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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Es
besteht ein Bedarf nach einem Blutersatzmittel zur Behandlung oder
Verhinderung von Sauerstoffmangel, der von einem Blutverlust (z.B.
bei einer akuten Blutung oder während
chirurgischer Operationen), von einer Anämie (z.B. perniziöser Anämie oder
Sichelzellenanämie)
oder von einem Schock (z.B. einem Schock infolge eines Volumenverlustes,
einem anaphylaktischen Schock, septischen Schock oder allergischen Schock)
herrührt.
Die Verwendung von Blut und Blutfraktionen in ihrer Eigenschaft
als Blutersatzmittel ist voller Nachteile. Der Einsatz von Vollblut
geht z.B. oft mit dem Risiko einer Übertragung von Hepatitis erzeugenden Viren
und AIDS erzeugenden Viren einher, was die Genesung eines Patienten
komplizieren oder beim Patienten zu einem tödlichen Verlauf führen kann.
Zusätzlich
erfordert der Einsatz von Vollblut die Bestimmung der Blutgruppen
sowie die Durchführung
von Kreuzproben, um immunohämatologische
Probleme und eine Unverträglichkeit
unter den Spendern zu vermeiden.
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Menschliches
Hämoglobin
als Blutersatz verfügt über eine
osmotische Aktivität
und die Fähigkeit,
Sauerstoff zu transportieren und zu übertragen, aber es weist den
Nachteil einer schnellen Eliminierung aus dem Blutkreislauf über den
Nierenweg und über
die Gefäßwände auf,
was zu einer sehr kurzen und daher typischerweise unbefriedigenden
Halbwertszeit führt.
Menschliches Hämoglobin
ist darüber
hinaus häufig
mit toxischen Mengen an Endotoxinen, Bakterien und/oder Viren verunreinigt.
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Nicht
menschliches Hämoglobin
weist dieselben Mängel
wie menschliches Hämoglobin
auf. Darüber hinaus
ist Hämoglobin
aus nicht menschlichen Quellen auch typischerweise mit Proteinen
wie z.B. Antikörpern verunreinigt,
was beim Empfänger
eine Antwort des Immunsystems auslösen könnte.
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Früher sind
mindestens vier andere Arten von Blutersatzmitteln eingesetzt worden,
nämlich
Perfluorchemikalien, synthetisierte Hämoglobinanaloge, in Liposomen
verkapseltes Hämoglobin
und chemisch modifiziertes Hämoglobin.
Viele dieser Blutersatzmittel wiesen jedoch typischerweise kurze
intravaskuläre
Verweilzeiten auf, wurden vom Kreislaufsystem als Fremdsubstanzen
entfernt oder setzten sich in der Leber, der Milz oder anderen Geweben
ab. Viele dieser Blutersatzmittel waren auch mit lebenden Systemen
biologisch inkompatibel.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft, wie in den Ansprüchen 1–10 beansprucht, ein Verfahren
zur Herstellung eines gereinigten Hämoglobin-Produkts.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Verfahren Das Laden einer Hämoglobin-Lösung auf eine Anionenaustauscher-Chromatographiesäule. In
die Säule
wird mindestens eine Tris(hydroxymethyl)aminomethanacetat-Pufferlösung injiziert,
wobei diese Pufferlösung
einen pH-Wert aufweist, der niedriger als derjenige der Säule ist,
wodurch ein gereinigtes Hämoglobin-Produkt
von der Säule
eluiert wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Hämoglobin-Lösung auf
eine Anionenaustauscher-Säule
geladen, wobei die Säule
am Anfang auf einen pH-Wert über
etwa 8,7 äquilibriert
wurde. Sodann wird mindestens eine Pufferlösung in die Säule injiziert,
wobei die Pufferlösung
einen pH-Wert aufweist, der niedriger ist als etwa 8,6, wodurch
ein ge- reinigtes Hämoglobin-Produkt
von der Säule
eluiert wird.
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Noch
eine andere bevorzugte Ausführungsform
umfasst das Laden der Hämoglobin-Lösung auf eine Anionenaustauscher-Säule. Sodann
werden mindestens elf Säulenhohlraumvolumina
der äquilibrierenden Pufferlösung mit
einem pH-Wert im Bereich zwischen etwa 8,2 und etwa 8,6 in die Saule
injiziert. Dann wird eine Pufferlösung mit einem pH-Wert unter dem der äquilibrierenden
Pufferlösung
in die Säule
injiziert, wodurch ein gereinigtes Hämoglobin-Produkt von der Säule eluiert
wird.
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In
noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird die Hämoglobin-Lösung auf
eine Anionenaustauscher-Chromatographiesäule aufgetragen, die am Anfang
auf einen pH-Wert über
etwa 8,7 kalibriert worden ist. Mindestens elf Säulenhohlraumvolumina einer äquilibrierenden
Pufferlösung
aus Tris(hydroxymethyl)aminomethanacetat mit einem pH im Bereich
zwischen etwa 8,2 und etwa 8,6 werden sodann in die Säule injiziert.
Eine Pufferlösung
aus Tris(hydroxymethyl)aminomethanacetat mit einem pH unter etwa
8,2 werden sodann in die Säule
injiziert, wodurch die gereinigte Hämoglobin-Lösung von der Säule eluiert
wird.
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Mit
dem Verfahren dieser Erfindung wird vorteilhafterweise ein Hämoglobin-Produkt
erhalten, das im Wesentlichen selbst frei von recalcitranten Proteinmaterialien
wie Kohlensäureanhydrase
ist. Mit dem Verfahren lässt
sich auch eine relativ hohe Ausbeute an Hämoglobin aus einer Lösung erhalten,
die viele Verunreinigungen enthält.
Somit kann das von einer Spezies stammende Hämoglobin erfolgreich in einer
davon verschiedenen Spezies als Blutersatz eingesetzt werden, ohne
dass die Empfangerspezies unter signifikanten Nebenwirkungen leidet.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Einzelheiten und weitere Details des Verfahrens der Erfindung werden
nun unter Bezugnahme auf die anhängenden
Zeichnungen und Ausführungen
in den Ansprüchen
ausführlicher
beschrieben. Selbstverständlich
dienen die besonderen Ausführungsformen
der Erfindung nur der Veranschaulichung und sollen die Erfindung
nicht einschränken.
Die prinzipiellen Merkmale dieser Erfindung lassen sich in verschiedenen
Ausführungsformen
verwenden, ohne dass vom Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung
abgewichen wird.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines gereinigten
Hämoglobin-Produkts, das im Wesentlichen
frei von anderen Blutprotein-Bestandteilen und Verunreinigungen
ist, indem eine chromatographische Säule verwendet wird. Das Verfahren
ist dadurch charakterisiert, dass ein pH-Gradient verwendet wird,
um die Hämoglobin-Komponente zu eluieren.
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Eine
durch Zerstörung,
Fraktionierung und/oder Ultrafiltration von roten Blutzellen erhaltene
konzentrierte Hb-Lösung
wird auf eine oder mehrere parallel angeordnete Chromatographiesäulen aufgetragen,
um das Hämoglobin
weiter mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
von anderen verunreinigenden Stoffen wie Antikörper. Endo toxinen, Phospholipiden,
Enzymen (wie z.B. der Kohlensäureanhydrase),
Viren und übertragbaren
spongiformen Enzephalopathie-Mitteln abzutrennen. Die Chromatographiesäule enthält ein zur
Abtrennung von Hb von Nicht-Hämoglobin-Proteinen
geeignetes Anionenaustauscher-Medium. Geeignete Anionenaustauscher-Medien
umfassen z.B. Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Titandioxid, vernetztes
Dextran, Agarose oder einen derivatisierten Anteil wie z.B. Polyacrylamid,
ein Polyhydroxyethymethacrylat oder ein Styroldivinylbenzol, das
mit einem kationischen chemischen funktionellen Rest wie z.B. Diethylaminoethyl
oder einer quartären
Aminoethylgruppe vernetzt worden ist. Ein geeignetes Anionenaustauscher-Medium
und entsprechende Elutionsmittel für die selektive Absorption
und Desorption von Hb im Vergleich mit anderen Proteinen und Verunreinigungen,
die sich wahrscheinlich in einer lysierten RBC-Phase befinden, lassen
sich leicht von einem Fachmann bestimmen.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform
wird ein Verfahren eingesetzt, um ein Anionenaustauscher-Medium
aus Siliciumdioxid zu bilden, das hydrothermisch behandelt wird,
um die Porengröße zu erhöhen, γ-Glycidoxypropylsilan
ausgesetzt wird, um aktive Epoxid-Gruppen zu bilden und danach C3H7(CH3)2NCl ausgesetzt wird, um ein Anionenaustauscher-Medium
mit quartärem
Ammonium zu bilden. Dieses Verfahren wird im Journal of Chromatography,
120: 321–333
(1976) beschrieben, das hiermit vollständig als Referenz eingeführt wird.
In einer Ausführungsform
wird oder werden die Chromatographiesäule oder -säulen zunächst auf ein pH von über ca.
8,7 äquilibriert.
Vorzugsweise wird die Chromatographiesäule auf ein pH im Bereich zwischen
etwa 8,7 und etwa 10,0 äquilibriert.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt das pH der Äquilibrierung
in einem Bereich zwischen etwa 8,7 und etwa 9,3 und am meisten bevorzugt
in einem Bereich zwischen etwa 8,9 und etwa 9,1. Der zur anfänglichen Äquilibrierung
der Säule
eingesetzte Puffer ist vorzugsweise Tris(hydroxymezhyl)aminomethanacetat
(Tris-acetat) und hat eine Konzentration von etwa ca. 20 mMol/Liter
(mM/l).
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Eine
Hämoglobin-Lösung, die
vorzugsweise gegen gereinigtes Wasser (U.S.P.) dialysiert worden
ist und ebenfalls vorzugsweise eine Leitfähigkeit von 280 μS/cm und
ein pH zwischen ca. 6,75 und ca. 7,75 aufweist, wird sodann in das
Medium auf der Säule
injiziert, um dadurch die Säule
mit Hämoglobin
zu laden. Die Konzentration der Hämoglobin-Lösung,
die auf die Säule
aufgetragen wird, weist typischerweise eine Konzentration im Bereich
von ca. 90 bis ca. 200 Gramm/Liter auf. Vorzugsweise liegt die Konzentration
der Hämoglobin-Lösung in
einem Bereich zwischen ca. 90 und ca. 110 Gramm/Liter. Vorzugsweise
wird nach dem Injizieren der konzentrierten Hb-Lösung die Chromatographiesäule etwa
zehn Minuten lang mit dem Tris-acetat gewaschen (4 Säulenhohlraumvolumina),
um Nicht-Hämoglobin-Komponenten,
welche nicht an die Medien binden zu eluieren und um die starke
Bindung von Hämoglobin
an die Medien zu erleichtern.
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In
der Chromatographiesäule
wird ein pH-Gradient verwendet, um verunreinigende Proteine wie
das Enzym Kohlensäureanhydrase,
Phospholipide, Antikörper
und Endotoxine vom Hämoglobin
abzutrennen. Der pH-Gradient kann ein kontinuierlicher Gradient
oder ein schrittweiser Gradient sein. Pufferlösungen mit unterschiedlichen
pH-Werten werden nacheinander in die Säule injiziert, um einen pH-Gradienten
des Eluats über die
Zeit zu erzeugen. Es ist bevorzugt, dass die Puffer vor ihrer Injektion
gefiltert werden, z.B. mit einer geeigneten Depyrogenierungsmembran
von 10.000 Dalton. Die Pufferlösungen
sollten monovalente Puffer sein, die eine niedrige Ionenstärke aufweisen,
so dass die Elution des Hb und der verunreinigenden Nicht-Hämoglobin-Komponenten
im Allgemeinen vom pH abhängen
und nicht signifikant von der Ionenstärke. Typischerweise weisen
Puffer mit einer Ionenkonzentration von ca. 50 mM oder darunter
geeignete Ionenstärken
auf.
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Vorzugsweise
werden die kontaminierenden Stoffe und die Hämoglobin-Lösung durch Elution von der Säule in einem
schrittweisen Gradienten aufgetrennt, wobei ein Puffer eingesetzt
wird, der ein pH zwischen dem, bei welchem das Hämoglobin auf die Säule aufgetragen
wird und dem pH, bei welchem das Hb am Ende aus der Säule eluiert
wird. In einer Ausführungsform
umfasst der schrittweise Gradient die Injektion einer geeigneten
Pufferlösung
in die Säule.
Die Pufferlösung
weist ein pH auf, das unter dem pH der Säule zu dem Zeitpunkt liegt,
wo die Säule
am Anfang mit Hämoglobin
beschicht wurde. Die Säule
wird mit der Pufferlösung äquilibriert.
Vorzugsweise werden mindestens etwa sechs Säulenvolumina der Pufferlösung in
die Säule
injiziert. Ein wie hier definiertes "Säulenvolumen" ist das Volumen
der Säule
ohne jegliches Packungsmaterial. Typischerweise bewirken geeignete
Säulenpackungen,
d.h. Austauschermedien, zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung,
dass die Säule
einen Porenanteil von etwa 0,525 des Gesamtvolumens der Säule aufweist.
Sechs Säulenvolumina
sind daher äquivalent
zu etwa 11,7 "Säulenhohlraumvolumina". Im Allgemeinen werden
mindestens ca. 11 Säulenhohlraumvolumina
an Pufferlösung
in die Säule
injiziert.
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Vorzugsweise
liegt das pH der Pufferlösung
unter ca. 8,6. Mehr bevorzugt liegt das pH der Pufferlösung in
einem Bereich zwischen ca. 8,2 und ca. 8,4. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
ist die Pufferlösung
Tris(hydroxymethyl)aminomethanacetat (Tris-Acetat). Die kontaminierenden Stoffe
der Hämoglobin-Lösung werden
auf diese Weise durch Äquilibrieren
der Säule
aus der Säule
eluiert.
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Danach
wird zur Elution des Hb ein Puffer in die Säule injiziert. Die Pufferlösung besteht
vorzugsweise aus Tris(hydruxymethyk)aminomethanacetat. Mehr bevorzugt
weist die Tris-acetat-Lösung
ein pH im Bereich von ca. 6,5 und ca. 7,5 auf. Das Hb-Eluat ist
das gereinigte Hämoglobin-Produkt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden sie ersten 3% bis 4% des Hb-Eluats und die letzten 3% bis
4% des Hb-Eluats verworfen, um für
die Gewährleistung
der Reinheit des Hb-Eluats zu sorgen. Es ist bevorzugt, dass das
Hb-Eluat durch einen Sterilfilter geschickt wird. Geeignete Sterilfilter
umfassen 0,22 μm
Filter wie z.B. einen Sartobran Cat# 5232507 G1PH-Filter von Sartorius.
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Da
die Chromatographiesäulen
wieder verwendet werden sollen, werden die in der Säule verbliebenen
kontaminierenden Nicht-Hämoglobin-Proteine
und das Endotoxin sodann mit Hilfe eines vierten Puffers eluiert.
Ein Beispiel für
eine geeignete Pufferlösung
ist eine NaCl/Tris-acetat-Lösung
(Konzentrationen ca. 1,0 M NaCl und ca. 20 mM Tris-acetat; pH ca.
8,4 bis ca. 9,4, vorzugsweise ca. 8,9 bis ca. 9,1). In einer am
meisten bevorzugten Ausführungsform
bestehen alle Pufferlösungen
aus Tris(hydroxynethyl)aminomethan-acetat. Typischerweise weisen
die benutzten Pufferlösungen
eine Temperatur in einem Bereich zwischen ca. 0°C und ca. 50°C auf. Vorzugsweise ist die
Puffertemperatur während
des Gebrauchs ca. 12,4 ! 1,0°C.
Darüber
hinaus werden die Puffer typischerweise bei einer Temperatur in
einem Bereich zwischen ca. 9°C
und ca. 11°C
aufbewahrt.
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Der
hier verwendete Ausdruck Blutersatz ist eine auf Hämoglobin
basierende, Sauerstoff tragende Zusammensetzung zur Verwendung Bei
Menschen, Säugern
und anderen Vertebraten, welche mindestens in der Lage ist, Sauerstoff
zu lebenswichtigen Organen und Geweben zu transportieren und zu übertragen
und in den Gefäßen einen
ausreichenden onkotischen Druck aufrechtzuerhalten. Ein Vertebrat
entspricht der klassischen Definition und umfasst Menschen oder
jedes andere Wirbeltier, das Blut in einem Kreislaufsystem dazu
benutzt, um Sauerstoff an ein Gewebe zu übertragen. Zusätzlich entspricht
ein Kreislaufsystem der klassischen Definition und besteht aus dem
Herzen, Arterien, Venen und einem Minikreislauf mit kleineren Gefäßstrukturen wie
z.B. Kapillaren.
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Ein
nach dem Verfahren der Erfindung gebildetes Blutersatzmittel wird
nach einer Ausführungsform der
Erfindung hergestellt und muss über
gewisse Mengen an Endotoxinen, Phospholipiden, Fremdproteinen und
anderen kontaminieren Stoffen verfügen, welche zu keiner signifikanten
Antwort des Immunsystems führen
und welche für
den Empfänger
nicht toxisch sind. Ein Blutersatzmittel ist vorzugsweise ultrarein.
Der hier verwendete Ausdruck "ultrarein" bedeutet, dass weniger
als 0,5 EE/ml Endotoxin, weniger als 3,3 nM/ml Phospholipide und
geringe bis nicht nachweisbare Mengen an Nicht-Hämoglobin-Proteinen wie z.B. Serumalbumin oder
Antikörper
enthalten sind.
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Der
Ausdruck "Endotoxin" bezieht sich auf
zellgebundene Lipopolysaccharide, welche als ein Teil der Außenschicht
der Zellwände
von gram-negativen Bakterien produziert werden, die unter vielen
Bedingungen toxisch sind. Endotoxine können Fieber, Diarrhö, hämorrhagischen
Schock und andere Gewebsschäden
verursachen, wenn sie in Tiere injiziert werden. Eine Endotoxin-Einheit
(EE) ist von der United States Pharmacopeial Convention of 1983,
Seite 3014 als die Aktivität
definiert worden, welche in 0,1 Nanogramm des US Reference Standards
tot EC-5 enthalten sind. Eine Phiole EC-5 enthält 10.000 EE. Beispiele für geeignete
Mittel zur Bestimmung von Endotoxin-Konzentrationen in einem Blutersatzmittel
umfassen das von Associates of Cape Cod, Woods Hole, Massachusetts
entwickelte Verfahren "Kinetic/Turbidimetric
Limuus Amebocytic Lystate (LAL) 5000 Methodology".
