Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein

Mecklenburg-Vorpommern, Vorpommern-Greifswald

Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein - Ausschnitt aus dem Lageriss

Ausschnitt aus dem Lageriss

Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein - Luftbild mit Projektion des Bergwerksfeldes

Luftbild mit Projektion des Bergwerksfeldes

Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein - Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Topografische Karte mit Projektion des Bergwerksfeldes

Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein - Luftbild mit Projektion der Bergwerksfelder Löcknitz/Mewegen

Luftbild mit Projektion der Bergwerksfelder Löcknitz/Mewegen

Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Kalkstein - Topogr. Karte mit Projektion der Bergwerksfelder Löcknitz/Mewegen

Topogr. Karte mit Projektion der Bergwerksfelder Löcknitz/Mewegen

Objektdaten

  • Objekt-Nr.
    VV75-2450-002414-AKT
  • Bundesland
    Mecklenburg-Vorpommern
  • Kreis
    Vorpommern-Greifswald
  • Gemeinde
    Boock
    Löcknitz
    Rothenklempenow
  • Gemarkung
    Löcknitz
    Boock
    Gorkow
    Rothenklempenow
  • Flurstück
    keine
  • Objektart
    Bodenschätze-Interessenbekundung
  • Größe
    4.843.300 m²
  • Orientierungswert
    Die BVVG ruft zur Bekundung von Kaufinteresse unter Angabe von Preisvorstellungen auf.

Objekt­beschreibung

Für das Bergwerkseigentum Löcknitz-West, Bodenschatzkennziffer 9.29, Kalksteine zur Herstellung von Zement, möchte die BVVG mit dieser Interessenbekundung potentielle Käufer ermitteln.
Im Betrachtungsraum Löcknitz/Mewegen erfolgten in den 1970er Jahren intensive Aufsuchungsarbeiten für Zementrohstoffe. Im heutigen Bergwerksfeld Löcknitz-West und angrenzend wurden sowohl für die Kalkkomponente als auch für die Tonkomponente weit über 30 Erkundungsbohrungen niedergebracht und Vorratsabschätzungen durchgeführt. Das Bergwerksfeld ist unverritzt.

OBJEKT

Bergwerkseigentum

Löcknitz-West (Nr. 1045/92-121)

Verliehen für den Bodenschatz

9.29, Kalksteine zur Herstellung von Zement

Größe des Bergwerksfeldes

4.843.300 m²

Rechtliche Einordnung

aufrechterhaltenes altes Bergwerkseigentum gemäß § 151 BBergG

Oberflächennutzung

Die Geländeoberfläche des Bergwerksfeldes wird überwiegend forstwirtschaftlich und in geringem Umfang landwirtschaftlich auf Sandboden mit niedrigen Bodenwertzahlen genutzt, daneben anteilig für Siedlung, Gewerbe und Verkehrswege.

Bergwerkseigentum der BVVG

Für einen Kauf gemeinsam mit dem Bergwerkseigentum Löcknitz-West stehen das Bergwerkseigentum Löcknitz-Ost, ebenfalls Bodenschatz „Kalksteine zur Herstellung von Zement“ sowie das Bergwerkseigentum Mewegen West, Mewegen Nordost und Mewegen Südost - alle verliehen für den Bodenschatz „Tonige Gesteine zur Herstellung kleinformatiger Wandbauelemente“- zur Verfügung, vgl. gesonderte Prospekte.

Flächen der BVVG

Über dem Bergwerksfeld Löcknitz-West verfügt die BVVG gegenwärtig in der Gemarkung Gorkow ganz oder teilweise über insgesamt 9 Flurstücke mit einer Gesamtfläche von ca. 25 ha. Die Flurstücke sind überwiegend bis zum 30.09.2024 verpachtet, ein Flurstück bis zum 30.09.2023.

