Beiersdorf Aktiengesellschaft Hamburg
Beschreibung
Selbstklebende Hautauflage und Kombinationsset zur kosmetischen Hautpflege
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Hautauflage umfassend eine auf der Haut haftende Matrix enthaltend mindestens einen kosmetischen Wirkstoff sowie eine Kombination mit einer Hautumwicklung zur Erzeugung einer wirksamen Kompression zur Behandlung von Cellulite und/oder Dehnungstreifen der Haut, wie beispielsweise Schwangerschaftsstreifen.
Bei Cellulite (medizinischer Begriff: Dermopanniculosis) handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um ein kosmetisches Problem.
Die Ursachen für Cellulite liegen vor allem am speziellen Aufbau der weiblichen Haut und an der Reaktion auf die weiblichen Hormone. In der Unterhaut sind Fettzellen gespeichert. Deren Menge wird schon im Säuglingsstadium festgelegt und ist durch Ernährung oder Sport nicht beeinflussbar. In den Fettzellen werden die Fettsäuren aus der Nahrung in Fette umgewandelt und knötchenförmig ins Bindegewebe eingelagert. Wenn diese Fette über längere Zeit nicht abgebaut werden (z.B. Sport), und wird der Körper zusätzlich überernährt, können sich die Zellen um ein Vielfaches Ihrer Größe ausdehnen. Die vergrößerten Zellen drücken sich dann durch das Bindegewebe und es kommt zur gefürchteten Orangenhaut, auch als Cellulite bezeichnet. Die weiteren Folgen im Alter sind Besenreiser, Krampfadern, Thrombosen und Beinleiden. Oft sind die Oberschenkel auch Speicher für überflüssiges Fett, dass über die Nahrung aufgenommen wird. Die unschönen, seitlichen Verdickungen der Oberschenkel, auch Reiterhosen genannt, kombiniert mit Cellulitis stellen oft eine große Belastung für die Betroffene dar.
Bekannt zur Behandlung der Cellulite ist beispielsweise das sog. body-wrap Prinzip.
Dabei werden die Problemzonen mit einem speziellen Body-Wrap-Gel eingecremt und anschließend mit einer Wrapping-Folie umwickelt. Dadurch entsteht ein Wärmeeffekt und es erfolgt durch die Wirkstoffe des Body-Wrap-Gels und die Wärmeentwicklung eine Entschlackung des Gewebes.
Durch das Auftragen des Gels und der Wrap-Hose soll die Lymphzirkulation angeregt und durch die Wärmeentwicklung Gifte, Fette und Schlackstoffe aus dem Körper ausgeschieden werden. So werden auch Schwangerschaftsstreifen gemindert, Cellulitis reduziert und die so genannten Reiterhosen vermindern sich schon nach wenigen Behandlungen.
Bekannt sind auch Anti-Cellulite-Pflaster (zum Beispiel "Perfect SNm Cellulite-Patch" von L'Oreal), deren Inhaltstoffe wie Meeresalgen oder Koffein fördern die Glättung der unschönen Dellen. Besonders die Beauty-Pflaster erleichtern Frauen, die es leid sind, permanent zu cremen, die Anwendung. So können stark betroffene Stellen gezielt behandelt werden. Der Vorteil eines solchen Patches liegt in der über acht Stunden kontinuierlichen Wirkstoffabgabe der Pflaster. Außerdem können diese auch nachts angewendet werden
Das Präparat CREALITE einer Firma Creaderm setzt erstmals Nanotechnologie gegen Cellulite ein. Mit Liposomen wird Coffein durch die Haut hindurch in das
Unterhautfettgewebe transportiert.
CREALITE enthält hochdosiertes Coffein (2%) in einem speziell geeigneten Träger.
Coffein entzieht den Zellen Wasser und hemmt zudem das Enzym, zyklische M3', 5'-
Nukleotid- Phosphodiesterase, wodurch es zu einer Gewichtsreduktion kommen soll. Die bei Cellulite stark vergrößerten Fettzellen sollen dadurch verkleinert werden und die
Haut soll wieder straffer und glatter wirken.
Aus WO 05/007127, WO 04/093865, WO 04/074216 und WO 04/060268 werden ebenfalls zahlreiche kosmetische Wirkstoffe und Behandlungsmethoden zur Behandlung von Cellulite aufgezeigt.
In EP 1181926, EP 728472 und EP 493151 werden zur Cellulitebehandlung insbesondere Coffein-haltige Kosmetika offenbart.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es Alternativen zur Behandlung von Cellulite aufzuzeigen.
Lästiges kosmetisches Phänomen sind Streifen in der Haut nach der Schwangerschaft, die im ästhetischen Erscheinungsbild störend wirken. Sogenannte Dehnungsstreifen werden auch Stria oder Schwangerschaftsstreifen genannt. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, sondern sind ein rein kosmetisches Problem.
Hautdehnungsstreifen (Stria) sind Risse im Unterhautgewebe. Sie entstehen an Bauch, Hüften oder Brust. Striae sind erst bläulich-rot, später gelblich-weiß. Sie besitzen ein ähnliches Aussehen wie Narben. Sie entstehen, wenn die Haut überdehnt wird und zugleich die Dehnungsfähigkeit der Haut nachgelassen hat. Ein hoher Cortisonspiegel fördert die Bildung der Dehnungsstreifen. Dieses Hormon lässt die Haut mehr Wasser festhalten und es vermindert die Elastizität der Haut.
Wird die Haut durch eine Schwangerschaft oder Gewichtszunahme gedehnt, entstehen kleine Risse im elastischen Gewebe. Die Haut wird an den betreffenden Stellen dünner und die Blutgefäße schimmern bläulich durch. Später vernarben die Stellen und die Streifen werden weiß. Verschwinden tun sie bedauerlicherweise nicht mehr.
Schwangere, Personen in der Pubertät, Leistungssportler, Personen in einer Hormonbehandlung und Personen mit erhöhtem Körpergewicht sind die überwiegend von Stria betroffenen Personengruppen.
In der Schwangerschaft ist ein erhöhter Cortisonspiegel im Blut. Hier entstehen bei vielen Frauen Dehnungsstreifen in der Bauchhaut. Man nennt sie "Striae gravidarum" oder Schwangerschaftsstreifen.
Sind Dehnungsstreifen vorhanden, so können sie nach heutigem Wissenstand nicht mehr vollständig reduziert werden. Eine Reduzierung und Linderung ist bis zu 50 % möglich. Auch für Laserbehandlungen gilt, dass sie meist nicht den gewünschten Erfolg bringen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher auch eine Hautauflage bereit zu stellen, die eine Behandlung der von Stria betroffenen Hautpartien ermöglicht und eine kosmetische Verbesserung dieser Hautpartien bewirkt.
Die Haut ist sich ständig verändernden Umwelteinflüssen ausgesetzt und unterliegt auch im Laufe der Zeit einer Reihe von Veränderungen. So kommt es zu Veränderungen der Barriereeigenschaften, der Hautfaltigkeit- und Elastizität, der Pigmentierung und insbesondere infolge exogener Einflüsse auch zu unterschiedlichen entzündlichen Reaktionen und beispielsweise auch zu Nachreaktionen der Haut auf die Einwirkung von UV-Strahlung.
Die Barrierewirkung der Haut kann über die Bestimmung des transepidermalen Wasserverlustes (TEWL - transepidermal water loss) quantifiziert werden. Dabei handelt es sich um die Abdunstung von Wasser aus dem Körperinneren ohne Einbeziehung des Wasserverlustes beim Schwitzen. Die Bestimmung des TEWL-Wertes hat sich als außerordentlich informativ erwiesen und kann zur Diagnose rissiger oder schrundiger Haut, zur Bestimmung der Verträglichkeit chemisch verschiedenartig aufgebauter Tenside und dergleichen mehr herangezogen werden.
Für die Schönheit und Gepflegtheit der Haut ist der Wasseranteil in der obersten Hautschicht von größter Bedeutung. Man kann ihn in einem begrenzten Umfang durch Einbringen von Feuchtigkeitsregulatoren günstig beeinflussen.
Unter kosmetischer Hautpflege ist in erster Linie zu verstehen, dass die natürliche Funktion der Haut als Barriere gegen Umwelteinflüsse, z.B. Schmutz, Chemikalien, Mikroor- ganismen, und gegen den Verlust von körpereigenen Stoffen, z.B. Wasser, natürliche Fette, Elektrolyte, gestärkt oder wiederhergestellt wird.
Wird diese Funktion gestört, kann es zu verstärkter Resorption toxischer oder allergener Stoffe oder zum Befall von Mikroorganismen und als Folge zu toxischen oder aller- gischen Hautreaktionen kommen.
Ziel der Hautpflege ist es ferner, den durch tägliche Waschen verursachten Fett- und Wasserverlust der Haut auszugleichen. Dies ist gerade dann wichtig, wenn das natürliche Regenerationsvermögen nicht ausreicht. Außerdem sollen Hautpflegeprodukte vor
Umwelteinflüssen, insbesondere vor Sonne und Wind, schützen und die Hautalterung verzögern.
Die chronologische Hautalterung wird z.B. durch endogene, genetisch determinierte Faktoren verursacht. In Epidermis und Dermis kommt es alterungsbedingt z.B. zu folgenden Strukturschäden und Funktionsstörungen, die auch unter den Begriff „Senile Xerosis" fallen können:
a) Trockenheit, Rauhigkeit und Ausbildung von Trockenheitsfältchen, b) Juckreiz und c) verminderte Rückfettung durch Talgdrüsen, z.B. nach Waschen.
Exogene Faktoren, wie UV-Licht und chemische Noxen, können kumulativ wirksam sein. In Epidermis und Dermis kommt es insbesondere durch exogene Faktoren z.B. zu fol- genden Strukturschäden- und Funktionsstörungen in der Haut:
d) vergrößerte Anfälligkeit gegenüber mechanischem Stress, z.B. Rissigkeit.
Produkte zur Pflege sensibler, juckender und oder trockener Haut bzw. Produkte zur Behandlung von oder Prophylaxe vor DNS-Schädigungen sind an sich bekannt. Allerdings ist deren Wirksamkeit begrenzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher insbesondere kosmetische Hautauflagen zur Verfügung zu stellen, die mit einem zusätzlichen, wirksamen Schutz vor schädlichen Oxidationsprozessen in der Haut, aber auch zusätzlichen Schutz bietet oder vermindern hilft vor Trockenheit, Rauhigkeit und Ausbildung von Trockenheitsfältchen, Juckreiz, verminderte Rückfettung durch Talgdrüsen, z.B. nach dem Waschen und vergrößerte Anfälligkeit gegenüber mechanischem Stress, z.B. Rissigkeit.
