HerStellung von he erp'" p-r--ffl- PDGF-AB mit Hilfe eineB bicistronischen Vektorβvstems in Säuσerzellen
Die Erfindung betrifft die rekombinante Herstellung von PDGF-AB (rPDGF-AB) in Säugerzellen als Wirtszellen, welches im wesentli¬ chen frei ist von den homodimeren Begleitprodukten PDGF-AA und -BB .
Seit vielen Jahren ist es möglich/ einzelne Proteine, deren Gene durch Klonierung isoliert wurden, nach Manipulation und Gen¬ transfer in verschiedenen prokaryontischen und eukaryontisehen Zellen herzustellen. Für das Erreichen der vollen biologischen Aktivität vieler Proteine sind korrekte Faltungen, richtiges Prozessieren und gegebenenfalls auch posttranslationale Modifikationen erforderlich, welche in prokaryontischen und niederen eukaryontisehen ExpressionsSystemen oftmals nicht kor¬ rekt ausgeführt werden. Aus diesem Grund bedient man sich häufig Säugerzellen als Wirte. Säugerzellen sind darüber hinaus in der Lage, große Mengen von Proteinen zu sekretieren.
Aus verschiedenen Gründen bedarf es oftmals der simultanen Her¬ stellung zweier oder mehrerer Proteinketten. Zum Beispiel sind viele natürliche Proteine in ihrer funktionellen Form aus
mehreren Untereinheiten zusammengesetzt (z.B. Antikörper). Na¬ türlicherweise erfolgt die Assoziation verschiedener Unterein¬ heiten von komplexen Proteinen nach der Proteinsynthese. An dieser Assoziation sind häufig andere Komponenten des zellulären Apparates als Katalysatoren oder Kontrollelemente beteiligt, wobei es gelegentlich auch zu Umfaltungen der ursprünglichen Strukturen kommt. Störungen der Assoziation, z.B. durch unglei¬ che Synthese der einzelnen Komponenten, können sowohl für die zu bildenden Proteine als auch für die Wirtszelle negative Konse- quenzen haben. Natürlicherweise unterliegt dieses System einer ausgefeilten, meist zellspezifischen Regulation. Da diese Regu¬ lation in genetisch manipulierten Zellen im allgemeinen nicht nachstellbar ist, wurden die nachfolgend erläuterten Alternati¬ ven zur simultanen Herstellung mehrerer Fremdproteine entwickelt und angewandt:
1) Die Gene werden getrennt in Expressionsvektoren integriert und dann in einem geeigneten Verhältnis in die Zellen co- transferiert. Dies setzt voraus, daß mehrere Plasmidkopien gleichzeitig stabil aufgenommen und bei der Teilung weiter¬ getragen werden. Das Verhältnis der Expression der verschie¬ denen Gene zueinander hängt sowohl von der Kopienzahl als auch von der Integrationsstelle im Genom der Wirtszelle ab. Durch aufwendige Screeningverfahren ist es möglich, Zell- klone zu isolieren, welche die einzelnen Genprodukte im gewünschten Verhältnis zueinander exprimieren.
2) Um die Kopienzahl zu nivellieren, werden die verschiedenen Gene in unabhängigen Transkriptionseinheiten auf einem Vek- tor plaziert. Dies sichert weitgehend die stöchiometrische Repräsentanz der Gene, aber auch dieses Verfahren ist mit Problemen behaftet. Selbst wenn nämlich Expressionseinheiten mit Promotoren gleicher Stärke verwendet werden, ist keines¬ wegs sichergestellt, daß die mRNAs, welche für die verschie- denen Proteine kodieren, die gleiche Stabilität und Transla¬ tionseffizienz aufweisen. Auch die Transkriptionseffizienz
beider Gene muß nicht zwangsläufig identisch sein. In diesem Fall wird mit Hilfe von gentechnischen Tricks (Positionie¬ rung der Transkriptionseinheiten zueinander, Modulation der Stärke der einzelnen Promotoren durch Wegnehmen oder Hinzu- fügen einzelner Elemente) die Stöchiometrie der Expression schrittweise hergestellt.
) Zur Vermeidung der Probleme im Zusammenhang mit der Stabili¬ tät der mRNA verschiedener Transkripte wurden bi- oder mul- ticistronische Vektoren entwickelt. Hierzu liegen die ein¬ zelnen Leseraster der die Proteinketten kodierenden Genab¬ schnitte - Cistrons - auf einer Transkriptionseinheit (Ex¬ pressionseinheit). Die Expression des multicistronischen Gens erfolgt durch einen einzigen Promotor. Bei derartigen Vektoren wird normalerweise das erste Cistron sehr effizient translatiert, die nachfolgenden aber in Abhängigkeit von den intercistronischen Sequenzen. Verwendet man für diese inter- cistronischen Sequenzen normale 5' nicht translatierte Se¬ quenzen (5'UTR) aus monocistronisehen Genen, so ist die Expression des nachfolgenden Cistrons meist sehr niedrig (in der Regel um 0,5 bis 2% der Translation des ersten Cistrons, Kaufman et al., 1987; Boel et al., 1987). Diese Effizienz konnte zunächst durch Einfügen von Leadersequenzen (High Efficiency Leadern, HEL) auf etwa 20% gesteigert werden. Mit der Entdeckung und Verwendung von bestimmten zellulären und viralen Sequenzen, welche eine interne Translationsinitia¬ tion ermöglichen (IRES; Jackson et al., 1990), war es mög¬ lich, ein Translationsverhältnis zwischen dem ersten und dem nachfolgenden Cistron von 3:1 zu erzielen.
Die Schlüsselrolle bei der Verwendung bi- oder multicistroni- scher Vektoren spielt die Translation. Normalerweise erfolgt die Initiation der Translation in Eukaryonten nach dem "cap"-abhän¬ gigen Mechanismus, im Verlaufe dessen ein Prä-Initiationskomplex aus Proteinen und RNA am 5'Ende einer mRNA mit "cap" (methylier- tes Nukleotid) aufgebaut wird. Von dort aus wird ein geeignetes
Translationsinitiationskodon ausgesucht, von dem ausgehend die Translation gestartet wird. Man glaubt, daß dies über einen "Scanning"-Prozeß abläuft,^ wobei sich der Prä-Initiationskomplex entlang der mRNA in 3'Richtung bewegt. Auf diese Weise wird, von einigen Ausnahmen abgesehen, immer das am 5'Ende liegende Ci¬ stron effizient translatiert (Kozak, 1989). Alle nachfolgenden Cistrons werden gar nicht oder sehr ineffizient translatiert. Die Translations-Effizienz der nachfolgenden Cistrons konnte durch Optimierung des Abstandes zwischen den Genen (intercistro- nische Regionen; Kozak, 1987; Wirth et al., 1991) oder durch Verwendung von sogenannten "high efficiency leader"-Sequenzen (HEL, s.o.) verbessert werden (z.B. Falcone und Andrews, 1991 und Ref. darin). HEL's sind solche 5'nicht translatierten Be¬ reiche von Genen oder auch anderen Sequenzen, welche die Initia- tion der "cap"-abhängigen Translation stimulieren. Auch bei derartigen Konstrukten sind jedoch die erreichbaren Expressions¬ werte für das zweite und die nachfolgenden Cistrons immer deut¬ lich geringer als die des "cap"-abhängig regulierten ersten Cistrons.
Ein in den letzten Jahren aufgedeckter Mechanismus zur internen Translationsinitiation benutzt spezifische Nukleinsäuresequen- zen. Zu diesen Sequenzen zählen die nicht translatierten Berei¬ che einzelner Picoma-Viren, z.B. Polio-Virus, Encephalomyocar- ditis-Virus, (Pelletier und Sonenberg, 1988; Jang et al., 1988; Jang et al., 1989) sowie einiger zellulärer Proteine, z.B. BiP (Macejak und Sarnow, 1991). Bei den Picoma-Viren sorgt ein kur¬ zer Abschnitt des 5'nicht translatierten Bereichs, das sogenann¬ te IRES (internal ribosomal entry site), für die interne Bindung eines Prä-Initiationskomplexes. Darüber hinaus sind weitere Bereiche aus dieser Region für die effiziente Initiation dieser Translation notwendig. So zeigt es sich z.B., daß für eine effi¬ ziente Translation nicht nur die 400 Basenpaare stromaufwärts des IRES, sondern auch der extreme 5'Teil der Picorna-Virus nicht-translatierten Region notwendig ist (Simoes und Sarnow, 1991). Auf der anderen Seite führt das "capping", die Voraus-
Setzung für den normalen Initiationsmechanismus der Translation, zu einer Reduktion der Effizienz der internen Initiation von Polio-Virus IRES, wenn er am 5'Ende einer entsprechenden mRNA lokalisiert ist (Hambidge und Sarnow, 1991). Der negative Effekt wird aufgehoben, wenn die IRES für die Initiation des zweiten Cistrons verantwortlich ist, also zwischen "cap" und IRES ein Cistron liegt.
IRES-Elemente können also als Initiatoren für die effiziente Translation von Leserastern fungieren. Dabei beeinflussen sie die "ca "-abhängige Translation des ersten Cistrons nicht. Auch umgekehrt scheint eine Beeinflussung der IRES-abhängigen Ini¬ tiation unabhängig von der "cap"-abhängigen Translationsinitia¬ tion zu sein. Die Mechanismen beider Vorgänge unterscheiden sich auch deutlich in der Verwendung verschiedener zellulärer Fakto¬ ren (Meerovitch et al., 1989; Jang und Wimmer, 1990). In der vergangenen Zeit wurden mehrere Untersuchungen publiziert, bei denen bicistronische Expressionsplasmide verwendet wurden (Adam et al., 1991; Ghattas et al., 1991; Kauf an et al.,1991; Wood et al., 1991; Wirth et al., 1991). Da aber offensichtlich die "cap"-abhängige Translation stärker ist als die IRES-abhängige Translation, konnte eine stöchiometrische Expression zweier Proteinketten nicht erreicht werden. Die bisherigen Verwendungen konzentierten sich deshalb auf die Verwendung von Selektions- markern im zweiten Cistron. Die enge Expressionskoppelung des Selektionsmarkers mit dem zu exprimierenden Gen, welches das erste Cistron darstellt, ist besonders vorteilhaft bei der Se¬ lektion auf Hochexpression, insbesondere, wenn eine vorausge¬ hende Gena plifikation erforderlich ist.