Derzeit stehen die Flächen für einen Verkauf nicht zur Verfügung. Nach den aktuell geltenden Privatisierungsvorgaben wird die BVVG die im Zusammenhang mit dem Verkauf des Bergwerkseigentums für diese Flurstücke eingegangenen separaten Kaufanträge prüfen.

LAGERSTÄTTE

Quellen:
[1] Hultzsch, A.: Ergebnisbericht: Sucharbeiten Zement Löcknitz, Kalk- und Tonkomponente, VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle/Saale, Berlin 31.03.1976, 539 S. zzgl. 2559 Blatt Anlagen,

[2] Beschlußprotokoll „Zement-Nord“ des Ministeriums für Geologie vom 3.1.1977 mit Überprüfungsberichten sowie Geophysikalischem Gutachten „Nachinterpretation Löcknitz“ aus dem Jahr 1976,


[3] Prospekt zur Ausschreibung von Bergwerkseigentum der Treuhandanstalt, Objekt Bergwerksfeld Löcknitz, Kalksteine-Zementrohstoffe, Bergwerksfeld Nr. 121, 3 Seiten mit 7 Anlagen (undatiert),


[4] Schwandke: Rechnergestützte Vorratsberechnung von Lagerstätten für das Objekt Kalkstein Löcknitz-West, Bergwerkseigentum-Nr. 1045/92-121. BFM GmbH, Geologie und Umwelt, Berlin, 20.10.1992, 4 Seiten und 7 Anlagen,


[5] Geologische Karte von Mecklenburg-Vorpommern, Übersichtskarte 1 : 500 000 – Zechsteinsalzstrukturen -, Geologisches Landesamt Mecklenburg-Vorpommern, Schwerin 1997,


[6] Karte der oberflächennahen Rohstoffe 1:200 000, Erl. Bl. CC 3150 Schwedt (Oder), 55 S., 1 Kt, Hannover 2002,


[7] Verein Deutscher Zementwerke, VDZ, Hrsg. (2020): Dekarbonatisierung von Zement und Beton - Minderungspfade und Handlungsstrategien - Eine CO
2
-Roadmap für die deutsche Zementindustrie.- Düsseldorf, 2020, 85 Seiten,


[8] Internet, unter anderem das Geoportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern, GAIA-MV.

Geologische Verhältnisse

Am Standort Löcknitz wurden Vorratsfelder von für die Zementherstellung geeigneten Kalk- und Tonkomponenten erkundet, die eng an die Salzkissenhochlage Löcknitz innerhalb des Strukturzuges Spiegelberg-Löcknitz gebunden sind. Es handelt sich bei der Kalkkomponente um den stratigrafischen Horizont des Campan mit einer Gesamtmächtigkeit von knapp 150 m. Innerhalb dieses Horizontes kommen, getrennt durch eine ca. 3 m mächtige Glaukoniteinschaltung, oberer Kreidekalk (K1) und unterlagernd Kieselkreide (K2) vor. Der Horizont insgesamt lagert flach gewölbt, wobei die lagerstättenbildenden Schichten radiale und konzentrische Brüche aufweisen. Die Lagerstätte ist dementsprechend in Schollen zerlegt zwischen denen Sprunghöhen von 10 m bis 20 m, maximal 30 m auftreten [4].

Die überdeckenden quartären Schichten sind als Wechsellagerung von Sanden und Weichselgeschiebemergel mit örtlichen Ton- und Schluffeinlagerungen ausgebildet. Sie sind im Mittel 10 m bis 20 m mächtig und nehmen zu den Rändern der Hochlage hin deutlich zu. An der Basis der quartären Schichten wurden zum Teil geringmächtige Schichten von tertiären Sanden und Braunkohle angetroffen.

Der kreidezeitliche Lagerstättenkörper mit seiner geringen Wasserdurchlässigkeit fungiert als Kluftwasserleiter, so dass mit der Teufe eine zunehmende Mineralisation des Grundwassers gegeben ist.