Der Stand der Technik kennt Zubereitungen, die - auf der Haut oder Schleimhäuten angewandt - befeuchtend und kühlend wirken sollen. In der Literatur werden beispielsweise ionische Verbindungen, insbesondere Ammoniumsalze, als kühlende Agenzien beschrieben. Als kühlende Zubereitungen werden auch verbreitet isopropanolische Gele
mit Campher- und Mentholzusatz angewandt sowie überhaupt häufig ätherische öle, vornehmlich Campher und Menthol, aber auch deren Derivate, z. B. Menthyllactat oder Menthyl-3-hydroxybutyrat, in kühlende Zusammensetzungen eingearbeitet werden.
Menthol, Campher und deren Derivate, aber auch andere etherische öle erniedrigen die Reizschwelle der neuronalen Kälterezeptoren und rufen so ein Kältegefühl hervor. Häufig bewirken sie aber gleichzeitig eine Durchblutungssteigerung, die im Gegenteil ein Wärmegefühl hervorruft. Die Anwendung dieser Substanzen, namentlich auf gereizter Haut, ist jedenfalls problematisch. Darüber hinaus sind viele dieser Verbindungen schlecht wasserlöslich. Ihre Verwendung ist folglich auf wenige Kosmetika und Derma- tika beschränkt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher auch eine Hautauflage zur Verfügung zu stellen, die befeuchtend, kühlend und/oder durchblutungssteigernd die aufgeführten Nachteile nicht bzw. vermindert aufweist.
Bei den wirkstoffhaltigen Pflastersystemen, die über einen längeren Zeitraum auf der Haut verbleiben, liegt naturgemäß ein Hauptaugenmerk auf der Hautverträglichkeit der Klebmatrizes. Es wird erwartet, dass sie hautfreundlich, gutes Haftvermögen, insbesondere über einen längeren Anwendungszeitraum, und eine schmerzfreie, rückstandslose Entfernung des Pflasters bzw. Pads gewährleisten. Von vielen bekannten Klebsubstanzen, wie Kautschuk, Silikone, Harzen oder Styrol- Kohlenwasserstoffe, die insbesondere zu einer Verbesserung der Hafteigenschaften eingesetzt werden, wird diese Erwartung nicht erfüllt. Diese bekannten Klebsubstanzen führen häufig zum Auftreten von Hautirritationen, Allergien, Mazerationen und/oder einem schmerzhaftes Ablösen des Pflasters von der Haut.
Der Wirkmechanismus von Pflastern bzw. kosmetischen Matrices zur Verabreichung kosmetischen Substanzen in und an die Haut unterliegt einem analogen Funktionsprinzip wie Transdermale Therapeutische Systeme (TTS). Die Begriffe Pflaster, kosmetische/dermatologische Matrices und kosmetische/dermatologische Pads werden im Nachfolgenden synonym benutzt.
Transdermale Therapeutische Systeme zur Abgabe von Wirkstoffen in bzw. durch die Haut sind seit langer Zeit bekannt und stellen pflasterartige, insbesondere arzneistoffdotierte Systeme dar.
Die topische Applikation von kosmetischen und dermatologischen Wirkstoffen über Pflastersysteme bzw. kosmetische Matrices bietet zwei Hauptvorteile:
• Erstens wird durch diese Darreichungsform eine Freisetzungskinetik des Wirkstoffes erster Ordnung realisiert, wodurch über einen sehr langen Zeitraum ein konstanter Wirkstoffspiegel in der Haut aufrechterhalten werden kann.
• Zweitens werden kann über geeignete Systeme eine zusätzliche intensive Pflege der Haut herbeigeführt werden.
Die zeitabhängige Freisetzung des kosmetischen Wirkstoffs aus einem TTS erfolgt in Abhängigkeit ihres Verteilungskoeffizienten TTS/Haut und ihrer Diffusion im Bereich des
TTS und der Haut.
Beide Faktoren werden durch die Zusammensetzung der Matrix bestimmt, wodurch die pro Zeiteinheit freigesetzte Menge und die Dauer der Wirksamkeit direkt beeinflusst werden können. Üblicherweise werden hierfür Hydrokolloide, Lösungsvermittler und Enhancer eingesetzt, welche eine verbesserte Löslichkeit und Diffusion sowie einen schnelleren Übergang der Substanz von TTS in die Haut ermöglichen.
Im Idealfall wird eine Freisetzungskinetik erster Ordnung erreicht, was eine Freisetzung gleicher Mengen pro Zeiteinheit ermöglicht.
Eine in der Fachliteratur gut beschriebene Ausführungsform solcher transdermalen Systeme stellen Matrixsysteme oder monolithische Systeme dar, in denen der kosmetische Wirkstoff direkt in den druckempfindlichen Haftklebstoff eingearbeitet wird. Eine solche haftklebrige, wirkstoffhaltige Matrix ist üblicherweise im anwendungsfertigen Produkt auf der einen Seite mit einem für den Wirkstoff undurchlässigen Träger ausgestattet, auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich eine mit einer Trennschicht ausgestatten Trägerfolie, die vor der Applikation auf die Haut entfernt wird (kleben&dichten, Nr.42, 1998, S. 26 bis 30).
Die vorgenannten Eigenschaften eines TTS vermeiden eine häufig zu wiederholende Applikation und Belastung der Haut mit hohen Konzentrationen an Wirkstoffen und verringern damit die Reizung der Haut, welche bei wiederholter Applikation von flüssigen und halbfesten Applikationsformen unumgänglich ist.
Zusammengefasst liegen die Vorteile der TTS in einer deutlich verbesserten Compliance der Anwender, was auf die einfache und schnelle Applikation sowie die lange Wirksamkeit von Transdermalen Therapeutischen Systemen zurückzuführen ist.
Eine Grundanforderung an ein TTS ist einerseits ein gutes Haftvermögen auf Haut, das über den gesamten Zeitraum der beabsichtigten Wirkstoffdosierung aufrechterhalten bleiben muss, und andererseits eine rückstandsfreie Entfernbarkeit des TTS. Auch ein schmerzhaftes Wiederablösen des wirkstoffhaltigen Pflasters nach längerer Tragezeit wird häufig beobachtet. Neben Klebmassen, die in Lösung auf den Träger beschichtet werden, kommen u.a. auch lösungsmittelfreie Systeme, wie Heißschmelzklebmassen zum Einsatz. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass bei der Beschichtung auf die Verwendung von organischen Lösungs- und Dispergiermittel verzichtet werden kann. Heißschmelzklebmassen werden durch Erwärmen in eine flüssige Form überführt und so als Schmelze auf den jeweiligen Pflasterträger aufgebracht. Neben technischen Gesichtspunkten, wie Lösungsmittelaufbereitung, Ausführungen der Anlagen mit Explosionsschutz und Umweltschutzauflagen, spielen auch medizinische Gründe für die Wahl von lösungsmittelfreien Klebstoffen eine Rolle. Transdermale therapeutische Systeme werden in der Regel auf gesunder, intakter Haut appliziert.
Selbstklebende Matrixsysteme zur Verabreichung von kosmetischen Wirkstoffen gehören in Asien, insbesondere in Japan, zu den traditionellen Anwendungen und werden im japanischen Arzneibuch unter dem Begriff „Cataplasma" definiert. Cataplasmen werden danach gewöhnlich durch Mischen von Glycerin, Wasser oder anderer geeigneter flüssiger Substanzen mit fein pulverisierten Wirkstoffen unter Zusatz essentiellen ölen zubereitet.
Glycerin fungiert hierbei als Feuchthaltemittel, um ein vorzeitiges Austrocknen bei Anwendung der Cataplasmen zu verhindern.
Während in den traditionellen asiatischen Zubereitungen natürliche Verdickungsmittel wie Tonerde etc. zur Anwendung kommen, werden in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr moderne synthetische Rohstoffe, wie z.B. Polyacrylsäure als Gelbildner, zur Herstellung eingesetzt. Dadurch lassen sich die gemeinhin pastösen Cataplasmen auch als Hydrogelmatrices mit verbesserter Anmutung und Anwenderfreundlichkeit darstellen. EP 1 136 057 beschreibt ein wässriges Gelsystem zur kosmetischen Anwendung ohne Träger oder Abdeckung mit einer Lichtdurchlässigkeit von min. 70 %. In EP 0 507 160 werden Cataplasmen mit Lidocain enthaltend beschrieben.
Nachteilig an den beschriebenen Cataplasmen ist, dass zur Herstellung der Basismatrices viele verschiedene Einzelkomponenten wie Gelbildner, Verdicker, Weichmacher, Feuchthaltemittel, Stabilisatoren, Emulgatoren, pH-Regulatoren, Antioxidantien etc. benötigt werden, bei wirkstoffhaltigen Cataplasmen evtl. noch zusätzlich Lösungsvermittler und Penetrationsbeschleuniger. Da sich Klebverhalten und Konsistenz einer solchen Matrix aus dem Zusammenwirken aller Einzelkomponenten ergeben, gestaltet sich eine gezielte Produktentwicklung/optimierung hinsichtlich dieser grundlegenden Produktanforderungen entsprechend zeitaufwändig und schwierig.
Die Herstellung von Polymermatrices, insbesondere Gelmatrices, aus Polyacrylaten ist ebenfalls seit vielen Jahren bekannt und wird z. B. in EP 0 507 160, JP 11-228340 und JP 04178323 beschrieben. Gelmatrices werden u.a. als Klebgrundlage und Wirkstoffreservoir in transdermalen Systemen eingesetzt. Solche Systeme haben eine ausreichende Klebkraft, speziell auf feuchter Haut (Bukkalpflaster), lassen sich aufgrund ungenügender Kohäsivität bei Bedarf aber nicht vollständig wieder abziehen. Polyacrylsäure muss zur Ausbildung eines Gels mit definierter Struktur vernetzt werden. Die Natur des Vernetzers trägt dabei entscheidend zur Struktur des resultierenden Gels bei. Die üblichen vernetzende Agenzien können dabei Metallionen (z.B.: AI3+-lonen), oder organische Verbindungen sein. Die Vernetzung mit Aluminiumsalzen läuft über die Koordination der Sauerstofffunktionen der Polyacrylsäure an die AI3+-lonen. Es bildet sich ein sehr engmaschiges Gel mit hoher Viskosität aus, wobei die Viskosität des Gels nur über die Menge an Vernetzer gesteuert werden kann (handbook of pressure sensitive adhesive technology, Seite 458 ff, 1999).
