Einspritzvorrichtung zum Einbringen von Kraft¬ stoffen in den Brennraum einer Brennkraftmaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einspritzvorrichtung zum Einbringen von Kraftstoffen in den Brennraum einer Brenn¬ kraftmaschine; dabei sollen bestehende Vorrichtungen gängi¬ ger Einspritztechnik zur Verwendung kommen, die als Stand der Technik gelten können, wie Pumpenelement, Druckentla¬ stungsventil, Einspritzdüse, Druckleitung etc., die zur Ein¬ bringung nur eines Kraftstoffes schon bisher gedient haben.
Das Einbringen mehrerer Kraftstoffe gewinnt unter dem Aspekt des Aufkommens alternativer Kraftstoffe, der Mischung von Kraftstoffen, der Einbringung von Zündkraftstoffen, dem Be¬ treiben von Brennkraftmaschinen alternativ mit mehreren Kraftstoffen und dem Betreiben von Brennkraftmaschinen wäh¬ rend einer Warmlaufphase mit einem Kraftstoff, welche die thermische Aufbereitung oder Zündvoraussetzung eines anderen Kraftstoffes höherer Viskosität oder Zündunwilligkeit be¬ treibt, zunehmend an Bedeutung.
Das Besorgen des Einbringens mehrerer Kraftstoffe kann da¬ durch gelöst werden, daß zusätzliche Einspritzdüsen in Ver¬ wendung kommen, mittels derer die verschiedenen Kraftstoffe in den Brennraum der Brennkraftmaschine eingebracht werden. Dies erfordert jedoch hohe Aufwendung für parallele Systeme und ist aus Platzgründen nur bei großen Brennkra tmaschinen möglich (DE-OS 32 21 374) .
Das Einbringen von Kraftstoffen kann auch so gelöst werden, daß in einer Einspritzdüse zusätzliche Bohrungen für andere Kraftstoffe bis zur Düsenspitze vorgesehen sind (DE-OS 30 12 418) . Das bedeutet parallele Systeme in nur einer Düse; es bedeutet aber auch, daß solche Einspritzdüsen solche Ab¬ messungen haben müssen, daß Zusatzbohrungen ohne Probleme anzubringen sind. Besonders das Einleiten von Kraftstoff über Bohrungen in der Düsennadel setzt große Düsennadeln voraus (DE-OS 29 22 682) .
Die genannten Problemlösungen gehen von mehr oder weniger aufwendigen Modifikationen v.a. der Einspritzdüse aus, wo¬ bei zusätzlich noch Druckräume (DE-OS 29 24 128) oder Ein¬ lagerungsräume mit Ventilen (DE-PS 568 366) geschaffen wer¬ den oder gar zusätzliche Druckentlastungsventile in der Düse (DE-OS 31 17 796) .
Eine andere Lösung geht davon aus, andere Kraftstoffe noch in der Einspritzpumpe zu mischen und erst dann in die Ein¬ spritzleitung zu befördern (DE-PS 29 32 325) .
Während die vorgeschlagenen Lösungen entweder den Kraftstoff in der Pumpe mischen oder ein paralleles System der Alterna¬ tivkraftstofführung bis zur Düsenspitze vorsehen, geht vor¬ liegende Anmeldung davon aus, Kraftstoffe in dem Bereich zwischen dem Druckentlastungsventilraum der Pumpe und Düsen- nadelventilraum der bestehenden Einspritzanlage einzubringen.
Die Vorteile einer solchen Anordnung bestehen darin, einer¬ seits nicht zu weit von dem Düsennadelventilraum und Brenn-
räum entfernt andere Kraftstoffe einleiten zu können, ande¬ rerseits aber auf zusätzliche Leitungs- und Bohrungssysteme für die zusätzlichen Kraftstoffe verzichten zu können. Es kann auf ein eigenes Zuführungssystem für zusätzliche Kraft¬ stoffe verzichtet werden, indem die zusätzlichen Kraftstoffe in das bestehende System eingegeben werden. Dies bedeutet eine wesentliche Einsparung von Vorrichtungen; auch kann das anmeldungsgemäße System an bereits in Betrieb befindliche Brennkraftmaschinen nachträglich leicht angebracht werden.
Dabei funktioniert das Herbeiführen der alternativen Kraft¬ stoffe über eine eigene Pumpe, die den nötigen Druck aufbaut, um während der Entspannungsphase der Einspritzpumpe des Ein¬ spritzsystems alternative Kraftstoffe in den Bereich zwi¬ schen Druckentlastungsventilraum dieser Pumpe und dem Düsen- nadelventilraum der Düse zu fördern. Die gewünschte Menge des zusätzlich einzubringenden Alternativkraftstoffes ist dabei abhängig von der Größe des Entlastungsventils, von der Kraftstoffelastizität und dem Druck der einbringenden Pumpe und kann je nach Wunsch entsprechend dieser Parameter so ausgelegt werden, daß z. B. ein Kraftstoffgemisch aus Haupt- und Alternativkraftstoffen entsteht oder nur Alternativ¬ kraftstoffe oder nur ein Alternativkraftstoff eingebracht werden.
