EP1066403A1 - Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen - Google Patents

Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen

Info

Publication number
EP1066403A1
EP1066403A1 EP99917928A EP99917928A EP1066403A1 EP 1066403 A1 EP1066403 A1 EP 1066403A1 EP 99917928 A EP99917928 A EP 99917928A EP 99917928 A EP99917928 A EP 99917928A EP 1066403 A1 EP1066403 A1 EP 1066403A1
Authority
EP
European Patent Office
Prior art keywords
membrane
gelatin
microorganisms
organisms
membrane filter
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
EP99917928A
Other languages
English (en)
French (fr)
Inventor
Elmar Herbig
Dieter Nussbaumer
Khuong To Vinh
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sartorius AG
Original Assignee
Sartorius AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Sartorius AG filed Critical Sartorius AG
Publication of EP1066403A1 publication Critical patent/EP1066403A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/02Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving viable microorganisms
    • C12Q1/04Determining presence or kind of microorganism; Use of selective media for testing antibiotics or bacteriocides; Compositions containing a chemical indicator therefor
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S435/00Chemistry: molecular biology and microbiology
    • Y10S435/8215Microorganisms
    • Y10S435/822Microorganisms using bacteria or actinomycetales
    • Y10S435/832Bacillus
    • Y10S435/836Bacillus licheniformis
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC
    • Y10STECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y10S435/00Chemistry: molecular biology and microbiology
    • Y10S435/968High energy substrates, e.g. fluorescent, chemiluminescent, radioactive

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
  • Separation Using Semi-Permeable Membranes (AREA)
  • Investigating, Analyzing Materials By Fluorescence Or Luminescence (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum schnellen Nachweis von Mikroorganismen in Gasen, insbesondere Luft und Gelatinemembranfilter zur Durchführung des Verfahrens, die sich durch eine besondere Reinheit auszeichnen. Dazu wird das Gas zur Sammlung der Mikroorganismen durch ein von Partikeln mit einem Durchmesser grösser 0,45 νm, vorzugsweise 0,1 νm freies Gelatinemembranfilter geströmt, der Gelatinemembranfilter mit den gesammelten Mikroorganismen in einer wässrigen Lösung, die ein mit den Mikroorganismen Fluoreszenz hervorrufendes enzymatisches Markierungsmittel enthält, aufgelöst, die erhaltene Lösung mit den Mikroorganismen durch eine Analysenmembran einer Porengrösse im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 0,45 νm filtriert und die auf der Analysenmembran verbleibenden fluoreszierenden Mikroorganismen ausgezählt. Der Erfindungsgegenstand ist in der pharmazeutischen, biotechnologischen und Lebensmittelindustrie, im Umweltschutz, in der Abfallwirtschaft und in medizinischen Einrichtungen zur Bestimmung der Keimzahlbelastung der Medien einsetzbar.