In JP 11-228340 werden Gele auf Polyacrylsäurebasis offenbart, die als Vernetzer Al+3 - Verbindungen nutzen. Der Einsatz der zwingend notwendigen Aluminiumverbindung als Vernetzungsagens ist begrenzt, da ansonsten die physikalischen Eigenschaften des Gels verschlechtert werden. Bei zu hohem Anteil an Aluminiumvemetzer wird das Gel zu hart.
Aus der Literatur sind weitere Beispiele der Vernetzung mit multivalenten Metallionen bekannt, z.B. US 3900610 (Zinksalze), US 3770780 oder US 3790533 (Titanverbindungen). Die ionische Vernetzung mit Metallionen führt zu harten, viskosen und wenig klebrigen Polymergelen (handbook of pressure sensitive adhesive technology, Seite 458 ff, 1999).
In EP 303445 wird ein Pflaster mit monolither Gelmatrix auf Basis wasserlöslicher Polymere offenbart. Als zwingend erforderliche Bestandteile sind Cleboprid oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon als Wirkstoff, Wasser, wasseraufnehmende Agenzien und wasserlösliche Polymere vorgesehen. Als wasserlösliche Polymere kann der Fachmann aus einer Reihe bekannter Polymere wie Polyvinylalkohol, Gelatine, Polyacrylsäure, Natriumpolyacrylate, Methylcellulose, Carboxymethylcellulose, Polyvinylpyrrolidon, Gummi und anderen vernetzbaren Polymeren sowie Mischungen daraus auswählen
EP 976382 beschreibt ein Pflaster enthaltend eine Matrix, bestehend aus einem in wässriger Phase hydrophil gelierendes System, gebildet aus Gelangummi und mindestens einem weiteren Hydrokolloid. Beansprucht wird zwingend Gelangummi. Unter Gelangummi versteht der Fachmann, wie es Fachlexika definieren, Hydrokolloide, die aus folgenden Seepflanzen gewonnen werden: Agardhiella tenera, Furcellaria fastigiata, Hypnea cervicornis, musciformis, spicifera, Suhria vitata. Ebenso werden die wesentlichen Aspekte der selbstklebenden Eigenschaften, der Einstellbarkeit von Klebkraft und Elastizität der resultierenden Matrices nicht erwähnt.
Ein weiteres Problem bei der Vernetzung von Polyacrylsäure zu einer selbstklebenden Matrix bzw. Gel ist, dass eine einmal hergestellte Matrix mit definierten physikalischen Eigenschaften, Viskosität, Klebrigkeit etc. in einem späteren Herstellungsprozess die gleichen definierten Eigenschaften aufweisen muss. Diese Reproduzierbarkeit ist mit
den derzeit bekannten Vernetzungstechnologien aufwändig oder gar nicht zu verwirklichen.
Es ist ferner bekannt, dass die Klebemasse des Pflasters als den Wirkstoff enthaltende Matrix eingesetzt werden kann. Neben aus Lösung aufgetragenen Selbstklebemassen werden auch schon Heißschmelzselbstklebemassen dafür vorgeschlagen, zum Beispiel in der EP 0 663 431 A, EP 0 452 034 A, EP 0 305 757 A, DE-OS 43 10 012, DE-OS 42 22 334 und DE-C 42 24 325. Als Wirkstoffe werden hierbei, wenn diese benannt werden, systemisch wirkende aufgeführt.
Beispielhaft für wirkstoffhaltige Pflaster seien die durchblutungsfördernden Wirkstoffpflaster genannt, die zu der Gruppe der lokal wirksamen therapeutischen Systeme gehören. Die Anwendung solcher Pflaster ist angezeigt zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden, Ischias, Hexenschuß, Nackensteifigkeit, Schulter-Arm- Schmerzen sowie Muskelverspannungen und -Zerrungen, Muskelkater oder Muskel-, Gelenk- und Nervenschmerzen im Bereich des Bewegungsapparates.
Capsaicin und Nonivamid sind bekannte Wirkstoffe solcher lokal, durchblutungsfördernd wirkender Pflaster. Aufgrund ihrer Anwendung am Bewegungsapparat müssen sie in der Regel stark kleben. Üblicherweise werden die Pflaster vollflächig mit einer Harz- Kautschuk-Klebemasse beschichtet, welche den Wirkstoff enthält. Derartige Pflaster, welche meist größer flächig aufgebracht werden müssen, können zeigen jedoch nach dem Ablösen bei empfindlichen Patienten fallweise mechanische Hautirritationen verursachen. Ihr Entfernen ist nach längerer Tragezeit bis zu einem gewissen Grade schmerzhaft.
Ein weiterer Nachteil der bekannten wärmewirksamen Pflaster mit einer Klebemasse auf Basis von natürlichem Kautschuk, die in Form einer Lösung mit organischen Lösungsmitteln auf den Pflasterträger aufgetragen wird, ist die vergleichsweise niedrige Freisetzungsrate des Wirkstoffs.
Die geschilderten und weitere Nachteile treffen ebenso auch auf wirkstoffhaltige Pflaster zu, die andere als die genannten Stoffe beinhalten.
So beschreibt die WO 94/02123 ein Wirkstoffpflaster auf Basis von Haftschmelzklebemassen, welche niedrigschmelzende und/oder leicht flüchtige Wirkstoffe in einer Konzentration von 2,5 Gew.% bis 25 Gew.% enthält.
Wirkstoff haltige Tapes oder Wundauflagen lassen sich an Gelenken oder am Oberschenkel aufgrund der mechanischen Beanspruchung nur ungenügend fixieren. Ein häufiger Verbandswechsel ist zudem üblich, um geeignete Wirkstoffe der zu behandelnden Stelle an oder um das Gelenk zu zuführen.
Um dem Problem Herr zu werden, werden stark klebende Pflaster, Hosen, oder strumpfartige Bandagen bereitgestellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher auch eine Anwendungsverbesserung für die Pflege der Haut mit Hautauflagen bereit zu stellen. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Cellulite-Behandlungsset anzubieten, das einfach in der Anwendung, auch für individuelle Umstände, Größen, Hautpartien anwendbar ist und keinerlei Nachteile hinsichtlich üblicher Cellulitebehandlungen aufweist.
Gelöst werden diese Aufgaben durch eine Hautauflage entsprechend Anspruch 1. In den Unteransprüchen sind bevorzugte Ausführungsformen der Auflage offenbart. Die Erfindung umfasst darüber hinaus auch deren Verwendung. Des weiteren werden die Aufgaben gelöst durch ein Pflegeset bestehend aus einer Hautauflage und einer Umwicklung.
Es war überraschend und für den Fachmann außerordentlich erstaunlich, dass eine Hautauflage umfassend eine auf der menschlichen Haut haftende Matrix, mindestens einen kosmetischen Wirkstoff, wobei der Wirkstoff in der Matrix enthaltend ist, die gestellten Aufgabe löst.
Unter der erfindungsgemäßen Hautauflage werden alle kosmetisch anwendbaren
Auflagen wie Patch, Päd, Tücher, Pflaster, Dressings, Cataplasm, Bandagen, Masken verstanden.
Erfindungsgemäß ist hierbei nicht ein medizinidsch wirksamer Wirkstoff sondern ein
Kosmetikum in der Haftmatrix enthalten.
Als selbstklebende Matrix werden in Wasser gelbildende Polymere, Polyisobutylene oder Cataplasmen bevorzugt. Bevorzugt ist insbesondere eine Klebemasse basierend auf Polyacrylsäure bzw. Polyacrylaten.
Der Anteil an in Wasser gelbildendem Polymer wie z.B. Polyacrylsäuregel in der Matrix regelt das Haftvermögen. Insbesondere die in DE 10260873 und DE 10056010 offenbarten Matrizes sind hiermit Bestandteil der vorliegenden Erfindung.
Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyacrylate sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere, insbesondere solche, die aus der Gruppe der so genannten Carbomere oder Carbopole (Carbopol® ist eine eingetragene Marke der B. F. Goodrich Company) gewählt werden. Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften Acrγlat- Alkylacrylat-Copolymere durch die folgende Struktur aus:
Darin stellen R' einen Alkylrest, insbesondere einen langkettigen Rest, und x und y Zahlen dar, welche den jeweiligen stöchiometrischen Anteil der jeweiligen Comonomere symbolisieren.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat- Alkylacrylat-Copolymere, welche unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382, Carbopol® 981 und Carbopol® 5984 von der B. F. Goodrich Company erhältlich sind, bevorzugt Polyacrylate aus der Gruppe der Carbopole der Typen 980, 981 , 1382, 2984,
5984 sowie besonders bevorzugt Carbomer 2001.
Ferner vorteilhaft sind Copolymere aus CiO-3o-Alkylacrylaten und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der Saccharose oder einem Allylether des Pentaerythrit.
Das in Wasser gel bildende Polymer, insbesondere Polyacrylsäure und/oder deren Copolymere, werden bevorzugt in einer Menge von 2 - 55 Gew.%, besonders bevorzugt zwischen 5 - 30 Gew.% eingesetzt.
Die Herstellung der Polymermatrices erfolgt ohne Verwendung organischer Lösemittel, vorzugsweise bei 40 - 95°C, in handelsüblichen Mischern/Knetern oder kontinuierlich in geeigneten Extrudern. Als in Wasser gelbildendes Polymer eignet sich u.a. auch Affenbrotbaummehl.
Vorteilhaft hat sich beispielsweise die Kombination von in Wasser gelbildendem Polymer (Polyacrylsäure), Meeresalgenextrakt, wie Alginate und/oder Agar-Agar, und ein- oder mehrwertigem Alkohol gezeigt. Auf diese Weise lassen sich unter Verwendung von Wasser, in Wasser gelbildendem Polymer, Meeresalgenextrakt und ein- oder mehrwertigem Alkohol als Ausgangsmaterialien gezielt weiche, geschmeidige, selbstklebende Hydrogelmatrices als Basis zur Herstellung und Anwendung als Pflaster, TTS, Cataplasmen oder kosmetischen Pads / Matrices herstellen.
