WO1998052795A2 - Insassenschutz-steuersystem und verfahren zur steuerung des insassenschutz-steuersystems - Google Patents

Insassenschutz-steuersystem und verfahren zur steuerung des insassenschutz-steuersystems Download PDF

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Abstract

Das beschriebene Insassenschutz-Steuersystem weist zwei Insassenschutz-Steuergeräte, insbesondere ein Front-Airbag-Steuergerät (1) und ein Seiten-Airbag-Steuergerät (8), auf. Das eine Insassenschutz-Steuergerät enthält zusätzlich zu einem nichtflüchtigen Speicher (4) einen weiteren Speicher (5), in dem die von dem anderen Insassenschutz-Steuergerät abgegebenen, zur Erfassung eines eventuellen Unfalls überwachten Sensordaten des anderen Insassenschutz-Steuersystems kontinuierlich aufgezeichnet werden. Bei Erfassung eines Unfalls werden die Daten aus dem weiteren Speicher in den nichtflüchtigen Speicher umgespeichert, in dem auch die durch dieses Insassenschutz-Steuergerät erfassten, unfallrelevanten Daten dauerhaft gespeichert werden.

Description

Beschreibung
Insassenschutz-Steuersystem und Verfahren zur Steuerung des Insassenschutz-Steuersystems
Die Erfindung betrifft ein Insassenschutz-Steuersystem mit mindestens zwei Insassenschutz-Steuergeraten zur Steuerung von zwei oder mehr Insassenschutzsystemen m einem Fahrzeug, (gemäß Oberbegriff von Patentanspruch 1) Die Erfindung ist insbesondere auf ein mindestens zwei Air-bags enthaltendes Insassenschutz-Steuersystem gerichtet, jedoch auch bei Insassenschutzsystemen anderer Art, beispielsweise Uberrollbugel- und/oder Gurtstrammersystemen, anwendbar.
Zur Auslosung des Insassenschutzsystems bei einem Unfall werden die von Crash-Sensoren abgegebenen Ausgangssignale kontinuierlich überwacht. Bei abrupten Veränderungen der Ausgangssignale, die einen Unfall signalisieren, wird das Insassenschutzsystem, insbesondere der Airbag, aktiviert. Zugleich werden diese von den Crash-Sensoren abgegebenen Ausgangssignale in einem nichtfluchtigen Speicher registriert, so daß ein Unfalldatenschreiber bereitgestellt st. Die Ausgangssignale geben insbesondere den Geschwmdig- keitsverlauf und die Verzogerungen des Fahrzeugs für einen gewissen Zeitraum vor dem Unfallzeitpunkt bis zum Unfall selbst wieder, können aber auch weitere, für den Unfallhergang, und damit für dessen Rekonstruktion, wesentliche Daten, wie etwa die Querbeschleunigung des Fahrzeugs enthalten. Wenn mehrere Insassenschutzsysteme, zum Beispiel ein Front- Airbag und ein Seiten-Airbag vorhanden sind, kann jedes der Steuergerate dieser Insassenschutzsysteme einen eigenen nichtfluchtigen Speicher enthalten, n dem bei einem Unfall die durch dieses Steuergerat gemessenen, unfallbezogenen Parameter wie etwa Geschwindigkeit und Verzögerung, unabhängig gespeichert werden. Dies erlaubt eine bessere Rekonstruktion des Unfallhergangs, da dann von verschiedenen Steuergeraten gemessene, unfallrelevante Parameter unabhängig voneinander gespeichert sind und somit zusatzliche Aussagen über das Geschehen unmittelbar vor dem Unfall bereitgestellt sind. Allerdings stellt sich hierbei das Problem der zeitlichen Korrelation der Crash-Aufzeichnungen bei dem spateren Rekonstruktionsversuch, da dann die jeweiligen Zeitpunkte der Datenaufzeichnungen eventuell nicht eindeutig rekonstruierbar sind und somit die zeitliche Zuordnung der m den separaten Steuergeraten gespeicherten, unfallrelevanten Daten problematisch ist. Ferner ist hierbei jedes Steuergerat mit einem nichtfluchtigen Speicher versehen, was den hardwaremaßigen Aufwand erhöht.
Ein bekanntes Insassenschutzsteuersystem (EP 0 693 404 A2) weist zwei miteinander verbundene Insassenschutz-Steuergerate auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Insassenschutz- Steuersystem zu schaffen, das eine neuartige Form der Speicherung von eine Unfalldatenauswertung erleichternden, unfallbezogenen Daten ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 genannten Merkmalen gelost. Mit der Erfindung wird weiterhin ein Verfahren zum Betreiben eines Insassenschutz-Steuersystems geschaffen, das eine neuartige Form der Aufzeichnung unfallrelevanter Daten ermög- licht.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Bei der Erfindung werden somit in einem Steuergerät auch die von einem anderen Steuergerät ermittelten, für einen eventuellen Unfall relevanten Daten gespeichert. Hierzu ist neben dem nichtflüchtigen Speicher dieses Steuergeräts vorzugsweise ein weiterer Speicher vorhanden, in dem die von dem oder den Sensoren des anderen Steuergeräts erzeugten Signale speicherbar sind. Bei einem Unfall erfolgt vorzugsweise nicht nur eine Speicherung der durch das den nichtflüchtigen Speicher enthaltende Steuergerät ermittelten, unfallrelevanten Daten in dem nichtflüchtigen Speicher, sondern auch eine Umspei- cherung der von dem anderen Steuergerät ermittelten und in dem weiteren Speicher gespeicherten unfallrelevanten Daten in den nichtflüchtigen Speicher. Da die in dem nichtflüchtigen Speicher dann gespeicherten unfallrelevanten Daten der beiden Steuergeräte jeweils den gleichen Zeitabschnitt wiedergeben und somit zeitlich eindeutig korreliert sind, ist die spätere Rekonstruktion des Unfallhergangs unproblematisch und kann aufgrund der Vielzahl der zur Verfügung stehenden Daten (von mindestens zwei Steuergeräten) mit hoher Aussagepräzision vorgenommen werden. Ferner ist es nicht notwendig, das wei- tere Steuergerät mit einem eigenen nichtflüchtigen Speicher auszustatten, so daß der für dieses Steuergerät benötigte hardwaremäßige Aufwand reduziert ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Das in der Zeichnung als Ausführungsbeispiel dargestellte Insassenschutz-Steuersystem ist als Airbagsystem mit Front- Airbagsystem 1 und Seiten-Airbagsystem 8 ausgelegt. Das