Description

VERFAHREN ZUM NACHWEIS VON MIKROORGANISMEN IN GASEN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen in Gasen, insbesondere Luft und Gelatinemembranfilter zur Durchführung des Verfahrens, die sich durch eine besondere Reinheit auszeichnen
Das Verfahren ist zum Nachweis von Mikroorganismen aus gasförmigen Medien, insbesondere aus Luft, in der pharmazeutischen, biotechnologischen und Lebensmittelindustrie, im Umweltschutz, in der Abfallwirtschaft und in medizinischen Einrichtungen zur Bestimmung der Keimzahlbelastung der Medien einsetzbar Die erfindungsgemaßen Gelatinemembranfilter dienen beispielsweise in Kombination mit einem Luftkeimsammelgerat zur Sammlung von Bakterien, Sporen, Viren, Hefen und Pilzen (Mikroorganismen), um deren Konzentration in Räumen mittels des erfindungsgemaßen Verfahrens bestimmen zu können Derartige Überwachungen sind Voraussetzung für die rechtzeitige Einleitung von Maßnahmen, um Personen und Produkte vor Schädigungen durch zu hohe Mikroorganismenkonzentrationen zum Beispiel in der Raumluft zu bewahren
In bestimmten Räumen mit besonderen Anforderungen an die Beschaffenheit der Luft, wie m klimatisierten Räumen, Reinraumen und Isolatoren, wird die Luft regelmäßig auf ihren Keimgehalt hin untersucht Da es sich in der Regel um gefilterte Luft handelt, die naturgemäß einen geringen Gehalt an Mikroorganismen aufweist, müssen gewöhnlich große Volumina untersucht werden, um ausreichend Keime für aussagefahige Ergebnisse zu sammeln Dazu wird eine Luftprobe beispielsweise mittels eines Luftkeimsammelgerätes, wie es von der Firma Sartorius AG unter der Bezeichnung „MD8 airscan" vertrieben wird, durch ein geeignetes Filter filtriert Als Filter werden für diesen Zweck sterile Membranfilter mit Porengrößen im Mikrofiltrationsbereich vorwiegend auf der Basis von Gelatine eingesetzt, wie sie beispielsweise in der DE-PS 11 73 640 beschrieben sind
Besonders geeignet sind Gelatinemembranfilter, auf denen die zurückgehaltenen Mikroorganismen feucht und vermehrungsfähig gehalten werden sollen Gelatinemembranen, auf denen die gesammelten Mikroorganismen aufgrund eines Zusatzes osmoprotektiver Substanzen eine besonders hohe Lebensfähigkeit aufweisen, sind in der DE-PS 197 50 215 beschrieben Nach der Probenahme können die Gelatinemembranfilter entweder auf einem Agarnahrboden bebrütet werden, wobei aus den einzelnen gesammelten Keimaggregaten Mikroorganismenkolonien heranwachsen (das Gelatinemembranfilter verflüssigt sich und verschwindet und die Mikroorganismenkolonien können direkt auf dem Agar gezählt werden), oder in einer sterilen Losung, wie einer Pepton-Wasser- oder einer physiologischen Kochsalzlosung gelost werden, so daß Teilmengen auf verschiedenen Nahrmedien bebrütet werden können Allerdings stehen nach diesen Methoden die Analysenergebnisse erst relativ spat zur Verfügung, weil das Koloniewachstum in der Regel bis zu 7 Tagen in Anspruch nimmt Nach einem mit ChemScan bezeichneten schnellen mikrobiologischen Analyseverfahren (Schnelltestsystem für den Nachweis von Mikroorganismen) stehen die Ergebnisse dagegen bereits nach 30 bis 90 Minuten zur Verfügung, weil bei diesem Verfahren der einzelne Mikroorganismus detektiert wird und die sonst übliche zeitaufwendige Mikroorganismen- Vervielfachung im Brutschrank entfallt Dazu wird eine wassrige, die lebenden Mikroorganismen enthaltende Probe durch eine 0,22 μm oder 0,45 μm Analysenmembran filtriert, um die in der Probe enthaltenden Mikroorganismen auf der Analysenmembran zurückzuhalten Die Analysenmembran wird für 30 Minuten bei 30°C auf eine Absorptionsunterlage aufgelegt, die mit einer Markierungsflussigkeit getrankt ist Die Markierungsflussigkeit besitzt die Fähigkeit mit dem Zellcytoplasma lebender Mikroorganismen über eine enzymgesteuerte Reaktion unter gelblicher