Basel Landschaft kennt keine Grenzen

Die Oberbadische
Foto: zVg/Beat Ernst Foto: Die Oberbadische

Plattformregionatur.ch zeigt den Wandel in der Region

Wie sich die Landschaft in der Region in den vergangenen 500 Jahren verändert hat, will die Internetplattform regionatur.ch zeigen. Dafür stehen 270 Einzelbeiträge und rund 7000 Bilder zur Verfügung.

Von Saskia Scherer

Basel. Regionatur.ch ist ein Umweltbildungsprogramm von einem Team aus Botanikern und Geografen für die Region Basel und Dreiland. „Wir arbeiten grenzüberschreitend, denn die Landschaft hört ja nicht einfach auf“, erklärt Autorin Monika Jäggi im Gespräch mit unserer Zeitung. Online kann man 500 Jahre Landschaftsgeschichte betrachten – zum Beispiel mit Karten. „Alte und moderne Karten können übereinander gelegt und miteinander verglichen werden“, gibt Jäggi Auskunft. Illustrationen, Tabellen und Diagramme vervollständigen das Angebot.

Deutsche Städte sind ebenfalls Thema

Auch Städte auf deutscher Seite, wie Lörrach, Weil am Rhein und Grenzach-Wyhlen, sind Thema auf der Internetseite. „Wir wollen regional denken“, sagt Projektleiter Beat Ernst. Thematisiert wird neben der Gebietsveränderung beispielsweise auch das Siedlungswachstum. Ein Gebiet von rund 1000 Quadratkilometern – vom Isteinerklotz im Norden bis zur Jurakette im Süden und von Liesberg bis Oltingen ist abgedeckt. Auf Regionatur.ch gibt es eine Gliederung nach Orten, aber auch nach Themen wie Wasser, Transportwege, Bodenschätze, Tiere und Pflanzen oder Personen.

„Die breite Öffentlichkeit soll informiert werden“, erklärt Jäggi. Durch die Geschichte könne man beispielsweise verstehen, warum man heute teilweise vor einer zerstörten Landschaft stehe. „Außerdem wollen wir Politiker aufmerksam machen, bevor diese Entscheidungen treffen“, sagt Jäggi – wie im Hinblick auf den Einfluss des Straßenbaus auf die Landschaft. Auch Schulen sollen speziell angesprochen werden: „Wir haben Themenkreise angeschnitten und Exkursionen entwickelt, bei denen man das Gelände im Wandel sehen kann“, berichtet Projektleiter Ernst. Auch kleine exemplarische Aufgaben stehen zur Verfügung. Eine Art Vorgängermodell existierte bereits in den 90er-Jahren.

Vorläufer bei der Landesgartenschau

Ernst entwickelte gemeinsam mit der Christoph-Merian-Stiftung und dem Programm Mensch-Gesellschaft-Umwelt der Universität Basel eine CD, die Landschaftswandel erlebbar machen sollte. Diese wurde bei der Landesgartenschau 1999 in Weil am Rhein vorgestellt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. „Aber Technik veraltet schnell“, erklärt Ernst. Da man nicht wollte, dass die Informationen verloren gehen, wurde ab 2005 an einer Finanzierung für die Entwicklung einer Webseite gearbeitet. 2010 fiel dann der Startschuss. Das Team, zu dem sechs Autoren gehören, arbeitete unter anderem Literatur auf, unternahm Exkursionen und schoss Fotos. „Es steckt viel Eigenleistung und Herzblut drin“, meint Ernst. Das Material stammt zum Beispiel aus dem Staatsarchiv, Museen und der Uni-Bibliothek Basel.

Die Website wurde vom Swisslos-Fonds Basel-Landschaft
und Basel-Stadt, von den Schulen Kanton Basel-Stadt, vom Lotteriefonds Kanton Solothurn
sowie von der Christoph-Merian-Stiftung finanziell unterstützt.

Weitere Informationen: www.regionatur.ch

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