Einrichtung zur Überwachung wenigstens einer Verbindung eines medizinischen Schlauchleitungssystems
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1.
In der Medizin werden sehr häufig Schlauchleitungssysteme verwendet, die mehrere Elemente enthalten, welche durch einfaches Zusammenstecken miteinander verbunden sind. Ein exemplarisches Beispiel bildet hier die Verbindung zwischen einem Y-Stück und einem Tubus eines medizinischen Beatmungs- systems, wie es u.a. beispielsweise bei Operationen zusammen mit einer Narkosemaschine verwendet wird.
Die Verbindungen sind durch das Zusammenstecken schnell herstellbar. Die Elemente einer solchen Verbindung können sich aber lösen. Beispielsweise bei der Verbindung zwischen dem Tubus und dem Y-Stück eines Beatmungssystem kann dies zu schwerwiegenden Unfällen mit Todesfolge führen, und zwar insbesondere bei einem völlig beatmeten Patienten und speziell auch dann, wenn eine aktive Atmung beispielsweise durch Verabreichung von Müskelrelaxantien nicht möglich ist.
Hinzu kommt, daß die bei medizinischen Schlauchverbindungen verwendeten Elemente oftmals nur einmal verwendete Artikel sind, die preiswert und damit auch mit relativ großen Toleranzen bezüglich der Querschnittsabmessungen gefertigt werden, so daß allein schon wegen dieser Toleranzen die Gefahr von Diskonnektionen der Verbindungen nicht ausge¬ schlossen werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein System bzw. eine Einrich¬ tung aufzuzeigen, mit dem bzw. mit der einfach und dennoch
zuverlässig die Verbindung zwischen zwei Elementen eines medizinischen Schlauchsystems überwacht werden kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein System bzw. eine Einrich¬ tung entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentan¬ spruches 1 ausgebildet.
Durch die erfindungsgemäße Einrichtung ist zuverlässig eine Überwachung von Verbindungen eines medizinischen Schlauch- leitungssystems möglich. Bei einer bevorzugten Ausführungs¬ form der Erfindung ist das aktive Sensorelement von einem Reed-Kontakt und das passive Sensorelement von wenigstens einem mit diesem Kontakt zusammenwirkenden Permanentmagneten gebildet. Diese Ausführung bietet den Vorteil einer hohen Betriebssicherheit bei einfacher und robuster Konstruktion. Zumindest das passive Sensorelement kann bei der Erfindung fest an dem betreffenden Element der Verbindung vorgesehen oder einstückig mit diesem Element hergestellt sein. Der Permanentmagnet kann dadurch gebildet sein, daß in das das passive Sensorelement bildende Material, insbesondere Kunststoffmaterial, als Füller ein agnetisiertes ferriti¬ sches Material eingebunden ist.
Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung lassen sich insbesonde¬ re auch die vorgenannten Probleme bei Verbindungen in medizinischen Schlauchleitungssystemen vermeiden.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran¬ sprüche.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in vergrößerter Detaildarstellung ein Y-Stück und ein mit diesem Y-Stück verbundener Tubus eines medi¬ zinischen Beatmungssystems, zusammen mit den am Tubus
sowie am Y-Stück vorgesehenen Sensorelelementen und einer Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung der Überwachungseinrichtung;
Fig. 2 ein Blockdiagramm der Überwachungs- und Anzeigeein¬ richtung;
Fig. 3 in vereinfachter Darstellung und in Seitenansicht das Gehäuse der Überwachungs- und Anzeigeelektronik.
