, die auf Eis aufgetaut worden
waren, zu der Synthesereaktion gegeben.
- – Es
wird 30 Minuten auf Eis inkubiert.
- – Die
Zellen werden bei 42°C
während
90 Sekunden hitzeschockiert.
- – Es
werden 4 ml LB-Medium zugegeben, und die Zellen werden 1 Std. bei
37°C gezüchtet. Es
wird Ampicillin auf eine Endkonzentration von 1,25 μg/ml zugegeben,
und dann wird über
Nacht bei 37°C
gezüchtet.
-
Die
DNA wird mit Wizard Plus Purification system (Promega a7100) isoliert.
-
Die
isolierte DNA wird in JM109 elektrokompetente Zellen transformiert,
und die Zellen werden auf LB-Ampicillinplatten übertragen.
-
J. Screeningverfahren
-
JM109-Klone
(aus einer Transformationsreaktion) werden auf Nitrocellulosefilter,
die auf LB-amp-Platten gegeben worden waren, in einer Screeningdichte
von etwa 500 Kolonien pro Platte plattiert.
-
Wie
in dem Verfahren zur zufälligen
Mutagenese angegeben worden ist, sollten etwa 10% der zu selektierenden
Klone mindestens so stabil sein wie die Quelle. Anders ausgedrückt, sollen
etwa 50 Kolonien pro Platte für
die Selektion geeignet sein. Es sind 704 Löcher für einen vollständigen 8-Plattenroboterdurchlauf verfügbar, sodass
mindestens 15 LB-amp-Platten für
einen vollständigen
Roboterlauf erforderlich sind.
-
Nach
der Züchtung über Nacht
bei 37°C
werden Platten, welche die Transformanten enthalten, aus dem Inkubator
entnommen und Raumtemperatur ausgesetzt.
-
Der
Nitrocellulosefilter wird auf einer Seite angehoben, und 500 μl 10 mM IPTG
werden zu jeder der Platten gegeben. Der Filter wird dann auf die
Platte zurückgegeben,
um die Diffusion von IPTG in die Zellen, die unterschiedliche mutierte
Luciferasegene enthalten zu ermöglichen.
Die Platten werden dann etwa 4 Stunden bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Ein
(1) ml einer Lösung,
die 1 mM Luciferin und 100 mM Natriumcitrat enthält, wird auf eine Heizvorrichtung,
die auf 50°C
eingestellt ist, pipettiert. Ein Nitrocellulosefilter, der mutierte
Luciferasekolonien enthält und
der mit IPTG behandelt worden war, wird dann auf die Luciferinlösung gegeben.
Nach mehreren Minuten werden die hellsten Kolonien mit einem Zahnstocher
aufgenommen, der dann eingesetzt wird, um Löcher in einer Mikrotiterplatte,
die M9-Minimalmedium mit 1% Gelatine enthalten, anzuimpfen.
-
Nachdem
eine ausreichende Zahl von Kolonien in die 8 Mikrotiterplatten gegeben
worden sind, werden die Platten in einen Inkubator bei 30°C gegeben
und bei 350 Umdrehungen pro Minute über Nacht gezüchtet.
-
Am
nächsten
Morgen werden die Platten auf den Roboter geladen, und das Zellverdünnungsverfahren wird
durchgeführt.
(Dieses Verfahren verdünnt
die Kulturen 1:10 im Induktionsmedium.) Die neuen Platten werden
3 Stunden bei 350 UpM bei 30°C
gezüchtet.
-
Nach
der Züchtung
werden die Platten auf den Roboter gegeben, um den Haupttest durchzuführen.
-
Minimalmedium:
-
- 6 g/Liter Na2HPO4
- 3 g/Liter KH2PO4
- 0,5 g/Liter NaCl
- 1 g/Liter NH4Cl
- 2 mM MgSO4
- 0,1 mM
- 1 mM Thiamin-HCl
- 0,2% Glucose
- 12 g/ml Tetracyclin
- 100 μg/ml
Ampicillin
- *Das Übernachtmedium
enthält
1% Gelatine
- *Das Induktionsmedium enthält
1 mM IPTG und keine Gelatine.
-
S.O.C.-Medien:
-
- – 10
mM NaCl
- – 2,5
mM KCl
- – 20
mM MgCl2
- – 20
mM Glucose
- – 2%
Bactotrypton
- – 0,5%
Hefeextrakt
-
Zusammenfassung des beispielhaften
Evolutionsverlaufs
-
- 1. Beginne mit LucPpe2[T249M]
- 2. Mutiere 3 Aminosäuren
am N- und am C-Terminus
- 3. Mutiere 7 Cysteine
- 4. Führe
2 Evolutionsdurchläufe
durch → Luc49-7C6
- 5. Mutagenese der geänderten
Codons (9)
- 6. 2 Wiederholungen der Evolution → Luc78-0B10
- 7. Mutagenese der Konsensus-Codons (28)
- 8. Mutagenese der Codonnutzung (24) → Luc90-1B5
-
Eine Wiederholung des
rekursiven Verfahrens
-
- 1. 1 Klon → 3
Bibliotheken unter Einsatz der fehlerbehafteten PCR
- • 3 × Visuelles
Screenen (jeweils etwa 10 000 Klone)
- • 3 × Quantitatives
Screenen (jeweils 704 Klone)
- 2. 3 × 18
Klone → Bibliothek
unter Einsatz von sPCR
- • Visuelles
Screenen (etwa 10 000 Klone)
- • Quantitatives
Screenen (704 Klone)
- 3. 18 + 18 → Bibliothek
unter Einsatz von sPCR
- • Visuelles
Screenen (etwa 10 000 Klone)
- • Quantitatives
Screenen (704 Klone)
- 4. Ergebnis: 18 Klone
-
BEISPIEL 5
-
Mutagenesestrategie für Klon Luc90-1B5
zu Luc133-1B2 und Luc146-1H2
-
Beim
Lagern zerfällt
Luciferin, und die Abbauprodukte inhibieren Luciferase. Die Produktion
von Inhibitoren verursacht eine apparente Instabilität in dem
Reagens, das sowohl Luciferase als auch Luciferin enthält. Es gibt
zwei Wege, dieses Problem zu verringern: 1) Lagern des Luciferins
und der Luciferase bei pH 5,5–6,0,
um die Luciferinabbaurate zu verringern und/oder 2) Bereitstellen
eines Enzyms, das gegenüber
Luciferinabbauprodukten resistent ist.
