EP0576824A1

EP0576824A1 - Druck-Qualitätskontrolleinrichtung für eine Schön- und Widerdruck-Rotationsdruckmaschine

Info

Publication number: EP0576824A1
Application number: EP93108250A
Authority: EP
Inventors: Hans-Bernard Dr.-Ing. Bolza-Schünemann
Original assignee: Koenig and Bauer Albert AG; Koenig and Bauer AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1992-05-30
Filing date: 1993-05-21
Publication date: 1994-01-05
Anticipated expiration: 2013-05-21
Also published as: DE59304252D1; US5471309A; JPH0647906A; EP0576824B1; DE4217942A1

Abstract

Druck-Qualitätskontrolleinrichtungen für bedruckte Bogen (1), vorzugsweise in einer Schön- und Widerdruck-Rotationsdruckmaschine, in einem Bereich zwischen einem Kettenrad (6) und einer horizontalen Bogentransportstrecke eine gerade Bogentransportstrecke vorgesehen ist. Oberhalb und unterhalb einer Bewegungsbahn der bedruckte Bogen innerhalb eines Bereiches der geraden Bogentransportstrecke sind, auf die Bewegungsbahn in getaktetem Betrieb betreibbare, ausgerichtete Videokameras (13;19) mit einem CCD-Flächensensor (9;11) und jeweils eine mit der Videokamera synchronisierte Blitzlichtquelle und eine Einrichtung zur wahlweisen Erkennung von Druckmarken oder gedruckten Linien auf einen zu kontrollierenden Bogen und Auslösung eines Bildaufnahme-Kommandos an die Videokamera und eines Kommandos zur Auslösung eines Lichtblitzes durch die Blitzlichteinrichtung vorgesehen. <IMAGE>