Fluorescenz in Wechselwirkung zu treten Schließlich kann unter einem Mikroskop, vorzugsweise mit einem Laser- Scan- System, jeder einzelne Mirkoorganismus auf der Analysenmembran erkannt werden Man sollte erwarten, daß zur Anwendung dieses schnellen mikrobiologischen Analyseverfahrens für den Nachweis von Mikroorgansismen in Gasen die Gelatinemembranfilter, auf denen die Mikroorganismen aus der Luft gesammelt wurden, lediglich durch Auflosen der Gelatinemembranfilter in einer wassngen Losung, wie zum Beispiel einer Pepton- Wasser-Losung, in eine Probe zu überführen ist und diese Probe wie vorstehend beschrieben zu analysieren ist Es hat sich aber gezeigt, daß man keine auswertbaren gelblich fluorescierenden Signale auf der Analysenmembran erkennt und die Analysenmembran durchgehend rot gefärbt ist
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum schnellen Nachweis von Mikroorganismen und für dieses Verfahren geeignete Gelatinemembranfilter zur Sammlung dieser Mikroorganismen aus Gasen vorzuschlagen
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zum schnellen Nachweis von Mikroorganismen in Gasen gelost, bei dem a) das Gas zur Sammlung der Mikroorgansimen durch ein von Partikeln mit einem Durchmesser großer 0,45 μm, vorzugsweise 0, 1 μm freies Gelatinemembranfilter geströmt wird, b) der Gelatinemembranfilter mit den gesammelten Mikroorganismen in einer wassngen Losung, die ein mit den Mikroorganismen Fluorescenz hervorrufendes enzymatisches Markierungsmittel enthalt, aufgelost wird, c) die erhaltene Losung mit den Mikroorganismen durch eine Analysenmembran einer Porengroße im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 0,45 μm filtriert wird und d) die auf der Analysenmembran verbleibenden fluorescierenden Mikroorganismen ausgezahlt werden
Es wurde gefunden, daß Gelatinemembranfilter zur Durchführung des Verfahrens geeignet sind, die frei von Partikeln mit Großen sind, die durch Mikrofiltrationsmembranen mit einem Porendurchmesser von höchstens 0,45 μm, vorzugsweise von höchstens 0,2 μm zurückgehalten werden Das heißt, das derartige Gelatinemembranfilter frei von Mikroorganismen, einschließlich von toten Mikroorganismen sind Um die Lebensfähigkeit der auf den Gelatinemembranfiltern gesammelten lebenden Mikroorganismen deutlich zu erhohen, enthalten die Gelatinemembranfilter in einer bevorzugten Ausführungsform osmoprotektive Substanzen, beispielsweise Tπmethylammonioacetat (Betain)
Überraschenderweise wurde gefunden, daß es bereits ausreicht, eine von derartiken Partikeln befreite Gelatme als Ausgangsstoff für die Herstellung der Gelatinemembranfilter zu verwenden Vorteilhafterweise filtriert man dazu eine Losung handelsüblicher Gelatine durch eine Mikrofiltrationsmembran mit einer Porengroße von bis zu ungefähr 0,45 μm, vorzugsweise von bis zu ungefähr 0,2 μm und besonders vorzugsweise von bis zu 0, 1 μm Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die bereits formulierte Membranziehlosung unter Druck durch eine Mikrofiltrationsmembran der genannten Porengroße zu filtrieren Damit wird sichergestellt, daß in einem Arbeitsschritt aus jeder Komponente, aus der die Membranziehlosung hergestellt wurde, alle Partikel entfernt werden, die eine Große besitzen, daß sie von Mikrofiltrationsmembranen der genannten Porengroße zurückgehalten werden Die Druckfiltration ist deshalb zu bevorzugen, weil dabei im Vergleich zur Vakuumfiltration fluchtige Losungsmittel nicht abdampfen können und die quantitative Zusammensetzung der Membranziehlosung nicht verändert wird Als zur Filtration besonders geeignet hat sich eine hydrophile, vernetzte 0,2 μm Cellulosehydratmembran erwiesen, die unter dem Namen Hydrosart von der Sartonus AG, Gottingen auf dem Markt vertrieben wird (DE-PS 44 18 831) Eine nach dem ChemScan -Verfahren durchgeführte Analyse handelsüblicher Gelatine und Gelatinemembranfilter, die daraus direkt ohne den erfindungsgemaßen Filtrationsschπtt gefertigt und sterilisiert wurden, zeigte, daß ein Gramm derartiger Produkte zwischen ungefähr 10 000 und mehr als 1 000 000 toter Mikroorganismen enthalten kann Diese Menge an Mikroorganismen ist offensichtlich dafür verantwortlich, daß Gelatinemembranfilter selbst nach ihrer Steπ sierung m Schnelltestverfahren, bei denen Fluorescenz hervorrufende Markierungsmittel eingesetzt werden, wie in dem