-
LucPpe2-Mutanten,
die durch Evolution aus Klon Luc90-1B5 erhalten wurden, wurden dahingehend einer
Evolution unterzogen, dass sie bei niedrigem pH stabiler sind und
Resistenz gegenüber
Luciferinabbauprodukten aufweisen. Diese mutierten Enzyme sind beispielsweise
in einem ATP-Nachweiskit nützlich.
Eine Ausführungsform
eines solchen Kits umfasst ein Gemisch von Luciferin und Luciferase.
Eine Lumineszenzreaktion findet statt, wenn eine Probe, die ATP
enthält,
zu dem Gemisch gegeben wird.
-
3
Populationen von zufälligen
Mutanten wurden unter Verwendung des Klons Luc90-1B5 als Matrize hergestellt.
Diese 3 Populationen wurden auf dem Roboter in den Experimenten
114, 115 und 117 gescreent. Die Roboterscreeningverfahren in den
Experimenten 114, 115, 116, 117, 118, 119 und 122 wurden wie vorstehend
beschrieben durchgeführt,
außer
dass Puffer C mit Citratpuffer, pH 4,5, anstelle von HEPES-Puffer,
pH 7,8, präpariert
wurde, und das Assayreagens wurde mit HEPES, pH 7,1, mit 10 μM ATP anstelle
von Tricin, pH 8,0, und 175 μM
ATP präpariert.
Es wurde erwartet, dass diese Screeningbedingungen Klone selektieren,
welche die Lumineszenzaktivität
bei pH 4,5 und 48°C über einen
längeren
Zeitraum beibehalten und eine erhöhte Lumineszenzaktivität zeigen,
wenn sie bei pH 7,1 mit 10 μM
ATP getestet werden. 17 Klone aus Experiment 114, 7 Klone aus Experiment
115 und 10 Klone aus Experiment 116 wurden unter Verwendung von
sPCR gemischt, und selektive Mutanten für dieses Screening wurden als
Experiment 117 mit dem Roboter getestet. 18 Klone wurden aus Experiment
117 selektiert.
-
Der
Klon, bei dem festgestellt wurde, dass er die am stärksten verbesserten
Eigenschaften hat (erhöhtes
Beibehalten der Lumineszenzaktivität über eine längere Zeit bei pH 4,5 und 48°C und erhöhte Lumineszenzaktivität, wenn
er bei pH 7,1 mit 10 μM
ATP getestet wurde), war Klon Luc117-3C1, der dann als Matrize für die Zufallsmutagenese
ausgewählt
wurde. 2 Populationen von zufälligen
Mutanten wurden gescreent und dann auf dem Roboter als Experimente
118 und 119 getestet. 7 Klone aus dem Experiment 118 und 5 Klone aus
dem Experiment 119 wurden ausgewählt.
-
Die
Klone aus den Experimenten 114, 115, 116, 117, 118 und 119 wurden
nach den folgenden Eigenschaften selektiert: hellere Lumineszenz
als Luc90-1B5 und erhöhtes
Beibehalten der Lumineszenzaktivität über einen längeren Zeitraum bei pH 4,5.
Diese selektierten Klone wurden vermischt und als Experiment 122 mit
dem Roboter getestet. 11 Klone aus diesem Experiment wurden ausgewählt.
-
3
Populationen von Zufallsmutanten wurden aus dem Klon Luc122-4D5 präpariert
und als Experimente 125, 126 und 127 mit dem Roboter getestet. 13
Klone aus dem Experiment 125, 4 Klone aus dem Experiment 126 und
3 Klone aus dem Experiment 127 wurden vermischt und als Experiment
128 mit dem Roboter getestet. Für
die Experimente 125, 126, 127 und 128 wurde das Screening auf Km geändert,
um Klone zu selektieren, die gegenüber Luciferinabbauprodukten
resistenter sind. Die Klone wurden auch auf die Beibehaltung der
Lumineszenz bei pH 4,5 über
die Zeit gescreent.
-
Anstelle
des Screenens auf Substratnutzung wurde ein Screenen auf Resistenz
gegenüber
Inhibitoren durchgeführt.
Anstelle der 0,06X-Verdünnung
von Substraten wurde ein 75:25-Gemisch von D zu L Luciferin in 1X-Assaypuffer
eingesetzt und als "0,75X" bezeichnet. Anstelle
der 0,02X-Verdünnung
von Substraten wurde ein 50:50-Gemisch von D zu L Luciferin in 1X-Assaypuffer
eingesetzt und als "0,5X" bezeichnet. Der
1X-Assaypuffer in diesen Experimenten enthielt das Folgende: 10 μM ATP, 50
mM HEPES, pH 7,8, 8 mM MgSO4 und 0,1 mM
EDTA. Die 0,75X-Probe enthielt 75 μM D-Luciferin und 25 μM L-Luciferin.
