Beschreibung
Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung eines mit einer Ditherfrequenz überlagerten PWM-Signals zur Steuerung eines Magnetventils
Die Erfindung geht gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 von einem Verfahren zur Ermittlung eines Steuersignals für ein Magnetventil aus. Das Steuersignal wird dabei von einem PWM- Signal (Pulsweiten moduliertes Signal) gebildet, das mit ei¬ nem Dither-Signal mit niedrigerer Frequenz überlagert wird. Das Steuersignal weist eine so hohe Frequenz auf, dass der Anker des Magnetventils zwischen einer geöffneten und einer geschlossenen Stellung eine Zwischenstellung, vorzugsweise eine Mittellage (Stellung „halb offen") einnimmt. Das Dither- Signal soll dabei bewirken, dass der Anker des Magnetventils in der Mittellage eine leichte Schwingung ausübt. Dadurch re¬ duzieren sich Reibungswiderstände an den beweglichen Teilen im Magnetventil, so dass das Magnetventil schneller und prä- ziser geschaltet werden kann.
Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung geht entspre¬ chend dem Oberbegriff von Anspruch 7 von einer Vorrichtung zur Steuerung eines Magnetventils aus. Diese Vorrichtung ar- beitet nach dem vorgenannten Verfahren und weist einen Strom¬ regler, eine Dither-Einheit und eine PWM-Einheit auf.
Magnetventile werden insbesondere in Kraftfahrzeugen einge¬ setzt, um in hydraulischen Leitungen Kanäle zu öffnen oder zu schließen. Beispielsweise können mit Magnetventilen in einem automatischen Getriebe die einzelnen Schaltstufen ruckfrei und verschleißarm geschaltet werden. Sehr häufig werden dabei die Magnetventile im linearen beziehungsweise analogen Be¬ reich durch PWM-Signale mit einer für das Magnetventil hohen Frequenz, beispielsweise mit 1 KHz betrieben. Der Anker des Magnetventils kann mechanisch dieser hohen Ansteuerfrequenz nicht synchron folgen und nimmt dann eine Zwischenstellung
ein. Bei einem Tastverhältnis von 50% des PWM-Signals ent¬ spricht dies dann der Mittellage des Ventil „halb offen".
Nachteilig bei dieser Lösung ist, dass sowohl der Anker als auch das den Durchfluss steuernde Ventil mechanischen Rei¬ bungskräfte unterliegt, die zu einer ungenauen Regelung der Ventilstellung führen. Hinzu kommt, dass der Magnetkreis eine Hysterese aufweist, durch die die Regelgenauigkeit weiter verschlechtert wird.
Bisher wurden diese Probleme dadurch gelöst, dass die Fre¬ quenz des Steuersignals beispielsweise auf 300 Hz soweit her¬ untergesetzt wird, dass der Anker gerade noch ein wenig fol¬ gen kann und in der Zwischenstellung oder Mittellage mög- liehst nur minimal ausgelenkt wird. Dadurch ergibt sich um die Zwischenstellung eine Schwingung des Ankers mit geringer Amplitude und des mit ihm verbundenen Ventils, die üblicher¬ weise als Dither-Schwingung (Dither-Signal) bezeichnet wird. Diese Dither-Schwingung ist prinzipiell erwünscht, da durch sie die Reibungswiderstände an den beweglichen Teilen des
Magnetventils reduziert werden können. Allerdings ist es sehr schwierig, eine möglichst konstante Amplitude des Dither- Signals vorzugeben, da das Dither-Signal sowohl von der PWM- Frequenz als auch vom Tastverhältnis (duty eyele) und damit vom in dem Magnetventil fließenden Spulenstrom abhängt. Bei dem bekannten Verfahren ist es daher nicht möglich, für das Dither-Signal eine konstante Amplitude zu bilden, da die PWM- Frequenz kontinuierlich in Abhängigkeit vom vorgegebenen Strom-Sollwert nachregelt werden muss und sich dabei die Amp- litude und die Frequenz des Dither-Signals entsprechend än¬ dern. Eine konstante Amplitude und eine konstante Frequenz für das Dither-Signal ist mit dem bekannten Verfahren nicht realisierbar.