In den überdeckenden Schichten wurden bis zu drei miteinander kommunizierende Grundwasserleiter nachgewiesen.

An der Nordflanke der Struktur Löcknitz [5] ist die tertiäre Tonlagerstätte Mewegen ausgebildet. Sie liegt etwa 3 km von der Kalklagerstätte entfernt.

Untersuchungsstand

Auf der Grundlage von Ergebnissen aus früheren reflexionsseismischen Vermessungen und Strukturbohrungen wurden für die Errichtung eines Zementwerkes zum Nachweis von knapp 400 Mio. Tonnen Kreidekalk und 75 Mio. Tonnen Kieselkreide sowie 77,5 Mio. Tonnen Ton von 1970 bis 1975 Aufsuchungsarbeiten durchgeführt, vgl. [1]. Im Ergebnis der Aufsuchungsarbeiten wurden die geforderten Lagerstättenvorräte als Bilanzvorräte der Klasse C
2 für die Rohstoffe zur Herstellung von Zement bestätigt [2].

Petrographische und qualitative Kennzeichnung

Es werden die Kalksteinvarietäten Kreidekalk mit 50 - 54 M.-% CaO und 3 - 7 M.-% SiO
2 und Glaukonitkalk-Kieselkalk mit 41 M.-% bzw. 21 M.-% sowie zunehmenden SiO
2 und Fe
2O
3-Gehalten bei abnehmenden CaO-Gehalten beschrieben [6].

Verwendungsmöglichkeiten

Zementrohstoff, Zementklinker, Kalkrohstoff, Weißfeinkalk, Kalkhydrat, Bodenkalk [6] u.a. Die bestehenden Technologien und Rezepturen für die Herstellung von Zement und Beton werden aktuell einer grundlegenden Revision unterzogen, vgl. [7].

Anwendungen des vorkommenden Glaukonits z.B. zur Bodenverbesserung, Wasserbehandlung und für Pigmente bleiben zu untersuchen.

Abbausituation

Das Bergwerksfeld Löcknitz-West ist unverritzt. Unter 20 - 23 m pleistozänen Lockersedimenten lagern 33 - 65 m reine Kreidekalke sowie 37 - 70 m Glaukonit- und Kieselkalke.

Den seinerzeitigen Erkundungsberichten zufolge wird die Wahl der optimalen Abbauteufe durch die mechanische Beanspruchung des Lagerstättenkörpers aufgrund der Halokinese und durch den damit einhergehenden Salzwasseraufstieg beeinflusst. Mit Blick auf die drei Grundwasserhorizonte in den pleistozänen Deckschichten wurde seinerzeit eine Grundwasserabsenkung betrachtet, inkl. der daraus resultierenden Wirkungen auf die umliegenden Grundwasserentnahmestellen. In welcher Weise solche Beeinflussungen möglicherweise z.B. durch den Einbau von Dichtwänden vermieden werden können, bleibt zum gegebenen Zeitpunkt einer etwaigen Aufschlussplanung zu prüfen.

Szenarien mit einer Ableitung aufsteigenden Salzwassers in das ca. 20 km entfernte Stettiner Haff wären zu prüfen.

Vorratssituation

Für die auf das Bergwerksfeld Löcknitz-West entfallenden Anteile der Lagerstätte der Kalkkomponente wurden gesonderte Vorratsberechnungen durchgeführt, die auf den Ergebnissen von etwa 30 Erkundungsbohrungen basieren, vgl. [4]. Den Berechnungen wurden mehrere Konditionsvarianten zugrunde gelegt: 25 m bzw. 30 m Abraum sowie Abbauteufen bis zu - 80 m NN, - 63 m NN und - 55 m NN. Sie ergaben geologische Gesamtvorräte von 274 Mio. Tonnen (bei 25 m Abraum und Abbauteufe bis - 55 m NN) bzw. bis zu knapp 500 Mio. Tonnen (bei 30 m Abraum und Abbauteufe bis - 80 m NN). Der Anteil der berücksichtigten Kieselkreide variiert zwischen 11,4 % und 26,1 %. Seinerzeitige Rohmehlberechnungen ergaben eine empfohlene Mischung von Kreidekalk und Kieselkreide von 84 zu 16, vgl. [4].

