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ALTENKUNSTADT

Altenkunstadt: Mehr Zuschüsse für das Lehrschwimmbecken

Altenkunstadt: Mehr Zuschüsse für das Lehrschwimmbecken
Im gemeinsamen Lehrschwimmbecken der Kommunen Altenkunstadt, Burgkunstadt und Weismain sollen die Kinder das Schwimmen erlernen. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, den vorzeitigen Baubeginn zu beantragen, damit die Planungen für das Vorhaben durchgeführt werden können. Foto: DLRG

Am 21. November hatten sich die Einwohner von Altenkunstadt in einem Bürgerentscheid für den Bau eines Lehrschwimmbeckens auf dem Schul- und Sportgelände bei Röhrig ausgesprochen. In seiner Jahresschlusssitzung vollzog der Gemeinderat weitere Beschlüsse zur Umsetzung des Vorhabens. Bei einer Gegenstimme, die von Georg Deuerling von den Freien Bürgern der Ortsteile (FBO) kam, wurde die Verwaltung beauftragt, die Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern über Zuwendungsmittel zu unterschreiben und den vorzeitigen Baubeginn zu beantragen, damit die Planungen für das Bauprojekt beginnen können.

Zudem muss die Gemeindeverwaltung die Finanzierung bestätigen. Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) listete die derzeitigen Geldgeber für das Projekt auf: 3,5 Millionen Euro schießt der Freistaat Bayern zu und eine halbe Million der Landkreis Lichtenfels. Aus den Nachbarkommunen kommen 400 000 Euro (Burgkunstadt) beziehungsweise 225000 Euro (Weismain). Für Altenkunstadt verbleiben somit 1,7 Millionen Euro.

Mehr Förderung wäre besser

Hümmer teilte mit, dass man beim Landrat um eine Verdoppelung des Zuschusses und bei der Regierung von Oberfranken um eine Überprüfung der Förderung gebeten habe. Zudem informierte er die Öffentlichkeit, dass sich der Weismainer Bauunternehmer Alois Dechant beim Stiftungsratsvorsitzenden der Friedrich-Baur-Stiftung, Dr. Georg Freiherr von Wallenfels, für eine finanzielle Unterstützung eingesetzt habe. Rolf Gnatzy von der Freien Wähler Gemeinschaft (FWG) rief den Bürgermeister dazu auf, sich nach weiteren Zuschussmöglichkeiten umzuschauen.

Hümmer unterrichtete die Öffentlichkeit darüber, dass er zusammen mit Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung zur Besichtigung eines Bades nach Erbendorf in der Oberpfalz reisen werde. Dabei werde man sich auch darüber informieren, wie man dort die Einrichtung finanziert habe.

Gerade noch dem Sachlichkeitsgebot entsprochen

In der August-Ausgabe des Amtsblattes der Gemeinde hatte der Bürgermeister aus seinem Herzen keine Mördergrube gemacht, was den Bau eines Lehrschwimmbeckens anbetraf. Nach Ansicht von Gemeinderat Frank Novotny habe sich dieser bei seiner Wortwahl etwas zu weit aus dem Fenster gelehnt. Beim Landratsamt, der zuständigen Aufsichtsbehörde, zeigte er den Bürgermeister daher wegen eines Verstoßes gegen die Neutralitätspflicht an. Von Georg Deuerling auf den Vorfall angesprochen, verlas Hümmer ein Schreiben der Behörde, in der diese urteilt: „Die Auffassung hat gerade noch dem Sachlichkeitsgebot entsprochen.“ Zugleich riet ihm das Landratsamt, künftig etwas mehr auf Zurückhaltung zu achten.

Der Bad Staffelsteiner Planer Manuel Kellner vom Planungsbüro Kellner will auf einer 8000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Altenkunstadt und Woffendorf ein Wohngebiet mit acht Bauplätzen schaffen. Blickfang des Areals soll ein Mehrfamilienwohnhaus mit elf Wohnungen, darunter zwei Penthouse-Wohnungen werden. Der Bayreuther Architekt Bernd Detsch vom Architektenbüro Holzmüller & Detsch erläuterte – unterstützt von Kellner – eingehend die hierzu eingegangenen Stellungnahmen. Eine Familie, deren Grundstück sich unweit des geplanten Baugebietes befindet, befürchtet Nachteile für ihr Anwesen. Detsch erläuterte ausführlich, dass die geplante Bebauung nicht zu einer Einschränkung hinsichtlich Belichtung, Belüftung, Besonnung und Brandschutz führe. Im Zusammenhang mit diesem Tagesordnungspunkt beschloss der Gemeinderat auf Anregung von Georg Deuerling (FBO) und Stephanie Dittrich (Bündnisgrüne), dass alle Nebengebäude in dem Wohngebiet begrünt werden müssen.

Jahresabschlussrede des Bürgermeisters

In seiner Jahresabschlussrede gab Hümmer bekannt, dass sich die Erschließung des Gewerbegebietes Woffendorf bereits in vollem Gange befinde und ein Drittel der Grundstücke bereits verkauft sei. Den Schuldenstand der Gemeinde zum 31. Dezember bezifferte er auf 3,6 Millionen Euro, den Kontostand auf zwei Millionen. Zugleich zog er einen Vergleich: „Am Jahresende 2013 hatte der Schuldenstand einschließlich Kassenkredit 4,5 Millionen Euro betragen.“ Einen besonderen Dank richtete der Redner an seine beiden Stellvertreter Marco Weidner und Almut Schuhmann.

Weidner, der zum Jahresabschluss für die Gemeinderäte sprach, merkte mit Blick auf die Generalsanierung der Grundschule kritisch an: „Wir sollten aus den Fehlern des ersten Bauabschnittes lernen und Verzögerungen vermeiden.“ Seine Gemeinderatskollegen ermunterte er, die weiteren Bauabschnitte konstruktiv zu begleiten.

Der Spielplatz der Kreuzberg-Kita wird von der Firma Eibe aus dem unterfränkischen Röttingen mit neuen Spielgeräten im Wert von 44 519 Euro ausgestattet. Dies hatte der Gemeinderat im November unter Ausschluss der Öffentlichkeit beschlossen.

Von Stephan Stöckel

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