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Der
hier verwendete Ausdruck "stabiles
polymerisiertes Hämoglobin" bezieht sich auf
eine auf Hämoglobin
basierende Sauerstoff tragende Zusammensetzung, welche in ihrer
Molekulargewichtsverteilung und/oder in ihrem Methämoglobin-Gehalt
während
ihrer Lagerungszeiten bei geeigneten Lagerungstemperaturen über Zeiträume von
zwei Jahren oder mehr und vorzugsweise bei Lagerung in einer Umgebung
mit niedrigem Sauerstoffgehalt über
Zeiträume
von zwei Jahren oder mehr im Wesentlichen nicht zu- oder abnimmt. Geeignete
Lagerungstemperaturen für
eine Lagerung von einem Jahr oder mehr liegen zwischen etwa 0°C und etwa
40°C. Der
bevorzugte Bereich für
die Lagerungstemperatur liegt zwischen ca. 0°C und ca. 25°C.
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Eine
geeignete Umgebung mit niedrigem Sauerstoffgehalt oder eine Umgebung,
die im Wesentlichen frei von Sauerstoff ist, wird definiert als
die Gesamtmenge an Sauerstoff in Kontakt mit dem Blutersatzmittel über einen
Lagerzeitraum von mindestens ca. zwei Monaten, vorzugsweise von
mindestens ca. einem Jahr oder mehr bevorzugt von mindestens ca.
zwei Jahren, was im Bluteratzmittel zu einer Konzentration an Methämoglobin
von weniger als ca. 15 Gew.-% führt.
Die Gesamtmenge an Sauerstoff umfasst das Eindringen von Sauerstoff
in die Verpackung des Blutersatzmittels sowie den ursprünglichen
Sauerstoff-Gehalt des Blutersatzmittels und der Verpackung.
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Durch
das ganze Verfahren hindurch, vom Sammeln der roten Blutzellen (RBC)
bis zur Polymerisation des Hämoglobins,
werden die Blutlösung,
die RBCs und das Hämoglobin
unter Bedingungen gehalten, die genügen, das mikrobielle Wachstum
oder die biologische Belastung möglichst
klein zu halten, wie z.B. das Halten der Temperatur bei weniger
als etwa 20°C
und über
0°C. Die
Temperatur wir vorzugsweise bei ca. 15°C oder darunter gehalten. Mehr
bevorzugt wird die Temperatur bei 10° ! 2°C gehalten.
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In
diesem Verfahren werden Anteile der Komponenten für das Verfahren
zur Herstellung eines Blutersatzmittels aus stabilem polymerisiertem
Hämoglobin
ausreichend keimfrei gemacht, um ein steriles Produkt herzustellen.
Steril entspricht der Definition im Stand der Technik und speziell,
dass die Lösung
den in USP XXII, Sektion 71, Seiten 1483–1488 wiedergegebenen Anforderungen
der United States Pharmacopeia für Sterilität genügt. Ferner
werden Anteile von Komponenten, die dem Strom des Verfahrens ausgesetzt
sind, gewöhnlich
mit einem Material gefertigt oder umhüllt, das nicht mit dem Verfahrensstrom
reagiert oder ihn kontaminiert. Derartige Materialien können rostfreien
Stahl und andere Stahllegierungen wie Inconel umfassen.
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Geeignete
Quellen für
RBCs umfassen Menschenblut, Rinderblut, Schafsblut, Schweineblut,
Blut von anderen Wirbeltieren sowie transgen hergestelltes Hämoglobin,
wie z.B. das in BIO/TECHNOLOGY, 12: 55–59 (1994) beschriebene transgene
Hb.
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Das
Blut kann von lebenden oder frisch geschlachteten Spendern gesammelt
werden. Ein Verfahren zum Sammeln von Rindervollblut wird in den
an Rauch et al. erteilten US- Patenten
5,084,558 und 5,296,465 beschrieben. Es ist bevorzugt, dass das
Blut auf hygienische Weise gesammelt wird.
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Beim
oder bald nach dem Sammeln wird das Blut mit mindestens eine Antikoagulans
vermischt, um eine signifikante Verklumpung des Blutes zu vermeiden.
Geeignete Antikoagulantien für
Blut sind die klassisch im Stand der Technik bekannten und umfassen
z.B. Natriumcitrat, Ethylendiamintetraessigsäure und Heparin. Wenn das Antikoagulans
mit Blut vermischt wird, kann es in fester Form wie z.B. als Pulver
oder in wässriger Lösung vorliegen.
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Selbstverständlich kann
die Quelle für
die Blutlösung
eine frisch gesammelte Probe uder eine alte Probe sein, wie z.B.
verfallenes menschliches Blut aus einer Blutbank. Ferner könnte die
Blutlösung
zuvor in gefrorenem und/oder flüssigem
Zustand gehalten worden sein. Es ist bevorzugt, dass die Blutlösung vor
ihrer Verwendung in diesem Verfahren nicht eingefroren wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
wird die Blutlösung
vor ihrer Einführung
in Antikoagulantien auf ihren Antibiotika-Spiegel hin untersucht.
Die Antibiotika-Spiegel werden ermittelt, um für einen gewissen Grad an Gewährleistung
zu sorgen, dass die Blutprobe nicht mit einem infizierenden Organismus
belastet ist, indem festgestellt wird, dass der Spender der Blutprobe
nicht mit einem Antibiotikum behandelt wurde. Die Beispiele für geeignete
Assays für
Antibiotika umfassen einen Penicillin-Assay-Kit (Difco, Detroit,
Mn, in welchem ein Verfahren mit dem Titel "Rapid Detection of Penicillin in Milk" Verwendung findet.
Es ist bevorzugt, dass die Blutlösungen
einen Penicillin-Spiegel von kleiner oder gleich ca. 0,008 Einheiten/ml
aufweisen. Alternativ kann ein Programm zur Haltung von Herden eingesetzt
werden, um das Fehlen von Krankheiten in oder eine Antibiotika-Behandlung bei dem
Vieh anzuzeigen.
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Vorzugsweise
wird die Blutlösung
vor oder während
des Antikoagulierungsschritts z.B. mittels einer Filtration gefiltert,
um große
Aggregate und Teilchen zu entfernen. Ein Sieb von 600 Mesh stellt
z.B. einen geeigneten Filter dar.
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Die
RBCs in der Blutlösung
werden sodann mit Hilfe geeigneter Mittel gewaschen, wie z.B. mittels
Diafiltration oder mittels einer Kombination von diskreten Verdünnungs-
und Konzentrierungsschritten mit mindestens einer Lösung wie
z.B. einer isotonischen Lösung,
um die RBCs von extrazellulären
Plasmaproteinen wie Serumalbumin oder Antikörpern (z.B. Immunglobulinen
(IgG)) abzutrennen. Selbstverständlich
können
die RBCs batchweise oder unter kontinuierlicher Zugabe der Waschlösung gewaschen
werden.
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Brauchbare
isotonische Lösungen
sind im Stand der Technik bekannt und umfassen Lösungen wie z.B. eine Citrat/Saline-Lösung mit
einem pH und einer Osmolarität,
welche die Zellmemebranen der RBCs nicht aufbricht und welche den
Plasmaanteil des Vollbluts ersetzt. Eine bevorzugte isotonische
Lösung
weist ein neutrales pH und eine Osmolarität von etwa 285–315 mOsm
auf. In einer bevorzugten Ausführungsform setzt
sich die isotonische Lösung
aus einer wässrigen
Lösung
aus Natriumcitrat-Dihydrat (6,0 g/l) und Natriumchlorid (8,0 g/l)
zusammen.
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Wässer, die
in dem Verfahren der Erfindung verwendet werden können, umfassen
destilliertes Wasser, entionisiertes Wasser, Wasser für Injektionszwecke
(WFI) und/oder Wasser mit niedrigem Pyrogengehalt (LPW). WFI, das
bevorzugt ist, ist entionisiertes destilliertes Wasser, das den
US Pharmacological Specifications für Wasser zu Injektionszwecken
genügt.
WFI wird ferner in Pharmaceutical Engineering, 11: 15–23 (1991)
beschrieben. LPW, das bevorzugt ist, ist entionisiertes Wasser mit
weniger als 0,002 EE/ml.
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Es
ist bevorzugt, dass die isotonische Lösung vor ihrer Zugabe zur Blutlösung gefiltert
wird. Beispiele für
geeignete Filter sind eine Millipore-Ultrafiltrationsmembran für 10.000
Dalton, wie z.B. ein Cat # CDUF 050 G1-Filter von Mollipore oder
die Hohlfaser (Cat # UPF-10-C-85) für 10.000 Dalton von A/G Technology.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die RBCs in der Blutlösung
mittels Diafiltration gewaschen. Geeignete Diafilter sind mikroporöse Membranen
mit Porengrößen, welche
die RBCs von wesentlich kleineren Komponenten in der Blutlösung abtrennen,
wie z.B. ein Filter von 0,1 bis 0,5 μm (z.B. ein 0,2 μm Hohlfaserfilter,
Microgon Krosflo II Mikrofiltrationskartusche). Gleichzeitig wird
eine filtrierte isotonische Lösung kontinuierlich
(oder batchweise) als Makeup mit einer Rate zugesetzt, die gleich
der Rate (oder dem Volumen) des durch den Diafilter verlorenen Filtrats
ist. Während
des Waschens der RBCs treten die Komponenten der Blutlösung, die
im Durchmesser signifikant kleiner sind als die RBCs oder die Flüssigkeiten
wie z.B. das Plasma sind durch die Wände des Diafilters hindurch
in das Filtrat. Die RBCs, die Blutplättchen und die größeren Körper der
verdünnten
Blutlösung,
wie z.B. die weißen
Blutkörperchen,
werden zurückgehalten
und mit isotonischer Lösung
vermischt, die kontinuierlich oder batchweise zugesetzt wird, um
eine dialysierte Blutlösung
zu bilden.
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In
einer bevorzugteren Ausführungsform
wird das Volumen der Blutlösung
im Diafiltrationsbehälter
anfangs durch Zusatz eines Volumens einer gefilterten isotonischen
Lösung
zum Diafiltrationsbehälter
verdünnt. Vorzugsweise
ist das Volumen der zugesetzten isotonischen Lösung gleich dem Anfangsvolumen
der Blutlösung.
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In
einer alterntiven Ausführungsform
werden die RBCs durch eine Reihe aufeinander folgender (oder umgekehrt
aufeinander folgender) Verdünnungs-
und Konzentrierungsschritte gewaschen, wobei die Blutlösung durch
Zugabe von mindestens einer isotonischen Lösung verdünnt und durch das Fließen durch
einen Filter aufkonzentriert wird, wodurch eine dialysierte Blutlösung gebildet
wird.
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Das
Waschen der RBCs ist fertig, wenn der Gehalt an die RBCs kontaminierenden
Plasmaproteinen beträchtlich
verringert ist (typischerweise um mindestens ca. 90%). Typischerweise
ist das Waschen der RBCs fertig, wenn das Volumen des aus dem Diafilter
34 geflossenen Filtrats etwa gleich 300% oder mehr des Volumens
der im Diafiltrationsbehälter
vor dem Verdünnen
der Blutlösung
mit filtrierter isotonische Lösung
enthaltenen Blutlösung
ist. Ein zusätzliches
Waschen der RBCs kann extrazelluläre Plasmaproteine von den RBCs
weiter abtrennen. Beispielsweise kann eine Diafiltration mit 6 Volumen
isotonischer Lösung
mindestens etwa 99% der IgG aus der Blutlösung entfernen.
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Die
dialysierte Blutlösung
wird sodann Mitteln wie z.B. einer Zentrifugation ausgesetzt, um
die RBCs in der dialydierten Blutlösung von den weißen Blutkörperchen
und den Blutplättchen
abzutrennen.
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Selbstverständlich lassen
sich auch andere im Stand der Technik allgemein bekannte Verfahren
zur Abtrennung der RBCs von den anderen Komponenten des Blutes einsetzen.
Z.B. eine Sedimentation, bei welcher das Trennungsverfahren vor
der Abtrennung der RBCs von den anderen Blutbestandteilen die Zellmembranen
einer signifikanten Menge von RBCs, wie z.B. weniger als etwa 30%
der RBCs, nicht aufreißt.
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Nach
Abtrennung der RBCs werden die RBCs mit einem Mittel zur Lyse von
RBCs lysiert, um zur Bildung einer Hämoglobin enthaltenden Lösung aus
den RBCs Hämoglobin
freizusetzen, Lyse bedeutet, dass man verschiedene Lyseverfahren
wie eine mechanische Lyse, eine chemische Lyse, eine hypotonische
Lyse oder andere bekannte Lyseverfahren einsetzen kann, welche Hämoglobin
freisetzen, ohne die Fähigkeit
des Hb zum Transport und der Freigabe von Sauerstoff signifikant
zu schädigen.
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In
noch einer anderen Ausführungsform
kann rekombinant produziertes Hämoglobin
wie das rekombinant produzierte Hämoglobin, das in Nature, 356:
258–260
(1992) beschrieben wird, in dem Verfahren der Erfindung an Stelle
der RBCs weiterverarbeitet werden. Die das Hämoglobin enthaltenden Bakterienzellen werden
gewaschen und wie oben beschrieben von den kontaminierenden Stoffen
abgetrennt. Diese Bakterienzellen werden dann mit im Stand der Technik
bekannten Mitteln wie z.B. einer Kugelmühle mechanisch aufgebrochen,
u, Hb aus den Zellen freizusetzen und eine lysierte Zellphase zu
bilden. Diese lysierte Zellphase wird dann wie die lysierte RBC-Phase
weiterbehandelt.
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Nach
der Lyse wird die lysierte RBC-Phase ultrafiltriert, um größere Zelltrümmer wie
Proteine mit einem Molekulargewicht über etwa 100.000 zu entfernen.
Im Allgemeinen umfassen die Zelltrümmer alle ganzen und fragmentierten
Zellbestandteilemit Ausnahme von Hb, kleineren Zellproteinen, Elektrolyten,
Coenzymen und organischen Stoffwechsel-Zwischenprodukten. Brauchbare Ultrafilter
umfassen z.B. 100.000 Dalton Filter, die von Millipore (Cat # CDUF
050 H1) und von A/G Technology (Needham, MA.; Modell-Nr. UPF100E55)
hergestellt werden.
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Es
ist bevorzugt, dass die Ultrafiltration fortgeführt wird, bis die Konzentration
an Hb in der lysierten RBC-Phase unter 8 Gramm/Liter (g/l) zu liegen
kommt, um die Ausbeute an für
die Polymerisation verfügbarem
Hb zu maximieren. Andere Verfahren zur Abtrennung von Hb aus der
lysierten RBC-Phase können
verwendet werden, einschließlich
eine Sedimentation, Zentrifugation oder Mikrofiltration.
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Das
Hb-Ultrafiltrat kann dann ultrafiltriert werden, um kleinere Zelltrümmer wie
z.B. Elektrolyte, Coenzyme, Stoffwechselzwischenprodukte und Proteine
mit einem Molekulargewicht unter etwa 30.000 Dalton sowie Wasser
aus dem Hb-Ultrafiltrat zu entfernen. Ge eignete Ultrafilter sind
ein 30.000 Dalton Ultrafilter (Millipore Cat # CDUF 050 T1 und/oder
Amicon # 540 430).
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Die
konzentrierte Hb-Lösung
kann dann, wie oben genauer beschrieben, auf eine oder mehrere parallel
angeordnete aufgetragen werden.
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Das
aus dem Chromatographieschritt erhaltene Hb-Eluat wird dann vor
seine Polymerisation zu Bildung einer deoxygenierten Hb-Lösung (im
Folgenden als Deoxy-HB bezeichnet), mit Mitteln vorzugsweise deoxygeniert,
ohne dass die Fähigkeit
des Hb in dem Hb-Eluat
signifikant beeinträchtigt
wird, Sauerstoff zu transportieren und freizusetzen, wie es bei
einer Denaturierung oder Bildung von oxidiertem Hb (Met-Hb) der
Fall wäre.
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In
einer Ausführungsform
wird das Hb-Eluat mittels Transfer eines inerten Gases über eine
Phasenmembran deoxygeniert. Derartige Inertgase umfassen z.B. Stickstoff,
Argon und Helium. Selbstverständlich können auch
andere im Stand der Technik bekannte Mittel zur Deoxygenierung einer
Hb-Lösung
zur Deoxygenierung des Hb-Eluats verwendet werden. Solche anderen
Mittel können
z.B. das Durchblasen des Hb-Eluats mit Stickstoff, ein chemisches
Reinigen mit Reduktionsmitteln wie N-Acetyl-L-cystein (NAC), Cystein,
Natriumdithionit oder Ascorbat oder eine Photolyse mit Licht sein.
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Nach
der Elution aus der Chromatographiesäule wird das Hb-Eluat vorzugsweise
aufkonzentriert, um die Effizienz des Verfahrens zu verbessern.
Das Hb-Eluat wird zum Aufkonzentrieren des Hb-Eluats durch ein Ultrafilter
umgewälzt,
um eine konzentrierte Hb-Lösung zu
bilden. Geeignete Ultrafilter umfassen z.B. Ultrafilter für 30.000
oder weniger Dalton (z.B. Millipore Helcon, Cat # CDUF050G1 oder
Amicon Cat # 540430). Typischerweise ist das Aufkonzentrieren des
Hb-Eluats fertig, wenn die Konzentration des Hb zwischen etwa 100 bis
etwa 120 g/l liegt. Beim Aufkonzentrieren des Hb-Eluats wird die
Temperatur des Hb-Eluats bei etwa 8–12°C gehalten.
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Ein
Puffer wird dann in die Hb-Lösung
eingeleitet, die vorzugsweise konzentriert ist, um zur Steigerung der
Hb-Deoxygenierung die Ionenstärke
der Hb-Lösung
einzustellen. Es ist bevorzugt, dass die Ionenstärke zwischen etwa 1501 meq/l
und ca. 200 meq/l eingestellt wird, um die Sauerstoff-Affinität des Hb
in der Hb-Lösung
herabzusetzen. Geeignete Puffer umfassen Puffer mit einem pH, der
nicht zu einer signifikanten Denaturierung des Hb- Proteins führt, sondern über eine
ausreichende Ionenstärke
verfügt,
um die Hb-Deoxygenierung
voranzutreiben. Beispiele für
geeignete Puffer sind Saline-Lösungen
mit einem pH-Bereich von etwa 6,5 bis etwa 8,9. Ein bevorzugter
Puffer ist eine 1,0 M NaCl-, 20 mM Tris-acetat-Lösung mit einem pH von ca. 8,9.
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Die
erhaltene gepufferte Hb-Lösung
wird sodann zur erneuten Aufkonzentrierung der Hb-Lösung vorzugsweise durch den
Ultrafilter umgewälzt,
um die Effizienz des Verfahrens zu verbessern. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird das Aufkonzentrieren beendet, wenn die Konzentration des Hb
ca. 100 g/l bis ca. 120 g/l beträgt.
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Während der
Deoxygenierung wird die Hb-Lösung
durch eine geeignete Phasentransfermembran umgewälzt. Geeignete Phasentransfermembranen
sind z.B. ein Mikrofilter aus einer 0,05 μm Polypropylen-Hohlfaser (z.B.
