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Nach dem ersten Spatenstich per Schaufel haben jetzt die Maschinen die Arbeit auf der Baustelle des neuen Polizeigebäudes an der Porschestraße in Traunreut übernommen. Wenn alles nach Plan läuft, könnte der Neubau Ende 2024 übergeben werden. (Foto: Rasch)

Neues Polizeigebäude in Traunreut: Die Arbeiten sind angelaufen

Traunreut – Das Staatliche Bauamt Traunstein als Planer des neuen Polizeigebäudes in Traunreut hofft nicht nur den Kostenrahmen von 13 Millionen Euro einhalten zu können, sondern auch auf das Glück, verlässliche Partner aus der Region mit den Bauarbeiten beauftragen zu können. 


Das erste Ausschreibungspaket mit 3,5 Millionen Euro wurde an eine Rosenheimer Firma vergeben. Wie Baudirektor Andreas Fichtner vom Staatlichen Bauamt Traunstein erklärte, werde das zweite Ausschreibungspaket im Frühjahr europaweit veröffentlicht. Unterdessen schreiten die Erd- und Aushubarbeiten auf der Baustelle am östlichen Stadtrand voran. Mit der Fertigstellung ist Ende 2024/Anfang 2025 zu rechnen.

Von den ersten Gesprächen bis hin zum Baubeginn waren mehrere Jahre ins Land gezogen. Der Freistaat Bayern als Bauherr, hatte das 4875 Quadratmeter große Grundstück an der Porschestraße erworben, um dort für die Polizeistation Traunreut und den sogenannten Zentralen Einsatzdiensten ein neues Gebäude zu errichten. Das Staatliche Bauamt Traunstein wurde damit beauftragt, aus den Nutzungsanforderungen der Polizei ein modernes, zukunftsorientiertes Gebäude zu planen, das den Dienstbetrieb in allen Belangen für die Polizei sicherstellt. Das Bauvorhaben soll in zwei Bauabschnitten verwirklicht werden.

Aktuell wird der erste Bauabschnitt realisiert. In einem dreigeschoßigen Gebäude mit Keller sollen die Traunreuter Polizeistation mit Wache als zentrale Anlaufstelle für die Öffentlichkeit untergebracht werden. Der sogenannte ZED (Zentraler Einsatzdienst), der jetzt in Traunstein stationiert ist, wird ebenfalls mit einziehen. Auf einer Nutzfläche von 1250 Quadratmetern können dann 56 Arbeitsplätze und Einsatzräume untergebracht werden, die mit modernster Technik ausgestattet sind. Ein Nebengebäude zur Unterbringung der Dienstfahrzeuge und der Polizeihof bilden die weiteren baulichen Funktionsbereiche des ersten Bauabschnitts.

Der Polizeihof stellt den inneren Sicherheitsbereich der Polizei dar. Der Hof wird mit einer 2,5 Meter hohen, massiven Mauer umfasst, die den Einblick in das Innere verwehrt. Das Hauptgebäude und das Nebengebäude greifen das Motiv der Mauer im Sockelgeschoß auf und orientieren sich zum Hof. Somit umfasse die Mauer das gesamte Areal und werde zum prägenden Gestaltungsmerkmal der Gesamtanlage, heißt es in einer Beschreibung. Die klare städtebauliche Anordnung der Gebäude biete den nötigen Platz im Inneren des Hofs für einen zweiten Bauabschnitt mit Polizeieinsatzzentrum und Schießanlage.

Eine Polizeidienststelle zu errichten, heißt auch immer alle sicherheitsrelevanten Belange für die Polizei zu realisieren, sagt Fichtner. »Für uns als Staatliches Bauamt gilt es aber auch, den an uns herangetragenen Auftrag, unsere Gebäude nachhaltig zu planen, umzusetzen. Das gilt für den Bau als auch für den Unterhalt und den Betrieb der Liegenschaft.«

Zielsetzung für die Planung sei eine Minimierung des Flächenbedarfs durch eine klare und einfache Gebäudestruktur und eine Freiflächenplanung gewesen. Das Nebengebäude werde mit einem Gründach versehen, um das Regenwasser bei Starkregen zu puffern. Im Polizeihof werde im Erdboden eine Rigole installiert, die das Regenwasser der Gebäude und Freiflächen sammelt, mit dem Ziel, es zeitversetzt zu versickern.

Die Energieversorgung werde an das Fernwärmenetz der Stadt angeschlossen und das Warmwasser werde über einen Wärmetauscher ebenso über die Fernwärme erhitzt.

Auf der gesamten Dachfläche des Hauptgebäudes werde eine circa 500 Quadratmeter große Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 53 kW installiert. E-Ladestationen für Elektrofahrzeuge seien ebenso eingeplant.

Der Baustoff Holz als CO2-Speicher findet in Konstruktion, Ausbau und Fassade seine Verwendung. Ein hoch wärmegedämmter Baukörper reduziert den Primärenergiebedarf. Zum Thema Nachhaltigkeit nannte Fichtner noch als Beispiel die Verwendung von Leichtbeton im Sockelgeschoß des Hauptgebäudes. Dieses Material schaffe eine hoch wärmedämmende Gebäudehülle. Für hervorragende Werte bei der Wärmedämmung würden die im Leichtbeton enthaltenen Blähtonkugeln aus naturreinem Ton sorgen.

»Ich denke, dass esgelungen ist, ein Gebäude zu entwickeln, das einen modernen und effektiven Dienstbetrieb für die Polizei garantiert, den nachhaltigen Gedanken realisiert und gestalterisch sowie städte-baulich auf das Umfeld reagiert«, so Andreas Fichtner.

ga

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