-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Diese
Erfindung ist auf ein Verfahren zur Herstellung einer Gefäßprothese,
die eine wohl definierte Porenstruktur aufweist, um ein kontinuierliches Einwachsen
von Bindegewebe in die Wand der Prothese zu ermöglichen, gerichtet. Des Weiteren
sind die mechanischen Eigenschaften der Prothese mit den mechanischen
Eigenschaften eines Wirtsgefäßes abgestimmt,
wodurch die Probleme der Fehlanpassung der Übereinstimmung bzw. Nachgiebigkeit überwunden
sind.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Seit
den frühen
1950er Jahren, als Voorhees einen im Wesentlichen thrombusfreien
Seidenfaden in einer aus einem Hund explantierten Prothese beobachtete,
sind verschiedene polymerische Materialien ausgewertet worden, um
sie in poriger Gefäßprothese
zu verwenden. Die meisten im Handel erhältlichen synthetischen derzeit
verwendeten Gefäßtransplantate
sind entweder aus expandiertem Polytetrafluorethylen (e-PTFE) hergestellt
oder aus gewebtem oder gestricktem Polyethylenterephthalat (PET
oder Dacron) oder einem Veloursdesign von solchem hergestellt. Dacron-Transplantate
werden normalerweise als Ersatz für große Gefäße (122-2 mm) verwendet, hingegen
wird e-PTFE im Allgemeinen für
mittlere Durchmesser (61-2 mm) verwendet. Diese herkömmlichen
prothetischen Gefäßtransplantate
lassen unbeschränktes
Gefäßeinwachsen
von umgebendem Gewebe nicht zu, was meistens durch Einwachsräume verursacht
ist, die entweder zu eng oder unzusammenhängend sind. Wenn diese Transplantate
für kleinere
Durchmesser verwendet werden, versagen sie vorzeitig infolge von Thrombosenverschluss
(Fasergewebeaufbau) oder Knickung oder in einem späteren Stadium
wegen eines Anastomosengeschwür
oder einer neointimale Hyperplasie (ausuferndes Muskelwachstum bei
der Übergangsstelle zwischen
Arterie und Transplantat). Die Fehlanpassung der Nachgiebigkeit
zwischen der Wirtsarterie und der synthetischen Gefäßprothese,
die zu anastomotischer Ruptur, zu gestörtem Flussbild und erhöhter Gefäßspannung
führen
kann, dürfte
ein verursachender Faktor bei Transplantatfehlfunktion sein. Andere
verursachende Faktoren können
die Thrombogenizität
der Transplantate oder die hydraulische Rauheit der Oberfläche, besonders
bei geknitterten Transplantaten umfassen.
-
Bei
Versuchen, das Einwachsen zu fördern, wurde
die Porengröße von handelsüblichen e-PTFE-Transplantaten
vergrößert. Infolge
der unregelmäßigen Struktur
der Poren (zwischen den Knoten und den Zwischenknotenfasern bzw.
internodulären
Fasern) verengen sich die verfügbaren
Einwachsräume
schnell auf Dimensionen einer Subarteriole. Verschiedene Forscher
haben "schaumartige" Transplantate geschaffen,
und obgleich von einigen in einem gewissen Ausmaß eine Anpassung der Nachgiebigkeit
erreicht wurde, haben die durch sie erhaltenen Strukturen einige
Nachteile, die das Einwachsen von Bindegewebe verhindern oder behindern.
Diese Nachteile umfassen geschlossene externe und/oder interne Oberflächen, geschlossene
oder halbgeschlossene Zellstrukturen mit geringer oder keiner Verbindung
zwischen Poren und unregelmäßig geformten
und bemessenen Poren infolge von ungleichmäßigen Füllermaterialien, die in den
Verfahren verwendet werden.
-
Wegen
ihrer einzigartigen Kombination von physikalischen, chemischen und
biochemischen Eigenschaften sind Polyurethane seit über 30 Jahren erforscht
und in medizinischen Vorrichtungen verwendet worden. Enzymatische
Hydrolyse, Auto-Oxidation, Mineralisierung und biologisch verursachte Umgebungsspannungsrissbildung
von Polyester- und Polyetherurethanen haben Hersteller von medizinischen
Polyurethanen dazu gebracht, spezialisiertere Formeln zu entwickeln,
um diesen Vorkommnissen vorzubeugen. Diese Elastomere aus Polyurethan
neuer Generation werden bei den meisten Anwendungen, insbesondere
bei denjenigen, die eine Nachgiebigkeit erfordern, zunehmend als
beste Biomaterialien akzeptiert. Es ist daher nicht überraschend,
dass viele Forscher verschiedene Polyurethanzusammensetzungen (und
andere Elastomere) verwendet haben, um Gefäßtransplantate zu erzeugen.
Salzguss-, Phaseninversions-, Spritz- und Replaminformtechniken
sind angewandt worden, um schwammartige Strukturen mit schlecht
definierten Poren zu erzeugen, wohingegen Filamentwicklung und elektrostatisches
Spinnen zu Bildung von faserförmigen
oder faserstoffartigen Strukturen führen. Bei der Herstellung vieler
dieser Vorrichtungen waren Forscher in der Lage, die Nachgiebigkeit
von natürlichen
Blutgefäßen durch
sorgfältige
Manipulation der Prozessvariablen annähernd zu erreichen. Nichtsdestoweniger
ist die Leistungsfähigkeit
dieser experimentellen Transplantate im Allgemeinen unbefriedigend.
Das besagt, dass die Anpassung der Nachgiebigkeit alleine nicht
zu den gewünschten
Heilungsmustern führt.
-
Der
Stand der Technik beschreibt verschiedene porige Prothesestrukturen.