Zur Ausfertigung besonderer anwendungstechnischer Eigenschaften können die Polymermatrices mit entsprechenden Weichmachern, Lösungsvermittlern, Penetrationsenhancern, Neutralisationsmitteln wie z.B. Tromethamol (2-Amino-2- (hydroxymethyl)-1 ,3-propandiol), Triethanolamin (2,2',2"-Nitrilotriethanol) oder NaOH, Füllstoffen und/oder anderen bekannten Zusätzen versetzt werden, deren Zusatz jedoch nicht zwingend ist.
In einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform enthält die
Polymermatrix bzw. Gelmatrix dermatologische oder kosmetische Wirkstoffe zur kontrollierten lokalen bzw. systemischen Abgabe an/in die Haut, in Mengen von insgesamt bis zu 35 Gew.%, bevorzugt bis zu 15 Gew.%, insbesondere bis zu 2 Gew.%.
Da es sich bei der erfindungsgemäßen Matrix ggf. auch um eine wasserhaltige Applikationsform handelt, erreicht man zusätzlich einen kühlenden Effekt, der per se
schon kosmetisch angenehm ist und zum Wohlbefinden beiträgt. Diese positive Wirkung kann durch die Zugabe weiterer pflegender Bestandteile verstärkt werden. Neben Glycerin können insbesondere Serinol (3-Amino-1 ,2-Propandiol) bzw. Isoserinol (2- Amino-1 ,3-Propandiol) sowie Harnstoff und PCA (Pyrrolidoncarbonsäure) als feuchtigkeitsspendende Substanzen beigefügt werden. Selbstverständlich können auch weitere Substanzen zu diesem Zwecke beigefügt werden.
Als erfindungsgemäßes Matrixsystem wird auch Polyisobutylene PIB bevorzugt eingesetzt.
Als weitere Matrices sind neben PIB Polyisobutylen hydrophobe Basispolymere wie SIS (Styrol/Isopren/Styrol)-Triblockcopolymere, SBS (Styrol/Butadien/Styrol)-
Triblockcopolymere, SBR (Copolymere aus Styrol und Butadien), synthetische und/oder natürliche Polyisoprene, Polyamid, Polyester, Co-Polyester, Polyurethane und/oder Mischungen daraus möglich. Aus der Vielzahl bekannter Polymermatrizes sind Polyacrylate und Polyisobutylene besonders bevorzugt.
Polyisobutylene erfüllen als Matrixgrundlage die Anforderungen einer selbstklebenden, hautschonenden und schmerzfrei ablösbaren Polymermatrix besonders gut, so dass es folgerichtig ist, die Polyisobutylene bevorzugt als Matrixgrundlage auszuwählen. SBR ist eine Sammelbezeichnung für Copolymere aus Styrol und Butadien, die die beiden Monomere meistens im Gewichtsverhältnis von ca. 23,5:76,5, in Ausnahmefällen auch von 40:60 enthalten und deren Makromoleküle überwiegend die Struktureinheiten I und Il aufweisen:
Erfindungsgemäße wasserhaltige Matrices können dazu benutzt werden um sehr trockene Hautareale mit Feuchtigkeit zu versorgen.
Damit ist die erfindungsgemäße Polymermatrix als Pflaster, Päd oder Hautauflage zur Pflege der Haut und insbesondere zu einfachen Kühlungszwecken außerordentlich gut geeignet und, zudem selbstklebend ausgerüstet, einfach anzuwenden.
Vorteilhaft ist auch, entsprechend zur Vermeidung der Nachteile aus dem Stand der Technik, dass die Polymermatrix lösemittelfrei ist.
Bevorzugter kosmetischer Wirkstoff ist Carnitin, 3-Hydroxy-4-(trimethylammonium)- buttersäurebetain, der Struktur
Die L-Form des Carnitins ist in tierischen Geweben weit verbreitet und ein charakteristischer Bestandteil der gestreiften Muskulatur v. a in dunklen Fleischsorten. In pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Getreide ist L-Carnitin nur in geringen Mengen (<4 mg/100 g) enhalten.
Der Gesamtbestand an L-Carnitin im menschlichen Körper beträgt etwa 20-25 g. In Herz- und Skelettmuskulatur sind 98% der Reserven gespeichert.
L-Carnitin fungiert als Carrier-Molekül beim Transport langkettiger Fettsäuren durch die innere Mitochondrien-Membran in den mitochondrialen Matrixraum, während mittel- und kurzkettige Fettsäuren diese auch ohne eine Veresterung mit L-Camitins passiern können.
L-Carnitin wird in zahlreichen Produkten zur Nahrungsergänzung angeboten. Zielgruppen sind (Ausdauer-)Sportler sowie übergewichtige Personen, denen L-Carnitin zur Leistungsteigerung bzw. als Schlankheitsmittel ("Fat-Bumer") angeboten wird. Die Wirksamkeit ist in beiden Fällen sehr umstritten. Da bei gesunden Menschen ein L- Carnitin-Mangel sehr selten ist, ist von einer Camitin-Supplementierung kein Nutzen zu erwarten. Carnitin wird bei seiner biochemischen Funktion als Carrier nicht verbraucht, so dass eine Umsatzsteigerung im Bereich des Fettstoffwechsels nicht zu einem Camitin-Mehrbedarf führt. Umgekehrt führt eine zusätzliche Camitin-Aufnahme nicht zu
einer Steigerung der Fettsäure-Oxidation. Ein Zuviel an Camitin wird über die Niere wieder ausgeschieden.
Bei kardiovakulären Krankheiten kann L-Carnitin durch einen Anstieg der ß-Oxidation der Fettsäuren, erhöhte ATP-Level, eine Reduzierung der Blut- und Gewebefettwerte (freie Fettsäuren) sowie durch eine Steigerung der Durchblutung des Herzens die Herzleistung verbessern und insgesamt die Belastbarkeit des Herzens erhöhen. Zudem wird L-Carnitin eine gewisse immunstimmulierende Funktion zugeschrieben, die auf eine Erhöhung der Aktivität der Granulocyten, T-Lymphocyten und Killerzellen zurückgeführt wird.
Überraschenderweise hat sich aber gezeigt, dass eine selbstklebende Matrix enthaltend Camitin sich positiv auf die Reduktion der Cellulite auswirkt. Die Lymphzirkulation wird angeregt.
Eine erfindungsgemäße Hautauflage enthaltend bevorzugt Camitin ist daher zur Pflege der durch Cellulite beeinflussten Hautpartien geeignet.
Ebenfalls hat sich eine Hautauflage umfassend eine Kombination einer Haftmatrix aus Polyacrylsäurepolymer und dem kosmetischen Wirkstoff Camitin als eine vorteilhafte Behandlungsmethode der von Stria betroffenen Hautpartien gezeigt. Es ist daher erfindungsgemäß bevorzugt die Hautauflage umfassend Polyacrylsäurepolymere und darin enthaltendes Camitin zur kosmetischen Behandlung der durch Stria betroffenen Hautpartien zu verwenden.
Camitin oder dessen Derivate werden zu einem Anteil von 0,01 bis 10 Gew.%, bevorzugt 0,1 bis 1 Gew.%, insbesondere 0,5 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Matrix, eingesetzt.
Als weiterer kosmetischer Wirkstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung ist bevorzugt Coffein zu wählen.
Coffein oder auch Thein, Guaranin, 1 ,3,7-Trimethylxanthin, Methyltheobromin, der Struktur
findet sich an Chlorogensäure gebunden in Kaffee-Bohnen (0,8-2,5%), in getrocknetem, schwarzem Tee (bis zu 5%; früher wurde dieses Tee-Coffein auch als Thein bezeichnet).
Coffein übt einen lipolytischen Effekt auf das Fettgewebe aus (Anstieg der freien Fettsäuren). Bekannt ist weiterhin auch die harntreibende Wirkung des Kaffees (Diuretikum).
Weiterer bevorzugter Wirkstoff im Sinne der vorliegenden Erfindung ist Capsaicin, (E)- Λ/-(4-Hydroxy-3-methoxybenzyl)-8-methyl-6-nonenamid; FEMA 3404, der Struktur,
Unter Capsaicin als natürlichem Rohstoff wird dabei in der Regel nicht die Reinsubstanz verstanden, sondern ein Gemisch von Capsaicin-homologen ähnlicher physiologischer Wirkung, den sogenannten Capsaicinoiden. So beschreibt z. B. die Monographie des USP 28 Capsaicin mit einem Gehalt von mind. 55 % Capsaicin, der Summe der Gehalte Capsaicin und Dihydrocapsaicin mit mind. 75 % und der Summe der Gehalte aller anderen Capsaicinoide, wie z. B. Nordihydrocapsaicin, mit höchstens 15 %.
Unter die Bezeichnung Capsaicin können somit alle nachfolgenden Homologen in unterschiedlicher Zusammensetzung fallen:
Capsaicin Dihydrocapsaicin
Homocapsaicin Homodihydrocapsaicin
Erfindungsgemäß können die Capsaicinoide dabei als pulverförmiges Substanzgemisch wie auch in Form von capsaicinhaltigen Extrakten unterschiedlicher Konzentration eingearbeitet werden. Solche Extrakte werden beispielsweise, aber nicht limitierend, als Capsicum Oleoresin oder auch als Extra ctum Capsici (fluidum) bezeichnet.
Ebenfalls erfindungsgemäß können die Capsaicinoide in Form von Verreibungen oder Pulverisierungen der Fruchtbestandteile der urpsrünglichen Scharfpfefferpflanzen eingesetzt werden, z. B. als sogenanntes Chilliespulver.
Ein weiteres erfindungsgemäßes Homologes des Capsaicins ist Nonylsäurevanillylamid, auch kurz als Nonivamid bezeichnet.
Nonivamid wird synthetisch hergestellt und entsprechend als „synthetisches Capsaicin" bezeichnet. Auf der Schleimhaut bewirken Capsaicinoide schon in kleinen Mengen Kribbeln oder Hitzegefühl. Beispielsweise in den bekannten ABC-Pflastern finden sich Capsaicinoide.
In den nachfolgenden Ausführungen werden unter der Bezeichnung Capsaicin alle natürlichen wie synthetischen Capsaicinoide in allen Kombinationen wie technischen Einsatzformen verstanden. Die angegebenen Mengenverhältnisse an Capsaicin beziehen sich dabei auf die Absolutmengen des jeweiligen Capsaicinoids / der jeweiligen Capsaicinoide in der erfindungsgemäßen Matrix und nicht auf den Gehalt oder die Menge der capsaicinhaltigen Einsatzform des Rohstoffs.
