Verfahren und Vorrichtung zur Messung von Lichtbündeln
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie Mittel zur Durchführung des Verfahrens gemäss dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Es sind eine Reihe von optischen Sensoren zur Bestimmung von Werten von einer oder mehreren zu messenden Grossen bekannt.
Insbesondere für die Messung von Lichtbündeln sind Spektrometer bekannt, welche die Lichtbündel auffächern, beispielsweise mittels Prismen oder Gittern.
Die Messung mit herkömmlichen Spektrometern weist den Nachteil auf, dass es in der Regel ein aufwendiges Verfahren ist und mit teuren Geräten durchgeführt wird. Ferner handelt es sich um eine nicht zerstörungsfreie Messung, d.h. das Lichtbündel wird für und während der Messung praktisch zerstört. Damit kann keine Messung eines sich in Betrieb befindlichen Lichtbündels durchgeführt werden, resp. muss der Betrieb für die Messung unterbrochen werden, respektive muss mit einem sogenannten Strahlteiler ein Teil des Lichtbündels separat abgetrennt und auf eine kleine Eintrittsöffnung abgebildet werden.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand darin, ein Verfahren für die Messung einer Grosse eines Lichtbündels zu finden, welches insbesondere wenigstens eine zerstörungsarme Messung einfach und mit geringen technischen Mitteln erlaubt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Kennzeichen nach Anspruch 1 gelöst.
Das erfindungsgemässe Messverfahren hat einerseits den grossen Vorteil, dass nur ein kleiner Bruchteil des Lichtbundels für die Messung verwendet wird, d.h. nur ein kleiner Intensitätsverlust des Lichtbündels auftritt. Damit kann auch ein in Betrieb stehendes Lichtbundel gemessen werden, ohne dass ein merklicher Intensitätsverlust auftritt, d.h. die Messung kann während des Betriebes erfolgen. Weiter kann die Messung mit sehr einfachen und preisgünstigen Mitteln erfolgen. Ebenfalls ist es auf einfachste Weise möglich, den zu messenden Wert resp. Parameter nach Belieben auszuwählen. So kann das Verfahren beispielsweise für die Bestimmung der Wellenlänge oder des Einfallswinkels des Lichtbündels auf die Messvorichtung durchgeführt werden. Dies wird einfach dadurch erreicht, dass alle Parameter ausser dem zu messenden Wert konstant¬ gehalten werden.
Weitere bevorzugte Ausfuhrungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 17.
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich insbesondere für die Realisierung eines kompakten miniaturisierten Wellenlängen-Messgerätes mit einem hohen Auflόsungsgrad. Derartige Messgeräte können für die Messung oder Ueberwachung von Lichtquellen wie beispielsweise Laser- Lichtquellen verwendet werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 schematisch die Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens;
Fig. 2 die Aufsicht auf einen Wellenleiter nach Fig. 1;
Fig. 3 das Schema einer nach dem erfindungsgemässen Verfahren geregelten monochromaten Lichtquelle;
Fig. 4 qualitativ die Charakteristik der Zeigerposition einer Laserdiode in Abhängigkeit der Temperatur und Wellenlänge;
Fig. 5 eine total integrierte Version einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens, bei der anstelle eines Auskoppelgitters direkt ein Detektor im Wellenleiter und die zugehörige Auswerte-Einheit auf dem selben Substrat integriert sind;
Fig. 6 einen Querschnitt durch eine monolithische Version, bei welcher der Wellenleiter mittels einer - Pufferschicht mit dem eigentlichen Substrat verbunden ist;
Fig. 7 eine Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens zum Ausrichten eines Werkstückes relativ zu einem Laserstrahl;
Fig. 8 eine Spektrometer-Variante, bei der ein abstimmbares Bragg-Filter benutzt wird, um die zeitabhängige Resonanzbedingung zu realisieren;
Fig. 9 eine Version des Spektrometers nach Fig. 7, bei der die optischen Ein- und Ausgänge so gestaltet sind, dass Lichtbündel mittels optischer Fibern direkt zu- bzw. abgeführt werden können; und
Fig. 10 eine kompakte, mittels des erfindungsgemässen Verfahrens geregelte Lichtquelle.