US 4.932.964 bietet eine
Prothese an, die mit Epithelzellen überzogen werden kann, wobei
die Prothese eine Vielzahl an fortwährend offenen Mikroporen aufweist
mit maximaler linearer Ausdehnung von 0,1 bis 3 Mikrometer und einer
Vielzahl von Unterteilungen zwischen den Mikroporen mit einer maximalen
Weite auf der Oberfläche
von nicht mehr als 3 Mikrometer.
US
4.657.544 beschreibt ein kardiovakuläres Transplantat mit einem
Wabenmuster von miteinander verbundenen Zellen (Poren) über die
gesamte Dicke der Wand der Röhre,
die mit wasserlöslichen,
anorganischen Salzkristallen, die in ein wasserabweisendes, biokompatibles
Zweikomponenten-Polymersystem gemischt sind, ausgebildet ist. Ein
Verfahren, das Transplantat durch Spritzgießen einer Mischung aus Polymer
und Salzkristallen herzustellen, ist ebenso offenbart.
EP 0 815 806 beschreibt ein endovaskuläres Implantat
mit gesteuerter Porigkeit und dehnbarer Rahmenstruktur mit Bereichen
variierender Porigkeit, wobei ein zweiter Bereich weniger oder kleinere
Poren als der erste porige Bereich oder keine Poren aufweist.
US 4.725.273 ('273) beschreibt die
Bildung eines künstlichen
Gefäßes mit
ausgezeichneter Durchgängigkeit,
bei dem die Gefäßwand aus
einem Elastomer hergestellt ist und sowohl Poren als auch Löcher aufweist.
Poren sind bei dem '273-Patent
Strukturen, die entlang der inneren Oberfläche und über die gesamte Dicke der Gefäßwand gefunden
werden. Poren weisen durchschnittliche Durchmesser von 1 bis 100 μm auf. Demgegenüber sind
im '273-Patent beschriebene
Löcher
Strukturen mit konkaven Vertiefungen, die nicht die gesamte Dicke
der Wand durchdringen und durchschnittliche Durchmesser von 0,1
bis 5 μm
aufweisen.
EP 0 332 371 belegt
Verfahren zur Formung von hohlen, porigen Körpern aus Elastomer und hohlen
Zweischichtkörpern
aus Elastomer, in denen eine Schicht porig und mit der anderen Schicht,
die fest ist, fortlaufend verbunden ist. WO 90/06094 beschreibt
implantierbare, prothetische Strukturen, die wenigstens eine Schicht
aufweisen, die eine einheitliche Mischung aus Polyurethanschaum
und Kollagenschaum enthält.
-
In
der Gefäßprothesenindustrie
besteht daher ein Bedarf oder Wunsch nach einem Gefäßtransplantat,
das in seinen Wänden
eine wohl definierte Porenstruktur aufweist, um ein ununterbrochenes Einwachsen
von Bindegewebe in die Wände
der Prothese zu ermöglichen,
und bei dem die Probleme der Fehlanpassung der Übereinstimmung bzw. Nachgiebigkeit überwunden
sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren gerichtet, wie es in
Anspruch 1 definiert ist. Die sich ergebende Prothese weist eine
porige Wandstruktur auf, die miteinander verbundene, einheitlich geformte
Poren (d. h. Lücken)
enthält,
die vorzugsweise durchschnittliche Durchmesser zwischen 10 und 300 μm besitzen
und stärker
bevorzugt 40-110 μm
groß sind.
Die Standardabweichung der Durchmesser der Poren beträgt weniger
als 20 μm,
stärker bevorzugt
weniger als 10 μm.
Die Öffnungen
zwischen den Poren sind im Allgemeinen in der Größenordnung von 1-100 μm, noch allgemeiner
von 20-50 μm,
abhängig
von der Größe der Poren.
Die Poren (d. h. die Lücken)
in der Struktur weisen wohl definierte, vorzugsweise sphärische Formen
auf, wobei die Größen der
Räume des
Einwachsens für
ein kontinuierliches Gewebe- und Gefäßeinwachsen ohne weiteres optimierbar
sind. Das Problem der Fehlanpassung der Übereinstimmung bzw. Nachgiebigkeit, das
bei konventionellen Transplantaten auftritt, wird ferner dadurch
behandelt, dass die mechanischen Eigenschaften des Transplantats
mit den mechanischen Eigenschaften eines Wirtsgefäßes abgeglichen
werden. Diese mechanischen Eigenschaften umfassen Glätte, Elastizität und strukturelle
Integrität.
-
In
einem bevorzugten Verfahren wird eine Röhre aus einem elastomeren Polymer
gebildet, zum Beispiel dadurch, dass ein Zuschlag aus einem Polymer,
einem Lösungsmittel
(für das
Polymer) und sphärischen,
löslichen
Mikrokügelchen
mit einem gewünschten
Durchmesser geformt wird. Die Extraktion der Kügelchen und die Ausfällung des
Polymers erbringt eine röhrenförmige Struktur,
die wohl definier te Poren (in der Röhrenwand) enthält und zum
Gebrauch als eine synthetische Gefäßtransplantatprothese mit kleinem
Durchmesser geeignet ist.
-
In
einem weiteren Verfahren, das nicht der Erfindung entspricht, werden
beispielsweise eine Paste mit einer Polymerlösung und ein extrahierbarer Füllstoff
vorbereitet und entweder auf eine Spindel gerollt oder als Schichten
auf eine Spindel abgelegt oder durch eine ringförmige Öffnung extrudiert. Das Polymer
wird dann abgeschieden und der Füllstoff extrahiert.