Eine weitere bekannte Lösung für die genannten Probleme be¬ steht darin, dass der hohen Frequenz des PWM-Signals ein nie¬ derfrequentes Dither-Signal durch Amplitudenmodulation über-
lagert wird. Die hohe Frequenz wird von einem Stromregler (Zweipunktregler) erzeugt, der die Regelung des Mittelwertes des Ventilstromes steuert. Die niedrige Modulationsfrequenz (Dither-Frequenz) wird durch Änderung des Strom-Sollwertes erzielt. Diese Lösung wird durch Hardware realisiert, die mit einem speziellen Baustein ausgestaltet ist und eine entspre¬ chend ausgebildete integrierte Schaltung (IC) aufweist, um möglichst kurze Reaktionszeiten zu erreichen. Diese Lösung ist nicht nur kostenintensiv, sondern ist auch sehr unflexi- bei, da die integrierte Schaltung nur für einen speziellen Magnetventiltyp geeignete Dither-Signale erzeugen kann.
Bei einer weiteren bekannten Lösung wird der Stromregler durch ein spezielles Softwareprogramm nachgebildet. Das Soft- wareprogramm ist dann Bestandteil eines Hauptprogrammes einer Rechnereinheit. Zunächst wird das Dither-Signal durch Modula¬ tion des Sollwertes vor dem Signal des Stromreglers erzeugt. Bei dieser Lösung können jedoch nur niedrige Dither- Frequenzen verwendet werden. Liegt die Dither-Frequenz jedoch im Bereich der Ansteuerfrequenz, dann kann eine unerwünschte niederfrequente Schwebung des MagnetStromes auftreten. Da¬ durch kann sogar das hydraulische System beschädigt werden. Die Schwebung kommt zustande, weil die Dither-Frequenz nicht mit der Ansteuerfrequenz synchronisiert werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Ansteuerung eines Magnetventils mit einem Dither-Signal zu verbessern. Diese Aufgabe wird mit den kennzeichnenden Merkmalen der ne¬ bengeordneten Ansprüche 1 und 7 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Ermittlung eines Steuersignals für ein Magnetventil und bei der Vorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen der nebengeordneten Ansprü¬ che 1 bzw. 7 ergibt sich der Vorteil, dass sowohl das Dither- Signal als auch das PWM-Signal unabhängig von der Stromrege¬ lung des Stromreglers erzeugt werden können. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine konstante Amplitude für das Dither-
Signal gebildet werden, so dass der Anker des Magnetventils stets mit gleichen Ausschlägen um seine Mittellage schwingt, ohne dass die Ansteuerfrequenz des PWM-Signals einen nachtei¬ ligen Einfluss ausüben kann. Durch den sich dadurch ergeben- den reduzierten Reibungswiderstand lässt sich somit in vor¬ teilhafter Weise die Stellung des Ankers sehr viel genauer einstellen und regeln. Als besonders vorteilhaft wird dabei auch angesehen, dass der Hauptprozessor, der mit einer Viel¬ zahl von Steueraufgaben ohnehin ausgelastet ist, wesentlich entlastet werden kann. Er steht somit für andere Aufgaben zur Verfügung.
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen des in den nebengeordneten Ansprüche 1 und 7 angegebenen Verfahrens beziehungsweise der Vorrichtung gegeben. Durch die niedrige Frequenz des Dither-Signals kann die Schwingung des Ankers des Magnetventils individuell auf den zu verwendenden Magnet¬ ventiltyp angepasst werden, so dass sich im Vergleich zu der bekannten Hardware-Lösung eine extrem hohe Flexibilität er¬ gibt. Denn die Anpassung an andere Magnetventiltypen kann durch eine einfache Kalibrierung erfolgen. Des Weiteren ist von Vorteil, dass ohne großen Mehraufwand auch hohe Dither- Frequenzen verwendet werden können, um den Reibungswiderstand weiter zu reduzieren.