Entgegen den aus dem Stand der Technik bekannten Wirkstoffcocktails, die zum Teil physiologisch bedenklich sind, kommen erfindungsgemäß nur ein (Carnitin), zwei (Carnitin - Capsaicin, Carnitin - Coffein) bzw. drei (Carnitin - Capsaicin -Coffein) zur Anwendung.
Vorteilhafterweise sind diese Wirkstoffe nebeneinander in der selbstklebenden Matrix integriert und werden aus dieser innerhalb der Anwendungszeit an die Haut freigegeben. Das Verhältnis Carnitin oder dessen Derivate zu Capsaicin und/oder Coffein steht erfindungsgemäß bevorzugt in einem Verhältnis von 1 bis 100 zu 1 , vorteilhaft 1 zu 1. D.h. bei einem bevorzugtem Anteil an Carnitin von 0,5 Gew.% hat sich ein Anteil von 0,5 Gew.% Coffein als äußerst wirksam gezeigt.
Die bekannte wärmende Wirkung des Capsaicins führt in Kombination mit Carnitin und dessen Reduktionswirkung der Gewebefette zu einer schon in geringen Konzentration wirksamen Reduktion der sog. Orangenhaut, Cellulite.
Überraschenderweise hat sich gezeigt, dass die Kombination von Carnitin und Capsaicin und/oder Coffein zu einem Synergismus in Bezug auf die Pflege und Behandlung von defizitären Hautzuständen, wie Orangenhaut bzw. Cellulite, Besenreiser, Krampfadern oder durch Stria betroffene Hautpartien führt.
Die erfindungsgemäße Auflage enthaltend Carnitin alleine und/oder in Kombination mit Capsaicin und/oder Coffein in der Matrix der Hautauflage zeigt eine vorteilhafte Wirkung auf die so behandelte Haut, die Lymphzirkulation und die Wärmeentwicklung wird angeregt.
Dieser Synergismus zeigt sich dabei überraschenderweise positiv in einer Hautauflage, die mehrstündig, bis zu 8 Stunden, in Kontakt mit der zu behandelnden Haut steht.
Zusätzlich können neben Carnitin, Capsaicin und/oder Coffein weitere geeignete Wirkstoffe im Sinne der Erfindung den genannten kosmetischen Matrices / Pads entweder einzeln oder auch in Kombination beigefügt werden, insbesondere Wirkstoffe, die den Zustand der Haut positiv beeinflussen. So zeigte sich, dass Wirkstoffe zur positiven Beeinflussung der Altershaut, die die Entstehung von Falten oder auch bestehenden Falten vermindern. Als besonders bevorzugte Wirkstoffe gelten daher Biochinone, insbesondere Ubichinon Q10, Kreatin, Kreatinin, Carnitin, Acetylcamitin, Biotin, Isoflavon und Isoflavonoide, Genistein, Arctiin, Cardiolipin, Liponsäure, Anti Freezing Proteine, Hopfen- und Hopfen-Malz-Extrakte, und/oder die Restrukturierung des Bindegewebes fördernde Stoffe, Isoflavonoide sowie Isoflavonoid-haltige Pflanzenextrakte wie z.B. Soja- und Klee-Extrakte, die in den erfindungsgemäßen Matrices sehr gut verwendet werden können. Auch zeigte sich, dass sich die Matrix in besonderer Weise eignet, Wirkstoffe zur Unterstützung der Hautfunktionen bei trockener Haut, wie beispielsweise Vitamin C, Biotin, Kreatin, Kreatinin, Propionsäure, Glycerin, Grüntee-Extrakte, white tea - Extrakte oder - Lösungen, Eucalyptusöl, Harnstoff und Mineralsalze wie z. B. NaCI, Meeresmineralien sowie Osmolyte wie z. B. Taurin, Inositol, Betain, quartäre Ammoniumverbindungen, zu verwenden. In ähnlicher
Weise erwies sich die Einarbeitung von Wirkstoffen zur Linderung bzw. positiven Beeinflussung von irritativen Hautzuständen, sei es bei empfindlicher Haut im allgemeinen oder bei durch Noxen gereizter Haut (UV-Licht, Chemikalien), als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe zu nennen wie Sericoside, verschiedene Extrakte des Süssholzes, Licochalcone A, Silymarin bzw. Silyphos, Dexpanthenol, Ethanol, Inhibitoren des Prostaglandinstoffwechsels, insbesondere der Cyclooxygenase, und des Leukotrienstoffwechsels, insbesondere der 5-Lipoxygenase, aber auch des 5- Lipoxygenase Inhibitor Proteins, FLAP. Auch erwies sich die Einarbeitung von Modulatoren der Pigmentierung als vorteilhaft. Hier sind Wirkstoffe zu nennen, die die Pigmentierung der Haut vermindern und so zu einer kosmetisch gewünschten Aufhellung der Haut führen und/oder das Auftreten von Altersflecken reduzieren und/oder bestehende Altersflecken aufhellen, wie Tyrosinsulfat, Dioic acid (8- Hexadecen-1 ,16-dicarbonsäure), Liponsäure und Liponamid, verschiedene Extrakte des Süssholzes, Kojisäure, Hydrochinon, Arbutin, Fruchtsäuren, insbesondere Alpha- Hydroxy-Säuren (AHAs), Bearberry (Uvae ursi), Ursolsäure, Ascorbinsäure, Grüntee- Extrakte, Aminoguanidin und/oder Pyridoxamin. In gleicher Weise erwiesen sich die erfindungsgemäßen Matrices als hervorragende Grundlage für Wirkstoffe, die eine verstärkte/schnellere Bräunung der Haut herbeiführen (Advanced Glycation Endproducts (AGE), Lipofuscine, Nukleinsäure-Oligonukleotide, Purine und Pyrimidine, NO-freisetzende Substanzen, sei es mit oder ohne Einfluss von UV-Licht.
Bevorzugt ist der Einsatz von Grüntee-Extrakt, da in Kombination mit Camitin eine die Haut pflegende und vor allem ein die Cellulite abbauender Effekt beobachtet werden konnte.
Das Geheimnis des weißen Tees ist durch seine schonende Verarbeitung begründet, so dass dieser nahezu unverändert bleibt. White tea Extrakte enthalten einen hohen Gehalt an Polyphenolen, sie zählen zu den hochwirksamen Antioxidanzien, die freie Radikale unschädlich machen. Die Forschung, die sich mit diesen Aspekten beim weißen Tee beschäftigt, ist noch relativ jung. Im Handel sind Weiße Tees unter den Namen Yin Zhen (Silbernadel) und Yin Long (Silber Drache) erhältlich.
Bevorzugt ist daher der Einsatz von white tea-Extrakt, da in Kombination mit Carnitin eine die Haut pflegende und vor allem ein die Cellulite abbauender Effekt beobachtet werden konnte.
Die Matrix enthält insgesamt, einschließlich Carnitin, Capsaicin und/oder Coffein, Wirkstoffe in Mengen von bis zu 35 Gew.%, bevorzugt bis 15 Gew.%, ganz besonders bevorzugt 0,02-2 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse der Matrix.
Zur Prophylaxe vor oxidativen und degenerativen Schäden und insbesondere zur Behandlung von denselben hat es sich als überraschenderweise als sinnvoll erwiesen, den kosmetischen Matrices/Pads Antioxidantien hinzuzufügen. Vorteilhaft werden die Antioxidantien gewählt aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren, z.B. Glycin, Lysin, Arginin, Cystein, Histidin, Tyrosin, Tryptophan, und deren Derivate (als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung), Imidazole, z.B. Urocaninsäure, und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-, Nu- kleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, Peptide wie D,L-Camosin, D-Camosin, L- Camosin, Anserin und deren Derivate, z.B. als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung, Carotinoide, Carotine, z.B. α-Carotin, ß-Carotin, ψ-Lycopin, Phytoen, und deren Derivate, z. B. als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, Chlorogensäure und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole, z.B. Thioredoxin, Liponsäure, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N- Acetyl-, Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl- und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, γ-Linoleyl-, Cholesteryl- und Glycerylester, sowie deren Salze, Dilaurγlthiodipropionat, Distearylthio- dipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, sowie Sulfoximin- verbindungen, z.B. Homocysteinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-, Heptathio- ninsulfoximin, in sehr geringen verträglichen Dosierungen, z.B. pmol bis μmol/kg. Ferner (Metall)-Chelatoren, z.B. Apoferritin, Desferral, Lactoferrin, α-Hydroxyfettsäuren, PaI- mitinsäure, Phytinsäure, und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, α-Hydroxysäuren, z.B. Citro- nensäure, Milchsäure, Apfelsäure, Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin,
Biliverdin, Melanin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesättigte Fettsäuren und deren Derivate, z.B. γ-Linolensäure, Linolsäure, Ölsäure, Folsäure und deren Derivate, Furfurylidensorbitol und dessen Derivate, Ubichinon, Ubichinol, Plastochinon und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung, Vitamin C und Derivate, z.B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat, Tocopherole und Derivate, z.B. Vitamin-E-acetat, Trolox®, sowie Phenolische Verbindungen und Pflanzenextrakte, diese enthaltend, wie z. B. Flavonoide, z. B. Glycosylrutin, Ferulasäure, Kaffeesäure, Furfurylidenglucitol, Butylhy- droxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybutyrophenon und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und Lipid-Verbidung. Harnsäure und deren Derivate, Man- nose und deren Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid- , Peptid- und Lipid-Verbidung. Zink und dessen Derivate, z.B. ZnO, ZnSO4, Selen und dessen Derivate, z.B. Selenmethionin, Ebselen, Stilbene und deren Derivate, z.B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid, und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate, als Salz-, Ester-, Ether-, Zucker-, Thiol-, Nukleotid-, Nukleosid-, Peptid- und/oder Lipid-Verbidung, dieser genannten Wirkstoffe.
Die Matrix wird den oder die Antioxidantien in Mengen von 0 - 35 Gew.%, bevorzugt 0 - 15 Gew.%, ganz besonders bevorzugt 0,02-2% enthalten. Als Wirkstoffe können desweiteren beispielsweise ätherische öle eingesetzt werden. Unter ätherischen ölen sind aus Pflanzen gewonnene Konzentrate zu verstehen, die als natürliche Rohstoffe hauptsächlich in der Parfüm- und Lebensmittelindustrie eingesetzt werden und die mehr oder weniger aus flüchtigen Verbindungen bestehen. Als Beispiele für diese Verbindungen können 1 ,8-Cineol, Limonen, Menthol, Borneol und Kampfer genannt werden. Oft wird der Begriff ätherische öle für die noch in den Pflanzen enthaltenen flüchtigen Inhaltsstoffe verwendet. Im eigentlichen Sinn versteht man aber unter ätherischen ölen Gemische aus flüchtigen Komponenten, die durch Wasserdampfdestillation aus pflanzlichen Rohstoffen hergestellt werden.
