DE7537747U - Permanentmagnet zum Implantieren - Google Patents

Permanentmagnet zum Implantieren

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Description

1H7/75 Fk/Ca
6.11.1975
BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden (Schweiz)
Permanentmagnet zum implantieren
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Permanentmagnet zum Implantierenj insbesondere in Augenlider.
Augenlider haben bekanntlich die Aufgabe, die Augen einerseits von störenden Umwelteinflüssen zu schützen und andererseits die Augen selbst vor dem Austrocknen zu bewahren. Dementsprechend muss bei Schliessunfähigkeit eines Auges (Lagophtalmus) diese Aufgabe durch künstliche Mittel übernommen bzw. unterstützt werden. Analog gilt dies auch bei der Unfähigkeit die Augenlider willkürlich zu öffnen (Ptosis).
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Die moderne Technologie leistungsfähiger Permanentmagnete ermöglichte es j zu diesem Zweck mit Erfolg Magnete in Augenlider zu implantieren. Vgl. W.D. Mühlbauer, H. Segeth, A. Viessmann, "Restoration of Lid Function in Facial Palsy with Permanent Magnets", Abstract book of II. Congress of the European Section of International Confederation of Plastic Reconstructive Surgery, Madrid 1973«
Derartige Magnete werden in Bogenform ausgeführt, paarweise für die individuelle Lidkrümmung aus einer Vielzahl von Magneten unterschiedlicher Krümmungsradien und Querschnitte ausgesucht und anschliessend ins Ober- und Unterlid einzeln implantiert. Ein Anpassen der Magnete etwa durch Nachbiegen birgt die Gefahr eines Bruchs des spröden Magnetkörpers in sich. Aus diesem Grunde sind die möglichen Anpassungsarbeiten lediglich auf ein Verkürzen des Magnetkörpers, beispielsweise durch Trennschleifen, beschränkt.
Es'ist Aufgabe der Erfindung, einen Permanentmagnet der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welcher auf einfache Weise der individuellen Lidkrümmung angepasst und im Gewebe sicher verankert werden kann. Ausserdem sollen die an sich nicht gewebeverträglichen Hochleistungs-Permanentmagnete aus Seltene-Erden-Kobalt legierungen 3 wie beispielsweise solche aus SmCo1-S
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verwendet und dadurch die Magnetmassen minimalisiert werden.
Die zur Lösung der Aufgabe dienende Erfindung ist dad.urch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Magnetkörper von einem aus duktilem, geviebeyert-rägliehen Material bestehenden Hüllkörper wenigstens annähernd formschlüssig umfasst sind, dass der Hüllkörper wenigstens annähernd gasdicht ist und wenigstens eine Einschnürung in radialer Richtung aufweist.
Durch den im Patentanspruch genannten Hüllkörper gelingt eine Gliederung des Permanentmagnets. Diese Gliederung ergibt den Vorteil einer Anpassungsmöglichkeit des Permanentmagnets durch Biegen und begünstigt eine sichere Verankerung im zu implantierenden Gewebe.
Anhand von Zeichnungen wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Augenlid-Permanentmagnet im Schnitt 3 in gestreckter Darstellung3
Fig. 2 eine Variante eines eingebauten Ab standhalt err s zwischen den Magnetkörpern aus Fig. 1,
7537747 11.08.77
I 4 « *
k - 147/75
Fig. 3 die schematische Darstellung der endseitigen Verschlüsse des Augenlid-Permanentmagnets aus Fig. 1.
Ein Augenlid-Permanentmagnet3 Fig. 1, weist 3 Magnetkörper I3 2, 3 auf. Ein Hüllkörper U umfasst die Magnetkörper 1, 2, 3 mindestens auf ihren Längsseiten und weist endseitig die Verschlüsse S3 10 auf. Zwischen den einzelnen Magnetkörpern 1, 2, 3 sind Abstandhalter 7, 8 vorhanden, welche durch Einschnürungen 5, 6 zentriert we Men.
Die Magnetisierung der Magnetkörper 1, 2, 3 ist in Fig. 1 senkrecht zur Zeichnungsebene und gleichsinnig. In Fig. 3 ist die Magnetisierungsrichtung durch N = Nordpol und S = Südpol gekennzeichnet.
Die Magnetkörper 1, 2, 3 bestehen aus gesintertem SmCo1. und sind durch den Hüllkörper 4 in ihrer Lage fixiert. Die Abstandhalter 7, 8 bestehen aus synthetischem Gummimaterial und sind entsprechend deformierbar, so dass der Augenlid-Permanentmagnet nach Art eines Polygons auf die gewünschte, zur Implantation in das entsprechende Augenlid günstige Bogenform eingestellt werden kann.
Ein runder Abstandhalter 70 ist aus Fig. 2 ersichtlich.
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Dieser Abstandhalter 70 erlaubt relativ grosse Knickungen
im Polygon einzustellen und braucht nicht notwendigerweise deformierbar zu sein.
Die endseitige Ausbildung des Verschlusses 10 ist gemäss
Fig. 3 durch Falten entstanden. Die äussere Form des Hüllkörpers ist, wie diejenige der umfassten Magnetkörper I3
2j, 3 rechteckförmig mit abgerundeten Kanten. Die für implantierte Körper notwendige, allseitige Rundung ist an
den Verschlüssen 9j 10 durch Verschweissen der Enden erzielt worden, wodurch auch die gewünschte Abdichtung gegenüber in den Permanentmagneten eintretenden Gewebeflüssigkeiten oder eventuell aus den Permanentmagneten austretenden Gasen gewährleistet ist.
Der Hüllkörper 4 ist aus Goldfolie angefertigt, könnte jedoch auch aus anderen, medizinisch erprobten Metallen oder Kunststoffen hergestellt werden. Die auf Grund der auftretenden hohen Magnetkräfte notwendige Verankerung im Gewebe kann durch Vernähen an den Einschnürungen 5> 6 sowie an den endlappenförmig ausgebildeten Verschlüssen 9, 10 erfolgen. Zusätzlich könnte am Hüllkörper 4 ein Wulst angeordnet sein, welcher eine Verankerung im Gewebe ermöglicht. Denkbar ist auch eine teilweise netzartige Ausbildung des Hüllkörpers
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und/oder ein Ueberzug des Hüllkörpers durch ein Netz aus gewebeverträglichem Material, damit der implantierte Permanentmagnet mindestens teilweise in dieser Verankerung vom Gewebe durchwachsen werden kann. Weitere ähnliche Ausgestaltungen sind ebenfalls denkbar; als Grundgedanke dient das Ziel, die von den Anziehungs- bzw. Abstossungskräften der Magnetkörper erzeugte Flächenpressung auf das Gewebe zu minimalisieren. In jedem Fall ist jedoch wichtig, dass die Magnetkörper 1, 2, 3 gasdicht abgeschlossen sind. Es empfiehlt sich daher auch bei an sich gasdichten Hüllkörpern 4 eine Schutzschicht aus einem gewebeverträglichen Stoff aufzubringen, da sonst im Falle einer mechanischen Beschädigung des Hüllkörpers 4 die Magnetkörper 1, 253 schädliche Gewebe-Reaktionen verursachen könnten. Bewährt haben sich zu diesem Zwecke ebenfalls die medizinisch erprobten Silicone.
Selbstverständlich sind mehrgliedrige Permanentmagnete anpassungsfähiger an die individuellen Lidverhältnisse, die im Ausführungsbeispiel dargestellte dreigliedrige Ausführung kann beliebig abgewandelt werden.
Durch die Möglichkeit der Verwendung von Hochleistungs-Permanentmagneten, z.B. aus SmCo^, kann der Querschnitt des
Augenlid-Permanentmagnets um nahezu einen Faktor 4 gegenüber
- 7 _·····"·■ 1117/75
I herkömmlichen Magneten verringert werden.
I Je nach gegenseitiger Zuordnung der Pole der zu implantieren-
I den Permanentmagnete können die Schliess- bzw, Oeffnungs-
I Unfähigkeit eines Augenlides mit einem einzigen Typ Permanent-
I magnet behoben werden.
;|. Die erfinderische Lösung lässt sich an die fortschreitende
I Technologie der medizinischen Werkstoffe anpassen. Der Hüll-
f körper ^ könnte dementsprechend aus einem heute noch nicht
j§ zur Verfügung stehenden, hochfesten Kunststoff ohne Inkauf-
s nähme grösserer Abmessungen hergestellt werden. Ein bei-
1 spielsweise aus armiertem Kunststoff gefertigtes Netz könnte
|i die einzelnens durch eine Schutzschicht gasdicht versiegelten
Magnetkörper 1, 2, 3 umfassen, und würde dementsprechend Hüllkörper und gleichzeitig eine ideale Verankerung im Gewebe sein.
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Claims (11)