Die 0,5X-Probe enthielt 50 μM
D-Luciferin und 50 μM
L-Luciferin. Die 1X-Probe enthielt 250 μM D-Luciferin. Eine Km-Regression wurde wie vorstehend beschrieben
durchgeführt,
und der Km-Wert wurde berechnet. Normalisierte
Werte von größer als
1 zeigen eine höhere
Resistenz gegen den Inhibitor an. Klone aus diesen Experimenten,
die eine höhere Resistenz
gegen L-Luciferin aufwiesen, waren auch resistenter gegen Luciferinabbauprodukte.
-
Um
die Resistenz gegen den Inhibitor in dem Robotersystem einfacher
messen zu können,
wurde eine neue Variable "Q" eingeführt. Die
Variable "Q" ersetzt die vorher
verwendete Variable Km. Das Lumineszenzverhältnis wird
auf dieselbe Weise wie bei der Km-Messung
durchgeführt,
dann wird der natürliche
Logarithmus (ln) jedes Lumineszenzverhältnisses berechnet (Y-Achse).
Die X-Achse ist eine willkürliche
Zeit, die durch den Benutzer eingeführt wird. Der erste Zeitpunkt
ist Null, und die Proben werden mit einem 1X-Assaypuffer gemessen,
der 250 μM
D-Luciferin enthält.
Die nächsten
zwei Zeitpunkte haben denselben Zeitwert (d.h. 4 Stunden, um die
Inkubation von Luciferin zu stimulieren), und Proben werden mit
1X-Assaypuffer gemessen, der ein 50:50-Gemisch (wie vorstehend beschrieben)
von D-Luciferin
zu L-Luciferin enthält.
Eine lineare Regression, die ln (Lumineszenzverhältnis) zu der Zeit korreliert,
wird berechnet. Q wird als ln(0,5)/Steigung berechnet. Normalisierte
Werte von "Q" von größer als
1 geben eine stärkere
Resistenz gegen den Inhibitor an. Experimente 133 und folgende wurden
unter Einsatz dieses Programms durchgeführt.
-
16
Klone aus Experiment 128 wurden mit Klonen aus Experiment 122 gemischt
und als Experiment 133 mit dem Roboter gemessen. 2 Proben, Luc133-1B2
und Luc133-0D11, wurden als Matrizen für die Zufallsmutagenese ausgewählt und
als Experimente 145 beziehungsweise 146 mit dem Roboter getestet.
Die Klone, die eine erhöhte
Aufrechterhaltung der Lumineszenz über die Zeit bei pH 4,5 und
die stärkste
Resistenz gegen den Inhibitor zeigten, waren die Klone Luc146-1H2. Überdies
hatten bei pH 4,5 und 48°C
Luc133-1B2 und Luc146-1H2 bezogen auf Luc90-1B5 eine erhöhte Thermostabilität und eine
erhöhte
Resistenz gegen den Inhibitor (54–61).
Ein Vergleich des Lumineszenzsignals für Luc49-7C6, Luc78-0B10, Luc90-1B5, Luc133-1B2
und Luc146-1H2 ist in 59 gezeigt. Ein Vergleich der
Thermostabilität
bei 50°C
für die
Klone Luc49-7C6, Luc78-0B10, Luc90-1B5, Luc133-1B2 und Lucl46-1H2
ist in 60 gezeigt. 55–58 zeigen
die kodierende Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz
von Luc133-1B2 und Luc146-1H2.
-
Materialien
und Methoden
-
Test, um die Resistenz
gegen Luciferaseinhibitor nachzuweisen
-
Eine
10 mM-Stammlösung
von Luciferin wird bei 50°C
in 50 mM HEPES, pH 7,8, inkubiert, um die Herstellung von Luciferinabbauprodukten
zu beschleunigen. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten wird ein Aliquot entfernt
und dann bei –20°C gelagert.
Nach dem vollständigen
Ablauf der Inkubation wird das Testreagens (100 μM Luciferin, 1 μM ATP, 50
mM HEPES, pH 7,8, und 8 mM MgSO4) mit Luciferin
aus jedem der unterschiedlichen Zeitpunkten hergestellt, und ein
verdünntes
Lysat wird dann mit jedem Testreagens getestet.
-
Das
Lysat wird wie folgt hergestellt. Übernachtkulturen von zu testenden
Klonen werden in LB, supplementiert mit 100 μg/ml AMP, hergestellt. Die Kulturen
werden 1:10 in M-9-Minimalmedium, supplementiert mit 1 mM IPTG,
100 μg/ml
AMP, verdünnt
und 3 Stunden bei 30°C
gezüchtet.
45 μl Zellen
werden dann mit 20 μl
Puffer A gemischt und eingefroren. Das Gemisch wird aufgetaut, es
werden 175 μl
Puffer B zugegeben, und das erhaltene Gemisch wird in Puffer C 1:10
verdünnt.
Dann wird eine Regres sion der Lumineszenz gegen die Zeit der Luciferininkubation
berechnet, und aus diesem Graph wird die Halbwertszeit extrapoliert.
Eine längere Halbwertszeit
bedeutet, dass die getestete Mutante resistenter gegen Luciferinabbauprodukte
ist.
-
HINTERGRUNDBEISPIEL 6
-
Mutagenesestrategie für LucPplYG
zu Klon Luc81-6G01
-
Die
Luciferasen aus dem Leuchtkäfer
Pyrophorus plagiophthalamus hatten in früheren Experimenten gezeigt,
dass sie unterschiedliche Farben der Lumineszenz erzeugen (LucPpl).