In Figur 1 ist eine Vorrichtung 1 dargestellt, welche für die Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens besonders gut geeignet ist. Der Grundaufbau der Vorrichtung 1 besteht aus einem Substrat 2, auf welchem ein dünner Film als Wellenleiter 3 aufgebracht ist. Dabei weist das Substrat 2 einen Brechungsindex ns bei einer Dicke hs auf. Der Wellenleiter 3 weist einen Brechungsindex nf bei einer Dicke hf auf. Auf der Oberseite des Wellenleiters 3 sind zwei voneinander beabstandete Gitterfelder 4 und 5 aufgebracht. Vorzugsweise weisen diese beide Gitterfelder 4,5 örtlich unterschiedliche Resonanzbedingungen auf, d.h. der Abstand der einzelnen Gitterelemente untereinander wird entlang der Feldtiefe verringert, resp. vergrossert. Damit wird eine von der Feldertiefe y abhängige Periodiziät Λ(y) erzielt. Weiter ist der Brechungsindex nc der oberhalb der Gitterfelder befindlichen Umgebungsschicht ebenfalls bekannt, resp. definiert.
Die Vorrichtung 1, d.h. insbesondere das Gitterfeld 4, wird nun mit einem Lichtbündel 6 beaufschlagt, welches unter dem Winkel θ^ in die Vorrichtung 1 eintritt. Wenn nun dieses Lichtbündel ein monochromatisches Lichtbündel, beispielsweise ein Laserstrahl ist, so wird an einer bestimmten Stelle y^ im Wellenleiter 3 eine Lichtwelle 7 durch Resonanzanregung erzeugt, welche sich innerhalb des Wellenleiters 3 fortpflanzt. Wenn nun beispielsweise die Wellenlänge des Lichtbündels 6 verändert wird, so wandert auch diese Lichtwelle 7 parallel entlang der Achse y. Die Lichtwelle 7 erzeugt an der Stelle des zweiten Gitterfeldes 5 ein Ausgangsbündel 8, welches aus dem Wellenleiter 3 unter einem bestimmten Winkel θ0 austritt. Dieser kann beispielsweise durch Erfassung des Auftreffpunktes des Ausgangsbündels 8 auf einen Detektor 8a bestimmt werden.
Für die Anregung und Erzeugung der Lichtwelle 7 wird nur ein sehr kleiner Energieanteil des Lichtbündels 6 benötigt, weshalb dieser praktisch unverändert durch die Vorrichtung 1 hindurchgeführt wird.
Bei einem polychromatischen Lichtbündel werden mehrere solcher Lichtwellen 7 an den entsprechenden, wellenlängenabhängigen Positionen erzeugt. Die Superposition dieser Lichtwellen 7 erzeugt eine räumliche Variation der Intensität des am Gitterfeld 5 aus dem Wellenleiter 3 austretenden Ausgangsbündels 8. Diese Intensitätsverteilung dient als Mass für die spektrale Zusammensetzung des auf den Wellenleiter einfallenden Lichtbündels 6. Um diese Verteilung und/oder die Position yb resp. den Austrittswinkel θ0 zu erfassen, kann das Ausgangsbündel 8 beispielsweise auf einen Photodetektor 8a geführt werden.
In Figur 2 ist nun die Aufsicht auf eine Vorrichtung 1 nach Figur 1 dargestellt. Die beiden Gitterfelder 4 und 5 weisen hier eine lineare Gitter-Variation auf. D.h. die Periodizität Λ(y) des Gitters 4 ändert sich linear bezüglich der Achse y. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens liegt darin, nichtlineare Kennlinien einfach dadurch zu realisieren, dass ein entsprechender nichtlinearer Verlauf Λ(y) der Gitterlinien gewählt wird. Damit kann die Charakteristik der Vorrichtung der jeweiligen Anwendung optimal angepasst werden. Zum Beispiel können so Bereiche mit höchster Empfindlichkeit kombiniert werden mit Bereichen hoher Dynamik. Dies ist vor allem interessant für Überwachungsaufgaben, wo z.B. die Wellenlänge λ oder der Winkel θ in einem Soll-Bereich genau gemessen bzw. geregelt werden soll, jedoch bei grösseren Abweichungen noch zuverlässige Signale "viel zu hoch" bzw. "viel zu tief" erhalten werden.
Für den oben dargestellten Vorgang werden alle massgebenden Parameter bis auf die zu messende Grosse konstant gehalten. Insbesondere wird der Brechungsindex nc der Umgebung oberhalb der Gitterfelder 4 und 5 konstant gehalten. Dies kann beispielsweie durch Aufbringen einer transparenten Deckschicht oberhalb dieser Felder 4,5 erfolgen.