Description

Die Erfindung betrifft eine Druckqualitäts-Kontrolleinrichtung für eine Schön- und Widerdruck-Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
On-line-Druckqualitäts-Kontrolleinrichtungen für Rotationsdruckmaschinen sind z. B. durch die gattungsgemäße EP 01 94 331 A1 oder die US 44 88 808 A1 bekannt geworden. Diese beiden Druckschriften beschreiben im Detail QualitätskontrollEinrichtungen für den Schöndruck.
Bei Schön- und Widerdruckmschinen ist die Gefahr von Rückseitenmakulatur groß, weil es heute z. B. viele umschaltbare Bogenoffsetmaschinen im Markt gibt, die entweder nur normalen Mehrfarbenschöndruck (Einseitendruck) oder Schön- und Widerdruck (Zweiseitendruck) machen können. Derartige umschaltbare Bogendruckmaschinen haben üblicherweise nur einen Großstapel-Bogenausgang, bei dem alle Bogen mit der Schöndruckseite nach oben abgelegt werden. Daher kann der Drukker bei laufendem Betrieb nur den Schöndruck beobachten. Die Rückseite des Bogens bleibt unkontrolliert - ganz gleich, ob sie unbedruck oder bedruckt ist. Deshalb ziehen erfahrene Drucker von Zeit zu Zeit Probebogen für eine Gesamtkontrolle beider Bogenseiten.
Es sind aber auch Einrichtungen zur Gesamtkontrolle in verschiedenen Bauarten schon bekannt. So hatte man bei umschaltbaren Bogentiefdruckmaschinen zwei gegenüberliegende Ablegetische, auf die die beidseitig bedruckten Bogen wechselweise derart abgelegt wurden, daß auf einem Tisch die Schöndruckseite, auf dem anderen Tisch die Widerdruckseite der Bogen oben lag und von je einer Kontrollperson auf Druckqualität laufend inspiziert wurde. Nachteilig ist bei diesem Verfahren die beschränkte Maschinendrehzahl und die ständige Anwesenheit zweier Bogenfang- und Kontrollpersonen.
Eine andere bekannte Bauart arbeitet mit zwei hintereinandergestellten Großstapelauslegern, denen die Bogen gegenläufig zugeführt werden, damit bei einem Stapel die Schöndruckseite, beim anderen Stapel die Widerdruckseite oben liegt zwecks visueller Qualitätskontrolle. Hier sind hohe Maschinenleistungen möglich, aber die Maschinen werden durch zwei Stapel erheblich länger und teuerer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Druck-Qualitätskontrolleinrichtung an einer Schön-und Widerdruck-Rotationsdruckmaschine, vorzugsweise Bogenrotationsdruckmaschine, zu schaffen, durch die es ermöglicht wird, mit nur einem einzigen Hoch- oder Niederstapelausleger auszukommen.
Die Aufgabe wird gelöst durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches 1.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird in der Zeichnung dargestellt und im folgenden naher beschrieben.
In einer an sich bekannten Schön- und Widerdruck-Bogenrotationsdruckmaschine werden Papierbogen 1 in bekannter Weise im Schön- und Widerdruck d. h. beidseitig bedruckt. Die Bogen 1 werden von dem letzten Druckwerk an eine an sich bekannte Bogenauslegevorrichtung 2 übergeben. Die Bogenauslegevorrichtung 2 übernimmt und transportiert mittels gesteuerter Greiferreihen (nicht dargestellt) die Bogen 1 und durch Öffnen der Greiferreihen werden die Bogen 1 auf einer Stapeleinrichtung 3 abgelegt. Die Greiferreihen sind auf bekannten Greiferwagen montiert, die an zwei endlosen Ketten 4 befestigt sind. Vom Hauptantrieb der Maschine angetriebene Kettenräder 6 sorgen für den synchronen Antrieb der Kettenräder 6 zur Maschine.
Typisch für die Bogenauslegevorrichtungen 2 ist, daß sie an die Kettenräder 6 anschließend, eine längere gerade, nach oben ansteigende Bogentransportstrecke 7 aufweisen. In einem Zwischenraum 8 zwischen vor- und zurücklaufendem Trumm der Ketten 4 ist Blitzlichtquelle 9 vorgesehen, die in einem Abstand außerhalb des Erfassungskegels einer Videaokamera 13 im Widerdruck bedruckten Bogenseite 12 angeordnet ist. Blitzlichtquelle 9 und Videokamera 13 sind miteinander synchronisiert. In einigem Abstand von einer Bewegungsspur der Bogen 1 ist die Videokamera 13 angeordnet. Die Videokamera 13 ist als ein ortsfestes System mit einem CCD-Flächensensor ausgerüstet und der Leitstrahl trifft in einem rechten Winkel auf die Bogenoberseite. Abstand und Brennweite der Videokamera sind so gewählt, daß die gesamte Fläche eines Bogens maximalen Formats mit einer einzigen "Aufnahme" erfaßt wird.