ChemScan -Verfahren, nicht verwendet werden können Die bereits im Rohstoff vorhandenen, insbesondere toten Mikroorganismen verursachen offensichtlich eine Verfärbung der Analysenmembran und verhindern dadurch das Erkennen der Flurescenz von lebenden Mikroorganismen
In den erfindungsgemaß hergestellten Gelatinemembranfiltern konnte dagegen eine so weitgehende Reduktion der Mikroorganismen festgestellt werden, daß sie sich zur Sammlung von Mikroorganismen aus Gasen und zum Nachweis der gesammelten Mikroorganismen als geeignet erwiesen
Die erfindungsgemaßen Gelatinemembranfilter sind insbesondere für schnelle mikrobiologische Analyseverfahren zur direkten Bestimmung einzelner Mikroorganismen, insbesondere lebender Mikroorganismen geeignet, die mit Markierungsmitteln Fluorescenz-Signale zeigen Dazu wird das Gelatinemembranfilter, auf dem die Mikroorganismen aus Gasen gesammelt wurden, zur Auflosung in eine wassπge Losung gebracht, durch eine Analysenmembran mit Porengroßen im Bereich von etwa 0,2 bis höchstens 0,45 μm filtriert, um die auf dem Gelatinemembranfilter gesammelten Mikroorganismen auf der Analysenmembran zurückzuhalten Hierbei ist die Verwendung von Mikrosieb-Membranentypen, wie sie beispielsweise in der WO 95/13860 AI beschrieben werden, insbesondere Kernspurmembranen mit Porengroßen von etwa 0,2 μm bevorzugt Die Verwendung derartiger Analysenmembranen ist deshalb von Vorteil, weil sie sich durch eine enge Porengroßenverteilung und aufgrund des geraden Porenverlaufs quer zur Membranflache durch eine hohe Filtrationsgeschwindigkeit auszeichnen und weil Mikroorganismen vollständig auf der Oberflache dieser Membranen zurückbleiben und nicht wie bei herkömmlichen Mikrofiltrationsmembranen in die Porenstruktur eindringen können Die Analysenmembran wird für 30 Minuten bei 30° C auf eine Absorptionsunterlage aufgelegt, die für Mikroorganismen mit einer Fluorescenz hervorrufernden Markierungsflussigkeit getrankt ist In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Markierungsflussigkeit direkt der zur Auflosung des Gelatinemembranfilters dienenden wassngen Losung zugesetzt und nach einer auszutestenden Markierungszeit werden die markierten Mikroorganismen auf der Analysenmembran gesammelt Schließlich werden unter einem Mikroskop oder vorzugsweise mit einem Laser-Scan-System, die einzelnen auf der Analysenmembran fluorescierenden Mirkoorganismus quantitativ erfaßt Das Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemaßen Gelatinemembranfilter wird im Einzelnen wie folgt durchgeführt Es wird zunächst eine wassrige homogene Membranziehlosung mindestens bestehend aus Gelatine mit einem Anteil von 4,5 bis 5,6 % an der gesamten Membranziehlosung, aus Ethanol mit einem Anteil von 38 bis 46 % an der gesamten Membranziehlosung und wahlweise aus einem Bindemittel mit einem Gehalt von 0,02 bis 0,1 % an der gesamten Membranziehlosung hergestellt Als Bindemittel kann beispielsweise Polyvinylalkohol eingesetzt werden Die Membranziehlosung wird unter Druck durch eine Mikrofiltrationsmembran mit einer Porengröße von maximal 0,45 μ, vorzugsweise bis 0,2 μm filtriert Dann wird ein dunner Film aus der Membranziehlosung auf einer Unterlage ausgebreitet, und der dünne Film wird zur Ausbildung einer gelierten Phase Luft ausgesetzt Die gelierte Phase wird sodann zur Nachbehandlung in ein Fällbad eingebracht, welches aus Methylacetat besteht In einer bevorzugten Ausfuhrungsform enthalt die Membranziehlosung zusatzlich wenigstens eine osmoprotektive Substanz mit einem Anteil von 0,005 bis 0,75 % bezogen auf den Gehalt an Gelatine Als osmoprotektive Substanz kann beispielsweise Trimethylammonioacetat verwendet werden