Hoechst-Celanese Cat # SPCM-107). Gleichzeitig wird ein Gegenstrom
eines Inertgases über
die Phasentransfermembran geleitet. Geeignete Inertgase sind z.B.
Stickstoff, Argon und Helium. Der Gasaustausch über die Phasentransfermembran
strippt dabei Sauerstoff aus der Hb-Lösung.
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Mit
der Deoxygenierung wird fortgefahren bis der pO2 der
Hb-Lösung
auf ein Niveau reduziert ist, bei welchem der Gehalt an oxygeniertem
Hb (Oxyhämoglobin
oder HbO2) in der Hb-Lösung ungefähr 20% oder weniger ist. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Gehalt an HbO2 in der Hb-Lösung etwa
10% oder weniger.
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Während der
Deoxygenierung wird die Temperatur der Hb-Lösung typischerweise bei einem
Wert gehalten, bei dem die Deoxygenierungsrate gegenüber der
Rate für
den Methämoglobingehalt
im Gleichgewicht gehalten wird. Die Temperatur wird aufrechterhalten,
um den Gehalt an Methämoglobin
auf unter 20% zu drücken.
Bei einem Gehalt von Methämoglobin
unter ca. 5% und vorzugsweise unter ca. 2,5% erhält man eine optimale Temperatur,
während
die Hb-Lösung
immer noch deoxygeniert wird. Typischerweise wird die Temperatur
der Hb-Lösung
während
der Deoxygenierung zwischen etwa 19°C und etwa 31!C gehalten.
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Während der
Deoxygenierung und danach während
der ganzen restlichen Schritte des Verfahrens der Erfindung wird
das Hb in einer Umgebung mit niedrigem Sauerstoffgehalt gehalten,
um eine Absorption des Sauerstoffs durch das Hämoglobin möglichst gering zu halten und
einen HbO2-Gehalt von unter ca. 20%, vorzugsweise
von unter ca. 10% beizubehalten.
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Das
deoxygenierte Hb wird dann vorzugsweise mit einem Lagerpuffer mit
niedrigem Sauerstoffgehalt äquilibriert,
der eine Sulfhydrylgruppe enthält,
um ein gegen Oxidation stabilisiertes Deoxy-Hb zu bilden. Geeignete
Sulfhydryl-Verbindungen sind nicht toxische Reduktionsmittel wie
N-Acetyl-L-cystein (NAC), D,L-Cystein, γ-Glutamyleystein, Glutathion,
2,3-Dimercapto-1-propanol, 1,5-Butandithiol, Thioglykolat und andere
biologisch kompatible Sulfhydryl-Verbindungen. Der Sauerstoffgehalt
eines Lagerpuffers mit niedrigem Sauerstoffgehalt muss niedrig genug
sein, um die Konzentration der Sulfhydryl-Verbindung in dem Puffer nicht zu senken
und den Gehalt an Oxyhämoglobin
im gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb auf etwa 20% oder darunter,
vorzugsweise auf weniger als ca. 10% zu drücken. Typischerweise hat der
Lagerpuffer einen pO2 von weniger als ca.
50 Torr.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sollte der Lagerpuffer ein pH aufweisen, das geeignet ist, die Hb-Polymerisation
und die Bildung von Methämoglobin
auszubalancieren, typischerweise zwischen ca. 7,6 und ca. 7,9.
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Die
Menge einer mit dem Deoxy-Hb vermischten Sulfhydryl-Verbindung ist
eine Menge, die groß genug
ist, die intramolekulare Vernetzung des Hb während der Polymerisation zu
vermehren und klein genug, die intermolekulare Vernetzung der Hb-Moleküle in Folge
einer hohen Ionenstärke
nicht signifikant herabzusetzen, Typischerweise werden etwa ein
Mol an funktionellen Sulfhydrylgruppen (-SH) benötigt, um zwischen ca. 0,25
Mol bis ca. 0,5 Mol Deoxy-Hb gegen eine Oxidation zu stabilisieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
der Lagerpuffer annähernd
25–35
mM Natriumphosophatpuffer (pH 7,7–7,8) und enthält eine
solche Menge an NAC, dass die Konzentration an NAC in dem gegen Oxidation
stabilisierten Deoxy-Hb zwischen etwa 0,003 Gew.-% und etwa 0,3
Gew.-% liegt. Mehr bevorzugt liegt die NAC-Konzentration in gegen
Oxidation stabilisiertem Deoxy-Hb zwischen etwa 0,05 Gew.-% und
etwa 0,2 Gew.-%.
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Vorzugsweise
wird der Lagerpuffer vor dem Mischen mit dem Deoxy-Hb filtriert,
z.B. durch eine 10.000 Dalton Ultrafiltrationsmembran (Millipore
Helicon Cat # CDUF050G1 oder A/G Technology Maxcell Cat # UFP-10-C-75).
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In
einer Ausführungsform
fließt
das gegen Oxydation stabilisierte Deoxy-Hb dann durch einen optionalen
Filter. Geeignete Filter sind ein 0,2 μm Polypropylen Vorfilter und
ein 0,5 μm
Sterilmikrofilter (Pall Profile II, Cat # ABIY005Z7 oder Gelman
Supor). Das Deoxy-Hb wird unter einer im Wesentlichen von Sauerstoff
freien Atmosphäre
gehalten. Dies lässt
sich z.B. erreichen, wenn die Verfahrensapparatur vor und nach dem
Befüllen
mit gegen Oxidation stabilisiertem Deoxy-Hb mit einem inerten Gas
wie Stickstoff ausgespült
und abgeschirmt wird.
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Vor
der Überführung des
gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb zur Polymerisation wird
gegebenenfalls eine geeignete Menge an Wasser dem Polymerisationsreaktor
zugesetzt. In einer Ausführungsform
ist eine geeignete Menge an Wasser die Menge, welche zu einer Lösung mit
einer Konzentration von etwa 10 bis etwa 100 g/l Hb führen würde, wenn
das gegen Oxidation stabilisierte Deoxy-Hb dem Polymerisationsreaktor zugesetzt
wird. Das Wasser ist vorzugsweise arm an Sauerstoff.
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Nachdem
der pO2 des Wassers im Polymerisationsschritt
auf ein Niveau gesenkt wurde, das ausreicht, um den HbO2-Gehalt
etwa auf unter 20% zu drücken,
typischer weniger als ca. 50 Torr, wird der Polymerisationsreaktor
mit einem Inertgas wie Stickstoff ausgespült. Das gegen Oxidation stabilisierte
Deoxy-Hb wird sodann in den Polymerisationsreaktor überführt, der
gleichzeitig mit einem geeigneten Strom eines Inertgases durchspült wird.
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Die
Temperatur der gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb-Lösung im
Polymerisationsreaktor wird auf eine Temperatur angehoben, bei der
die Polymerisation des gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb optimal
ist, wenn es mit einem Vernetzungsmittel in Kontakt kommt. Typischerweise
liegt die Temperatur des gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb
während
der gesamten Polymerisation bei etwa 41°c bis etwa 45°C und vorzugsweise
bei etwa 41°C
bis etwa 43°C.
Ein Beispiel für
ein brauchbares Wärmeübertragungsmittel
zum Heizen des Polymerisationsreaktors ist ein doppelwandiges Heizsystem,
das erhitzt wird, indem heißes
Ethylenglykol durch die Ummantelung geleitet wird.
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Das
gegen Oxidation stabilisierte Deoxy-Hb wird dann bei einer zur Polymerisation
des gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb ausreichenden Temperatur
einem geeigneten Vernetzungsmittel ausgesetzt um über ein
Zeitspanne von etwa zwei Stunden bis etwa sechs Stunden eine Lösung aus
polymerisiertem Hämoglobin
((Poly(Hb)) zu bilden.
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Beispiele
für geeignete
Vernetzungsmittel sind polyfunktionelle Mittel, welche Hb quervernetzen
wie z.B. Glutaraldehyd, Succindialdehyd, aktivierte Formen von Polyoxyethylen
und Dextran, α-Hydroxyaldehyde wie
Glykolaldehyd, N-Maleimido-6-aminocaproyl-(2'-nitro,
4'-sulfonsäure)phenylester,
m-Maleimidobenzoesäure-N-hydroxysuccinimidester,
Succinimidyl 4-(N-maleimidomethyl)cyclohexan-1-carboxylat, Sulfosuccinimidyl-4-(N-maileimidomethyl)-cyclohexan-1-carboxylat,
m-aleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester,
m-Maleimido-benzoyl-N-hydroxysulfosuccinimidester, N-succinimidyl(4-iodoaactyl)aminobenzoat,
Sulfosuccinimidyl(4-iodoacetyl}aminobenzoat, Succinimidyl-4-(p-maleimidophenyl}butyrat,
Sulfosuccinimidyl-4-(p-maleimidophenyl)-butyrat, 1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbo-diimidhydrochlorid,
N,N'-Phenylendimaleimid
und u.a. zu der Bisimidat-Klasse, der Acyldiazid-Klasse oder der
Aryldihalogenid-Klasse gehörende
Verbindungen.
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Eine
geeignete Menge Vernetzungsmittel ist die Menge, mit welcher sich
eine intramolekulare Vernetzung zur Stabilisierung des Hb und auch
eine intermolekulare Vernetzung zur Bildung von Polymeren des Hb erzielen
lassen, um dadurch die Rückhaltung
in den Gefäßen zu erhöhen. Typischerweise
ist eine geeignete Menge eines Vernetzungsmittels die Menge, bei
welcher das molare Verhältnis
von Vernetzungsmittel zu Hb über
etwa 2:1 liegt. Vorzugsweise liegt das molare Verhältnis von
Vernetzungsmittel zu Hb zwischen etwa 20:1 bis etwa 40:1.
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Vorzugsweise
erfolgt die Polymerisation in einem Puffer mit einem pH zwischen
etwa 7,6 bis etwa 7,9 mit einer Chloridkonzentration kleiner oder
gleich ca. 35 mMol.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird eine geeignete Menge des Vernetzungsmittels dem gegen Oxidation
stabilisierten Deoxy-Hb zugesetzt, welche dann mit einem Mittel
zum Mischen mit geringer Scherkraft vermischt werden. Ein geeignetes
Mittel zum Mischen mit geringer Scherkraft ist ein statischer Mixer.
Ein geeigneter statischer Mixer ist z.B. ein von Chemineer, Inc.
erhaltener statischer "Kenics"-Mixer.
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In
einer Ausführungsform
verursacht das Umwälzen
des gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb und des Vernetzungsmittels
durch den statischen Mixer turbulente Fließbedingungen mit im Allgemeinen
einheitlichem Vermischen des Vernetzungsmittels mit dem gegen gegen
Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb, wodurch die Möglichkeit zur Ausbildung von
Taschen aus Deoxy-Hb enthaltenden hohen Konzentrationen des Quervernetzungsmittels
vermindert wird. Im Allgemeinen reduziert das gleichmäßige Vermischen
des Vernetzungsmittels und des Deoxy-Hb die Bildung hochmolekularer
Hb-Polymere, d.h. von Polymeren, die mehr als 500.000 Daltom wiegen
und es erlaubt auch ein schnelleres Vermischen des Vernetzungsmittels
und des Deoxy-Hb während
der Polymerisation. Ferner erhält
man wegen der Gegenwart einer Sulfhydryl-Verbindung, vorzugsweise
NAC, eine signifikante intermolekulare Vernetzung des Hb während der
Polymerisation des Hb. Während
der genaue Mechanismus der Wechselwirkung der Sulfhydryl-Verbindung
mit Glutaraldehyd und/oder Hb nicht bekannt ist, wird angenommen,
dass die Sulfhydryl-Verbindung
die chemische Verbindung von Hb/Vernetzungsmittel in einer Weise
beeinflusst, dass sie zumindest teilweise die Bildung von hochmolekularen Hb-Polymeren
hemmt und vorzugsweise stabilisiertes tetrameres Hb bildet.
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Poly(Hb)
ist so definiert, dass es eine signifikante intramolekulare Vernetzung
aufweist, falls ein wesentlicher Anteil (z.B. mindestens etwa 50%)
der Hb.Moleküle
in dem Poly(Hb) chemisch gebunden sind und nur eine kleine Menge,
wie z.B. weniger als etwa 15%, innerhalb der hochmolekularen polymerisierten
Hämoglobinketten
enthalten ist. Hochmolekulare Poly(Hb)-Moleküle sind z.B. Moleküle mit einem
Molekulargewicht von über
etwa 500.000 Dalton
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Glutaraldehyd als Vernetzungsmittel verwendet. Typischer werden
pro Kilogramm gegen Oxidation stabilisiertes Hb etwa 10 bis etwa
70 Gramm Glutaraldehyd eingesetzt. Mehr bevorzugt wird Glutaraldehyd über einen
Zeitraum von 5 Stunden zugesetzt bis annähernd 29–31 Gramm Glutaraldehyd für jedes
Kilogramm gegen Oxidation stabilisiertes Hb zugesetzt sind.
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Nach
der Polymerisation wir die Temperatur des Poly(Hb) im Polymerisationsreaktor
typischerweise auf etwa 15°C
bis etwa 25°C
gesenkt.
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Wenn
das verwendete Vernetzungsmittel kein Aldehyd ist, ist das gebildete
Poly(Hb) im Allgemeinen ein stabiles Poly(Hb). Wenn das verwendete
Vernetzungsmittel ein Aldehyd ist, ist, ist das gebildete Poly(Hb) im
Allgemeinen nicht stabil, bis es mit einem geeigneten Reduktionsmittel
vermischt wird, um im Poly(Hb) zur Ausbildung stabilerer Bindungen
weniger stabile Bindungen zu reduzieren. Beispiele für geeignete
Reduktionsmittel sind Natriumborhydrid, Natriumcyanoborhydrid, Natriumdithionit,
Trimethylamin, t-Butylamin,
Morpholinboran und Pyridinboran. Vor der Zugabe des Reduktionsmittels
wird die Poly(Hb)-Lösung
gegebenenfalls mittels Ultrafiltration aufkonzentriert bis die Konzentration
der Poly(Hb)-Lösung
auf etwa 75 bis etwa 85 g/l erhöht
ist. Eine Beispiel für
einen geeigneten Ultrafilter ist ein 30.000 Dalton Filter (z.B.
Millipore Relicon, Cat # CDUF050LT und Amicon, Cat # 540430).
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Das
pH der Poly(Hb)-Lösung
wird sodann in den alkalischen pH-Bereich eingestellt, um das Reduktionsmittel
zu schützen
und eine Bildung von Wasserstoffgas zu verhindern, was während der
folgenden Reduktion das Hb denaturieren kann.
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In
einer Ausführungsform
wird das pH auf über
10 eingestellt. Das pH kann eingestellt werden, indem während oder
nach der Polymerisation der Poly(Hb)-Lösung eine Pufferlösung zugesetzt
wird. Typischerweise wird das Poly(Hb) gereinigt, um nicht polymerisiertes
Hb zu entfernen. Dies kann mittels Diafiltration oder mit einer
Hydroxyapatit-Chromatographie
erfolgen (siehe z.B. die am 25. November 1997 veröffentlichte
mit anhängige
US-Schrift 5,691,453, deren Lehre hiermit als Referenz eingeführt wird).
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Nach
der pH-Einstellung wird mindestens ein Reduktionsmittel, vorzugsweise
eine Natriumborhydrid-Lösung,
dem Polymerisationsschritt zugesetzt, typischerweise durch die Deoxygeniserungsschleife.
Typischerweise werden ca. 5 bis ca. 18 Mol Reduktionsmittel pro
Mol Hb-Tetramer (pro 64.000 Dalton Hb) im Poly(Hb) zugegeben. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird für
jeweils 9 Liter Poly(Hb)-Lösung
im Polymerisationssubsystem 98 ein Liter 0,25 M Natriumborhydrid-Lösung mit
eine Geschwindigkeit von 0,1 bis 0,12 l/min zugegeben.
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Das
pH und die Elektrolyte des stabilen Poly(Hb) können sodann wieder auf physiologische
Werte eingestellt werden, um ein stabiles Blutersatzmittel mit polymerisiertem
Hb zu bilden, indem das stabile Poly(Hb) mit Hilfe einer Diafiltrationslösung mit
geeignetem pH und physiologischen Elektrolyt-Werten einer Diafiltration unterzogen
wird. Die Diafiltrationslösung
ist vorzugsweise eine Pufferlösung.
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Wenn
das Poly(Hb) mit einem Reduktionsmittel reduziert wurde, weist die
Diafiltrationslösung
ein saures pH auf, vorzugsweise zwischen etwa 4 bis etwa 6.
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Es
kann auch eine nicht toxische Sulfhydryl-Verbindung der stabilen
Poly(Hb)-Lösung
als Reinigungsmittel zugesetzt werden, um die Stabilität des fertigen
Blutersatzmittels mit polymerisiertem Hb zugesetzt werden. Die Sulfhydryl-Verbindung
kann als teil der Diafiltrationslösung und/oder separat zugesetzt
werden. Eine Menge der der Sulfhydryl-Verbindung wird zugesetzt, um eine Sulfhydryl-Konzentration
zu erlangen, welche den Sauerstoff reinigt, um den Gehalt an Methämoglobin über die
Lagerzeit unter ca. 15% zu halten. Vorzugsweise ist die Sulfhydryl-Verbindung
NAC. Typischerweise ist die Menge an zugesetzter Sulfhydryl-Verbindung eine
Menge, die ausreicht, um eine Sulfhydrylkonzentration zwischen ca.
0,05 Gew.-% und ca. 0,2 Gew.-% einzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Blutersatzmittel unter aseptischen Behandlungsbedingungen
verpackt, während
der Druck im Polymerisationsreaktor und der restlichen Transportvorrichtung
mit einer inerten, im Wesentlichen sauestofffreien Atmosphäre aufrechterhalten
wird.
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Die
Spezifikationen für
ein nach dem Verfahren der Erfindung gebildetes geeignetes stabiles
Blutersatzmittel mit polymerisiertem Hb sind in Tabelle I wiedergegeben. Tabelle
I
- a – gemessen
in Hb vor Polymerisation
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Das
stabile Blutersatzmittel wird sodann in einem Kurzzeit-Lagerbehälter oder
in sterilen Lagerbehältern
aufbewahrt, wobei jeder, wie oben genau beschrieben, eine Umgebung
mit niedrigem Sauerstoffgehalt aufweist. Der Lagerbehälter sollte
auch gegenüber
dem Durchtritt von Wasserdampf ausreichend undurchlässig sein,
um zu verhindern, dass sich über
die Lagerzeit eine signifikante Konzentration des Blutersatzmittels verflüchtigt.
Eine signifikante Konzentration des Blutersatzmittels ist die Konzentration,
die dazu führt,
dass bei einem oder mehreren Parametern des Blutersatzmittels der
wert weit entfernt von der Spezifikation ist.
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Die
Synthese eines gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildeten stabilen Blutersatzmittels aus polymerisiertem Hämoglobin
wird ferner in dem US-Patent 5,296,465 beschrieben.