- 8 - m/75 nsprüche
1. Permanentmagnet zum Implantieren, insbesondere in Augenlider, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Magnetkörper (1, 2) von einem aus duktilem, gewebeverträglichem Material bestehenden Hüllkörper (1J) annähernd formschlüssig umfasst sind, dass der Hüllkörper (4) wenigstens annähernd gasdicht ist und wenigstens eine Einschnürung (5) in radialer Richtung aufweist.
2. Permanentmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkörper aus Seltenen-Erden-Kobalt-Legierungen bestehen.
3. Permanentmagnet nach-Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (4) rohrförmig und endseitig verschlossen ist und einen annähernd rechteckigen oder elliptischen Querschnitt aufweist.
4. Permanentmagnet nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den Magnetkörpern jeweils ein Abstandhalter (7, 8) vorhanden ist.
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- 9 - " 147/75
5. Permanentmagnet nach Anspruch (1O, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstandhalter federnd ist.
6. Permanentmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (4) aus einem metallischen Werkstoff wie Gold, Silber, Platin, Rhodium, Rhutenium, Palladium, Iridium oder deren Legierungen aus rostfreiem Stahl besteht .
7. Permanentmagnet nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (k) Endlappen aufweist.
8. Permanentmagnet nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Endlappen gelocht sind.
9. Permanentmagnet nach Anspruch 1 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Hüllkörper (4) wenigstens auf einem Teil seiner Längsseite lappenförmig ausgebildet ist.
10. Permanentmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Magnetkörper mit einer gewebeverträglichen Schutzschicht überzogen sind.
11. Permanentmagnet nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet}
1108.77
- 10 - ' '"" ' 1^7/75
dass der Hüllkörper wenigstens teilweise netzartig ausgebildet und/oder mit einem Netz aus gewebeverträglichem Material überzogen ist.
BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.
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