Die Synthese äquimolarer Proteinmengen von bi- oder multicistro- nischen Expressionsvektoren ist jedoch bisher nicht erreicht worden. Die äquimolare Expression zweier verschiedener Protein¬ ketten ist für die rekombinante Herstellung des Wachstumsfak- tors aus Blutplättchen, "Platelet-Derived-Growth-Factor" (PDGF), einem der Hauptmitogene im menschlichen Blutserum, von besonde-
rer Bedeutung. Aus menschlichen Thrombozyten aufgereinigtes PDGF besteht aus zwei unterschiedlichen, aber nahe verwandten Poly- peptidketten, die durch Disulfidbrücken miteinander verknüpft sind. Unter reduzierenden Bedingungen zerfällt das dimere PDGF in seine monomeren Untereinheiten, wovon die größere (M.. 15- 17.000 D) als PDGF-A-Kette und die kleinere (M.. 14.000 D) als PDGF-B-Kette bezeichnet wurde (Johnsson et al., 1984).
Die Proteinketten PDGF-A und -B werden von verschiedenen Genen kodiert. Die vollständige Struktur beider Genprodukte konnte durch cDNA-Klonierung aufgeklärt werden (Ratner et al., 1985, Betsholtz et al., 1986). Dabei zeigte es sich, daß beide PDGF- Moleküle zunächst als ungewöhnlich lange Vorläufermoleküle, sog. Precursoren, synthetisiert und anschließend intrazellulär zu den reifen PDGF-Ketten prozessiert werden. Durch alternatives Spli- cen lassen sich zwei verschiedene PDGF-A-Transkripte erklären, die sich durch An- oder Abwesenheit eines 69-bp Segmentes im 3'- Bereich unterscheiden (Betsholtz et al., 1986; Wise et al., 1989). Durch dieses Insert kommt es zu einer Änderung im codie- renden Abschnitt mit der Folge, daß eine kurze (PDGF-AK, 110 Aminosäuren) und eine lange (PDGF-AL, 125 Aminosäuren) Form der PDGF-A-Kette gebildet wird. Beide Varianten sind als normale zelluläre Proteine nebeneinander nachweisbar, wobei die kürzere Form die häufigere Spezies ist (Matoskova et al., 1989; Young et al., 1990).
Beide Gene sind auf unterschiedlichen Chromosomen lokalisiert und zeigen einen hohen Homologiegrad. Eine Vielzahl von Arbeiten zeigt, daß beide Gene unterschiedlichen Regulationsmechanismen unterliegen. Eine Folge davon ist, daß beide PDGF-Ketten natür¬ licherweise in verschiedenen Zelltypen in unterschiedlichem Verhältnis zueinander produziert werden.
Alle drei möglichen Isoformen des PDGF (AA, AB und BB) kommen natürlicherweise vor und sind in Thrombozyten in sogenannten ct-Granula gespeichert. Aus überlagerten menschlichen Blutplätt-
chen kann neben dem die Hauptmenge bildenden PDGF-AB Heterodimer auch PDGF-BB zu etwa 30 % isoliert werden (Hammacher et al., 1988). Frisch präparierte Blutplättchen enthalten auch einen hohen Anteil (27%) an 3DGF-AA (Hart et al., 1990). Es kann daher angenommen werden, daß n den Vorläuferzellen der Thrombozyten, den Megakaryozyten, der Anteil beider Homodimere zusammen etwa dem AB-Heterodimer-Anteil entspricht. Da die Konzentration jeder PDGF-Spezies im Thrombozyten direkt korrelieren sollte mit ihrer individuellen Bedeutung im Wundheilungsgeschehen, kommt insbe- sondere der häufigsten Isoform, dem PDGF-AB, eine herausragende Bedeutung auf der Suche nach einem "Wundheilungshormon" zu.
Jede der verschiedenen Isoformen besitzt biologische Aktivität in vitro. Erst die Verfügbarkeit der hochreinen, rekombinanten PDGF-Isoformen (Hoppe et al., 1989; Hoppe et al., 1990) machte vergleichende Studien zur Differenzierung der unterschiedlichen Wirkungsspektren der verschiedenen PDGF-Spezies möglich. Inzwi¬ schen belegen eine Reihe von Untersuchungen die unterschiedliche Potenz von PDGF-AA, AB und BB im Chemotaxis- und DNA-Prolifera- tionstest (Hosang et al., 1989; Nister et al., 1988; Reilly & Broski, 1989; Siegbahn et al., 1990), sowie deren unterschiedli¬ chen Einfluß auf die Freisetzung von Inositol-l,4,5-trisphos- phat, Produktion von Diacylglycerol und [Ca2+^-Mobilisierung (Block et al., 1989; Sachinidis et al., 1990 A, 1990 B) . Zwei unterschiedliche PDGF-Rezeptorpopulationen, von denen der PDGF-α-Rezeptor alle PDGF-Isoformen und der ß-Rezeptor nur PDGF-BB bindet (Hart et al., 1988; Heldin et al., 1988) liefern eine plausible Erklärung dafür, wie sich Wirkungsunterschiede der PDGF-Isoformen über deren unterschiedliche Potenz zur Rezep- toraktivierung entfalten können. Die meßbaren unterschiedlichen in vitrσ-Effekte der PDGF-Isoformen, zusammen mit dem Nachweis zweier verschiedenener Rezeptorpopulationen, lassen Rückschlüsse auf unterschiedliche in vivo Wirkungsspektren von PDGF-AA, AB und BB zu. Daher ist die Produktion von reinem PDGF-AB, ohne PDGF-BB oder PDGF-AA als Begleitproteine, wünschenswert. Um ein homogenes, gut charakterisiertes Heterodimer zu erhalten, müßten
die Homodimere sonst durch Reinigung vollständig eliminiert werden, was durch die sehr ähnlichen chromatographischen Eigen¬ schaften aller PDGF Spezies zusätzlich erschwert wird.
Eine Reihe verschiedener Wege zur Herstellung von rekombinanten PDGF-Homodimeren, insbesondere PDGF-BB, sind zum Teil schon seit längerer Zeit bekannt (Kelly et al., 1985; Heldin et al., 1986; Hoppe et al., 1989; Beckmann et al., 1988; Bywater et al., 1988; Stroobant & Waterfield 1984). Ein Herstellungsverfahren für hochreines PDGF-AB wurde von Hoppe et al. (1990, s.a. PCT/EP 90/00 063) beschrieben. Hier werden die getrennt in unterschied¬ lichen E.coli-Zellen hergestellten, inaktiven Monomere durch in v tro-Renaturierung in biologisch aktives PDGF-AB überführt.
Die bislang synthetisierten Genprodukte der drei PDGF-Isoformen weisen, trotz variierender Länge der A- bzw. B-Einzelstränge, weitgehend übereinstimmende biologische Aktivität auf.
Für die heterologe Expression von PDGF-AB Heterodimeren in euka- ryontischen Systemen gelten die eingangs erwähnten Kriterien der simultanen Expression zweier (oder mehrerer) Proteine. Die bisher publizierten Strategien zur Herstellung von PDGF-AB in rekombinanten CHO-Zellen (Östman et al., 1988) und mit Hilfe von Hefe-Expressionssystemen [EP 0 259 632] entsprechen dem oben unter 2) erläuterten Fallbeispiel, wo sich beide PDGF-Gene in unabhängigen Transkriptionseinheiten auf einem Vektor befinden. Die Quantifizierung der auf diese Weise in CHO-Zellen exprimier- ten unterschiedlichen PDGF-Dimere ergab 19% für PDGF-AA, 69% für PDGF-AB und 12% für PDGF-BB (Östman et al., 1988).
Eine Grundvoraussetzung für die bevorzugte Synthese von PDGF-AB Heterodimeren mit Hilfe eukaryontischer Expressionssysteme ist daher nicht nur in der stöchiometrischen Repräsentanz beider Gene, sondern in erster Linie auch in deren koordinierter Ex- pression zu sehen. Daher bieten sich bicistronische Expressions¬ einheiten als mögliche Hilfsmittel für die Expression heterodi-
erer Proteine und damit des PDGF-AB an. In WO 90/01550 wird ein derartiges System auch für die Expression von PDGF beschrieben. Wie unter Punkt 3) oben näher erläutert, liefern diese Konstruk- te jedoch nur sehr limitierte Expressionsraten für das zweite (und nachfolgende) Cistron. Abhängig von der im ersten Cistron lokalisierten PDGF-Kette werden vorwiegend Homodimere dieses Typs gebildet. Bisher in der Literatur beschriebene Versuche, beide PDGF-Gene mit Hilfe anderer Expressionssysteme in einer eukaryontisehen Zelle zu exprimieren, führten zu Homodimer-Ne- benproduktanteilen im Bereich von 30% oder mehr. Um dennoch mit diesen Zellsystemen PDGF-AB zu erhalten, müssen aufwendige und extrem verlustreiche Reinigungstechniken angewendet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Expressionssystem zu schaffen, mit Hilfe dessen PDGF-AB ohne wesentliche Verunreini¬ gung durch die jeweiligen Homopolymere hergestellt werden kann.
Erfindungsgemäß konnte die Aufgabe durch die Verwendung eines Konstrukts gelöst werden, welches in an sich bekannter Weise von der IRES-Sequenz zwischen dem ersten und zweiten Cistron Gebrauch macht, jedoch das für PDGF-B kodierende Gen in das erste Cistron einbringt. Überraschenderweise hat es sich erfin¬ dungsgemäß gezeigt, daß die Wirtszellen nach Transfektion mit diesen Konstrukten PDGF-AB ohne nennenswerten Anteil an Homodi- meren sezernieren. Ausbeute und Wirtschaftlichkeit der nachge¬ schalteten Proteinreinigungsverfahren wird dadurch beträchtlich verbessert.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß eine bicistronische Ex- pressionseinheit zur rekombinanten Herstellung von heterodimerem PDGF-AB in Säugerzellen als Wirtszellen, welche gekennzeichnet ist durch die allgemeine Formel
p - 5'UTR - Cj - IRES - C2 - 3'UTR - polyA,
in der
p ein transkriptionaler Promotor ist,
5'UTR eine nicht translatierte Nukleotidsequenz ist,
Ci ein Cistron ist, welches ein für die B-Kette von PDGF, ein biologisch aktives Analogon oder ein Fragment derselben kodierendes Gen enthält,
IRES eine Nukleotidsequenz viralen, zellulären oder synthetischen Ursprungs ist, die in der Stufe der Translation für die interne Initiation verantwortlich ist,
C2 ein Cistron ist, welches ein für die A-Kette von PDGF oder ein biologisch aktives Analogon oder ein Fragment derselben kodierendes Gen enthält,
3'UTR eine nicht translatierte Nukleotidsequenz,
und polyA ein Polyadenylierungssignal ist,
wobei Clf IRES und C operativ miteinander verknüpft sind.
Als Promotoren kommen alle diejenigen Promotoren in Betracht, die in eukaryontisehen Zellen wirksam sind, d. h., die die Gen¬ expression in eukaryontisehen Zellen initiieren können. Insbe- sondere können alle konstitutiven und induzierbaren Promotoren viralen (beispielweise die "Long terminal repeats, LTR's, von Retroviren oder Herpes Simplex Thymidin-Kinase Promotor), zel¬ lulären (beispielsweise Interferon- oder Ubiquitin-Promotor) oder synthetischen Ursprungs verwendet werden. Erfindungsgemäß ist der SV40-Promotor bevorzugt.