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Die
Vertebraten, welche das mit dem Verfahren der Erfindung gebildete
Blutersatzmittel aufnehmen können
sind Säuger,
wie der Mensch, nicht humane Primaten, ein Hund, eine Katze, eine
Ratte, ein Pferd oder ein Schaf. Vertebraten, welche dieses Blutersatzmittel
aufnehmen können
sind ferner Föten
(pränatale
Vertebraten), postnatale Vertebraten oder Vertebraten zum Zeitpunkt
ihrer Geburt.
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Ein
Blutersatzmittel der vorliegenden Erfindung kann in das Kreislaufsystem
verabreicht werden, indem das Blutersatzmittel direkt und/oder indirekt
mit einer oder mehreren Injektionsmethoden in das Kreislaufsystem
des Vertebraten injiziert wird. Beispiele für direkte Injektionsmethoden
sind intravaskuläre
Injektionen wie intravenöse
und intraarterielle Injektionen intrakardiale Injektionen. Beispiele
für indirekte
Injektionsmethoden sind intraperitoneale Injektionen, subkutane
Injektionen, so dass das Blutersatzmittel über das Lymphsystem in das
Kreislaufsystem transportiert wird, Injektionen in das Knochenmark
mit Hilfe eines Trokars oder Katheters. Das Blutersatzmittel wird
vorzugsweise intravenös
verabreicht.
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Der
zu behandelnde Vertebrat kann vor, Während und/oder nach der Infusion
des Blutersatzmittels normovolämisch,
hypervolämisch
oder hypovolämisch
sein. Das Blutersatzmittel kann in das Kreislaufsystem mit Verfahren
wie dem Top-Loading und mittels Austauschverfahren eingeführt werden.
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Ein
Blutersatzmittel kann therapeutisch verabreicht werden, um in einem
Vertebraten hypoxisches Gewebe zu behandeln, das verschiedene Ursachen
haben kann, einschließlich
einem verminderten RBC-Fluss in einem Teil oder dem gesamten Kreislaufsystem,
einer Anämie
oder einem Schock. Das Blutersatzmittel kann ferner prophylaktisch
verabreicht werden, um in einem Vertebraten eine Sauerstoff-Depletion
von Gewebe zu verhindern, die von einer möglichen oder erwarteten Verminderung
des RBC-Flusses zu einem Gewebe oder im gesamten Kreislaufsystem
des Vertebraten herrühren
könnte.
Eine weitere Diskussion über
die Verabreichung von Hämoglobin
zu einer therapeutischen oder prophylaktischen Behandlung von Hypoxie,
die insbesondere von einer teilweisen Arterienverstopfung oder von
einer teilweisen Blockierung der Mikrozirkulation herrührt, sowie
die dabei verwendeten Dosierungen wird in der am 23. März 1995
eingereichten mit anhängigen
US-Patentanmeldung 08/409,337 vorgetragen, welche hiermit in ihrer
Gesamtheit als Referenz eingeführt wird.
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Typischerweise
ist eine geeignete Dosis oder Kombination von Dosen eine Menge,
welche, wenn sie im Blutplasma enthalten ist, in dem Blut des Vertebraten
zu einer Gesamtkonzentration an Hämoglobin zwischen ca. 0,1 bis
ca. 10 Gramm Hb/dl oder mehr führt,
falls erforderlich, um Verluste großer Volumina an Blut auszugleichen.
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Die
Erfindung wird nun in den folgenden Beispielen weiter und spezieller
beschrieben.
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BEISPIEL 1
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SYNTHESE EINES STABILEN
BLUTERSATZMITTELS AUS POLYMERISIERTEM Hb
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Wie
in dem US-Patent 5,296,465 beschrieben, wurden Proben von Rinder-Vollblut
gesammelt, zur Bildung einer Blutlösung mit einem Antikoagulans
aus Natriumcitrat vermischt und dann auf ihren Endotoxinghehalt
hin analysiert.
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Jede
Probe der Blutlösungen
wurde nach dem Sammeln bei einer Temperatur von ca. 2°C gehalten und
dann filtriert, um mit einem Sieb von 600 Mesh große Aggregate
und Teilchen zu entfernen.
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Bevor
sie vereinigt wurden, wurde der Penicillin-Gehalt jeder Blutlösung mit
einem von Difco, Detroit, Michigan gekauften Kit unter Anwendung
der Methode mit dem Titel "Rapid
Detection of Penicillin in Milk" untersucht,
um sicherzustellen, dass deie Penicillin-Gehalte in den Blutlösungen [0,008 Einheiten/ml
waren.
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Die
Proben mit den Blutlösungen
wurden sodann vereinigt und mit pyrogenfrei gemachter wässriger Natriumcitrat-Lösung vermischt,
um eine 0,2 Gew.-% Lösung
von Natriumcitrat in Rindervollblut zuzubereiten (im Folgenden als "0,2% Natriumcitrat-Blutlösung" bezeichnet).
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Die
0,2% Natriumcitrat-Blutlösung
wurde sodann nacheinander durch 800 μm und 50 μm Polypropylenfilter geleitet,
um große
Blutlösungstrümmer mit
einem Durchmesser von annähernd
50 μm und
darüber
zu entfernen.
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Die
RBCs wurden dann gewaschen, um extrazelluläre Plasmaproteine wie BSA oder
IgG von den RBCs abzutrennen. Um die in der Blutlösung enthaltenen
RBCs zu waschen, wurde das Volumen der Blutlösung im Diafiltrationsbehälter anfangs
durch Zusatz eines gleichen Volumens von gefilterter isotonischer
Lösung
zum Diafiltrationsbehälter
verdünnt.
Die isotonische Lösung
wurde mit einer 10.000 Dalton Ultrafiltrationsmembran von Millipore
(Cat # CDUF 050 G1) filtriert. Die isotonische Lösung setzte sich aus 6,0 g/l
Natriumcitrat-Dihydrat und 8,0 g/l Wasser für Injektionszwecke (WFI) zusammen.
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Die
verdünnte
Blutlösung
wurde dann mittels Diafiltration durch eine 0,2 μm Hohlfaser (Microgon Krosflo
II Mikrofiltrationskartusche) bis zu ihrem ursprünglichen Volumen aufkonzentriert.
Gleichzeitig wurde gefilterte isotonische Lösung als Makeup kontinuierlich
mit einer Geschwindigkeit zugegeben, welche gleich der Geschwindigkeit
des Filtratverlustes durch den 0,2 μm Diafilter war. Während der
Diafiltration traten die Bestandteile der verdünnten Blutlösung, die einen deutlich kleineren
Durchmesser wie die RBCs aufwiesen oder Flüssigkeiten wie Plasma sind,
mit dem Filtrat durch die Wände
des 0,2 μm
Diafilters hindurch. Die RBCs, Blutplättchen und größeren Körperchen
der verdünnten
Blutlösung,
wie z.B. die weißen
Blutkörperchen,
wurden zurückgehalten
und zur Bildung einer dialysierten Blutlösung kontinuierlich isotonische
Lösung
zugegeben.
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Während des
Waschens der RBCs wurde die verdünnte
Blutlösung
bei einer Temperatur zwischen annähernd 10° cis 25°C bei einem Fluiddruck am Einlass
des Diafilters zwischen etwa 25 psi und etwa 30 psi gehalten, um
die Effizienz des Prozesses zu verbessern.
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Das
Waschen der RBCs war zu Ende, wenn das Volumen des aus dem Diafilter
ausgewaschenen Filtrats gleich etwa 600% des Volumens der Blutlösung vor
dem Verdünnen
mit filtrierter isotonischer Lösung
war.
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Die
diaylysierte Blutlösung
wurde sodann kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit von annähernd 4 l/min
zu einer Sharples Super Centrifuge, Modell # AS-16 gepumpt, die
mit einem #28 Ringdam ausgestattet war. Die Zentrifuge lief, während gleichzeitig
dialysierte Blutlösung
zugeführt
wurde, um die RBCs von den weißen
Blutkörperchen
und Blutplättchen
abzutrennen. Während
des Betriebs drehte sich die Zentrifuge mit einer Geschwindigkeit,
die ausreicht, um die RBCs in eine schwere RBC-Phase aufzutrennen,
spezifisch bei etwa 15.000 Upm, während auch ein wesentlicher
Anteil der weißen
Blutkörperchen
(WBCs) und Blutplättchen
in eine leichte WBC-Phase aufgetrennt wurde. Eine Fraktion von der
RBC-Phase und eine Fraktion von der WBC-Phase wurden abgetrennt
und während
des Betriebs kontinuierlich aus der Zentrifuge entnommen.
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Nach
Abtrennung der RBCs wurden die RBCs lysiert, um eine Hb enthaltende
Lösung
zu bilden. Ein wesentlicher Anteil der RBCs wurde mechanisch lysiert,
während
die RBCs aus der Zentrifuge entnommen wurden. Nach dem Abquetschen
der Wand der Entnahmeleitung für
die RBC-Phase in einem Winkel zum Fluss der RBC-Phase aus der Zentrifuge
rissen die Zellmenbranen der RCBs auf wodurch aus den RBCs Hämoglobin
(Hb) in die RBC-Phase freigesetzt wurde.
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Die
lysierte RBC-Phase floss dann durch die Entnahmeleitung für die RBC-Phase
in einen statischen Mixer (Kenics ½ Zoll in 6 Elementen, Chemineer,
Inc.). Gleichzeitig mit der Überführung der
RBC-Phase zum statischen Mixer wurde eine gleiche Menge WFI ebenfalls
in den statischen Mixer injiziert, in welchem sich das WFI mit der
RBC-Phase vermischte. Die Fließgeschwindigkeiten
der RBC-Phase und des WFI in den statischen Mixer betrugen jeweils
ca. 0,25 l/min.
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Das
Vermischen der RBC-Phase mit WFI im statischen Mixer führte zu
einem Kolloid mit lysierten RBCs. Das Kolloid mit lysierten RBCs
wurde dann aus dem statischen Mixer in eine Sharples Super Centrifuge (Modell
# AS-16, Sharples Division of Alfa-Level Seperation, Inc.) überführt die
geeignet war, das Hb von den nicht Hb enthaltenden Komponenten der
RBCs abzutrennen. Die Zentrifuge drehte sich mit einer Geschwindigkeit,
die ausreichte, das Kolloid mit lysierten RBCs in eine leichte Hb-Phase
und eine schwere Phase aufzutrennen. Die leichte Phase setzte sich
aus Hb zusammen und enthielt auch Nicht-Hämoglobin-Komponenten
mit einer Dichte von annähernd
gleich oder kleiner als die Dichte von Hb.
-
Die
Hb-Phase wurde kontinuierlich aus der Zentrifuge entnommen, durch
einen Mikrofilter Pellicon Kassette, Cat # HVLP 000 C5 von Millipore
geschickt und zur Vorbereitung für
die Reinigung von Hb in einen Aufbewahrungsbehälter überführt. Das Zellstroma wurde dann
mit dem Retentat des Mikrofilters zum Aufbewahrungsbehälter rückgeführt. Während der
Mikrofiltration wurde die Temperatur im Aufbewahrungsbehälter bei
10°C oder
darunter gehalten. Zur Verbesserung der Effizienz war die Mikrofiltration
fertig, wenn der Druck am Einlass des Mikrofilters von dem Anfangsdruck
von ca. 10 psi auf etwa 25 psi gestiegen war. Das Hb-Mikrofiltrat
wurde sodann vom Mikrofilter in den Mikrofiltratbehälter überführt.
-
Danach
wurde das Mikrofiltrat durch einen 100.000 Ultrafilter Millipore
Cat # CDUF 050 H1 gepumpt. Ein wesentlicher Anteil des in dem Hb-Mikrofiltrat
enthaltenen Hb und Wassers ging durch den 100.00 Dalton Ultrafilter
hindurch, um ein Hb-Ultrafiltrat zu bilden, während größere Zelltrümmer wie Proteine mit einem
Molekulargewicht von über
etwa 100.000 Dalton zurückgehalten
wurden und zurück
in den Behälter
für das
Mikrofiltrat geführt
wurden. Gleichzeitig wurde WFI kontinuierlich als Makeup für da im
Ultrafiltrat verloren gegangene Wasser zum Mikrofiltratbehälter gegeben.
Im Allgemeinen umfassen Zelltrümmer
alle ganzen und fragmentierten Zellbestandteile mit Ausnahme von
Hb, kleineren Zellproteinen, Elektrolyten, Coenzymen und organischen
Stoffwechselzwischenprodukten. Mit der Ultrafiltration wurde fortgefahren,
bis die Konzentration des Hb im Mikrofiltratbehälter weniger als 8 Gramm/Liter
(g/l) betrug. Während
der Ultrafiltration des Hb wurde die Innentemperatur des Mikrofiltratbehälters bei
etwa 10°C
gehalten.
-
Das
Hb-Ultrafiltrat wurde in einen Ultrafiltratbehälter überführt, in welchem dann das Hb-Ultrafiltrat durch
ein 30,000 Dalton Mollipore Cat # CDUF 050 T1-Ultrafilter geschickt
wurde, um kleinere Zellbestandteile wie Elektrolyte, Coenzyme, Stoffwechselzwischenproduktw
und Protein mit einem Molekulargewicht unter 30.000 Dalton und Wasser
aus dem Ultrafiltrat zu entfernen, wodurch eine ca. 100 g Hb/l enthaltende
konzentrierte Hb-Lösung
gewonnen wurde.
-
Die
konzentrierte Hb-Lösung
wurde vom Ultrafiltratbehälter
auf die in den parallel angeordneten Chromatographiesäulen (2
Fuß lang
mit einem Innendurchmesser von 8 Zoll) enthaltenen Medien geleitet,
um das Hb mittels Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
abzutrennen. Die Chromatographiesäulen enthielten ein zur Abtrennung
von Hb von Nicht-Hämoglobin-Proteienen
geeignetes Anionenaustauschermedium. Das Anionenaustauscher-medium.
wurde von Silicagel gebildet. Das Silicagel wurde zur Bildung von
aktiven Epoxidgruppen γ-Glycidoxypropylsilan
ausgesetzt und dann C3H7(CH3)2NCl„ um ein
Anionenaustauschermedium mit quartärem Ammonium zu bilden. Dieses
Verfahren zur Behandlung von Silicagel wird im Journal of Chromatography,
120: 321–333
(1976) beschrieben.
-
Jede
Säule wurde
durch Ausspülen
der Chromatographiesäulen
mit einem ersten Puffer (Tris-acetet) vorbehandelt, was doe Hb-Bindung
erleichterte. Das pH des Puffers lag bei etwa 9,0 ! 0,1. Dann wurden
in jede Chromatographiesäule
4,52 Liter der konzentrierten Hb-Lösung injiziert. Nach der Injektion
der konzentrierten Hb-Lösung
wurden die Chromatographiesäulen
dann gewaschen, indem zur Herstellung eines schrittweisen pH-Gradienten des Eluats
aus den Säulen
Pufferlösungen
durch die Chromatographiesäulen
geschickt wurden. Die Temperatur von jedem Puffer während seines
Einsatzes betrug ca. 12,4°C.
Die Puffer wurden vor ihrer Injektion auf die Chromatographiesäulen durch
eine 10.000 Dalton Ultrafiltrationsmembran vorgefiltert Insbesondere
transportierte eine erste Pufferlösung, 20 mM Trishydroxymethylaminomethanacetat
(Tris-acetat) (pH ca. 8,4 bis ca. 9,4) die konzentrierte Hb-Lösung in
gereinigtem Wasser (U-S.P.) in die Medien in den Chromatographiesäulen, um
das Hb zu binden. Ein zweiter Puffer mit einem pH von ca. 8,3 stellte
dann das pH in den Chromatographiesäulen ein, um aus den Chromatographiesäulen kontaminierende
Nicht-Hämoglobin-Bestandteile zu eluieren,
während
das Hb zurückgehalten
wird. Das Äquilibrieren
mit der zweiten Pufferlösung wurde
ca. 30 Minuten lang bei einer Fließgeschwindigkeit von annähernd 3,56
l/Min pro Säule
oder ca. 6,1 Säulenvolumina
(11,7 Porenvolumina) fortgeführt.
Das Eluat aus dem zweiten Puffer wurde verworfen. Mit einer dritten
Pufferlösung,
50 mM Tris-acetat (pH ca. 6,5 bis etwa 7,5), wurde dann das Hb aus
den Chromatographiesäule
als gereinigtes Hb-Produkt eluiert.
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Das
Hb-Eluat wurde sodann durch einen sterilen 0,22 μ Sartobran Cat # 5232507 G1PH-Filter zu einem Behälter geleitet,
in welchem das Hb-Eluat gesammelt wurde. Die ersten 3–4% des
Hb-Eluats und die letzten 3–4%
des Hb-Eluats wurden verworfen.
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Das
Hb-Eluat wurde weiter verwendet, wenn das Eluat weniger als 0,05
EE/ml Endotoxin und weniger als 3,3 nMol/ml Phospholipide enthielt.
Zu 60 Litern des ultrareinen Eluats, welches eine Konzentration
von 100 g Hb/l aufwies, wurden 911,0 M NaCl und 20 mM Tris-Puffer
(pH 8,9) gegeben, wodurch eine Hb-Lösung mit einer Ionenstärke von
160 mM gebildet wurde, um die Sauerstoffaffinität des Hb in der Hb-Lösung herabzusetzen.
Die Hb-Lösung
wurde sodann bei 10°C
durch hindurchleiten durch den Ultrafilter, speziell ein 10.000 Dalton
Millipore Helicon, Cat # CDUF050G1-Filter, aufkonzentriert, bis
die Hb-Konzentration 110 g/l betrug.
-
Die
Hb-Lösung
wurde dann deoxygeniert, bis der pO2 der
Hb-Lösung
auf den Wert gesunken war, wo der HbO2-Gehalt
ca 10% betrug, indem die Hb-Lösung
mit 10 l/min durch eine 0,05 μm
Phasen-Transfermembran aus einem Hoechst-Celanese Corporation Cat
# G-240/40)-Polypropylen-Milrofilter geleitet wurde, um eine deoxygenierte
Hb-Lösung
(im Folgenden als "Deoxy-Hb" bezeichnet) zu bilden.
Gleichzeitig wurde ein Fluss eines Stickstoffgases mit 50 L/min
durch die Gegenseite der Phasen-Transfermembran geleitet. Während der
Deoxygenierung wurde die Temperatur der Hb-Lösung zwischen ca. 19°C und ca.
31°C gehalten.
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Ebenfalls
während
der Deoxygenierung und dann über
den gesamten Prozess hinweg wurde das Hb in einer Atmosphäre mit niedrigem
Sauerstoffgehalt gehalten, um die Sauerstoffabsorption durch das
Hb möglichst
gering zu halten und um den Gehalt an oxygeniertem Hb (Oxyhämoglobin
oder HbO2) von weniger als 10% im Deoxy-Hb
beizubehalten.