Nach überschlägiger Betrachtung von Böschungsverlusten, ca. 10 - 15% der geologischen Vorräte, ergeben sich je nach Berechnungsvariante gewinnbare Kalksteinvorräte von insgesamt 246,5 bzw. bis zu 442,4 Mio. Tonnen.

Die Vorratsflächen nach den o. g. Konditionen sind kleiner als das Bergwerksfeld Löcknitz-West. Außerhalb der als Vorratsflächen abgegrenzten Flächen ist die Kalksteinlagerstätte weiter verbreitet, vgl. [4].

Industrielle Bedeutung

Gemäß [4] ist bei einer gewählten Jahresproduktion von 4 Mio. Tonnen Kalkstein ausreichend Vorrat für mehr als 40 Jahre vorhanden, der zu überregional absetzbaren Produkten verarbeitet werden kann.

Mögliche Anwendungen des vorkommenden Glaukonits zur Bodenverbesserung, Wasserbehandlung und für Pigmente bleiben zu prüfen.

Insgesamt wird davon ausgegangen, dass die aktuellen Bestrebungen zu einer höheren Ressourceneffizienz bei geringeren Emissionen und besserer Umfeldverträglichkeit führen werden, vgl. [7] und Rubrik RAUMORDNUNG.


ÖFFENTLICHE PLANUNG

Landesplanerische Einordnung

Der Raum um den Standort Löcknitz/Mewegen ist im Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern 2016 als Vorbehaltsgebiet Tourismus dargestellt.

Die planerische Gestaltung des Raumes unter der Erdoberfläche sieht den Bereich als Vorrangraum zur Speicherung von Erdgas, Synthesegas (einschließlich seiner Vorstufen) oder Druckluft vor (Antiklinalstruktur in ≥ 600 m Tiefe, ohne relevante Störungen im dichtenden Deckgebirge, bzw. Salzstöcke).

Im Rohstoffsicherungskonzept von Mecklenburg-Vorpommern 2006 war der Standort Löcknitz mit überregionaler Bedeutung und perspektivischer Nutzungsoption dokumentiert.

Vorrang- und Vorbehaltsgebiete für oberflächennahe Rohstofflagerstätten sind in den Regionalen Raumentwicklungsprogrammen festzulegen.

Die durch Löcknitz führende Bundesstraße B 104 ist als Bestandteil des Überregionalen Straßennetzes dargestellt, die Eisenbahnverbindung als Bestandteil des internationalen/großräumigen Eisenbahnnetzes.


Quellen:


Rohstoffsicherungskonzept von 06/2006, vormaliger LEP Mecklenburg-Vorpommern vom 30.05.2005, abgelöst durch das Landesraumentwicklungsprogramm Mecklenburg-Vorpommern 2016 (LEP-MV 2016), per “Landesverordnung über das Landesraumentwicklungsprogramm (LEP-LVO M-V) vom 27.05.2016” mit der Bekanntmachung im Gesetz- und Verordnungsblatt für das L
and

Meckl
enburg-Vorpommern vom 08.06.2016 (GVOBl. M-V 2016, S. 322) in Kraft getreten

Regionalplanerische Einordnung

Aufgrund der Seltenheit und der wirtschaftlichen Bedeutung des Standortes ist er als Vorbehaltsgebiet Rohstoffsicherung sowohl mit der Kalk- als auch der Tonkomponente in das Raumordnungsprogramm aufgenommen. Die Vorbehaltsgebiete für die Kalkgesteine erstrecken sich erheblich über die Bergwerksfelder Löcknitz-West und Löcknitz-Ost hinaus, teilweise bis in das Bergwerksfeld Mewegen-Südost hinein.

