Schlatt besitzt Bauland am Berg

SCHLATT. Der Gestaltungsplan «Schetterenberg» samt Bebauungskonzept liegt bis zum 20. Dezember in der Gemeinde Schlatt auf. Es handelt sich um ein sensibles Gebiet. «Deshalb haben wir sehr sorgfältig geplant», sagt Gemeindeammann Kurt Engel.

Gudrun Enders
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Es geht um 103 Aren Bauland, das am Schetterenberg liegt, am Dorfrand von Mett-Oberschlatt. «Grob geschätzt gibt es dort Platz für 15 bis 17 Einfamilienhäuser», sagt Gemeindeammann Kurt Engel. Das Gelände ist sensibel, rund herum befindet sich Freihaltezone, damit die beiden Dörfer nicht zusammenwachsen. «Deshalb dürfen dort keine hohen Gebäude entstehen. Die Häuser müssen sich dem Gelände anpassen und nicht umgekehrt», sagt Engel. Auch die Politische Gemeinde besitzt dort 48 Aren Bauland. Engel sieht sie als Reserve für bauwillige Schlattern an. Denn Schlatt ist längst von bauwilligen Zürchern entdeckt worden und erlebt zurzeit einen regelrechten Bauboom.

Alte Pläne als Grundlage

Pläne für das Bauland (W1) am Schetterenberg existieren schon länger. Der gültige Gestaltungsplan stammt von 1995. Nach der Gemeindefusion machten unter anderem Landbesitzer Einsprache zum «Schetterenberg», denn sie wollten dort einen höheren Bebauungsspielraum (W2). Als der Gemeinderat eine Überarbeitung des Gestaltungsplanes in Aussicht stellte, zogen die Landbesitzer ihre Einsprache wieder zurück.

Teilbereiche statt Baufelder

Nun liegt die Überarbeitung in Form des Gestaltungsplanes samt Bebauungskonzept auf. Im Gegensatz zu den alten Plänen gibt es nun keine eng gefassten Baufelder mehr, sondern Teilbereiche mit Höhenbeschränkungen. Der neue Gestaltungsplan sieht zwar keine höhere Geschosszahl vor, aber eine höhere Ausnützungsziffer von 0,35 oder 0,4 – je nach Bauweise. Ein zweites Geschoss ist möglich, wenn es im Dach liegt, deshalb ist ein relativ hoher Kniestock von einem Meter erlaubt.

Auch die Erschliessung wird im Gestaltungsplan «Schetterenberg» geregelt. Die neuen Pläne lehnen sich an die alten an, allerdings wird der Wendehammer am Ende der Sackgasse neu als Quartierplatz gestaltet. «Das Land für die Erschliessungsstrasse muss unentgeltlich an die Gemeinde abgetreten werden», sagt Engel. Die Kosten für die Erschliessung werden auf 1,02 Millionen Franken geschätzt, wobei die Werkleitungen zu 100 Prozent von den Landbesitzern berappt werden. Bei der Strasse, die mit 0,5 Millionen Franken zu Buche schlägt, entfallen ein Viertel der Kosten auf die Gemeinde.

Zurzeit grasen Schafe am Fuss des Schetterenberges. Laut des aufliegenden Gestaltungsplanes darf ein Teil des Hanges bebaut werden. (Bild: Gudrun Enders)

Zurzeit grasen Schafe am Fuss des Schetterenberges. Laut des aufliegenden Gestaltungsplanes darf ein Teil des Hanges bebaut werden. (Bild: Gudrun Enders)