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als erstes Verfestigungsbad Methylacetat mit einem Alkohol, insbesondere Methanol, mit einem Anteil von 10 bis 20 % am gesamten ersten Verfestigungsbad verwendet. Die Membran verbleibt in diesem ersten Verfestigungsbad über eine Zeitdauer von ein bis drei Stunden bei Raumtemperatur bevor sie in ein zweites Verfestigungsbad aus reinem Methylacetat überfuhrt wird Trocknung und Sterilisierung, vorzugsweise mit Gammastrahlen, schließen sich an Die Erfindung wird anhand des nachstehenden Ausführungsbeispiels erläutert
Beispiel Zur Herstellung eines Gelatinemembranfilters werden 200 g handelsübliches Gelatinepulver und 2 g Polyvinylalkohol als Bindemittel (Mowiol Typ 18-88, Hoechst AG) unter einstundigem Ruhren bei 60° C in 2000 g Wasser gelost und anschließend mit 1645 g Ethanol und 0,02 g Tπmethylammonioacetat als osmoprotektiver Substanz gelost in 10 g Wasser versetzt Diese Membranziehlosung wird im Dead-End-Modus bei einer Druckdifferenz von 3 bar und einer Temperatur von etwa 40° C durch eine vernetzte Cellulosehydrat-Membran mit einer Porengroße von 0,2 μm filtriert Die filtrierte und auf 21° C temperierte Membranziehlosung wird zu einem Film der Starke 350 μm auf eine Unterlage ausgebreitet und Luft mit einer relativen Feuchte von etwa 45 % bei Raumtemperatur ungefähr 5 Minuten ausgesetzt Der gelierte Film wird zusammen mit der Unterlage in ein erstes Verfestigungsbad, daß aus Methylacetat mit einem Anteil von 14 % Methanol besteht, für die Dauer von 3 Stunden und danach in ein zweites Verfestigungsbad aus reinem Methylacetat für die Dauer von 3 Stunden eingebracht Der Gelatinemembranfilter wird von der Unterlage abgezogen, getrocknet und mit Gammastrahlen sterilisiert
Der so erhaltene Gelatinemembranfilter weist einen Luftdurchfluß von 140 1/mιn cm2 bar auf Ein nach diesem Beispiel hergestellter Gelatinemembranfilter, der 150 mg Gelatine enthalt, wurde in 50 ml Peptone-Wasser gelost und mit 100 μl Delvolase Enzym und Fluoreszenzfarbstoff versetzt Nach einer Inkubationszeit von 5 Minuten bei 37° C wurde die Losung über eine 0,4 μm Analysenmembran aus Cellulosenitrat filtriert und die Analysenmembran unter dem Mikroskop ausgewertet Es konnten keine Mikroorganismen gefunden werden
In einem Vergleichsversuch, der analog dem vorstehenden Beispiel durchgeführt wurde, allerdings mit dem Unterschied, daß auf die Filtration der Membranziehlosung verzichtet wurde, zeigte nach Behandlung mit dem Fluoreszenzfarbstoff und dem Enzym eine durchgehend rot gefärbte Analysenmembran, was auf die Anwesenheit einer Vielzahl toter Mikroorganismen hindeutet
Die erfindungsgemaßen Gelatinemembranfilter zur Luftkeimsammlung stellen zusammen mit einem Schnelltestsystem zum Nachweis von Mikroorganismen, wie dem ChemScan -System eine extrem genaue Nachweismethode für sehr niedrige Keimzahlen dar, wodurch sie sich besonders für Quahtatskontrollfragen in der pharmazeutischen Industrie und Biotechnologie eignen Durch Erhalt der mikrobiologischen Analysenresultate in wenigen Minuten wird eine Just-in-time Produktion unterstutzt Es treten praktisch keine Wartezeiten bei der Freigabe von Produktionraumen auf, da mikrobiologische Verunreinigungen in sehr kurzer Zeit nachweisbar sind und nicht mehr wie bei herkömmlichen Methoden bis zu einer Woche Inkubationszeiten benotigt werden, um zum mikrobiologischen Befund zu gelangen Dadurch wird die Produktionssicherheit entscheidend erhöht