-
Ein
alternatives Verfahren, das nicht der Erfindung entspricht, beinhaltet
die Schmelzextrusion eines thermoplatischen Elastomers mit Treibmitteln, um
eine Porigkeit zu erzeugen.
-
In
Anbetracht des oben Erwähnten
bestehen ein Merkmal und ein Vorteil der Erfindung in der Bereitstellung
eines synthetischen Gefäßtransplantats, das
miteinander verbundene wohl definierte Poren enthält.
-
Ein
Merkmal und ein Vorteil der Erfindung bestehen außerdem in
der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Transplantats
mit einer porigen Wandstruktur, die Poren in einem sehr engen Größenbereich
enthält.
Ein Merkmal und ein Vorteil der Erfindung bestehen des Weiteren
in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Transplantats
mit wohl definierten Poren, bei dem die Größen der Räume des Einwachsens für ein kontinuierliches
Gewebe- und Gefäßeinwachsen
in die Wand der Prothese ohne weiteres optimierbar sind.
-
Ein
Merkmal und ein Vorteil der Erfindung bestehen ferner des Weiteren
in der Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung eines Transplantats, bei
dem mechanische Eigenschaften des Transplantats mit mechanischen
Eigenschaften des Wirtsgefäßes abgestimmt
und dadurch die Probleme der Fehlanpassung der Nachgiebigkeit überwunden
werden.
-
Ein
Merkmal und ein Vorteil der Erfindung bestehen in der Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung eines Transplantats mit miteinander
verbundenen, wohl definierten Poren.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNG
-
1 ist
eine perspektivische Ansicht einer gemäß der Erfindung hergestellten
Elementarzellenstruktur;
-
2 ist
eine perspektivische Ansicht eines Pentagondodekaeders;
-
3 ist
eine Querschnittsansicht eines Pentagondodekaeders;
-
4 ist
eine graphische Darstellung des Durchmessers für kontinuierliches Einwachsen
als Funktion der Höhe
des Dodekaeders von 3;
-
5 ist
eine Querschnittsansicht einer Anhäufung von Pentagondodekaedern;
-
6 ist
eine graphische Darstellung eines Durchmessers für kontinuierliches Einwachsen
als Funktion eines ebenen Winkels durch das Dodekaeder aus 5;
und
-
7 ist
eine schematische Ansicht einer Gussvorrichtung, die zur Herstellung
der Gefäßprothese
gemäß der Erfindung
verwendet wird.
-
DEFINITIONEN
-
Der
Ausdruck "extrahierbarer
Füllstoff" bedeutet irgendein
polymeres oder anderes Füllstoffmaterial,
das löslich
und/oder durch ein anderes Lösungsmittel
als das für
das Transplantatmaterial verwendete Lösungsmittel extrahierbar ist.
Das Material ist in der Form vorzugsweise sphärisch mit durchschnittlichen
Durchmessern im Größenbereich
von 10 bis 300 Mikrometern, stärker
bevorzugt von 40 bis 110 Mikrometer. Die Kügelchen sind gemäß ihrer Größe fraktioniert,
beispielweise dadurch, dass sie so ausgesiebt sind, dass die einzelnen
Teile eine enge Größenverteilung
besitzen. Ein Beispiel wären Granulatkügelchen
mit einem Durchmesser von 85 ± 10 μm, wobei
85 die durchschnittliche Größe angibt und
10 μm die
Standardabweichung angibt. Beispiele von geeigneten Materialien
umfassen Proteinkügelchen,
beispielsweise Alginat, Gelatine, Kohlenhydrate (Zucker, Dextrose
usw.), anorganische und organische Salze. Wasserlösliche Füllstoffe
sind geeignet, wenn das Abscheidungs- bzw. Ausfällungslösungsmittel und der Füllstoffextraktor
Wasser ist.
-
Der
Ausdruck "Füllstoffextraktionsmittel" bedeutet irgendein
Lösungsmittel,
das imstande ist, den extrahierbaren Füllstoff zu zersetzen bzw. zu
lösen, ohne
die Transplantatstruktur nachteilig zu beeinflussen. Zum Beispiel
ist Wasser ein geeignetes Füllstoffextraktionsmittel
für wasserlösliche Füllstoffe.
-
Der
Ausdruck "Abscheidungslösungsmittel" bedeutet irgendein
Lösungsmittel,
das imstande ist, Transplantatmaterial aus der Lösung abzuscheiden. Das Abscheidungslösungsmittel
und das Transplantatmaterial sind meist in allen Verhältnissen
mischbar. Beispiele von geeigneten Abscheidungslösungsmittel umfassen: Wasser,
Ethanol, Aceton oder Kombinationen von all diesen. Das Füllstoffextraktions mittel
und das Abscheidungslösungsmittel
können,
jedoch müssen
nicht dasselbe Lösungsmittel
sein.
-
Der
Ausdruck "Transplantatmaterial" bedeutet irgendein
polymeres oder anderes Material, das in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst
und nach der Transplantatfertigung durch Lufttrocknung, Phaseninversion
oder eine Kombinationen von beidem wieder erstarren kann. Beispiele
von geeigneten Transplantatmaterialien umfassen: thermoplastische Elastomere
einschließlich
thermoplastischer Polyurethane, z. B. Pellethan, Biomer-Polyurethane,
Chronoflex, Hydrothan, Estan, Elast-Eon, Texin, Biomer, Surethan,
Corethan, Carbothan, Techoflex, Tecothan und Biospan. Insbesondere
ist ein Polyurethan, das von Medtronic entwickelt wurde und im US-Patent
Nr. 4.873.308 beschrieben ist, ein Beispiel für ein geeignetes Transplantatmaterial.