Es hat sich als vorteilhafte Lösung herausgestellt, die Fre¬ quenz für das Dither-Signal so zu wählen, dass sie einen ge¬ radzahligen Teiler, vorzugsweise ein Viertel der Frequenz des PWM-Signals beträgt. Dadurch wird unter allen Betriebsbedin¬ gungen vermieden, dass sich Schwebungen oder andere störende Effekte ausbilden können.
Für eine bestimmte Gruppe von Magnetventilen hat sich als Vorteil herausgestellt, die Frequenz für das Dither-Signal im Bereich zwischen 100 und 500 Hz zu wählen.
Zur Steuerung der Mittellage des Ankers des Magnetventils ist vorgesehen, für das zusammengeführte Dither-Signal mit dem PWM-Signal beispielsweise jeweils zwei verlängerte und nach¬ folgend zwei verkürzte PWM-Signale zu bilden. Mit dieser Maß- nähme wird exakt bei jeder zweiten Periode das Tastverhältnis um die gewünschte Amplitude des Dither-Signals verändert. So¬ mit ergibt sich eine Frequenz für das Dither-Signal, die ex¬ akt ein Viertel der Frequenz des PWM-Signals beträgt.
Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, die zeitgesteuerte Rechnereinheit bei einem Stromsprung kurzzeitig anzuhalten und nach dem Einschwingen das Dither-Signal wieder einzu¬ schalten, um ein schnelleres Einschwingverhalten zu errei¬ chen.
Bei der Vorrichtung erscheint des Weiteren von Vorteil, als zusätzliche Rechnereinheit eine zeitgesteuerte Recheneinheit (Time Processing Unit) zu verwenden, um die beiden Signale auf einfache Weise mit dem Stromsignal zu synchronisieren.
Das aus dem Dither-Signal und dem PWM-Signal überlagerte Steuersignal für das Magnetventil lässt sich am einfachsten mit einem Softwareprogramm realisieren. Diese Lösung ist ge¬ genüber einer Hardwarelösung insbesondere zur Adaptierung an verschiedene Magnetventiltypen besonders flexibel.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung erscheint zur Steuerung ei¬ ner mechanischen Einheit in einem Kraftfahrzeug, vorzugsweise für ein automatisches Getriebe, besonders von Vorteil, da sich die einzelnen Schaltstufen schonend für das Material, ruckfrei und für den Fahrer kaum spürbar schalten lassen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Figur 1 zeigt bei einem bekannten Verfahren im oberen Teil ein erstes Diagramm mit einem Stromverlauf eines Mag¬ netventils und im unteren Teil ein zugeordnetes PWM- Signal mit einem Tastverhältnis von 50%,
Figur 2 zeigt bei einem bekannten Verfahren im oberen Teil ein zweites Diagramm mit einem Stromverlauf eines Magnetventils und im unteren Teil ein zugeordnetes PWM-Signal mit einem Tastverhältnis vom 25%,
Figur 3 zeigt eine weitere bekannte Vorrichtung zur Bildung eines Steuersignals für ein Magnetventil,
Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer Vorrichtung zur Bildung eines Ansteuersignals,
Figur 5 zeigt ein drittes Diagramm mit einem erfindungsgemä¬ ßen überlagerten Steuersignal,
Figur 6 zeigt ein viertes Diagramm mit dem dazu gehörenden PWM-Signal,
Figur 7 zeigt ein weiteres Stromdiagramm mit einer überlager¬ ten Ditherfrequenz,
Figur 8 zeigt ein Diagramm mit einem am Magnetventil gemesse¬ nen Stromverlauf und das zugeordnete PWM-Signal und
Figur 9 zeigt den Strom- und Spannungsverlauf am Magnetventil über eine Periode.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird zunächst an Hand der Figuren 1 bis 3 erläutert, wie beim bekannten Stand der Technik die Bildung eines Steuersignals zur Steuerung eines Magnetventils durchgeführt wird. Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, wird die Ansteuerfrequenz des PWM-Signals beispielsweise auf 300 Hz so weit reduziert, dass bei einem Tastverhältnis
von 50% der Anker des Magnetventils dem PWM-Signal gerade noch ein wenig folgen kann. Dadurch ergibt sich ein Schwingen des Ankers um die Mittellage, wobei der Anker nur wenig aus¬ gelenkt wird. Dieses Schwingen um die Mittellage wird im Fachjargon auch als Dither-Frequenz bezeichnet. Im oberen Diagramm ist eine Verlaufskurve für den am Magnetventil ge¬ messenen Strom dargestellt. Im unteren Teil von Figur 1 ist als SpannungsSignal das entsprechende Steuersignal darge¬ stellt, das als pulsweiten moduliertes Signal (PWM-Signal) ausgebildet ist. Wie in Figur 1 erkennbar ist, ist in diesem Fall die Amplitudendifferenz dlm relativ groß ausgebildet. Das bedeutet, dass die Schwingung des Ankers des Magnetven¬ tils um die Mittellage ebenfalls relativ groß ist.