Claims

9Patentansprüche
1 Verfahren zum Nachweis von Mikroorganismen in Gasen, bei dem a) das Gas zur Sammlung der Mikroorgansimen durch ein von Partikeln mit einem Durchmesser großer 0,45 μm, vorzugsweise 0, 1 μm freies Gelatinemembranfilter geströmt wird, b) der Gelatinemembranfilter mit den gesammelten Mikroorganismen in einer wassrigen Losung, die ein mit den Mikroorganismen Fluorescenz hervorrufendes enzymatisches Markierungsmittel enthalt, aufgelost wird, c) die erhaltene Losung mit den Mikroorganismen durch eine Analysenmembran einer Porengröße im Bereich von etwa 0,2 bis etwa 0,45 μm filtriert wird und d) die auf der Analysenmembran verbleibenden fluorescierenden Mikroorganismen ausgezahlt werden
2 Gelatinemembranfilter zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 erhaltlich durch a) Filtrieren einer wassrigen homogenen Membranziehlosung, die mindestens aus Gelatine mit einem Anteil von 4,5 bis 5,6 % an der gesamten Membranziehlosung, aus Ethanol mit einem Anteil von 38 bis 46 % an der gesamten Membranziehlosung und wahlweise aus einem Bindemittel mit einem
Gehalt von 0,02 bis 0, 1 % an der gesamten Membranziehlosung besteht, durch eine Mikrofiltrationsmembran mit einer Porengroße von bis zu 0,45 μm, vorzugsweise von bis zu 0, 1 μm, b) Ausbreiten eines dünnen Films aus der Membranziehlosung auf einer Unterlage, c) Aussetzen des dünnen Films feuchter Luft zur Ausbildung einer gelierten Phase, d) Einbringen der gelierten Phase in ein Fallbad aus Methylacetat zur Verfestigung des Gelatinemembranfilters und e) Trocknen des Gelatinemembranfilters 10
3. Gelatinemembranfilter nach Anspruch 2 erhältlich durch Filtrieren der wassrigen homogenen Membranziehlosung, der zusätzlich osmoprotektiven Substanzen mit einem Anteil von 0,005 bis 0,75 % bezogen auf den Gehalt an Gelatine zugesetzt wurden.
4. Gelatinemembranfilter nach Anspruch 3, bei dem der Membranziehlosung als osmoprotektive Substanz Trimethylammonioacetat (Betain) zugesetzt wurde.
5. Gelatinemembranfilter nach Anspruch 2 erhältlich durch Einbringen der gelierten Phase in ein Fällbad, das aus einem ersten Verfestigungsbad aus Methylacetat mit einem Anteil von 10 bis 20% eines Alkohols, vorzugsweise Methanol und aus einem zweiten Verfestigungsbad aus reinem Methylacetat besteht.
6. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Analysenmembran ein Mikrosieb, vorzugsweise eine Kernspurmembran mit einer Porengröße im Bereich von etwa 0,45 bis etwa 0,2 μm verwendet wird.
EP99917928A 1998-04-02 1999-03-30 Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen Withdrawn EP1066403A1 (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19814715A DE19814715A1 (de) 1998-04-02 1998-04-02 Gelatinemembranfilter, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
DE19814715 1998-04-02
PCT/EP1999/002194 WO1999051765A1 (de) 1998-04-02 1999-03-30 Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
EP1066403A1 true EP1066403A1 (de) 2001-01-10

Family

ID=7863310

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
EP99917928A Withdrawn EP1066403A1 (de) 1998-04-02 1999-03-30 Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen

Country Status (5)

Country Link
US (1) US6562583B1 (de)
EP (1) EP1066403A1 (de)
JP (1) JP2002510501A (de)
DE (1) DE19814715A1 (de)
WO (1) WO1999051765A1 (de)

Families Citing this family (14)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
JP4266637B2 (ja) * 2001-02-05 2009-05-20 ミリポア・コーポレイション 微生物の検出
GB2387130A (en) 2002-04-04 2003-10-08 Fluid Technologies Plc Hollow fibre filter membrane unit with microorganism detector, and associated usage
US20040002126A1 (en) * 2002-06-28 2004-01-01 Michel Houde Method, device and system for detecting the presence of microorganisms
WO2007035763A2 (en) * 2005-09-20 2007-03-29 The Arizona Board Of Regents, A Body Corporate Acting On Behalf Of Arizona State University Methods for detecting and characterizing microorganisms
JP5252176B2 (ja) * 2007-11-29 2013-07-31 株式会社日立プラントテクノロジー 捕集担体、捕集ユニット、捕集装置及び捕集・検査方法
US8628953B2 (en) 2007-11-29 2014-01-14 Hitachi Plant Technologies, Ltd. Capturing carrier, capturing device, analysis system using the same, and method for capturing and testing microorganisms
JP5245379B2 (ja) * 2007-12-04 2013-07-24 株式会社日立プラントテクノロジー 捕集デバイス、及びそれを用いる分析システム
EP2241875A1 (de) 2009-04-14 2010-10-20 Koninklijke Philips Electronics N.V. UP-Konzentration von organischen Mikroobjekten für die mikroskopische Abbildung
JP5738244B2 (ja) * 2012-08-01 2015-06-17 株式会社日立製作所 検査方法
CN103323590B (zh) * 2013-06-08 2015-05-06 上海云泽生物科技有限公司 一种基于纤维膜捕集分离的定量检测装置及其检测方法
DE102014203855A1 (de) * 2014-03-03 2015-09-03 Biotec Gmbh, Umwelt-Analytik-Beratung-Service Applikation zur PCR-Analytik von luftgetragenen Nukleinsäuren
EP3865583A1 (de) * 2020-02-14 2021-08-18 Testo bioAnalytics GmbH Verfahren zum nachweis von mikroorganismen und scheibenförmiger probenträger
US11835432B2 (en) 2020-10-26 2023-12-05 Honeywell International Inc. Fluid composition sensor device and method of using the same
US20220364973A1 (en) * 2021-05-13 2022-11-17 Honeywell International Inc. In situ fluid sampling device and method of using the same