-
Der
Ausdruck "Lösungsmittel
für Transplantatmaterial" bedeutet irgendein
Lösungsmittel,
das imstande ist, Transplantatmaterial aufzulösen. Beispiele für geeignete
Lösungsmittel
für Polyurethane umfassen:
N-Methylpyrrolidon (NMP), N,N-Dimethyldiacetamid (DMAC), 1,4-Dioxan
usw.
-
Der
Ausdruck "Transplantatmateriallösung" bedeutet eine Lösung des
Transplantatmaterials im Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
in Konzentrationen, die von 1 bis 40 Massen-%, allgemeiner von 5
bis 30 Massen-% und meist von 10 bis 25 Massen-% gehen.
-
Der
Ausdruck "Transplantatmaterialpaste" bedeutet irgendeinen
Zuschlag, der aus einer Transplantatmateriallösung und einem extrahierbaren
Füllstoff
besteht. Das Verhältnis
in der Lösung
von Füllstoff
zu Transplantatmaterial kann von 20:1 bis 1:1 reichen, allgemeiner
von 10:1 bis 5:1 (Massenverhältnisse).
-
Der
Ausdruck "chemisches
Treibmittel" bedeutet
irgendein Material, das sich zersetzt, um ein Gas zu bilden, z.
B. CO2 oder N2,
wobei das Gas Poren im Transplantatmaterial erzeugt. Beispiele von chemischen
Treibmitteln umfassen Bicarbonate, N-Nitrose-Verbindungen, Azide,
Azodicarbonamide und eine Vielzahl weiterer Mittel.
-
Der
Ausdruck "physikalisches
Treibmittel" bedeutet
entweder eine Flüssigkeit
oder ein Gas, die bzw. das unter Druck in geschmolzenes Transplantatmaterial
eingeführt
wird, wobei die Verdampfung der Flüssigkeit oder die Ausdehnung
des Gases Blasen erzeugt, die Poren im Transplantatmaterial bilden.
Beispiele von physikalischen Treibmitteln umfassen: Chlor-Fluor-Kohlenstoffe
(z. B. Freon), Pentan und Hexan.
-
GENAUE BESCHREIBUNG
DER GEGENWÄRTIG BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORM
-
Ein
verbessertes prothetisches Gefäßtransplantat
kann mit einem synthetischen Stützgewebe oder
Gerüst
von transmuralen Einwachskanälen
erzeugt werden, die durch eine kontinuierliche, ununterbrochene,
wohl definierte Ausdehnung gekennzeichnet sind. Eine simulierte
Zellstruktur mit Elementarzellen, die Pentagondodekaedern nahe kommen,
ermöglicht
das Bilden solcher Kanäle.
Eine Elementarzelle, die in einer schaumartigen Struktur erzeugt
wird, kann und ist oft durch ein idealisiertes Pentagondodekaeder
dargestellt. Ein Verfahren zur Herstellung solcher wohl definierter
Poren (d. h. Lücken)
in einem synthetischen Stützgewebe
kann durch das Verwenden von sphärischen,
löslichen
Mikrokügelchen
als extrahierbarer Füllstoff
erreicht werden. Das Verfahren wird weiter unten näher erläutert.
-
1 zeigt
eine typische Einheits- bzw. Elementarzelle 10, die in
einer schaumartigen Struktur erzeugt wurde. 2 zeigt
ein Pentagondodekaeder 12. Eine nachgebildete Elementarzelle 10,
die durch die vorliegende Erfindung geschaffen wurde, ist dem Pentagondodekaeder 12 ähnlich,
jedoch kann die Anzahl der Seiten variieren oder die nachgebildete Elementarzelle 10 etwas
länglich
sein. Eine Struktur, die solche mehrkantige Elementarzellen in sehr
engem Größenbereich
enthält,
ist wohl definiert, wobei die Größen der
Einwachskanäle
ohne weiteres berechnet werden können.
-
3 zeigt
zwei unterschiedliche mögliche direkte
Wege, die als Einwachskanäle
in einem Pentagondodekaeder verwendet werden können. Der direkte Weg 1 betritt
die Zelle in einem zu einer Fläche der
Zelle senkrechten Winkel. Der direkte Weg 2 betritt die Zelle in
einem zu einer Fläche
der Zelle nicht senkrechten Winkel. 4 ist eine
graphische Darstellung einer Wechselbeziehung zwischen den jeweiligen
Durchmessern für
kontinuierliches Einwachsen (D) der beiden Wege in 3 als
Funktion der Höhe
des Dodekaeders (H) aus 3. Wie aus 4 ersichtlich
ist, wächst
der Durchmesser für kontinuierliches
Einwachsen mit zunehmender Höhe des
Dodekaeders bei Wegen, die die Zelle in einem zu einer Fläche der
Zelle senkrechten Winkel betreten, schneller als bei Wegen an, die
die Zelle in einem zu einer Fläche
der Zelle nicht senkrechtem Winkel betreten. Unabhängig davon,
ob der Eintrittwinkel senkrecht ist oder nicht, schaffen die Zellen
reichliche Einwachskanäle
kontinuierlicher, ununterbrochener, wohl definierter Ausdehnung.
-
5 zeigt
eine Struktur 14 einschließlich einer Anhäufung von
Pentagondodekaedern mit einem angezeigten möglichen Weg zusammen mit einem gezeigten
ebenen Winkel (θ),
der in Bezug auf eine Linie, die durch die Anhäufung der Dodekaeder senkrecht
zu jener Fläche
des Dodekaeders verläuft, durch
die sie eintritt, gemessen wird. 6 ist eine graphische
Darstellung eines Durchmessers eines Pfades durch die wohl definierte
Dodekaederstruktur, wobei der ebene Winkel für verschiedene Größen der Kügelchen
verändert
ist: 30, 60 und 100 Mikrometer. Wie in 6 zu sehen
ist, ist der Durchmesser einer fortlaufenden Pore, wenn der ebene
Winkel 0° beträgt, etwas
größer als
der halbe Durchmesser des Kügelchens.