Die Analyse dieser Luciferasen zeigte, dass die unterschiedlichen
Farben durch diskrete Aminosäuresubstitutionen
in ihren Aminosäuresequenzen
verursacht wurden. Dies ermöglichte
es, ein Paar von genetischen Reportern zu erzeugen, die mehrere
Lumineszenzsignale emittieren können,
sodass eine Quantifizierung von zwei biomolekularen Ereignissen
gleichzeitig innerhalb desselben lebenden Systems durchgeführt werden
konnte.
-
LucPpl
mit einer substituierten Aminosäure
wurde mit den folgenden Eigenschaften hergestellt:
-
Physikalische
Stabilität
der Luciferasen
-
Obwohl
die Lumineszenzaktivität
von LucPpl innerhalb der Kolonien von E. coli bis über 60°C thermostabil
zu sein schienen, hatten die Lysate dieser Luciferasen relativ geringe
Stabilität.
Insbesondere waren sie in Anwesenheit von Triton X-100 instabil.
Wenn Lysate, welche die im Allgemeinen eingesetzte Feuerfliegenluciferase
enthielt, präpariert
wurden, behielt das Enzym mehr als 90% seiner Aktivität während 5
Stunden bei Raumtemperatur. Im Gegensatz dazu nahm die Aktivität der LucPpl-Luciferasen über denselben
Zeitraum um ein Mehrfaches ab.
-
Die
Thermostabilitäten
der LucPpl-Luciferasen befinden sich auch in der Nähe der physiologischen Temperatur
von Säugerzellen.
Die grünes
Licht emittierende Luciferase (LucPplGR) und die rotes Licht emittierende
Luciferase (LucPplRD) hatten unterschiedliche Thermostabilitäten, was
zu Unterschieden im Verhalten als genetische Reporter innerhalb
der Zellen führen
konnte. Der Einfluss der Temperatur sollte in der Nähe des Denaturierungspunktes
der Enzyme am größten sein,
wo kleine Änderungen
der Temperatur zu einer großen
Wirkung auf die Proteinstruktur führen. Im Gegensatz dazu hat
die Temperatur eine viel geringere Auswirkung auf die Proteinstruktur,
wenn sie weit unter dem Denaturierungspunkt liegt. Somit sind die
unterschiedlichen Wirkungen auf die 2 Enzyme, welche leicht unterschiedliche
Denaturierungstemperaturen haben, bei relativ niedrigen Temperaturen
geringer. Es könnte
daher bevorzugt sein, die Denaturierungstemperatur des Reporterenzyms
deutlich über
der Wachstumstemperatur der Säugerzellen
zu haben.
-
Überlappen
der Spektren der Luciferasen
-
Obwohl
ein Verfahren entwickelt wurde, um jede Luciferase in einem Gemisch
unter Verwendung von Farbfiltern zu quantifizieren, ist die Möglichkeit,
zwischen den Luciferasen zu unterscheiden, durch diese spektrale Überlappung
gering. Diese Überlappung
reduziert die Fähigkeit,
beide Luciferasen genau zu messen, wenn ihre Lumineszenzintensitäten sich
um mehr als das 10-fache unterscheiden. Wenn die Intensitäten sich um
mehr als das 50-fache unterscheiden, wird das Lumineszenzsignal
der schwächeren
Luciferase durch die andere überdeckt.
Somit könnte
es bevorzugt sein, die Lumineszenzspektren der 2 Luciferasen weiter
aufzutrennen.
-
Es
wurden viele unterschiedliche Mutationen identifiziert, welche das
humineszenzspektrum nach Rot verschoben. Die Grenze für die Rot-Lumineszenz
scheint jedoch bei etwa 620 nm zu sein. Eine weitere Verschiebung
des Spektrums der rotes Licht emittierenden Luciferase nach noch
längeren
Wellenlängen
könnte vorteilhaft
sein. Es wurde gefunden, dass nach Grün verschobene Mutationen selten
waren, eine umfangreiche Analyse wurde jedoch nicht durchgeführt. Messungen
von nativen Luciferasen zeigen einige Beispiele von Lumineszenz
unter 530 nm, etwa 15 nm unter dem grünes Licht emittierenden Prototypenzym.
-
Differenzielle
physikalische und enzymologische Eigenschaften
-
Idealerweise
sollten die 2 Luciferasereporter in allen Eigenschaften, außer der
Farbe der Lumineszenz, identisch sein. Wie jedoch vorstehend ausgeführt wurde,
ist die physikalische Stabilität
der Luciferasen nicht identisch. Es wurde auch gefunden, dass Mutationen,
die zu einer rot-verschobenen Lumineszenz führten, auch eine Erhöhung des
KM-Wertes für Luciferin bewirkten. Obwohl
einige dieser Unterschiede nicht vermieden werden können, ist
es nicht klar, ob diese Eigenschaften grundsätzlich miteinander in Verbindung
stehen. Beispielsweise haben Luciferasen aus unterschiedlichen Käferspezies
manchmal deutlich unterschiedliche KM-Werte,
obwohl ihre Lumineszenzspektren ähnlich
sind. Es könnte
sein, dass die Unterschiede, die mit der Entwicklung einer rotes
Licht emittierenden Luciferase zusammenhängen, auf die gleichzeitigen
Störungen der
Integrität
der Enzymstruktur zurückzuführen sind,
da die Thermostabilität
eines Prototyps der rotes Licht emittierenden Luciferase erhöht wurde,
ohne dass das Lumineszenzspektrum signifikant verändert wurde.
-
Stabile Lumineszenzsignale
-
Als
die Feuerfliegenluciferase zum ersten Mal als genetischer Reporter
beschrieben wurde, war das Lumineszenzsignal ein relativ kurzer
Lichtblitz, der durch Injektion des Reaktionssubstrats verursacht
wurde. Die nachfolgende Entwicklung der Lumineszenzchemie machte
den Test einfacher, indem ein stabiles Signal über mehrere Minuten ermöglicht wurde.