Front-Airbagsystem 1 - das zugehörige Steuergerät ist vorzugsweise zentral im Fahrzeug angeordnet, z.B. am Fahrzeugtunnel - dient zur Steuerung der Auslösung des Fahrerund/oder Beifahrer-Airbags und enthält eine elektronische Steuereinheit (Prozessor) 2, die mit zur Aufprallerfassung dienenden Sensoren 6 (insbesondere Geschwindigkeits- und Verzögerungssensoren) verbunden ist. Die elektronische Steuereinheit 2 ist weiterhin über ein internes Bussystem 3 (Steuer-, Daten- und Adressbus) des Front-Airbagsyste s 1 mit einem nichtflüchtigen Speicher 4 sowie mit einem weiteren, als Ringspeicher ausgelegten Speicher 5 verbunden. Die elektronische Steuereinheit 2 überwacht in bekannter Weise die Sensor-Ausgangssignale und löst bei Erfassen von einen Aufprall signalisierenden Signalen oder Signalverläufen die Zündung des Airbags aus. Weiterhin bewirkt die elektronische Steuereinheit 2 bei einer solchen Aufprallerkennung auch die Einspeicherung der Sensorausgangssignale in den nichtflüchtigen Speicher 4 in bekannter Weise, so daß in diesem die für den Unfallhergang charakteristischen Daten auch für einen gewissen Zeitraum vor dem eigentlichen Unfallzeitpunkt dauerhaft gespeichert werden. Der nichtflüchtige Speicher 4 kann als programmierbarer Speicher, zum Beispiel als EEPROM ausgebildet sein. Der erfindungsgemäß weiter vorgesehene Speicher 5 ist als flüchtiger Speicher, z.B. als RAM, ausgelegt und speichert kontinuierlich (für jeweils eine gewisse Zeitspanne) die von dem Seiten-Airbagsystem 8 zugeführten Crash- Sensor-Signale .
Das Seiten-Airbagsystem 8 - als Steuergerät vorzugsweise seitlich im Fahrzeug angeordnet - dient zur Steuerung der Auslösung des Fahrer- und/oder Beifahrer-Seitenairbags und enthält eine elektronische Steuereinheit (Prozessor) 9, die mit Crash-Sensoren 11 gekoppelt ist, welche in bekannter Weise die zur Steuerung des Seiten-Airbags erforderlichen Informationen, zum Beispiel bezüglich eines Seitenaufpralls bereitstellen. Das oder die Ausgangssignale des oder der Sensoren 11 werden über einen internen Bus 12 (Steuer-, Daten- und Adressbus) des Seiten-Airbagsystems 8 und eine das Seiten-Airbagsystem 8 mit dem Front-Airbagsystem 1 verbin- dende Leitung 7 kontinuierlich auch an das Front-Airbagsystem 1 geleitet. Die Leitung 7 kann eine speziell vorgesehene Leitung sein oder kann z.B. auch durch die bereits vorhandenen Verbindungsleitungen zwischen den jeweiligen Airbagsystemen und einem zentralen Steuergerät gebildet sein.
Die von den Sensoren 11 des Seiten-Airbagsystems 8 während des Fahrbetriebs des Kraftfahrzeugs kontinuierlich abgegebenen Signale werden über das Bussystem 3 kontinuierlich (für jeweils einen gewissen Zeitraum) in dem Speicher 5 gespei- chert. Der Speicher 5 speichert somit zu jedem Zeitpunkt die zu diesem Zeitpunkt aktuellen Ausgangssignale der Sensoren 11 sowie die während einer vorab festgelegten Zeitspanne vor diesem aktuellen Zeitpunkt registrierten Daten. Der Speicher
5 kann hierzu zum Beispiel als Ringspeicher mit ringförmiger Adressenfortschaltung oder in sonstiger Weise ausgebildet sein. Wenn die elektronische Steuereinheit 2 einen unmittelbar drohenden oder bereits erfolgten Aufprall erfaßt, speichert sie nicht nur die von den eigenen Sensoren 6 abgegebenen, den Unfallhergang charakterisierenden Daten, sondern auch die im Speicher 5 enthaltenen Daten, in dem nichtflüchtigen Speicher . Der nichtflüchtige Speicher 4 enthält daher die für die gleichen Zeitabschnitte repräsentativen Unfalldaten sowohl des Front-Airbagsystems 1 als auch die des Seiten-Airbagsystems 8.
Damit bei einem Unfall, bei dem evtl. nur das Seiten-Airbagsystem 8 den Seiten-Airbag auslöst, der Front-Airbag aber nicht aktiviert wird, dennoch die dauerhafte Registrierung der den Seitenaufprall charakterisierenden Daten stattfindet, kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die elektronische Steuereinheit 9 in einem solchen Fall der elektronischen Steuereinheit 2 zum Beispiel über die Verbindungsleitungen 7, 12, ein Signal zuführen, das den (drohenden) Seitenaufprall signalisiert. Die Steuereinheit 2 steuert bei Empfang dieses Signals die Umspeicherung der im Speicher 5 enthaltenen Daten in den nichtflüchtigen Speicher 4, in dem sie dann gegebenenfalls noch zusätzlich die von den Sensoren
6 des Front-Airbagsystems 1 während des entsprechenden Zeitintervalls abgegebenen Daten speichert. In diesem Fall dient das Front-Airbagsystem 1 somit als Unfalldatenschreiber für das Seiten-Airbagsystem 8. Im Seiten-Airbagsystem 8 ist damit kein eigener nichtflüchtiger Speicher erforderlich. Es ist alternativ aber auch möglich, die Speicher 4 und 5 im Seiten-Airbagsystem 8, statt im Front-Airbagsystem 1 vorzusehen, wobei in diesem Fall die Sensordaten dann vom Front-Airbagsystem 1 zum Seiten- Airbagsystem 8 geleitet und dort bei einem Unfall registriert werden. In diesem Fall übernimmt das Seiten-Airbagsystem die Unfalldatensehreiberfunktion.
Die Erfindung ist vorstehend anhand zweier Airbagsysteme erläutert. Die Erfindung ist jedoch auch in Verbindung mit anderen Insassenschutzsystemen einsetzbar. Beispielsweise kann statt des Seiten-Airbagsystems 8 ein Gurtstrammer- Steuersystem und/oder Überrollbügel-Steuersystem eingesetzt werden, dessen unfallrelevanten Daten dann im Front-Airbagsystem oder in einem anderen, gemäß dem Block 1 ausgestalteten Insassenschutzsystem gespeichert werden.
Die Erfindung ist insbesondere für den Einsatz in
Kraftfahrzeugen ausgelegt, jedoch auch bei Fahrzeugen anderer Art wie etwa Luftfahrzeugen ausgelegt.