In einem zweiten Diagramm entsprechend der Figur 2 wurde das Tastverhältnis auf 25% reduziert. Der Stromverlauf im oberen Teil des zweiten Diagramms zeigt eine entsprechend kleinere Amplitudendifferenz dlm. Dadurch wird auch die Schwingung des Ankers um seine Mittellage reduziert. Dieses Verhalten führt zu unterschiedlichen Reibungswiderständen an den beweglichen Teilen des Magnetventils, so dass eine genaue Positionsrege¬ lung erschwert wird.
Im unteren Teil des zweiten Diagramms ist das entsprechende PWM-Signal dargestellt.
Wie aus den beiden Diagrammen der Figuren 1 und 2 erkennbar ist, ist die Amplitude des Dither-Signals direkt von der Fre¬ quenz des PWM-Signals als auch von dem Tastverhältnis abhän- gig. Für optimale Verhältnisse ist jedoch eine konstante Amp¬ litude des Dither-Signals gewünscht. Daher muss die Frequenz des PWM-Signals kontinuierlich in Abhängigkeit vom Strom- Sollwert angepasst werden. Bei diesem bekannten Verfahren ist daher die gleichzeitige Bildung einer konstanten Amplitude und einer konstanten Frequenz für das Dither-Signal nicht möglich.
Figur 3 zeigt eine Vorrichtung 1 einer bekannten Schaltungs¬ anordnung zur Bildung eines Steuersignals S für ein Magnet¬ ventil VFS. Es weist eine Dither-Einheit D und einen Strom¬ regler Ci auf. An einem Summenpunkt 2 wird ein vorgegebener Sollstrom Is mit einem am Magnetventil VFS gemessenen Strom Im zusammengeführt und die Differenz dem Stromregler Ci zuge¬ führt. Der Stromregler Ci bildet daraus ein entsprechend kor¬ rigiertes Steuersignal für das Magnetventil VFS aus. Nachtei¬ lig ist hier, dass diese Vorrichtung nur für niedrige Fre- quenzen des Dither-Signals anwendbar ist. Liegt dagegen die Frequenz des Dither-Signals in der Nähe der Ansteuerfrequenz des PWM-Signals, kann es zu einer unerwünschten niederfre¬ quenten Schwebung im Strom führen. Auch kann das hydraulische System Schaden nehmen.
Figur 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur Generierung eines Steuersignals S für ein Magnetventil VFS. Wesentliche Bestandteile sind ein Haupt¬ rechner 3, eine Rechnereinheit 6 und ein Filter 10. Der Hauptrechner 3 ist bereits in einem Steuergerät eines Fahr¬ zeugs vorhanden, um diverse Steueraufgaben abzuarbeiten. Bei¬ spielsweise weist der Hauptrechner 3 ein Softwareprogramm auf, mit dem die Stromregelung für ein oder mehrere Magnet¬ ventile VFS sowie das Tastverhältnis für das PWM-Signal gene- riert werden können. Zu diesem Zweck weist der Hauptrechner 3 einen Stromregler 4 auf, der vorzugsweise als PID-Regler (Proportional-Integral-Differenz-Regler) 4 ausgebildet ist. Der PID-Regler 4 erhält von einem Summenpunkt 2 ein Diffe¬ renzsignal, das aus einem Sollwert Is und einem gemessenen und gefilterten Ventilstrom Ivm gebildet wird. Des Weiteren ist ein A/D-Wandler 5 zwischengeschaltet, der den am Magnet¬ ventil VFS gemessenen und gefilterten Ventilstrom Ivm digita¬ lisiert. Der A/D-Wandler 5 ist mit der Frequenz des PWM- Signals synchronisiert. Der PID-Regler 4 bildet dann eine Ausgangsgröße für das Tastverhältnis (Duty Cycle) für das PWM-Signal S.