Derzeit sind solche stabilisierten Tests für Laboranwendungen Standard.
Um jedoch ein Hochdurchsatzscreenen in der pharmazeutischen Forschung
zu ermöglichen,
wurde das Lumineszenzsignal weiter stabilisiert, um es über mehrere
Stunden zu verlängern.
Dies war erforderlich, um ausreichend Zeit bereitzustellen, um mehrere
tausend Proben in einer Charge zu testen. Obwohl das Lumineszenzsignal
der neuen Luciferasen über
Minuten stabil war, zeigten sie keine verlängerte Signalstabilität, die für das Hochdurchsatzscreenen
erforderlich wäre.
Es wäre
deshalb bevorzugt, wenn die Signalstabilität weiter erhöht werden
könnte,
während
gleichzeitig die anderen Eigenschaften optimiert werden.
-
Verfahren
zur Optimierung der Luciferaseleistungsfähigkeit
-
Um
Luciferasen mit bestimmten Leistungsfähigkeiten herzustellen, wurde
ein Verfahren für
die in vitro Evolution der Enzymfunktion wie vorstehend beschrieben
durchgeführt.
Kurz beschrieben ist das Verfahren ein rekursives Verfahren zur
Erzeugung von zufälligen
Mutationen und zum Screenen auf gewünschte Eigenschaften. Es wurde
ursprünglich
hauptsächlich
zur Erhöhung
der Thermostabilität
von Luciferasen entwickelt, obwohl andere enzymologische Eigenschaften
auch der Optimierung durch die Screeningkriterien unterliegen. Eine
leicht veränderte
Strategie wurde angewandt, um die vorstehend beschriebenen Eigenschaften
zu erhalten, da 2 verwandte Luciferasen gleichzeitig optimiert werden
mussten.
-
Ursprünglich wird
ein einzelnes Prototypenzym einer in vitro Evolution unterworfen,
um die physikalische Stabilität
und das Lumineszenzsignal zu optimieren. In diesem Verfahren werden
auch die Mutantenbibliotheken auf beliebige neue Mutationen gescreent,
welche zu Farbveränderungen
führen.
Besonders betont wird die Isolierung von nach Grün verschobenen Mutanten.
-
Nach
der ursprünglichen
Optimierung eines allgemeinen Prototyps wird ein grünes Licht
und rotes Licht emittierende Form des Enzyms erzeugt, und diese
Formen werden getrennt voneinander weiter optimiert, um ihre physikalischen
und chemischen Eigenschaften zu harmonisieren. Besonderes Augenmerk
wird auf ihre physikalischen Stabilitäten und ihre Substratbindungskonstanten,
insbesondere für
Luciferin, gelegt.
-
Die
Wahl des ursprünglichen
Prototyps für
die Optimierung viel auf die gelb-grünes Licht emittierende Wildtypluciferase,
die aus Leuchtkäfern
isoliert wurde (LucPplYG). Unter den Luciferasen, die ursprünglich aus P.
plagiophthalamus kloniert wurden, produzierte diese die hellste
Lumineszenz, wenn sie in E. coli exprimiert wurde. Außerdem bestand
die Gefahr, dass keine nach Grün
verschobene Mutation resultierte, weil die vorherigen Mutagenesetests
unter Verwendung von Luciferase durchgeführt wurden, die bereits die
grünste
Lumineszenz aufwies. Es war möglich,
dass wenn eine zusätzliche
nach Grün
verschobene Mutation vorhanden war, diese sich deutlicher zeigte,
wenn sie in einem nach Rot verschobenen Hintergrund gemessen wurde.
Die Mutagenese wurde wie folgt durchgeführt:
-
Entfernen
der Peroxisomen-Zielsequenz
-
Das
Translokationssignal am C-Terminus der Luciferasen wurde entfernt.
Dies wurde unter Einsatz der Oligonucleotid-gerichteten Mutagenese
durchgeführt,
um die normale Sequenz -KSKL in -XXX* zu verändern (wobei X eine beliebige
Aminosäure
darstellt und * ein Terminationscodon darstellt). Mehrere Kolonien,
welche zu heller Lumineszenz führten,
wurden selektiert und als Matrizen für die nächste Mutagenesestufe eingesetzt.
-
Entfernen
der sensitiven Cysteine
-
Die
Luciferasen aus P. plagiophthalamus hatten 13 Cysteine, welche potenziell
gegen Oxidation empfindlich sind. Dies ist im Gegensatz zu der üblicherweise
eingesetzten Feuerfliegenluciferase, die nur 4 Cysteine hat. Um
jegliche Cysteine zu entfernen, welche die Enzymstabilität begrenzen
könnten,
wurde eine Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese durchgeführt, um
die Cysteincodons zu randomisieren. 3 Sätze von Oligonucleotiden wurden
eingesetzt: nicht-konservierte Cysteine in Regionen mit geringer
Sequenzhomologie (Positionen 69, 114, 160, 194, 335 und 460), nicht-konservierte
Cysteine in Regionen höherer
Sequenzhomologie (Positionen 127, 213, 310 und 311), und hochkonservierte
Cysteine (Positionen 60, 80 und 388). Die besten Klone jedes Screenings
wurden isoliert, und es wurde durch sPCR eine neue Mutantenbibliothek
erstellt und erneut gescreent. Bei der Screeningtemperatur von 29°C verringerte
sich die Aktivität
der gelb-grünes
Licht emittierenden Wildtypluciferase während 10 Stunden um etwa das
500-fache. Die Aktivität
der stabilsten Mutante (Luc20-4C10) war stabiler, wobei die Aktivität etwa nur
um das 2-fache sank.