Die 5'UTR und die 3'UTR sind beliebige, in der Regel nichttrans- latierte Nukleotidseguenzen, die regulierende Elemente enthalten können. Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise die Sequen¬ zen aus SV-40 nach Artelt et al. (1988).
Das erste Cistron, Cx, kann die vollständige PDGF-B Vorläuferse¬ quenz (SEQ ID Nr. 3), deren Analoga und jegliches Fragment ent¬ halten, welches für eine biologisch wirksame PDFG-B Kette ko¬ diert. Insbesondere kommen in diesem Zusammenhang das zur PDGF- B-Kette homologe v-sis-Gen (Produkt des Simian Sarcoma Virus (SSV)) sowie die Basenpaare 283 bis 609 gemäß SEQ ID Nr. 3 in Betracht, welche die reife PDFG-B Kette kodieren.
Analog kann das zweite Cistron, C2, die lange oder kurze PDGF-A Vorläufersequenz (PDGF-AL oder PDGF-AK - SEQ ID Nr. 1) sowie jegliche Fragmente enthalten, welche für eine biologisch aktive PDGF-A Kette kodieren. In Betracht kommt insbesondere das Frag¬ ment gemäß den Basenpaaren 353 bis 682 gemäß SEQ ID Nr. 1, wel¬ ches für die reife PDGF-A Kette kodiert.
Als IRES können alle diejenigen Sequenzen viralen, zellulären oder synthetischen Ursprungs verwendet werden, welche eine in¬ terne Bindung der Ribosomen vermitteln. Beispiele für derartige Sequenzen sind die IRES aus Poliovirus Typ 1 gemäß SEQ ID Nr. 5, welche die ersten 628 Nukleotide der 5' nicht-translatierten Region des Poliovirus Typ 1 einschließt, sowie ferner die 5'UTR des Enzephalomyocarditis Virus (EMV), des "Theilers murine ence- phalomyelitis virus" (TMEV), des "foot and outh disease virus" (FMDV), des "bovine enterovirus" (BEV), des "coxsackie B virus" (CBV), des "human rhinovirus" (HRV) und die "human immunoglobu- lin heavy chain binding protein" (BIP) 5'UTR, die Drosophila Antennapediae 5'UTR, die Drosophila Ultrabithorax 5'UTR oder genetische Hybride oder Fragmente aus den oben angeführten Se¬ quenzen. Erfindungsgemäß bevorzugt ist die IRES aus Poliovirus Typ 1 gemäß SEQ ID Nr. 5.
Gegenstand der Erfindung sind ferner rekombinante DNA Vektoren, welche die erfindungsgemäße Expressionseinheit enthalten. Ein erfindungsgemäß bevorzugter Vektor ist in Figur 4B und dessen Herstellung in den Figuren 1 bis 3 dargestellt.
Die Erfindung schließt ferner Wirtszellen ein, welche SäugerZei¬ len sind und mit einem Vektor transformiert sind, der die erfin¬ dungsgemäße Expressionseinheit trägt. Vorzugsweise handelt es sich um CHO- oder BHK-Zellen, wobei letztere besonders bevorzugt sind. Eine erfindungsgemäß transformierte BHK-Zelle wurde unter der Bezeichnung 91-21-4D am 11. 8. 1992 bei der Deutschen Samm¬ lung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSM) hinterlegt. Ihr wurde die Hinterlegungsnummer DSM ACC2045 zugeteilt.
Die Erfindung schließt darüber hinaus Verfahren zur Herstellung von heterodimerem rPDGF-AB ein, in deren Verlauf Säugerzellen als Wirtszellen, welche die erfindungsgemäße Expressionseinheit operativ insertiert enthalten, in einem geeigneten Medium kulti¬ viert werden und das so erzeugte rPDGF-AB von den Zellen und dem Medium abgetrennt wird. Als Medium kommen alle bekannten Medien zum Kultivieren von Säugerzellen in Betracht, einschließlich synthetischer, proteinfreier oder proteinarmer Produktionsme¬ dien. Erfindungsgemäß wurde DMEM (Dulbecco's Modified Eagle Medium), angereichert mit 4,5 g/1 Glukose und 5 bis 10 % FCS, bevorzugt.
Das rPDGF-AB wird nach herkömmlichen Verfahren (vgl. beispiels¬ weise Östmann et al. 1988) von den Zellen und dem Medium abge¬ trennt. Vorzugsweise wird erfindungsgemäß ein für PDGF-AA ent- wickeltes und hoch effizientes Verfahren (Eichner et al., 1989) angewendet.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich heterodimeres rPDGF-AB, welches im wesentlichen frei ist von homodimeren Begleitproduk- ten und welches erhältlich ist durch Kultivieren der oben be¬ schriebenen, erfindungsgemäßen Wirtszellen. Überraschenderweise
hat es sich gezeigt, daß die mit dem erfindungsgemäßen Konstrukt transformierten Wirtszellen das heterodimere PDGF-AB mit einer Reinheit von 90% und mehr, bezogen auf die Gesamtmenge des ge¬ bildeten PDGF, sezernieren. Erfindungsgemäß bevorzugt ist PDGF- AB, welches durch Kultivieren von BHK-Zellen, transformiert mit dem erfindungsgemäßen Konstrukt, beispielsweise derjenigen Zel¬ len, welche unter der Bezeichnung 91-21-4D am 11. 8. 1992 bei der Deutschen Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH (DSM) hinterlegt wurden (Hinterlegungsnummer DSM ACC2045), zu- gänglich ist.
Das erfindungsgemäße rPDGF-AB unterscheidet sich von den bisher bekannten rekombinanten PDGF-AB Produkten in erster Linie durch seinen hohen Reinheitsgrad. Wie eingangs ausgeführt, ist bisher kein rekombinarites Verfahren beschrieben worden, bei dem 90% und mehr des erhaltenen Produktes aus dem Heterodimeren besteht. Da die vollständige Abtrennung der Homodimeren von dem Heterodime¬ ren nahezu unmöglich ist, sind die bekannten Produkte zwangs¬ läufig Gemische aus allen 3 Isoformen.
Darüberhinaus haften den bekannten Produkten, abhängig von deren Herstellung, in mehrfacher Hinsicht Nachteile an. So ist es be¬ kannt, daß die heterologe Genexpression in Hefezellen, wie in EP 259 632 oder 288 307 beschrieben, zu Proteinprodukten mit gegen- über dem humanen Produkt veränderten Glykosylierungsmustern führt. Zudem ist in Hefezellen exprimiertes PDGF-B zumindest teilweise unvollständig prozessiert und/oder proteolytisch abge¬ baut (vgl. WO 912/01716). Derartige Produkte weisen somit ein verändertes Kohlenhydratmuster auf und sie sind mit proteoly- tischen Abbauprodukten verunreinigt. Zur Vermeidung der vorge¬ nannten Nachteile beschreibt die WO 92/01716 Verfahren zur Her¬ stellung modifizierter PDGF-Ketten, bei denen die Konsensus- Sequenzen für die Glykosylierung bzw. die Protease sensitiven Domänen entfernt sind. Derartige Modifikationen beeinflussen jedoch die biologische Aktivität des Produktes (vgl. WO 92/01716).
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird durch Kultivieren von erfindungsgemäß transformierten BHK- Zellen, und insbesondere durch Kultivieren der Wirtszellen 91- 21-4D mit der Hinterlegungs-Nr. : DSM ACC2045 heterodimeres rPDGF-AB gewonnen.
Ferner ist aus der WO 90/08163 die rekombinante Herstellung von PDGF-AB in Bakterienzellen, insbesondere in E. coli bekannt, welche zwangläufig zu einem nicht glykosylierten Produkt führt. Eine nach diesem Verfahren in E. coli Zellen exprimierte PDGF-B- Kette ist jedoch aminoterminal um 12 Aminosäuren verkürzt. Dar- überhinaus muß das Produkt aus Bakterien in vitro renaturiert werden, ein Vorgang, bei dem die korrekte inter- und intramole¬ kulare Bildung der Disulphidbrücken und die korrekte Faltung des Proteins nicht gewährleistet ist mit der Folge, daß die immuno¬ logischen Eigenschaften des Produkts verändert und die biologi¬ sche Aktivität beeinflußt werden können.
Das heterodimere rPDGF-AB gemäß der Erfindung wird vorzugsweise zusammen mit pharmazeutisch verträglichen Hilfs- und Trägerstof¬ fen als pharmazeutisches Präparat, insbesondere für die Wundhei¬ lung formuliert. In diesem Zusammenhang kann es als Wirkstoff in Pflastern, Wundverbänden und dergleichen enthalten sein. Es ist besonders für die topische Verabreichung geeignet, es kommen jedoch auch Applikationen in Betracht, in deren Verlauf der Wirkstoff in die Wunde eingebracht oder subkutan verabreicht wird. Beispielsweise kann das PDGF-AB in einer geeigneten Matrix mit Depotfunktion im Wundrandbereich subkutan appliziert werden oder direkt subkutan injiziert werden.
Ferner eignet sich das erfindungsgemäße rPDGF-AB zur Herstellung von kosmetischen Präparaten, zum Beispiel zur Hautregeneration, zur Hautglättung, zur Verhinderung der Narbenbildung oder der Hautalterung sowie zur Anwendung bei Sonnenbrand.
Geeignete Hilfs- und Trägerstoffe schließen Cellulose-Gele auf wässriger Basis, biologisch abbaubare Polymere sowie jegliche Salben- und Cremebasis und Sprays ein. Ferner können zusätzliche Wirkstoffe, welche die Wundheilung beeinflussen, wie beispiels- weise Kollagen, Fibronektin, Faktor XIII, Fibroblasten Wachs¬ tumsfaktor (aFGF, bFGF), Transformierender Wachstumsfaktor Typ α oder ß, Epidermis Wachstumsfaktor, Insulin oder "Insulin-like Growth Factor" (IGF I, II) oder weitere Wachstumsfaktoren in den erfindungsgemäßen Präparaten enthalten sein. Die erfindungsgemä- ßen Produkte können beispielsweise auch in Wundverbänden in wässriger Lösung vorliegen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Beispielen erläutert:
1. Beschreibung der Figuren:
Fig. 1) Schematische Darstellung der Herstellung der Basis¬ vektoren pSBC-1 und pSBC-2.
Fig. 2) Vektor M13BCL1; in der Vektorkarte ist der c-sis (PDGF- B) homologe Bereich aus pMVW-2 angegeben. Der Bereich des reifen PDGF-B und der Ncol/Sall (SEQ ID Nr. 8 + 9) Adapter sind durch schwarze Balken hervorgehoben.