Folglich gibt es einen ziemlich großen Bereich, in dem ein fortgesetztes
Einwachsen von Bindegewebe eintreten kann. Obwohl in 6 erklärt, jedoch
von großer
Wichtigkeit ist die Tatsache, dass dann, wenn das einwachsende Gewebe
infolge großer
Auftreffwinkel auf eine Verengung des direkten Weges trifft, nach
einer kleinen Winkeländerung ohne
weiteres eine "neue" direktere Route
gefunden werden kann. Folglich ist die wohl definierte Porigkeit in
der Weise orientiert, dass von einem radialen Einwachsen ausgehend
eine Orientierung in Umfangsrichtung und in Längsrichtung ermöglicht wird.
-
Neben
dem Schaffen von wohl definierten Poren, um Einwachsen von Bindegewebe
zu fördern, ist
es wichtig, dass mechanische Eigenschaften des Transplantats (insbesondere
Glätte,
Elastizität
und strukturelle Integrität)
mit mechanischen Eigenschaften eines Wirtsgefäßes abgestimmt und dadurch Probleme
der Fehlanpassung der Nachgiebigkeit überwunden sind. Obwohl die
Struktur von Blutgefäßen innerhalb
des Körpers
variiert, umfasst eine "typische" Arterie drei unterschiedliche
Schichten, wovon jede spezielle Basisfunktionen ausführt. Eine
Intima, die ein Endothel einschließt, das an einer Basalmembran
angehängt
ist, bildet eine nicht thrombogenetische Oberfläche, die mit Blut in Kontakt
steht. Ein Medium enthält
glatte Muskelzellen (SMC) sowie elastische und andere interzellulare,
verbindende Materialien und Matrixmaterialien und verschafft dem Blutgefäß zwei wichtige
Eigenschaften, nämlich Nachgiebigkeit
und Kontraktilität.
Um diese Eigenschaften zu erreichen, sind die Gewebe in dieser mittleren
Schicht in einer spiralförmigen
Art und Weise orientiert. Eine weitere wichtige Eigenschaft, nämlich die
strukturelle Integrität,
ist durch eine Adventitia gegeben. Der Aufbau der Collagenfasern
in dieser Schicht sorgt für
eine "Versteifung" des Gefäßes, wenn
es einem hohen internen Druck ausgesetzt ist, d. h. für eine Abnahme
der Nachgiebigkeit mit zunehmender Beanspruchung.
-
Beim
Entwerfen der Gefäßprothese,
um auf die Bildung einer Neuarterie hinauszulaufen, die die Eigenschaften
eines natürlichen
Gefäßes nachahmt, sollte
das Material für
das Stützgewebe
Biostabilität, Verarbeitbarkeit,
Verfügbarkeit
und wünschenswerte mechanische
Eigenschaften aufweisen. Das porige Stützgewebe sollte zugunsten eines
maximalen Einwachsens von Zellen und einer minimalen Kompressibilität in der
Masse (um eine mit der Kontraktilität verbundene Kompressibilität zuzulassen)
eine große Porigkeit
anbieten. Die Prothese sollte eine strukturelle Integrität und viskoelastische
Eigenschaften ähnlich
jenen, die bei natürlichen
Gefäßen beobachtet
werden, besitzen. Um eine Fremdkörperreaktion zu
minimieren und ein differentielles Einwachsen von Zellen zu fördern, sollte
das Stützgewebe
darüber
hinaus auch eine langzeitige In-vivo-Stabilität aufweisen.
Beispiele von geeigneten Stützgewebematerialien
umfassen thermoplastische Elastomere, insbesondere thermoplastische
Polyurethane. Die wohl definierte Porigkeit sollte in der Weise
orientiert sein, dass von einem radialen Einwachsen ausgehend eine
Orientierung in Umfangsrichtung und in Längsrichtung und somit eine
physiologische Kontraktilität ermöglicht wird.
Eine solche Orientierung wird durch das Pentagondodekaeder, wie
es in den 36 – gezeigt ist, angeboten. Darüber hinaus
muss die Prothese eine strukturelle Inte grität und viskoelastische Eigenschaften, ähnlich jenen,
die bei natürlichen
Gefäßen beobachtet
werden, besitzen.
-
Die
Auswahl von geeignetem Füllermaterial, um
die Poren zu erzeugen, erfordert eine sorgfältige Betrachtung. Wenn ein
extrahierbares Füllermaterial gewählt wird,
sollte das Material wie folgt sein: nicht löslich in dem Lösungsmittel
, das für
die Lösung
des Stützgewebematerials
verwendet wird; ohne weiteres löslich
in der Ausfällungslösung oder
anderen, von dem Lösungsmittel
für das
Stützgewebematerial verschiedenen
Lösungsmitteln;
druckfest, um der Vermengung und Bildung von Pasten zu widerstehen;
und nicht toxisch.
-
Fraktionierte
Salzkristalle (NaHCO3 und weitere) sind
eine greifbare Quelle für
extrahierbare Füllstoffe.
Jedoch machen ihre Formfaktoren und die ziemlich weite Größenverteilung
(sogar nach sorgfältigem
Sieben) sie zu weniger idealen Kandidaten für die Verwendung bei der Erzeugung
von geschäumten
Strukturen. Um Toleranzen einzuengen, können sphärische, lösliche Mikrokügelchen
hergestellt werden. Die Verwendung dieser sphärischen Kügelchen trägt zur Erzeugung von porigen "Schaum"-Stützgeweben
bei, die wesentlich besser definiert sind als jene, die von Salzkristallen
erhältlich
sind.
