Unterhalt :
Wenn Papa nicht zahlt

Von Christoph Schäfer
Lesezeit: 7 Min.
Hunderttausende Alleinerziehende erhalten für ihre Kinder kein Geld vom Expartner.
Jeder zweite getrennt lebende Vater überweist seinem Kind keinen Cent. Dafür müssen alle anderen einspringen. Ist das fair?

Nur wenige Mütter kennen die Schwächen des deutschen Unterhaltsrechts so gut wie Katrin Settele. Die 47-Jährige ist Patchworkmutter von drei Kindern. Bei ihr leben ihr Sohn und ihre Tochter, die von unterschiedlichen Vätern stammen. Hinzu kommt eine Tochter, die ihr neuer Lebenspartner mit in die Familie gebracht hat. Das macht dreimal Unterhalt von drei verschiedenen Expartnern. „Mich kann nichts mehr überraschen, ich habe alle Erfahrungen gemacht“, sagt die Frankfurterin. Die härteste kam nach der ersten Scheidung und dauert noch immer an. „Mein ältester Sohn ist jetzt 19 – und sein Vater hat noch nie regelmäßig Unterhalt gezahlt.“ Vielleicht will er nicht zahlen, vielleicht kann er es nicht, Settele will sich nicht festlegen. Trotz zahlreicher Gerichtsverhandlungen blieb und bleibt das Ergebnis mager. „Das Längste waren mal drei Monate Unterhalt am Stück, ansonsten hat er immer wieder monatelang nichts gezahlt.“ Derzeitiger Stand: Ihr Exmann schulde ihr Tausende Euro Unterhalt und sei in die Schweiz geflohen. „Dort lebt er bis heute und duckt sich weg.“

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.