Fig. 3) Schematische Darstellung der Rekonstruktion der voll¬ ständigen PDGF-B-Vorläufersequenz.
Fig. 4A +B) Schematische Darstellung der Konstruktion des bici- stronischen Vergleichs-Vektors pSBC-A/B (Fig. 4A) und des erfindungsgemäßen Expressionsvektors pSBC-PDGF-B/A (Fig. 4B) aus den Basisvektoren pSBC-1 und pSBC-2. Die Expressionsvektoren pSBC-PDGF-A/B und pSBC-PDGF-B/A unterscheiden sich dabei durch die Orientierung der ko- dierenden cDNA-Sequenzen der PDGF-A- und -B-Kette, d.h. durch ihre Lokalisierung auf dem Plasmid als in Lese¬ richtung erstes bzw. zweites Cistron.
Fig. 5) Northern-Blot Analyse transformierter BHK-Zellen. Es wurde die mRNA aus dem Gesamtpool der BHK-Zellen unter¬ sucht, die stabil mit den monocistronischen bzw. bici- stronischen PDGF-Expressionskonstrukten transfiziert worden waren. Erwartungsgemäß zeigen die monocistroni¬ schen mRNAs eine Größe von etwa 1.300 nt, während bei den bicistronischen mRNAs die Größe der codierenden
Sequenzen beider PDGF-Ketten (2.500 Nucleotide) vor¬ handen ist. Hiermit ist gezeigt, daß die entsprechenden Genprodukte von einer einzigen bicistronischen mRNA abgelesen werden. Als Referenz wurde die murine α-Actin Probe verwendet [Minty, A.J. et al., J. Biol. Chem.
256, 1008 - 1014, (1981)].
Fig. 6) Sandwich-ELISA zum Nachweis von PDGF-AB mit Hilfe eines monoklonalen und eines polyklonalen Anti-PDGF-Antikör- pers: Eichkurven von PDGF-Standards.
Polystyrolplatten wurden mit Schaf-Anti-Maus-IgG be- schichtet und anschließend mit einem Maus-Hybridoma-
Überstand (von Klon 1B3, enthält monoklonale Antikörper gegen die B-Kette in PDGF-AB und -BB) inkubiert; nach Inkubation mit verschiedenen PDGF Standards wurde das gebundene PDGF mit Hilfe eines polyklonalen Kaninchen- Anti-PDGF-AA, gefolgt von Peroxidase-markiertem Anti-
Kaninchen-IgG nachgewiesen; Quelle der PDGF-Standards:
AB: aus humanen Thrombozyten, von PROMEGA Corp. No. G 5161; BB: rekombinant aus Hefe, von PROMEGA Corp. No. G 5191;
AA: rekombinant aus BHK-Zellen, ca. 70%ig (Eichner et al., 1989).
Für PDGF's aus eukaryontisehen Quellen ergibt sich ein spezifisches Signal mit PDGF-AB (aus humanen Thrombozy- ten) mit einer geringen Kreuzreaktion mit PDGF-BB.
Fig. 7) Nachweis von PDGF-AB in Kulturüberständen von rekombi¬ nanten BHK-Zellen mittels PDGF-AB-ELISA: (Eichkurven von Standards s. Fig. 6). Die dargestellten Proben stammten von BHK-Zellen, die mit folgenden Vektorkon- strukten transfiziert worden waren:
Probe: Nr.l: pSBC-A/B, Nr.2: pSBC-B/A, Nr.3: pSBC-2-PDGF-A +pSBC-2-PDGF-B,
Nr.4: pSBC-2-PDGF-A, Nr.5: pSBC-2-PDGF-B, Nr.6: pSBC-2-Kontrolle
Fig. 8) Analyse von gereinigtem rPDGF über-SDS-PAGE. Die Proben wurden auf einem 13,5%igen Polyacrylamidgel in der Gegenwart von SDS aufgetrennt und anschließend mit Coomassieblau gefärbt.
1, 6, 11 = LMW (PHARMACIA) [14400, 20100, 30000,
43000, 67000, 94000 D]
2 = pSBC-B/A
3 = pSBC-2-PDGF-A + pSBC-2-PDGF-B 4 = pSBC-A/B
5 = pSBC-2-PDGF-A
7-10 = gleiche Auftragsreihenfolge wie 2-5,un¬ ter Zugabe von jeweils 10% (v/v) ß-Mer- captoethanol (10 min, 95°C)
Die Analyse der gereinigten Sekretionsprodukte über SDS-PAGE korreliert mit den Ergebnissen aus der Analyse der Kultur¬ überstände (Tab. 2). Insbesondere an den unter reduzierenden Bedingungen auftretenden Banden der PDGF-Monomere kann man gut erkennen, daß Transfektionszellpools der Konstellation pSBC-2PDGF-A + pSBC-2-PDGF-B (Cotransfer) und pSBC-A/B (PDGF-A-Kette im ersten Cistron) überwiegend PDGF-AA-Homodi- mere sekretieren.
Das aus pSBC-B/A-Kulturüberständen isolierbare PDGF bandiert gegenüber dem als Referenz aufgetragenen PDGF-AA bei einem geringfügig niedrigeren Molekulargewicht. Unter reduzieren¬ den Bedingungen lassen sich beide Monomere zu etwa gleichen Teilen nachweisen. Die oberen Banden korrespondieren mit den Monomer-Banden der PDGF-A-Kette. Für rekombinantes PDGF-AA aus BHK-Zellen wurde bereits gezeigt, daß dieses Material zu etwa gleichen Anteilen aus der vollständigen PDGF-A-Kette, sowie einer C-terminal verkürzten Spezies besteht (Eichner et al. , 1989) .
Die monomeren PDGF-A-Ketten bandieren bei einer M.. von etwa 17 KD. Darunter bandiert die PDGF-B-Kette (M.. 16 KD), die bei dem aus pSBC-B/A-Überständen isolierten Material eben¬ falls in einer verkürzten Form auftritt. Die Subspezies beider Ketten wurden gemeinsam durch Proteinsequenzanalyse analysiert und eindeutig als PDGF-A und PDGF-B identifi¬ ziert. Molekulargewichtsunterschiede für PDGF-B sind daher, genau wie bei PDGF-A, möglicherweise auf C-terminale Verkür¬ zungen oder veränderte Glycosylierungsmuster zurückzuführen. PDGF aus Überständen von pSBC-B/A besteht demnach zu etwa gleichen Teilen aus PDGF-A und PDGF-B-Ketten.
Das als Referenz aufgetragene, ebenfalls in BHK-Zellen exprimierte PDGF-AA ist nicht glykosyliert (Eichner et al., 1989), während in CHO-Zellen exprimiertes PDGF einen Kohlen- hydratanteil von etwa 7% enthält (Kolvenbach et al., 1991). Die PDGF-A-Monomere sowohl aus dem PDGF-AA-Homodimer als auch aus dem AB-Heterodimer stimmen in ihrem Laufverhalten in der SDS-PAGE gut überein.
2. Expression von PDGF-AB Heterodimer mit Hilfe des bicistroni¬ schen Vektorsystems
2.1 Herstellung der Basisvektoren pSBC-1 und pSBC-2 (Fig.l.
Für die Konstruktion des Vektors pSBC-1 wurde ein 627 bp Msel/Ball-Fragment aus dem Plasmid pGEM3-5' Polio (M) (Sar¬ now, 1989) als Matrize für eine PCR mit folgenden Primern verwendet:
5'-Pθliθl 5'TTT CTGCAG AAGCTT AAAACAGCTCTGGGG3'
PstI Hindlll
(SEQ ID Nr. 13)
3'-Poliθ2 5>TT GCGGCCGC AATCCAATTCGCTTTATG3'
Notl
(SEQ ID Nr. 14) Das nach der Amplifikation erhaltene 652 bp Fragment wurde mit Pol I K behandelt, anschließend mit PstI gespalten und in den entsprechend präparierten Vektor pBEH (Artelt et al., 1988) insertiert.
Für die Konstruktion des Vektors ρSBC-2 wurde das Plasmid pBEH mit Eco RI linearisiert und die folgenden Oligonukleo- tidsequenzen hybridisiert und insertiert:
E-N-El 5>AATT GCGGCCGC G3' (SEQ ID Nr. 15)
E-N-E2 3'CGCCGGCG CTTAA5' (SEQ ID Nr. 16)
2.2 Rekonstitution der vollständigen PDGF-B-Vorläuferseguenz
Das Plasmid pMVW-2 enthält die cDNA des humanen PDGF-B Gens, welches im 5'-translatierten Bereich der Vorläufersequenz unvollständig ist (Weich et al., 1986). Für die Rekonstitu- tion des authentischen PDGF-B precursors wurde in den 5'- terminalen Bereich des Vorläufers durch einen C-T-Austausch
in Position 30 des codogenen Abschnittes des Klons pMVW-2 eine BclI-Schnittstelle eingeführt. Durch diesen Schritt geht letzlich nur ein kurzer Abschnitt des kodierenden Be¬ reiches verloren und die lokal codierte Aminosäure (Aspara- ginsäure) bleibt dabei erhalten. Da die BclI-Schnittstelle in den meisten E.coii-Stämmen durch Methylierung resistent gegenüber enzymatischer Spaltung ist, muß das diese Schnitt¬ stelle enthaltene Fragment entweder in einen dam'-Stamm um- kloniert, oder über einen PCR-Schritt amplifiziert werden. Der fehlende Bereich des Vorläufers wird dann als syntheti¬ sches Sall/Bell-Fragment [Oligomere PPDGFB1 und PPDGFB2 (SEQ ID Nr. 11 + 12)] eingesetzt.
Hierfür wurde zunächst das 914 bp BamHI/NcoI-Fragment aus pMVW-2 über einen synthetischen Adapter [Oligomere NCCLSA1 und NCCLSA2 (SEQ ID Nr. 8 + 9)] in den BamHI/Sall-gespal- tenen Bakteriophagen M13mpl9 (Pharmacia) insertiert. Dieses Konstrukt lieferte die notwendige Einzelstrang-DNA für den nachgeschalteten in vitro Mutageneseschritt, der mit Hilfe des Oligomer-directed in vitro mutagenesis System (Version 2) der Fa. Amersham, basierend auf der Methode von Eckstein et al. [Taylor J. W., Ott J. and Eckstein F. (1985) Nucl. Acids Res. 13, 8764-8785; Nakamaye K. and Eckstein F. (1986) Nucl. Acids Res. 14, 9679-9698; Sayers J. R. , Schmidt W. and Eckstein F. (1988) Nucl. Acids Res. 16, 791-802] durchge¬ führt wurde. Durch den synthetischen Primer [PDGBBCL (SEQ ID Nr. 10)] wird nach der Mutagenese ein Basenaustausch (C zu T) in Position 144 der unter SEQ ID Nr. 3 dargestellten Se¬ quenz erreicht und dadurch im 5'-Bereich des PDGF-B precur- sors eine BclI-Schnittstelle eingeführt. Dieses Mutagenese- derivat wurde als M13BCL1 bezeichnet (Fig. 2).