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Erster Zyklus
der Zufallsmutagenese
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Unter
Einsatz des vorstehend beschriebenen Verfahrens wurden 3 Mutantenbibliotheken
unter Einsatz der fehlerbehafteten PCR erzeugt und gescreent. Die
besten Mutanten daraus wurden in eine neue Bibliothek durch sPCR
rekombiniert und erneut gescreent. Schließlich wurden die besten Klone
dieses Screenings mit den besten Klonen aus der vorherigen Oligonucleotidgerichteten
Mutagenese durch sPCR rekombiniert und erneut gescreent. Bei 41°C verringerte
sich die Aktivität
der besten Mutante aus diesem Verfahren (Luc30-4B02) während 10
Stunden um das 63-fache, während
die Aktivität
der Ausgangsmutante (Luc20-4C10) um mehr als das 100 000-fache sank.
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Sequenzanalysen
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6
der besten Mutanten aus dem letzten Screening wurden isoliert und
sequenziert. Diese zeigten, dass die Aminosäuren an 16 Positionen in den
6 Klonen verändert
worden waren. 13 Positionen wurden in der bevorzugten Mutante, Luc30-4B02,
verändert.
4 der Änderungen
befanden sich am C-Terminus in einem isolierten Mutanten, wo die
Oligonucleotidmutagenese die Wildtypsequenz von -KSKL zu AGG* verändert hatte.
Nur 2 der Cysteine waren durch die vorherige Oligonucleotidmutagenese
verändert
worden; ein hochkonserviertes Cystein in Position 60 wurde durch
Valin ersetzt, und ein mäßig konserviertes
Cystein in Position 127 wurde durch Threonin ersetzt. Die verbleibenden
Aminosäureänderungen
waren alle auf Punktmutationen in der DNA zurückzuführen, was mit der fehlerbehafteten
PCR übereinstimmte.
Interessanterweise veränderten
3 dieser Mutationen die Aminosäure
in diejenige, die in der grünes
Licht emittierenden Wildtypluciferase gefunden wurde (2 in der Mutante
Luc30-4B02). 4 der verbleibenden Änderungen näherten die mutierten Sequenzen
an die Konsensus-Aminosäure
unter den anderen klonierten Käferluciferasen
an (2 in der Mutante Luc30-4B02) (19B).
4 zusätzliche
Codons wurden ohne Auswirkung auf die Aminosäuresequenz verändert.
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Ortsgerichtete
Mutagenese
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Um
das Potenzial der in den sequenzierten Mutanten identifizierten
Mutationen weiter zu untersuchen, wurden zusätzliche Mutageneseexperimente
unter Einsatz von Oligonucleotiden durchgeführt. 8 der Codons, die durch
fehlerbehaftete PCR mutiert wurden, wurden randomisiert oder teilweise
randomisiert unter Einsatz der Oligonucleotid-gerichteten Mutagenese.
4 der verbleibenden Cysteincodons wurden randomisiert; 2 hochkonservierte
Cysteine (Positionen 80 und 388) und 2 Cysteine in einer Region
der Sequenzhomologie (Positionen 310 und 311). Ein Leucin wurde
in ein Leucin/Prolin mutiert; Prolin ist die Konsensus-Aminosäure der anderen
Käferluciferasen.
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Die
Mutagenese wurde mit 4 Sätzen
von Oligonucleotiden durchgeführt
(Tabelle 13), und die besten Klone aus jedem Satz wurden selektiert.
Diese wurden durch sPCR mit den selektierten Klonen aus der vorherigen
Zufallsmutagenese rekombiniert und erneut gescreent. Die Aktivität des besten
Klons aus diesem Verfahren (Luc47-7A11) verringerte sich bei 42°C 2,3-fach;
die Aktivität
des Ausgangsklons (Luc30-4B02) verringerte sich mehr als 2000-fach.
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Zweiter Zyklus der Zufallsmutagenese
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Das
Zufallsmutageneseverfahren unter Einsatz der fehlerbehafteten PCR
wurde erneut auf den besten Klon aus der Oligonucleotid-gerichteten
Mutagenese (Luc47-7A11) angewandt. Es wurden erneut 3 Bibliotheken
erzeugt und gescreent, und die selektierten Mutanten wurden durch
sPCR rekombiniert und erneut gescreent. Nach der Rekombination verringerte
sich die Aktivität
der besten Mutante (Luc53-0G01) bei 43°C 1,2-fach. Der Ausgangsklon
(Luc47-7A11) verringerte sich 150-fach. Nach Rekombination der besten
dieser neuen Mutanten mit den besten Mutanten aus der vorherigen
Oligonucleotid-gerichteten Mutagenese verringerte sich die Aktivität der neuen
besten Mutante (Luc55-2E09) bei 47°C um das 31-fache im Vergleich
zum 80-fachen für
den Ausgangsklon (Luc53-0G01).
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Dritter Zyklus
der Zufallsmutagenese
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Das
Zufallsmutageneseverfahren wurde unter Verwendung des besten Klons
aus dem vorherigen Zyklus der Mutagenese (Luc53-0G01) wiederholt. Nach der Rekombination
der selektierten Mutanten mit den Mutanten aus dem zweiten Zyklus
der Mutagenese verringerte sich die Aktivität des besten Klons (Luc81-6G01) bei 47°C um das
100-fache im Vergleich zu dem 750-fachen für den Ausgangsklon (Luc53-0G01).
Die Diskrepanz der gemessenen Aktivität von Luc53-0G01 in diesem
Mutagenesezyklus im Vergleich zu dem vorherigen Zyklus kann auf
die Veränderung
des Testverfahrens und der Neueinstellung der Inkubatortemperatur
zurückzuführen sein.