In den Figuren ist mit 1 die Verbindung zweier Komponenten oder Elementen eines medizinischen Schlauch-Leitungssystems, nämlich eines Beatmungssystems dargestellt, und zwar speziell zwischen einem Y-Stück 2 und einem Tubus 3. Das Y-Stück bildet in bekannter Weise einen Inspirations-Anschluß 2' und einen Expirations-Anschluß 2' ', mit denen dieses Y-Stück an eine nicht dargestellte Narkose-Maschine oder an weitere, nicht dargestellte Elemente eines Beatmungssystems ange¬ schlossen ist. Am Anschluß 2' ' ' ist das Y-Stück 2 mit dem Tubus 3 verbunden, d.h. letzterer ist mit seinem einen Ende am Anschluß 2' ' ' in das Y-Stück 2 eingeschoben und dort durch Klemmsitz gehalten. An diesem Ende weist der Tubus 3 bei der dargestellten Ausführungsform einen Flansch 4 auf, der in gleicher Weise wie der Tubus 3 aus Kunststoff gefertigt ist, und zwar vorzugsweise einstückig mit dem Tubus 3. In den Flansch 4 ist ein Permanentmagnet 5 eingebettet. Bei mit dem Y-Stück 2 ordnungsgemäß verbundenem Tubus 3 liegt der Flansch 4 einem am Y-Stück 2 befestigten Sensorelement 6 benachbart. Letzteres besteht aus einem vorzugsweise aus Kunststoff gefertigtem Gehäuse 7, welches unter Verwendung einer Klemm-Befestigung an dem den Anschluß 2 ' ' ' bildenden Ende des Y-Stückes 2 außen lösbar befestigt ist, und zwar beispiels¬ weise mit Hilfe eines Clip, vorzugsweise mit Hilfe eines am Gehäuse 7 angeformten Clip. Die Befestigungsmittel für das Sensorelement 6 und/oder das Y-Stück sind so ausgebildet, daß
eine Befestigung des Sensorelementes 6 am Y-Stück 2 nur in einer eine einwandfreie Funktion des Überwachungssystems gewährleistenden Lage möglich ist. Im Inneren des Gehäuses 7 weist das Sensorelement 6 einen Reed-Kontakt 8 auf. Dieser ist so ausgebildet, daß er im Ruhezustand bzw. im nicht aktivierten Zustand geöffnet ist.
Ist die Verbindung 1 ordnungsgemäß hergestellt und befindet dementsprechend der Flansch 4 mit dem Permanentmagneten 5 dem Sensorelement 6 unmittelbar benachbart, so ist der Reed-Kon¬ takt 8 geschlossen. Über ein Verbindungskabel 9 ist der Reed-Kontakt 8 mit einer Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 verbunden, und zwar mittels eines an der Verbindungslei¬ tung 9 vorgesehenen Mehrfach-Steckers 11, der in eine Mehrfach-Buchse 12 am Gehäuse 13 der Überwachungs- und Anzeigeelektronik einsteckbar ist.
Die Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10, die an einer für die Überwachung geeigneten Stelle platziert werden kann und deren Gehäuse 13 hierfür an der Rückseite Haft-Magnete 14 für eine Halterung der Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 an Metallteilen aufweist, ist so ausgebildet, daß sie nach dem Einschalten bzw. Aktivieren in einem Bereitschaftszustand oder -modus den Reed-Kontaktes 8 überwacht. Mittels einer ersten Leuchtdiode 15 wird dieser eingeschaltete Zustand bzw. Bereitschaftszustand angezeigt. Eine zweite Leuchtdiode 16 liefert im Alarmfall ein blinkendes Lichtsignal. Weiterhin weist die Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 einen akustischen Signalgeber 17 auf, der beispielsweise von einem Piezo-Signalgeber gebildet ist und im Alarmfall ein akusti¬ sches Signal in Form einer impulsförmigen Tonfolge abgibt.
Im einzelnen ist die Steuer- und Überwachungseinrichtung 10 so ausgebildet, daß wenn, wenn beim Aktivieren oder im Bereitschaftszustand eine Lockerung oder gar Trennung der
Verbindung 1 erfolgt und sich hierbei der Flansch 4 mit dem Permanentmagneten 5 über ein vorgegebenes Maß x von dem Sensorelement 6 wegbewegt hat, der Reed-Kontakt 8 öffnet und hierdurch ein das optische Signal an der Leuchtdiode 16 sowie das akustische Signal am Signalgeber 17 veranlassendes Steuersignal erzeugt wird. Bevorzugt ist die Steuer- und Überwachungseinrichtung 10 so ausgeführt, daß ein einmal ausgelöster optischer und akustischer Alarm erst durch Drücken einer hierfür vorgesehenen Funktionstaste 18 beendet werden kann, und zwar auch dann, wenn die Verbindung 1 wiederum ordnungsgemäß hergestellt ist. Selbstverständlich ist der Abstand x, ab dem der Alarm ausgelöst wird, wesent¬ lich kleiner als die Länge 3', mit der das betreffende Ende des Tubus 3 in das den Anschluß 2' ' ' bildende Ende des Y-Stückes 2 eingeführt ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß der Alarm auf jeden Fall vor einem Trennen der Verbindung 1 ausgelöst wird.