Ein 1100 bp Fragment aus M13BCL1 wurde über einen PCR- Schritt mit Hilfe der Primer M1317MER und M1324MER (SEQ ID Nr. 6 + 7) amplifiziert, anschließend einer Bcll/Hindlll- Restriktion unterworfen und das resultierende 770 bp Frag-
ment isoliert. Die synthetischen Oligomere PPDGFB1 und PPDGFB2 (SEQ ID Nr. 11 + 12) bilden den fehlenden 5'-Bereich des PDGF-B-Vorläufers bis zur BclI-Schnittstelle. Nach dem Annealing wurde dieses doppelsträngige Oligomer anschlie- ßend, zusammen mit dem 770 bp PDGF-B Fragment, in den mit einer Sall/Hindlll Restriktion vorbereiteten Vektor pGEM-2 (Promega) ligiert (Fig. 3). Die authentische Sequenz von PDGF-B wurde durch vollständige Sequenzierung verifiziert.
2.3 Konstruktion der bicistronischen Expressionsvektoren pSBC- PDGF-A/B und pSBC-PDGF-B/A für die PDGF-A- und B-Kette (Fig. 4A und B.
Die vollständige codierende cDNA für den PDGF-B precursor (Ratner et al., 1985) liegt in dem Vektor pGEM2-PDGF-B vor, wie unter 1.2 beschrieben. Die vollständige cDNA-Sequenz der kurzen Variante der PDGF-A-Kette (Betsholtz et al., 1986) ist im Expressionsvektor pODA (Eichner et al., 1989) enthal¬ ten. Dieser Vektor wurde erhalten durch Klonierung des Rsal- Fragments aus pPGF-1 (Hoppe et al., 1987) in den SV-40 Ex¬ pressionsvektor pBEH (Artelt et al., 1988).
Die kodierenden cDNA-Sequenzen der PDGF-A- und -B-Kette wurden unter Verwendung von EcoRI/HindiII Restriktionen in die monocistronischen Vektoren pSBC-1 und -2 insertiert (Abb. 4). Die Fusion beider Vektoren zu einer bicistroni¬ schen Expressionseinheit wurde mit Hilfe der Restriktions¬ enzyme Xmnl/Notl durchgeführt.
2.4 Herstellung transformierter BHK-Zellen
Die Transfektion der mono- und bicistronischen Expressions¬ vektoren, die die codierenden Sequenzen der A- und B-Kette von PDGF tragen (vgl. Fig.l, 4A+B) wurde mit der Calcium- phosphat-Präzipitationstechnik in BHK-Zellen durchgeführt (Wigler et al., 1979; Graham & van der Eb, 1973). Einen Tag
vor der Transfektion wurden 2-3 x 10 BHK-Zellen/24 cm in neue Kulturflaschen umgesetzt. Vier Stunden vor der Trans¬ fektion wurde ein Medienwechsel mit DME-Medium durchgeführt. 5 μg der o. g. Plasmid-DNA zusammen mit 0,5 μg der Selek- tionsplasmide pAG60 und pSVpac (Colbere-Garapin, 1981; Vara et al., 1986), welche für ein Neomycinresistenzgen bzw. für eine Puromycin-Resistenz kodieren, in 250 μl 250 mM CaCl2 suspendiert. Die Lösung wurde langsam unter ständiger Ver- wirbelung durch steril eingeblasene Luft zu 250 μl 2 x HEPES-Puffer (280 mM NaCl; 50 mM HEPES; 1,5 mM NaH2P04 pH 7,1) gegeben und und das erhaltene Präzipitat dem Nährmedium zugesetzt. Zwei Tage nach der Transfektion wurde durch Me¬ dienwechsel von DME- auf Doppelselektionsmedium (5 μg/ml Puromycin; 500 μg/ml G418, Wirth et al., 1988) die Selektion auf stabil transfizierte Zellen begonnen und eine Population von PDGF sekretierenden Zellklonen erhalten. Ein repräsenta¬ tives Klongemisch dieser Zellen wurde bei der DSM am 11. 8. 1992 unter der Nummer DSM ACC2045 hinterlegt.
2.5 Northern Blot Analyse
Polyadenylierte RNA aus transformierten BHK-Zellen wurde nach Purchio et al., (1979) isoliert, über ein l%iges Agarose-Formaldehydgel fraktioniert (Lehrach et al., 1977), auf eine Nylonmembran geblottet und mit [ 2P]-markierten PDGF-A- und -B-Ketten spezifischen Sonden hybridisiert (Fig. 5).
2.6 Gewinnung konditionierter Zellkulturüberstände
Die Transformation der BHK-Zellen erfolgte analog 2.4. Nach dem Auszählen der Kolonien wurden die Zellen abtrypsini- siert, in frischem Selektionsmedium aufgenommen und auf eine Zellzahl von 105 Zellen/ml eingestellt. Je 10 ml dieser Zellsuspension wurden in eine Flasche mit 65 cm2 Bodenfläche überführt und für weitere 48 h kultiviert. Danach wurde das
Medium entfernt und durch 10 ml Produktionsmedium (DMEM, ohne Serum und Selektions-Antibiotoka) ersetzt. Nach 24 h wurde das Medium abgenommen und durch serumhaltiges Selek¬ tionsmedium ersetzt. Die geernteten Überstände wurden bis zur Analyse bei -20°C gelagert. Zum Zeitpunkt der Ernte betrug die Zellzahl/Flasche 0.8-1.2xl07.
2.7 Nachweis von PDGF in den Kulturüberständen mit Hilfe des Mitogentests
Die Messung der Stimulierung der DNA-Syntheserate von dich¬ tearretierten Fibroblasten erlaubt eine Bestimmung der mitogenen Aktivität des PDGF. Eine Unterscheidung zwischen den Isoformen ist dabei nicht möglich.
Der Assay wurde gemäß Shipley et al. (1984) mit AKR-2B-Maus- fibroblasten in 24-Well-Platten durchgeführt. Reines PDGF zeigt in dem Test eine halbmaximale Stimulierung bei einer Konzentration von etwa 5 ng/ l. Dieser Wert wurde benutzt, um Produktivitäten zu bestimmen. Die Ergebnisse aus dem Mitogentest sind in Fig. 7 den Werten aus dem PDGF-AB-ELISA gegenübergestellt.
2.8 Nachweis von PDGF-AB Heterodimer in den Kulturüberständen mit Hilfe eines spezifischen PDGF-AB ELISA's
Es wurde ein 'two-antibody Sandwich assay' aufgebaut, der eine spezifische Quantifizierung von PDGF-AB neben PDGF-AA und -BB erlaubt.
Sandwich-Assay mit Hilfe eines monoklonalen und eines poly¬ klonalen Anti-PDGF-Antikörpers:
Polystyrolplatten mit 96 Kavitäten (Fa. Dynatech, U-Platte, No. M124B) werden in folgender Reihenfolge beschichtet
(zwischen jedem Schritt jeweils 4 x Waschen mit PBS mit 0,05% Tween 20) :
1) Schaf-Anti-Maus-IgG (Fa. Boehringer Mannheim, Nr. 1097 105), 3 μg/ml.
2) 1% BSA (Fa. E. Merck, Nr. 12018) in PBS, pH 7,5, 100 μl für 1 h bei R.T.
3) Maus-Hybridoma-Überstand von Klon 1B3 [erhalten durch Fusion von SP2/0-Myelomzellen mit Milzzellen von Mäu¬ sen, die mit rekomb. PDGF-AB (aus E. coli gemäß Hoppe et al. (1990) immunisiert worden waren], 2 μg/ml IgG2a/ml. Der monoklonale Antikörper bindet spezifisch an der B-Kette von PDGF-Dimeren.
4) PDGF-haltige Lösungen, verdünnt in PBS mit 0,1 % BSA und 0,05 % Tween 20 (PBS+), 50 μl für 1 h bei R.T.
5) Polyklonales Kaninchen-Anti-PDGF-AA-IgG (Fa. Genzyme, No. ZP-214, bindet an der A-Kette von dimerem PDGF), 2 μg/ml in PBS+, 50 μl für 1 h bei R.T.
6) POD-markiertes Ziege-Anti-Kaninchen IgG (Fa. Pierce, No. 31460), 0,1 μg/ml in PBS+, 50 μl für 1 h bei R.T.,
Detektion mit dem Substrat Tetramethylbenzidin gemäß E.S. BOS et al. (J.Immunoassay 2_ (1981), 187-204).
2.8.1 Ergebnisse:
In der Abbildung 7 sind die Resultate von drei unter¬ schiedlichen Analysen für PDGF aus Kulturüberständen rekombinanter BHK-Zellen dargestellt.
Der Mitogentest liefert einen brauchbaren Wert für die
Gesamtmenge des in den Kulturüberständen vorhandenen
rPDGF, ohne zwischen den verschiedenen Isoformen (PDGF-AA, AB oder BB) differenzieren zu können.
Der spezifische Anteil an heterodimerem PDGF-AB kann mit ausreichend hoher Genauigkeit durch den PDGF-AB- spezifischen ELISA bestimmt werden. Aus der Differenz dieser Analyse zum Ergebnis des Mitogentests kann der prozentuale Anteil von PDGF-Homodimeren rechnerisch ermittelt werden (Tabelle 1).
Das Ergebnis des ELISA's zeigt, daß nur in Kulturüber¬ ständen von transfizierten Zellinien des Typs pSBC- PDGF-B/A die meßbare biologische Aktivität im Mitogen- test mit hohen PDGF-AB-Werten korreliert.
2.9 Reinigung des sekretierten PDGF-AB
Für die Reinigung der Sekretionsprodukte aus 1,5 - 2,5 Litern konditionierter Kulturüberstände der unterschiedli- chen Transfektions-Zellpools wurde ein für die Reinigung von rPDGF-AA aus Zellkulturüberständen entwickeltes Verfahren angewendet (Eichner et al., 1989). Das nach dem HPLC-Schritt hoch- oder teilgereinigte PDGF wurde auf einem Polyacryla- midgel nach Lae mli (1970) in der Gegenwart von SDS aufge- trennt und nach anschließender Coomassieblaufärbung analy¬ siert (Fig. 8).
2.10 Aminoterminale Seguenzierung von PDGF-Polvpeptiden
Durch Proteinsequenzanalyse sollten beide PDGF-Ketten eindeutig identifiziert werden um auszuschließen, daß hier verkürzte, prozessierte Formen nur einer PDGF-Kette vorlie¬ gen (s. Fig. 8) .