Ätherische öle bestehen ausschließlich aus flüchtigen Komponenten, deren Siedepunkte in der Regel zwischen 150 und 300 °C liegen. Sie enthalten überwiegend
Kohlenwasserstoffe oder monofunktionelle Verbindungen wie Aldehyde, Alkohole,
Ester, Ether und Ketone. Stammverbindungen sind Mono- und Sesquiterpene, Phenylpropan-Derivate und längerkettige aliphatische Verbindungen. Bei manchen ätherischen öle dominiert ein Inhaltsstoff, zum Beispiel Eugenol in Nelkenöl mit mehr als 85%, andere ätherische öle stellen hingegen komplex zusammengesetzte Mischungen der einzelnen Bestandteile dar. Oft werden die organoleptische Eigenschaften nicht von den Hauptkomponenten, sondern von Nebenoder Spurenbestandteilen geprägt, wie zum Beispiel von den 1 ,3,5-Undecatrienen und Pyrazinen im Galbanum-Öl. Bei vielen der kommerziell bedeutenden ätherischen öle geht die Zahl der identifizierten Komponenten in die Hunderte. Sehr viele Inhaltsstoffe sind chiral, wobei sehr oft ein Enantiomer überwiegt oder ausschließlich vorhanden ist, wie zum Beispiel (-)-Menthol im Pfefferminzöl oder (-)-Linalylacetat im Lavendelöl.
Als bevorzugte ätherische öle können Oleum Eucalypti, Oleum Menthae piperitae, Oleum camphoratum, Oleum Rosmarini, Oleum Thymi, Oleum Pini sibricum und Oleum Pini silverstris sowie die Terpene 1 ,8-Cineol und Levomethanol genannt werden.
Als weitere ätherische öle sind Oleum Abietis albae, Oleum Anisi, Oleum Aurantii Floris, Oleum Bergamottae, Oleum Calendulae infusum, Oleum camphoratum, Oleum Caryophylli, Oleum Chamomillae, Oleum Cinnamomi ceylanici, Oleum Citri, Oleum Citronellae, Oleum Cupressi, Oleum Cymbopogonis, Oleum Jecoris, Oleum Lavendulae, Oleum Macidis, Oleum Majoranae, Oleum Melaleucae viridiflorae, Oleum Melissae, Oleum Menthae arvensis, Oleum Menthae piperatae, Oleum Millefolium, Oleum Myrrhae, Oleum Myrte, Oleum Oregani, Oleum Pini sibricum, Oleum Pinisilvestris, Oleum Salviae, Oleum Santali, Oleum Terebinthinae rectificat., Oleum Thymi Oleum Valerianae, Oleum Zingiberis und/oder Teebaumöl zu nennen.
Pfefferminzöle sind durch Wasserdampfdestillation aus Blättern und Blütenständen verschiedener Pfefferminze-Sorten gewonnene ätherische öle, gelegentlich auch solche aus Mentha arvensis.
Citrusöle sind ätherische öle, die aus den Schalen von Citrusfrüchten (Bergamotte, Grapefruit, Limette, Mandarine, Orange, Zitrone) gewonnen werden, oft auch Agrumenöle genannt.
Citrusöle bestehen zu einem großen Teil aus Monoterpen-Kohlenwasserstoffen, hauptsächlich Limonen (Ausnahme: Bergamottöl, das nur ca. 40% enthält).
Beispielsweise kann Menthol zur Oberflächenanästhesierung bei Hautirritationen durch leichte Verbrennungen eingesetzt werden. Die so hergestellten Produkte erzeugen ein angenehmes Kältegefühl und können zur Kühlung von Hautreizungen, z.B. leichter Sonnenbrand und Rasurbrand, die keiner fachärztlichen Behandlung bedürfen, zum Einsatz kommen.
Menthol hat drei asymmetrische C-Atome und kommt demzufolge in vier diastereomeren Enantiomerenpaaren vor (vgl. die Formelbilder, die anderen vier Enantiomeren sind die entsprechenden Spiegelbilder).
(-)-Menthol (+)-Neomenthol (+)-lsomenthol (+)-Ne oisomenthc (1) (2) (3) (4)
Die Diastereomeren, die destillativ getrennt werden können, werden als Neoisomenthol, Isomenthol, Neomenthol [(+)-Form: Bestandteil des japanischen Pfefferminzöls] und Menthol bezeichnet. Wichtigstes Isomer ist (-)-Menthol (Levomenthol), glänzende, stark pfefferminzartig riechende Prismen.
Als weitere Wirkstoffe kann zum Beispiel Campher zur Behandlung von Hautirritationen/ leichten Schmerzen, Neuralgien und Entzündungen der Matrix zugesetzt werden. Unter Campher versteht man 2-Bomanon, 1 ,7,7-Trimethylbicyclo[2.2.1]heptan-2-on, siehe untere Abbildung.
(+)-Campher
Daneben können für vorteilhafte Ausführungsformen erfindungsgemäßer Hydrogele/Cataplasmen auch hyperämisierende Wirkstoffe wie synthetische Wirkstoffe wie Nicotinsäurederivate, bevorzugt Bencylnicotinat oder Propylnicotinat, genannt werden beziehungsweise Antiphlogistika und/oder Analgetika.
Beispielhaft sei Nicotinsäurebenzylester
Benzylnicotinat
genannt.
Auch Flavon und seine Derivate, oft auch kollektiv „Flavone" genannt, sind vorteilhafte Zusatzstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung. Sie sind durch folgende Grundstruktur gekennzeichnet (Substitutionspositionen angegeben):
Einige der wichtigeren Flavone, welche auch bevorzugt in erfindungsgemäßen Zubereitungen eingesetzt werden können, sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
In der Natur kommen Flavone in der Regel in glycosidierter Form vor.
Erfindungsgemäß werden die Flavonoide bevorzugt gewählt aus der Gruppe der Sub- stanzen der generischen Strukturformel
wobei Z1 bis Z7 unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe H, OH, Alko- xy- sowie Hydroxyalkoxy-, wobei die Alkoxy- bzw. Hydroxyalkoxygruppen verzweigt und unverzweigt sein und 1 bis 18 C-Atome aufweisen können, und wobei GIy gewählt wird aus der Gruppe der Mono- und Oligoglycosidreste.
Erfindungsgemäß können die Flavonoide aber auch vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der Substanzen der generischen Strukturformel
wobei Z1 bis Z6 unabhängig voneinander gewählt werden aus der Gruppe H, OH, Alkoxy- sowie Hydroxyalkoxy-, wobei die Alkoxy- bzw. Hydroxyalkoxygruppen verzweigt und unverzweigt sein und 1 bis 18 C-Atome aufweisen können, und wobei GIy gewählt wird aus der Gruppe der Mono- und Oligoglycosidreste.
Bevorzugt können solche Strukturen gewählt werden aus der Gruppe der Substanzen der generischen Strukturformel
wobei Glyi, GIy2 und GIy3 unabhängig voneinander Monoglycosidreste oder darstellen. GIy2 bzw. GIy3 können auch einzeln oder gemeinsam Absättigungen durch Wasserstoff- atome darstellen.
Bevorzugt werden Glyi, GIy2 und GIy3 unabhängig voneinander gewählt aus der Gruppe der Hexosylreste, insbesondere der Rhamnosylreste und Glucosylreste. Aber auch andere Hexosylreste, beispielsweise Allosyl, Altrosyl, Galactosyl, Gulosyl, Idosyl, Man- nosyl und Talosyl sind gegebenenfalls vorteilhaft zu verwenden. Es kann auch erfindungsgemäß vorteilhaft sein, Pentosylreste zu verwenden.
Vorteilhaft werden Z1 bis Z5 unabhängig voneinander gewählt aus der Gruppe H, OH, Methoxy-, Ethoxy- sowie 2-Hydroxyethoxy-, und die Flavonglycoside haben die Struktur
Besonders vorteilhaft werden die erfindungsgemäßen Flavonglycoside aus der Gruppe, welche durch die folgende Struktur wiedergegeben werden:
wobei Glyi, GIy2 und GIy3 unabhängig voneinander Monoglycosidreste oder Oligoglycosidreste darstellen. GIy2 bzw. GIy3 können auch einzeln oder gemeinsam Absättigungen durch Wasserstoffatome darstellen.
Bevorzugt werden Glyi, GIy2 und GIy3 unabhängig voneinander gewählt aus der Gruppe der Hexosylreste, insbesondere der Rhamnosylreste und Glucosylreste. Aber auch andere Hexosylreste, beispielsweise Allosyl, Altrosyl, Galactosyl, Gulosyl, Idosyl, Man- nosyl und Talosyl sind gegebenenfalls vorteilhaft zu verwenden. Es kann auch erfindungsgemäß vorteilhaft sein, Pentosylreste zu verwenden.
Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist, das oder die Flavongly- coside zu wählen aus der Gruppe α-Glucosylrutin, α-Glucosylmyricetin, α-Glucosyliso- quercitrin, α-Glucosylisoquercetin und α-Glucosylquercitrin.
Erfindungsgemäß besonders bevorzugt ist α-Glucosylrutin.
Erfindungsgemäß vorteilhaft sind auch Naringin (Aurantiin, Naringenin-7-rhamnogluco- sid), Hesperidin (3',5,7-Trihydroxy-4'-methoxyflavanon-7-rutinosid, Hesperidosid, Hespe- retin-7-O-rutinosid). Rutin (3,3',4 ',5,7-Pentahydroxyflyvon-3-rutinosid, Quercetin-3-rutino- sid, Sophorin, Birutan, Rutabion, Taurutin, Phytomelin, Melin), Troxerutin (3,5-Dihydroxy- 3\4\7-tris(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O-(6-deoxy-α-L-mannopyranosyl)-ß-D-gluco- pyranosid)), Monoxerutin (3,3',4',5-Tetrahydroxy-7-(2-hydroxyethoxy)-flavon-3-(6-O-(6-
deoxy-α-L-mannopyranosyl)-ß-D-glucopyranosid)), Dihydrorobinetin (3,3',4',5',7-Penta- hydroxyflavanon), Taxifolin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavanon), Eriodictyol-7-glucosid (3',4',5,7-Tetrahydroxyflavanon-7-glucosid), Flavanomareϊn (3',4',7,8-Tetrahydroxyflava- non-7-glucosid) und Isoquercetin (3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavanon-3-(ß-D-Glucopyrano- sid) oder deren Derivate.