Um den Kontrollvorgang exakt einzuleiten, wird ein z. B. am Wellenende des Kettenrades 6 angeordneter Encoder 14 vorgesehen. Dieser Encoder 14 macht eine photoelektronische Auslöseeinrichtung "scharf" die als Marken- oder Kanten- oder Druckanfang-Erkennungs-Opto-Elektronik ausgeführt werden kann. Erfaßt nun die Marken- oder Kanten- oder Druckanfang-Erkennungs-Opto-Elektronik in der "Fensterphase" in der sie - über den Encoder 14 - "scharf" ist, die vorgesehene aufgedruckte Druckmarke 18 oder die Bogenvorderkante oder eine sonstige frei wählbare markante gedruckte Linie oder den Druck-Anfang, so wird das gewonnene Signal an die Mikroprozessoreinheit geleitet und diese löst einen Steuerbefehl zur Betätigung des Blitzgerätes 9 und der Videokamera 13 aus. Von der Videokamera 13 wird eine einzige Aufnahme gemacht und der Bildinhalt digital im Speicher der Mikroprozessoreinheit 16 gespeichert und mit dort ebenfalls gespeicherten Sollwerten Pixel für Pixel verglichen. Bei Abweichungen, die über die zulässige Toleranz hinausgehen, werden von der Mikroprozessoreinheit 16 Steuerimpulse 17 an die elektrische Steuerung der Maschine abgegeben, die die Signale für die Bediener oder eine Makiervorrichtung in Betrieb setzt, um den beanstandeten Bogen zu markieren oder eine bekannte Bogenauswurfvorrichtung zu aktivieren.
Um die Rückseite des Bogens 1 (Schöndruck) zu kontrollieren sind unterhalb der Bewegungsspur der Bogen 1 in einem Abstand eine Blitzlichtquellen 11 in größerem Abstand eine zweite Videokamera 19 mit optischem System und einem CCD-Flächensensor angeordnet. Die Anordnung und Funktion und Aktivierung von Videokamera 19, Blitzlichtquelle 11 und Encoder 21 sind die gleichen wie bei Blitzlichtquelle 9, Videokamera 13 und Encoder 14 beschrieben. Die Marken- oder Kanten- oder Druckanfang-Erkennungseinrichtung ist ebenfalls der oben beschriebenen gleich.
Um den Kontrollvorgang für die Videokamera 19 einzuleiten, ist ein von der Welle der Kettenräder 6 ein der Kamera 19 zugeordneter Encoder 21 angetrieben. Die Encoder 14 und 21 sind schalttechnisch mit der Mikroprozessoreinheit 16 verbunden. Steuerung, Kontrolle und Fehlerauswertung sind bei beiden Videokamera-Systemen für Schön- und Widerdruck gleich.
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der beiden Videokameras mit Flächen-CCD-Sensoren im aufsteigenden Teil der Bogenauslage, ist es möglich, sowohl die Bogenvorder- wie auch die Bogenrückseite vor der Ablage des Bogens auf den Stapel in bezug auf die Druckqualität zu kontrollieren.
Es ist auch möglich, ein oder mehrere von einer Kontrollperson als gut befundene Bogen aus der Maschine zu entnehmen und sie über Bogenanlage durch die Druckmaschine laufen zu lassen. Hierbei wird die Bogenkontrollvorrichtung auf planen geschaltet um so das "gute"-Druckmuster als Sollwert aufzunehmen und Pixel für Pixel im Mikroprozessor abzuspeichern.
Wegen der sich bewegenden Greiferwagen mit den Greiferreihen ist es notwendig, die Lichtquellen 9, 11 als Blitzlichteinrichtungen zu gestalten. Die Videokameras 13 und 19 sind in diesem Falle so geschaltet angeordnet, daß sie dann ein Gesamtbild aufnehmen, wenn kein Greiferwagen das Bild durchläuft.
Um die Bogen 1 exakt zu führen, können Bogenleitstäbe vorgesehen sein, auf denen der Bogen in so das "gute"-Druckmuster als Sollwert aufzunehmen und Pixel für Pixel im Mikroprozessor abzuspeichern.
Wegen der sich bewegenden Greiferwagen mit den Greiferreihen ist es notwendig, die Lichtquellen 9, 11 als Blitzlichteinrichtungen zu gestalten. Die Videokameras 13 und 19 sind in diesem Falle so geschaltet angeordnet, daß sie dann ein Gesamtbild aufnehmen, wenn kein Greiferwagen das Bild durchläuft.
Um die Bogen 1 exakt zu führen, können Bogenleitstäbe vorgesehen sein, auf denen der Bogen in seinen druckfreien Räumen gleitet.
Die Marken- der Kanten- oder Druckanfang-Opto-Elektronik ist in das Videokameragehäuse und in ihre elektronische Schaltung integriert.
Es können aber auch saugluftbeaufschlagte Saugringe eingesetzt werden, die ebenfalls in druckfreien Räumen auf den Bogen einwirken. Die Umfangsgeschwindigkeit der Saugringe ist hierbei etwas geringer als die Bogengeschwindigkeit. Hierdurch kann der Bogen während der Meßphase zwischen den Greiferreihen und den Saugringen gestrafft gehalten werden.