Die automatische Sequenzanalyse wurde am Modell 477A (Ap¬ plied Biosystems) mit dem Zyklus BLOTTl durchgeführt. Die
Analyse der Phenylthiohydantoin-Aminosäuren-Derivate erfolg¬ te auf dem online gekoppelten 120A PTH-Analyser.
Die Disulfidbrücken der Probe werden mit Dithiothreitol reduziert und mit 4-Vinylpyridin alkyliert. Sie wird auf einem horizontalen SDS-Elektrophorese-Gel nach Schägger und von Jagow, modifiziert wie beschrieben (Westermeier et al. SD 092/89, Pharmacia LKB Biotechnologie) getrennt. Die Probe wird auf eine PVDF-Membran (Problot, Applied Biosystems) mit einem diskontinuierlichen Puffersystem wie beschrieben (We¬ stermeier et al. SDRE-072, Pharmacia LKB Biotechnologie) geblottet und mit Comassie Brillant Blau R250 gefärbt. Die beiden Doppelbanden bei 17 und 16 KD werden ausgeschnitten und zusammen sequenziert.
Nach den Ergebnissen der Proteinbestimmung wurden 10 μg Probe analysiert. Es konnten die N-terminalen Aminosäuren der PDGF-A- und PDGF-B-Kette in gleicher Ausbeute nachgewie¬ sen werden (Tabelle 2). Nebensequenzen wurden nicht detek- tiert.
Tabelle 1 pSBC-A/B pSBC-B/A pSBC-2-PDGF-A + pSBC-2-PDGF-A pSBC-2-PDGF-B pSBC-Kontroll pSBC-2-PDGF-B
Anteil PDGF-AB 40 95 56
Tabelle 2
* Ausbeute aus beiden Ketten
Abkürzungen:
BHK - Hamsterzellinie (Baby Hamster Kidney) bp - Basenpaar(e)
CHO - Hamsterzellinie (Chinese Hamster Ovary)
BSA - Rinderserumalbumin
D - Dalton
DMEM - Dulbecco's Modified Eagle Medium
ELISA - enzyme-linked immunosorbent assay
HEPES - 4-(2-Hydroxyl)-l-piperazinethansulfonsäure
HPLC - HochdruckflüssigkeitsChromatographie
IgG - Immunglobulin der Klasse G
IRES - internal ribosomal entry site nt - Nukleotid(e)
PAGE - Polyacrylamid-Gelelektrophorese
PBS - phosphatgepufferte Kochsalzlösung
PCR - Polymerase Kettenreaktion
PDGF - Wachstumsfaktor aus Thrombozyten
POD - Peroxidase
PVDF - Polyvinylidenfluorid
SDS - Natriumdodecylsulfat
UTR - nicht translatierte Region
LITERATUR
Adam M. A., Ra esh N.r Miller A. D., and Osborne W. R. A. (1991) J. Virol. 65, 4985-4990.
Artelt P., Morelle C, Ausmeier M. , Fitzek M. , and Hauser H. (1988) Gene 68, 213-219.
Beckmann M. P., Betsholtz C, Heldin C.-H., Westeππark B., Di Marc E., Di. Flore P. P., Robbins K. C, and Aaronson S. A. (1988 Science 241, 1344-1349.
Betsholtz C, Johnsson A., Heldin C.-H., Westermark B.r Lind P. Urdea M. S., Eddy R., Shows T. B.r Philpott K. , Mellor A. L., Knot T. J., and Scott J. (1986) Nature 320, 695-699.
Block L. H., Emmons L. R., Vogt E., Sachinidis A., Vetter W., an Hoppe J. (1989) Proc. Natl. Acad. Sei. USA 86, 2388-2392.
Boel E., Berkner K. L.f Nexoe B. A. , and Schwartz T. W. (1987) FEB Lett. 219, 181-188.
Bywater M. , Rorsman F., Bongcam-Rudloff E., Mark G., Hammacher A. Heldin C.-H., Westermark B., and Betsholtz C. (1988) Mol. Cell Biol. 8, 2753-2762.
Colbέre-Garapin F., Horodniceanu F. , Kourilsky P., and Garapin A. C (1981) J. Mol. Biol. 150, 1-14.
Eichner W., Jäger V., Herbst D., Häuser H. and Hoppe J. (1989) Eur J. Biochem. 185, 135-140.
Falcone D., and Andrews D.W. (1991) Mol. Cell. Biol. 11 (5), 2656 2664.
Ghattas I. R., Sanes J. R. , and Majors J. E. (1991) Mol. Cell. Biol 22, 5848-5859.
Graham F., and van der Eb L. (1973) Virology 52, 456-487.
Hambidge S. J., and Sarnow P. (1991) J. Virol. 65, 6312-6315.
Hammacher A., Hellmann U., Johnsson A., östman A., Gunnarsson K. Westermark B., Wasteson . , and Heldin C.-H. (1988) J. Biol. Chem 263, 16493-16499.
Hart C. E., Forstrom J. W. , Kelly J. D., Seifert R. A., Smith R. A. Rose R. , Murray M. J., and Bowen-Pope D. F. (1988) Science 240 1529-1531.
Hart C. E., Bailey M. , Curtis D. A. , Osborn S., Raines E., Ross R. and Forstrom J. W. (1990) Biochemistry 29, 166-172.
Heldin C.-H., Johnsson A., Wennergren S., Wernstedt C, Betsholtz C, and Westermark B. (1986) Nature 319, 511-514.
Heldin C.-H., Bäckström G., östman A., Hammacher A. , Rönnstrand L., Rubin K., Nister M. , and Westermark B. (1988) EMBO J. 7, 1387-1393.
Hoppe J., Schumacher L. , Eichner W. and Weich H.A. (1987), FEBS Lett. 223, 243-246.
Hoppe J., Weich H. A. , and Eichner W. (1989) Biochemistry 28, 2956- 2960.
Hoppe J., Weich H. A., and Eichner W., and Tatje D. (1990) Eur. J. Biochem. 187, 207-214.
Hosang M., Rouge M. , Wipf B., Eggiman B., Kaufmann F., and Hunziker W. (1989) J. Cell. Physiol. 149, 558-564.
Jackson R. J., Howell M. T., and Kaminski A. (1990) Trends Biochem. Sei. 15, 477-483.
Jang S. K., Kräusslich H., Nicklin M. J. H., Duke G. M., Palmenberg A. C, and Wi mer E. (1988) J. Virol. 62, 2636.
Jang S. K., Davies M. V., Kaufmann R. J., and Wimmer E. (1989) J. Virol. 63 (4), 1651-1660.
Jang S. K., and Wimmer E. (1990) Genes Dev. 4, 1560-1572.
Johnsson A., Heldin C.-H., Wasteson A., Westermark B., Deuel T. F., Huang J. S., Seeburg P. H., Gray A., Ullrich A., Scrace G., Stroobant P., Waterfield M. D. (1984) EMBO J. 136, 921-928.
Kaufman R. J., Murtha P., and Davies M. V. (1987) EMBO J. 6, 187- 193.
Kaufman R. J., Davies M. V. Waβley L. C, and Michnick D. (1991) Nucleic Acids Res. 19, 4485-4490.
Kelly J. D., Raines E. W., Ross R., and Murray M. J. (1985) EMBO J. 4, 3399-3405.
Kolvenbach C. G., Langley K. E., Strickland T. W., Kenney W. C, and Arakawa T. (1991) J. Biochem. Biophys. Meth. 23, 295-300.
Kozak M. (1987) Mol. Cell. Biol. 7 (10), 3438-3445.
Kozak M. (1989) Mol. Cell. Biol. 9, 5134-5142.
Laemmli U. K. (1970) Nature 227, 680-685.
Lehrach H., Diamond D., Wozney J. M., and Boedtker H. (1977) Bioche¬ mistry 16, 4743-4751.
Macejak D. G., and Sarnow P. (1991) Nature (London) 353, 90-94.
Matoskova B., Rorsman ."" , Svensson V. and Betsholtz C. (1989), Mol Cell. Biol. 9, 3148-3150.
Meerovitch K., Pelletier J., and Sonenberg N. (1989) Genes Dev. 3 1026-1034.
Nister M., Hammacher A., Mellström K. , Siegbahn A. , Rönnstrang L. Westermark B., and Heldin C.-H. (1988); Cell 52, 791-799. östman A., Rall L., Hammacher A., Wormstead M. A., Coit D., Valen zuela F., Betsholtz C, Westermark B., and Heldin C.-H. (1988) J Biol. Che . 263, 16202-16208.
Pelletier J., and Sonenberg N. (1988) Nature 334, 320.
Purchio A. F. and Fareed G. C. (1979) J. Virol. 29, 763-769.
Ratner L., Josephs S. F., Jarrett R., Reitz M. S. and Wong-Staal F (1985), Nucl. Acids Res. 13, 5007-5018.
Reilly C. F. and Broski J. E. (1989) Biochem. Biophys. Res. Commun 160, 1047-1054.
Sachinidis A., Locher R., Vetter W., Tatje D., and Hoppe J. (1990 J. Biol. Chem. 265, 10238-10243.
Sachinidis A., Locher R., Hoppe J., and Vetter W. (1990) FEBS Lett 275, 95-98.
Sarnow P. (1989) J. Virol. 63, 467-470.
Shipley G. D., Childes C. B., Volkenant M. E. and Moses H. L. (1984 Cancer Res. 44, 710-716.
Siegbahn A., Hammacher A., Westermark B. , and Heldin C.-H. (1990) J Clin. Invest. 85, 916-920.
Simoes E. A. F., and Sarnow P. (1991) J. Virol. 65, 913-921.
Stroobant P., and Waterfield M. D. (1984) EMBO J. 3, 2963-2967.
Vara J., Portela A., Oritin J. and Jimenez A. (1986) Nucl. Acid Res. 14, 4617-4624.
Weich H. A., Sebald W., Schairer H. U., and Hoppe J. (1986), FE Lett. 198, 344-348.
Wigler M., Sweet R., Sim G. K. , Wold B., Pellicer A. , Lacy E. Maniatis T., Silverstein S., and Axel R. (1979) Cell 16, 777-785.
Wirth M., Bode J., Zettlmeifil G., and Hauser H. (1988) Gene 73, 419 426.
Wirth M., Schumacher L., and Hauser H. (1991) In Modern Approaehes to Animal Cell Technology, Griffiths B., Spier R., and Meigner R. , eds. Butterworths) , pp. 338-343.
Wise R. J., Orkin S. H. and Collins T. (1989) Nucl. Acids Res. 17, 6591-6601.
Wood C. R., Morris G. E., Alderman E. M., Fouser L., and Kaufman R. J. (1991) Proc. Natl. Acad. Sei. USA 88, 8006-8010.
Young R. M., Mendoza A. E., Collins T. and Orkin S. H. (1990) Mol. Cell. Biol. 10, 6051-6054.