Claims

Patentansprüche
1. Insassenschutz-Steuersystem mit mindestens zwei Insassenschutz-Steuergeräten (1, 8) zur Steuerung mindestens zweier Insassenschutzsysteme in einem Fahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß eines der Steuergeräte (1) einen nichtflüchtigen Speicher (4) zur dauerhaften Speicherung von unfallbezogenen Signalen bei einem Unfall, und einen weiteren Speicher (5) aufweist, in dem von dem anderen Steuergerät (8) zugeführte, in diesem zur Unfallerkennung erfasste Daten gespeichert werden.
2. Insassenschutz-Steuersystem nach Anspruch 1, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß eine in dem einen Steuergerät (1) enthaltene Steuereinheit (2) bei einem Aufprall die Umspeicherung der in dem weiteren Speicher (5) gespeicherten Daten in den nichtflüchtigen Speicher (4) steuert.
3. Insassenschutz-Steuersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß der weitere Speicher (5) ein
Ringspeicher ist.
4. Verfahren zur Steuerung eines Insassenschutz-Steuersystems, insbesondere zur Aufzeichnung von unfallrelevanten Daten in einem nichtflüchtigen Speicher eines Steuergeräts, bei dem bei einem Unfall nicht nur die unfallrelevanten Daten des einen Steuergeräts, sondern auch die eines weiteren Steuergeräts in dem nichtflüchtigen Speicher gespeichert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch g e k e n n z e i c h n e t , daß die von dem anderen Steuergerät zugeführten Daten kontinuierlich in einem weiteren Speicher des einen Steuergeräts aufgezeichnet werden und bei Erfassung eines Unfalls aus dem weiteren Speicher in den nichtflüchtigen Speicher umgespeichert werden.
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