Es sei angemerkt, dass die aufgenommenen Thermostabilitäten aus
jeder Stufe der Mutagenese aus den Roboterdaten unter Verwendung
verkürzter
Testverfahren berechnet wurden. Die Daten sollen die relativen Stabilitäten der
Enzymmutanten anzeigen, wenn sie durch dasselbe Screening getestet
werden, sie sollen jedoch nicht eine genaue Quantifizierung der
Thermostabilität
bereitstellen.
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Lumineszenz
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Vor
der letzten Selektion des besten Klons, aus dem die grünes Licht
und rotes Licht emittierenden Luciferasen erzeugt werden sollten,
wurde eine weitere Analyse der besten Klone aus dem letzten Screening durchgeführt. Insbesondere
3 Klone waren starke Kandidaten für die finale Auswahl: Luc81-0B11,
Luc81-5F01 und Luc81-6G01.
Die Lumineszenzeigenschaften dieser 3 mutierten Enzyme wurden miteinander
verglichen. Sie wurden auch mit der gelb-grünes Licht emittierenden Wildtypluciferase
verglichen, um die Wirkung des in vitro Evolutionsverfahrens abzuschätzen.
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Aus
Kolonien von E. coli, welche die Luciferasen exprimierten, produzierten
Luc81-5F01 und Luc81-6G01 Lumineszenz bei Raumtemperatur nach Zugabe
von Luciferin am schnellsten. Die Lumineszenz war schneller und
heller als in den Kolonien, welche die grünes und gelbes Licht emittierenden
Wildtypluciferasen exprimierten. Die Lumineszenz aller selektierten
Klone waren im Vergleich zu den gelb-grünen Ausgangsklonen nach Grün verschoben.
Wenn die Kolonien auf 65°C
erwärmt
werden, verlieren die gelb-grünen Klone
den größten Teil
der Lumineszenz, und die Lumineszenz der grünen Klone wird schwächer. Einige
der mutierten Klone verlieren ihre Lumineszenz bei 65°C, die 3
bevorzugten Klone verbleiben jedoch hell bis über 70°C. Es zeigten sich keine spektralen Änderungen
beim Erhitzen der Kolonien bis über
70°C, wo
solche Klone, die immer noch Aktivität hatten, eine leichte Rotverschiebung
zeigten (manchmal werden die Anfangsphasen der Enzymdenaturierung
von einer Rotverschiebung der Lumineszenz begleitet). Die Lumineszenzeigenschaften
dieser 3 bevorzugten Mutanten sind ziemlich ähnlich.
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Die
Thermostabilität
der mutierten Luciferasen in Zelllysaten wurde bei Raumtemperatur
verglichen (63). Verdünnte Lysate wurden bei pH 7,5
gepuffert und enthielten 1% Triton X-100; typische Bedingungen für die Lysate
von Säugetierzellen.
Die Lumineszenzaktivität
aller 3 mutierten Enzyme zeigte keine Verringerung nach 20 Stunden,
während
die Aktivität
der gelbgrünes
Licht emittierenden Wildtypluciferase deutlich sank.
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Bei
den Lumineszenztests, die nur einige Sekunden dauern, produzierten
die gelb-grünes
Licht emittierenden Wildtypluciferasen ein sehr stabiles Signal
(der anfängliche
Anstieg des Signals innerhalb der ersten 2 Sekunden ist auf die
Ansprechzeit des Luminometers zurückzuführen, nicht jedoch auf die
Kinetiken der Lumineszenzreaktion) (64A).
Die Signalintensität
wurde jedoch um etwa 30% durch die Anwesenheit von 1% Triton X-100
in dem Lysat verringert (1:5 verdünnt durch die Zugabe des Testreagenses).
Im Gegensatz dazu wurde die Lumineszenzintensität der mutierten Luciferasen
durch die Anwesenheit von Triton X-100 nicht beeinträchtigt.
Unter diesen Bedingungen wurde das stabilste Signal von Luc81-6G01
produziert, obwohl die Signalintensität in Luc81-5F01 etwas heller
war. Die Daten sind jedoch nicht hinsichtlich der Effizienz der
Enzymexpression in E. coli korrigiert. Somit kann es sein, dass
die Unterschiede in den Lumineszenzintensitäten nicht mit den Änderungen
der spezifischen Enzymaktivität
korrelieren, und außerdem
ist die Expressionseffizienz in E. coli für die Expression in Säugetierzellen
nicht unbedingt relevant.
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Bei
Testchargen, die mehr als 1 Stunde erfordern, ist die Stabilität der gelb-grünes Licht
emittierenden Luciferasen unter den getesteten Bedingungen nicht
zweckmäßig. Die
Lumineszenzintensität
verringert sich pro Stunde um ein Mehrfaches (64B).
Versuche, dies durch die in vitro Evolution auszugleichen, führten zu
gemischten Ergebnissen. Die Signalstabilität aller 3 mutierten Enzyme
wurde im Allgemeinen gegenüber dem
gelbes Licht emittierenden Ausgangsenzym während 3 Stunden nach Substratzugabe
verbessert. Dies führte
jedoch gleichzeitig zu einem stärkeren
anfänglichen
Abfall der Lumineszenz während
der ersten halben Stunde. Der anfängliche Abfall wäre hinnehmbarer,
wenn er schneller stattgefunden hätte, sodass die Verarbeitung
der Proben nicht um 30 Minuten verzögert worden wäre, bis
sich das Signal stabilisiert. Es kann möglich sein, dieses kinetische
Verhalten durch Einstellen der Testbedingungen zu verbessern.