Derzeit wird das Regionale Raumentwicklungsprogramm Vorpommern im 5. Entwurf mit der 2. Änderung fortgeschrieben. Die Öffentlichkeitsbeteiligung erfolgte zuletzt vom 04.08.-03.09.2021. Die Vorbehaltsgebiete für die Rohstoffsicherung des Kalkgesteins sind darin weiterhin festgelegt. Sie werden von Vorbehaltsgebieten u.a. für Tourismus, Landwirtschaft ganz oder teilweise überdeckt.


Quelle:


Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern vom 19.08.2010, in Kraft getreten am 18.09.2010, Internetseite des Regionalen Planungsverbandes

Landkreisseitige Planungen

Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat sich mit dem Integrierten Regionalen Entwicklungskonzept VG 2030+ (IREK VG 2030+) durch Beschluss des Kreistages am 10.12.2018 eine informelle Planungsgrundlage mit bindender Wirkung für den Landkreis Vorpommern-Greifswald und alle seine Gremien gegeben. Das IREK VG 2030+ dient als Orientierungsrahmen für Entscheidungen; unmittelbare bodenrechtliche Wirkungen entfaltet das IREK jedoch nicht, es ist keine Rechtsnorm, Rechte Dritter sind daraus nicht ableitbar. Der darin gelisteten „SWOT-Analyse für Wirtschaft und Wissenschaft, Landnutzung“ zufolge werden Chancen u.a. in der „Stärkung der Gründungsaktivitäten und der Unterstützungsangebote für Gründungswillige” oder „regional gebundene Wertschöpfungsketten auf der Basis von regionsspezifischen Produkt- und Prozessinnovationen” gesehen, die zugleich einer etwaigen
„… „Regionalitätsfalle“ durch fehlende Internationalisierung“ entgegenwirken können.


Quelle:


Integriertes Regionales Entwicklungskonzept für den Landkreis Vorpommern-Greifswald gemäß Beschluss des Kreistages vom 10.12.2018

Kommunale Planung

Im Flächennutzungsplan Löcknitz des Amtes Löcknitz-Penkun ist ein Bauvorbehaltsgebiet (Bergbauschutzgebiet) im Bereich der großräumigen Kalksteinlagerstätte Löcknitz dargestellt.

Hinweise auf Bauleitplanungen im Bereich des Bergwerksfeldes liegen für den besiedelten südlichen Teil des Bergwerksfeldes vor (Gewerbe).


Quellen:


Flächennutzungsplan des Amtes Löcknitz-Penkun, rechtskräftig seit 06.02.1994 - 5. Änderung, in Kraft seit 10.02.2016 – vgl. Email des Amtes Löcknitz-Penkun, Bauamt, Frau D. Wagner am 28.02.2022, Bau- und Planungsportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern - Abfrage zuletzt am 10.05.2022

Grenzüberschreitende Region - EUROREGION POMERANIA

Unter Anwendung des Prinzips der Gleichberechtigung in der Zusammenarbeit und unter Beachtung der Festlegungen des „Europäischen Rahmenabkommens über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften“, abgeschlossen am 21. Mai 1980 in Madrid sowie des „Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit“ vom 17. Juni 1991 ist am 15. Dezember 1995 zwischen dem Kommunalen Zweckverband der Gemeinden Westpommerns Pomerania“ und der Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. sowie der Stadt Szczecin der Vertrag über die Zusammenarbeit in der EUROREGION „POMERANIA“ mit Sitz seines Rates in Szczecin geschlossen worden, mit dem Ziel einer gleichmäßigen und ausgewogenen Entwicklung der Regionen beiderseits der Grenze.