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1173640B (de) * 1959-05-21 1964-07-09 Membranfiltergesellschaft G M Verfahren zur Herstellung von Membranfiltern
FR2628530B1 (fr) * 1988-03-08 1994-01-28 Chemunex Sa Appareil et procede de detection et de numeration de particules fluorescentes, portees par un support solide
US5739004A (en) * 1993-05-20 1998-04-14 Minnesota Mining And Manufacturing Company Biological sterilization indication for use with or without test pack materials or devices
US5498526A (en) * 1993-08-25 1996-03-12 Abtox, Inc. Bacillus circulans based biological indicator for gaseous sterilants
DE19750215C1 (de) * 1997-11-13 1999-02-04 Sartorius Gmbh Gelatinemembranfilter und Verfahren zu ihrer Herstellung

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
See references of WO9951765A1 *

Also Published As

Publication number Publication date
US6562583B1 (en) 2003-05-13
JP2002510501A (ja) 2002-04-09
DE19814715A1 (de) 1999-10-07
WO1999051765A1 (de) 1999-10-14

Similar Documents

Publication Publication Date Title
WO1999051765A1 (de) Verfahren zum nachweis von mikroorganismen in gasen
DE60037186T2 (de) Einfaches kulturmedium und verfahren zu seiner herstellung
DE2825636A1 (de) Vorrichtung fuer mikrobiologische arbeiten
DE2608601B2 (de) Mittel zur abgabe von lebensfaehigen mikroorganismen
DE60121206T2 (de) Verfahren zum einfangen luftgebundener mikroorganismen mittels wasserlöslicher polymere
DE60035977T2 (de) MIT FTA BESCHICHTETER TRäGER ZUR VERWENDUNG ALS MOLEKULARES DIAGNOSEMITTEL
DE19750215C1 (de) Gelatinemembranfilter und Verfahren zu ihrer Herstellung
WO2004055203A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung von keimen
DE212010000186U1 (de) Bakterizides Sorptionsmaterial
EP0457789B1 (de) Verfahren zur schnellen prüfung der wirksamkeit von agenzien auf mikroorganismen
EP2410339A1 (de) Verfahren zum Nachweis der Säureproduktion durch kariogene Bakterien
DE2158827C3 (de) Mittel zur Qualitätsbewertung mikrobio logischer Wachstumsmedien
US6406906B1 (en) Gelatin membrane filters and method for producing the same
EP1836489A1 (de) Verfahren zum testen von substanzen an biomatrices
DE3504748C2 (de)
EP0075215B1 (de) Vorrichtungen zum Nachweis von Mikroorganismen hemmenden Stoffen
DE2018364A1 (de) Diagnostische Zusammensetzung
DE2844311C2 (de)
DE19720997C2 (de) Schadstoff-Biogewebesensor zur Bestimmung biologischer Schadstoffeffekte
EP1090984B1 (de) Verfahren zur Erzeugung, zum Transport und zur Eliminierung von biochemischen Stoffen mittels aktiver biologischer Zellen
DE2432049A1 (de) Verbund aus membranfiltern und poroesem material und seine verwendung
DE3733636C1 (de) Verfahren zum Vermehren von Zellen,insbesondere bei der Pruefung von Behandlungssubstanzen auf Wirksamkeit
EP1589113B1 (de) Verfahren für die Empfindlichkeitsprüfung bakterieller Infektionserreger und Impfstämme des Geflügels
DE2212573A1 (de) Pruefmittel zur Untersuchung einer Probe auf Mikroorganismen
AT396941B (de) Verfahren zur bestimmung von phagozytoseaktiven zellen

Legal Events

Date Code Title Description
PUAI Public reference made under article 153(3) epc to a published international application that has entered the european phase

Free format text: ORIGINAL CODE: 0009012

17P Request for examination filed

Effective date: 20000519

AK Designated contracting states

Kind code of ref document: A1

Designated state(s): FR GB IT

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: THE APPLICATION IS DEEMED TO BE WITHDRAWN

18D Application deemed to be withdrawn

Effective date: 20031001