Wenn das Lichtbündel 6 unter einem bestimmten, fixen Winkel θ^ auf die Vorrichtung 1 trifft, so werden die Photonen an der Position y = y^ in den Wellenleiter eingekoppelt, wo die lokale Gitterperiode Λly^) die Resonanzbedingung für die Einkopplung erfüllt. Dies führt zur wellenlängenabhängigen Resonanzperiodizität des Gitterfeldes:
Λ = Λ(λ) = m \/ [ N(X) n .sinθj
Hierbei bezeichnet m die Beugungsordnung. Zur Vereinfachung kann vorzugsweise eine lineare Gitter-Variation angenommen werden, was unter Zuhilfenahme eines Variations-Gradienten g^ zu folgender Formel führt:
Λ = Λ + g *y
wobei hier ΛQ die Periodizität an der Stelle y = 0 ist. Dies führt nun zu folgender Charakteristik des erfindungsgemässen Verfahrens, resp. der erfindungsgemäss ausgebildeten Wellenleiteranordnung :
y - yjλ) = [Λ(λ)-Λ0]/gΛ
Durch die Ableitung dieses Wertes wird die Empfindlichkeit für die Wellenlängen-Bestimmung der Wellenleiteranordnung erhalten :
N;*Λ
(1- dλ dΛ dλ λ*g. 27?
wobei N' die Ableitung dN/dλ der effektiven Brechzahl N bedeutet.
Wie aus den Formeln ersichtlich ist, wird keine Winkel- Positions-Umrechnung benötigt, wodurch auch Grossen wie beispielsweise die effektive Brennweite im Gegensatz zu bekannten Spektrometer-Verfahren, keine Rolle spielen. Einzig die Position yb ist ein direktes Mass für die zu messende Grosse, vorzugsweise der Wellenlänge oder des Einfallswinkels des Lichtbündels. Diese Position kann auf einfachste Weise, wie bereits dargelegt, beispielsweise mittels Photodetektoren erfasst und danach ausgewertet werden.
Es ist klar, dass die Resonanzbedingung auch anders als durch die örtliche Variation des Gitters 4 resp. 5 erzielt werden kann. Beispielsweise kann auch die Dicke des Wellenleiters 3 oder die Brechzahl nf des Wellenleiters und/oder der angrenzenden Medien (nc/ns) örtlich variiert werden, um örtlich variierende Resonanzbedingungen analog zum oben geschilderten zu erhalten. Ebenfalls denkbar ist die Erzielung von zeitlich variierenden Resonanzbedingungen. Dabei könnten beispielsweise Gitterfelder 4,5 mit parallel angeordneten Gitterlinien zu Verwendung kommen, wobei beispielsweise der Brechungsindex nc der Umgebung oberhalb der Gitterfelder 4,5 zeitlich variiert werden kann,
beispielseise mittels elektromagnetischen Feldern oder temperaturgeregelten resp. gesteuerten Flüssigkristallen.
Für viele Anwendungen liegt ein grosser Vorteil des dargestellten MessVerfahrens darin, dass das Lichtbündel 6 praktisch unverändert durch die Vorrichtung 1 hindurchgeführt werden kann. Die für die Anregung der Lichtwelle 7 benötigte Energie kann im Vergleich zur Gesamtenergie des Lichtbündels 6 derart klein gehalten werden, dass dieser Verlust für praktische Anwendungen nicht ins Gewicht fällt. Dies hat nun den Vorteil, dass eine erfindungsgemässe Messung während des Gebrauchs des Lichtbündels durchgeführt werden kann, beispielsweise während des Einsatzes eines Laser-Lichtbündels für die Materialbearbeitung oder für Schreibzwecke zur Datenspeicherung. Bei herkömmlichen Messverfahren, insbesondere der herkömmlichen Spektralanalyseverfahren, tritt das gesamte Lichtbündel durch eine kleine Öffnung in das Spektrometer ein und wird während der Messung praktisch zerstört und kann deshalb nicht anderweitig genutzt werden. Gerade die Messung von in Betrieb stehenden Lichtbündeln macht das dargestellte Verfahren für manche praktische Anwendungen interessant.
Weiter fallen jegliche Arten von Linsen oder anderen Lichtbundel- oder -fokusiereinrichtungen weg, welche in der Regel einerseits teuer und andererseits empfindlich in der Justierung sind.