Werden der/die alternativen Kraftstoffe zum Zünden der Brennkraftmaschine benötigt, empfiehlt es sich, die Menge des in das Einspritzsystem einzubringenden Kraftstoffes zu regulieren, daß sie der eingespritzten Menge bei dieser Drehzahl exakt entspricht. Dabei nimmt der Hauptkraftstoff von der Einspritzpumpe kommend eine oszillierende, den Kraft¬ stoff nur vor sich herschiebende Wirkung ein, der in der Einspritzphase durch den Druck der Einspritzpumpe in die eine Richtung und der Druckentlastungsphase der Einspritz¬ pumpe durch die Förderpumpe des/der alternativen Kraftstoffe wieder zurückgedrängt wird.
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Geschieht das Einleiten des/der alternativen Kraftstoffe zum Zwecke der Zündung der Brennkraftmaschine in Entfernung vom Düsennadelventil, kann eine Vorrichtung angebracht sein, die das Abstellen der Brennkraftmaschine mit einer kurzzeitigen Förderung des alternativen Kraftstoffes verbindet, so daß für den Anlaßvorgang der Brennkraftmaschine sich alternati¬ ver Kraftstoff an der Düsennadelspitze befindet.
Die Erfindung im einzelnen ist den beigegebenen Ansprüchen zu entnehmen. Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es handelt sich dabei lediglich um Beispiele.
Funktions- und Bildbeschreibung
Bild 1 zeigt eine Einspritzvorrichtung bestehend in an sich bekannter Weise aus Einspritzpumpe, Einspritzleitung und Einspritzdüse. Im Pumpenelement (1) bewegt sich oszillierend ein Pumpenstempel (11) . Über den Kraftstoffanschluß (10) fließt der Kraftstoff solange über eine Bohrung (16) in das Pumpenelement ( 1 ) , bis der sich hebende Pumpenstempel (11) diese Bohrung mit seiner Oberkante überdeckt, so daß die Verbindung zwischen Anschluß (10) und dem Raum (19) über dem Pumpenstempel (11) unterbrochen wird. Bei weiterem Hub des Stempels wird nun der darüber befindliche Kraftstoff im Raum (19) komprimiert und dadurch ein Entlastungsventil (15) im Ventilgehäuse (2) soweit angehoben, daß der Kraftstoff in an sich bekannter Weise nach Verdrängung des Entlastungs o¬ lumens durch den Federraum (18) und die Einspritzleitung (4) in den Düsenhalter (6) und Düsenkörper (3) strömen kann, bis zum Raum (17) unmittelbar vor dem Sitz der Düsennadel (12), wodurch diese angehoben wird und die Einspritzung erfolgt. Gefördert wird bei fortgesetztem Hub solange, bis eine Steu¬ erkante am Pumpenelement (1) die Verbindung zwischen (10) und (19) wieder freigibt.
Diese an sich bekannte Einrichtung wird nun erfindungsgemäß ergänzt durch einen weiteren Kraftstoffanschluß (7) . Während der entlasteten Phase der Einspritzung kann über diesen An¬ schluß Kraftstoff in den Raum zwischen (17) und (18) einge¬ bracht werden in dem Maße, wie der schon darin befindliche Kraftstoff nachgibt. Der Druck des über Anschluß (7) einge¬ leiteten Kraftstoffes darf nicht so hoch sein, daß die Ein¬ spritznadel (12) öffnet. Erst wenn der Pumpenstempel (11 ) fördert, wird der Druck so hoch, daß die Düse öffnet. Das Rückschlagventil (13) verhindert, daß der Kraftstoff über Anschluß (7) zurückfließt. Mit jedem Pumpenhub wird so der über Anschluß (7) eingebrachte Kraftstoff ein Stück weiter in Richtung Düsenöffnung gefördert. Bei dieser Anordnung ist Anschluß (7) zusätzlich zum ohnehin vorhandenen Lecköl- anschluß (8) angebracht.
Bild 2 zeigt, daß dieser Anschluß (8) auch direkt zum Ein¬ bringen eines Kraftstoffes anstelle (7) benutzt werden kann. Wird dieser Anschluß blockiert, wird die Leckage automa¬ tisch in die Druckleitung (4) zurückbefördert, wenn deren Druck den Standdruck in der Leitung (4) übersteigt.
Bild 3 zeigt, daß der Zusatzkraftstoff über einen Anschluß (7) über ein Rückschlagventil (14) eingebracht wird, und zwar zunächst in den Raum (5) der Düsenfeder, von wo aus er in oben geschilderter Weise in die Druckleitung (4), gelangt.