Die Fig. 2 zeigt die Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 als Blockdiagramm, und zwar zusammen mit der von dem Perma¬ nentmagneten 5 und dem Reed-Kontakt 8 gebildeten Sondenein¬ richtung. Mit 19 ist die eigentliche Elektronik bezeichnet, die neben einem Eingangsschaltkreis 20 und einer Ausgangs¬ stufe 21 zum Ansteuern des akustischen Signalgebers die beispielswese mit diskreten Bauteilen oder mit integrierten Schaltkreisen aufgebaute Überwachungselektronik bildet. Diese Überwachungselektronik kann aber auch von einem Mikroprozes¬ sor mit zugehörigen Elementen gebildet sein.
Teil der Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 ist weiter¬ hin eine im Gehäuse 13 untergebrachte wiederaufladbare Batterie 22, die über einen entsprechenden Anschluß 23 am Gehäuse 13 und ein Ladekabel 24 mit einem Netzgerät 25 verbunden werden kann.
Grundsätzlich kann die die Batterie 22 umfassende Stromver-
sorgung für die Elektronik 19 so ausgeführt sein, daß ein Betrieb der Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 auch bei angeschlossenem Netzgerät 25 möglich ist, so daß beim Betrieb auch ein Aufladen der Batterie 22 erfolgt oder bei erschöpf¬ ter Batterie 22 durch den Anschluß des Ladegerätes 25 der Betrieb der Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 möglich ist.
Bevorzugt ist aber die Stromversorgung für die Elektronik 19 so ausgebildet, daß eine Funktion der Überwachungs- v&nd Anzeigeeinrichtung 10 nur dann möglich ist, wenn das Lade¬ kabel 24 nicht an diese Einrichtung angeschlossen ist. Hierdurch werden Störungen und insbesondere auch Gefährdungen durch ein defektes Ladegerät 25 während des Betriebes des Überwachungssystems vermieden.
Durch den Batteriebetrieb ist die Überwachungs- und Anzeige¬ einrichtung sehr mobil und kann an jeder geeigneten Stelle platziert werden.
Bevorzugt werden mit einer Einrichtung 10 mehrere Verbindun¬ gen 1 bzw. die an diesen Verbindungen vorgesehenen und von jeweils einem Permanentmagneten 5 und einem' Sensorelement 6 gebildeten Sensoreinrichtungen überwacht. Hierfür weist die Eingangsschaltung 20 mehrere von jeweils einer Steckerbuchse 12 gebildete Eingänge auf, die jeweils über eine Verbindungs¬ leitung 9 mit der Sensoreinrichtung an einer Verbindung 1 verbunden sind. Mit der Eingangsschaltung 20 werden dann diese Eingänge bei aktivierter Überwachungs- und Anzeigeein¬ richtung 10 gleichzeitig überwacht oder ständig periodisch abgefragt. Ist eine der Verbindungen 1 nicht ordnungsgemäß und ist daher der dieser Verbindung zugeordnete Reed-Kontakt 8 geöffnet, so erfolgt der optische und akustische Alarm.
Um bei mehreren Eingängen bzw. bei der Überwachung mehrerer Verbindungen 1 die nicht ordnungsgemäße Verbindung schnell
auffinden zu können, ist an der Einrichtung 10 bzw. an dem Gehäuse 13 eine optische Anzeige 26 vorgesehen, mit der die defekte Verbindung 1 bzw. der zugehörige Ausgang (Stecker¬ buchse 12) angezeigt wird. Diese Anzeigeeinrichtung besteht beispielsweise aus einer Vielzahl von Leuchtdioden, von denen jedem Ausgang jeweils eine zugeordnet ist.
Die Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 bzw. deren Elektronik 19 ist weiterhin so ausgeführt, daß im Bereit¬ schaftszustand nur ein minimaler Stromverbrauch erfolgt, der sich im wesentlichen aus den über die Reed-Kontakte 8 fließenden Ruheströmen sowie aus dem geringen Strom für die den Betriebszustand anzeigende Leuchtdiode 15 zusammensetzt. Erst im Alarmfall besteht dann insbesondere für die Abgabe des akustischen Signals ein höherer Strombedarf.