-
Der
extrahierbare Füllstoff
umfasst einheitlich geformte Teilchen, vorzugsweise von sphärischer
Form. Die mittleren Durchmesser der Teilchen sowie die entstehenden
Poren reichen in der Größe von 10
bis 300 Mikrometer, stärker
bevorzugt von 40 bis 110 Mikrometer. Die Standardabweichung der Teilchendurchmesser
und der entsprechenden Porengrößen zueinander
liegt vorzugsweise innerhalb eines kontrollierten Bereiches von
20 μm, stärker bevorzugt
innerhalb von 10 μm.
Bei einer Ausführungsform,
bei der die Teilchen und Poren nicht sphärisch, sondern einheit lich
geformt sind, können
die Teilchen und Poren dennoch in einem kontrollierten Volumenbereich
gehalten werden. Zum Beispiel weisen sphärische Teilchen und Poren mit
Durchmessern, die in einem kontrolliertem Bereich, in dem die Standardabweichung
weniger als 20 μm
beträgt
gehalten sind, dementsprechend Volumina auf, die in einem kontrollierten
Bereich, in dem die Standardabweichung kleiner als 4,2 × 10–6 mm3 ist (Volumen einer Kugel = 4/3 π (Radius)3), gehalten sind. Ähnlich können nichtsphärische Teilchen
und Poren, die einheitlich geformt sind, Volumina aufweisen, die
in einem kontrollierten Bereich, in dem die Standardabweichung weniger
als 4,2 × 10–6 mm3 beträgt,
gehalten sind.
-
Um
Gefäßtransplantate
zu produzieren, können
mehrere verschiedene Verfahren angewandt werden. In Übereinstimmung
mit der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Transplantaten
eine Vakuumimprägnierungstechnik.
Wie in 7 gezeigt ist, beinhaltet dieses Verfahren das
Montieren einer Spindel 18 in einer speziell angefertigten
Gussvorrichtung 16. Die Gussvorrichtung umfasst einen oberen
Verteiler 20, der das Beaufschlagen eines oberen Teils
der Form oder der Formen 24 mit Luftdruck 22 ermöglicht.
Ein unterer Verteiler 26 der Vorrichtung, ermöglicht das
Beaufschlagen eines unteren Teils der Form oder der Formen 24 mit
einem Vakuum 28. Zwischen den oberen 20 und den
unteren Verteiler 26 ist irgendeine Anzahl von Formen 24 eingespannt. Obwohl
eine beliebige Anzahl von Formen 24 verwendet werden kann,
liegt eine leicht zu handhabende Anzahl von Formen im Bereich von
1-20, obwohl die bevorzugte Anzahl von Formen im Bereich von 6-10
Formen liegt.
-
Die
Formen 24 sind zylindrische Röhren aus Glas oder anderen
geeigneten Materialien mit einem Innendurchmesser, der einem gewünschten
Außendurchmesser
des entste henden Transplantats entspricht. Die Formen 24 werden
in Verbindung mit den zylindrischen zentralen Stäben 18 verwendet.
Die zylindrischen zentralen Stäbe 18 sind
aus rostfreiem Stahl, Glas oder anderen geeigneten Materialien hergestellt,
mit einem Außendurchmesser,
der dem gewünschten
Innendurchmesser des entstehenden Transplantats entspricht. In Verbindung
mit den Formen 24 wird außerdem ein Behälter 30 für Transplantatmateriallösung und
eine zentralisierte Distanzscheibe 32 verwendet.
-
Sobald
die Gussvorrichtung 16 montiert ist, werden die Transplantate
durch Füllen
des ringförmigen
Raums 34 zwischen dem zentralen Stab 18 und der
Röhre 24 mit
einem extrahierbaren Füllstoff
gebildet. Geeignete Füllmaterialien
umfassen Alginat, Gelatine, Kohlenhydrate, anorganische und organische Salze.
Der Behälter 30 wird
mit einer Transplantatmateriallösung
gefüllt,
die Transplantatmaterial in einem Lösungsmittel für Transplantatmaterial
enthält. Geeignete
Transplantatmaterialien umfassen thermoplastische Elastomere einschließlich thermoplastischer
Polyurethane wie etwa Pellethan, Biomer-Polyurethane, Chronoflex
und Hydrothan. Insbesondere ist ein Polyurethan, das von Medtronic
entwickelt wurde und im US-Patent
Nr. 4.873.308 beschrieben ist, ein Beispiel eines geeigneten Transplantatmaterials.
Geeignete Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
umfassen N-Methylpyrrolidon (NMP) N,N-Dimethyldiacetamid (DMAC),
1,4-Dioxan, usw. Die Konzentration des Transplantatmaterials im
Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
erstreckt sich von 1 bis 40 Massen-%, allgemeiner von 5 bis 30 Massen-%, meist
von 10 bis 25 Massen-%. Die Konzentration hängt von verschiedenen Faktoren
ab, die die Zusammensetzung des Transplantatmaterials, die Zusammensetzung
des Lösungsmittels
für Transplantatmaterial
und die Viskosität
der Lösung
umfassen. Der obere Verteiler 20 wird dann geschlossen
und mit dem Druck 22 beaufschlagt und/oder der untere Verteiler 26 wird
mit dem Vakuum 28 beaufschlagt, um die Transplantatmateriallösung in
die Lücken
innerhalb des komprimierten extrahierbaren Füllstoffs zu zwingen. Die Höhe des Druckes
sollte in der Größenordnung
von etwa atmosphärisch
bis 15 bar und stärker
bevorzugt von 5 bis 8 bar liegen. Die Größe des Vakuums sollte in der
Größenordnung
von etwa atmosphärisch
bis 1- bar und stärker
bevorzugt von etwa –0,9
bar liegen.