Insbesondere vorzugsweise kann damit eine einfache Mess- und RegelVorrichtung für monochromatische Laserlicht-Dioden geschaffen werden. In Figur 3 ist schematisch der Aufbau einer solchen erfindungsgemässen geregelten Laser-Diode 9 dargestellt. Hier wird die eigentliche Laser-Lichtquelle 10
durch ein Steuergerät 11 betrieben. Derartige Laser- Lichtquellen haben u.A. die Eigenschaft, bei unterschiedlichen Betriebstemperaturen die Wellenlängen zu verändern, wobei diese Veränderung teilweise unstetig verläuft. Wird nun ein erfindungsgemäss aufgebauter Wellenleiter 12 vor der Laser-Lichtquelle positioniert, so wird bei entsprechender Einstellung der Brechungswerte der Wellenleiteranordnung 12 und des Einfallswinkels θ^ des Lichtbündels 13 im Wellenleiter ein Lichtzeiger 14, wie vorgängig beschrieben, erzeugt. Weiter ist ein photoelektrischer Detektor derart angeordnet, dass dieser Lichtzeiger 14 auf diesen geführt wird. Dieser Detektor kann nun beispielsweise zwei Bereiche 15',15" aufweisen, welche mit einer Auswertungslogik 16 gekoppelt sind. Diese ist wiederum mit dem Steuergerät 11 verbunden. Wenn die Laser- Lichtquelle 10 in Betrieb genommen wird, kann nun die Steuerung derart ausgelegt werden, dass die Lichtquelle 10 ständig aufgeheizt wird.
Weist nun die Lichtquelle 10 beispielsweise die in Figur 4 qualitativ dargestellte Temperatur (T) - Wellenlängen (λs) Charakteristik auf, so wird sich der Lichtzeiger 14 entsprechend über die Positionen y± und y2 zur Soll-Position y3 bewegen. Die Steuerlogik 11 kann nun vorteilhafterweise derart ausgelegt werden, dass bei Erreichen der Position y3 die Heizung so geregelt wird, dass die Soll-Position y3 und damit auch die gewünschte Wellenlänge λ3 beibehalten wird. Es kann so insbesondere vermieden werden, dass die Diode im instabilen Bereich zwischen λ-^ und λ2 betrieben wird. Damit kann die Laser-Diode durch einfache Mittel innerhalb eines definierten Wellenbereiches geregelt betrieben werden.
Diese Messung kann beispielsweis aber auch lediglich zur Ueberwachung des Zustandes einer Lichtquelle verwendet
werden, um Abweichungen von einer Soll-Wellenlänge anzuzeigen.
Je nach Anwendung, speziell bei Lichtbündeln mit sehr kleiner Leistung, kann es auch vorteilhaft sein, den Anteil der in den Wellenleiter 3 eingekoppelten Leistung zu erhöhen. Im Extremfall kann auch praktisch die gesamte Leistung des Lichtbündels zur Messung herangezogen werden. Die Messung ist dann zwar nicht mehr zerstörungsfrei, erlaubt jedoch die Messung von sehr schwachen Lichtbündeln. Das erfindungsgemässe Verfahren erlaubt es in diesem Fall, ausserordentlich kleine, kompakte Spektrometer-Anordnungen zu realisieren, die auch kostengünstig hergestellt werden können, z.B. mittels Replikation in Kunststoff-Substrate (SPIE Vol. 1992 Miniature and Micro-Optics and Micromechachanics (1993) ,"High-precision molding of integrated optical structures") .
Kann die gesamte Leistung zur Messung herangezogen werden, so können auch Substrate verwandt werden, die nicht transparent sind, dafür aber andere Vorteile bieten. Wird ein geeignetes Material (z.B. ein III-V-Halbleiter) als Substrat benützt, so können alle zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens benötigten Elemente monolithisch darauf realisiert werden. Dies betrifft insbesondere den Wellenleiter 3, und das Einkoppelgitter 4. Eine besonders vorteilhafte Variante ist beispielsweise in Figur 5 gezeigt. Diese besteht darin, die Lichtwelle 7 nicht aus dem Wellenleiter 3 auszukoppeln, sondern mittels eines in den Wellenleiter 3 integrierten Detektors 8a direkt zu messen. Somit entfällt das Auskoppelgitter 5. Im weiteren kann auch die Auswerte-Elektronik AWE auf demselben Substrat integriert werden.