-
601
des Deoxy-Hb wurden sodann durch einen Ultrafilter mit 1001 eines
0,2 Gew.-% N-Acetylcystein und
55 mM Natriumphosphat-Puffer (pH 7,8) mit einem pO2 von
weniger als 50 Torr enthaltenden Lagerpuffers einer Diafiltration
unterzogen, um ein gegen Oxidation stabilisiertes Deoxy-Hb zu bilden.
der Lagerpuffer wurd vor dem Vermischen mit dem Deoxy-Hb mit einem
10.000 Dalton Millipore Helicon, Cat' CDUF050G1-Depyrogenierungsfilter depyrogeniert.
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Der
Lagerpuffer wurde kontinuierlich mit einer Geschwindigkeit zugegeben,
die dem Fluidverlust durch den Ultrafilter annähernd äquivalent war. Mit der Diafiltration
wurde fortgefahren, bis der Volumenverlust durch die Diafiltration über den
Ultrafilter ungefähr
dreimal so groß war
wie das anfängliche
Volumen des Deoxy-Hb. An diesem Punkt kann das material gelagert
werden.
-
Vor
der Überführung des
gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb in eine Polymerisationsapparatur wurde
dem Polymerisationsreaktor sauerstoffarmes WFI zugesetzt, um zur
Verhinderung einer mit Sauerstoff erfolgenden Oxidation des gegen
Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb die Polymerisationsapparatur von
Sauerstoff zu befreien. Die Menge des der Polymerisationsapparatur
zugesetzten WFI war die Menge, die man in einer Hb-Lösung mit einer Konzentration
von ca. 40 Hb/l erhalten würde,
wenn das gegen Oxidation stabilisierte Deoxy-Hb dem Polymerisationsreaktor
zugegeben wurde. Das WFI wurd dann durch die Polymerisationsapparatur
umgewälzt,
um das WFI durch einen Fluss durch eine 0,05 μm Phasentransfermembran (Hoechst-Celanese
Corporation Car# 5PCM-108, 80 Quadratfuß) aus einem Mikrofilter aus
Polypropylen gegen einen Gegenstrom von mit Druck beaufschlagtem
Stickstoff zu deoxygenieren. Die Fließgeschwindigkeit des WFI und
des Stickstoffgases durch die Phasentransfermembran betrug ca. 18
bis 20 l/min bzw. 40 bis 60 l/min.
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Nachdem
der pO2 des WFI in der Polymerisationsapparatur
auf unter ca. 2 Torr gesenkt worden war, wurde der Polymerisationsreaktor
mit Stickstoff unter einem Fluss von ca. 20 l/min Stickstoff ind
den Kopfraum des Polymerisationsreaktors geschützt. Das gegen Oxidation stabilisierte
Deoxy-Hb wurde dann in den Polymerisationsreaktor überführt.
-
Die
Polymerisation erfolgte in einem 12 mM Phosphatpuffer mit einem
pH von 7,8 der eine Chloridkonzentration von unter oder gleich ca.
35 mM aufwies, welche durch Vermischen der Hb-Lösung mit WFI erzeugt wurde.
-
Das
gegen Oxidation stabilisierte Deoxy-Hb und N-Acetylcystein wurden
dann langsam mit dem Vernetzungsmittel Glutaraldehyd vermischt,
speziell mit 29,4 Gramm Glutaraldehyd für jedes Kilogramm Hb über einen
Zeitraum von 5 Stunden, während
auf 42°C
erwärmt
wurde und die Hb-Lösung
durch einen statischen Kenics 1- ½ Zoll-Mixer mit 6 Elementen
(Chemineer, Inc.) umgewälzt
wurde, um eine Lösung
mit polymerisiertem Hb (Poly(Hb)) zu erzeugen.
-
Das
Umwälzen
des gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb und des Glutaraldehyds
durch den statischen Mixer sorgte für turbulente Fließbedingungen
mit im Allgemeinen gleichmäßigem Vermischen
des Glutaraldehyds mit dem gegen Oxidation stabilisierten Deoxy-Hb,
wodurch das Potential zur Bildung von Taschen aus hohe Konzentrationen
von Glutaraldehyd enthaltendem Deoxy-Hb vermindert wurde. Das im
Allgemeinen gleichmäßige Vermischen
des Glutaraldehyds und des Deoxy-Hb verminderte die Bildung von
Pol(Hb) mit hohem Molekulargewicht (mit einem Molekulargewicht über 500.000
Dalton) und erlaubte auch ein schnelleres Vermischen des Glutaraldehyds
und des Deoxy-Hb während
der Polymerisation.
-
Darüber hinaus
zeigte sich wegen der Gegenwart des N-Acetylcysteins nach der Polymerisation
des Hb eine signifikante intramolekulare Vernetzung des Hb während der
Polymermerisation des Hb.
-
Nach
der Polymerisation wurde die Temperatur der Poly(Hb)-Lösung im
Polymerisationsreaktor auf eine Temperatur zwischen ca. 15°C und ca.
25°C gesenkt.
-
Die
Poly(Hb)-Lösung
wurde dann durch Umwälzen
der Poly(Hb)-Lösung
durch den Ultrafilter aufkonzentriert, bis die Konzentration des
Poly(Hb) auf etwa 85 g/l gestiegen war. Ein geeigneter Ultrafilter
ist ein 30.000 Dalton Filter (z.B. Millipore Helicon, Cat # CDUF050LT).
-
Dann
wurde die Poly(Hb)-Lösung
mit 66,75 g Natriumborhydrid vermischt und dann erneut durch den statischen
Mixer umgewälzt.
Speziell wurden jeweils 9 Litern Poly(Hb)-Lösung
ein Liter 0,25 M Natriumborhydrid-Lösung mit einer Geschwindigkeit
von 0,1 bis 0,12 l/min zugesetzt.
-
Vor
der Zugabe von Natriumborhydrid zu der Poly(Hb)-Lösung wurde
das pH der Poly(Hb)-Lösung
basisch gemacht, indem das pH auf ein pH von etwa 10 eingestellt
wurde, um das Natriumborhydrid zu schützen und um die Entwicklung
von Wasserstoffgas zu verhindern. Das pH der Poly(Hb)-Lösung wurde
eingestellt, indem die Poly(Hb)-Lösung mit annähernd 215
l eines depyrogenierten deoxygenierten 12 mM Natriumboratpuffers,
der ein pH von etwa 10,4 bis etwa 10,6 aufwies, einer Diafiltration
unterzogen wurde. Die Poly(Hb)-Lösung
wurde einer Diafiltration unterzogen, indem die Poly(Hb)-Lösung aus
dem Polymerisationsreaktor durch den 30 kD Ultrafilter umgewälzt wurde.
Der Natrtiumboratpuffer wurde der Poly(Hb)-Lösung mit einer Geschwindigkeit
zugegeben, die zu der Geschwindigkeit des Fluidverlustes durch den
Ultrafilter aus der Diafiltration annähernd äquivalent war. Mit der Diafiltration
wurde fortgefahren, bis das Volumen des Fluidverlustes durch den
Ultrafilter aus der Diafiltration etwa dreimal so groß war wie
das Anfangsvolumen der Poly(Hb)-Lösung im Polymerisationsreaktor.
-
Nach
der Einstellring des pH wurde die Natriumborhydridlösung dem
Polymerisationsreaktor zugesetzt, um die Imin-Bindungen in der Poly(Hb)-Lösung zu
Ketimin-Bindungen zu reduzieren und um stabiles Poly(Hb) in der
Lösung
zu bilden. Während
der Zugabe von Natriumborhydrid wurde die Poly(Hb)-Lösung im
Polymerisationsreaktor kontinuierlich durch den statischen Mixer
und die 0,05 μm
Phasentransfermembran aus einem Polypropylen-Mikrofilter umgewälzt, um
gelösten
Sauerstoff und Wasserstoff zu entfernen. Der Fluss durch einen statischen
Mixer sorgte auch für
turbulente Fließbesingungen
des Natriumborhydrids, die das Natriumborhydrid mit der Poly(Hb)-Lösung schnell
und effektiv vermischten. Die Fließgeschwindigkeiten der Poly(Hb)-Lösung und
des Stickstoffgases durch die 0,05 μm Phasentransfermembran lagen
zwischen etwa 2,0 bis 4,0 l/min bzw. zwischen etwa 12 bis 18 l/min.
Nach beendeter Zugabe des Natriumborhydrids, hielt die Reduktion
im Polymerisationsreaktor weiterhin an, während sich ein darin enthaltener
Rührer
sich mit annähernd 75
Umdrehungen pro Minute drehte.
-
Ungefähr eine
Stunde nach der Zugabe des Natriumborhydrids wurde die Lösung mit
stabilem Poly(Hb) aus dem Polymerisationsreaktor durch den 30.000
Dalton Ultrafilter umgewälzt,
bis die Konzentration der Lösung
mit stabilem Poly(Hb) 110 g/l betrug. Nach dem Aufkonzentrieren
wurden das pH und die Elektrolyte der Lösung mit stabilem Poly(Hb)
wieder auf physiologische Werte eingestellt, um ein Blutersatzmittel
mit stabilem polymerisierten Hb zu erzeugen, indem die Lösung mit
stabilem Poly(Hb) durch den 30.000 Dalton Ultrafilter mit einem
12 mM NAC, 115 mM NaCl, 4 mM KCl und 1,36 mM CaCl2 in
WFI (pH 5,0) enthaltenden filtrierten und deoxygenierten Puffer
von niedrigem pH einer Diafiltration unterzogen wurde. Die Diafiltration wurde
fortgeführt,
bis das Volumen des über
die Diafiltration durch den Ultrafilter verlorenen Fluids etwa sechsmal
so groß war
wie das Volumen des aufkonzentrierten Hb-Produkts vor der Diafiltration.
-
Nachdem
das pH und die Elektrolyte wieder auf physiologische Werte gebracht
waren, wurde das Blutersatzmittel aus stabilem polymerisierten Hb
auf eine Konzentration von 5,0 g/dl verdünnt, indem der filtrierte deoxygenierte
Puffer mit niedrigem pH dem Polymerisationsreaktor zugesetzt wurde.
Das verdünnte
Blutersatzmittel wurde dann durch Umwälzen aus dem Polymerisationsreaktor
durch den statischen Mixer und einen 100.000 Dalton Reinigungfilter
einer Diafiltration gegen einen 27 mM Natriumlactat, 120 mM NAC,
115 mM NaCl, 4 mM KCl und 1,36 mM CaCl2 in WFI (pH 7,8) enthaltenden
filtrierten und deoxygenierten Puffer unterzogen. Mit der Diafiltration
wurde fortgefahren, bis das Blutersatzmittel gemäß GPC bei einem Durchgang unter
dissoziierenden Bedingungen weniger als 10% oder gleich etwa 10%
einer modifizierten tetrameren und nicht modifizierten tetrameren
Spezies enthielt.
-
Der
Reinigungsfilter wurde unter Bedingungen von niedrigem Transmembrandruck
mit eingeschränkter
Permeatleitung benutzt. Nach der Entfernung beträchtlicher Mengen an modifiziertem
und nicht modifiziertem tetrameren Hb hielt das Umwälzen des
Blutersatzmittels durch den 30.000 Dalton Ultrafilter an, bis die Konzentration
des Blutersatzmittels etwa 130 g/l betrug.
-
Das
stabile Blutersatzmittel wurde dann in einem geeigneten Behälter mit
einer Umgebung mit niedrigem Sauerstoffgehalt und mit geringer Eindringrate
von Sauerstoff aufbewahrt.
-
BEISPIEL 2
-
ANALYSE DES
POLYMERISIERTEN HÄMOGLOBINS
-
Die
Konzentration des Endotoxins in dem Hämoglobin-Produkt wird nach
dem von Associates of Cape Cod, Woods Hole, Massachusetts, J. Levin
et al., J. Lab. Clin. Med., 75: 903–911 (1970) entwickelten Verfahren "Kinetic/Turbidimetric
LAL 5000 Methodology" ermittelt.
Zahlreiche Verfahren wurden verwendet, um nach jeglichen Spuren
von Stroma zu suchen, z.B. z.B. ein Fällungassay, Immunoblotting
und der Enzyme-linked Immunosorbent Assay (ELIZA), um nach einem
dem Fachmann bekannten spezifischen Protein der Zellmembran oder
einem Glycolipid zu suchen
-
Eine
Teilchenzählung
erfolgte mit dem Verfahren "Particulate
Matter in Injections: Large Volume Injections for Single Dose Infusions", U.S Pharmacopeia,
22: 1596, 1990.
-
Zur
Ermittlung der Konzentration von Glutaraldehyd wurde eine repräsentative
400 μl Probe
des Hämoglobi-Produkts
mit Dinitrophenylhydrazin derivatisiert und dann bei 27°C mit einer
Geschwindigkeit von 1 ml/min ein 100 μl Aliquot der derivatisierten
Lösung
zusammen muit einem Gradienten in eine YMC AQ-303 ODS-Säule injiziert.
Der Gradient bestand aus zwei mobilen Phasen, 0,1% Trifluoressigsäure (TFA)
in Wasser und 0,08% TFA in Acetonitril. Der Gradientenfluss bestand
aus einem konstanten 60% 0,08% TFA in Acetonitril über einen
Zeitraum von 6,0 Minuten, einem linearen Gradienten bis 85% 0,08%
TFA in Acetonitril über
einen Zeitraum von 12 Minuten, einem linearen Gradienten bis 100%
0,08% TFA in Acetonitril über
einen Zeitraum von 4 Minuten, dem Halten bei 10% 0,08% TFA in Acetonitril über einen
Zeitraum von 2 Minuten sowie dem Reäuqilibrieren bei 45% des 0,1%
TFA in Wasser. Die Ultraviolettmessung erfolgte bei 360 nm.
-
Zur
Bestimmung der NAC-Konzentration wurde ein Aliquot des Hb-Produkts
1:100 mit entgastem Natriumphosphat in Wasser verdünnt und
50 μl in
eine YMC AQ-303 ODS-Säule mit
einem Gradienten injiziert. Der Gradientenpuffer bestand aus einer
Lösung
von Natriumphosphat in Wasser und einer Mischung von 80% Acetonitril.
in Wasser mit 0,05% TFA. Der Gradientenfluss bestand aus 100% Natriumphosphat
in Wasser über einen
Zeitraum von 15 Minuten, dann einem linearen Gradienten bis 100%
einer Mischung aus 80% Acetonitril und 0,05% TFA über einen
Zeitraum von 5 Minuten mit einem Halten über einen Zeitraum von 5 Minuten.
Das System wurde dann zu 100% Natriumphosphat über einen Zeitraum von 20 Minuten
reäquilibriert.
-
Die
Analyse von Phospholipiden erfolgte nach einem Verfahren, das auf
den in den folgenden Schriften enthaltenen Prozeduren basiert: Kolarovic
et al., "A Comparison
of Extraction Methods for the Isolation of Phospholipids from Biological
Sources", Anal.
Biochem., 156: 244–250,
1986 und Duck-Chong, C.G., "A
Rapid Sensitive Method for Determining Phospholipid Phosphorus Involving
Digestion with Magnesium Nitrate",
Lipids, 14: 492–497,
1979.
-
Die
Osmolarität
wurde mittels Analyse auf einem Advanced Cryomatic Osmometer, Mosell
#3C2, Advanced Instruments, Inc., Needham, Massachusetts ermittelt.
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Die
Konzentrationen des gesamten Hämoglobins,
des Methämoglobins
und des Oxyhämoglobins
wurden auf einem Co-Oximeter Modell #482 von Instrumentation Laboratory,
Lexington, Massachusetts bestimmt.
-
Die
Na+-, K+-, Cl–-
und Ca++-Konzentration sowei der pO2 wurden mit einem Novastat Profile 4, Nova Biomedical
Corporation, Waltham, Massachusetts ermittelt.
-
Die
Sauerstoffbindungskonstante P50 wurde mit
einem Hemox-Analyzer, TCS Corporation, Southampton, Pennsylvania
bestimmt.
-
Die
Temperatur und das pH wurden nach dem Fachmann bekannten Standardverfahren
gemessen.
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Das
Molekuklargewicht (MG) wurde ermittelt, indem an den Hämoglobin-Produkten
unter Dissoziationsbedingungen eine Gelpermeationschromatographie
(GPC) durchgeführt
wurde. Eine repräsentative
Probe des Hämoglobin-Produkts
wurde auf die Molekulargewichtsverteilung hin analysiert. Das Hämoglobin-Produkt wurde
innerhalb einer mobilen Phase von 50 mM Bis-Tris (pH 6,5), 750 mM
MgCl2 und 0,1 mM EDTA auf 4 mg/ml verdünnt. Dieser
Puffer dient zur Dissoziation von Hb-Tetrameren in Dimere, welche
nicht aus dem Poly(Hb) über
intramolekulare oder intermolekulare Vernetzungen vernetzt wurden.
Die verdünnte
Probe wurde in eine TosHaas G3000SW-Säule injiziert. Die Fließgeschwindigkeit
betrug 0,5 ml/min. und der Ultraviolett-Nachweis wurde bei 280 nm
aufgezeichnet.
-
Die
Ergebnisse der obigen Tests an nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
gebildeten tierischen (OXYGLOBIN
TM)- und
humanen (HEMOPURE
TM2)-Hb-Blutersatzmitteln
sind in den Tabellen II bzw. III zusammengefasst. Tabelle
II
- a – gemessen
in Hb vor Polymerisation
Tabelle
III - a – gemessen
in Hb vor Polymerisation
-
BEISPIEL 3
-
BESTIMMUNG
DER ONKOTISCHEN IN VIVO-EFFEKTE IN HUNDEN
-
Der
Zweck dieser Untersuchung war die Bestimmung der onkotischen in
vivo-Effekte, speziell das in den intravakulären Raum gezogene Wasservolumen
pro Gramm verabreichten Hb, von tierischem (OXYGLOBINTM)-Hb-Blutersatzmittel
in splenektomierten Neagle-Hunden durch Messung der Ausdehnung des
Plasmavolumens nach einer Toploading-Dosis. Zusätzlich wurde eine vergleichbare
Dosis von (RHEOMACRODEXTM-Saline), das von
Pharmacia hergestellt wird und 10% Dextran 40 und 0,9% Saline ist,
ebenfalls bestimmt.
-
Für diese
Untersuchungen wurden zwei Hunde nach einem routinemäßigen Gesundheitscheck
und einer Akklimatisierungszeit von mindestens vier Wochen verwendet.
Die Hunde wurden mindestens 3 Tage vor der Behandlung splenektomiert.
Sie wurden mit einer Kombination von Atropin und Meperidin × HCl voranästhetisiert
und über
die Inhalation von Isofluoran anästhetisiert.
Während
des chirurgischen Eingriffs wurde Ringer Lactatlösung mit 10–20 ml/kg/hr infundiert.