-
Nachdem
die Transplantatmateriallösung
in die Lücken
gezwungen bzw. gedrängt
ist, werden die Röhre 24,
das Transplantat und der Stab 18 aus der Vorrichtung 16 entfernt.
Die Abscheidung des Transplantats (definiert als Entfernen des Lösungsmittels für Transplantatmaterial)
wird mit dem Eintauchen in das Abscheidungslösungsmittel begonnen. Geeignete
Abscheidungslösungsmittel
umfassen Wasser, Ethanol, Aceton oder Kombinationen von allen diesen.
Der zentrale Stab 18 wird hinterher aus dem Transplantat
und der Röhre 24 entfernt.
Die Abscheidung des Transplantatmaterials und die Extraktion des
Lösungsmittels
für Transplantatmaterial
werden durch verlängertes
Eintauchen in das Abscheidungslösungsmittel
vollendet. Das abgeschiedene Transplantat wird aus der Röhre 24 entfernt.
Der extrahierbare Füllstoff
wird aus dem abgeschiedenen Transplantatmaterial extrahiert, um
die porige Struktur der Erfindung zu erzeugen. Der Füllstoff
kann mittels eines Füllerextraktionslösungsmittels
wie beispielsweise Wasser extrahiert werden. Die Abscheidung und die
Extraktion können
entweder gleichzeitig oder nacheinander ausgeführt werden.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Erzeugung der porigen Struktur, das nicht
der Erfindung entspricht, ist eine Pastenformtechnik. Bei diesem
Verfahren wird eine Paste aus extrahierbarem Füllstoff und Transplantatmateriallö sung, die
Transplantatmaterial und Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
umfasst, vorbereitet, wie oben beschrieben worden ist. Die Masse
enthält
den Füllstoff
und das Transplantatmaterial in einem Massenverhältnis zwischen 20:1 bzw. 1:1.
Allgemeiner liegt das Verhältnis
zwischen 10:1, und 5:1. Eine gewünschte
Dicke der Paste wird auf eine Spindel gerollt, wobei die Spindel
einen Außendurchmesser
aufweist, der gleich dem gewünschten Innendurchmesser
des entstehenden Transplantats ist. Der Innendurchmesser des Transplantats
liegt vorzugsweise zwischen 1 mm und 20 mm, stärker bevorzugt im Bereich von
2 bis 6 mm für
Gefäßersatz mit
kleinem Durchmesser. Die Dicke der Paste kann je nach Durchmesser
des Transplantats zwischen 0,1 bis 5 mm und stärker bevorzugt zwischen 0,4
bis 1,5 mm variieren. Die Transplantatmateriallösung wird hinterher durch Eintauchen
in Abscheidungslösungsmittel
abgeschieden, während
der Füllstoff durch
Eintauchen in Füllextraktionslösungsmitteln extrahiert
wird, wie oben beschrieben worden ist. Die Abscheidung und die Extraktion
können
entweder gleichzeitig oder nacheinander erfolgen.
-
Ein
nochmals weiteres Verfahren zur Erzeugung der porigen Struktur,
das nicht der Erfindung entspricht, ist eine Pastenextrusionstechnik.
Bei diesem Verfahren wird eine Paste aus extrahierbarem Füllstoff
und Transplantatmateriallösung,
die Transplantatmaterial und Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
enthält,
vorbereitet, wie oben beschrieben worden ist. Die Paste wird durch
einen ringförmige Öffnung extrudiert.
Die Transplantatmateriallösung wird
danach durch Eintauchen in Abscheidungslösungsmittel abgeschieden, während der
Füllstoff durch
Eintauchen in Füllerextraktionsmittel
extrahiert wird. Die Abscheidung und die Extraktion können entweder
gleichzeitig oder nacheinander erfolgen.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Erzeugung der porigen Struktur, das nicht
mit der Erfindung übereinstimmt,
ist eine Tauchbeschichtungstechnik. Bei diesem Verfahren wird eine
Paste aus einem extrahierbaren Füllstoff
und Transplantatmateriallösung,
die Transplantatmaterial und Lösungsmittel
für Transplantatmaterial
enthält,
vorbereitet (wie oben beschrieben worden ist). Die Paste wird in
aufeinanderfolgenden Schichten auf eine Spindel aufgetragen. Die
Transplantatmateriallösung
wird danach durch Eintauchen in Abscheidungslösungsmittel abgeschieden, während der
Füllstoff
durch Eintauchen in Füllstoffextraktionslösungsmittel
extrahiert wird. Die Abscheidung und die Extraktion können entweder gleichzeitig
oder nacheinander erfolgen.
-
Ein
weiteres Verfahren zur Erzeugung von poriger Struktur, das nicht
der Erfindung entspricht, ist eine Schmelzextrusionstechnik. Bei
diesem Verfahren wird ein thermoplastisches Elastomer durch die
Verwendung von physikalischen und/oder chemischen Treibmitteln extrudiert,
um ein geschäumtes Transplantat
zu erzeugen. Geeignete thermoplastische Elastomere umfassen thermoplastische
Polyurethane wie etwa Pellethan, Biomer-Polyurethane, Chronoflex
und Hydrothan. Geeignete chemische Treibmittel umfassen Natriumbikarbonat
und Azodicarbonamide. Geeignete physikalische Treibmittel umfassen
Clorfluorkohlenstoffe (z. B. Freon), Pentan und Hexan. Das geschäumte Transplantat
wird anschließend
weichgeglüht
und verästelt,
wo es erforderlich ist, um eine offene Zellstruktur zu bewirken.