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Unter
diesen Mutanten wurde die Mutante Luc81-6G01 als der beste Klon
ausgewählt,
mit dem nachfolgend die grünes
Licht und rotes Licht emittierenden Luciferasen erzeugt werden.
Die Sequenz von Luc81-6G01 (46 und 47)
und Luc81-0B11 wurden bestimmt und mit den Sequenzen von Luc30-4B02 aus
vorherigen Stufen des in vitro Evolutionsverfahrens und mit der
gelbes und grünes
Licht emittierenden Wildtypluciferase, die als ursprünglicher
Ausgangsklon eingesetzt wurde (19B),
verglichen. Verglichen mit Luc30-4B02 hatte Luc81-6G01 neue Mutationen
in 9 Codons, von denen 8 Änderungen
in der Aminosäuresequenz
verursachten. 4 dieser 8 Aminosäureänderungen
wurden wahrscheinlich durch die Rekombination mit den Klonen, die
vor der Isolierung von Luc30-4B02 erzeugt wurden, erzeugt. 2 sind
identisch zu den Mutationen, die in anderen Klonen gefunden wurden,
die neben Luc30-4B02 sequenziert wurden, und 2 sind Reversionen
des Wildtypausgangsstammes. Die verbleibenden 4 Mutationen sind
in der Sequenz Luc81-6G01 neu. 2 der neuen Mutationen verändern die
Aminosäuresequenz
zu der Konsensus-Aminosäure unter
den klonierten Luciferasen.
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Interessanterweise
gibt es in keiner der Sequenzen von Luc81-6G01 oder Luc81-0B11 einen Hinweis darauf,
dass die Oligonucleotid-gerichtete Mutagenese irgendeine vorteilhafte
Wirkung hatte. In keinem der Zielcodons traten neue Nucleotidsequenzen
auf. Die verbesserte Enzymleistungsfähigkeit nach der Oligonucleotid-gerichteten
Mutagenese war offenbar auf die Rekombination von vorher angenommenen
Mutationen zurückzuführen. Alle
neuen Aminosäureänderungen
in Luc81-6G01 und Luc81-0B11 sind an Stellen, die keine Zielstellen
der Oligonucleotide sind, und sind auf einzelne Basenmutationen
der Codons zurückzuführen, was mit
der fehlerbehafteten PCR konsistent ist. Obwohl die neuen Mutationen
in Luc81-6G01 in den früheren
Sequenzdaten nicht gefunden wurden, ist es nicht sicher, in welcher
Stufe des Verfahrens sie erzeugt wurden. Höchstwahrscheinlich wurden sie
in dem zweiten oder dritten Zyklus der Zufallsmutagenese produziert.
Sie können
jedoch auch in den selektierten Mutanten vor Luc30-4B02 vorhanden
gewesen sein. Bezogen auf die ursprüngliche gelbes und grünes Licht
emittierende Luciferase waren in Luc81-6G01 17 Aminosäureänderungen
und 3 Codonmutationen vorhanden, welche die Aminosäuresequenz
nicht beeinflussten.
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Die
Beobachtung, dass der Beginn der Lumineszenz in den Kolonien von
E. coli schneller ist als in den neuen Mutanten und dass die Lumineszenz
bei höheren
Temperaturen heller ist, lässt
sich wahrscheinlich auf die Unterschiede in der Proteinexpression
zurückführen. Immunoblotanalyse
von Zellen, welche die unterschiedlichen Luciferasen exprimieren,
zeigten keine signifikanten Unterschiede in der Menge des vorhandenen
Polypeptids. Wie vorstehend angemerkt wurde, ist die höhere Lichtintensität bei höheren Temperaturen auf
die erhöhte
Thermostabilität
der mutierten Luciferasen zurückzuführen. Die
apparenten KM-Werte für ATP und Luciferin wurden
im Verlauf der in vitro Evolution ebenfalls verändert (Tabelle 14). Um die
KM-Werte
abzuschätzen,
wurden die mutierten Luciferasen aus den Lysaten von E. coli durch
differenzielle Ausfällung
unter Verwendung von Ammoniumsulfat teilweise gereinigt (40–65% Sättigungsfraktion).
Die Ergebnisse zeigen, dass die KM-Werte
sowohl für
ATP als auch für
Luciferase mehr als 10-fach niedriger sind.
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Wenn
Luciferin zu einer Luciferase-exprimierenden E.-coli-Kolonie gegeben wird,
verringert sich die intrazelluläre
Konzentration von Luciferin aufgrund der Diffusion durch die Zellmembran
allmählich.
Somit erreicht die intrazelluläre
Luciferinkonzentration bei den Luciferasen mit den niedrigsten KM-Werten ihre Sättigung eher. Somit erscheinen
die mutierten Luciferasen eher heller als die Wildtypausgangsklone.
Dies erklärt auch,
warum die Lumineszenz des rotes Licht emittierenden Prototypklons
in E.-coli-Kolonien viel langsamer auftritt als in der grünes Licht
emittierenden Luciferase. Die Analyse der KM-Werte
zeigt, dass die Mutationen, die rote Lumineszenz bewirken, auch
den KM-Wert für Luciferin wesentlich erhöhen.
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Die
Analyse des Lumineszenzsignals in vitro lässt erwarten, dass die Lumineszenz
aus den mutierten Luciferasen schneller nachlässt als in der Wildtypluciferase
während
der ersten 30 Minuten. Daraus folgt, dass die Lumineszenz in den
Mutanten am stabilsten sein sollte. Dies ist jedoch in den Kolonien
von E. coli nicht beobachtet worden, was daran liegen könnte, dass
die Kinetiken der Lumineszenz sich innerhalb der Zellen im Vergleich
zu dem verdünnten
Enzym in Puffer unterscheiden.
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