-
Die
Hunde erhielten das Hb-Blutersatzmittel (40 ml/kg) mit 20 ml/kg/hr übereinen
Wegwerf-Schädelkatheter.
Der Hämatokrit
wurde vor der Dosierung gemessen und nach ¼, ½, 1, 2, 3, 4 Stunden oder
länger nach
der Dosierung gemessen, bis sich der Tiefsrpunkt des Hämatokrits
einstellte.
-
Die
Hunde wurden splenektomiert, um zu gewährleisten, dass das Plasmavolumen
konstant blieb und dass sich mit der RBC-Masse eine genaue Messung
der Veränderung
im Plasmavolumen nach der Dosierung vornehmen ließ.
-
Die
Berechnung der Veränderung
im Plasmavolumen erfolgte unter Einsatz der folgenden Gleichung:
in welcher PV das Plasmavolumen,
Hct
1 der Hämatokrit am Anfang und Hct
2 der Hämatokrit
am Ende sind. Diese Berechnung basierte auf der Veränderung
im Hämatokrit
unter der Annahme, dass die Anzahl der RBCs im umgewälzten Blutvolumen
und das mittlere Erythrocytenvolumen konstant blieben.
-
Wie
in Tabelle IV gezeigt, trat der Tiefstpunkt des Hämatoktit
bei beiden Hunden zwei Stunden nach der Dosierung auf. Das mittlere
Erythrocytenvolumen (MCV) blieb während der gesamten Untersuchung
stabil. Tabelle
IV
-
Das
Volumen des nach der Dosierung abgezogenen Fluids betrug für die Hunde
3503C bzw. 14 männlich
6 ml/g Hämoglobin
und 9 ml/g Hämoglobin.
Die Dosis der Lösung
mit dem synthetischen Kolloid (Rheomacrodex®-Saline)
wurde auf der Grundlage einer Dosis berechnet, welche eine ähnliche
onkotische Wirkung verursacht. Rheomacrodex zieht annähernd 22
ml Fluid aus dem Interstitium pro intravenös verabreichtem Gramm.
-
Die
berechnete Vergleichsdosis von Rheomacrodex war 14 ml/kg bzw. 7
ml/kg für
30 ml/kg bzw. 15 ml/kg Hb-Blutersatzmittel.
-
Das
intravaskulär
von dem (OxyglobinTM)-Hb-Blutersatzmittel
abgezogene Fluidvolumen waren 8 ml H2O/Gramm
Hb. Da das Volumen der Dosis 30 ml/kg betrug und die Konzentration
des Hb in der Dosis 13 g/dl war, betrugen die Gesamtmenge an Hb
pro Dosis 3,9 g/kg und das Gesamtvolumen des von dem Hb-Blutersatzmittel
in den intravakulären
Raum/Dosis abgezogenen Fluids 31,2 ml.
-
Die
Lösung
mit dem synthetischem Kolloid zieht etwa 22 ml Wasser/Gramm Dextran
an sich. Die Gesamtmenge Dextran in der Kolloidlösung pro vergleichbarer Dosis
Hb-Blutersatzmittel
beträgt
1,4 g. Somit ist das Gesamtvolumen des in den intravaskulären Raumvergleichbarer
Dosis Kolloidlösung
abgezogenen Fluids 14 ml.
-
BEISPIEL 4
-
UNTERSUCHUNG
ZUR DOSIS-WIRKUNG BEI HUNDEN
-
Diese
Untersuchung wurde durchgeführt,
um bezüglich
des arteriellen Sauerstoffgehalts relativ zu dem Hb der roten Blutkörperchen
des Hundes und der Lieferung von Sauerstoff in splenektomierten
Beagle-Hunden 60 Minuten und 24 Stunden nach einer akuten normovolämischen
Blutverdünnung
die Arzneimittelwirkung und Dosis-Wirkung von dem erfindungsgemäßen tierischen
(OXYGLOBINTM)-Hb-Blutersatzmittel im Vergleich
mit einer synthetischen Kolloidlösung
von (RHEOMACRODEXTM-Saline, Pharmacia) zu
bestimmen, welche aus 10% Dextran 40 und 0,9% Daline besteht.
-
Die
akute normovolämische
Blutverdünnung
ist ein Versuchsmodell, welches eine klinische Verfassung von Anämie in Folge
eines Blutverlustes während
eines chirurgischen Eingriffs nachahmt. Mit diesem Verfahren wurde
eine schwere Anämie
(Hkt = 9%, Hb = 3 g/dl) ausgelöst,
um ein absolutes Bedürfnis
nach einem Sauerstoff transportierenden Träger hervorzurufen. Die Versorgung
mit Sauerstoff und der Sauerstoffgehalt nahmen mit der starken Blutung
jäh ab.
-
Bei
der Entwicklung des normovolämischen
Blutverdünnungsmodells
wurde gefunden, dass eine Behandlung zur Wiederherstellung der Sauerstoffversorgung
entweder mit Hilfe einer Volumenexpansion allein, wie dies bei den
Kontrollhunden geschah, oder mit einer Volumenexpansion zusammen
mit einer Erhöhung des
arteriellen Sauerstoffgehalts, wie dies bei den mit der Hb-Lösung behandelten
Hunden erfolgte, innerhalb von etwa 10 Minuten nach Erreichen eines
Hämatokrits
von 9% zu geschehen hatte, um eine irreversible Abnahme des Blutdrucks
sowie des Herzzeitvolumens, die dann zum Tod führten, zu vermeiden.
-
Zwei
von 12 Kontrollhunden bei dieser Untersuchung starben während oder
nach der Dosierung, obwohl sogar ihr Gefäßvolumen mit einer Dextran
40-Lösung
innerhalb von 5 Minuten nach Erreichen des angestrebten Hämatokrits
expandiert wurde. Der Tod dieser Hunde spiegelt die Stärke des
Versuchsmodells wieder, das dann wieder das klinische Befinden bei
einem schweren akuten Blutverlust wiedergibt.
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Für diese
Untersuchung wurden nach einem routinemäßjgen Gesundheitscheck und
einer Akklimatisierungszeit von mindestens 4 Wochen 30 Hunde eingesetzt.
Die Behandlung wurde gestaffelt, indem drei parallele Sektionen
von Hunden (A, B und C) eingesetzt wurden, wobei jede Sektion einen
Hund/Geschlecht/Gruppe enthielt. Die Hunde wurden 32 Tage vor dem
ersten Behandlungstag nach dem Zufallsprinzip den 5 Gruppen zugeordnet
(6 Hunde/Gruppe aus 3 männlichen
und 3 weiblichen Tieren). Die Hunde wurden ihren jeweiligen Gruppen
mit Hilfe einer auf dem Körpergewicht
beruhenden Blockrandomisierung zugewiesen, indem ein Verfahren eingesetzt
wurde, das unter den Gruppen eine gleiche Verteilung garantierte.
Die männlichen
und weiblichen Tiere wurden getrennt randomisiert. Jeder Hund mit
nicht annehmbaren Vorbehandlungsdaten, wie z.B. anomalen klinischen
Anzeichen oder klinischen Krankheitsdaten, wurde durch einen Ersatzhund
ersetzt, der unter den gleichen Umgebungsbedingungen gehalten wurde.
-
Die
Test-/Kontroll-Stoffe wurden mit einer einzigen intravenösen Infusion
verabreicht. Die Infusionsrate wurde mit einer Infusionspumpe kontrolliert.
Das aktuelle pro Stunde infundierte Volumen hing vom zuletzt gemessenen
Körpergewicht
des jeweiligen Hundes ab.
-
Die
Höchste
Dosis für
die Hb-Lösung
beruhte in Folge der Volumenexpansion in normovolämischen Hunden
auf der sicheren Obergrenze für
akute cardiovaskuläre
Effekte. Die Dosis für
den mittleren Bereich wurde ausgewählt, um die Form der Dosis-Wirkungs-Kurve zu definieren.
Die niedrigste Dosis beruhte auf der Untergrenze für eine klinisch
relevante Dosierung, wie sie durch das Volumen sowie hämodynamische
Effekte im Hund definiert wird.
-
Jeder
Hund wurde mindestens 7 Tage vor der Behandlung splenektomiert,
um Auswirkungen auf das Versuchsmodell für eine erhöhte RBC-Masse im Kreislauf
in Folge einer Kontraktion der Milz zu vermeiden. Am Tag der Behandlung
mit der Hb-Lösung
wurde jeder Hund durch Einatmen von Isofluran anästhetisiert und unter Verwendung
der Raumluft mit einem Atemhubvolumen von 20–25 ml/kg mechanisch beatmet.
Die Ventilationsrate wurde während
der Prozedur so eingestellt, dass ein arterieller pCO2 von
annähernd
40 mmHg eingehalten wurde. Die zuletzt ausgeatmete Konzentration
an Isofluran wurde gemessen und kontrolliert, um von Hund zu Hund
für einen
begründeten
Vergleich des Anästhesieniveaus
zu sorgen.
-
Die
Hunde wurden mit Instrumenten versehen, um die Parameter der hämodynamischen
Funktion und des Sauerstofftransports zu überwachen. Das Einsetzen eines
Einschwemmkatheters in die Lungenschlagader wurde mit einer Analyse
der Drücke
und mit Druckaufzeichnungen bestätigt.
Ein Doppellumenkatheter mit der Fähigkeit zur Bestimmung des
Herzzeitvolumens mit Hilfe der Thermodilution wurde in die Oberschenkelschlagader
eingeführt,
um für
eine Arterienleitung zur Überwachung
des Blutdrucks sowie für
eine Blutentnahme zu sorgen. Für
den Volumenersetz und die Verabreichung der Test/Kontroll-Substanzen wurde
ein Katheter in die Vena cephalica oder, falls erforderlich, eine
andere Vene eingeführt.
-
Jeder
Hund erhielt prophylaktisch einen Tag vor dem chirurgischen Eingriff,
am Tag des chirurgischen Eingriffs und 3 tage lang nach der Entfernung
der Milz einmal täglich
eine Injektion von Antibiotika (Procain Penicillin G). V-Sporin,
ein topisches Antibiotikum (Polymyxin B, Bacitracin, Neomycin) wurde,
wie benötigt, einmal
täglich
am Ort der Operation aufgetragen.
-
Nach
Anwendung der Instrumente wurden eine hämodynamische Stabilisierung
zum Erreichen eines pCO2 von annähernd
40 mmHg sowie das sammeln von Baisniveau-Messungen durchgeführt. Sodann wurde ein Modell
einer akuten normovolämischen
Blutverdünnung
erstellt, indem den Hunden Blut entnommen und gleichzeitig etwa
das 1,6- bis 2,3-fache der entnommenen Volumina durch Ringer Lactatlösung ersetzt
wurde, um einen isovolämischen
Zustand aufrecht zu erhalten. Der isovolämische Zustand wurde erreicht,
indem der Wedge-Druck ungefähr
auf Basisniveau gehalten wurde. Die Blutentnahme/Volumenersatz dauerte
ungefähr 45
bis 90 Minuten, bis die Hb-Konzentration etwa 30 g/l (3,0 g/dl)
betrug. Die Ringer Lactatlösung
wurde schnell infundiert, indem win Gravita Intravenous Set sowie
eine Druckmanschette um den Infusionsbeutel verwendet wurden. Falls
der arterielle systolische Blutdruck nach dem Auslösen de akuten
Anämie
und vor dem Beginn der Dosierung für mehr als 5 Minuten Dauer
[50 mmHg lag, wurde der Hund zurückgewiesen
und durch einen Ersatzhund ersetzt, der unter den gleichen Umgebungsbedingen
gehalten wurde.
-
Die
Dosen der Kolloid-Kontroll-Lösung
und der Hb-Lösung
wurden wie in Tabelle V angegeben verabreicht. Die hämodynamischen
Messungen wurden vor der Blutentnahme, vor Verabreichung der Dosis,
unmittelbar nach der Verabreichung der Dosis sowie 60 Minuten und
24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis vorgenommen. Nach der
60 Minuten-Messung erwachte der Hund aus der Narkose und wurde für hämodynamische
Messungen, die 24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis durchgeführt wurden,
erneut an Instrumente gelegt Tabelle
V
-
Alle
hämodynamischen
Parameter wurden statistisch analysiert, entweder mit einer Varianzanalyse (ANOVA)
oder eine Covarianzanalyse (ANCOVA) mit entweder dem Wert vor der
Blutentnahme oder dem Wert nach der Verabreichung der Dosis als
Covariat. Es wurden spezifische lineare Kontraste konstruiert, um
die Volumeneffekte der verabreichten Lösung zu testen, der Effekt
des Hb-Blutersatzmittels (Arzneimitteleffekt) und die Do sis-Wirkung
des Hb-Blutersatzmittels. Diese Tests wurden nur für Parameter
durchgeführt,
für welche
die Differenz zwischen den experimentellen Gruppen beim 0,05 Niveau
statistisch signifikant war. Vergleiche von spezifischen Variablen
zu verschiedenen Zeitpunkten wurden mit paarweisen Student-Tests
in jeder Gruppe durchgeführt.
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Der
arterielle Sauerstoffgehalt war in dieser Untersuchung ein Kriterium
für die
Wirksamkeit. Der arterielle Sauerstoffgehalt ist ein Maß für die Sauerstoff-Transportkapazität von zellulärem Hb und
Plasma-Hb sowie für
den im Plasma gelösten
Sauerstoff. In Abwesenheit von Plasma-Hb berechnet sich der arterielle
Sauerstoffgehalt aus der von gesättigtem
zellulären
Hb transportierten Sauerstoffmenge und dem Partialdruck des eingeatmeten
Sauerstoffs. Weil in dieser Untersuchung davon ausgegangen wurde,
dass das Plasma-Hb einen signifikanten Beitrag zum Sauerstoffgehalt
leistet, wurde der Sauerstoffgehalt direkt unter Verwendung eines
LexO2Con-K-Instruments (Chestnut Hill, MA) gemessen. Während des
Experiments wurde keine mit Sauerstoff angereicherte Luft verabreicht,
weil es nicht nötig
war und um die störenden
Effekte einer erhöhten
eingeatmeten Sauerstoffkonzentration auf die Messung des arteriellen
Sauerstoffgehalts zu vermeiden.
-
Die
mittleren arteriellen und venösen
Sauerstoffgehalte nahmen nach der Auslösung einer Anämie in allen
Gruppen um das vier- bzw. achtfache ab. Der arterielle Sauerstoffgehalt
stieg 60 Minuten nach Verabreichung der Dosis im Vergleich mit den
Werten vor Verabreichung der Dosis in allen mit Hb-Blutersatzmittel
behandelten Gruppen signifikant an und blieb 24 Stunden nach Verabreichung
der Dosis bei den Gruppen mit mittlerer und hoher Dosis deutlich
erhöht.
Der arterielle oder venöse
Sauerstoffgehalt veränderte
sich nach Verabreichung der Dosis in jeder der Kontrollgruppen nicht.
-
Wie
in 2 gezeigt, war der arterielle Sauerstoffgehalt
in den mit dem Hb-Blutersatzmittel
behandelten Gruppen im Vergleich mit den Kontrollgruppen 60 Minuten
und 24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis deutlich erhöht. 60 Minuten
und 24 Stunden nach der Verabreichung der Dosis war eine lineare
Dosis-Wirkungs-Beziehung zu erkennen. 60 Minuten nach der Verabreichung
der Dosis wurde für
den arteriellen Sauerstoffgehalt ein deutlicher Volumeneffekt nachgewiesen.
-
Auch
der venöse
Sauerstoffgehalt wurde in den mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten
Gruppen im Vergleich mit den Kontrollgruppen 60 Minuten und 24 Stunden
nach der Ver abreichung der Dosis deutlich erhöht. der Anstieg zeigte 60 Minuten
nach Verabreichung der Dosierung eine lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung,
jedoch nicht 24 Stunden danach.
-
Die
beobachtete Dosis-Wirkungs-Beziehung, die bei mit dem Hb-Blutersatzmittel
behandelten Gruppen im Unterschied des arteriellen und venösen (A-V)
Sauerstoffgehalts 60 Minuten nach Verabreichung der Dosis beobachtet
wurde, wurde den auf dem Fehlen eines Arzneimitteleffekts beruhenden
deutlichen Volumeneffekten sowie ähnlichen Beobachtungen von
Volumeneffekten in Kontrollgruppen 60 Minuten nach Verabreichung
der Dosis zugeschrieben. Die mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten
Gruppen zeigten nach 24 Stunden im Vergleich mit den kolloiden Kontrollgruppen
bei einer signifikanten linearen Dosis-Wirkungsbeziehung eine deutliche
Vergrößerung des
Unterschieds zwischen arteriellem und venösem (A-V) Sauerstoffgehalt.
Der A-V-Unterschied ist vor dem Hintergrund des Herzzeitvolumens
zu interpretieren. 24 Stunden nach Verabreichung der Dosierung war
der A-V-Unterschied in den Kontrollgruppen deutlich geringer als
bei den mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen. Eine mögliche Erklärung für diesen
Unterschied ist die, dass die Hunde der Kontrollgruppen auf ein
größeres Herzzeitvolumen
zurückgreifen
mussten, um den Bedürfnissen
des Sauerstoffverbrauchs bei peripheren Geweben nachzukommen. Die
mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen behielten einen
genügend
großen
A-V-Unterschied 24 Stunden nach Verabreichung der Dosis bei, um
die Bedürfnisse
der peripheren Gewebe ohne Grund für ein größeres Herzzeitvolumen zu befriedigen.
-
Zusätzlich zu
dem arteriellen Sauerstoffgehalt wurden in dieser Untersuchung auch
der arterielle Gesamtsauerstoffgehalt untersucht, der relativ zum
Beitrag von RBC-Hb
des Hundes (CaO2/g RBC Hb) normalisiert
war. Dieser Vergleich wurde unternommen um die Unterschiede im arteriellen
Sauerstoffgehalt unter den Gruppen mit Verabreichung einer Dosis
aufzuzeigen, das das RBS-Hb in allen Gruppen konstant war. Die mögliche Korrelation
zwischen den Konzentrationen von Plasma-Hb oder Gesamthämoglobin
und dem aerteriellen Sauerstoffgehalt würde ein brauchbares klinisches
Maß für die Wirksamkeit
abgeben. Wie in 3 gezeigt, zeigten
alle mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen 60 Minuten und
24 Stunden nach Verabreichung der Dosis (mit Ausnahme der Gruppe
mit niedriger Dosis nach 24 Stunden) einen deutlichen Anstieg des
CaO2/g RBC-Hämoglobins
gegenüber
den Werten vor der Verabreichung der Dosis. Der arterielle Sauerstoffgehalt
in Bezug auf den von RBC-Hb beigetragenen unterschied sich nicht
signifi kant in den Kolloidkontrollen zwischen dem Wert vor der Verabreichung
der Dosis und den Werten 60 Minuten oder 24 Stunden nach Verabreichung
der Dosis.