SEQUENZPROTOKOLL
(1) ALLGEMEINE INFORMATION:
(i) ANMELDER:
(A) NAME: Beiersdorf AG
(B) STRASSE: Unnastr. 48
(C) ORT: Hamburg
(E) LAND: Bundesrepublik Deutschland
(F) POSTLEITZAHL: 20245
(A) NAME: GBF - Gesellschaft fuer Biotechnologische
Forschung mbH
(B) STRASSE: Mascheroder Weg 1
(C) ORT: Braunschweig
(E) LAND: Bundesrepublik Deutschland
(F) POSTLEITZAHL: 38124
(ii) ANMELDETITEL: Herstellung von heterodimerem PDGF-AB mit
Hilfe eines bicistronischen Vektorsystems in Saeugerzellen
(iii) ANZAHL DER SEQUENZEN: 16
(iv) COMPUTER-LESBARE FORM:
(A) DATENTRÄGER: Floppy dis
(B) COMPUTER: IBM PC compatible
(C) BETRIEBSSYSTEM: PC-DOS/MS-DOS
(D) SOFTWARE: Patentin Release #1.0, Version #1.25 (EPA)
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 1:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIKA:
(A) LÄNGE: 748 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ii) ART DES MOLEKÜLS: cDNS
(vi) URSPRÜNGLICHE HERKUNFT:
(A) ORGANISMUS: Homo sapiens
(vii) UNMITTELBARE HERKUNFT:
(B) CLON: pODA (Eichner et al., 1989)
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: CDS
(B) LAGE: 95..682
(D) SONSTIGE ANGABEN: /product- "PDGF-A Vorlaeufersequenz (kurze Splicefor )"
/note= "humanes PDGF-A Gen (kurze Spliceform, [2]) aus pODA, flankiert von 5'-EcoRI und 3'-HindIII Restriktionsschnittsteilen" /citation«* ([2])
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: mat peptide
(B) LAGE: 353..682
(D) SONSTIGE ANGABEN: /product "mature PDGF-A Kette"
(x) VERÖFFENTLICHUNGSINFORMATION: (A) AUTOREN: Eichner, W. Jaeger, V. Herbst, D. Hauser, H. Hoppe, J.
(C) ZEITSCHRIFT: Eur. J. Biochem.
(D) BAND: 185
(F) SEITEN: 135-140
(G) DATUM: 1989
(x) VERÖFFENTLICHUNGSINFORMATION: (A) AUTOREN: Hoppe, J.
Schumacher, L. Eichner, W. Weich, H. A.
(C) ZEITSCHRIFT: FEBS Lett.
(D) BAND: 223
(F) SEITEN: 243-246
(G) DATUM: 1987
( i) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 1:
GAATTCCCAC TGAATTTCGC CGCCACAGGA GACCGGCTGG AGCGCCCGCC CCGCGCCTCG 60
CCTCTCCTCC GAGCAGCCAG CGCCTCGGGA CGCG ATG AGG ACC TTG GCT TGC 112
Met Arg Thr Leu Ala Cys -86 -85
CTG CTG CTC CTC GGC TGC GGA TAC CTC GCC CAT GTT CTG GCC GAG GAA 160 Leu Leu Leu Leu Gly Cys Gly Tyr Leu Ala His Val Leu Ala Glu Glu -80 -75 -70 -65
GCC GAG ATC CCC CGC GAG GTG ATC GAG AGG CTG GCC CGC AGT CAG ATC 208 Ala Glu Ile Pro Arg Glu Val Ile Glu Arg Leu Ala Arg Ser Gin Ile -60 -55 -50
CAC AGC ATC CGG GAC CTC CAG CGA CTC CTG GAG ATA GAC TCC GTA GGG 256 His Ser Ile Arg Asp Leu Gin Arg Leu Leu Glu Ile Asp Ser Val Gly -45 -40 -35
AGT GAG GAT TCT TTG GAC ACC AGC CTG AGA GCT CAC GGG GTC CAC GCC 304 Ser Glu Asp Ser Leu Asp Thr Ser Leu Arg Ala His Gly Val His Ala -30 -25 -20
ACT AAG CAT GTG CCC GAG AAG CGG CCC CTG CCC ATT CGG AGG AAG AGA 352 Thr Lys His Val Pro Glu Lys Arg Pro Leu Pro Ile Arg Arg Lys Arg -15 -10 -5
AGC ATC GAG GAA GCT GTC CCC GCT GTC TGC AAG ACC AGG ACG GTC ATT 400 Ser Ile Glu Glu Ala Val Pro Ala Val Cys Lys Thr Arg Thr Val Ile 1 5 10 15
TAC GAG ATT CCT CGG AGT CAG GTC GAC CCC ACG TCC GCC AAC TTC CTG 448 Tyr Glu Ile Pro Arg Ser Gin Val Asp Pro Thr Ser Ala Asn Phe Leu 20 25 30
ATC TGG CCC CCG TGC GTG GAG GTG AAA CGC TGC ACC GGC TGC TGC AAC 496 Ile Trp Pro Pro Cys Val Glu Val Lys Arg Cys Thr Gly Cys Cys Asn 35 40 45
ACG AGC AGT GTC AAG TGC CAG CCC TCC CGC GTC CAC CAC CGC AGC GTC 544 Thr Ser Ser Val Lys Cys Gin Pro Ser Arg Val His His Arg Ser Val 50 55 60
AAG GTG GCC AAG GTG GAA TAC GTC AGG AAG AAG CCA AAA TTA AAA GAA 592 Lys Val Ala Lys Val Glu Tyr Val Arg Lys Lys Pro Lys Leu Lys Glu 65 70 75 80
GTC CAG GTG AGG TTA GAG GAG Ci.T TTG GAG TGC GCC TGC GCG ACC ACA 640 Val Gin Val Arg Leu Glu Glu His Leu Glu Cys Ala Cys Ala Thr Thr 85 90 95
AGC CTG AAT CCG GAT TAT CGG GAA GAG GAC ACG GAT GTG AGG 682
Ser Leu Asn Pro Asp Tyr Arg Glu Glu Asp Thr Asp Val Arg 100 105 110
TGAGGATGAG CCGCAGCCCT TTCCTGGGAC ATGGATGTGG GGATCCGTCG ACCTGCAGCC 742
AAGCTT 748
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 2:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIKA:
(A) LÄNGE: 196 Aminosäuren
(B) ART: Aminosäure (D) TOPOLOGIE: linear
(ii) ART DES MOLEKÜLS: Protein
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 2:
Met Arg Thr Leu Ala Cys Leu Leu Leu Leu Gly Cys Gly Tyr Leu Ala -86 -85 -80 -75
His Val Leu Ala Glu Glu Ala Glu Ile Pro Arg Glu Val Ile Glu Arg -70 -65 -60 -55
Leu Ala Arg Ser Gin Ile His Ser Ile Arg Asp Leu Gin Arg Leu Leu -50 -45 -40
Glu Ile Asp Ser Val Gly Ser Glu Asp Ser Leu Asp Thr Ser Leu Arg -35 -30 -25
Ala His Gly Val His Ala Thr Lys His Val Pro Glu Lys Arg Pro Leu -20 -15 -10
Pro Ile Arg Arg Lys Arg Ser Ile Glu Glu Ala Val Pro Ala Val Cys -5 1 5 10
Lys Thr Arg Thr Val Ile Tyr Glu Ile Pro Arg Ser Gin Val Asp Pro 15 20 25
Thr Ser Ala Asn Phe Leu Ile Trp Pro Pro Cys Val Glu Val Lys Arg 30 35 40
Cys Thr Gly Cys Cys Asn Thr Ser Ser Val Lys Cys Gin Pro Ser Arg 45 50 55
Val His His Arg Ser Val Lys Val Ala Lys Val Glu Tyr Val Arg Lys 60 65 70
Lys Pro Lys Leu Lys Glu Val Gin Val Arg Leu Glu Glu His Leu Glu 75 80 85 90
Cys Ala Cys Ala Thr Thr Ser Leu Asn Pro Asp Tyr Arg Glu Glu Asp 95 100 105
Thr Asp Val Arg 110
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 3:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIKA:
(A) LÄNGE: 868 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ii) ART DES MOLEKÜLS: cDNS
(vi) URSPRÜNGLICHE HERKUNFT:
(A) ORGANISMUS: Homo sapiens
(vii) UNMITTELBARE HERKUNFT:
(B) CLON: pMVW-2 (Weich et al., 1986)
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: CDS
(B) LAGE: 40.. 62
(D) SONSTIGE ANGABEN: /product- "PDGF-B Vorlaeufersequenz"
/note- "humanes PDGF-B Gen aus pGEM2-PDGF-B, flankiert von 5'-EcoRI und 3'-HindIII RestriktionsSchnittstellen"
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: mat_peptide
(B) LAGE: 283..609
(D) SONSTIGE ANGABEN: /product- "mature PDGF-B Kette"
(x) VERÖFFENTLICHUNGSINFORMATION: (A) AUTOREN: Weich, H. A. Sebald, W. Schairer, H. U. Hoppe, U.
(C) ZEITSCHRIFT: FEBS Lett.