Erfindungsgemäß werden die Anforderung an eine selbstklebende Hautauflage überraschend einfach und effektiv erfüllt. Die erfindungsgemäße Hautauflage umfassend bevorzugt Carnitin als Wirkstoff und Polyacrγlsäure als Basis der Klebmatrix weist einerseits ein gutes Haftvermögen auf Haut, das über den gesamten Zeitraum der beabsichtigten Wirkstoffdosierung aufrechterhalten bleiben muss, und andererseits eine rückstandsfreie und schmerzfreie Entfembarkeit auf.
Da sich Klebverhalten und Konsistenz einer wirkstoffhaltigen Klebmatrix aus dem Zusammenwirken aller Einzelkomponenten ergeben, ist eigentlich die Herstellung einer Hautauflage mit vielen Problemen behaftet, wie sie im Stand der Technik dargestellt sind.
Diese Probleme sind aber überraschenderweise durch die besonders bevorzugte Variante gelöst worden. Es hat sich als bevorzugt eine erfindungsgemäße Hautauflage gezeigt, in denen ein Kombination aus bevorzugter Polyacrylate-Klebemasse (Sodium Polyacrylate/ Polyacrylic acid sol. 20%), Carnitin als kosmetischer Wirkstoff und folgende Bestandteile der Auflage gewählt wird:
Wasser, Sodium carboxymethylcellulose, Dihydroxyaluminum aminoacetate, Hydroxypropylcellulose, Glycerol, Disodium edetate, Kaolin, Methyl parahydroxybenzoate, Propylene glycol und/oder Ricinus Communis (Castor OiI). Die so hergestellten, erfindungsgemäß bevorzugten Hautauflagen lassen sich einfach auf der Haut platzieren und üben aufgrund der spezifischen Klebkraft einen die Cellulite- oder Stria-Erscheinungen veringemden Druck auf die Haut aus.
Als wesentliche Einflussgröße auf die Druckausübung ist das Material des Pflaster und dessen Beschaffenheit anzusehen. Handelt es sich beispielsweise um ein relativ flexibles, elastisches Material, so kann das Material beim Applizieren auf der Haut dem erzeugten Druck ausweichen. Eine Druckausübung auf die Haut wird damit nicht erreicht. Ist das Pflastermaterial hingegen starr und unflexibel, so ist das einer langen Tragezeit und dem Komfort des Patienten abträglich.
Weitere Einflussgrößen auf die Druckausübung, die indirekt auch etwas mit den Pflastermaterialeigenschaften zu tun haben, sind
Dehnungsfähigkeit des Materials beim Applizieren, d.h. bei einer starken Spannung des Pflaster über der Haut und entsprechender Klebkraft auf der Haut könnte die
Haut zusammengezogen werden und der Druck ist kontraproduktiv gerichtet.
- Feuchtigkeit der Haut und damit auch Feuchtigkeitsdurchlässigkeit des Materials Klebrigkeit auf der Haut
- Dynamische Drucke und/oder Scherkräfte durch Bewegung der Hautpartie
Erfindungsgemäß sind diese Einflussgrößen durch die bevorzugt ausgewählten
Bestandteile der Klebmatrix, des Trägermaterials und der kosmetischen Wirkstoffe optimal aufeinander abgestimmt.
Es hat sich erfindungsgemäß vorteilhaft auf die Verringerung der durch Cellulite beeinflussten Hauterscheinungen gezeigt, wenn die Hautauflage ein Adhäsionvermögen
(adhesion time-value) von größer 5 s aufzeigt. Der adhesion time-value wird nach einer
Standardmeßmethodik ermittelt, wie nachfolgende kurz skizziert.
Auf einem Prüfgerät nach Abbildung 1 wird eine Messung des Adhäsionsvermögen durchgeführt. Abbildung 1 zeigt eine schiefene Ebene mit einer Steigung von 30° auf die eine zu testende Hautauflage mit der Klebseite (3) nach oben aufgelegt wird. Der obere und untere Teil wird durch ein Cardboard (2) abgedeckt, so dass eine Strecke von 5 cm erhalten bleibt. Die Stahlkugel (1) wird am Kopf der schiefen Ebene platziert.
Vor jeder Messung werden Stahlkugeln (Durchmesser 19,0 mm, Masse 28,2 g) zunächst in Toloul und anschliessend in wasserfreiem Aceton von Fettrückständen und sonstigen Verunreinigungen gesäubert. Die Abdunstzeit des Lösemittels bis zum Benutzen der Stahlkugeln muss mindestens 2 Minuten und darf maximal 10 Minuten betragen.
Die zu testende selbstklebende Hautauflage wird mit der Trägerseite nach unten mittig auf einer schiefen Ebene (30°) platziert, so dass die Auflagenenden die seitlich an der schiefen Ebene angebrachten Markierungen überlappen. Dann wird mittels eines
Blattes Papier (Standardkopierpapier oder vergl. Qualität) der obere Teil der schiefen Ebene, ausgehend von der oberen Kante, auf einer Länge von 10 cm abgedeckt, dass Papier ggf. über der Kante gefalzt und an einem Stahlstift gegen Verrutschen gesichert. Unterhalb des abgedeckten Teils der schiefen Ebene folgt die Meßstrecke der Hautauflage mit der freiliegenden Klebmasseschicht. Länge der jeweiligen Meßstrecke beträgt 5 cm. Anschließend wird der untere Teil der Ebene, ausgehend vom unteren Ende der jeweiligen Meßstrecke, ebenfalls mit Papier abgedeckt. Danach wird eine Stahlkugel von Hand (puderfreie Handschuhe benutzen) auf das obere Ende der schiefen Ebene aufgelegt und mit geringstmöglichem Kraftaufwand zum Abrollen auf der Ebene gebracht. Sobald die Stahlkugel auf der Hautauflage zum Stillstand kommt wird eine Stoppuhr ausgelöst (s. Abbildung 1).
Die Stahlkugel muss innerhalb des freiliegenden Bereichs der Hautauflage für mindestens 5 Sekunden von der Klebeschicht der Auflager gehalten werden um der Anforderung an das Adhäsionsvermögen, zu entsprechen, d.h ein adhesion time-value von größer 5 erreichen.
Bei diesen Untersuchungen hat sich gezeigt, das die erfindunsgemäßen Hautauflagen umfassend die folgenden Bestandteile eine entsprechende adhesion time-value zeigen. Die erfindungsgemäße auf der menschlichen Haut haftende Matrix enthaltend Camitin als kosmetischen Wirkstoff weist ein adhesion time-value von größer 5 auf und weist damit die notwendige Charakteristik auf, um den Anforderungen an die Klebkraft über die Anwendungsdauer (von bis zu 8 h), eine schmerz- und rückstandfreie Wiederablösbarkeit und eine hautverträgliche Klebung gerecht zu werden. Bevorzugt ist eine Polyacrylat-Klebemasse enthaltend Camitin und die speziellen Bestandteile * mit einem adhesion time-value > 5.
Tabelle: adhesion time value
* Polyacrylate enthaltend: Sodium Polyacrylate/ Polyacrylic acid sol. 20%, Wasser, Sodium carboxymethylcellulose, Dihydroxyaluminum aminoacetate,
Hydroxypropylcellulose, Glycerol, Disodium edetate, Kaolin, Methyl parahydroxybenzoate, Propylene glycol und Ricinus Communis (Castor OiI)
Zur Anwendung als Hautauflage, Pflaster bzw. kosmetische Matrix/kosmetisches Päd werden die erfindungsgemäßen Matrices als Schicht auf ein Trennmedium aus Papier, Folie o. ä. gepresst, gewalzt o. ä. und auf der Rückseite mit einem beliebigen Trägermaterial wie z.B. einer Polymerfolie, Textilien o.a. kaschiert. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt werden die Matrices im warmen Zustand mittels Dosierpumpe auf ein Trägermaterial aufgetragen und ganz besonders bevorzugt durch entsprechende Kavitäten in den Press- oder Walzwerken in einer dreidimensionalen Form ausgeführt. Die Form der erzeugten Pflaster bzw. kosmetischen Matrix wird durch die Form der Kavitäten bestimmt und unterliegt keiner Einschränkung, sie kann z.B. ellipsoid mit flach auslaufenden Rändern oder beispielsweise eckig ausgeführt sein.
Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Matrix auf einer flexiblen Deckschicht aufgebracht, insbesondere bei der Verwendung als Hautauflage, Pflaster oder kosmetische Matrix. Aufgebaut ist ein entsprechendes Pflaster bzw. eine entsprechende kosmetische Matrix aus einem Träger wie Folien, Vliese, Gewebe, Schäume etc., der Klebmatrix und Abdeckfolie, Abdeckpapier oder Trennpapier zum Schutz der klebenden Matrix vor dem Gebrauch des Pflasters.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden als Träger Polymerfolien, Vliese, Gewebe sowie deren Kombinationen eingesetzt. Als Trägermaterialien stehen u.a. Polymere wie Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyether, Polyether-ester Copolymere und Polyurethan oder auch Naturfasern zur Auswahl.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass als Trägermaterialien sich alle starren und elastischen Flächengebilde aus synthetischen und natürlichen Rohstoffen eignen. Bevorzugt sind Trägermaterialien, die so eingesetzt werden können, dass sie Eigenschaften einer funktionsgerechten Hautauflage erfüllen. Beispielhaft sind Textilien wie Gewebe, Gewirke, Gelege, Vliese, Laminate, Netze, Folien, Schäume und Papiere aufgeführt, die eine angenehme Haptik für den Anwender aufweisen. Weiter können diese Materialien vor- beziehungsweise nachbehandelt werden. Gängige
Vorbehandlungen sind Corona und Hydrophobieren; geläufige Nachbehandlungen sind Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken.
Besonders vorteilhaft ist, wenn das Trägermaterial sterilisierbar, bevorzugt γ-(gamma) sterilisierbar, ist.
Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt sind Trägermaterialien mit einer guten Sauerstoff-, Luft- und Wasserdampfdurchlässigkeit.