Erstes Ziel der Zusammenarbeit ist die „Erhöhung des Lebensstandards der in der Region lebenden Bürger, insbesondere durch gemeinsame Unterstützung von wirtschaftlichen Investitionen und Programmen, Berufsbildungsmaßnahmen und Programmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit…“

Die Geschäftsstelle der Kommunalgemeinschaft Europaregion Pomerania e.V. hat ihren Sitz in Löcknitz.


Quellen:


Internetseiten des Kommunalgemeinschaft Pomerania e.V., des Landkreises Vorpommern-Greifswald u.a.- Abfrage zuletzt am 11.05.2022


SCHUTZGEBIETE / BELASTUNGEN

Trinkwasserschutz

Nördlich des Standortes Löcknitz/Mewegen sowie südöstlich der Ortslage Löcknitz befinden sich Wasserschutzgebiete.


Quelle:


Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern vom 19.08.2010, in Kraft getreten am 18.09.2010

Hochwasserschutz

nicht relevant


Quelle:


Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern vom 19.08.2010, in Kraft getreten am 18.09.2010

Naturschutz

Das Bergwerksfeld liegt zu ca. 25 % im Naturpark „Am Stettiner Haff“ (Feldesteil von Nordosten nach Süden) sowie im gleichnamigen Vogelschutzgebiet.

Im Bereich des Bergwerksfeldes befinden sich einige kleinere Gehölzbiotope. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ggf. weitere Biotope vorhanden sein könnten und sie zum konkreten Planungsstand eines Aufschlusses zu berücksichtigen sind.


Quellen:


Regierungsportal des Landes Mecklenburg-Vorpommern, BfN Schutzgebiete und BVVG-Bodeninformationssystem, Kartenportal des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG) Mecklenburg-Vorpommern – Abfrage zuletzt im März 2022

Bodendenkmale

Auf den der BVVG gehörenden Flurstücken liegen keine Informationen zu Bodendenkmalen vor. Gleiches gilt für das Bergwerksfeld.

Es ist dennoch nicht auszuschließen, dass archäologische Relevanzbereiche betroffen sein könnten und zum konkreten Planungsstand eines Aufschlusses die Stellungnahme des Archäologischen Landesamtes einzuholen ist.


Quellen:


BVVG-Bodeninformationssystem,
Flächennutzungsplan des Amtes Löcknitz-Penkun, rechtskräftig seit 06.02.1994 - 5. Änderung, in Kraft seit 10.02.2016 – vgl. Email des Amtes Löcknitz-Penkun, Bauamt, Frau D. Wagner am 28.02.2022
, BVVG-GIS: Topografische Karten

Altlasten- und Kampfmittelverdacht

Zu den der BVVG gehörenden Flurstücken liegen keine Informationen über Altlasten vor. Westlich der Ortslage Gorkow ist die sogenannte „Bürgermeisterkippe in Gorkow“ bekannt.

Hinweis: Nördlich des Bergwerksfeldes Löcknitz-West befindet sich das Gelände der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt Löcknitz. Eine fachliche Aussage des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie Mecklenburg-Vorpommern über mögliche Auswirkungen der Altlast auf einen künftigen Kalksteintagebau im Raum Löcknitz vom 29.01.2001 liegt der BVVG vor und kann durch Interessenten eingesehen werden.


Quellen:


BVVG-Bodeninformationssystem, BVVG-GIS: Topografische Karten


INFRASTRUKTUR / ERSCHLIEßUNG

Verkehrswege

Südlich des Bergwerksfeldes Löcknitz-West verläuft die Bahnlinie Szczecin - Pasewalk.

Die Bundesstraße B 104 zwischen Szczecin und Pasewalk ist gut ausgebaut und hat westlich bei Pasewalk Anschluss an die A 20. Über die B 104 und die B 113 besteht in ca. 17 km Entfernung bei Penkun Anschluss an die A 11.

