Nennigkofen
Die Fähre zum Aare-Inseli stand im Dauereinsatz

Zahlreiche Interessierte wollten die neue Fähre und das Aare-Inseli sehen. So kam es am Sonntag zu einem wahren Sturm Richtung Anlegestelle. Auf der Insel selbst durften sch alle umsehen. Familie Antener ist froh, dass alles geklappt hat.

Simon Wyss
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Die Leute kamen in Scharen
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Volksfest für die neue Inseli-Fähre
Simon Antener
Sohn Adrian zieht an den Ketten
Auf der Aare
Auf der Insel angekommen
Sie warten noch auf eine Fahrt mit der Fähre
Alle konnten sich auf der Insel umsehen
Wer wollte konnte sich mit Risotto und Bratwurst stärken
Wieder zurück auf dem Festland

Die Leute kamen in Scharen

Hans Ulrich Mülchi

Besser könnte das Wetter nicht sein: Viele Menschen bewegen sich, machen einen Spaziergang oder betätigten sich sportlich im Freien. Die Einladung der Familie Antener auf das Aare-Inseli kommt da gerade recht.

Der Parkplatz unterhalb des Industrie-Areals in Nennigkofen ist gut ausgelastet. Alle ankommenden Besucher suchen an diesem schönen, sonnigen Tag das gleiche Ziel auf: die Anliegestelle, an der die am Samstag von Regierungsrätin Esther Gassler eingeweihte Odd-Fellow-Fähre einfährt, um die Gäste danach zum Aare-Inseli zu bringen.

40 Personen mit einer Fahrt

Das Plätschern des Wassers verstärkt sich und die Fähre schwimmt schräg in Richtung Anlaufsteg. Simon Antener und sein Sohn Adrian ziehen mit aller Kraft an den schweren Ketten, um die Fähre geradewegs auf das Ufer zu zu steuern.

Die neue Fähre besteht aus Aluminium und ist 14 Meter lang und 4,12 Meter breit. 40 Personen können damit pro Fahrt transportiert werden. Das gesamte Gewicht beläuft sich dabei auf rund fünf Tonnen.

In Betrieb genommen wurde sie bereits. «Wir haben nun erkannt, welche Macken und Vorteile die neue Fähre gegenüber der alten hat. Sie verhält sich nicht ganz gleich. Der hohe Pegelstand der Aare ist uns heute entgegengekommen.»

Dieser und die schnelle Fliessgeschwindigkeit führen dazu, dass die aus Holland gelieferte Fähre mit einem abrupten Stopp auf dem Steg ankommt. Adrian Antener kurbelt die gesetzlich vorgeschriebenen Fährklappen herunter, damit die neu angekommenen Besucher die Fähre betreten können.

«Ein gutes Gefühl»

Er sei heute mit einem guten Gefühl aufgestanden, erklärt der Vater. Verständlich ist es. Standen doch die Zukunft der Fähre und auch die Existenz der ganzen Familie zeitweise auf wackeligen Beinen.

Die Fähre war lange Zeit nicht zertifiziert gewesen, bis der Kanton sie verbot. Dank grosszügigen Spenden des Ordens Odd Fellow und der Facebook-Gruppe Inselibuur, die insgesamt 108 000 Franken spendeten, konnten die Inselbewohner die Investition von gesamthaft 180 000 Franken tätigen. Die Freude sei gross, wichtig aber auch das Gefühl der Dankbarkeit, erklärt Vater Antener: «Ohne die vielen Spender wüssten wir nicht, was jetzt wäre», erläutert er. Auch Richard Mühlemann, Altherr des Odd-Fellow-Ordens, ist froh, dass alles geklappt hat. «Die Leute haben anerkannt, dass die Fähre notwendig ist für die Familie Antener und dem gesetzlich vorgegebenen Sicherheitsstandard entspricht.»

Gäste geniessen Atmosphäre

Auf dem Bauernhof werden die Gäste mit Risotto, Bratwurst, Brot und Getränken versorgt. Viele folgten der Einladung und es scheint ihnen zu gefallen auf dem Inseli. Die Gründe für den grossen Auflauf sind verschieden. Einer darunter ist Neugier: «Wir waren noch nie hier», erklären viele Besucher. Die meisten haben in der Zeitung von diesem Event erfahren. «Wir haben gedacht, dies wäre ein idealer Muttertagsausflug», erklärt Elisabeth Gutknecht. Sie scheint begeistert von der Atmosphäre. «Uns gefällt es hier sehr gut. Rund um uns ist Natur, es ist gemütlich und das Essen ist auch gut», schwärmt sie.

Das gute Wetter und die hohen Temperaturen haben ebenfalls viele Leute angelockt. «Wir wären auch gekommen, wenn das Wetter nicht mitgespielt hätte», ergänzt Ruth Moser aus Balm bei Messen. Auch der Betrieb laufe gut, meint sie.» Alles klappt gut mit der Verpflegung und die Kinder können sich austoben auf dem Spielplatz.» Auch das Ehepaar Rieder aus Flumenthal ist begeistert vom Anlass. «Die Natur hier ist sensationell. Ringsum Wasser, das ist man sich als Solothurner nicht gewöhnt».

Nach dem gemütlichen Beisammensein unternehmen viele einen Spaziergang auf der Insel. Manche treten danach wieder die Rückreise mit der Fähre an. Diese dockt wenige Minuten später beim anderen Ufer an. Vielleicht werden auch sie die Insel eines Tages wieder besuchen.