Eine weitere monolithische Version ist in Fig. 6 gezeigt. Diese benützt zwar ebenfalls einen Wellenleiter 3 mit Einkoppel- 4 und Auskoppelgitter 5 sowie Lichtwellen 6, 7, und 8 wie die Anordnung gemäss Fig. 1, jedoch ist hier das Substrat in zwei Schichten aufgeteilt, nämlich eine optisch transparente Pufferschicht 2 und das eigentliche Substrat 2a. Dies hat den Vorteil, dass die Auswahl an Substrat- Materialien grosser wird, da dieses nicht mehr transparent sein muss.
Eine besonders vorteilhafte Anordnung kann nun dadurch realisiert werden, dass für das Substrat 2a ein Material (z.B. Silizium) gewählt wird, in welchem sowohl der Detektor 8a, als auch eine elektronische Auswerteeinheit AWE integriert werden können. Im weiteren ist in Fig. 6 auch eine Deckschicht mit Brechzahl nc gezeigt, welche den Wellenleiter 3 gegen störende Umwelteinflüsse abschirmt und somit die Stabilität und Robustheit der Vorrichtung erhöht.
Geeignete Material-Kombinationen für die verschiedenenen Schichten sind z.B. :
Silizium, Kunststoffe für das "elektronische"
Substrat 2a;
Si02 (z.B. thermisch aufgewachsen auf 2a),
Kunststoffe als optische Pufferschicht 2 (n_) ;
Metalloxide, Si3N4, Oxinitride, Kunststoffe für den Wellenleiter 3;
Si02, Ormocere, Kunststoffe für die Deckschicht
(nc) ;
Luf t , Flüssigkeiten, Vakuum, Kunststoffe als
Umgebung (na) .
In den dargestellten Beispielen wurde das Verfahren dazu benützt, die Wellenlänge eines Lichtbündels 6 zu bestimmen. Selbstverständlich können aber, wie eingangs auch darauf hingewiesen, andere Eigenschaften des Lichtbündels 6 gemessen werden. So kann ein solcher Wellenleiter bei Verwendung eines Lichtbündels 6 mit bekannter konstanter Wellenlänge beispielsweise zur Winkelmessung verwendet werden.
Figur 7 zeigt ein Beispiel, wo die Möglichkeit zur Winkelmessung dazu benützt wird, ein Werkstück W auf einen Laserstrahl auszurichten. Hierzu wird die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 am Werkstück W befestigt und die Vorrichtung 1 mit dem Richtlaserstrahl 6 beaufschlagt. Die Vorrichtung 1 funktioniert nun als Winkelgeber mit einer winkelabhängigen Position des Ausgangsbündels 8, welches mittels des Detektors 8a in ein elektrisches Winkelsignal umgewandelt wird. Dieses wird nun zur Regelung des Winkels einer Vorrichtung V zur Einstellung des Winkels des Werkstücks W zugeführt. Falls nur ein Werkstück W ausgerichtet werden muss, ist eine zerstörungsfreie Messung nicht notwendig, und Varianten wie in Fig. 5 und 6 dargestellt können angewandt werden. Falls jedoch mehrere Werkstücke W,W' auf denselben Laserstrahl ausgerichtet werden sollen, so kann dies mit Hilfe der zerstόrungfrei arbeitenden Varianten direkt ohne weitere Hilfsmittel durch einfaches Hintereinanderschalten erfolgen (der durch die Vorrichtung 1 transmittierte Strahl ist gleichzeitig der Eintrittsstrahl 6' für die Vorrichtung 1', die am nächsten Werkstück W1 angebracht ist).
Wie eingangs erwähnt wurde, kann das erfindungsgemässe Verfahren auch mit zeitabhängigen Resonanzbedingungen realisiert werden. Im folgenden werden zwei Beispiele aufgeführt, die je gewisse wichtige Vorteile aufweisen.