Die ca. 25 km entfernte polnische Hansestadt Szczecin verfügt über einen Seehafen. Der nächstgelegene Seehafen in Deutschland befindet sich in der Hansestadt Rostock (per Schiene mehr als 150 km entfernt).

Entlang der südwestlichen Feldesbegrenzung fließt in wenigen hundert Metern Abstand die Randow, ein Fließgewässer mit der Besonderheit von zwei Mündungsgebieten. Im Norden mündet sie von ihrem Quellsee entlang Löcknitz kommend in die Uecker, die wiederum wenige Kilometer flussabwärts in Ueckermünde in das Stettiner Haff/Oderhaff mündet. In Ueckermünde befindet sich der Industriehafen Ueckermünde (ca. 35 km entfernt). Im Süden mündet die Randow in die Welse, die nördlich von Schwedt in die Alte Oder mündet. Auch in diesem Mündungsgebiet befinden sich Hafen- und Gewerbegebiete.

Versorgungsleitungen/-trassen

Zwei Stromtrassen queren das Bergwerksfeld Löcknitz-West, die eine parallel zur Landstraße zwischen Gorkow von Nordwesten kommend, die andere von Waldesruh im Nordosten kommend; beide führen bis nach Löcknitz im Süden.

Industriell-gewerbliche Standorte

Der nächstgelegene größere Wirtschaftsraum ist die östlich des Landkreises liegende polnische Hansestadt Szczecin.

Regional sind drei Gewerbegebiete ausgewiesen: das Gewerbegebiet Löcknitz - Pasewalker Straße, das Gewerbegebiet Löcknitz - Kamp und das Gewerbegebiet "Klar-See" in Krackow.

Im Bereich um den südlichen Eckpunkt des Bergwerksfeldes befindet sich eine Gewerbeansiedlung.


Quellen:


Internetportal des Amtes Löcknitz-Penkun
, BVVG-GIS: Topografische Karten, Internet

BESONDERHEITEN

Dauerhafte
Beschränkungen

Die den geltenden Standards entsprechenden Abstände zu schützenswerten Objekten, Ortslagen, Schienenverkehrswegen und öffentlichen Straßen sind einzuhalten.

Im südlichen Feldesteil des Bergwerkseigentums Löcknitz-West liegt der nördliche Teil des Siedlungsgebietes von Löcknitz.

Erweiterungsmöglichkeiten

Das Bergwerkseigentum Löcknitz-West deckt gemeinsam mit dem Bergwerkseigentum Löcknitz-Ost den überwiegenden Teil der Kalksteinlagerstätte Löcknitz ab. Für die Zementproduktion sind nördlich in ca. 3 km Entfernung die Bergwerksfelder Mewegen West, Mewegen Nordost und Mewegen Südost vorhanden – alle betreffend den Bodenschatz Ton. Das Gebiet der ehemaligen Heeresmunitionsanstalt Löcknitz ist zu beachten, vgl. Rubrik SCHUTZGEBIETE – Altlasten.


DOKUMENTATION

Erkundungsberichte, Gutachten, Prospekte

Die im Abschnitt LAGERSTÄTTE genannten Quellen sind, sofern sie nicht ohnehin öffentlich sind, bei der BVVG nach Terminvereinbarung einsehbar.

Haftungsausschluss

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH stellt die Inhalte dieses Produktblattes mit Sorgfalt zusammen. Alle Angaben erfolgen nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Die Angaben dienen nur der unverbindlichen allgemeinen Information und ersetzen nicht die individuelle Befassung mit dem Objekt.