Bei der vorstehenden Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß das Sensorelement 6 für die jeweils zu überwachende Verbindung 1 über ein Verbindungskabel 19 an die Überwa¬ chungs- und Anzeigeeinrichtung 10 angeschlossen ist. Grund¬ sätzlich kann diese Verbindung auch drahtlos erfolgen, und zwar beispielsweise mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen oder bevorzugt mit Hilfe von Infrarot-Licht. In diesem Fall ist dann jedes Sensorelement 6 mit einem Mini-Sender für ein entsprechendes elektromagnetisches Signal oder ein Infrarot- Signal und mit eigener Stromversorgung (Batterie) ausgeführt. Die Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 besitzt einen Empfänger für Signale in Form von elektromagnetischen Wellen oder Infrarot-Licht. Dieser Empfänger ist dann beispielsweise Teil der Eingangsschaltung 20. Sollen mehreren Verbindungen 1 gleichzeitig überwacht werden, so liefern die den einzelnen Sensorelementen 6 zugeordneten Sender unterschiedliche Signale, die nach einer Demodulation und/oder Decodierung im
Empfänger den einzelnen Verbindungen 1 zugeordnet werden. Fehlt das Signal eines Senders, so erfolgt auf jeden Fall der optische und akustische Alarm mittels der Leuchtdiode 16 und des Signalgebers 17.
Um bei mehreren Anschlüssen 12 auf eine der Anzahl dieser Anschlüsse geringere Anzahl von Verbindungen 1 überwachen zu können, sind bevorzugt Blind-Stecker 27 vorgesehen, die anstelle des Steckers 11 in die nicht belegten Anschlüsse bzw. Buchsen 12 eingesteckt werden und einen geschlossenen Reed-Kontakt 8 simulieren. Anstelle dieser Blind-Stecker kann an der Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung 10 bzw. am Gehäuse 13 auch ein jedem Eingang bzw. jeder Buchse 12 zugeordneter Schalter 28 vorgesehen sein, der bei nicht belegter Buchse 12 in die geschlossene Stellung geschaltet und dadurch einen geschlossenen Reed-Kontakt simuliert.
Die Erfindung wurde voranstehend an einem Ausführungsbeispiel beschrieben. Es versteht sich, daß Änderungen sowie Abwand¬ lungen möglich sind, ohne daß dadurch der der Erfindung zugrundeliegende Erfindungsgedanke verlassen wird.
So ist es grundsätzlich möglich, anstelle der den Reed-Kon¬ takt 8 aufweisenden Sensoreinrichtung 6 auch andere Sensoren zu verwenden, mit denen berührungslos das Vorhandensein eines am Tubus 3 vorgesehenen Gegenstücks an einem solchen Sensor überwacht werden kann. In diesem Sinne eignen sich insbeson¬ dere auch induktive oder kapazitive, berührungslos arbeitende Näherungs-Sensoren, wenngleich das Sensorelement 6 mit dem Reed-Kontakt 8 eine besonders robuste Ausführung darstellt, die insbesondere auch zusätzlich zu den Anschlüssen des Reed-Kontaktes keine weitere Versorgungsanschlüsse usw. benötigt. Anstelle des Reed-Kontaktes 8 ist auch ein auf ein Magnetfeld ansprechender Sensor (Hall-Sensor verwendbar.
Durch die abnehmbare Befestigung des Sensorelemente s 6 von dem Y-Stück 2 kann dieses auch in der erforderlichen Weise gereinigt und sterilisiert werden. Durch die CLIP-Befestigung des Sensorelementes 6 ist eine schnelle und problemlose Herstellung der die Verbindung 1 überwachenden Sensoran¬ ordnung möglich.
Bezugszeichenliste
Verbindung Y-Stück ' , 2' ' , 2' ' ' Anschluß Tubus Flansch Permanentmagnet Sensorelement Gehäuse Reed-Kontakt Verbindungskabel Überwachungs- und Anzeigeeinrichtung Stecker Buchse Gehäuse Haftmagnet , 16 Leuchtdiode Signalgeber Funktionstaste Elektronik Eingangsschaltung Ausgangsstufe Batteri Ladeanschluß Ladekabel Netzgerät Anzeige Blindstecker Schalter