Teileliste

1 Papierbogen
2 Bogenauslegevorrichtung
3 Stapeleinrichtung
4 Kette
5 -
6 Kettenräder
7 Bogentransportstrecke
8 Zwischenraum
9 Lichtquelle
10 -
11 Lichtquelle
12 Bogenseite, Widerdruck
13 Videokamera
14 Encoder
15 -
16 Mikroprozessoreinheit
17 Signal
18 Druckmarke
19 Videokamera
20 -
21 Encoder

Claims

1. Druck-Qualitätskontrolleinrichtungen für bedruckte Bogen, vorzugsweise in einer Schön-und Widerdruck-Rotationsdruckmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Bereich zwischen einem Kettenrad (6) und einer horizontalen Bogentransportstrecke eine gerade Bogentransportstrecke (7) vorgesehen ist, daß unterhalb einer Bewegungsbahn der bedruckte Bogen (1) innerhalb eines Bereiches der geraden Bogentransportstrecke (7) eine, auf die Bewegungsbahn in getaktetem Betrieb betreibbare, ausgerichtete Videokamera (13; 19) mit einem CCD-Flächensensor und eine mit der Videokamera (13) synchronisierte Blitzlichtquelle (9; 11) und eine Einrichtung zur wahlweisen Erkennung von Druckmarken oder gedruckten Linien auf einen zu kontrollierenden Bogen (1) und Auslösung eines Bildaufnahme-Kommandos an die Videokamera (13; 19) und eines Kommandos zur Auslösung eines Lichtblitzes durch die Blitzlichteinrichtung (9; 11), daß zur Koordinierung des Zusammenwirkens von Videokamera (13; 19), Blitzlichteinrichtung (9; 11) und Einrichtung zur wahlweisen Erkennung von Druckmarken oder gedruckten Linien eine Mikroprozessoreinheit (16) mit Speicher vorgesehen ist.

2. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb und unterhalb der Bewegungsbahn der bedruckten Bogen (1) im Bereich der geraden Bogentransportstrecke je eine Videokamera (13; 19), je eine Blitzlichtquelle (9; 11) und je eine Einrichtung zur wahlweisen Erkennung von Druckmarken oder gedruckten Linien vorgesehen sind.

3. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach den Patentansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere visuell als gut befundene(r) Bogen erneut vom Bogenanleger anfangend bis zum Auslegerstapel durch die Druckmaschine ohne weiteres Bedrucken gefördert werden, wobei die Bogenkontrollvorrichtung auf Lernen geschaltet ist, um das genehmigte Soll- bzw. Gutbild zu erfassen und zu speichern.

4. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erzeugung des Soll- oder Gutbildes mit einem oder einer Anzahl frisch bedruckter Bogen in der druckenden Maschine erfolgt, sobald eine stabile Druckqualität erreicht ist.

5. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogenkontrolleinrichtung nicht die Bogenrückseite, sondern die im Ablegestapel obenliegende Bogenseite kontrolliert.

6. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach den Patentansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Bogenkontrollvorrichtungen vorhanden sind, die sowohl die Bogenrückseite wie die Bogenvorderseite kontrollieren.

7. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach den Patentansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß jede Videokamera (13; 19) samt Blitzeinrichtung (9; 11) derart angeordnet ist, daß sie etwa in der Mittellinie zwischen zwei benachbarten Greiferbalken arbeitet, wenn diese Greiferbalken sich mit den gegenläufigen Greiferbalken treffen und ungehinderten Durchblick über das gesamte Bogenformat ermöglichen.

8. Druck-Qualitätskontrolleinrichtung nach den Patentansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bogen (1) für die Rückseitenkontrollen in druckfreien Räumen durch Bogenleitstäbe geführt werden und / oder durch Saugringe gestrafft werden.