-
Der
arterielle Gesamtsauerstoffgehalt in Bezug auf den vom Hb der RBCs
beigesteuerten war in den mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen
im Vergleich mit den kolloiden Kontrollen 60 Minuten nach der Verabreichung
der Dosis mit einem signifikanten linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung
signifikant erhöht.
Ein signifikanter Dosis-Effekt trat auch 24 Stunden nach der Verabreichung
der Dosis mit einer signifikanten linearen Dosis-Wirkungs-Beziehung auf, aber der Arzneimitteleffekt
war nicht ganz signifikant (P < 0,06).
-
Die
Sauerstoffabgabe war ein anders Kriterium für die Wirksamkeit. Die Sauerstoffabgabe
wird auf Grundlage des arteriellen Sauerstoffgehalts und des Herzzeitvolumens
berechnet. Die Sauerstoffabgabe wird daher von allen physiologischen
Faktoren beeinflusst, welche einen Einfluss auf das Herzzeitvolumen
ausüben.
Die für
diese Untersuchung gewählte
Kontrolle war das synthetische Kolloid (RHEOMACRODEX-Saline, Pharmacia),
welches aus 10% Dextran 40 und 0,9% Saline besteht, wenn es das
intravaskuläre
Volumen expandiert und von dem nicht bekannt ist, dass es Sauerstoff
transportiert. Die Kontrolle lieferte einen Vergleich der äquivalenten
Volumenexpansion mit den kolloidalen Eigenschaften des Hämoglobins
im Hb-Blutersatzmittel.
-
Weil
erwartet wurde, dass jede Dosis des Hb-Blutersatzmittels einen unterschiedlichen
Volumeneffekt zeigt, wurden zwei Dosen der Dextranlösung als
Kontrollen für
den Volumeneffekt eingesetzt, so dass die Daten nur den Arzneimitteleffekt
der unterschiedlichen Dosen widerspiegeln würden. Dieser Vergleich wurde
für die
niedrigen und mittleren Dosen durchgeführt. Die Dosen der Kolloidkontrollen
wurden auf Grundlage der Dosen von Dextran 40 ausgewählt, welche
einen äquivalenten
Vergleich der onkotischen in vivo-Effekte der Testsubstanzen mit niedriger
und mittlerer Dosierung lieferten, wie dies aus den Ergebnissen
von Beispiel 2 ermittelt wurde.
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Der
Volumeneffekt wurde statistisch definiert, indem die mittlere Differenz
zwischen dem Kolloid mit mittlerer Dosierung (14 ml/kg) dem Kolloid
mit niedriger Dosierung (7 ml/kg) verwendet wurden. Die Arzneimittelwirkung
wurde durch Vergleich von jeder mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppe
mit ihrer entsprechenden Kolloidkontrolle ermittelt.
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Eine
lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung trat auf, wenn zwischen den mit
einer niedrigen Dosis des Hb-Blutersatzmittels behandelten Gruppen
und den mit einer mittleren Dosis des Hb-Blutersatzmittels behandelten
Gruppen ein statistisch signifikanter Unterschied zu erkennen war.
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Die
Sauerstoffabgabe wurde nach der Gleichung DO2 =
CO × CaO2 y 10/kg berechnet, in welcher CO das Herzzeitvolumen
und CaO2 den arteriellen Sauerstoffgehalt
bedeuten. Wie erwartet trat bei allen Behandlungsgruppen nach der
Auslösung
einer Anämie
ein zwei- bis dreifacher mittlerer Anstieg bei der DO2 auf.
Der Sauerstoffgehalt nahm genügend
ab, so dass das Halten des Sauerstoffverbrauchs auf Basisniveau
von einem Anstieg des Herzzeitvolumens und einer erhöhten Extraktion
von Sauerstoff herrühren
musste, was zu einem niederen venösen Sauerstoffgehalt führte. Wie
in 4 gezeigt, nahm die Sauerstoffabgabe
60 Minuten nach der Dosierung im Vergleich mit den Werten vor der
Dosierung in der mit niedriger Dosis des Hb-Blutersatzmittels behandelten
Gruppe um ca. 30% zu und war in den mit mittlerer Dosis des Hb-Blutersatzmittels
behandelten Gruppen größer als
100%. Der Unterschied war für
alle drei Dosierungsgruppen signifikant (p < 0,05). Die Kontrollgruppen zeigten über dies
Zeit hinweg keine signifikanten Unterschiede. 60 Minuten nach der
Dosierung war in allen Gruppen die DO2 signifikant
unterschiedlich mit signifikanten Arzneimittel- und Dosis-Effekten mit
linearer Dosis-Wirkungs-Beziehung. 24 Stunden nach der Dosierung
war unter den Gruppen kein Unterschied mehr in der Sauerstoffabgabe
bemerkt worden. Die Verbesserung bei der Sauerstoffabgabe 60 Minuten nach
der Dosierung für
alle mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen im Vergleich
mit ihren entsprechenden kolloiden Kontrollen war primär auf einen
mit der Dosis in Zusammenhang stehenden Anstieg des arteriellen
Sauerstoffgehalts zusätzlich
zu einer mäßigen Zunahme
des Herzzeitvolumens zurückzuführen.
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Der
Sauerstoffverbrauch wurde nach der Gleichung VO2 =
CO × CaO2 × 10
kg berechnet. Eine zwei- dreifache mittlere Abnahme der DO2 fand nach dem Auslösen der Anämie in allen Gruppen statt.
Es wurden keine statistisch signifikanten Unterschiede unter den
mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Kontrollgruppen oder in
einer Gruppe bemerkt, wenn die Werte vor der Dosierung mit den Werten
nach der Dosierung verglichen wurden.
-
Das
Sauerstoff-Extraktionsverhältnis
(VO2/DO2) für alle Gruppen
zeigte einen ungefähr
dreifachen Anstieg nach Auslösung
der Anämie.
Die Sauerstoff-Extraktionsverhältnisse nahmen
in allen mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen 60 Minuten
nach der Dosierung im Vergleich mut den Kontrollgruppen signifikant
ab. Zwischen den mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen
und den Kontrollgruppen wurden 24 Stunden nach der Dosierung keine
signifikanten Unterschied bemerkt.
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Das
mittlere Herzzeitvolimen stieg in allen Gruppen nach Auslösung der
Anämie
um 10% bis 39% an. Das Herzzeitvolumen war 24 Stunden nach der Dosierung
im Vergleich mut den Werten vor der Blutentnahme in den kolloiden
Kontrollgruppen signifikant größer, jedoch
nicht bei den mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen. Ein
signifikanter Volumeneffekt, der zu den signifikanten Unterschieden
beim Herzzeitvolumen zwischen den Kolloidgruppem mit niedriger und
mittlerer Dosis beitrug, war 60 Minuten nach der Dosierung evident.
Der Zuwachs des Herzzeitvolumens stand auch in Folge der Expansion
des intravaskulären
Volumens nach der Dosierung oder einem erhöhten sympathetischen Tonus
in Folge des Belastung mit der schweren Anämie mit einem erhöhten Schlagvolumen
in Verbindung. Eine signifikante Dosis-Wirkung zwischen den mit
dem Hb-Blutersatzmittel
mit niederiger und hoher Dosis behandelten Gruppen waren 60 Minuten
nach der Dosierung zu beobachten, aber nicht 24 Stunden nach der
Dosierung. Kein Unterschied im Herzzeitvolumen zwischen den mit
dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen und den kolloiden Kontrollgruppen
war 60 Minuten oder 24 Stunden nach der Dosierung zu erkennen.
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Der
Wedge-Druck (PAWP) der Lungenschlagader änderte sich während der
Auslösung
der Anämie nicht.
Der PAWP nahm in der Kolloid-Gruppe mit niedriger Dosis 60 Minuten
nach der Verabreichung der Dosis im Vergleich mit den Werten vor
Verabreichung der Dosis signifikant ab blieb in der Kolloid-Gruppe
mit mittlerer Dosis unverändert.
Der PAWD in den mit dem Hb-Blutersatzmittel in mittlerer und hoher
Dosierung behandelten Gruppen war 60 Minuten nach der Dosierung
im Vergleich mit den Werten vor Verabreichung der Dosis in linearer
Dosis-Wirkungs-Beziehung signifikant angestiegen. Der erhöhte PAWD
widerspiegelte 60 Minuten nach der Dosierung eine Dosis-abhängige Zunahme
des intravaskulären
Volumens. 60 Minuten oder 24 Stunden nach der Dosierung wurde zwischen
den mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen und den Kontrollgruppen
kein signifikanter Arzneimitteleffekt entdeckt. 60 Minuten nach
der Dosierung wurde in der Kolloid-Kontrollgruppe ein signifikanter
Volumeneffekt nachgewiesen.
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In
allen Gruppen wurden nach der Auslösung der Anämie der systolische, diastolische
und mittlere arterielle Blutdruck signifikant ab und stiegen dann
unmittelbar nach der Dosierung signifikant an. Die Abnahme des systolischen
arteriellen Blutdrucks nach Auslösung
der Anämie
stand wahrscheinlich mit einer Abnahme des peripheren vaskulären Widerstands
in Folge der verringerten Viskosität des Blutes als Folge der
Anämie in
Zusammenhang. 60 Minuten nach der Dosierung unterschieden sich der
systolische, diastolische und mittlere arterielle Blutdruck beider
Kontrollgruppen nicht signifikant von den Werten vor der Dosierung.
Der systolische, diastolische und mittlere Druck der Kolloidkontrolle
mit niedriger Dosis unterschieden sich 24 Stunden nach der Dosierung
im Vergleich mit den Werten vor der Dosierung nicht signifikant.
Im Gegensatz dazu war die Zunahme der systolischen, diastolischen
und mittleren Drücke
in allen mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen 60 Minuten
und 24 Stunden nach der Dosierung im Vergleich mit den Werten vor
der Dosierung statistisch signifikant. Die systolischen, diastolischen
und mittleren Blutdrücke
der mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen waren 60 Minuten
aber nicht 24 Stunden nach der Dosierung signifikant höher als
bei den entsprechenden kolloiden Kontrollgruppen.
-
60
Minuten nach der Dosierung wurden im Vergleich mit den Werten vor
der Dosierung signifikante Zunahmen der systolischen, diastolischen
und mittleren Drücke
der Lungenschlagader in den mit Hb-Blutersatzmittel mit mittlerer
und hoher Dosis behandelten Gruppen beobachtet. Die Zuwächse blieben
24 Stund nach der Dosierung in der mit Hb-Blutersatzmittel mit mittlerer Dosis
behandelten Gruppe für
den diastolischen Lungenschlagaderdruck bestehen. Zusätzlich zeigte
24 Stunden nach der Dosierung die Kolloidgruppe mit niedriger Dosis
im Vergleich mit den Werten für
den mittleren Druck der Lungenschlagader vor der Dosierung einen
statistisch signifikanten Anstieg. Dieser Anstieg wurde als klinisch
signifikant angesehen. Die Anstiege im systemischen arteriellen
systolischen und diastolischen Blutdruck 60 Minuten nach der Dosierung
von Hb-Blutersatzmittel
im Vergleich mit den Werten vor der Dosierung waren ein direkter
Arzneimitteleffekt des Hb-Blutersatzmittels. Der diastolische Druck
blieb in den Kolloid-Kontrollgruppen
unverändert,
was wahrscheinlich das Ergebnis eines verminderten peripheren vaskulären Widerstandes
war.
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Es
wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen mit dem Hb-Blutersatzmittel
behandelten Gruppen und den Kontrollgruppen für den systolischen Druck der
Lungenschlag ader entweder 60 Minuten oder 24 Stunden nach der Dosierung
gefunden. Im Gegensatz dazu unterschieden sich der diastolische
und der mittlere Druck der Lungenschlagader signifikant in Bezug
auf das Volumen, das Arzneimittel und die Dosis-Wirkungen 60 Minuten,
aber nicht 24 Stunden, nach der Verabreichung der Dosis.
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Der
Gesamthämoglobingehalt
nahm bei der Blutentnahme ungefähr
um das vierfache oder mehr ab. Mit Hb-Blutersatzmittel behandelte
Gruppen zeigten 60 Minuten und 24 Stunden nach der Dosierung einen
dosisabhängigen
Anstieg des Gesamthämoglobingehalts
im Vergleich mit den entsprechenden Kolloid-Kontrollgruppen.
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Die
Plasma-Hämoglobin-Konzentrationen
stiegen 60 Minuten und 24 Stunden nach der Dosierung in den mit
Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen im Vergleich mit den entsprechenden
Kolloid-Kontrollgruppen dosisabhängig
an. Die Zuwächse
der Plasma-Hämoglobin-
und Gesamthämoglobin-Konzentrationen nach
der Dosierung in allen mit Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen
im Vergleich mit den entsprechenden Kolloid-Kontrollgruppen waren dem Hämoglobingehalt
des Hb-Blutersatzmittels zuzuschreiben. Der dosisabhängige signifikante
Anstieg hielt 24 Stunden an stand in Korrelation mit dem anhaltenden
Zuwachs des arteriellen Sauerstoffgehalts.
-
Zusammengefasst
war die Wirkung auf die Behandlung mit dem Hb-Blutersatzmittel linear,
d.h. 60 Minuten nach der Verabreichung der Dosis war die Verbesserung
der Sauerstoffabgabe und der hämodynamischen
Eigenschaften umso größer, je
größer die
Dosis für
das Hb-Blutersatzmittel war. Der aufrecht erhaltene arterielle Sauerstoffgehalt
und normale klinische Symptome beim Atmen von Raumluft stützen eine
heilsame biologische Wirkung des Hb-Blutersatzmittels, welche in
den mit Dosen von 30 ml/kg und 45 ml/kg Hb-Blutersatzmittel behandelten Gruppen
24 Stunden andauern. Die Clearance des Hb-Blutersatzmittels ist auch verantwortlich
für die
bei der Sauerstoffabgabe und den hämodynamischen Effekten 24 Stunden
nach der Dosierung beobachteten Veränderungen. Schließlich stützen die
Ergebnisse aus dieser Untersuchung die Wahl einer Dosis, die von
30 ml/kg bis 45 ml/kg reicht. Beide dieser Dosierungsgruppen zeigten
bei den Parametern für
die Wirksamkeit statistisch signifikante Unterschiede von entsprechenden
Kontrollgruppen und die Dosis-Wirkungs-Beziehung war linear.
-
Die
logische klinische Grundlage für
diesen Dosisbereich beruht auf der Tatsache, dass ein stark anämischer
Hund (z.B. mit einem Hämatokrit
von < 15% mit deutlichen
klinischen Symptomen) von einer höhern Dosis einen Nutzen ziehen
könnte,
wie sich dies durch die lineare Dosis-Wirkungs-Beziehung eines besseren arteriellen
Sauerstoffgehalts und einer besseren Sauerstoffabgabe zeigt. Eine
konservativere Dosis jedoch wäre
für einen
Hund angezeigt, der anfällig
für eine
intravaskuläre
Volumen-Überbelastung
ist. Der dosisabhängige
vorübergehende
Anstieg im Wedge-Druck der Lungenschlagader und den 60 Minuten nach
der Verabreichung der Dosis bei mit dem Hb-Blutersatzmittel behandelten
Gruppen beobachteten Drücken
der Lungenschlagader würde
eine Verwendung von höheren
Dosen bei dieser Population von Hunden beschränken. Daher würde in einer
breiten Hundepopulation, in welcher der Grad der Anämie und
der Status des intravaskulären
Volumens feststehen, ein Dosierungsbereich von 30–45 ml/kg
effektiv sein.
-
BEISPIEL 5
-
UNTERSUCHUNG
DER DOSIS-WIRKUNGS-BEZIEHUNG BEIM MENSCHEN
-
Diese
Untersuchung wurde durchgeführt,
um die Sicherheit und Toleranz steigender Raten einer intravenösen Verabreichung
des Hb-Blutersatzmittels (iom Folgenden als HBOL bezeichnet) auf
hämodynamische, neuroendokrine
und hämatologische
Parameter beim Menschen zu bewerten. Die Testpersonen waren normale,
gesunde, männliche
Erwachsene (70–90
kg) mit einem Alter zwischen 18 und 45 Jahren. Während der Untersuchung wurden
die Testpersonen auf eine kontrollierte isokalorische Diät von 55%
Kohlenhydraten, 30% Fett (Verhältnis
von mehrfach ungesättigten
zu gesättigten
Fettsäuren
2:1), 15% Protein und 250 mÄqu Natrium
pro Tag gesetzt. Die Flüssigkeitsaufnahme
betrug 3000 ml/Tag, wobei koffeinhaltige Getränke vermieden wurden. Eine
gleichzeitige Einnahme von Medikamenten wurde ebenfalls vermieden.
Ferner wurden bei dieser Untersuchung von den Testpersonen auch
kein Alkohol oder Tabak konsumiert.
-
Die
12 untersuchten Personen wurden in drei Testgruppen eingeteilt.
In jeder Testgruppe erhielten drei Personen HBOL und eine Person
diente als Kontrolle, welche Ringer Lactat-Lösung
erhielt. Jede Testgruppe erhielt unterschiedliche Raten einer HBOL-Infusion.
Die Untersuchung wurde als Rate Escalation-Blindversuch über einen
Zeitraum von 30 Tagen durchgeführt.
-
Während der
stationären
Phase am Tag 1 der Untersuchung wurde jedem Patienten ei kleiner
arterieller Messkatheter in die Radialis der nicht dominanten Hand
eingeführt.
Der Einführungsort
wurde mit einer antiseptischen Lösung
(Alkohol und/oder Iod) gereinigt und dann eine kleine menge 1%–2% anästhetischer Lidocain-Lösung subkutan über dem
Ort der Radialis injiziert. Der Arterienkatheter wurde eingesetzt,
um den Blutdruck zu überwachen
und um die Bestimmung der Blutgase zu erleichtern. Ein bis zwei
Stunden danach hatten wurde allen Personen in eine Vene an einem
Arm ein großlumiger
intravenöser
Katheter (eine Nadel von 16 Gauge in der Ellenbeuge) eingepflanzt.
Jede Person wurde dann einer Venenpunktion von 750 ml (1,5 Einheiten)
Vollblut in weniger als 15 Minuten unterzogen, gefolgt on einer
isovolämischer
Blutverdünnung durch
Infusion von 2250 ml Ringer Lactatlösung über einen Zeitraum von 2 Stunden.
-
Unter
Einsatz einer Steriltechnik wurden sodann 45 Gramm (346 ml) HBOL
intravenös
infundiert, indem das HBOL nacheinender durch einen standardisierten
80 μm Blutfilter
und einen 5 μm
Filter filtriert wurde und dann wurde das HBOL durch den großlumigen
intravenösen
Katheter in die Armvene von jeder Person aus den Testgruppen 1,
2 und 3 mit Geschwindigkeiten von 0,5 g/min, 0,75 g/min bzw. 1,0
g/min infundiert.