Beispielsweise können diese Trägermaterialien im Siebdruck oder analogen Verfahren punktuell mit stark klebenden Polymeren wie Polyisobutylen, SEBS-Blockpolymeren, Natur- und/oder Synthesekautschuken, Polyurethan o. ä. versehen werden welche an den Seitenrändern die aufgebrachte Hydrogelmatrix nach außen überlappen. Dergestalt ausgefertigte erfindungsgemäße Matrices können an mechanisch stark beanspruchten Körperteilen wie Ellenbogen oder Kniegelenken selbstklebend fixiert werden, wo das eigene Haftvermögen der Hydrogele/Cataplasmen für eine dauerhafte Applikation nicht mehr genügt.
Schließlich kann die Matrix mit einem klebstoffabweisenden Trägermaterial, wie silikonisiertes Papier, eingedeckt oder versehen werden. Auf seiner selbstklebend ausgerüsteten, später der Haut zugewandten Seite ist die erfindungsgemäße kosmetische Matrix über seine ganze Breite bis zum Gebrauch üblicherweise mit einem klebstoffabweisenden Trägermaterial abgedeckt. Dieses schützt die Selbstklebeschicht aus der gut hautverträglichen Klebemasse der Gelmatrix, die vorzugsweise im Transferverfahren aufgebracht worden ist, und stabilisiert zusätzlich das ganze Produkt. Die Abdeckung kann in bekannter Weise einstückig oder vorzugsweise zweiteilig ausgebildet sein.
Weitere Ausführungsformen können dergestalt sein, dass zwischen der Rückseite der Matrix und dem Abdeckträger sich eine zweite Matrix mit höherer Wirkstofflöslichkeit als Reservoir befindet. Dies könnte statt einer zweiten Matrix und Träger auch eine Tiefziehfolie mit reinem Wirkstoff sein. Auf der Klebseite der Matrix befindet sich teilweise, z.B. am Rand, eine zweite Matrix mit hoher Klebkraft zur zusätzlichen Fixierung, aber ungenügender Wirkstofflöslichkeit. Die wirkstofffreie Matrix befindet sich zwischen zwei nicht verankernden Folien und wird zur Fixierung genutzt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung der kosmetischen Hautauflage zur Pflege der Haut, insbesonder derjenigen Hautpartien, die durch Cellulite oder Stria betroffen sind. Insbesondere die Verwendung der wirkstoffdotierten Gelmatrices zur Anwendung als PADs zur kosmetischen und wohltuenden Behandlung von unerwünschten Hauterscheinungen, wie Cellulite oder Stria, ist bevorzugt hervorzuheben.
Die Verwendung der Polymermatrix als kosmetische oder dermatologische Pads oder Pflaster ist besonders in flächiger Ausführungsform mit einer Gesamtfläche von 0,2 bis 1000 cm2 geeignet. Bevorzugt in einer Fläche von 8 bis 15 cm zu 10 bis 20 cm. Damit werden beispielsweise großflächige Bereiche (bis zu 1000 cm2) zur Behandlung der Orangenhaut an den Oberschenkeln abgedeckt.
Bevorzugt ist die Verwendung der selbstklebenden Polymermatrix in flächiger oder räumlicher Ausführungsform mit einem Polymermatrixgewichtsanteil von 0,1 bis 1000 g, insbesondere von 14 g pro Hautauflage. Die Form kann dabei rund, oval, eckig oder den Hautpartien angepasst gestaltet sein.
Die Erfindung umfasst des weiteren die Kombination der Hautauflage mit einer die Haut bis zu einem gewissen Druck komprimierenden Umwicklung.
Aus Untersuchungen ist bekannt, dass durch Kompression die Lymphzirkulation der Haut angeregt werden kann. Eine zu starke Kompression führt jedoch zu Stauungen und in der Folge ggf. zu Ödemen oder Thrombosen.
Als weitere Kenngröße der erfindungsgemäßen Hautauflagen bzw. des Sets sind die
Druckwerte der auf der menschlichen Haut applizierten Auflagen bzw. Sets bestimmt worden.
Die Messung erfolgte im einachsigen Zugversuch nach DIN 53835 - Zugbeanspruchung mit mehrmaliger Beanspruchung zwischen konstanten Dehngrenzen und sofortiger Umkehr an den Umkehrstellen. Die obere Dehngrenze wurde mit 30% festgelegt. Es erfolgte die Bestimmung der dehnungsbezogenen Zugkraft der Auflage bei Belastung im 5. Zyklus für die Dehnung, die der Dehnung der Auflage nach Applikation am Bein
ensprach. Mit der Gleichung von Laplace erfolgte die Berechnung des Druckes aus Zugkraft, Beinumfang und Auflagen- bzw. Umwicklungsweite. Die erfindungsgemäß ermittelten Drücke lagen zwischen ca. 4 - 7 mmHg. Erfindungsgemäße Auflagen umfassend derartige Druckwerte sind daher bevorzugt. Bevorzugt ist daher eine Hautauflage bzw. ein Set bestehend aus Hautauflage und Umwicklung, die einen Druck von bis zu maximal 10 mm Hg auf der Haut erzeugt. Das Sez ist dabei, wie zuvro beschrieben konzipiert, so dass ein maximaler Druck von 10 mm Hg auf der Haut erzeugt wird.
Eine Umwicklung ist aus dem Stand der Technik bekannt, die „wrapping" genannt wird. Dabei wird eine Art Cellophanhülle über die mit Cellulite befallen Hautpartien gezogen. Nachteilig ist die voll okklusive Hautabdeckung, die zu Hautmazerationen, Juckreiz und weiteren unangenehmen Hauterscheinungen führen kann.
Diese Nachteile galt es erfindungsgemäß zu vermeiden.
Als Umwicklung können Bandagen, Tape, Strümpfe, Hosen und/oder Manschetten in Betracht gezogen werden als auch Kombinationen daraus.
Erfindungsgemäß wird als Umwicklung bevorzugt eine Manschette gewählt, die bis zu einem gewissen Grade elastisch und luft- und wasserdampfdurchlässig ist.
Die Manschette hat bevorzugt einen konischen Schnitt. Dadurch wird beim Anlegen am Oberschenkel eine nachteilige höhere Kompression am oberen zur Hüfte gelegene Oberschenkelabschnitt vermieden.
Die Manschette ist mit einem Ende auf sich selbst haftend ausgerüstet, so dass sie auf sich selber befestigt werden kann.
Dies hat zur Folge, dass für die in Größe und Form unterschiedlichen Anwender keine unterschiedlichen Manschetten angeboten werden müssen. Erfindungsgemäß umfasst die Manschette aufgrund der Elastizität und der auf sich selbst verschließenden Eigenschaften somit alle gängigen Größen und es wird vorteilhafterweise eine für den Hersteller „one size fits it all" Situation geschaffen.
Vorteilhaft sind auf der Manschette Markierungen angebracht, die es dem Anwender einfach ermöglichen in Abhängigkeit des Oberschenkelumfangs eine ausreichende Kompression mit der Manschette zu erzeugen.
Als Trägermaterial für die Manschette sind bereits zahlreiche Materialien auf Folien-, Gewebe-, Gewirke-, Vlies-, Gel- oder Schaumstoff-Basis bekannt und werden auch in der Praxis eingesetzt. Die Materialien müssen hautverträglich, luft- und wasserdampfdurchlässig sowie gut anmodellierbar und anschmiegsam sein. Aufgrund dieser Anforderungen wird häufig ein möglichst dünner oder weicher Träger bevorzugt. Zur Handhabung und beim Gebrauch sind bei den Trägermaterialien aber auch eine ausreichende Festigkeit und gegebenenfalls begrenzte Dehnbarkeit gefordert. Weiterhin sollte das Trägermaterial auch nach dem Durchnässen eine ausreichende Festigkeit und geringe Dehnbarkeit aufweisen.
Dünne Träger, insbesondere solche aus Vliesen, sind gut luft- und wasserdampfdurchlässig.
Als Trägermaterialien eignen sich dehnbaren Flächengebilde aus synthetischen und natürlichen Rohstoffen. Bevorzugt sind Trägermaterialien die eingesetzt werden können, dass sie Eigenschaften eines funktionsgerechten Verbandes erfüllen. Beispielhaft sind Textilien wie Gewebe, Gewirke, Gelege, Vliese, Laminate, Netze, Folien, Schäume und Papiere aufgeführt, welche eine Dehnbarkeit von mindestens 10 % bei einer Belastung von 10 N/cm aufweisen. Geeignet sind darüber hinaus auch die Kombinationen der genannten Materialien.
Weiter können diese Materialien vor- bzw. nachbehandelt werden. Gängige Vorbehandlungen sind Corona und Hydrophobieren; geläufige Nachbehandlungen sind Kalandern, Tempern, Kaschieren, Stanzen und Eindecken, UV-/IR Bestrahlung oder Elektronenbestrahlung.
Die Erfindung umfasst damit vorteilhaft eine Kombination aus selbstklebender Hautauflage und erfindunsgemäßer Manschette. Diese Kombination ist als Set für die Hautpflege und insbesondere zur Cellulitebehandlung prädestiniert.
Das erfindungsgemäße Set kann in der Anwendung eine Manschette und 4 bis 10 Hautauflagen umfassen, so dass eine langfristige und damit wirksame Behandlung gewährleistet wird.
In der Hautpflege und insbesondere der Cellulitebehandlung wird die erfindungsgemäße Hautauflage, enthaltend vorteilhaft Carnitin oder Carnitin und Capsaicin, auf den beispielsweise seitlichen Oberschenkelbereich aufgelegt. Aufgrund der selbstklebenden Eigenschaft der Hautauflage mit einem adhesion time-value > 5 ist diese sogleich fixiert und verrutscht nicht. Anschließend kann der Anwender ggf. die Manschette umlegen und aufgrund des auf sich selbst verschließenden Endes je nach gewünschtem Kompressionsgrad und Oberschenkelgröße einfach verschließen. Aufgrund der vorteilhaften Ausgestaltung der Hautauflage mit hautpflegenden Inhaltstoffen, nicht reizender Klebematrizes, schmerzfreier Wiederablösbarkeit sowie der hautfreundlichen Manschette, die luft- und wasserdampfdurchlässig ist, wird der Anwender auch bei längerer Anwendung keinerlei Unannehmlichkeiten spüren.
Eine bevorzugte Anwendungszeit liegt in bis zu 8 Stunden, so dass erfindungsgemäß die Hautauflage bevorzugt über Nacht getragen werden kann.
Zeichnung