Stand der Informationen: 05/2022


ZUR BEACHTUNG

    • Bei dem Bergwerkseigentum Löcknitz-West handelt es sich um eine Bergbauberechtigung im Sinne des Bundesberggesetzes (BBergG) vom 13.08.1980 (BGBl I S. 1310), in seiner aktuellen Fassung in Verbindung mit den Überleitungsvorschriften des Einigungsvertragsgesetzes vom 23.09.1990 (BGBl II S. 885), dem Gesetz zur Vereinheitlichung der Rechtsverhältnisse bei Bodenschätzen vom 15.04.1996 (BGBl I S. 602) und der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben vom 13.07.1990 (BGBl I S. 1420) in seiner aktuellen Fassung.
    • Das BBergG unterscheidet die bergbauliche Berechtigung und ihre Ausübung. Die Bergbauberechtigung vermittelt nur eine Rechtsposition, der Unternehmer erhält das Recht, Bodenschätze aufzusuchen und zu gewinnen. Er darf jedoch von dieser Berechtigung nicht ohne weiteres Gebrauch machen, zur Ausübung der Berechtigung, also zum tatsächlichen Abbau von Bodenschätzen kommt es erst, wenn der entsprechende Betriebsplan aufgestellt und von der zuständigen Bergbehörde zugelassen worden ist.
    • Es gelten die Regelungen für Bergwerkseigentum nach § 151 BBergG.
    • Die Grundstücke über dem Bergwerksfeld Löcknitz-West sowie dem weiteren Bergwerkseigentum am Standort Löcknitz/Mewegen gehören nicht zum jeweiligen Bergwerksfeld.

Die Besichtigung des Bergwerksfeldes kann von öffentlichen Straßen und Wegen aus erfolgen. Wir weisen darauf hin, dass das ungenehmigte Befahren der das Bergwerksfeld überdeckenden Grundstücke nicht gestattet ist.


ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR INTERESSENBEKUNDUNG

Die BVVG veröffentlicht auf ihrer Webseite in Abständen Informationen zum ihr verfügbaren Bergwerkseigentum.

Die Informationen dienen einem ersten Überblick zum jeweiligen Bergwerkseigentum. Interessenten können Ihr Erwerbsinteresse unter Angaben des betreffenden Bergwerkseigentums - vorzugsweise schriftlich - gegenüber der BVVG-Zentrale bekunden.

Die Vermarktung/Veräußerung des Bergwerkseigentums erfolgt grundsätzlich über öffentliche Ausschreibungen, um einem breiten Bewerberkreis die Möglichkeit zur Gebotsabgabe zu geben. Die Reihenfolge für die Ausschreibung des Bergwerkseigentums legt die BVVG intern fest; vorliegende Interessenbekundungen werden hierbei nach Möglichkeit berücksichtigt. In jedem Fall werden diejenigen Interessenten, deren Erwerbsinteresse zum Ausschreibungsbeginn bei der BVVG aktenkundig ist, über die Ausschreibung schriftlich informiert.

Nach vorheriger Terminabsprache mit dem o. g. Ansprechpartner kann in den Räumen der BVVG-Zentrale in ggf. vorhandene detaillierte Unterlagen zu dem jeweiligen Bergwerkseigentum Einsicht genommen werden.

Lage

Das Bergwerksfeld Löcknitz-West befindet sich am Standort Löcknitz/Mewegen im Südosten des Landes Mecklenburg-Vorpommern nördlich der Ortslage Löcknitz. Der Standort liegt etwa 30 km entfernt vom Stettiner Haff zwischen den Städten Pasewalk und Szczecin.
Es ist über die Bundesstraße B 104 in Verbindung mit dem örtlichen Straßen- und Wegenetz zu erreichen. Bei Pasewalk besteht Anschluss an die Bundesautobahn A 20.
Die nächstgelegene Stadt ist Pasewalk, der nächstgelegene größere Wirtschaftsraum die polnische Hansestadt Szczecin.

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Die dargestellte Position ist nur eine ungefähre Angabe der Lage.

Anlagen / Links

Kontaktdaten

  • Name
    Frau Dr. Sabine Dietrich
  • Firma
    BVVG - Bereich Verkauf/Verpachtung
  • Adresse
    Schönhauser Allee 120
    10437 Berlin
  • Tel. Durchwahl

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