(D) BAND: 198
(F) SEITEN: 344-348
(G) DATUM: 1986
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 3:
GAATTCGAGC TCGCCCGGGG ATCCTCTAGA GTCGACACC ATG AAT CGC TGC TGG 54
Met Asn Arg Cys Trp -81 -80
GCG CTC TTC CTG TCT CTC TGC TGC TAC CTG CGT CTG GTC AGC GCC GAG 102 Ala Leu Phe Leu Ser Leu Cys Cys Tyr Leu Arg Leu Val Ser Ala Glu -75 -70 -65
GGG GAC CCC ATT CCC GAG GAG CTT TAT GAG ATG CTG AGT GAT CAC TCG 150 Gly Asp Pro Ile Pro Glu Glu Leu Tyr Glu Met Leu Ser Asp His Ser -60 -55 -50 -45
ATC CGC TCC TTT GAT GAT CTC CAA CGC CTG CTG CAC GGA GAC CCC GGA 198 Ile Arg Ser Phe Asp Asp Leu Gin Arg Leu Leu His Gly Asp Pro Gly -40 -35 -30
GAG GAA GAT GGG GCC GAG TTG GAC CTG AAC ATG ACC CGC TCC CAC TCT 246 Glu Glu Asp Gly Ala Glu Leu Asp Leu Asn Met Thr Arg Ser His Ser -25 -20 -15
GGA GGC GAG CTG GAG AGC TTG GCT CGT GGA AGA AGG AGC CTG GGT TCC 294 Gly Gly Glu Leu Glu Ser Leu Ala Arg Gly Arg Arg Ser Leu Gly Ser -10 -5 1
CTG ACC ATT GCT GAG CCG GCC ATG ATC GCC GAG TGC AAG ACG CGC ACC 342 Leu Thr Ile Ala Glu Pro Ala Met Ile Ala Glu Cys Lys Thr Arg Thr 5 10 15 20
GAG GTG TTC GAG ATC TCC CGG CGC CTC ATA GAC CGC ACC AAC GCC AAC 390 Glu Val Phe Glu Ile Ser Arg Arg Leu Ile Asp Arg Thr Asn Ala Asn 25 30 35
TTC CTG GTG TGG CCG CCC TGT GTG GAG GTG CAG CGC TGC TCC GGC TGC 438 Phe Leu Val Trp Pro Pro Cys Val Glu Val Gin Arg Cys Ser Gly Cys 40 45 50
TGC AAC AAC CGC AAC GTG CAG TGC CGC CCC ACC CAG GTG CAG CTG CGA 486 Cys Asn Asn Arg Asn Val Gin Cys Arg Pro Thr Gin Val Gin Leu Arg 55 60 65
CCT GTC CAG GTG AGA AAG ATC GAG ATT GTG CGG AAG AAG CCA ATC TTT 534 Pro Val Gin Val Arg Lys Ile Glu Ile Val Arg Lys Lys Pro Ile Phe 70 75 80
AAG AAG GCC ACG GTG ACG CTG GAA GAC CAC CTG GCA TGC AAG TGT GAG 582 Lys Lys Ala Thr Val Thr Leu Glu Asp His Leu Ala Cys Lys Cys Glu 85 90 95 100
ACA GTG GCA GCT GCA CGG CCT GTG ACC CGA AGC CCG GGG GGT TCC CAG 630 Thr Val Ala Ala Ala Arg Pro Val Thr Arg Ser Pro Gly Gly Ser Gin 105 110 115
GAG CAG CGA GCC AAA ACG CCC CAA ACT CGG GTG ACC ATT CGG ACG GTG 678 Glu Gin Arg Ala Lys Thr Pro Gin Thr Arg Val Thr Ile Arg Thr Val 120 125 130
CGA GTC CGC CGG CCC CCC AAG GGC AAG CAC CGG AAA TTC AAG CAC ACG 726 Arg Val Arg Arg Pro Pro Lys Gly Lys His Arg Lys Phe Lys His Thr 135 140 145
CAT GAC AAG ACG GCA CTG AAG GAG ACC CTT GGA GCC TAGGGGCATC 772
His Asp Lys Thr Ala Leu Lys Glu Thr Leu Gly Ala 150 155 160
GGCAGGAGAG TGTGTGGGCA GGGTTATTTA ATATGGTATT TGCTGTATTG CCCCCATGGC 832
CCAATCGATC CCGTCGACCT GCAGGCATGC AAGCTT 868
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 4:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK^:
(A) LÄNGE: .241 Aminosäuren
(B) ART: Aminosäure (D) TOPOLOGIE: linear-
(ii) ART DES MOLEKÜLS: Protein
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 4:
Met Asn Arg Cys Trp Ala Leu Phe Leu Ser Leu Cys Cys Tyr Leu Arg -81 -80 -75 -70
Leu Val Ser Ala Glu Gly Asp Pro Ile Pro Glu Glu Leu Tyr Glu Met -65 -60 -55 -50
Leu Ser Asp His Ser Ile Arg Ser Phe Asp Asp Leu Gin Arg Leu Leu -45 -40 -35
His Gly Asp Pro Gly Glu Glu Asp Gly Ala Glu Leu Asp Leu Asn Met -30 -25 -20
Thr Arg Ser His Ser Gly Gly Glu Leu Glu Ser Leu Ala Arg Gly Arg -15 -10 -5
Arg Ser Leu Gly Ser Leu Thr Ile Ala Glu Pro Ala Met Ile Ala Glu 1 5 10 15
Cys Lys Thr Arg Thr Glu Val Phe Glu Ile Ser Arg Arg Leu Ile Asp 20 25 30
Arg Thr Asn Ala Asn Phe Leu Val Trp Pro Pro Cys Val Glu Val Gin 35 40 45
Arg Cys Ser Gly Cys Cys Asn Asn Arg Asn Val Gin Cys Arg Pro Thr 50 55 60
Gin Val Gin Leu Arg Pro Val Gin Val Arg Lys Ile Glu Ile Val Arg 65 70 75
Lys Lys Pro Ile Phe Lys Lys Ala Thr Val Thr Leu Glu Asp His Leu 80 85 90 95
Ala Cys Lys Cys Glu Thr Val Ala Ala Ala Arg Pro Val Thr Arg Ser 100 105 110
Pro Gly Gly Ser Gin Glu Gin Arg Ala Lys Thr Pro Gin Thr Arg Val 115 120 125
Thr Ile Arg Thr Val Arg Val Arg Arg Pro Pro Lys Gly Lys His Arg 130 135 140
Lys Phe Lys His Thr His Asp Lys Thr Ala Leu Lys Glu Thr Leu Gly 145 150 155
Ala 160
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 5:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIKA:
(A) LÄNGE: 628 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(vi) URSPRÜNGLICHE HERKUNFT:
(A) ORGANISMUS: Polioviruε Typ 1 (Mahoney strain)
(vii) UNMITTELBARE HERKUNFT:
(B) CLON: pGEM3-5'Polio (M) (4708 bp) , (Sarnow, 1989)
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..628
(D) SONSTIGE ANGABEN: /note= "abgebildet sind die ersten 628 nt der 5' nicht-translatierten Region des Poliovirus Typ 1 (Mahoney)"
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 610
(D) SONSTIGE ANGABEN: /note= "nicht-authentische Sequenz auf Grund einer Basenpaarsubstitution von C nach G an der Position 610"
(x) VERÖFFENTLICHUNGSINFORMATION: (A) AUTOREN: Sarnow, P.
(C) ZEITSCHRIFT: J. Virol.
(D) BAND: 63
(F) SEITEN: 467-470
(G) DATUM: 1989
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 5:
TTAAAACAGC TCTGGGGTTG TACCCACCCC AGAGGCCCAC GTGGCGGCTA GTACTCCGGT 60
ATTGCGGTAC CCTTGTACGC CTGTTTTATA CTCCCTTCCC GTAACTTAGA CGCACAAAAC 120
CAAGTTCAAT AGAAGGGGGT ACAAACCAGT ACCACCACGA ACAAGCACTT CTGTTTCCCC 180
GGTGATGTCG TATAGACTGC TTGCGTGGTT GAAAGCGACG GATCCGTTAT CCGCTTATGT 240
ACTTCGAGAA GCCCAGTACC ACCTCGGAAT CTTCGATGCG TTGCGCTCAG CACTCAACCC 300
CAGAGTGTAG CTTAGGCTGA TGAGTCTGGA CATCCCTCAC CGGTGACGGT GGTCCAGGCT 360
GCGTTGGCGG CCTACCTATG GCTAACGCCA TGGGACGCTA GTTGTGAACA AGGTGTGAAG 420
AGCCTATTGA GCTACATAAG AATCCTCCGG CCCCTGAATG CGGCTAATCC CAACCTCGGA 480
GCAGGTGGTC ACAAACCAGT GATTGGCCTG TCGTAACGCG CAAGTCCGTG GCGGAACCGA 540
CTACTTTGGG TGTCCGTGTT TCCTTTTATT TTATTGTGGC TGCTTATGGT GACAATCACA 600
GATTGTTATG ATAAAGCGAA TTGGATTG 628
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 6:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 17 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..17
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- M1317MER
/note- "synthetische DNA; M13 Sequenzierprimer (New England Biolabs GmbH), eingesetzt fuer PCR"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 6: GTAAAACGAC GGCCAGT 17
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 7:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 24 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..24
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- M1324MER
/note- "synthetische DNA; M13 reverser Sequenzierprimer (New England Biolabs GmbH), eingesetzt fuer PCR"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 7: AGCGGATAAC AATTTCACAC AGGA ~ 24
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 8:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 19 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..19
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- NCCLSA1
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker zur Umklonierung des verkuerzten PDGF-B Vorlaeufers aus pMVW-2 in den Bakteriophagen M13mpl9"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 8: CATGGCCCAA TCGATCCCG 19
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 9:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 19 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..19
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- NCCLSA2
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker zur Umklonierung des verkuerzten PDGF-B Vorlaeufers aus pMVW-2 in den Bakteriophagen M13mpl9"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 9: TCGACGGGAT CGATTGGGC 19
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 10:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 37 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear ~~
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..37
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- PDGBBCL
/note- "synthetische DNA; Mutageneseprimer zur Einfuehrung einer BclI-Schnittstelle in den 5'-Bereich des PDGF-B Vorlaeufers"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 10: GCTTTATGAG ATGCTGAGTG ATCACTCGAT CCGCTCC 37
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 11:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK.:
(A) LÄNGE: 110 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..110
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- PPDGFB1
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker zur Rekonstitution der maturen PDGF-B Vorlaeufersequenz"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 11: TCGACACCAT GAATCGCTGC TGGGCGCTCT TCCTGTCTCT CTGCTGCTAC CTGCGTCTGG 60 TCAGCGCCGA GGGGGACCCC ATTCCCGAGG AGCTTTATGA GATGCTGAGT 110
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 12:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 110 Basenpaare
(B) ART: Nuklt .säure
(C) STRANGFORM. Zinzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..110
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- PPDGFB2
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker zur Rekonstitution der maturen PDGF-B Vorlaeufersequenz"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 12: GATCACTCAG CATCTCATAA AGCTCCTCGG GAATGGGGTC CCCCTCGGCG CTGACCAGAC 60 GCAGGTAGCA GCAGAGAGAC AGGAAGAGCG CCCAGCAGCG ATTCATGGTG 110
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 13:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 30 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..30
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- 5'-POLI01
/note- "synthetische DNA; synthetischer PCR-Primer"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 13: TTTCTGCAGA AGCTTAAAAC AGCTCTGGGG 30
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 14:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK:
(A) LÄNGE: 28 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..28
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- 3'-P0LI02
/note- "synthetische DNA; synthetischer PCR-Primer"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 14: TTGCGGCCGC AATCCAATTC GCTTTATC 28
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 15:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK.:
(A) LÄNGE: 13 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..13
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- E-N-El
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 15: AATTGCGGCC GCG 13
(2) INFORMATION ZU SEQ ID NO: 16:
(i) SEQUENZ CHARAKTERISTIK.:
(A) LÄNGE: 13 Basenpaare
(B) ART: Nukleinsäure
(C) STRANGFORM: Einzel
(D) TOPOLOGIE: linear
(ix) MERKMALE:
(A) NAME/SCHLÜSSEL: -
(B) LAGE: 1..13
(D) SONSTIGE ANGABEN: /label- E-N-E2
/note- "synthetische DNA; synthetischer Linker"
(xi) SEQUENZBESCHREIBUNG: SEQ ID NO: 16: AATTCGCGGC CGC 13