Figur 8 zeigt eine Spektrometer-Variante, bei der ein abstimmbares Bragg-Filter 4b benutzt wird, um die zeitabhängige Resonanzbedingung zu realisieren. Ebenfalls gezeigt ist das Spektrum Ig des zu messenden Lichtbundels 6 am Eingang und die daraus resultierende zeitabhängige Intensität Ig des Ausgangsbündels 8. Die Funktionsweise kann wie folgt zusammengefasst werden: Die Funktion des Eingangsgitters 4 (vgl. Fig. 1) wird hier durch zwei Gitter 4a und 4b realisiert. Der Wellenleiter 3 wird ebenfalls unterteilt, und zwar in drei Bereiche 3a, 3b und 3c (sogenannte Streifenwellenleiter) . Das zu messende Lichtbündel 6 bzw. ein Teil davon, wird zunächst vom Gitter 4a in den Streifenwellenleiter 3a als Welle 6a eingekoppelt. Diese trifft auf ein sogenanntes "abstimmbares optisches Filter" 4b, das sich im Wellenleiterabschnitt 3b befindet. Ein solches Filter kann z.B. als Bragg-Gitter realisiert werden und weist eine sehr scharfe Resonanzbedingung für die Reflexion auf, d.h. nur in einem sehr kleinen, zum Beispiel durch eine elektrische Spannung oder einen Strom einstellbaren Wellenlängenbereich in der Nähe der Resonanzwellenlänge XQ wird eine reflektierte Welle 7 im Wellenleiterbereich 3c erzeugt, die anschliessend durch das Gitter 5 in das Ausgangsbündel 8 transformiert wird. Anstelle der örtlichen Variation weist nun das Bündel 8 eine zeitliche Variation seiner Intensität Ig(t) auf, die einer zeitlichen Abtastung des Spektrums Ig des zu messenden Bündels 6 entspricht. Mittels eines Detektors (nicht dargestellt) kann daraus ein elektrisches Signal gewonnen werden, das direkt zur Messung bzw. Regelung der Wellenlänge bzw. des Spektrums des Lichtbündels 6 verwendet werden kann. Zur zeitlichen Variation der Resonanzbedingung können verschiedene Effekte herangezogen werden, insbesondere solche, bei denen die Brechzahlen n^, nc, ns einzeln oder in Kombination variiert werden, z.B. mittels elektrooptischer,
magnetooptischer, thermooptischer, nichtlinear-optischer, akustooptischer Beeinflussung.
Figur 10 zeigt eine besonders interessante Anordnung zur Stabilisierung bzw. Regelung der Wellenlänge oder des Winkels eines von einer Lichtquelle 10 erzeugten Lichtbündels 13, in welcher die erfindungsgemässe Vorrichtung 1 gleichzeitig als Fenster eines hermetisch dichten Gehäuses 17 dient, welches die Lichtquelle 10, vorzugsweise einen Laser, und den Detektor 8a enthält. Die weiteren zur Regelung notwendigen Komponenten können sich innerhalb oder ausserhalb des Gehäuses 17 befinden. Im weiteren bietet sich die Möglichkeit, mindestens eine optische Komponente zur Strahlumformung (z.B. Kollimation in einen Strahl 13a) direkt auf dem Substrat zu realisieren (z.B. durch Mikrostrukturierung oder entsprechende Formgebung) . Da kommerzielle gekapselte Lichtquellen, insbesondere Laserdioden, ohnehin ein Fenster benötigen, kann somit eine ultrakompakte, kostengünstig herstellbare geregelte Miniatur-Lichtquelle geschaffen werden.
Für gewisse Anwendungen ist es interessant, das Eingangslichtbündel 6 über optische Fibern zuzuführen. Diese Möglichkeit ist in Fig. 9 gezeigt. Diese Version kann aus dem Spektrometer gemäss Fig. 8 gewonnen werden, indem die optischen Ein- und Ausgänge so gestaltet sind, dass die Lichtbündel 6 und 8 mittels optischer Fibern direkt zu- bzw. abgeführt werden können. An die Stelle der Gitterkoppler 4a,5 treten dann bekannte Einrichtungen, mit denen Fibern direkt an die Streifenwellenleiter 3a bzw. 3c angeschlossen werden können.
Weitere Varianten können auch erhalten werden, indem die Resonanzbedingung in Transmission statt Reflexion benutzt
wird. Alle diese Anordnungen, insbesondere die in den Figuren als Beispiele dargestellten Anordnungen, können auch mittels planaren Wellenleitern statt Streifen-Wellenleitern realisiert werden.
Der große Vorteil des erfindungsgemässen Verfahrens und der erfindungsgemäss ausgebildeten Wellenleiter besteht im einfachen und preiswerten Aufbau, der hohen Auflösung sowie der Möglichkeit, zerstörungsfrei zu messen, falls es die Anwendung erfordert.