Gift-Alarm in Dorsten: Drogenküche nach Streit aufgeflogen

Fast zehn Stunden lang dauerte der aufwendige Großeinsatz in der

Fast zehn Stunden lang dauerte der aufwendige Großeinsatz in der mutmaßlichen Drogenküche

Foto: Foto Bludau/dpa
Von: KaTRIN WEUSTER

Dorsten (NRW) – Der Fund war verdächtig, gefährlich und löste einen Großeinsatz von Spezialeinheiten aus. Nachbarn mussten sogar ihre Wohnungen räumen. Chemie-Alarm in Dorsten-Hervest!

„Streit mit Körperverletzung“ hatte die ursprüngliche Alarmierung der Polizei gelautet. Was klang wie ein handgreiflicher, aber weitgehend normaler Wochenend-Einsatz, führte zur Ausnahmesituation.

In blauen Tonnen aus Spezialkunststoff wird eine verdächtige Substanz abtransportiert

In blauen Tonnen aus Spezialkunststoff wird eine verdächtige Substanz abtransportiert

Foto: 7aktuell.de/Marc Gruber

Streifenbeamte waren sofort zu dem unscheinbaren Mehrfamilienhaus im Dorstener Ortsteil Hervest (Kreis Recklinghausen) ausgerückt und stießen auf viel mehr als nur explosive Stimmung.

In der Wohnung entdeckten sie verdächtige Chemikalien! Der Verdacht: Hier wird eine Drogenküche betrieben! Der Mieter der Räume wurde sofort festgenommen und zur Wache gebracht. Noch am Abend begann die Befragung des 24-Jährigen.

Nach und nach rollten diverse nachgeforderte Kräfte für den ABC-Einsatz an, darunter auch die für solche Fälle ausgerüstete analytische Task Force NRW (AFT NRW). Umliegende Häuser wurden sicherheitshalber geräumt, alle Mieter mussten sofort raus. Die Polizei riegelte die Straßen der Umgebung weiträumig ab. In der Nähe des Hauses baute die Task Force ein großes weißes Zelt für ihre Arbeiten auf.

An der Polizeiabsperrung besprechen Einsatzkräfte das Vorgehen im illegalen Chemikalien-Labor

Am illegalen Drogenlabor ist ein Dekontaminationsbehälter des Katastrophenschutzes aufgebaut

Foto: Foto Bludau

Jeden Zentimeter der Gift-Wohnung drehten die Spezialisten bis in die Nacht auf links. In verschiedensten Schutzbehältern und Fahrzeugen sammelten sie die Funde, brachten sie später zur Untersuchung. Die Auswertung, welche Stoffe im Einzelnen in der Wohnung gehortet wurden und zu was für Substanzen sie zusammen gemischt oder verkocht werden sollten, dauert noch an.

„Nach ersten Erkenntnissen scheint es sich tatsächlich um Materialien zu handeln, mit denen Drogen hergestellt werden sollten“, heißt es in einem Statement der Polizei.

Um 1.30 Uhr in der Nacht war der heikle Spezialeinsatz fürs Erste beendet.

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