-
Es
gibt verschiedene Arten der Nachbehandlung, um geschlossenen Zellenschaum
in offenen Zellenschaum umzuwandeln, was im Wesentlichen die Entfernung
einer dünnen
Membran zwischen den Zellen oder Poren mit sich bringt. Ein Verfahren
betrifft Wärmebehandlung.
Dadurch dass der geschlossene Zellschaum in einer kontrollierten
Umgebung mit höherer
Temperatur behandelt wird, ist es möglich, die dünne Membran
zu schmelzen, ohne den Rest des Materials zu schmelzen. Die Temperatur hängt vom
Transplatmaterial ab. Ein weiteres Verfahren zur Umwandlung von
geschlossenem Zellenschaum in offenen Zellenschaum ist ein mechanisches
Verfahren. Durch Zerdrücken
des geschlossenen Zellenschaumes zwischen Walzen oder ähnlichen
Vorrichtungen reißt
die dünne
Membran infolge des Druckes in der Pore. Ein drittes Verfahren ist
ein weiteres mechanisches Verfahren, bei dem explosive Gase (z.
B. stöchiometrische
Verhältnisse
von O2/H2) in die
Poren infiltriert werden. Die Zellen werden durch Zündung dieser
Gase zerrissen. Ein nochmals weiteres Verfahren ist ein chemisches
Verfahren, bei dem der Schaum der Hydrolyse unterworfen wird, wobei
die dünneren
Membranen schneller als die dickeren Rippen zerstört, die
die Poren definieren, werden. Alle diese Verfahren können allein
oder in Kombination verwendet werden, um offenen Zellenschaum zu
erzeugen.
-
Ein
letztes Verfahren zur Herstellung des Transplantats, das nicht der
Erfindung entspricht, betrifft die Anwendung eines Verfahrens, bei
dem die geschäumte
Röhre durch
Reaktion auf monomere Substanzen (z. B. Diisocyanate und Diole,
wenn Polyurethane erforderlich sind) mit geeigneten Treibmitteln
(z. B. Wasser) gebildet wird. Wie Fachleute auf dem Gebiet wissen,
würde die
Reaktion dieser Reagenzien miteinander in einem geschlossenen zylindrischen
Raum (Reaktionsspritzgussverfahren oder RIM-Verfahren) oder in einer
modifizierten Strangpressanordnung das gewünschte porige Transplantat
liefern. Um offene Zellporigkeiten zu erzeugen, die für das Einwachsen
von lebendem Gewebe erforderlich sind, können Die Retikulation oder
netzförmige Ausdehnung,
die Beseitigung einer möglichen
inneren und/oder äußeren Haut
und andere Nach bearbeitungstechniken angewandt werden.
-
Statische
Burst- bzw. Innendruckprüfungen zeigen,
dass die Transplantate ohne weiteres den Drücken, die mit einer iliakalen
Implantation verbunden sind, widerstehen können. Jedoch fehlt es Stützgeweben
mit einer hohen Porigkeit oft an struktureller Integrität, um physiologischen
Drücken
und Spannungen zu widerstehen, die durch Nähten an den Anastomosen verursacht
werden. In jedem beschriebenen Verfahren können verstärkende Fasern in den Entwurf
des Transplantats eingebunden werden, um dieses Problem zu beheben.
Die verstärkenden
Fasern können
in die Transplantate eingebunden werden, indem die Fasern um das
Stützgewebe
gewickelt werden, während
das Transplantatmaterial beispielsweise in Pasten- oder Lösungsform
vorhanden ist. Geeignete Fasern umfassen entweder elastisches oder
nichtelastisches nicht abbaubares Material oder eine Kombination
von elastischem und nichtelastischem Material. Zusätzlich kann
in Kombination mit dem nicht abbaubaren Material ein verstärkendes
Material, das entweder elastisch oder nichtelastisch und in vivo
abbaubar ist, verwendet werden, um dem Transplantat eine anfängliche
Stärke
zu verleihen. Das Verstärkungsmaterial,
das in vivo abbaubar ist, baut sich ab, wenn das Transplantat durch
einwachsende Zellen und begleitendes außerzelluläres Matrixmaterial bevölkert wird.
Einwachsendes Material neigt dazu, das Transplantat zu versteifen;
daher kann eine abbaubare Faser verwendet werden, um dem Transplantat
anfängliche
Stärke
zu geben, ohne das Transplantat nach dem Einwachsen übermäßig steif
zu machen. Die nicht extrahierbare Faser hat im Allgemeinen einen
Durchmesser im Größenbereich von
10 bis 100 Mikrometer. Beispiele von geeigneten nicht elastischen,
nicht abbaubaren Materialien umfassen Polyethylenterephthalat (PET,
Dacron) und Polytetrafluorethylen (PTFE). Beispiele von geeigneten elastischen,
nicht abbaubaren Materialien umfassen thermoplastische Polyurethane,
z. B. M48, Pellethan, (oder Klone), Biomer (oder Klone) oder irgendein
anderes biokompatibles Elastomer. Abbaubare Polyurethane können als
abbaubare verstärkende
Fasern dienen.
-
Die
oben beschriebenen Verfahren können auch
angewandt werden, um andere Artikel wie beispielsweise eine biosynthetische
Herzklappe, einen Nahtring, oder einen Stent zu erzeugen. Obwohl
die hier beschriebenen Ausführungsformen
der Erfindung derzeit bevorzugt werden, können zahlreiche Modifikationen
und Verbesserungen vorgenommen werden, ohne vom Umfang der Erfindung,
wie er durch die Ansprüche
definiert ist, abzuweichen.