-
Gleichzeitig
erfuhr jede Person über
den Radialis-Katheter eine Überwachung
der Invasion mittels Reihentests der Lungenfunktion, einer Beurteilung
der Herzfunktion, mehrfachen hämatologischen,
chemischen und Harn-Labortests, die während der ersten 28 Stunden
nach Beginn der HBOL-Infusion routinemäßig und häufig durchgeführt wurden.
-
Danach
wurden in der ambulanten Phase (Tage 2–29) in den ersten vier Tagen
nach der Infusion täglich
und dann einen Monat lang jede Woche Laboruntersuchungen, Vitalzeichen,
ECGs und medizinische Ereignisse durchgeführt bzw. aufgenommen Bemerkenswert
war, dass während
des Tages 1 die hämodynamischen
Werte im Allgemeinen für
den systolischen, diastolischen und mittleren arteriellen Druck
bei den mit HBOL behandelten Gruppen höher lagen als bei den Kontrollen.
Obwohl es eine beachtliche Variationsbreite im Blut gab, stehen
die Daten für
den Druck im Einklang mit der Aktivität des Patienten (z.B. bei Mahlzeiten oder
bei Benutzung des Badezimmers) und dem Tagesrhythmus. Die mit HBOL
behandelten Personen wiesen im Allgemeinen für den systolischen Blutdruck
(ca. 5–15
mmHg), den diastolischen Blutdruck (ca. 5–10 mmHg) und den mittleren
arteriellen Druck (ca. 10 mmHg) nur während des Tages 1 höhere Werte
auf als die Kontrollen. Die Werte neigten dazu, während der
Stunden 8–12
ihren Peak zu erreichen und kehrten während des Schlafs und nach
Entfernung des arteriellen Katheters wieder auf Basisniveau zurück. Der
Puls lag im Allgemeinen am Tag 1 in allen mit HOBL behandelten Gruppen
im Vergleich mit den Kontrollen etwa 10 Schläge niedriger. der Tiefstpunkt
des Pulsabfalls wurde innerhalb der ersten 15 Minuten der Infusion
beobachtet. Nach 24 Stunden waren die Werte in allen Testgruppen ähnlich.
-
Der
Herzindex fiel während
der ersten Stunde der Infusion um ca. 1–2 l/min/m2,
blieb während
der Stund 4 bis zu 1 l/min/m2 unter dem
Wert für
die Kontrollen und kehrte dann in Stund 4 zum Basisniveau zurück. Der
Herzindex stieg auch währen
der aktiven Zeiten (wie oben) des Patienten an.
-
Der
periphere Gesamtwiderstand verlief parallel mit den Veränderungen
des Blutdrucks, die Werte kehrten jedoch binnen zwei Stunden auf
Basisniveau zurück.
Der vorübergehende
Anstieg des systemischen Blutdrucks zusammen mit dem Anstieg des
peripheren Gesamtwiderstands und dem Abfall des Herzindex kam nicht
unerwartet. Es ist wichtig, zu betonen, dass es keinen Unterschied
in der Geschwindigkeit der Verabreichung und der Größe dieser
hämodynamischen
Wirkungen und dass kein Eingreifen angezeigt war.
-
Die
Lungenfunktionstests (einschließlich
der Mehrfachbestimmungen der Spirometrie und der Lungenvolumina)
sowie die Messungen des arteriellen Blutgases waren nicht bemerkenswert.
Was bemerkenswert war, war die die gesteigerte Diffusionskapazität, welche
in den mit HOBL behandelten Gruppen beobachtet wurde. Der 10–15% Anstieg
der Diffusionskapazität
war im Vergleich mit dem 10% Abfall bei den Kontrollen bis zu 24
Stunden statistisch signifikant. Diese Befunde waren wegen des Ausmaßes der
Phlebotomie und der Blutverdünnung,
denen alle Gruppen unterzogen wurden, besonders wichtig, Anders
als erwartet waren in den hämatologischen
Untersuchungen mit dem vorübergehenden
Rückgang
von Hämoglobin,
Hämatokrit
und Zahl der roten Blutkörperchen
und der Serumproteine die Labortests für Hämatologie und Serumchemie nicht bemerkenswert.
Eine Ausnahme bildeten das Serum-Eisen und das Ferritin, welche
bei den Stunden 6 bzw. 48 nach Verabreichung des HOBL Peak-Werte
zeigten.
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Die
chemischen Messungen beim Serum waren nicht bemerkenswert, mit Ausnahme
von einer Person (# 10), bei welcher ein vorübergehender Anstieg bei den
Serum-Transaminasen
und der Lipase zu verzeichnen war. Es ist wichtig, festzuhalten,
dass bei dieser Person keinerlei klinisch signifikante medizinische Vorkommnisse
(z.B. Schluckstörungen
oder Bauchschmerzen) zu verzeichnen waren, welche mit dem Zeitpunkt
des Auftretens der erhöhten
Werte für
diese Enzyme zusammenfielen. Die genaue Ätiologie dieser anomalen Laborwerte
ist unklar, aber vorhergehende Untersuchungen legen nahe, dass eine
vorübergehende subklinische
Verkrampfung des Oddi-Sphinkter oder von anderen Abschnitten des
Leber/Galle- und Pankreasgangsystems eine Rolle spielen könnten. Es
ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass diese Veränderungen vorübergehend
(und nicht von Bauchbeschwerden begleitet) und ohne ersichtliche
Folgeerscheinungen waren. Im dem nach der Dosierung aufgenommenen
Ultraschallbild der Gallenblase von Person #10 waren keine signifikanten
Veränderungen
zu erkennen.
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Die
Urinanalyse war über
die ganzen Untersuchungen hinweg nicht bemerkenswert. Während der
Untersuchungen gab es bei den Personen keinerlei nachweisbare Hämoglobinspuren
im Harn. Zusätzlich
war während
der Zeit der Blutverdünnung
die Kreatinin-Clearance wie erwartet geringfügig erhöht, während das Adenosindeaminase-Bindungsprotein
im Harn, die Elektrolyte (Natrium, Kalium, Chlorid), Eisen, Mikroalbumin,
NAG (N-Acetyl-β-glucosaminidase)
und der Harnstickstoff aus Harnstoff nicht bemerkenswert waren.
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In
Abhängigkeit
von der Verabreichungsgeschwindigkeit wurden keine ersichtlichen
Veränderungen bei
der Mehrzahl der pharmakokinetischen Parameter beobachtet. Vor und
nach dem Beginn der HBOL-Infusion wurden für eine Größenausschluss-(Gelfiltrations)-Chromatographie (SEC)-Analyse
des Gesamthämoglobins
und der offensichtlichen Molekulargewichtsfraktionen des Hämoglobins
regelmäßig aufeinander
folgende Blutproben und zusätzliche
Urinproben gesammelt. Es wurden nur sporadische Konzentrationen
von Plasma-Dimmer-Fraktionen beobachtet, welche jede pharmakokinetische
Analyse ausschließen.
Die einzigen statistisch signifikanten Unterschiede (p < 0,05) wurden bei
der Tetramer-Volumen-Verteilung (nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit
ab), der erreichten maximalen Tetramer-Konzentration (nimmt mit
zunehmender Geschwindigkeit zu) und der Zeit des Auftretens der
maximalen Tetramer-Konzentration (nimmt mit zunehmender Geschwindigkeit
ab) beobachtet.
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Die
beobachteten medizinischen Vorkommnisse standen mit den erwarteten
Befunden zur Phlebotomie (z.B. eine vasovagale Episode), zu den
mehrfachen Lungenfunktionstests (Aerophagie, Aufstoßen oder abdominales "Gas"), zu der Einführung in
die Arterienbahn (z.B. Schmerz oder nervöses Zittern) oder zu abdominalen
Beschwerden (z.B. assoziiert mit der Einnahme des Eisen-Supplements)
in Einklang. Obwohl es so aussah, als gäbe es einen Hintergrund für unspezifische
vorübergehende
Darm-"Gase", kamen keine Fälle von
offenkundigen Bauchschmerzen oder Dysphagie. Zusätzlich gab es keine Korrelation
dieser Symptome mit irgendwelche Veränderungen bei den Serum-Transaminasen
oder der Lipase.
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Zusammengefasst
wurde HBOL gut vertragen. Obwohl es kleine vorübergehende Anstiege beim Blutdruck
und dem peripheren Gesamtwiderstand mit gleichzeitigem Abfall des
Herzindex während
der ersten zwei Stunden der Infusion gab, waren die hämodynamischen
Befunde nicht bemerkenswert. Die Erhöhung der Diffusionskapazität war während der
ersten 24 Stunden bei den mit HOBL behandelten Gruppen größer als bei
den Kontrollen.
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BEISPIEL 6
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WIRKUNG VON
HOBL AUF DEN MENSCHEN BEIM FAHRRADTEST
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Diese
Untersuchung wurde durchgeführt,
um die Übungskapazität von Personen
zu bestimmen, denen eine autologe Transfusion von HBOL verabreicht
wurde. Spezifische Endpunkte waren die Lungenfunktion (z.B. die
Diffusionskapazität
und die Milchsäure-Spiegel und der pO2), die hömodynamischen
Werte (z.B. die Herzfrequenz, der Herzindex und der Blutdruck) sowie
die Belastungstoleranz (z.B. die Ausdauer, die Arbeitsbelastung
und die anaerobe Schwelle). Die Personen waren sechs normale, gesunde
Menschen männlichen Geschlechts
mit einem Alter von 18–45
Jahren. Eine Person wurde in der Untersuchung ausgetauscht, da sie das
Venenpunktionsvolumen in weniger als 15 Minuten nicht erreichen
konnte. Die Untersuchung wurde als randomisierter Zweifach-Crossover-Blindversuch durchgeführt.
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Alle
Personen hatten eine Venenpunktion von 750 ml, gefolgt von einer
Ringer Lactat [3:1]-Infusion und entweder einer autologen Transfusion
(ATX) oder 45 g HBOL. Das ATX oder HBOL wurde über 90 Minuten mit 0,5 g/min
verabreicht. Am Tage vor der Phlebotomie und etwa 45 Minuten nach
der Infusion von ATX oder HBOL wurden Fahrrad-Belastungstests durchgeführt. Der
gleiche Ablauf wurde eine Woche später wiederholt und die Personen
einer Cross-over-Behandlung unterzogen.
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Am
Tag der Dosierung (Tage 1 und 8) wurde allen Personen eine Arterienleitung
in eine Radialis eingesetzt, sie wurden an Geräte für eine Kardia-Telemetrie und
Impedanz-Kardiographie
angeschlossen und dann erfolgte eine Venenpunktion (PBX) von 750
ml Vollblut (< 15
Minuten). Darauf erfolgte eine Infusion von 2250 ml Ringer Lactatlösung (RL) über einen
Zeitraum von zwei Stunden (der isovolämischen Blutverdünnungs-Phase).
Die Personen erhielten dann entweder HBOL (45 g [ca. 346–360 ml]
mit einer Geschwindigkeit von 0,5 g/min über einen Zeitraum von 90 Minuten)
oder ATX (110–120
g Hämoglobin
[ca. 750 ml] mit derselben Geschwindigkeit und über dieselbe Zeit wie beim
HBOL). Der BEST erfolgte ca. 45 Minuten nach dem Ende von jeder
Infusion. Aufeinander folgende Messungen der arteriellen Blutgase,
der Hämatologie,
der Chemie sowie die Urintests erfolgten intensiv während des
24-stündigen
Zeitraums an den Zagen 1 und 8. Eine Reihennachbehandlung erfolgte
ambulant zwischen den Dosierungen und über einen Zeitraum von 1 Monat, nachdem
alle Dosierungen beendet waren.
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Die
Personen waren in der Lage, während
der HBOL- und ATX-Zeiten bis zu ähnlichen
Belastungsniveaus zu üben.
Die Sauerstoffaufnahme (VO2) und die Produktion
von Kohlendioxid (VCO2) an der anaeroben Schwelle
waren nahezu identisch. Die aktuelle Arbeitsbelastung in METS, die
Watt, der Puls (als % des maximalen Pulses), die Zeit bis zur anaeroben
Schwelle, das Atemhubvolumen (VT) und das Minutenvolumen (VE) waren
ebenfalls ähnlich.
Die Werte für
die arteriellen Blutgase waren während
des HBOL- und ATX-Zeitraums ähnlich.
Die kleinen Verringerungen beim pH und Bicarbonat bei einem Anstieg
des Milchsäurewertes
steht mit den erwarteten Befunden an der aeroben Schwelle in Einklang.
Die Ergebnisse dieser Fahrradtests zeigten, dass die Belastungskapazität (definiert
als Zeit und Arbeitsbelastung bis zum Erreichen der anaeroben Schwelle)
am Basisniveau und nach den Infusionen von jeder autologen Transfusion
oder von HBOL ähnlich war.
Speziell war die Hämodynamik
beim systolischen, diastolischen und mittleren arteriellen Druck
während des
HOBL-Zeitraums mit geringfügig
höheren
werten (-5 mmHg) bemerkenswert. Gleichartig wie der Anstieg des
Blutdrucks war der Anstieg peripheren Gesamtdrucks, im Allgemeinen
innerhalb der ersten vier Stunden. der Herzindex fiel während des
HBOL-Zeitraums (-0,5 l/min/m2). Der Puls
war während
des HBOL-Zeitraums etwa 5–10
Schläge
niedriger als während
des ATX-Zeitraums. Diese Befunde sind in den HBOL-Untersuchen beobachtet
worden und waren von geringem klinischen Interesse.
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Die
Lungenfunktionstests waren nicht bemerkenswert, mit Ausnahme der
Diffusionskapazität
nach den AEX- und HBOL-Infusionen mit einem 14% Anstieg über das
Basisniveau. Die Personen waren in der Lage, eine ähnliche
Arbeitsbelastung während
der HBOL- und ATX-Zeiten zu erreichen. Die Messungen der arteriellen
Blutgase währen
einer Peak-Belastung
(anaerobe Schwelle) waren in beiden Zeiträumen ähnlich, aber der arterielle
pO2 tendierte während des HBOL-Zeitraums zu
einem höheren
Wert. Die Milchsäurespiegel im
Plasma waren während
des HBOL-Zeitraums niedriger als im ATX-Zeitraum. Die übrigen Stoffwechselmessungen
zeigten, dass der Sauerstoffverbrauch, die Produktion von Kohlendioxid
sowie der Energieverbrauch des Stoffwechsels während des HBOL-Zeitraums größer waren
als während
des ATX-Zeitraums. Der oben erwähnte
Vergleich ist grob geschätzt
etwa ein Gramm HOBL zu 3 Gramm ATX. Die Diffusionskapazität in Verbindung
mit den Beobachtungen zu VO2 und VCO2 zeigt, dass pro Gramm HBOL mehr Sauerstoff
an das Gewebe geliefert wird als pro Gram ATX. Es wird gewöhnlich angenommen,
dass die Diffusionskapazität
direkt mit dem Hämoglobinspiegel
variiert, es liegt jedoch nahe, dass 1 Gramm Plasma-Hämoglobin
die Diffusionskapazität
um genau soviel erhöhen
kann wie 3 Gramm RBC-Hämoglobin.
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Die
Laborversuche waren bemerkenswert für kleine aber vorübergehende
Anstiege von ALT, AST, 5'-Nucleotidase,
Lipase und Kreatinkinase während
des HBOL-Zeitraums. Beim Urin gab es keine anomalen Befunde.
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Die
hämatologischen
Untersuchungen standen mit denen in Beispiel 5 in Einklang.
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Die
beobachteten medizinischen Vorkommnisse standen mit den erwarteten
Befunden zur Phlebotomie (z.B. eine vasovagale Episode), zu den
Mehrfachen Lungefunktionstests (z.B. Aufstoßen oder Bauch-"Gase") zur Einsetzung
einer Arterienleitung (z.B. Schmerz oder nervöses Zittern über dem
Ort der Einführung) oder
zu zahlreichen alltäglichen
Beschwerden, welche bei normalen Personen im Verlauf eines Monats
wahrgenommen werden könnten
(z.B. Kopfschmerzen, eine Infektion der oberen Atmungswege oder
ein Schnupfen im Einklang. Die eine Person (Person #105), welche
eine abdominale "Gas"-Entwicklung und einen Druck im mittleren
Epigastrium verspürte,
aber ohne Dysphagie, lässt
noch andere Magen-Darm-Beschwerden vermuten, welche in vorigen HBOL-Studien
beobachtet worden sind. L-Arginin wurde als therapeutische Maßnahme auf
der Grundlage des Konzepts eingesetzt, dass Hämoglobin die endogene Stickoxid-Funktion
stören kann
(Stickoxid ist bei der Entspannung der glatten Muskulatur im Magen-Darm-Trakt
unerlässlich,
besonders in der Speiseröhre
und im Darm). L-Arginin ist das Substrat, für welche die Stickoxidsynthase
Stickoxid produziert. Falls das Hämoglobin zu einer Verminderung
des Stickoxidgehalts führ
(vielleicht durch eine Anbindung von Häm an das Stickoxid), könnte die
Verabreichung von L.Arginin theoretisch von Nutzen sein. Die Person erhielt
offenbar durch das L-Arginin über
einen Zeitraum von zwei Stunden eine vorübergehende Erleichterung von
seinen Symptomen. Dies ist kein unerwarteter Befund, da die Halbwertszeit
von L-Arginin im Plasma etwa eine Stund beträgt. Unglücklicherweise traten einige
Nebenwirkungen (Übelkeit,
Erbrechen) auf und die Infusion wurde angehalten. Wir entschlossen
uns, ihm zwei Dosen eines Anticholinergikums, eines Antispamodikums,
Hyoscyamin, zu verabreichen. Dies fuhr offensichtlich weiterhin
damit fort, die Symptome des abdominalen "Gases" und des Drucks zu vermindern. Die Person
hatte keine weiteren Beschwerden oder Folgeerscheinungen.
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HBOL
war zusammenfassend mit einer besseren Versorgung mit und Nutzung
von Sauerstoff während
der Arbeits- und Ruhephasen verbunden. HBOL lieferte ein ähnliches
Spektrum von hämodxnamischen Daten,
Sicherheit bei den Laborergebnissen, pharmakokinetischen Daten und
medizinischen Ereignissen zu dem, was zuvor beobachtet worden ist.
Ein Eingreifen mit L-Arginin kann zu einem Umschlag der Symptome im
Magen-Darm-Trakt
führen,
sein Einsatz wurde aber durch Übelkeit
und Erbrechen eingeschränkt.
Der Einsatz einer Therapie mit einem Anticholinergikum könnte bei
der Behandlung der im Magen-Darm-Trakt auftretenden Symptome wertvoll
sein.
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ÄQUIVALENTE
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Der
Fachmann erkennt oder ist in der Lage, nur durch routinemäßiges Herumexperimentieren
viele Äquivalente
zu den spezifischen Ausführungsformen
der hier beschriebenen Erfindung aufzufinden. Diese oder alle anderen
derartigen äquivalenten
Ausführungsformen
sollen von den folgenden Ansprüchen
mit umfasst werden.