Ein weiterer erfindungswesentlicher Block wird von einer un¬ abhängigen Rechnereinheit 6 gebildet, die vorzugsweise als zeitgesteuerte Rechnereinheit (TPU-Rechner, Timer Processing Unit) ausgebildet ist und von der Stromregelung für das Mag- netventil VFS abgekoppelt ist. Der TPU-Rechner 6 ist in der Regel schon vorhanden. Er weist eine Dither-Einheit 11 und eine PWM-Einheit 8 zur Erzeugung des Dither-Signals und des PWM-Signals auf. Dazu wird ein Softwareprogramm verwendet, mit dem sowohl das PWM-Signal als auch das Dither-Signal mit konstanter Amplitude und/oder Frequenz gebildet und die bei¬ den Signale miteinander verknüpft werden. Die beiden Einhei¬ ten 8,11 werden von dem Ausgangssignal (Ansteuersignal) des PID-Reglers 4 über einen gemeinsamen Knotenpunkt 7 gesteuert. Zur Synchronisation der Phase ist die PWM-Einheit 8 über eine Leitung mit dem A/D-Wandler 5 verbunden, über die ein Syn¬ chronisationssignal Ssyn auf den A/D-Wandler 5 gegeben wird. Am Ausgang der PWM-Einheit 8 steht nun das mit der Frequenz des Dither-Signals überlagerte PWM-Signal S zur Ansteuerung des Magnetventils VFS zur Verfügung. Die Erzeugung des Dither-Signals und des PWM-Signals läuft somit synchron und wird mit konstanter Amplitude zyklisch generiert. Der Haupt¬ rechner 3 ist somit nur noch für die Stromregelung zuständig, so dass er weitgehend entlastet wird.
In einem dritten Block ist eine Filtereinheit 9 vorgesehen. Die Filtereinheit 9 weist im Wesentlichen ein Filter 10 auf, das als Tiefpassfilter ausgebildet ist. Das Tiefpassfilter 10 ist dem A/D-Wandler 5 vorgeschaltet und eingangsseitig mit dem Magnetventil VFS verbunden und filtert den gemessenen Ventilstrom Ivm. Das Tiefpassfilter ist so ausgelegt, dass bevorzugt die hochfrequenten Signale herausgefiltert werden, damit der Stromregler möglichst nur auf die Strommittelwerte regelt.
Das erfindungsgemäße Verfahren synchronisiert die Frequenz des Dither-Signals und der Ansteuerfrequenz des PWM-Signals. Dadurch werden unerwünschte Schwebungen und dadurch mögliche
Schäden an der hydraulischen Einrichtung vermieden. Des Wei¬ teren lassen sich im Vergleich zur PWM-Frequenz auch hohe Frequenzen für das Dither-Signal realisieren. Des weiteren kann durch die Softwarelösung nicht nur eine einfache Anpas- sung an unterschiedliche Magnetventile VFS durchgeführt wer¬ den, sondern auch auf teuere Hardwareregler verzichtet wer¬ den.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist ebenfalls für niedrige Dither-Frequenzen anwendbar, da die Dither-Frequenz rege¬ lungstechnisch gesehen als Störgröße eingespeist wird. Wenn der Tiefpass 10 am Eingang des Stromreglers 4 die Dither- Frequenz nicht komplett filtern kann, weil diese in der Grö¬ ßenordnung der Regelfrequenzen liegen, kann ein Selektivfil- ter dem Stromregler 4 vorgeschaltet werden, um ihn von der Dither-Frequenz zu entkoppeln. Dadurch lassen sich alle Ap¬ plikationen kostengünstig realisieren.
Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung ist, dass bei geänder- ten Parametern, insbesondere Ventilparametern, beispielsweise einer Änderung der Temperatur oder Versorgungsspannung eine einfache automatische rechnerische Anpassung durchgeführt werden kann, so dass die Frequenz, der Strom und die Amplitu¬ de konstant gehalten werden.
Das Magnetventil VFS ist für eine Einrichtung eines Kraft¬ fahrzeugs F, beispielsweise für eine automatische Getriebe¬ steuerung ausgebildet. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können natürlich beliebige Magnetventile VFS für diverse hyd- raulische Einrichtungen verwendet werden.
Die Funktionsweise dieser Vorrichtung 1 wird an Hand der Fi¬ guren 5 bis 9 näher erläutert. Figur 5 zeigt beispielhaft ei¬ nen Verlauf eines Ventilstromes Im, bei dem die Frequenz des Dither-Signals 400 Hz und des PWM-Signals 1600 Hz beträgt. In Figur 5 ist die zugeordnete Steuerspannung des PWM-Signals dargestellt. Wie Figur 6 entnehmbar ist, sind nach jeweils
zwei verlängerten PWM-Spannungspulsen zwei verkürzte PWM- Spannungspulse geschaltet. Dieser Vorgang wiederholt sich zyklisch. Als Folge dessen entsteht der in Figur 5 darge¬ stellte Stromverlauf für den gemessenen Ventilstrom Im. Die erste Periode geht phasengleich für die Dither-Frequenz mit 400 Hz, beispielsweise von 0,1500 bis 0,1525 s. Durch die hö¬ here Frequenz (1600 Hz Grundfrequenz) des PWM-Signals ergeben sich dann die „Zacken" im Stromverlauf, wobei jeweils bei der aufsteigenden Halbwelle eine Stromspitze und bei der abfal- lenden Halbwelle zwei Stromspitzen auftreten. Exakt jede zweite Periode wird das Tastverhältnis um die gewünschte Amp¬ litude des Dither-Signals verändert. Somit ergibt sich eine synchronisierte Frequenz für das Dither-Signal, die exakt ein Viertel der Frequenz des PWM-Signals beträgt.
In alternativer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, auch andere geradzahlige Teilerverhältnisse zu verwenden.
Der dargestellte Stromverlauf ist vom geregelten Strom des Stromreglers 4 nicht beeinflusst, da die 400 Hz herausgefil¬ tert werden. Der Stromregler 4 regelt somit immer nur auf den Mittelwert, beispielsweise 0,5 A.
Figur 7 zeigt ein weiteres Diagramm, bei dem ein Stromimpuls des gemessenen Ventilstroms Ivm dargestellt ist. Das Strom¬ signal schwingt zunächst mit der hohen Grundfrequenz ein (Teil a der Kurve) und danach wird die Frequenz des Dither- Signals aufgeschaltet (Teil b) , um die Reibungseffekte des Ankers zu reduzieren. Dadurch kann die Position des Ankers schneller verstellt werden. Wegen der konstanten, aber gerin¬ gen Dither-Amplitude ist der mechanische Ausschlag minimal.
Figur 8 zeigt ein weiteres Diagramm, bei dem im oberen Be¬ reich mehrere Perioden mit dem am Magnetventil gemessenen Ventilstrom Ivm dargestellt sind. Hier ist die niedrige Fre¬ quenz des Dither-Signals mit der hohen Grundfrequenz zu er-
kennen. Im unteren Bereich des Diagramms ist die entsprechen¬ de PWM-Spannung Um dargestellt.
Figur 9 zeigt ein weiteres Diagramm, bei dem der Stromverlauf Ivm und Spannungsverlauf Um über eine Periode aufgezeichnet sind. Die obere Kurve zeigt den Ventilstrom Ivm und die unte¬ re Kurve zeigt die PMW-Spannung Um.